[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gießsystem zum Vergießen von NE-Metallschmelzen,
insbesondere Kupfer oder Kupferlegierungen, zur Herstellung von Flachprodukten, bestehend
aus einem Verteilergefäß (Tundish) mit mindestens einem, vorzugsweise schräg nach
unten verlaufenden Tauchrohr, das in das in einer Dünnbrammen-Kokille befindliche
Schmelzenbad eintaucht, sowie ein Verfahren zum Vergießen.
[0002] Tauchgießrohre zur Einleitung einer Metallschmelze in eine Kokille sind bereits in
verschiedenen Ausführungen bekannt. Die Tauchgießrohre sollen für eine gleichmäßige
und turbulenzarme Verteilung der Schmelze in der Kokille sorgen. Weiterhin soll durch
den Einsatz von Tauchrohren ein Kontakt mit der Schmelzeströmung unterhalb der Badoberfläche
mit Luftsauerstoff verhindert werden. Der in dem Tundish herrschende hydrostatische
Druck wird dabei ausgenutzt, um der Schmelze die erforderliche Strömungsgeschwindigkeit
zu verleihen. Die Strömungsgeschwindigkeit erhöht sich dabei in Abhängigkeit vom Gießwinkel.
Bei in der Praxis zum Einsatz kommenden Tauchgießrohren zeigte sich, dass durch die
zunehmende Beschleunigung der Schmelze im Tauchrohr ein Unterdruck erzeugt wird, und
dadurch Turbulenzen in der in der Kokille befindlichen Schmelze entstehen und als
Folge Badspiegelschwankungen auftreten. Außerdem laufen beim Gießen von Metall, insbesondere
von Kupfer oder Kupferlegierungen, eine Vielzahl chemischer und physikalischer Prozesse
ab, insbesondere eine intensive Wechselwirkung zwischen den gasförmigen und festen
Bestandteilen der Schmelze. Diese Randbedingungen werden u.a. vom Temperaturverlauf
und dem Schmelzedruck beeinflusst. Entsteht in dem Tauchgießrohr ein Unterdruck, so
kann es zum Freisetzens von in der Schmelze befindlichen gasförmigen Substanzen, wie
z.B. Wasserstoff, und SO
2 kommen. Durch das Entweichen von Gasen besteht die Gefahr, dass sich während der
Erstarrungsphase der Schmelze poröse Bereiche ausbilden, die sich nachteilig auf die
Qualität der Endprodukte auswirken.
[0003] Zur Vermeidung von Strömungsunterdrücken in einem Gießrohr wird in der DE 40 34 652
A1 vorgeschlagen, den Querschnitt der Durchflussöffnung am Einlaufende des Gießrohres
mittels einer Verengung kleiner zu halten als den Querschnitt der Durchflussöffnung
am Auslaufende des Ausgusses, um ein gegenüber dem atmosphärischen Druck höheren Druck
im Schmelzestrom aufzubauen. Der Ausguss des metallurgischen Gefäßes und das Gießrohr
sind über einen konischen Dichtungssatz miteinander verbunden.
[0004] In der DE 197 38 385 C2 ist ein Tauchgießrohr beschrieben, das an seinem unteren
Ende ein Bodenelement besitzt und mindestens zwei seitliche Austrittsöffnungen oberhalb
des Bodenelementes. An der Innenwandung des Tauchrohres befinden sich spezielle Strömungsleitkörper.
[0005] Ein Tauchgießrohr mit einer am Rohrende angeordneten trichterförmig ausgebildeten
Verwirbelungskammer ist aus der DE 101 13 026 A1 bekannt, wobei am Übergang vom Rohrabschnitt
zur Verwirbelungskammer eine Abrisskante vorgesehen ist.
[0006] Aus der EP 0 925 132 B1 ist Tauchgießrohr zum Stranggießen von Dünnbrammen bekannt,
das als Rohr mit einem kreisförmigen Querschnitt, in senkrechter Anordnung, mit der
Gießpfanne verbunden ist. Das Gießrohr ist an seinem unteren Ende mit einem abgeflachten
Verteilungsbereich, einem sogenannten Diffusor, ausgebildet, der in die Schmelze der
Kokille eintaucht. In dem Diffuser ist ein sich in Strömungsrichtung verjüngender
Trennkörper angeordnet, durch den zwei Teilströme gebildet werden. Der Querschnitt
des Diffusors ist oberhalb des Trennkörpers kleiner als der Querschnitt des oberen
Gießrohrabschnittes.
[0007] Die Seitenwände des Diffusors divergieren im gleichen Winkel nach außen wie die Seitenwände
des Trennkörpers nach innen. Durch die vorgesehenen Maßnahmen sollen Wirbel und Turbulenzen
im Badspiegel vermieden werden. Von Nachteil ist, dass die Schmelzeströmung immer
noch tief in das Bad der Kokille gelangt, und dadurch die Entgasung im Inneren des
Kokillenbades erfolgt. Die aus dem vorgenannten Stand der Technik bekannten Tauchgießrohre
sind für das vertikale Gießen, insbesondere von Stahlschmelzen, für relativ dicke
Brammen bestimmt. Der Schmelzestrom wird auf dem kürzesten Weg, in vertikaler Richtung,
in das Kokillenbad injiziert und in der Regel erst kurz vor dem Eintritt in das Kokillenbad
strömungstechnisch beeinflusst.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gießsystem zum Vergießen von NE-Metallschmelzen,
insbesondere Kupfer oder Kupferlegierungen, zu schaffen, das eine störungsfreie Einleitung
der Schmelze in die Kokille sowie eine Entgasung an der freien Oberfläche der Kokille
gewährleistet, die Entstehung eines Unterdruckes im Tauchrohr vermeidet und sich durch
einen einfachen konstruktiven Aufbau auszeichnet. Ferner soll ein geeignetes Verfahren
zum Vergießen von NE-Metallschmelzen geschaffen werden.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Geeignete Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis
14. Die vorgeschlagene Verfahrensweise ist im Anspruch 15 angegeben und entsprechende
Ausgestaltungen in den Ansprüchen 16 und 17.
[0010] Das Gießsystem ist so ausgelegt, dass die in dem Verteilergefäß bzw. Tundish befindliche
Metallschmelze, vorzugsweise schräg nach unten, in die tiefer gelegene Kokille strömt.
[0011] Der Gießwinkel kann in einem Bereich von 2° bis 90° liegen. An der in Abzugsrichtung
zeigenden Stirnseite des Verteilergefäßes ist mindestens ein schräg nach unten, im
vorgegebenen Gießwinkel verlaufendes Tauchrohr angeordnet. Zum Gießen von in der Breite
größeren Flachprodukten, die in ihrer Breite ≥ 1,5 H sind, wobei H die Höhe bzw. Dicke
ist, können in dem Verteilergefäß auch mehrere identische Tauchrohre in vorgegebenen
Abständen nebeneinander eingebunden sein.
[0012] Das Tauchrohr besteht aus einem ersten Abschnitt mit einer vorzugsweise sich in Strömungsrichtung
der Schmelze kontinuierlich verjüngenden Innenwandung und einem zweiten Abschnitt,
der die Tauchrohrspitze bildet. Die Innenwandung des ersten Abschnittes muss nicht
unbedingt verjüngt ausgebildet sein und kann auch andere geeignete geometrische Ausbildung
aufweisen. Gegebenenfalls kann an dem ersten Abschnitt, vor der einsetzenden Verjüngung
noch ein kurzes rohrförmiges Anschlussstück angeordnet sein. Dieses oder das Anfangsteilstück
des ersten Abschnittes sind in einem Einsatz aus feuerfesten Beton des Verteilergefäßes
eingegossen ist. Der erste Abschnitt erstreckt sich ausgehend vom Verteilergefäß bis
unmittelbar zur Badoberfläche der Kokille. Durch die Verjüngung kommt es zu einer
Querschnittsänderung mit einer sich verringernden Querschnittsfläche. Die Verjüngung
kann unterschiedlich ausgebildet sein. Ausgehend von einem kreisrunden Querschnitt
am Beginn dieses Abschnittes erfolgt z.B. durch flach drücken eines Rohres eine Umformung
in eine Querschnittsform die am Ende des Abschnittes die Form eines Langloches aufweist.
Die Umformung kann auch so erfolgen, dass die Querschnittsform am Ende des Abschnittes
elliptisch oder der gesamte Abschnitt als hexagonale Verjüngung ausgebildet ist. Eine
andere Variante ist eine konische Ausführung dieses Abschnittes. An diesen Abschnitt
schließt sich die in das Schmelzenbad einer Kokille eintauchenden Tauchrohrspitze
an. Diese ist an ihrem freien Ende verschlossen, z.B. mittels eines Stopfens, und
besitzt an ihrer in Richtung zur Kokillenunterseite zeigenden Wandung mindestens eine,
eine erste Richtungsänderung der Schmelzeströmung bewirkende Ausströmöffnung, die
sich im Betriebszustand unterhalb der Kokillenbadoberfläche befindet.
[0013] Das gesamte Tauchrohr kann aus einem Rohrstück hergestellt werden, wobei die Tauchrohrspitze
in gleicher Weise mit umgeformt wird wie der vorhergehende Abschnitt und am Ende einen
elliptischen oder kreisrunden Querschnitt oder einen Querschnitt in Form eines Langloches
besitzt. Über die Länge der Tauchrohrspitze verändert sich somit die Querschnittsform
in geringem Maße.
[0014] Es besteht auch die Möglichkeit, die Tauchrohrspitze als gesondertes Bauteil mit
einer nahezu konstanten oder sich verringernden Querschnittsfläche herzustellen und
an dem umgeformten Abschnitt zu befestigen, z. B durch Schweißen. In diesem Fall ist
es möglich, den Abschnitt konisch auszubilden und an diesem eine Tauchrohrspitze mit
einer Langlochform zu befestigen, wobei die Tauchrohrspitze einen kurzen Übergangsabschnitt
für den Übergang von der kreisrunden Querschnittsform in die Langlochform besitzt.
Die als separates Bauteil ausgebildete Tauchrohrspitze kann auch aus einem anderen
hitzebeständigen Material hergestellt werden als der sich verjüngende Abschnitt.
[0015] Ist die Tauchrohrspitze im Querschnitt als Langloch ausgebildet, so sollten die beiden
gegenüberliegenden parallelen Wandabschnitte einen Abstand von mindestens einem Drittel
des Durchmessers des Querschnittes am Anfang des verjüngt ausgebildeten Abschnittes
des Tauchrohres aufweisen.
[0016] Die an der Unterseite der Tauchrohrspitze befindliche Ausströmöffnung für die Schmelze
ist vorzugsweise als Langloch ausgebildet. An Stelle eines Langloches können auch
zwei kreisrunde Öffnungen, unmittelbar hintereinanderliegend, angeordnet sein.
[0017] In dem ersten Abschnitt des Tauchrohres wird durch den sich kontinuierlich verringernden
Querschnitt erreicht, dass die Schmelze in ständigem Kontakt mit der Innenwandung
des Tauchrohres steht und sich in dem Tauchrohr keine Luftblasen oder Hohlräume bilden
können. Die Länge und der Grad der Verjüngung dieses Abschnittes sind von den Eigenschaften
der Metallschmelze und dem jeweiligen Gießwinkel abhängig. Die Tauchrohre besitzen
eine konstante Wanddicke.
[0018] Da die Schmelze in der Tauchrohrspitze nicht in axialer Richtung abströmen kann,
das freie Ende der Tauchrohrspitze ist verschlossen, erfolgt in Höhe der Ausströmöffnung
bzw. der Ausströmöffnungen eine erste Umlenkung der Schmelzeströmung um mindestens
90°, bezogen auf den Gießwinkel. Die der Schmelzeströmung aufgezwungene Richtungsänderung
ist wesentlich, um eine schonende Einleitung der Schmelze in die Kokille zu gewährleisten.
Vorzugsweise soll die Querschnittsfläche der Ausströmöffnung oder die Summe der Querschnittsflächen
der Ausströmöffnungen 80 % bis 98 % der Querschnittsfläche der Tauchrohrspitze betragen.
In bestimmten Anwendungsfällen kann diese auch größer als 100% sein. Die Querschnittsform
der Ausströmöffnungen kann unterschiedlich ausgebildet sein.
[0019] Das Tauchrohr soll im Betriebszustand voll mit Schmelze gefüllt sein und während
des Gießprozesses sollte sich die Schmelze nicht von der Innenwandung des Tauchrohres
ablösen können. Demzufolge ist die Gefahr des Entstehens eines Unterdruckes ausgeschlossen
und in der Schmelze kann es zu keiner unerwünschten Entgasung kommen. Durch die vorgesehene
Umlenkung bzw. Richtungsänderung der Schmelze beim Eintritt in das Schmelzenbad wird
ein sogenanntes "Einschießen" der Schmelze und damit eine zu starke Bildung von Blasen
verhindert.
[0020] Weiterhin ist als wesentliches Merkmal vorgesehen, dass unterhalb der Ausströmöffnung
bzw. Ausströmöffnungen eine diese überdeckende Lippe beabstandet angeordnet ist. Dadurch
wird eine zweite Richtungsänderung der Schmelzeströmung erzielt. Die Lippe ist in
ihren Abmessungen so dimensioniert, dass die Auftrittsfläche gleich oder größer ist
als die Abströmöffnung. Die Lippe ist in einem definierten parallelen Abstand oder
geneigt zur Ausströmöffnung angeordnet, der vorzugsweise mindestens 5 mm betragen
sollte. Bei einer geneigten Anordnung beträgt der Abstand an seiner größten Stelle
mindestens 5 mm. Im Betriebszustand befinden sich die Ausströmöffnungen und die Lippe
vollständig unterhalb des Schmelzenbadspiegels der Kokille.
[0021] Die aus der Ausströmöffnung austretende Schmelze trifft erst auf die Lippe, wird
dadurch abgebremst, und nochmals um mindestens 90° umgelenkt und jeweils seitlich
in dem Schmelzenbad verteilt. Diese nochmalige, zweite, Richtungsänderung bewirkt
eine besonders schonende Einleitung der Schmelze in die Kokille. Die Aufteilung der
Schmelze nach dem Auftreffen auf die Lippe in zwei seitlich gerichtete Teilströme
begünstigt das Wandern noch vorhandener Blasen zur Badoberfläche der Kokille. In praktischen
Versuchen hat sich gezeigt, dass durch vorgenannte Maßnahmen die Strömungsgeschwindigkeit
der Metallschmelze beim Eintritt in das Schmelzebad auf einen Wert von ≤ 0,5 m/s reduziert
werden kann.
[0022] Gemäß der vorgeschlagenen Verfahrensweise ist von entscheidender Bedeutung, dass
die in Abhängigkeit vom Gießwinkel zunehmende Geschwindigkeit der Schmelzeströmung
in dem Tauchrohr reduziert und vor dem Einleitens in das Schmelzenbad der Kokille
abgebremst und die Schmelzeströmung mindestens zweimal in ihrer Strömungsrichtung
um mindestens 90° umgelenkt wird.
[0023] Die Kombination dieser zweimaligen Richtungsänderung der Schmelze vor dem Einleiten
in das Schmelzebad führt zu einer deutlichen Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit
in einer Größenordnung von ca. 50 %.
[0024] Durch die seitliche, quer zur Längsachse der Kokille erfolgende Einleitung der in
zwei Teilströme aufgeteilten Schmelze wird erreicht, dass sich die im Bereich der
Kokillenwand befindliche Schmelze ständig mit heißer Schmelze in Berührung gelangt
und sich demzufolge kein Erstarrungsfilm bilden kann. Außerdem wird vermieden, dass
die heiße Schmelze unmittelbar auf die Kokillenwand trifft. Eventuell noch vorhandene
Gasblasen können unmittelbar an der Kokillenwand entweichen.
[0025] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen führen zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung
der Gefügestruktur der herzustellenden Halbzeuge. Unerwünschte Einschlüsse von Gas-
oder Luftblasen werden vermieden. Aufgrund der zweimaligen Richtungsänderung der Schmelze
und der dadurch bewirkten erheblichen Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit vor
dem Einleiten der Schmelze in die Kokille werden Beschädigungen an den Kokillenwänden
weitestgehend vermieden.
[0026] Der verjüngte Abschnitt und die Tauchrohrspitze des Tauchrohres bestehen vorzugsweise
aus ein und demselben hitzebeständigen Material, können aber auch aus unterschiedlichen
Materialien hergestellt sein, wie z.B. einer Kombination aus Keramik und aus Metall.
Für den Anfahrprozess ist es von Vorteil, wenn das Tauchrohr mit einer zusätzlichen
Heizeinrichtung, wie z.B. einer elektrischen Widerstandsheizung, ausgerüstet ist.
[0027] Mit dem vorgeschlagenen Gießsystem lassen sich dünnwandige Bänder aus NE-Metallen,
insbesondere Kupfer und Kupferlegierungen, mit einer ausgezeichneten Qualität herstellen.
[0028] Bei einer vertikalen Anordnung der Tauchrohre besitzt die Tauchrohrspitze mindestens
zwei einander gegenüberliegende Ausströmöffnungen, die jeweils von einer beabstandet
angeordneten Lippe überdeckt sind, sodass die Schmelzeströmung vor dem Einleiten in
das Kokillenbad zweimal um mindestens 90° umgelenkt wird und in ihrer Geschwindigkeit
deutlich reduziert wird.
[0029] Die Erfindung soll nachstehend näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung
zeigen
- Fig. 1
- das Gießsystem in vereinfachter Darstellung als Längsschnitt,
- Fig. 2
- eine erste Ausführungsvariante eines Tauchrohres in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- die Einzelheit "X" gemäß Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 4
- die Vorderansicht des Tauchrohres gemäß Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsvariante eines Tauchrohres in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 6
- eine Tauchrohrspitze mit einer geneigten Lippe als Längsschnitt und
- Fig. 7
- eine Tauchrohrspitze als separates Bauteil mit angeformter Lippe in perspektivischer
Darstellung.
[0030] In der Fig. 1 ist ein Gießsystem zum Gießen von Kupferband mittels einer Bandgießkokille
dargestellt, das auch als Gießen mit mitlaufender Kokille bezeichnet wird. Nach dem
Schmelzen von Kupfer gelangt dieses aus dem Gießofen in den Tundish 1, der im gezeigten
Beispiel mit einer Gießschnauze 2 ausgerüstet ist. In Abhängigkeit von der Breite
des zu gießenden Bandes sind in der Gießschnauze 2 mehrere identische Tauchrohre 6
in einem definierten Gießwinkel von ca. 10° nebeneinander angeordnet, z.B. 6, 8 oder
10. Die Abstände zwischen den einzelnen Tauchrohren 6 können unterschiedlich sein.
In der in Fig. 1 gezeigten Ansicht ist nur ein Tauchrohr 6 zu sehen. Die Tauchrohre
6 sind mit ihrem zylindrischen Anschlussstück 7 (Fig. 2) in einem Einsatz aus feuerfesten
Beton eingegossen, der Bestandteil des Verteilergefäßes 1 ist. Die Kokille 3 ist zwischen
dem umlaufenden Kokillenoberband 4 und dem umlaufenden Kokillenunterband 5 angeordnet,
die jeweils mittels Antriebs- und Umlenkrollen gespannt sind. In der Fig. 1 sind nur
die beiden vorderen Umlenkrollen 4a und 5a gezeigt. Auch die Seitenwände und Rückwand
der Kokille, die eine Höhe von bis zu 70 mm aufweisen können, sind in der Zeichnung
nicht zu sehen. Das Gießsystems ist Bestandteil einer Anlage zur kontinuierlichen
Herstellung von Kupferbändern. Bei der mit X gekennzeichnete Linie handelt es sich
um die Längsmittelachse der Kokille 3. Die in dem Tundish 1 befindliche Kupferschmelze
strömt durch den anliegenden hydrostatischen Druck durch die Tauchrohre 6 in die Kokille
3. Durch die verfahrensbedingt geneigte Anordnung der Tauchrohre 6, in einem vorgegebenen
Gießwinkel, wird die Strömungsgeschwindigkeit der Kupferschmelze beeinflusst.
[0031] Unmittelbar nach dem relativ kurzen Anschlussstück 7 mit einem kreisrunden Querschnitt
beginnt der sich in Strömungsrichtung kontinuierlich verjüngende Abschnitt 8 des Tauchrohres
6, der sich von der Gießschnauze 2 bis zur Badoberfläche der Kokille 3 erstreckt.
Der vordere Teil des Tauchrohres 6, die Tauchrohrspitze 9, taucht im Betriebszustand
vollständig in das Schmelzenbad der Kokille 3 ein.
[0032] In der Figur 2 ist eine erste Ausführungsvariante eines Tauchrohres 6 als Einzelteil
vergrößert dargestellt. Das Tauchrohr 6 besitzt ein zylindrisches Anschlussstück 7,
an den sich ein in Strömungsrichtung kontinuierlich verjüngender Abschnitt 8 anschließt,
der unmittelbar am Anfang einen Durchmesser D1 aufweist, der mit dem Durchmesser des
Anschlussstückes 7 identisch ist. An den Abschnitt 8 mit der Länge L1 schließt sich
die Tauchrohrspitze 9 mit der Länge L2 an. Das Verhältnis von L1 : L2 beträgt z.B.
8,3. Das Anschlussstück 7, der Abschnitt 8 und die Tauchrohrspitze 9 sind aus einem
rohrförmigen Stück aus hitzebeständigem Metall gefertigt, dass im Bereich des Abschnittes
8 und der Tauchrohrspitze 9 kontinuierlich durch flach drücken in einem Werkzeug umgeformt
ist, wobei der Abschnittes 8 am Anfang noch einen kreisrunden Querschnitt D1 besitzt,
der in Strömungsrichtung zunehmend durch eine Verformung in einer Ebene in eine definierte
Langlochform übergeht, die am Ende der Tauchrohrspitze 9 erreicht ist (Fig. 4). Durch
diese Verformung wird eine kontinuierliche Verjüngung, eine Querschnittsänderung mit
einer Verringerung der Querschnittsfläche, erreicht. Die Querschnittsfläche am Ende
der Tauchrohrspitze 9 ist um ca. 1/3 kleiner als die Querschnittsfläche mit dem Durchmesser
D1 am Anfang des Abschnittes 8. Das am Ende der Tauchrohrspitze 9 gebildete Langloch
10 ist durch einen eingeschweißten Verschlussstopfen 11 oder auf andere geeignete
Art und Weise verschlossen. Wie in Fig. 3 deutlich zu sehen, ist das Langloch 10 durch
zwei einander gegenüberliegenden parallel verlaufende, gerade Wandabschnitte 10a,
10b und zwei halbkreisförmig ausgebildete Wandabschnitte 10c, 10d gebildet, wobei
der Abstand zwischen den beiden geraden Wandabschnitten 10a und 10b mindestens ein
Drittel des Durchmessers D1 des Abschnittes 8 beträgt, im vorliegenden Beispiel sind
es ca. 10 mm.
[0033] An dem im Betriebszustand in Richtung zum Kokillenunterband 5 zeigenden, ebenen Wandabschnitt
10a der Tauchrohrspitze 9 ist eine langlochartige Ausströmöffnung 12 für den Austritt
der Kupferschmelze eingebracht. Im Rahmen praktischer Versuche hat sich herausgestellt,
dass es von Vorteil ist, wenn diese vorzugsweise 90 % bis 98 % der Querschnittsfläche
des Strömungsquerschnittes am Ende der Tauchrohrspitze 9 beträgt. An Stelle eines
Langloches 12 können auch zwei kreisrunde Ausströmöffnungen 12a und 12b unmittelbar
hintereinander angeordnet werden, wie dies in Fig. 7 gezeigt ist.
[0034] Die Ausströmöffnungen 12 sowie 12a und 12b sind durch eine parallel verlaufende Lippe
13 überdeckt ist, wobei "überdecken" in diesem Fall bedeutet, dass die Lippe 13 ihrem
Breitenmaß gleich oder größer ist als die Öffnungsbreite des Langloches 12 bzw. des
Durchmessers, bei einer Anordnung von kreisförmigen Ausströmöffnungen. Bei der Ausführungsvariante
gemäß Fig. 3 ist die Lippe 13 mit ihren Abstandhaltern 13a an der Tauchrohrspitze
9 angeschweißt. Der Abstand zwischen der Ausströmöffnung 12 und der Lippe 13 sollte
mindestens 5 mm betragen.
[0035] In Fig. 5 ist eine weitere Variante eines Tauchrohres 6a gezeigt, mit einer durchgehend
konischen Ausbildung des Abschnittes 8 und der Tauchrohrspitze 9, ausgehend vom Durchmesser
D1 der kontinuierlich durch eine Verringerung der kreisförmigen Querschnittsfläche
bis zum Ende der Tauchrohrspitze auf einen Durchmesser D2 reduziert wird. Die kreisrunde
Öffnung der Tauchrohspitze 9 ist durch einen Stopfen 11 verschlossen. Der Unterschied
zwischen dem Durchmesser D1 und dem Durchmesser D2 beträgt ca. 45 %. Die Ausströmöffnung
für die Schmelze und die Lippe 13 sind analog wie bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsvariante
ausgebildet. Im Vergleich zu dem in Fig. 2 gezeigten Tauchrohr besitz dieses kein
gesondertes Anschlussstück. Bei der in Fig. 6 gezeigten Tauchrohrspitze 9, ist die
die Ausströmöffnung 12 überdeckende Lippe 13 geneigt angeordnet. Durch den Abstandshalter
13a ist die Lippe 13 in einem Abstand 5 mm zur Wandung der Tauchrohrspitze angeordnet
und verläuft schräg nach oben, bis zum Ende der Tauchrohrspitze. Die Lippe 13 ist
an der Tauchrohrspitze angeschweißt. Ansonsten ist diese Tauchrohrspitze analog ausgeführt
wie die Tauchrohrspitze des in Fig. 2 gezeigten Tauchrohres.
[0036] In Fig. 7 ist eine als separates Bauteil ausgebildete Tauchrohrspitze 9a gezeigt,
die auf das Ende eines konisch verlaufenden Abschnittes eines Tauchrohres entsprechend
der in Fig. 5 gezeigten Ausführung aufgesteckt werden kann und durch Schweißen an
diesem befestigt ist. Die Tauchrohrspitze 9a besitzt einen konstanten Querschnitt
in Form eines Langloches 10, das am in Strömungsrichtung zeigenden Ende durch einen
Stopfen 11 verschlossen ist. Am gegenüberliegenden Ende weist die Tauchrohrspitze
9a ein Übergangstück 14 auf, für den Übergang von der Langlochform auf die kreisrunde
Form, passgenau auf den entsprechenden Abschnitt 6 des Tauchrohres abgestimmt. An
der Unterseite der Tauchrohrspitze 9a befinden sich zwei hintereinander angeordnete
Ausströmöffnungen 12a und 12b, die durch eine parallel verlaufende Lippe 13, 13a überdeckt
sind. Die Lippe 13 ist an der Tauchrohrspitze 9a angeformt, die wie folgt hergestellt
werden kann.
[0037] Die Rohrspitze des Tauchrohres, die im Rohzustand einen kreisförmigen Querschnitt
aufweist, wird in einem Presswerkzeug durch ein "Flach drücken" umgeformt, um den
gewünschten Querschnitt in Form eines "Langloch" zu erhalten, wobei ein kurzer Übergangsabschnitt
14 von der kreisrunden Form in Langloch-Form entsteht. Anschließend erfolgt in einem
der Länge der Lippe entsprechenden Abstand vom Rohrende ein Trennschnitt in Querrichtung,
ohne das Rohr vollständig durchzutrennen, und ein Längsschnitt bis zur Querschnittsfuge.
Die Rohrspitze besitzt nunmehr eine in Längsrichtung zeigende Lippe. Danach werden
die Bohrungen 12a und 12b für die Ausströmöffnungen der Schmelze eingebracht. Anschließend
wird die Öffnung des Langloches 10 am Ende der Rohrspitze durch Einschweißen einer
Verschlusskappe 11 geschlossen. Danach wird die vorstehende Lippe in Richtung der
eingebrachten Ausströmöffnungen umgebogen, derart, dass diese die Ausströmöffnungen
12a und 12b in dem vorgesehenen Abstand überdeckt. Die Lippe 13 besitzt eine Länge
von ca. 80 mm und ist mit ihrem entgegengesetzt zur Strömungsrichtung zeigenden Ende
an dem benachbarten Wandabschnitt der Tauchrohrspitze 9a angeschweißt.
[0038] Um im Betriebszustand eine Durchbiegung der Tauchrohre zu vermeiden, können diese
mit zusätzlichen Stabilisierung ausgerüstet werden, wie z.B. einer oder mehreren Versteifungsrippen.
[0039] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Tauchrohre wird im praktischen Einsatz
der geneigte Strömungsverlauf der Kupferschmelze vom Tundish in die Kokille sehr günstig
beeinflusst. Die bedingt durch die geneigte Anordnung der Tauchrohre zunehmende Strömungsgeschwindigkeit
der Schmelze wird durch die zweimalige Richtungsänderung der Strömung so reduziert,
dass eine schonende Einleitung in das Kokillenbad gewährleistet ist.
[0040] Die kontinuierliche Verjüngung, insbesondere des Abschnittes 8, mit einer Querschnittsänderung
und Verringerung der Querschnittsfläche, führt dazu, dass die Schmelze an der Innenwandung
des Tauchrohres anliegt und sich im Tauchrohr keine Luftblasen oder Hohlräume entstehen
können. Dies trifft auch auf die Tauchrohrspitze 9, 9a zu, bedingt durch die vorgenommene
Veränderung der Querschnittsform (Kreis/Langloch) oder die sich fortsetzende weitere
Verjüngung. Da das Ende der Tauchrohrspitze 9, 9a verschlossen ist, wird der Schmelze
eine Umlenkung um mindestens 90° aufgezwungen, die zu einer ersten Reduzierung der
Strömungsgeschwindigkeit führt.
[0041] Wesentlich ist, dass durch die Anordnung der Ausströmöffnung bzw. der Ausströmöffnungen
an der Unterseite der Tauchrohrspitze 9 eine Umlenkung bzw. eine erste Richtungsänderung
um mindestens 90° des Schmelzenstromes erzielt wird und zusätzlich durch die Anordnung
der Lippe 13 unterhalb der Ausströmöffnungen noch eine zweite Richtungsänderung bzw.
Ablenkung der Schmelzenströmung in seitlicher Richtung, verbunden mit einer weiteren
Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit. Die Schmelzenströmung wird nach beiden Seiten
der Lippe 13 gleichmäßig und mit deutlich reduzierter Strömungsgeschwindigkeit unterhalb
des Badspiegels der Kokille in das Schmelzenbad eingeleitet. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Schmelze kann somit auf einen Wert von ≤ 0,5 m/s reduziert werden und schießt
nicht mit hoher Geschwindigkeit, wie dies bei herkömmlichen Tauchrohren der Fall ist,
in die Kokille. Dadurch wird die Bildung von Blasen erheblich reduziert und noch vorhandene
Blasen können an den Seitenwänden der Kokille entweichen, sodass eine Bildung von
Luft- oder Gaseinschlüssen in der Bramme vermieden wird. Weiterhin wird eine unerwünschte
Injektion der Schmelze tief in die Kokille verhindert. Die Schmelzenströmung wird
unmittelbar unterhalb der Oberfläche des Schmelzenbades injiziert und kann dort entgasen,
so dass sich während des Erstarrungsprozesses eine glatte Oberfläche ausbilden kann.
Es findet keine Verwirbelung der Schmelze im Bereich der Badoberfläche statt. Die
so vorgenommene Einleitung der Schmelze in das Kokillenbad schließt auch die Gefahr
einer Beschädigung der Kokillenwände aus.
1. Gießsystem zum Vergießen von NE-Metallschmelzen, insbesondere Kupfer oder Kupferlegierungen,
bestehend aus einem Verteilergefäß (Tundish) (1) mit mindestens einem an diesem angeordneten,
vorzugsweise schräg nach unten, in einem definierten Gießwinkel, verlaufenden Tauchrohr
(6, 6a) mit einem ersten Abschnitt (8) und einem zweiten, die Tauchrohrspitze (9,
9a) bildenden Abschnitt, der in das Schmelzenbad einer Kokille (3) eintaucht, wobei
die Tauchrohrspitze (9, 9a) an ihrem freien Ende (10, 11) verschlossen ist und an
ihrer in Richtung zur Kokillenunterseite (5) zeigenden Wandung mindestens eine, eine
erste Richtungsänderung der Schmelzeströmung bewirkende Ausströmöffnung (12, 12a,
12b) besitzt, und an der Tauchrohrspitze (9, 9a), beabstandet zu der Ausströmöffnung
(12, 12a, 12b), eine die Ausströmöffnung (12, 12a, 12b) überdeckende Lippe (13, 13a)
angeordnet ist, die zu einer zweiten Richtungsänderung und Verteilung der Schmelzeströmung
quer zur Längsachse der Kokille (3) führt, wobei sich im Betriebszustand die Ausströmöffnung
(12, 12a, 12b) und die Lippe (13, 13a) unterhalb der Kokillenbadoberfläche befinden.
2. Gießsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lippe (13) parallel zur Ausströmöffnung (12, 12a, 12b) angeordnet ist.
3. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lippe (13, 13a) geneigt zur Ausströmöffnung (12, 12a, 12b) angeordnet ist.
4. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausströmöffnung als Langloch (12) ausgebildet ist.
5. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnittsfläche der Ausströmöffnung (12) oder die Summe der Querschnittsflächen
der Ausströmöffnungen (12a, 12b) 80 % bis 98 % der Querschnittsfläche (10) am Ende
der Tauchrohrspitze (9, 9a) betragen.
6. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Ausströmöffnung (12, 12a, 12b) und der diese überdeckenden
Lippe (13) an seiner größten Stelle (13a) mindestens 5 mm beträgt.
7. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Abschnitt (8) eine sich in Strömungsrichtung der Schmelze kontinuierlich
verjüngende Innenwandung besitzt.
8. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der verjüngte Abschnitt (8) an seinem Beginn (D1) einen kreisrunden Querschnitt aufweist
und an seinem Ende einen Querschnitt in Form eines Langloches.
9. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (8) konisch ausgebildet ist.
10. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tauchrohrspitze (9) sich in Strömungsrichtung weiter kontinuierlich verjüngend
ausgebildet ist.
11. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Tauchrohrspitze (9a) als separates Bauteil ausgebildet ist und am Ende des verjüngten
Abschnitts (8) des Tauchrohres (6) befestigt ist.
12. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass, Länge und Verjüngung des Tauchrohres (6, 6a), in Abhängigkeit vom Gießwinkel, so
aufeinander abgestimmt sind, dass die Strömungsgeschwindigkeit der Metallschmelze
nach dem Auftreffen auf die Lippe (13, 13a) ≤ 0,5 m/s ist.
13. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (6, 6a) zum Aufheizen mit einer elektrischen Widerstandsheizung ausgerüstet
ist.
14. Gießsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschnitt (8) und die Tauchrohrspitze (9) des Tauchrohres (6) aus unterschiedlichen
Feuerfestmaterialien bestehen.
15. Verfahren zum Vergießen von NE-Metallschmelzen, insbesondere Kupfer oder Kupferlegierungen,
aus einem Verteilergefäß (Tundish) (1) mittels eines in einem definierten Gießwinkel,
vorzugsweise schräg nach unten verlaufenden Tauchrohres (6, 6a) in das Schmelzenbad
einer Kokille (3), insbesondere mit einem Gießsystem nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zunehmende Geschwindigkeit der Schmelzeströmung durch mindestens zwei Richtungsänderungen
der Schmelzeströmung, durch jeweils eine Umlenkung um mindestens 90°, in erheblichem
Maße reduziert wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeströmung nach der ersten Änderung der Strömungsrichtung in zwei sich
seitlich verteilende Teilströme aufgeteilt wird und dabei ein zweites Mal um mindestens
90° umgelenkt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelzeströmung durch die geometrische Ausbildung des Tauchrohres (6, 6a) so
beeinflusst wird, dass das Tauchrohr (6, 6a) im Betriebszustand voll mit Schmelze
gefüllt wird und die Schmelze ständig in Berührungskontakt mit der Innenwandung des
Tauchrohres (6, 6a) steht und die Strömungsgeschwindigkeit der Metallschmelze so weit
reduziert wird, dass diese während des Eintritts in das Schmelzenbad der Kokille (3)
≤ 0,5 m/s ist.