[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Erkennung eines Flughindernisses in
einer Umgebung eines Fluggeräts, insbesondere eines unbemannten Fluggeräts, bei dem
mindestens zwei Bilder jeweils zumindest eines Teils der Umgebung aufgenommen werden,
aus den Bildern das Flughindernis erkannt und mit einer Kennung versehen wird und
ein der Kennung zugeordnetes Signal in einer Bodenstation ausgegeben wird.
[0002] Die Erfindung geht außerdem aus von einer Vorrichtung zur Erkennung eines Flughindernisses
in einer Umgebung eines Fluggeräts, insbesondere eines unbemannten Fluggeräts, mit
mindestens einer Kameraeinheit zur Aufnahme zumindest eines Teils der Umgebung und
einer Auswertevorrichtung zur Erkennung des Flughindernisses und einer Zuordnung einer
Kennung zum Flughindernis.
[0003] Aus der EP 1 296 213 A1 ist ein Verfahren zur Darstellung eines Flugobjekts bekannt,
bei dem eine Umgebung eines unbemannten Fluggeräts mit einer Anzahl von Kameras aufgenommen
wird und die Bilder zu einer Bodenstation gesendet und für einen Bodenpiloten auf
einer Anzeige dargestellt werden. Der Bodenpilot kann das Fluggerät anhand der dargestellten
Bilder steuern, wobei er auf Flugobjekte in der Nähe des Fluggeräts durch Hilfsmittel,
wie beispielsweise blinkende Symbole im dargestellten Bild, hingewiesen wird. Das
ständige aktive Beobachten von elektronisch erzeugten Bildern, in denen nur gelegentlich
ein Flugobjekt erkennbar wird, ist jedoch für einen Bodenpiloten sehr ermüdend, wodurch
er seiner Verantwortlichkeit für die Sicherheit des Fluggeräts bezüglich einer Kollisionswarnung
nur mit erheblicher Konzentration über eine lange Zeitdauer Rechnung tragen kann.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein insbesondere bezüglich der Handhabbarkeit
verbessertes Verfahren zur Darstellung eines Flughindernisses anzugeben. Der Erfindung
liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der ein solches
Verfahren in einfacher Weise eingeleitet werden kann.
[0005] Die erstgenannte Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten Art gelöst,
bei dem erfindungsgemäß die Erkennung und die Vergabe der Kennung an Bord des Fluggeräts
vorgenommen werden und die Kennung an die Bodenstation gesendet wird.
[0006] Durch die Übersendung der Kennung und gegebenenfalls weiterer Detailinformationen
an die Bodenstation wird die dem Bodenpiloten zur Verfügung gestellte Information
auf ein notwendiges und sinnvolles Minimum reduziert. Der Bodenpilot steht somit nicht
mehr vor der Aufgabe, einen Luftraum um das Fluggerät anhand von Bildern aktiv beobachten
zu müssen. Hiermit kann die Effizienz der Arbeit des Bodenpiloten gesteigert und somit
die Sicherheit erhöht werden. Durch den Verzicht auf die Übersendung von bewegten
Bildern aus der gesamten Umgebung des Fluggeräts wird außerdem die vom Fluggerät an
die Bodenstation übermittelte Datenmenge gering gehalten. Die Datenfernübertragung
kann somit mit geringer Kapazität und kostengünstig erfolgen.
[0007] Als Flughindernisse können Flugobjekte wie Flugzeuge, Helikopter, Ballone oder dergleichen
und bodengebundene Gegenstände wie Türme, Gebäude, Brücken, Masten, Kabel usw. erkannt
werden. Es ist ausreichend, wenn die Flughindernisse als solche erkannt werden. Die
Flughindernisse sollen erkannt werden, wenn sie sich in der Umgebung des Fluggeräts
befinden, mithin in einer Entfernung bis maximal 3 km, vorteilhafterweise bis zu 5
km und insbesondere bis zu 8 km, beispielsweise je nach Sichtbedingungen und/oder
Größe und Sichtbarkeit des Flughindernisses. Hierzu werden Bilder der Umgebung des
Fluggeräts aufgenommen, innerhalb der Flughindernisse vorrangig erwartet werden, beispielsweise
in einem Raumwinkelbereich von mindestens 110° in horizontaler Richtung beidseitig
einer Längsachse des Fluggeräts und mindestens 30° in vertikaler Richtung beidseitig
der Längsachse. Die Bilder werden vorzugsweise von einer passiven Weitwinkelsensorik
mit einer hohen Auflösung aufgenommen. Die Sensorik ist so konzipiert, dass in der
Umgebung befindliche Flughindernisse in ausreichendem Umfang und in ausreichender
Entfernung und mit einer möglichst geringen Falschalarmrate erkannt werden können,
um ausreichend Zeit für ein Ausweichmanöver zur Verfügung stellen zu können. Die Auflösung
dieser Bilder beträgt zweckmäßigerweise mindestens 2 mrad, insbesondere mindestens
0,3 mrad, was der maximalen fovealen Auflösung des menschlichen Auges entspricht.
[0008] Die Bilder, aus denen eine Auswertevorrichtung das Flughindernis erkennt, können
durch eine kontinuierliche Aufzeichnung von Bildinformationen entstanden sein. Es
ist auch möglich, Bilder in einer beliebigen oder vorgegebenen zeitlichen Taktung
aufzunehmen. Dabei können die Bildrate, das Sehfeld und die Auflösung so ausgelegt
sein, dass entweder mit einer oder wenigen starr angeordneten Kameras hoher Pixelzahl
oder mit einer oder mehreren Kameras mit kleinerer aber ausreichender Pixelzahl und
einem zusätzlichen Scannersystem die gewünschte Umgebung abgedeckt wird.
[0009] Zur Erkennung des Flughindernisses können zwei oder mehr zeitlich hintereinander
aufgenommene Bilder mit Hilfe einer Bildverarbeitungseinheit an Bord des Fluggeräts
verarbeitet, beispielsweise miteinander verglichen, werden. Eine Bildverarbeitung
an sich, die eine solche Erkennung eines Objekts aus Bildern erlaubt, ist beispielsweise
bekannt aus Görz, Rollinger, Schneeberger:"Handbuch der Künstlichen Intelligenz",
Oldenbourg Verlag, 2000, Kapitel 21.4. Es können zur Erkennung auch zwei oder mehr
Bilder, die in einem unterschiedlichen Spektralbereich aufgenommen wurden, beispielsweise
im visuellen Bereich und im infraroten Bereich, miteinander verglichen werden. Nach
der Erkennung wird dem Flughindernis eine Kennung zugeordnet. Eine solche Kennung
kann ein Signal, beispielsweise eine Zeichenkette sein. Die Kennung wird anschließend
an eine Sendeeinrichtung weitergegeben, die die Kennung an die Bodenstation sendet.
Hierbei ist es nicht notwendig, dass die Sendeeinrichtung die Kennung unmittelbar
an diejenige Bodenstation sendet, in der ein der Kennung zugeordnetes Signal ausgegeben
wird. Die Kennung kann mittelbar über eine weitere Bodenstation, einen Satelliten,
oder über ein als Relaisstation dienendes Flugzeug zur ausgebenden Bodenstation übermittelt
werden. Dort wird das zugeordnete Signal so ausgegeben, dass der Bodenpilot es wahrnehmen
kann, beispielsweise als visuelles Objekt auf einem Anzeigemittel wie einem Bildschirm
oder Projektionsgerät, oder als ein akustisches Signal oder beides zusammen. Das Verfahren
ist besonders geeignet als Kollisionswarnverfahren einsetzbar.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine Klassifizierung eines
Gefahrenpotentials des Flughindernisses an Bord des Fluggeräts vorgenommen. Eine solche
Klassifizierung kann einer Steuerungsvorrichtung an Bord des Fluggeräts als Entscheidungsgrundlage
dienen, ob ein Eingriff in den momentan geflogenen Kurs ohne einen entsprechenden
Befehl eines Bodenpiloten durchgeführt werden soll. Zweckmäßigerweise wird die Klassifizierung
des Gefahrenpotentials an die Bodenstation gesendet. Ein Bodenpilot kann auf diese
Weise schnell erkennen, ob ein zügiges Eingreifen aufgrund einer Gefahrensituation
notwendig ist. Das Gefahrenpotential kann sich aus der Sichtliniendrehgeschwindigkeit,
der scheinbaren Größe des Flughindernisses, dessen Veränderungsgeschwindigkeit in
den aufgenommenen Bildern, dem Elevationswinkel oder Höhenwinkel, der relative Höhe
zum Fluggerät oder einer verbleibenden Reaktionszeit bis zu einer errechneten Kollision
ergeben. Auch eine unsichere Erkennung kann eine oder mehrere Kategorien in der Klassifizierung
bilden, so dass unsicher erkannte Flughindernisse nur dann an die Bodenstation gemeldet
werden, wenn sie ein signifikantes Gefahrenpotential für das Fluggerät darstellen.
Hierdurch können Fehlalarme gering gehalten werden. Die Klassifizierung kann in die
Klassen "hoch", "mittel" und "gering", in eine feinere oder kontinuierliche Einteilung
oder, noch differenzierter, nach unterschiedlichen Arten von Gefahren erfolgen.
[0011] Wichtige Informationen zu einem erkannten Flughindernis können gewonnen werden, indem
eine Messung mit Bezug auf das Flughindernis mit einem aktiven Messsignal durchgeführt
wird. Ein solches Messsignal kann vom Fluggerät ausgesendet werden und ist beispielsweise
ein Laserstrahl oder ein Radarsignal. Das Messsignal kann zu einer Entfernungsmessung
oder zu einer Messung der Differenzgeschwindigkeit zwischen dem Flughindernis und
dem Fluggerät verwendet werden. Solche Messungen können zur Berechnung einer verbleibenden
Reaktionszeit bis zu einer möglichen Kollision herangezogen werden. Die gewonnene
Information kann an den Bodenpiloten weitergegeben und/oder zur Klassifizierung des
Gefahrenpotentials herangezogen werden. Die Durchführung der Messung mit dem aktiven
Messsignal kann vom Bodenpiloten gesteuert oder automatisch durchgeführt werden, beispielsweise
bei Überschreitung eines vorgegebenen Gefahrenpotentials. Es ist auch möglich, zu
jedem erkannten Flughindernis grundsätzlich eine aktive Messung, beispielsweise eine
Entfernungsmessung, durchzuführen, wobei diese Art von Messungen zur Nichtberücksichtigung
von beispielsweise sich entfernenden Flughindernissen dienen kann, die für einen Bodenpiloten
nur von geringem oder keinem Interesse sind. Eine aktive Sensorik hat üblicherweise
einen eingeschränkten Sichtbereich, weshalb sie zweckmäßigerweise eigenständig bewegbar
und auf ein interessierendes Flughindernis einschwenkbar ist.
[0012] Als weitere Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass an Bord eine Ausweichtrajektorie
ermittelt wird und insbesondere der Ausweichtrajektorie zugeordnete Daten an die Bodenstation
übermittelt werden. Durch die Ermittlung der Ausweichtrajektorie an Bord des Fluggeräts
entfällt nicht nur die Berechnung einer entsprechenden Ausweichtrajektorie in der
Bodenstation, sondern es wird die Grundvoraussetzung für einen Flug des Fluggeräts
mit Autopilot ohne einen zwingend notwendigen Funkkontakt zur Bodenstation geschaffen.
Hierdurch kann die Sicherheit des Fluggeräts wesentlich erhöht werden, da bei einem
Ausfall eines Funkkontakts zwischen einer Bodenstation und dem Fluggerät die Fähigkeit
des Fluggeräts erhalten bleibt, selbständig eine Ausweichtrajektorie zu ermitteln
und entlang dieser Ausweichtrajektorie zu fliegen. Eine Steuerung des Fluggeräts mit
Hilfe eines Autopiloten selbständig um ein Hindernis herum kann dann sinnvoll sein,
wenn die Reaktionszeit bis zu einer berechneten Kollision nicht mehr ausreicht, um
dem Bodenpiloten die Entscheidungsverantwortung für ein Ausweichmanöver zu übergeben.
Bei einer ausreichenden Reaktionszeit werden der Ausweichtrajektorie zugeordnete Daten
zweckmäßigerweise an die Bodenstation übermittelt. Einem Bodenpiloten kann die Ausweichtrajektorie
als Ausweichvorschlag angezeigt werden.
[0013] Vorteilhafterweise wird die Ausweichtrajektorie unter Einbeziehung von an Bord ermittelten
Informationen über die Umgebung und/oder die Flugsituation des Fluggeräts ermittelt.
Informationen über die Umgebung können weitere erkannte Flughindernisse und insbesondere
deren Gefahrenpotential sein oder die das Fluggerät umgebende Landschaft, wie beispielsweise
Berge und Täler. Informationen über die Flugsituation können die Geschwindigkeit des
Fluggeräts, dessen Lage im Raum, dessen Entfernung von einem Flugziel oder die Stellung
von Flugaktuatoren zur Beeinflussung der Flugbahn sein. Auf diese Weise kann verhindert
werden, dass das Fluggerät beim Führen entlang der Ausweichtrajektorie in die Gefahr
eines Zerschellens, beispielsweise an einem Berg oder an einem weiteren Flughindernis
gebracht wird. Informationen über die Umgebung und insbesondere über die Flugsituation
des Fluggeräts liegen üblicherweise in einer Bodenstation in nur geringerem Umfang
als im Fluggerät vor. Das Berechnen der Ausweichtrajektorie an Bord des Fluggeräts
ermöglicht somit die Einbeziehung wesentlich vollständigerer Informationen, als dies
üblicherweise bei einer Berechnung in der Bodenstation möglich wäre.
[0014] Üblicherweise wird ein Bodenpilot über den Flug auf einer Ausweichtrajektorie entscheiden
und ein solches Ausweichmanöver einleiten. Bei einer sehr geringen Reaktionszeit kann
es jedoch der Sicherheit des Fluggerät dienlich sein, dass eine Entscheidung, ob das
Fluggerät auf einer Ausweichtrajektorie fliegen soll, von einer Steuerungsvorrichtung
an Bord des Fluggeräts getroffen wird. Außerdem kann die Handlungsfähigkeit des Fluggeräts
bei einer gestörten Kommunikation zwischen dem Fluggerät und der Bodenstation in einer
Gefahrensituation erhalten bleiben. Zweckmäßigerweise ist eine solche Automatik vom
Bodenpiloten manuell ausschaltbar, damit das Fluggerät nicht unvorhergesehene Ausweichmanöver
durchführt, die vom Bodenpiloten explizit nicht gewollt sind.
[0015] Dem Bodenpiloten kann als Entscheidungsgrundlage, ob ein Ausweichmanöver eingeleitet
werden soll, sinnvolle Zusatzinformation angeboten werden, indem ein das Flughindernis
darstellendes Detailbild zur Bodenstation gesendet und dort angezeigt wird. Ein solches
Detailbild zeigt nur ein Detail des Gesamtbilds des überwachten Raums. Dem Bodenpiloten
wird anhand dieses Detailbilds zusätzlich zur Information in Form eines Symbols ein
Realbild, beispielsweise im infraroten oder im visuellen Spektralbereich, gezeigt,
anhand dessen er das vom Flughindernis ausgehende Gefahrenpotential besser einschätzen
kann. Dieses Detailbild, das das Flughindernis und vorzugsweise einen kleinen Ausschnitt
der Umgebung des Flughindernisses darstellt, kann auf Anforderung des Bodenpiloten
oder automatisch mit der Kennung zur Bodenstation gesendet werden. Es ist auch möglich,
dass das Detailbild ab einem voreingestellten Gefahrenpotential automatisch vom Fluggerät
zur Bodenstation übermittelt wird.
[0016] Das Detailbild kann durch eine im Fluggerät beweglich angeordnete und auf das Flughindernis
richtbare Detailkamera aufgenommen werden. In diesem Fall ist das Detailbild zweckmäßigerweise
optisch zoombar, wodurch dem Bodenpiloten das einfache Erkennen des Flughindernisses
erleichtert wird. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Detailbild
ein Bildausschnitt eines zur Erkennung des Flughindernisses verwendeten Bilds. Es
kann auf eine zusätzliche Aufnahme des Detailbilds verzichtet und das Detailbild sehr
schnell aus vorhandenem Datenmaterial ausgesucht und an die Bodenstation übermittelt
werden. Es ist auch möglich, dass das Detailbild zuerst aus vorhandenem Bildmaterial
ausgesucht und an die Bodenstation gesendet wird, beispielsweise automatisch mit der
Kennung, und auf eine spezielle Anforderung des Bodenpiloten hin zusätzlich eine Detailkamera
auf das angegebene Flughindernis gerichtet wird.
[0017] Ein weiterer Vorteil kann erzielt werden, indem Bilder, aus denen das Flughindernis
erkannt wird, im infraroten Spektralbereich aufgenommen werden. Es können Flughindernisse,
die aufgrund von schlechter Sicht oder Dunkelheit für das menschliche Auge nicht zu
erkennen wären, erkannt werden. Eine Infrarot-Kameraeinheit kann auf der Basis eines
Zeilenscanners oder eines Weitwinkelscanverfahrens konzipiert werden.
[0018] Für die Einschätzung des Gefahrenpotentials wichtige Zusatzinformation für den Bodenpiloten
kann gewonnen werden, indem das Detailbild in einem Spektralbereich aufgenommen wird,
der sich von dem Spektralbereich der zur Erkennung des Flughindernisses verwendeten
Bilder unterscheidet. Bei Dunkelheit oder Dämmerung können beispielsweise die zur
Erkennung des Flughindernisses verwendeten Bilder im infraroten Spektralbereich aufgenommen
sein, wobei das Detailbild zur leichteren Interpretierung im sichtbaren Spektralbereich
aufgenommen wird. Umgekehrt ist es auch möglich, dass die zur Erkennung des Flughindemisses
verwendeten Bilder im sichtbaren Spektralbereich aufgenommen wurden und der Bodenpilot
ein Detailbild im infraroten Spektralbereich anfordert, beispielsweise zur Einschätzung
des Gefahrenpotentials des Flughindernisses.
[0019] Das Detailbild kann ein Einzelbild sein, das das Flughindernis ähnlich wie ein Foto
zeigt. Ebenfalls möglich ist ein durch Bildverarbeitung aufbereitetes Bild mit z.B.
nur Konturen. Zweckmäßigerweise wird ein Bewegtbild des Flughindernisses zur Bodenstation
gesendet, beispielsweise in der Art eines Videos, wodurch dem Bodenpiloten zusätzliche
Information über die Bewegung des Flughindernisses geliefert werden kann.
[0020] Die auf die Vorrichtung bezogene Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art gelöst, bei der erfindungsgemäß die Auswertevorrichtung elektrisch mit
der Kamera und einer Sendeeinrichtung zur Sendung der Kennung an eine Bodenstation
verbunden ist. Durch die elektrische Verbindung der Auswertevorrichtung mit der Kamera
und der Sendeeinrichtung entfällt die Notwendigkeit der Datenübertragung vollständiger
Bilder und damit großer Datenmengen vom Fluggerät zur Bodenstation. Außerdem kann
das Fluggerät in einer Gefahrensituation unabhängig von einem Funkkontakt zur Bodenstation
geführt werden. Zusätzlich wird die dem Bodenpiloten angebotene Information auf ein
wesentliches Minimum beschränkt. Die elektrische Verbindung kann beispielsweise über
einen Draht oder mittelbar über eine elektrische Schaltung erreicht werden. Anstelle
der elektrischen Verbindung ist ebenso eine mechanische Verbindung zwischen der Auswertevorrichtung
und der Kamera und Sendeeinrichtung möglich, beispielsweise indem diese Geräte zur
gemeinsamen Anordnung im Fluggerät vorgesehen sind.
[0021] Ein Detailbild kann einem Bodenpiloten schnell und mit wenig Aufwand übermittelt
werden, wenn die Vorrichtung eine Detailbildeinheit zur Extraktion eines das Flughindernis
abbildenden Detailbilds und zur Weitergabe des Detailbilds zur Sendeeinrichtung aufweist.
[0022] Zweckmäßigerweise umfasst die Vorrichtung eine erste Kameraeinheit zur Aufnahme eines
Gesamtbilds in einem ersten Spektralbereich und eine zweite Kameraeinheit zur Aufnahme
eines Bilds, insbesondere eines Detailbilds, in einem vom ersten unterschiedlichen
Spektralbereich. Das Bild kann ein Gesamtbild oder ein Detailbild sein, wobei die
zweite Kameraeinheit zur Aufzeichnung im visuellen oder infraroten Spektralbereich
oder zur Aufzeichnung von reflektierten Laseroder Radarstrahlen vorgesehen ist.
Zeichnung
[0023] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
[0024]
- Fig. 1
- ein schematisches Blockdiagramm einer Vorrichtung zur Erkennung und zum Führen eines
Fluggeräts,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Umgebung eines Fluggeräts und
- Fig. 3
- eine Bildschirmdarstellung der Umgebung aus Fig. 2.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0025] Figur 1 zeigt in einer Blockdarstellung eine Vorrichtung 2 zur Erkennung und zur
Führung eines Fluggeräts 4 (Figur 2), die vollständig an Bord des Fluggeräts 4 angeordnet
ist. Das Fluggerät 4 ist ein unbemanntes Fluggerät 4, beispielsweise ein Aufklärungsflugzeug
oder Transportflugzeug. In einer Bodenstation 6 sind eine Vorrichtung 8 zur graphischen
Darstellung und eine Vorrichtung 10 zur Kommunikation mit einem Bodenpiloten zur Zusammenarbeit
mit der Vorrichtung 2 angeordnet. Die Vorrichtung 10 zur Kommunikation mit einem Bodenpiloten
umfasst ein Anzeigemittel 12 in Form eines Bildschirms, zwei weitere Bildschirme zur
Anzeige von Detailbildern 38, einen weiteren Bildschirm 13 zur schriftlichen Anzeigen
von Zusatzinformationen und eine Reihe von Steuermitteln 14 zur Eingabe von Steuerbefehlen.
[0026] Durch die gestrichelten Pfeile 16 ist ein Funkkontakt zwischen der Bodenstation 6
und einer Steuerungsvorrichtung 18 der Vorrichtung 2 angedeutet. Zur Kommunikation
über Datenfernübertragung mit der Bodenstation 6 umfasst die Steuerungsvorrichtung
18 eine Sendeeinrichtung zur Sendung von Kennungen und eine Empfangseinrichtung. Die
Steuerungsvorrichtung 18 ist elektrisch verbunden mit einer Einheit 20 zur Aussendung
und zum Empfang von Laserlicht und einer Einheit 22 zur Entfernungsberechnung. Ebenfalls
mit der Steuerungsvorrichtung 18 elektrisch verbunden ist eine Kameraeinheit 24 zur
Aufnahme eines Gesamtbilds im Spektralbereich des sichtbaren Lichts. Zwischen der
Kameraeinheit 24 und der Steuerungsvorrichtung 18 ist eine Auswertevorrichtung 26
angeordnet, die eine Bildverarbeitungseinheit umfasst. Die Auswertevorrichtung 26
ist zur Erkennung eines Flughindernisses 28, 30, 32, 34 (Figur 2) und zur Zuordnung
einer Kennung zum Flughindernis 28, 30, 32, 34 vorgesehen. Außerdem umfasst die Vorrichtung
2 eine zweite Kameraeinheit 36, die zur Aufnahme eines Detailbilds 38 vorgesehen ist.
[0027] Die Steuerungsvorrichtung 18 ist unter anderem für die Berechnung einer Ausweichtrajektorie
42 (Figur 3) vorgesehen und steht hierzu in einer Datenverbindung mit einer Fluginformationseinheit
44. Die Fluginformationseinheit 44 umfasst Daten über die direkte Umgebung des Fluggeräts
4, wie beispielsweise die landschaftliche Umgebung und Daten über die Flugsituation
des Fluggeräts 4, wie beispielsweise die momentane Fluggeschwindigkeit und die Ausrichtung
des Fluggeräts 4 im Raum. Ebenfalls mit der Steuerungsvorrichtung 18 elektrisch verbunden
ist eine Flugregeleinheit 46, die zur Steuerung einer Flugaktorik 48 mit Motoren und
Hydraulikeinrichtungen vorgesehen ist.
[0028] Ein Verfahren zur Darstellung von Flughindernissen 28, 30, 32, 34 in der Umgebung
des Fluggeräts 4 und zur Führung des Fluggeräts 4 wird anhand der schematischen Darstellung
in den Figuren 2 und 3 im Folgenden näher erläutert. Mit der Kameraeinheit 24 zur
Aufnahme eines Gesamtbilds wird eine Umgebung 50 des Fluggeräts 4 in einem oder mehreren
Bildern aufgenommen. Dieses Gesamtbild ist symmetrisch um die Flugrichtung 52 des
Fluggeräts 4 angeordnet und überdeckt einen Raumwinkelbereich von 220° in der Horizontalen
und 60° in der Vertikalen. Zur Aufnahme des Gesamtbilds umfasst die Kameraeinheit
24 vier Kameras mit jeweils einem Sensor-Array mit einer Bildauflösung von 1 mrad.
Nach der Aufnahme eines ersten Gesamtbilds der Umgebung 50 wird von der Kameraeinheit
24 ein zweites und gegebenenfalls weitere Gesamtbilder der Umgebung 50 aufgenommen.
Die Gesamtbilder werden der Auswertevorrichtung 26 übergeben und dort mit Hilfe von
Bildverarbeitungsmethoden auf Flughindernisse 28, 30, 32, 34 in der Umgebung 50 untersucht.
Hierbei werden zwei Flughindernisse 28, 30 direkt erkannt und zwei weitere Objekte
werden als mögliche Kandidaten für weitere Flughindernisse 32, 34 erkannt. Anhand
der nachfolgend von der Kameraeinheit 24 aufgenommenen und von der Auswertevorrichtung
26 verarbeiteten Bilder werden die Flughindernisse 28, 30, 32, 34 weiter verarbeitet
und Informationen über sie in der Auswertevorrichtung 26 abgelegt. Außerdem werden
die Flughindernisse 28, 30, 32, 34 jeweils mit einer Kennung versehen und diese Gesamtinformation
wird an die Steuerungsvorrichtung 18 weitergegeben. Die Steuerungsvorrichtung 18 errechnet
ein aus den Bildern erschließbares Gefahrenpotential der Flughindernisse 28, 30, 32,
34 für das Fluggerät 4 mit Hilfe der Sichtliniendrehgeschwindigkeit und Entfernung
der Flughindernisse 28, 30, 32, 34, einer sich von Bild zu Bild verändernden Form
und Größe sowie der relativen Höhe der Flughindernisse 28, 30, 32, 34.
[0029] Durch das Zusammenwirken der Steuerungsvorrichtung 18 und der Auswertevorrichtung
26 werden die beiden Flughindernisse 28, 30 als sich auf einer Flugbahn 54 bzw. 56
bewegende Luftfahrzeuge erkannt. Hierbei stellt das Flughindernis 28 keine Gefahr
für das Fluggerät 4 dar, weil das Flughindernis 28 wesentlich tiefer fliegt als das
Fluggerät 4. Das Gefahrenpotential des Flughindernisses 28 wird daher als gering eingestuft.
Das Flughindernis 30 wird allerdings als auf Kollisionskurs mit dem Fluggerät 4 fliegend
berechnet. Hierbei kann auch ein voraussichtlicher Kollisionspunkt 60 ermittelt werden.
Das Gefahrenpotential des Flughindemisses 30 wird daher als sehr hoch eingestuft.
Durch diese hohe Einklassifizierung wird automatisch eine Berechnung der Ausweichtrajektorie
42 angestoßen. Die Berechnung wird durch die Steuerungsvorrichtung 18 unter Einbeziehung
von Informationen über die Umgebung 50 und die Flugsituation des Fluggeräts 4, die
in der Fluginformationseinheit 44 abgelegt sind, durchgeführt.
[0030] Die den Flughindernissen 28, 30 zugeordnete Kennung wird zusammen mit der ermittelten
Klassifizierung des Gefahrenpotentials der Flughindernisse 28, 30 der Bodenstation
6 per Funk übermittelt, wo diese Daten mit Hilfe der Vorrichtung 8 zur graphischen
Darstellung aufbereitet und auf dem Anzeigemittel 12 dargestellt werden. Eine mögliche
Darstellung auf dem Anzeigemittel 12 ist in Figur 3 gezeigt. Das Anzeigemittel 12
umfasst einen Bildschirm 62 auf dem ein Fluggerätsymbol 64 gezeigt ist, mit dem die
Position des Fluggeräts 4 dargestellt werden soll. Auf dem Bildschirm 62 ist außerdem
das Flughindernis 28 durch ein Objekt 66 dargestellt und die Flugbahn 54 des Flughindernisses
28. In einer anderen und auffälligeren Farbe und/oder Form ist ein Objekt 68 dargestellt,
das die Position des Flughindernisses 30 wiedergibt. Die Objekte 66, 68 sind übliche,
in TCAS (Traffic Collision Avoiding System) verwendete Symbole. Zusätzlich wird der
Bodenpilot durch eine synthetische Stimme auf alle Flughindernisse 30, 34 aufmerksam
gemacht, die eine vorgegebene Gefahrenklasse überschreiten. Es ist auch möglich, die
vom Fluggerät 4 übermittelte Kennung nur in Form eines akustischen Signals wie einer
Stimme oder einer Tonfolge auszugeben.
[0031] Aus den Farben und/oder Formen der Objekte 66, 68 und/oder einem akustischen Signal
kann ein Bodenpilot unmittelbar das Gefahrenpotential der Flughindernisse 28, 30 erkennen.
Als zusätzliche Information dienen ihm die Flugbahnen 54, 56 sowie der mögliche Kollisionspunkt
60. Außerdem sind auf dem Bildschirm 13 (Figur 1) weitere Zusatzinformationen, wie
beispielsweise die verbleibende Reaktionszeit bis zum Erreichen des Kollisionspunkts
60 sowie Informationen über die Flugsituation des Fluggeräts sowie gegebenenfalls
über die Umgebung des Fluggeräts 4, angezeigt.
[0032] Liegt die verbleibende Reaktionszeit oberhalb eines vorbestimmten Zeitwerts, so kann
der Bodenpilot ein Ausweichmanöver einleiten, wobei er frei ist, dem Ausweichvorschlag
entlang der Ausweichtrajektorie 42 zu folgen oder eine andere Route zu wählen. Liegt
die verbleibende Reaktionszeit unter dem voreingestellten Zeitwert, so wird das Fliegen
eines Ausweichmanövers automatisch von der Steuerungsvorrichtung 18 eingeleitet. Hierbei
wirken die Steuerungsvorrichtung 18, die Fluginformationseinheit 44, die Flugregeleinheit
46 und die Flugaktorik 48 in der Weise zusammen, dass das Fluggerät 4 entlang der
Ausweichtrajektorie 42 geführt wird.
[0033] Die beiden von der Auswertevorrichtung 26 nicht als Luftfahrzeuge identifizierten
Flughindernisse 32, 34 werden anhand weiterer Bilder untersucht. Hierbei wird von
der Auswertevorrichtung 26 erkannt, dass das Flughindernis 32 eine sehr geringe Fluggeschwindigkeit
auf einer Flugbahn 72 hat. Diese Flugbahn 72 kommt nicht in die Nähe der Flugbahn
58 des Fluggeräts 4. Außerdem wird erkannt, dass das Flughindernis 32 weit vom Fluggerät
4 entfernt ist. Das dem Flughindernis 32 zugeordnete Gefahrenpotential wird daher
von der Steuerungsvorrichtung 18 als so niedrig klassifiziert, dass die dem Flughindernis
32 zugeordnete Kennung nicht der Bodenstation 6 übermittelt wird. Die Entscheidung,
ab welchem Gefahrenpotential Flughindernisse auf dem Anzeigemittel 12 der Bodenstation
6 angezeigt werden, kann von einem Bodenpiloten mit Hilfe der Steuermittel 14 eingestellt
werden.
[0034] Das ebenfalls nicht als Luftfahrzeug identifizierbare Flughindernis 34 weist eine
sehr geringe Sichtliniendrehgeschwindigkeit auf, so dass dem Flughindernis 34 ein
Gefahrenpotential zugeordnet wird, das die vom Bodenpiloten eingestellte Anzeigeschwelle
überschreitet. Dadurch, dass die Objektgröße in der Folge der aufgenommenen Bilder
nicht wächst, kann dem Flughindernis 34 jedoch keine mehr oder minder exakte Entfernung
zugeordnet werden, wobei lediglich feststellbar ist, dass sich das Flughindernis durch
die nicht wachsende Objektgröße in einer relativ großen Entfernung befindet. Die dem
Flughindernis 34 zugeordnete Kennung wird somit der Bodenstation 6 übermittelt und
es wird ein möglicher Aufenthaltsbereich 74 des Flughindernisses 34 auf dem Bildschirm
62 angezeigt.
[0035] Um zusätzliche Informationen zu erhalten, kann der Bodenpilot die zweite Kameraeinheit
36 zur Aufnahme eines Detailbilds, die im sichtbaren Spektralbereich empfindlich ist,
auf die Flughindernisse 28, 30, 34 richten. Durch die Kameraeinheit 36 wird ein optisch
zoombares bis maximal 10° mal 10° großes Detailbild mit einer Auflösung von maximal
0,1 mrad aufgezeichnet, der Steuerungsvorrichtung 18 übergeben, der Bodenstation 6
übermittelt und auf der Vorrichtung 10 (Figur 1). Der Bodenpilot kann auf diesen Detailbildern
38 erkennen, dass es sich bei dem Flughindernis 30 um eine Verkehrsmaschine und bei
dem Flughindernis 28 um einen Helikopter handelt. Die Detailbilder 38 werden laufend
aktualisiert, so dass dem Bodenpiloten jeweils ein Bewegtbild von den Flughindernissen
28, 30 angezeigt wird.
[0036] Im Fall eines Fehlens der zweiten Kameraeinheit 36 kann ein entsprechender Steuerbefehl
des Bodenpiloten über die Steuerungsvorrichtung 18 zur Auswertevorrichtung 26 gesendet
werden, die ein die Flughindernisse 28, 30 jeweils zeigendes Detailbild aus einem
zuvor aufgenommenen Gesamtbild extrahiert und der Steuerungsvorrichtung 18 zur Übersendung
an die Bodenstation 6 übergibt. Hierzu umfasst die Auswertevorrichtung 26 eine Detailbildeinheit
zur Extraktion eines ein Flughindernis 28, 30, 34 abbildenden Detailbilds 38 und zur
Weitergabe des Detailbilds 38 zur Sendeeinrichtung.
[0037] Da die Objektgröße des Flughindernisses 34 als sehr klein angegeben ist, kann der
Bodenpilot auf eine Darstellung des Flughindernisses 34 in einem weiteren Detailbild
verzichten, auf dem das Flughindernis 34 als ein kleiner Wetterballon zu erkennen
gewesen wäre. Anstelle dessen kann die Einheit 20 zur Aussendung und zum Empfang von
Laserlicht aktiviert werden und mit Hilfe der Einheit 22 die Entfernung des Flughindernisses
34 ermittelt werden. Die ermittelte Entfernung wird von der Einheit 22 der Steuerungsvorrichtung
18 übergeben, die dem Flughindemis 34 gegebenenfalls ein neues Gefahrenpotential zuordnet
und dieses zusammen mit der Kennung des Flughindernisses 34 zur Bodenstation 6 sendet.
Relativ kurze Zeit nach der Aktivierung der Einheit 20 durch den Bodenpiloten wird
daher der Aufenthaltsbereich 74 auf dem Bildschirm 62 durch ein weiteres Objekt ersetzt,
das die Entfernung des Flughindernisses 34 wiedergibt. Die Farbe und Form des Objekts
ist der Klassifikation des Gefahrenpotentials des Flughindernisses 34 angepasst.
[0038] Die vier Kameras der Kameraeinheit 24 zur Aufnahme eines Gesamtbilds sind im sichtbaren
Spektralbereich empfindlich. Ebenso gut ist es möglich, dass diese vier Kameras im
infraroten Spektralbereich empfindlich sind, wodurch eine Nachtsichtfähigkeit erreichbar
wäre. Wie oben beschrieben, wird die Erkennung der Flughindernisse 28, 30, 32, 34
auch in diesem Fall anhand einer von der Kameraeinheit 24 aufgezeichneten Bildfolge
vorgenommen. Als weitere Variante ist es möglich, die Kameraeinheit 24 mit einer Anzahl
von Kameras auszustatten, von denen einige im infraroten Spektralbereich und andere
im visuellen Spektralbereich empfindlich sind. Eine Erkennung der Flughindernisse
28, 30, 32, 34 kann in diesem Fall anhand einer Bildfolge oder anhand von Vergleichen
von Bildern in unterschiedlichen Spektralbereichen durchgeführt werden.
Bezugszeichen
[0039]
- 2
- Vorrichtung
- 4
- Fluggerät
- 6
- Bodenstation
- 8
- Vorrichtung
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Anzeigemittel
- 13
- Bildschirm
- 14
- Steuermittel
- 16
- Pfeil
- 18
- Steuerungsvorrichtung
- 20
- Einheit
- 22
- Einheit
- 24
- Kameraeinheit
- 26
- Auswertevorrichtung
- 28
- Flughindernis
- 30
- Flughindernis
- 32
- Flughindernis
- 34
- Flughindernis
- 36
- Kameraeinheit
- 38
- Detailbild
- 42
- Ausweichtrajektorie
- 44
- Fluginformationseinheit
- 46
- Flugregeleinheit
- 48
- Flugaktorik
- 50
- Umgebung
- 52
- Flugrichtung
- 54
- Flugbahn
- 56
- Flugbahn
- 58
- Flugbahn
- 60
- Kollisionspunkt
- 62
- Bildschirm
- 64
- Fluggerätsymbol
- 66
- Objekt
- 68
- Objekt
- 72
- Flugbahn
- 74
- Aufenthaltsbereich
1. Verfahren zur Erkennung eines Flughindernisses (28, 30, 32, 34) in einer Umgebung
(50) eines Fluggeräts (4), insbesondere eines unbemannten Fluggeräts (4), bei dem
mindestens zwei Bilder jeweils zumindest eines Teils der Umgebung (50) aufgenommen
werden, aus den Bildern das Flughindernis (28, 30, 32, 34) erkannt und mit einer Kennung
versehen wird und ein der Kennung zugeordnetes Signal (66, 68, 76) in einer Bodenstation
(6) ausgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Erkennung und die Vergabe der Kennung an Bord des Fluggeräts (4) vorgenommen werden
und die Kennung an die Bodenstation (6) gesendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Klassifizierung eines Gefahrenpotentials des Flughindernisses (28, 30, 32, 34)
an Bord des Fluggeräts (4) vorgenommen und insbesondere an die Bodenstation (6) gesendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Messung mit Bezug auf das Flughindernis (28, 30, 32, 34) mit einem aktiven Messsignal
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
an Bord eine Ausweichtrajektorie (42) ermittelt und insbesondere der Ausweichtrajektorie
(42) zugeordnete Daten an die Bodenstation (6) übermittelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ausweichtrajektorie (42) unter Einbeziehung von an Bord ermittelten Informationen
über die Umgebung (50) und/oder die Flugsituation des Fluggeräts (4) ermittelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Entscheidung, ob das Fluggerät (4) auf der Ausweichtrajektorie (42) fliegen soll,
von einer Steuerungsvorrichtung (18) an Bord des Fluggeräts (4) getroffen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein das Flughindernis (28, 30) darstellendes Detailbild (38) zur Bodenstation (6)
gesendet und dort angezeigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Detailbild (38) ein Bildausschnitt eines zur Erkennung des Flughindernisses (28,
30) verwendeten Bilds verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Detailbild (38) in einem Spektralbereich aufgenommen wird, der sich von dem Spektralbereich
der zur Erkennung des Flughindernisses (28, 30, 32, 34) verwendeten Bilder unterscheidet.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bilder, aus denen das Flughindernis (28, 30, 32, 34) erkannt wird, im infraroten
Spektralbereich aufgenommen werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Bewegtbild des Flughindernisses (28, 30) zur Bodenstation (6) gesendet wird.
12. Vorrichtung zur Erkennung eines Flughindernisses (28, 30, 32, 34) in einer Umgebung
(50) eines Fluggeräts (4), insbesondere eines unbemannten Fluggeräts (4), mit mindestens
einer Kameraeinheit (24) zur Aufnahme zumindest eines Teils der Umgebung (50) und
einer Auswertevorrichtung (26) zur Erkennung des Flughindernisses (28, 30, 32, 34)
und einer Zuordnung einer Kennung zum Flughindernis (28, 30, 32, 34),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auswertevorrichtung (26) elektrisch mit der Kameraeinheit (24) und einer Sendeeinrichtung
zur Sendung der Kennung an eine Bodenstation (6) verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
gekennzeichnet durch
eine Detailbildeinheit zur Extraktion eines das Flughindernis (28, 30) abbildenden
Detailbilds (38) und zur Weitergabe des Detailbilds (38) an die Sendeeinrichtung.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
gekennzeichnet durch eine erste Kameraeinheit (24) zur Aufnahme eines Gesamtbilds in einem ersten Spektralbereich
und eine zweiten Kameraeinheit (36) zur Aufnahme eines Bilds, insbesondere eines Detailbilds
(38), in einem vom ersten unterschiedlichen Spektralbereich.