[0001] Die Erfindung betrifft ein System zur Fernkommunikation mit Hausgeräten mit gerätespezifischen
Schnittstellen-Protokollen gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein gattungsgemäßes System ist in der DE 101 26 816 Al zur Fernsteuerung und Fernabfrage
von Hausgeräten beschrieben. Über den Einsatz von Anpassungsnetzwerken zwischen der
Schnittstelle zum Gerätebus des Haushaltsgerätes und dem Kommunikationsnetzwerk bietet
es die Möglichkeit zur Umschaltung zwischen verschiedenen Kommunikations-Protokollen.
Dadurch kann dann beispielsweise über eine auf den DECT-Standard ausgerichtete Hauszentrale
auch mit nicht auf dem DECT-Standard kommunizierenden Hausgeräten kommuniziert werden,
da diese über das an ihrer Gerätebusschnittstelle befindliche Anpassungsnetzwerk auf
DECT-Standard für die Kommunikation umgeschaltet werden können. Bei der großen Geräte-
und Herstellervielfalt und dem damit verbundenen großen Spektrum an unterschiedlichen
elektronischen Steuerungen ist der Aufwand, jedes Gerät mit einem Anpassungsnetzwerk
für die Kommunikation auszustatten, jedoch sehr hoch und kostspielig. Außerdem ist
heute noch nicht abzusehen, welche Kommunikations-Protokolle zukünftig an Bedeutung
gewinnen werden. Andererseits sind die Kommunikations-Protokolle für Fernmeldeverbindungen
sehr beschränkt und deshalb beispielsweise für einen raschen Aufbau graphischer Bedienunterstützung
derzeit und wohl auch künftig wenig geeignet.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die technische Problemstellung zugrunde, mit
geringem Aufwand ein kostengünstiges System gattungsgemäßer Art zu realisieren, das
die Fernkommunikation mit Hausgeräten verschiedener Hersteller, die firmenspezifische
und damit unterschiedliche Auslegungen ihrer Gerätebus-Schnittstellen-Protokolle aufweisen,
ermöglicht und fördert.
[0004] Die Aufgabe ist gemäß der im Hauptanspruch angegebenen Merkmalskombination dadurch
gelöst, dass die Hauszentrale mit jedem Hausgerät direkt über dessen gerätespezifische
Schnittstelle kommunizieren kann. Die mit einer Basissoftware zur Geräteidentifikation
ausgestattete Hauszentrale fragt die Identifikation des gerade angesprochenen Hausgerätes
ab. Mittels dessen Identifikation, bei der es sich um eine Zahl oder eine Kombination
aus Buchstaben und Zahlen handeln kann, beschafft sich die Hauszentrale aus einer
Datenbank die zu diesem Gerät gehörige Gerätesoftware und speichert diese ab. Dadurch
kann nun eine Kommunikation zwischen der Hauszentrale und diesem Hausgerät direkt
über dessen Schnittstellen-Protokoll erfolgen, der Engpass über ein zwischengeschaltetes
Kommunikations-Protokoll entfällt.
[0005] Sollte bei einer seltenen elektronischen Steuerung eines etwa nicht mehr handelsüblichen
Gerätes die Hauszentrale nicht über die notwendige Basissoftware zur Identifikation
verfügen, so kann an der Hauszentrale eine manuelle Vorgabe für die Identifikation
vorgesehen sein.
[0006] Bei der Schnittstelle am Hausgerät, auf welche die Basissoftware zugreift, kann es
sich um eine herkömmliche Schnittstelle zum Testen und Prüfen des Gerätes oder schon
um eine speziell mit Protokoll für die Fernkommunikation ausgestattete Schnittstelle
handeln.
[0007] Besonders komfortabel ist eine Version des Systems, bei der die Hauszentrale über
einen Internet-Anschluss auf eine externe Datenbank zum Herunterladen der über die
Identifikation des Hausgerätes ermittelten Kommunikationssoftware zugreifen kann.
Alternativ ist auch eine Einspeisung der firmenspezifischen Kommunikationssoftware
aus einer lokalen Datenbank, etwa über eine CD oder Diskette, möglich.
[0008] Aus den weiteren Ansprüchen und der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung
stark abstrahierten Realisierungsbeispiels für ein erfindungsgemäß ausgestattetes
Kommunikationssystem ergeben sich zusätzliche Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung.
[0009] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt als abstrahiertes Blockschaltbild den Aufbau
eines Hausnetzes, bestehend aus einer Hauszentrale und damit vernetzten Hausgeräten
mit unterschiedlichen herstellerspezifischen Gerätebussen.
[0010] In dem Kommunikationssystem 10 verfügt eine Hauszentrale 11 über eine Basissoftware
12.1. Mittels dieser Basissoftware 12.1 kann die Zentrale 11 über eine Verbindung
13 Kontakt zu einem Hausgerät 14 zur Ermittlung von dessen Identifikation 15 über
dessen Schnittstelle 16 aufnehmen. Die Verbindung 13 kann dabei entweder über Kabel
13a, wie z. B. die Netzleitung, oder über eine drahtlose Übertragungsstrecke 13b,
wie z. B. über Infrarot- oder Funkübertragung, erfolgen. Jedes Hausgerät 14 verfügt
über eine gerätespezifische Schnittstelle 16 und eine gerätespezifische elektronische
Steuerung 17 für z. B. Anzeige- und Bedienung. Die Schnittstelle 16 kann ein ursprünglich
für Test- und Prüfzwecke vorgegebenes Protokoll aufweisen, während bei modernen Geräten
und zukünftig über die Schnittstelle 16 das komplette Protokoll des internen Gerätebus
zur Verfügung steht, um über Fernwirkmittel in den Funktionsablauf eingreifen und
die Betriebssituation abfragen zu können.
[0011] Mittels der Basissoftware 12.1 kann die Zentrale 11 über die Verbindung 13a die Identität
der Waschmaschine 14a abfragen und dann aus einer Datenbank 18 unter Angabe dieser
Identifikation 15a die für eine über die bloße Identitätsfeststellung hinausgehende
umfassende Kommunikation mit diesem Gerät 14a erforderliche Buszugangssoftware 12.2.a
herunterladen und in ihren Speicher ablegen. Bei der Buszugangssoftware 12.2.a handelt
es sich um das gerätespezifische Schnittstellenprotokoll für die umfassende Kommunikation
mit der Waschmaschine 14a. Die Zentrale 11 kann über einen Internet-Anschluss 19 verfügen,
um sich die Buszugangssoftware 12.2 aus einer externen Datenbank 18.2 zu beschaffen;
oder die Buszugangssoftware 12.2 wird aus einer lokalen Datenbank 18.2' abgefragt,
die sich auf einem Datenträger, wie einer Diskette oder einer CD, befindet, die direkt
von der Zentrale oder über eine periphere Einheit ausgelesen wird.
[0012] Wenn mehrere Geräte 14, weil sie etwa vom gleichen Hersteller stammen oder aus anderen
Gründen dem gleichen Standard folgen, mit übereinstimmenden Bus-Protokollen arbeiten,
können diese Geräte auch zusammengeschaltet über nur eine gemeinsame Verbindung 13
zur Zentrale 11 verfügen.
[0013] Auch die für die Kommunikation mit dem Kühlschrank 14b und weiteren mit der Zentrale
11 vernetzten Geräten 14 benötigte Buszugangssoftware 12.2 besorgt sich die Zentrale
11 über die zuvor beschriebene Weise. Ist die Identifikation 15 eines etwa nicht handelsüblichen
Gerätes 14 über die Basissoftware 12.1 der Zentrale 11 nicht abfragbar, so kann an
die Zentrale 11 über eine interne oder externe Tastatur 20 die Vorgabe der speziellen
Identifikation 15 erfolgen.
[0014] Weiterhin kann eingeplant sein, dass über die gerätespezifische Buszugangssoftware
12.2 eine Darstellung der graphischen Bedienoberfläche und eventuell auch eine Bedienung
des Hausgerätes 14 über einen mit der Zentrale 11 verbundenen Bildschirm 21 möglich
ist. Dadurch kann am Bildschirm 21 das vorgegebene Programm und der momentan daraus
gerade in Bearbeitung befindliche Teil dargestellt werden. Wenn der Bildschirm 21
mit Eingabemöglichkeiten wie Schaltern oder berührungsempfindlichen Zonen ausgestattet
ist, dann kann über den Bildschirm 21 eine manuelle Bedienung des Gerätes 14 erfolgen,
so als ob das Gerät 14 unmittelbar bedient würde. Bei dem Bildschirm 21 kann es sich
etwa um einen Monitor, ein Web-Panel, ein Handy-Display oder eine vergleichbare Einrichtung
handeln. Dessen Anschluss an die Zentrale 11 erfolgt über Draht oder drahtlos über
ein Kommunikationssystem wie das Internet, wie in der Zeichnung symbolisch durch eine
gestrichelte Verbindung global angedeutet.
[0015] Ein mit geringem Aufwand realisierbares und flexibles, vernetztes System 10 zur Fernkommunikation
mit Hausgeräten 14 bei ihrer Vielzahl an gerätespezifischen Schnittstellen 16 ergibt
sich, wenn die Hausgeräte 14 mit einer Hauszentrale 11 verbunden sind, die mit einer
Basissoftware 12.1 zur Abfrage der Identifikation 15 der Hausgeräte 14 ausgestattet
ist und sich über die ermittelte Identifikation 15 die zum Zugriff auf die gerätespezifische
Schnittstelle 16 erforderliche Buszugangssoftware 12.2 aus einer Datenbank 18 besorgt
und abspeichert und damit die Kommunikation über die gerätespezifische Schnittstelle
16 des jeweiligen Hausgerätes 14 ermöglicht.
1. System zur Fernkommunikation mit Hausgeräten (14), die über unterschiedliche Schnittstellen-Protokolle
verfügen, von einer Hauszentrale (11) aus,
dadurch gekennzeichnet,
(a) dass die Hauszentrale (11) über eine Basissoftware (12.1) verfügt, mit der sie
die Identifikation (15) eines gerade angesprochenen Hausgerätes (14) erfragt, und
(b) dass sich die Hauszentrale (11) mit Kenntnis der Identifikation (15) des Hausgerätes
(14) die entsprechende gerätespezifische Buszugangssoftware (12.2) dieses Hausgerätes
(14) aus einer Datenbank (18) besorgt und abspeichert.
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hauszentrale (11) über Internet-Anschluss (19) verfügt, mit dem sie sich die
gerätespezifische Buszugangssoftware (12.2) aus einer externen Datenbank (18.2) besorgt.
3. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Hauszentrale (11) die gerätespezifische Buszugangssoftware (12.2) aus einer
lokal bereitgestellten Datenbank (18.2') besorgt.
4. System nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass über die Hauszentrale (11) mit Ermittlung der gerätespezifischen Buszugangssoftware
(12.2) eine Information über die Darstellung von wenigstens einem Teil der gerätespezifischen
Bedien- und Anzeigefunktionen dieses Hausgerätes zur Darstellung und gegebenenfalls
zur Bedienung an einem Bildschirm (21) gewonnen wird.
5. System nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kommunikation zwischen Schnittstelle (16) am Hausgerät (14) und Hauszentrale
(11) über Kabel (elektrisch oder optisch) (13a) erfolgt.
6. System nach einem der Ansprüche 1 - 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kommunikation zwischen Schnittstelle (16) am Hausgerät (14) und Hauszentrale
(11) drahtlos (über Funk oder optisch) (13b) erfolgt.