[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reduzierung von Geräuschen an einem Maschinensatz,
der wenigstens einen Frequenzumrichter aufweist.
[0002] Unter dem Begriff "Maschinensatz" seien nachfolgend alle bekannten Anordnungen von
Verdichtern, Pumpen, Ventilatoren und ähnlichen Aggregaten, denen wenigstens ein Frequenzumrichter
zugeordnet ist, zu verstehen. Insbesondere seien darunter drehzahlgeregelte Verdichtersätze
sowie drehzahlgeregelte Verflüssiger und Rückkühler, wie sie in Kälte- und Klimaanlagen
zur Anwendung kommen, zu verstehen.
[0003] Bei derartigen Maschinensätzen entstehen oftmals störende Geräusche, weil beispielsweise
gepulste Spannungen von im Pulsweitenverfahren arbeitenden Frequenzumrichtern die
Blechpakete der nachgeschalteten bzw. zugeordneten Motoren zur Resonanz anregen. Durch
diese Geräusche werden beispielsweise die Anwohner von Supermärkten immer dann belästigt,
wenn die lüfterbetriebenen Rückkühler und Verflüssiger - wie dies der Regelfall ist
- außen an bzw. auf den Dächern der Supermärkte angeordnet sind. Aber auch das Personal
derartiger Supermärkte, das in der unmittelbaren Umgebung von Maschinensätzen tätig
ist, wird durch die von ihnen ausgehenden Geräusche belästigt.
[0004] Es wurde bereits vorgeschlagen, in derartigen Fällen die Taktfrequenz der Frequenzumrichter
zu verändern bzw. zu erhöhen, also beispielsweise von 2 bzw. 4 kHz auf 12 bzw. 15
kHz. Dies führt dazu, dass ein von einem Motor erzeugte Geräuschpegel gesenkt werden
kann. Mit der Erhöhung der Taktfrequenz muss jedoch der zulässige Strom der Frequenzumrichter
begrenzt bzw. verkleinert werden. Dies geschieht, um einer zu hohen thermischen Belastung
der Motorbauteile vorzubeugen.
[0005] Ferner haben höhere Taktfrequenzen den Nachteil, dass die Lebensdauer der Motorwicklungen
sinkt; aus diesen Gründen gehen einige Hersteller von Motoren zu entsprechend teuren
Speziallösungen im Hinblick auf die Drahtqualität und -isolierung der Wicklungen über.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Reduzierung
von Geräuschen an einem Maschinensatz anzugeben, das gegenüber dem bekannten Stand
der Technik Vorteile aufweist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein gattungsgemäßes Verfahren vorgeschlagen, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass
- mittels entsprechender Sensoren der durch den Maschinensatz verursachte Geräuschpegel
ermittelt und/oder
- mittels entsprechender Sensoren die Anwesenheit von Personen in der Umgebung des Maschinensatzes
ermittelt wird,
- geprüft wird, ob eine Änderung der Parameter des Maschinensatzes vorgenommen werden
kann, und,
- falls dies bejaht wird und ein voreingestellter Geräuschpegel überschritten und/oder
die Anwesenheit wenigstens einer Person detektiert wird, eine Änderung der Taktfrequenz
des oder der Frequenzumrichter vorgenommen wird.
[0008] Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst ermittelt, ob der durch
den Maschinensatz verursachte Geräuschpegel einen voreingestellten bzw. voreinstellbaren
Geräuschpegel überschreitet. Alternativ oder zusätzlich wird mittels entsprechender
Sensoren die Anwesenheit von Personen in der (unmittelbaren) Umgebung des Maschinensatzes
selektiert. Als Sensoren kommen hierbei beispielsweise IR-Sensoren, stufenlose Näherungsschalter
oder herkömmliche Bewegungsmelder zum Einsatz.
[0009] Des Weiteren wird geprüft, ob überhaupt eine Änderung der Parameter des Maschinensatzes
vorgenommen werden kann. Dieser Verfahrensschritt ist erforderlich, da unter bestimmten
Betriebsbedingungen eine Änderung der Parameter des Maschinensatzes unter Umständen
nicht möglich ist, da der Maschinensatz ansonsten bestimmte Vorgaben nicht mehr einhalten
bzw. erfüllen könnte. Eine derartige Situation kann beispielsweise dann auftreten,
wenn der Maschinensatz einer Kälte- oder Klimaanlage gerade die maximal mögliche Leistung
zur Verfügung stellen muss und der Betriebsstrom bereits sein Maximum erreicht hat.
[0010] Wurde nun festgestellt, dass der durch den Maschinensatz verursachte Geräuschpegel
über einem voreingestellten Geräuschpegel liegt und/oder sich eine Person in der Umgebung
des Maschinensatzes aufhält und darüber hinaus eine Änderung der Parameter des Maschinensatzes
vorgenommen werden kann, so wird erfindungsgemäß nunmehr eine Änderung der Taktfrequenz
des oder der Frequenzumrichter vorgenommen. Durch dies Änderung der Taktfrequenz des
oder der Frequenzumrichter wird erreicht, dass das störende Geräusch verringert und
damit die Belästigung von Personen verringert wird.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren weiterbildend wird vorgeschlagen, dass dann, wenn
der voreingestellte Geräuschpegel wieder unterschritten und/oder die Anwesenheit wenigstens
einer Person nicht mehr festgestellt wird, die Taktfrequenz des oder der Frequenzumrichter
wieder verändert, vorzugsweise wieder die ursprüngliche Taktfrequenz eingestellt wird.
[0012] Mittels dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird sichergestellt,
dass die Änderung der Taktfrequenz nur so lange aufrechterhalten wird, wie dies unbedingt
erforderlich ist. Verlässt also beispielsweise eine Person, die sich in der Umgebung
des Maschinensatzes aufgehalten hat, dessen Umgebung, so kann die Taktfrequenz des
oder der Frequenzumrichter wieder entsprechend verändert werden.
[0013] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Taktfrequenz nicht über einen voreingestellten und/oder voreinstellbaren
Wert angehoben.
[0014] Wie bereits erwähnt, können zu hohe Taktfrequenzen dazu führen, dass die Lebensdauern
der dem bzw. den Frequenzumrichtern zugeordneten Maschinen verringert wird. Es ist
daher ggf. eine Wichtung von Geräuschreduzierung und Lebensdauer vorzunehmen. Hierbei
handelt es sich um eine unscharfe Regelung zu deren Verarbeitung eine sog. Fuzzy-Logik-Funktion
erforderlich ist.
[0015] Auch kann beispielsweise eine Mindestlebensdauer, die nicht unterschritten werden
darf, definiert werden, wobei eine Aufsummierung der bereits geleisteten Laufzeiten
jeweils den aktuellen Stand der Lebensdauer wiedergibt.
[0016] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist eine kontinuierliche und/oder diskontinuierliche Änderung der Taktfrequenz realisierbar.
[0017] Ferner wird die Taktfrequenz vorzugsweise fließend oder in einem abgegrenzten Bereich
- also zwischen einem eingestellten oder einstellbaren Minimal- und Maximalwert -
verändert.
[0018] Neben den vorgenannten Parametem können weitere Parameter, wie beispielsweise die
Tonhaltigkeit des störenden Geräusches, die Tageszeit, zu der das störende Geräusch
auftritt, die Taktfrequenz des Bauteiles bzw. Aggregates, das das störende Geräusch
verursacht, etc. berücksichtigt werden.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, störende Geräusche zumindest immer
dann zu vermeiden, wenn ein voreingestellter bzw. voreinstellbarer Geräuschpegel überschritten
wird und/oder wenigstens eine Person sich dem Maschinensatz nähert. Gleichzeitig wird
der Parameter Lebensdauer des jeweiligen Maschinensatzes bzw. seiner Aggregate, wie
Verdichter, Verflüssiger, etc. berücksichtigt.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ferner die Realisierung von Maschinensätzen,
die mit herkömmlichen Verdichtem, Verflüssigern bzw. Rückkühlern arbeiten können.
Es sind also keine, speziell an höhere Taktfrequenzen angepassten Aggregate, wie beispielsweise
spezielle Motoren, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, erforderlich. Des
Weiteren ist nunmehr auch nicht mehr erforderlich, Bauteile bzw. Aggregate eines Maschinensatzes
über das eigentlich erforderliche Maß hinaus zu dimensionieren.
1. Verfahren zur Reduzierung von Geräuschen an einem Maschinensatz, der wenigstens einen
Frequenzumrichter aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- mittels entsprechender Sensoren der durch den Maschinensatz verursachte Geräuschpegel
ermittelt und/oder
- mittels entsprechender Sensoren die Anwesenheit von Personen in der Umgebung des
Maschinensatzes ermittelt wird,
- geprüft wird, ob eine Änderung der Parameter des Maschinensatzes vorgenommen werden
kann, und,
- falls dies bejaht wird und ein voreingestellter Geräuschpegel überschritten und/oder
die Anwesenheit wenigstens einer Person detektiert wird, eine Änderung der Taktfrequenz
des oder der Frequenzumrichter vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn der voreingestellte Geräuschpegel wieder unterschritten und/oder die Anwesenheit
wenigstens einer Person nicht mehr festgestellt wird, die Taktfrequenz des oder der
Frequenzumrichter wieder verändert, vorzugsweise wieder die ursprüngliche Taktfrequenz
eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoren, die die Anwesenheit von Personen erfassen, als IR-Sensor, als stufenlose
Näherungsschalter, als Bewegungsmelder o. ä. ausgebildet sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Taktfrequenz nicht über einen voreingestellten und/oder voreinstellbaren Wert
angehoben wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Veränderung der Taktfrequenz auch der Parameter Lebensdauer der dem oder
den Frequenzumrichtern zugeordneten Maschinen berücksichtigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine kontinuierliche und/oder diskontinuierliche Änderung der Taktfrequenz realisierbar
ist.