[0001] Die Erfindung betrifft eine Scharniereinrichtung zur Führung einer Tür oder Klappe,
eine Tür mit einer solchen Scharniereinrichtung und eine Verwendung einer solchen
Scharniereinrichtung.
[0002] Zur Halterung von Türen oder Klappen, insbesondere Möbeltüren oder Türen von Standgeräten
wie Kühlschränken oder Gefrierschränken, werden Scharniere eingesetzt, von denen ein
Teil am Korpus des Möbels bzw. Gerätes befestigt ist und der andere Teil in bzw. an
der Tür. Aus FR-A-2655369 oder WO 03/018945 A1 sind derartige Scharniere bekannt.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Scharniereinrichtung
anzugeben, die eine sichere Öffnung der Tür bzw. Klappe ermöglicht und flexibel einsetzbar
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Scharniereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1 bzw. einer Tür mit den Merkmalen des Anspruches 13 bzw. mit einer Verwendung einer
Scharniereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 14 gelöst. Die Unteransprüche
sind auf vorteilhafte Ausgestaltungen gerichtet.
[0005] Die erfindungsgemäße Scharniereinrichtung weist einen Lagerbock mit einem ersten
und einem zweiten Anschlag auf. Eine Lagerbuchse weist ein Anschlaggegenstück auf,
wobei die Lagerbuchse an bzw. in dem Lagerbock in zwei unterschiedlichen Stellungen
derart gelagert werden kann, daß sie um eine erste oder eine zweite Drehachse drehbar
ist. Wird die Lagerbuchse an bzw. in dem Lagerbock um die erste Drehachse drehend
gelagert, so wirkt der erste Anschlag des Lagerbockes bei der Bewegung der Lagerbuchse
mit dem Anschlaggegenstück derart zusammen, daß die Drehbewegung der Lagerbuchse an/in
einer ersten Drehrichtung begrenzt ist. Wird die Lagerbuchse andererseits um eine
zweite Drehachse drehend an/in dem Lagerbock gelagert, so wirkt der zweite Anschlag
des Lagerbockes mit dem Anschlaggegenstück der Lagerbuchse bei der Drehbewegung der
Lagerbuchse um diese zweite Drehachse zur Begrenzung der Drehbewegung in der zweiten
Drehrichtung zusammen.
[0006] Die erfindungsgemäße Scharniereinrichtung ermöglicht also die Verwendung eines Lagerbockes
und einer Lagerbuchse sowohl bei einer links angeschlagenen als auch bei einer rechts
angeschlagenen Tür und sowohl an der oberen als auch der unteren Kante der Tür. Die
erfindungsgemäße Scharniereinrichtung ermöglicht je nach Auswahl der Drehachse eine
Öffnungsbegrenzung der Tür bzw. Klappe durch Wechselwirkung des entsprechenden Anschlages
mit dem Anschlaggegenstück der Lagerbuchse. Die Anordnung bei der erfindungsgemäßen
Scharniereinrichtung gewährleistet, daß sowohl bei links angeschlagenen als auch bei
rechts angeschlagenen Türen eine entsprechende Öffnungsbegrenzung gegeben ist, indem
die Drehachse für die Lagerbuchse entsprechend ausgewählt wird.
[0007] Die Erfindung ist in analoger Weise auch mit nach oben oder unten zu öffnenden Klappen
einsetzbar. Zum Beispiel bei einer nach oben zu öffnenden Klappe kann die erfindungsgemäße
Scharniereinrichtung je nach Anfordernissen auf der rechten bzw. auf der linken Klappenseite
vorgesehen sein.
[0008] Entweder Lagerbock oder Lagerbuchse sind z. B. mit dem Korpus eines Möbels oder Standgerätes
verbunden und das jeweils andere Element mit der Tür bzw. Klappe. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Lagerbuchse mit der Tür bzw. Klappe verbunden ist und insofern drehbar
auf dem feststehenden Lagerbock gelagert wird. Bei einer besonders platzsparenden
Lösung ist die Lagerbuchse integraler Bestandteil der Tür bzw. Klappe.
[0009] Um eine besonders einfache Montage und sichere Drehbarkeit zu gewährleisten sind
bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform die Lagerbuchse und der Lagerbock
über einen Lagerbolzen verbunden. Dieser Lagerbolzen ist bei dieser Ausführungsform
in zwei unterschiedlichen Lageraufnahmen des Lagerbockes einsetzbar und ermöglicht
so die Auswahl der unterschiedlichen Drehachsen. Auf den Lagerbolzen kann in einfacher
Weise die Lagerbuchse mit der Tür bzw. Klappe aufgesteckt werden.
[0010] Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Anschlaggegenstück als
Anschlagstift ausgebildet, der in einer Kulissenführung in dem Lagerbock läuft. Auf
diese Weise ist eine zusätzliche Stabilisierung der Öffnungsbewegung der Tür oder
Klappe gewährleistet. Dabei kann der Anschlagstift an der Lagerbuchse selbst, vorzugsweise
als integraler Bestandteil, ausgebildet sein und bewegt sich so als Teil der Lagerbuchse
mit. Bei einer anderen Ausführungsform ist der Anschlagstift ein gesondertes Element,
das an der Tür bzw. Klappe vorgesehen ist, z. B. eingeschraubt wird, und sich so mit
der Tür und damit auch mit der Lagerbuchse mitbewegt.
[0011] Die Anschläge können an dem Lagerbock als vorstehende Elemente vorgesehen sein. Bei
einer Weiterbildung werden die Anschläge durch die Enden einer solchen Kulissenführung
gebildet, so daß der Anschlagstift durch Wechselwirkung mit dem jeweiligen Ende der
Kulissenführung die Öffnungsbewegung begrenzt.
[0012] Dabei kann die Kulissenführung aus zwei im wesentlichen teilkreisförmigen Bereichen
zusammengesetzt sein. Die Mittelpunkte dieser Teilkreise werden durch die Drehachsen
gebildet, um die die Lagerbuchse in dem Lagerbock drehbar gelagert werden kann, also
durch die Lageraufnahmen in dem Lagerbock. Bei einer solchen Ausführungstorm ist auf
einfache Weise gewährleistet, daß der Anschlagstift bei Auswahl einer Drehachse für
die Lagerbuchse nur in einem Teil der Kulissenführung beweglich ist und der andere
Teil der Kulissenführung für den Anschlagstift versperrt ist.
[0013] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist in dem Lagerbock ein Zuhalteteil
mit federnden Eigenschaften vorgesehen. An der Lagerbuchse ist ein entsprechendes
Zuhaltegegenstück vorgesehen. Zuhalteteil und Zuhaltegegenstück wirken bei der Drehbewegung
der Lagerbuchse um eine der Drehachsen des Lagerbockes derart zusammen, daß bei der
Bewegung des Anschlaggegenstückes der Lagerbuchse von dem entsprechenden Anschlag
des Lagerbockes weg das Zuhalteteil auf das Zuhaltegegenstück aufgrund seiner federnden
Eigenschaften einen Widerstand ausübt und das Zuhalteteil nach Überwindung dieses
Widerstandes durch das Zuhaltegegenstück an einer Zurückbewegung behindert wird. So
ist sichergestellt, daß beim Schließen der Tür bzw. Klappe kein unerwünschtes Wiederaufspringen
vorkommt, da die federnden Eigenschaften des Zuhalteteiles eine Zurückbewegung behindern.
[0014] Besonders einfach und vorteilhaft ist es, wenn das Zuhaltegegenstück der Lagerbuchse
durch das Anschlaggegenstück der Lagerbuchse gebildet wird.
[0015] Vorteilhafterweise ist das Zuhalteteil derart in dem Lagerbock angeordnet, daß es
einen Teil der Kulissenführung für den Anschlagstift bildet und diese zur Ausbildung
des Widerstandes gegen die unerwünschte Öffnung verengt. Bei der Schließung der Tür
bzw. Klappe überwindet der Anschlagstift den durch das Zuhalteteil entgegengesetzten
Widerstand und wird aufgrund der federnden Eigenschaften des Zuhalteteiles gehalten.
Auf diese Weise ist die Zuhaltewirkung auf platzsparende und sichere Weise als Teil
der Kulissenführung ausgebildet.
[0016] Um zu gewährleisten, daß die Zuhaltewirkung gegen ein unerwünschtes Öffnung sowohl
bei Verwendung der ersten Drehachse als auch bei Verwendung der zweiten Drehachse
des Lagerbockes, also z. B. bei der Verwendung für eine links angeschlagene als auch
bei der Verwendung für eine rechts angeschlagene Tür einsetzbar ist, wird bei einer
vorteilhaften Ausführungsform das Zuhalteteil derart in zwei Stellungen im Lagerbock
halterbar ausgestaltet, daß es je nach der gewünschten Drehachse in einer dieser Stellungen
eingesetzt wird, um die Zurückbewegung der Lagerbuchse in dem Lagerbock in dieser
Drehachse in der entsprechenden Drehrichtung zu behindern.
[0017] Die Erfindung kann besonders vorteilhaft bei Türen von Standgeräten wie Kühloder
Gefrierschränken oder Möbeltüren eingesetzt werden.
[0018] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden Figuren im Detail erläutert, die eine
Ausführungsform zeigen. Dabei zeigt:
- Figur 1:
- eine Explosionszeichnung einer erfindungsgemäßen Scharniereinrichtung in perspektivischer
Darstellung,
- Figur 2:
- eine erfindungsgemäße Scharniereinrichtung in zusammengebauter Form,
- Figur 3:
- eine Draufsicht auf eine Scharniereinrichtung, wie sie bei einer geschlossenen Tür
vorliegt,
- Figur 4:
- eine Draufsicht auf dieselbe Scharniereinrichtung, wie sie bei einer geöffneten Tür
vorliegt, und
- Figur 5:
- eine erfindungsgemäße Scharniereinrichtung zusammen mit der Teilansicht einer damit
zu öffnenden Tür.
[0019] Figur 1 zeigt den Lagerbock 1, wie er an dem Korpus des Möbels bzw. mit dem Korpus
des Kühl- bzw. Gefrierschrankes mit Hilfe der Montageöffnungen 29 befestigt, z. B.
angeschraubt werden kann. In dem Lagerbock sind zwei Lagerungen 7 und 9 vorgesehen,
in die ein Lagerbolzen 5 eingesetzt und z. B. verschraubt werden kann. Auf diesen
Lagerbolzen kann eine Lagerbuchse 3 drehbar aufgesteckt werden, die wiederum in der
Tür befestigt werden kann. Durch die Mittelpunkte der Lagerungen 7 und 9 werden so
zwei mögliche Drehachsen für die Lagerbuchse 3 definiert, je nachdem, in welcher Lagerung
7, 9 der Lagerbolzen eingesetzt ist.
[0020] In dem Lagerbock 1 befindet sich eine Kulissenführung 15, in die ein Anschlagstift
11 der Lagerbuchse 3 eingreift, der über ein Ansatzstück 13 mit der Lagerbuchse 3
verbunden ist. Die Enden dieser Kulissenführung bilden einen ersten Anschlag 17 bzw.
einen zweiten Anschlag 19 für den Anschlagstift 11. Dabei ist die Kulissenführung
15 derart ausgestaltet, daß bei Lagerung des Lagerbolzens 5 in der ersten Lagerung
7 der Anschlagstift 11 in demjenigen Teil der Kulissenführung 15 laufen kann, in dem
der erste Anschlag 17 liegt. Andererseits ist die Kulissenführung 15 derart ausgestaltet,
daß bei Lagerung des Lagerbolzens 5 in der zweiten Lagerung 9 der Anschlagstift 11
in demjenigen Teil der Kulissenführung läuft, in dem der zweite Anschlag 19 gebildet
ist.
[0021] Die Kulissenführung weist eine seitliche Aussparung 22 auf, die derart ausgestaltet
ist, daß ein Zuhalteteil 21 eingesetzt werden kann. Dieses Zuhalteteil ist aus flexiblem
Material, z. B. entsprechend ausgewähltem Kunststoff, gefertigt. Es weist ein Haltestück
25 auf, für das Gegenstücke 23 bzw. 24 in der seitlichen Aussparung 22 vorgesehen
sind. Das dem Haltestück 25 entfernte Teil des Zuhalteteiles 21 ist mit 26 bezeichnet.
Das Zuhalteteil 21 weist eine Wechselwirkungsfläche 27 auf, die bei der Bewegung des
Anschlagstiftes 11 in der Kulissenführung 15 mit diesem in Kontakt tritt.
[0022] Mit 18 ist die erste Drehrichtung der Lagerbuchse 3 schematisch dargestellt, die
bei der Öffnungsbewegung einer mit der Lagerbuchse 3 verbundenen Tür geschieht, wenn
der Lagerbolzen 5 in der ersten Lagerung 7 eingesetzt ist. 20 bezeichnet demgegenüber
die zweite Drehrichtung, die bei der Öffnungsbewegung einer mit der Lagerbuchse 3
verbundenen Tür entsteht, wenn der Lagerbolzen 5 in der zweiten Lagerung 9 eingesetzt
ist.
[0023] Figur 2 zeigt die Scharniereinrichtung der Figur 1 in zusammengesteckter Form. Gezeigt
ist die Verwendung, bei der die Lagerbuchse 3 über den Lagerbolzen 5 in die erste
Lagerung 7 eingesteckt ist.
[0024] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf die wie in Figur 2 zusammengesteckte Scharniereinrichtung,
wie sie bei geschlossener Tür (nicht gezeigt ) vorliegt.
[0025] Figur 4 zeigt dieselbe Scharniereinrichtung in derselben Ansicht, wie sie bei geöffneter
Tür (nicht gezeigt) vorliegt. Hier ist der verengte Bereich 31 der Kulissenführung
15 sichtbar, der durch die Wechselwirkungsfläche 27 der Halteeinrichtung 21 gebildet
wird.
[0026] Schließlich zeigt Figur 5 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Scharniereinrichtung
mit einer auf der Lagerbuchse 3 gelagerten Tür 33. Gezeigt ist die geschlossene Tür
in Teilansicht.
[0027] Speziell in den Figuren 3 und 4 wird deutlich, daß die Kulissenführung 15 aus zwei
im wesentlichen teilkreisförmigen Bereichen zusammengesetzt ist. Derjenige Bereich
der Kulissenführung 15, der den Anschlag 17 umfaßt, kann von dem in den Figuren 3
und 4 nicht sichtbaren, an dem Ansatzstück 13 der Lagerbuchse 3 befindlichen Anschlagstift
11 durchlaufen werden, wenn die Lagerbuchse 3 über den Lagerbolzen 5 in der ersten
Lageraufnahme 7 des Lagerbockes 1 eingesetzt ist. Der zweite Teilbereich der Kulissenführung
15, der den Anschlag 19 umfaßt, kann von dem Anschlagstift 11 der Lagerbuchse 3 durchlaufen
werden, wenn die Lagerbuchse 3 über den Lagerbolzen 5 in der zweiten Lageraufnahme
9 des Lagerbokkes 1 gelagert ist. Der jeweils andere Teil der Kulissenführung 15 kann
von dem Anschlagstift nicht durchlaufen werden, da die Teilkreisbereiche der Kulissenführung
15 zwar den gleichen Radius, jedoch unterschiedliche Mittelpunkte aufweisen (bei der
gezeigten Ausführungsform die Lageraufnahmen 7 bzw. 9).
[0028] Die erfindungsgemäße Scharniereinrichtung wird wie folgt verwendet. Beschrieben wird
die Verwendung für eine Tür z. B. eines Möbelstückes oder eines Kühlund/oder Gefrierschrankes.
Die folgende Beschreibung betrifft den Einsatz der Scharniereinrichtung am unteren
Teil der Tür. Selbstverständlich kann eine entsprechende Scharniereinrichtung bei
Umkehrung der Drehrichtungen in analoger Weise auch oben an der Tür eingesetzt werden.
[0029] Zunächst wird entschieden, ob die Tür links oder rechts angeschlagen werden soll.
Je nach dem, wird der Lagerbock 1 mit Hilfe der Montageöffnungen 29 an der linken
oder rechten Seite des Möbels bzw. des Kühl- und/oder Gefrierschrankes festgeschraubt.
Im folgenden wird die Anwendung für eine rechts angeschlagene Tür beschrieben.
[0030] In den Lagerbock 1 wird das Zuhalteteil 21 eingesetzt, und zwar derart, daß das Haltestück
25 in die Aufnahme 23 eingreift. Das Ende 26 des Zuhalteteiles 21 zeigt in Richtung
der Aufnahme 24, ohne in diese einzugreifen. Der Lagerbolzen 5 wird in die erste Lagerung
7 eingesetzt. Auf den Lagerbolzen 5 wird die Lagerbuchse 3 ggf. bereits mit der darauf
montierten Tür 33 eingesetzt. Dabei wird der Anschlagstift 11 derart in die Kulissenführung
15 eingeführt, daß er in dieser auf derjenigen Seite läuft, in der sich das erste
Ende 17 befindet. Im geöffneten Zustand der Tür stellt sich eine Situation ein, in
der die Scharniereinrichtung der Figur 4 entspricht. Darin ist die Tür der Übersichtlichkeit
halber nicht gezeigt. In durch den Ansatz 13 verdeckter Position schlägt der Anschlagstift
11 an den ersten Anschlag 17 der Kulissenführung 15 an. Eine weitere Öffnung der Tür
ist somit nicht möglich. Beim Schließen der Tür bewegt sich der Anschlagstift 11 in
der Kulissenführung 15 bei der gewählten Anordnung einer rechts angeschlagenen Tür
und einer Scharniereinrichtung im unteren Türbereich im Uhrzeigersinn.
[0031] Der Anschlagstift 11 trifft auf den Wechselwirkungsbereich 27 des elastischen Zuhalteteiles
21 und verformt dieses aufgrund der Verengung 31 in der Kulissenführung 35. Dabei
weicht das Ende 26 des Zuhalteteiles 21 in Richtung der Aufnahme 24 aus. Hat der Anschlagstift
11 den verengten Bereich 31 passiert, entspannt sich das Zuhalteteil 21 wieder in
die in Figur 4 gezeigte Form, so daß ein Zustand entsteht, wie er in Figur 3 sichtbar
ist. Der Anschlagstift wird jetzt durch das Zuhalteteil 21 an seiner Rückbewegung
entgegen dem Uhrzeigersinn gehindert. Zum Beispiel bei einem kraftvollen Zuschlagen
der Tür wird so verhindert, daß diese sich ungewünscht wieder öffnet.
[0032] Erst bei einem gewissen Kraftaufwand beim Öffnen der Tür in Richtung 18 überwindet
der Anschlagstift 11 wieder die Engstelle 31, so daß eine freie Drehbewegung der Lagerbuchse
3 um die Achse 7 möglich ist, bis der Anschlagstift 11 an den Anschlag 17 anschlägt
und so die Öffnungsbewegung begrenzt.
[0033] Dieselbe Scharniereinrichtung kann auch verwendet werden, wenn die Tür auf der linken
Seite angeschlagen werden soll und die Scharniereinrichtung ebenfalls im unteren Bereich
der Tür vorgesehen ist. Der Lagerbock 1 wird mit den Montageöffnungen 29 dann auf
der linken Seite des Möbels bzw. des Kühl- und/oder Gefrierschrankes befestigt. Der
Lagerbolzen 5 wird in die zweite Lagerung 9 eingesetzt und das Zuhalteteil 21 derart
andersherum in die Aussparung in der Kulissenführung 15 eingeführt, daß das Haltestück
25 in die andere Aufnahme 24 eingreift, um das Zuhalteteil zu halten. Auf den Lagerbolzen
5 wird die Lagerbuchse 3 ggf. bereits mit der darauf montierten Tür aufgesteckt. Der
Anschlagstift 11 läuft jetzt in dem Teil der Kulissenführung 15, in dem sich der zweite
Anschlag 19 befindet. Die Funktionsweise der auf diese Weise montierten Scharniereinrichtung
entspricht dem für den Rechtsanschlag beschriebenen Ablauf, nur in gespiegelter Form.
Bei der Öffnungsbewegung der Tür, entsprechend der Drehrichtung der Lagerbuchse 3
in der angezeigten Richtung 20, schlägt der Anschlagstift 11 am zweiten Anschlag 19
der Kulissenführung 15 an und begrenzt so die Öffnung der Tür. Bei der Schließbewegung
entgegen der angezeigten Richtung 20 tritt der Anschlagstift 11 mit der Wechselwirkungsfläche
27 des Zuhalteteiles 21 in Wechselwirkung, verformt dieses, bis der Anschlagstift
den verengten Bereich passiert hat, so daß das Zuhalteteil dann den Anschlagstift
11 hält.
[0034] Die erfindungsgemäße Scharniereinrichtung ermöglicht also die wechselseitige Türlagerung
mit Öffnungsbegrenzer und einem integrierten Zuhaltemechanismus. Sie ist unabhängig
von dem gewählten Türanschlag und sowohl an der oberen als auch an der unteren Kante
der Tür einsetzbar. Dazu muß lediglich die Lagerung 7 oder 9 ausgewählt werden. Entsprechend
muß das Zuhalteteil 21 mit dem Haltestück 25 in die Aufnahme 23 oder 24 eingesetzt
werden. Die erfindungsgemäße Scharniereinrichtung ermöglicht also einen sehr flexiblen
Einsatz und einen leichten Wechsel des Türanschlages.
1. Scharniereinrichtung zur Führung einer Tür oder Klappe mit
- einem Lagerbock (1) mit einem ersten (17) und einem zweiten (19) Anschlag,
- einer Lagerbuchse (3) mit einem Anschlaggegenstück (11), wobei die Lagerbuchse (3)
an bzw. in dem Lagerbock (1) entweder um eine erste oder eine zweite Drehachse drehbar
lagerbar ist und die Anschläge (17, 19) derart ausgebildet sind, daß der erste Anschlag
(17) die Drehbewegung der Lagerbuchse (3) in einer ersten Drehrichtung (18) durch
Wechselwirkung des Anschlaggegenstückes (11) mit dem ersten Anschlag (17) begrenzt,
wenn die Lagerbuchse (3) um die erste Drehachse drehend gelagert ist, und der zweite
Anschlag (19) die Drehbewegung der Lagerbuchse (3) in einer zweiten Drehrichtung (20)
durch Wechselwirkung des Anschlaggegenstückes (11) mit dem zweiten Anschlag (19) begrenzt,
wenn die Lagerbuchse (3) um die zweite Drehachse drehend gelagert ist.
2. Scharniereinrichtung nach Anspruch 1, bei der die Lagerbuchse (3) beweglich und der
Lagerbock (1) feststehend ausgebildet sind.
3. Scharniereinrichtung nach Anspruch 2, bei der die Lagerbuchse (3) integraler Bestandteil
einer Tür oder Klappe ist.
4. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem Lagerbolzen (5),
wobei die Lagerbuchse (3) und der Lagerbock (1) über den Lagerbolzen (5) in Richtung
der Drehachse miteinander verbindbar sind und der Lagerbolzen (5) im Lagerbock (1)
in zwei unterschiedlichen Lageraufnahmen (7, 9) einsetzbar ist, die in der ersten
bzw. zweiten Drehachse gebildet sind.
5. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der der Lagerbock (1) eine
Kulissenführung (15) aufweist, wobei das Anschlaggegenstück durch einen Anschlagstift
(11) gebildet wird, der bei der Drehbewegung der Lagerbuchse (3) in der Kulissenführung
(15) läuft, die in dem Lagerbock (1) gebildet ist, und bei der die Anschläge durch
die Enden (17, 19) der Kulissenführung (15) gebildet sind.
6. Scharniereinrichtung nach Anspruch 5, bei der der Anschlagstift (11) an der Lagerbuchse
(3) ausgebildet ist.
7. Scharniereinrichtung nach Anspruch 5, bei der der Anschlagstift (11) an der Tür (33)
bzw. Klappe ausgebildet ist.
8. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der die Kulissenführung
(15) im wesentlichen aus zwei teilkreisförmigen Teilen besteht, deren Mittelpunkt
von jeweils einer der Drehachsen gebildet wird.
9. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, mit einem Zuhalteteil (21)
mit federnden Eigenschaften im Lagerbock (1) und einem Zuhaltegegenstück (11) an der
Lagerbuchse (3), wobei das Zuhalteteil (21) und das Zuhaltegegenstück (11) derart
bei der Drehbewegung der Lagerbuchse (3) um eine der Drehachsen zusammenwirken, daß
das Zuhalteteil (21) aufgrund seiner federnden Eigenschaften bei der Bewegung des
Anschlaggegenstükkes (11) der Lagerbuchse (3) von einem Anschlag (17, 19) des Lagerbockes
(1) weg auf das Zuhaltegegenstück (11) einen Widerstand ausübt und das Zuhalteteil
(21) nach Überwindung des Widerstandes durch das Zuhaltegegenstück (11) eine Zurückbewegung
des Zuhaltegegenstückes (11) behindert.
10. Scharniereinrichtung nach Anspruch 9, bei der das Zuhaltegegenstück durch das Anschlaggegenstück
(11) gebildet wird.
11. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 9 oder 10, bei der das Zuhalteteil (21)
derart in zwei unterschiedlichen Stellungen in dem Lagerbock (1) halterbar ist, daß
es die Zurückbewegung je nach Auswahl der Drehachse in dem Lagerbock (1) in unterschiedlicher
Richtung behindert.
12. Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, insofern sie direkt oder indirekt
von Anspruch 5 abhängig sind, bei der das Zuhalteteil (21) derart in dem Lagerbock
(1) halterbar ist, daß es Teil der Kulissenführung (15) für das Anschlaggegenstück
(11) ist und die Kulissenführung (15) zur Ausbildung des Widerstandes verengt.
13. Tür, insbesondere Möbeltür oder Standgerätetür wie Kühlschranktür oder Gefrierschranktür,
mit einer Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
14. Verwendung einer Scharniereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12 für eine Möbeltür
oder Standgerätetür, insbesondere für eine Kühlschrankund/oder Gefrierschranktür.