Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlussvorrichtung für einen Behälter für flüssigen
Brennstoff, welche unabhängig von der Orientierung des Behälters einen Druckausgleich
zwischen einem Gasraum des Behälters und dem Äußeren sicherstellt, ferner verhindert,
dass dabei Flüssigkeit unbeabsichtigt austreten kann, und außerdem eine Flüssigkeitsentnahme
ermöglicht, ohne dass die Verschlussvorrichtung entfernt werden muss.
Stand der Technik
[0002] Zahlreiche Brennstoffflüssigkeiten weisen bereits bei typischen Umgebungstemperaturen
einen vergleichsweise steilen Anstieg der Dampfdruckkurve mit der Temperatur auf.
Somit kann eine Erwärmung solcher Flüssigkeiten in geschlossenen Brennstoffbehältern,
z. B. Kanistern oder Tanks, zu einem starken Druckanstieg führen, entweder das Öffnen
des Behälters und eine sichere und geregelte Flüssigkeitsentnahme problematisch machen,
oder gar zu Undichtigkeit oder Platzen des Behälters führen. Dies birgt vor allem
bei gesundheitsschädlichen, ätzenden, leicht entzündlichen und explosiven Stoffen
hohe Risiken.
[0003] Um einen solchen Druckanstieg auszuschließen, werden herkömmliche Behälter mit Schraubverschluss,
wie z.B. handelsübliche Kanister, vielfach so gelagert, dass der Verschluss nicht
ganz festgezogen wird, so dass entstehende Dämpfe entweichen können, bevor sich ein
Überdruck aufbaut. Dies ist allerdings nur bei stationärer Lagerung möglich, da beim
Transport durch die Erschütterungen und möglichen Orientierungsänderungen die Gefahr
des Austretens von Flüssigkeit besteht.
[0004] Es gibt auch Behälter, die an der Oberseite der Behälterwand eine Druckausgleichsvorrichtung
mit einem Überdruckventil aufweisen, das ab einem gewissen Innendruck öffnet und eine
Entlüftung ermöglicht. Dieses Prinzip funktioniert aber ebenfalls nur dann, wenn das
Überdruckventil innen an den Gasraum des Behälters angrenzt, also wiederum nur für
gewisse Orientierungen der Behälter. Bei Schieflage des Behälters besteht dagegen
die Gefahr, dass Flüssigkeit durch die Druckausgleichsvorrichtung entweicht, oder
dass die Druckausgleichsvorrichtung durch Flüssigkeit verstopft oder anderweitig in
ihrer Funktionsfähigkeit beeinträchtigt wird. Außerdem ist es in den meisten Anwendungen
nicht praktikabel und/oder unwirtschaftlich, einfache herkömmliche Behälter (Kanister)
mit derartigen Einrichtungen zu versehen bzw. nachzurüsten.
[0005] Zur Flüssigkeitsentnahme aus einem stehenden Behälter mit Öffnung an der Oberseite
des Behälters wird ein Saugrohr durch die Öffnung des Behälters eingetaucht und Flüssigkeit
angesaugt. Dabei wird in der Regel die Öffnung nicht abgedichtet, um ein Nachströmen
von Umgebungsluft für die abgesaugte Flüssigkeitsmenge zu ermöglichen. Damit ist die
Flüssigkeitsentnahme aber ebenfalls nur bei ruhigen Betriebsbedingen möglich, da sonst
die Gefahr besteht, dass Flüssigkeit austritt.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, Vorrichtungen bereitzustellen, die dazu beitragen,
die oben beschriebenen Nachteile vermeiden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch Vorrichtungen gelöst, die bei Lagerung und Transport eines
Brennstoffbehälters einen Druckausgleich sicher stellen, und es gleichzeitig ermöglichen,
Flüssigkeit aus dem Brennstoffbehälter zu entnehmen.
[0008] Insbesondere wird diese Aufgabe durch die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung
mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
[0009] Diese Verschlussvorrichtung für einen Behälter für flüssigen Brennstoff umfasst:
- eine Druckausgleichsvorrichtung, die (derart ausgebildet ist, dass sie bei teilweise
gefülltem Behälter) eine Fluidverbindung zwischen einem Gasraum des Behälters und
dem Äußeren bereitstellt, wobei die Druckausgleichsvorrichtung eine flexible Druckausgleichsleitung
mit einem Schwimmer aufweist, an dem ein Ende der flexiblen Druckausgleichsleitung
derart befestigt ist, dass es in den Gasraum mündet;
- eine Flüssigkeitsdurchführung, und
- eine Flüssigkeitssaugleitungseinrichtung, die an einem Ende mit der Flüssigkeitsdurchführung
kommuniziert und die an einem weiteren Ende in Flüssigkeit eingetaucht ist, wenn im
Behälter Flüssigkeit vorhanden ist.
[0010] Die Druckausgleichsvorrichtung und die Flüssigkeitsdurchführung der Verschlussvorrichtung
sind so ausgebildet, das die beiden, dass Be-/Entlüftung bzw. Flüssigkeitsentnahme
auch bei unterschiedlichen Orientierungen des Flüssigkeitsbehälters möglich ist.
[0011] So wird durch die flexible Druckausgleichsleitung und den Schwimmer erreicht, dass
das Ende der flexiblen Druckausgleichsleitung stets in den Gasraum mündet, so dass
keine Flüssigkeit über die Druckausgleichsvorrichtung austreten kann.
[0012] Das (wenigstens eine) weitere Ende der Flüssigkeitssaugleitungseinrichtung dient
als (wenigstens ein) Ansaugende und ist in die Flüssigkeit (sofern im Behälter vorhanden)
eingetaucht, so dass Flüssigkeit in allen möglichen Behälterlagen aus dem Behälter
angesaugt werden kann.
[0013] Bei einer starren Ausbildung der Flüssigkeitssaugleitungseinrichtung hängt deren
Ausbildung stark von der Behälterform und -größe ab, für den sie verwendet werden
soll.
[0014] Sie kann beispielsweise auf vergleichsweise aufwendige Weise so realisiert werden,
dass mehrere separate starre Leitungsabschnitte zu den verschiedenen Extremitäten
des Behälters führen, so dass sichergestellt ist, dass in jeder beliebigen Lage des
Behälters wenigstens ein Ansaugende in Flüssigkeit eingetaucht ist, und die entsprechenden
Ansaugenden so ausgebildet sind, dass sie schließen, wenn sie nicht in die Flüssigkeit,
sondern in den Gasraum münden. Ein derartiger Schließmechanismus ein Ansaugende kann
beispielsweise durch ein Ventil, das durch einen Schwimmer entgegen einer Federkraft
betätigbar ist, realisiert werden. Aufgrund der Wirkung des Auftriebs öffnet der Schwimmer
das Ventil, wenn das Ansaugende in die Flüssigkeit eingetaucht ist, während ansonsten
die Federwirkung das Ventil geschlossen hält, so dass das Ansaugende verschlossen
ist, wenn dieses in den Gasraum mündet.
[0015] In einer alternativen und besonders bevorzugten Weiterbildung weist die Flüssigkeitssaugleitungseinrichtung
eine wenigstens abschnittsweise flexible Flüssigkeitsleitung auf, die sich aufgrund
ihrer Flexibilität unter ihrem eigenen Gewicht so orientiert, dass das offene Ansaugende
automatisch eine Lage in der Nähe des tiefsten Punkts (bzw. am stärksten beschleunigten
Bereichs) einnimmt und somit in die Flüssigkeit mündet. Beispielsweise kann die flexible
Flüssigkeitsleitung in Form einer elastischen Spirale oder Schnecke, die an einem
Ende befestigt ist und deren offenes Ende stets die tiefste Lage einnimmt.
[0016] Falls erforderlich, kann die flexible Flüssigkeitsleitung im Bereich des Ansaugendes
zudem mit einem Gewicht beschwert sein.
[0017] Vorzugsweise ist die flexible Flüssigkeitsleitung im Bereich des Ansaugendes mit
dem Schwimmer oder einem weiteren Schwimmer derart verbunden, dass das Ansaugende
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels in die Flüssigkeit mündet.
[0018] In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Verschlussvorrichtung außerdem eine
betätigbare Sperreinrichtung, deren Betätigung über die Flüssigkeitsdurchführung eine
Fluidverbindung zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Behälters herstellt. Die
Sperreinrichtung kann besonders bevorzugt in oder an der Flüssigkeitsdurchführung
vorgesehen werden.
[0019] Mit dieser Sperreinrichtung kann auch bei hohen Füllständen und sehr heftigen Erschütterungen
und/oder besonders ungünstigen Behälterlagen sicher gestellt werden, dass Flüssigkeit
nicht versehentlich austritt.
[0020] Die Sperreinrichtung kann reversibel oder irreversibel betätigbar sein, wobei mit
irreversibel betätigbar gemeint ist, dass die Sperreinrichtung nach einmaligem Betätigen
nicht mehr schließt, sondern offen bleibt.
[0021] In der Regel wird eine reversible Sperreinrichtung bevorzugt wird, die am einfachsten
durch ein betätigbares Ventil gebildet wird. Der Normalzustand des Ventils ist geschlossen,
damit Flüssigkeit nicht versehentlich austreten kann. Durch Betätigung des Ventils
wird das Ventil geöffnet, was eine Flüssigkeitsentnahme ermöglicht. Vorzugsweise ist
der Betätigungsmechanismus des Ventils so ausgebildet, dass das Ventil nicht unbeabsichtigt
geöffnet werden kann.
[0022] Insbesondere ist es vorteilhaft, den Betätigungsmechanismus so auszubilden, dass
er nur durch eine speziell dafür vorgesehene Anschlussvorrichtung, die mit der Verschlussvorrichtung
verbindbar ist, betätigt werden kann. Zur Flüssigkeitsentnahme muss dann diese Anschlussvorrichtung
mit der Verschlussvorrichtung verbunden werden, beispielsweise über eine Schraubverbindung
oder eine Bajonettverbindung, wobei der Verbindungsvorgang bereits selbst das Ventil
betätigen kann, oder alternativ das Öffnen des Ventils über einen weiteren separaten
Vorgang freigeben kann.
[0023] Diese Weiterbildung verhindert eine versehentliche oder, schließt man rohe Gewalt
aus, missbräuchliche Öffnung des Behälters und dient so beispielsweise der Kindersicherheit.
Sie kann praktisch so realisiert werden, dass statt eines einzigen Elements zum Betätigen
des Betätigungsmechanismus eine Mehrzahl von Stempeln vorgesehen sind, die alle gleichzeitig
betätigt werden müssen, was nur durch Anschluss des an der Anschlussvorrichtung vorgesehenen,
entsprechend ausgebildeten Gegenstückes möglich ist ("Schlüssel-Schloss-Prinzip").
[0024] Eine im wesentlichen reversible Sperreinrichtung kann ferner durch ein Septum gebildet
werden, dass zur Herstellung einer Fluidverbindung durch eine Hohlnadel durchstoßen
werden muss und sich nach dem Entfernen der Hohlnadel wieder selber schließt.
[0025] Eine irreversible Sperreinrichtung kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn die Verschlussvorrichtung
integraler Bestandteil des Behälters ist und dieser nur einmal befüllt und nach Beginn
des Entleerungsvorgangs nicht eher aus dem zugehörigen Entnahmesystem entfernt wird,
bis der Behälter vollständig entleert ist.
[0026] Ein Beispiel für eine solche irreversible Sperreinrichtung kann eine Kugel sein,
die in ein verjüngten Bereich der Flüssigkeitsdurchführung eingepresst ist, um den
Leitungsquerschnitt zu versperren, wie es z.B. als Verschluss für Tintenpatronen für
Füllfederhalter bekannt ist.
[0027] Damit der Behälter auch nach dem Öffnen der irreversiblen Sperreinrichtung noch aus
einer Entnahmeeinrichtung entfernt und transportiert werden kann, selbst wenn er noch
nicht entleert ist, kann die Flüssigkeitsdurchführung ferner so ausgebildet sein,
dass sie mit einem Deckel oder Stöpsel fluiddicht abgeschlossen werden kann, selbst
wenn die Sperreinrichtung einmal irreversibel geöffnet wurde.
[0028] Die obigen Ausführungen der Funktionsweise der Komponenten der erfindungsgemäßen
Verschlussvorrichtung lassen erkennen, dass die Verschlussvorrichtung nicht nur die
Entnahme von Flüssigkeit aus einem Behälter ermöglicht, sondern umgekehrt ― ohne dabei
entfernt werden zu müssen ― auch das Befüllen des Behälters mit Flüssigkeit.
[0029] Zum Befüllen wird in der Regel zweckmäßigerweise die Flüssigkeitsdurchführung verwendet,
wobei entsprechend dem zugeführten Flüssigkeitsvolumen ein Gasvolumen durch die Druckausgleichsvorrichtung
verdrängt werden kann, so dass es zu keinem Druckanstieg im Behälter kommt.
[0030] Unter Umständen kann aber auch die Druckausgleichsvorrichtung zum Befüllen des Behälters
mit Flüssigkeit verwendet werden. Besonders günstig ist es in diesem Fall, wenn wenigstens
zwei Druckausgleichsleitungen vorgesehen sind, so dass wenigstens eine Druckausgleichsleitung
auch beim Befüllvorgang zum Druckausgleich genutzt werden kann. Das Verwenden der
Druckausgleichsvorrichtung zum Abfüllen Flüssigkeit kann dann erforderlich sein, wenn
die Flüssigkeitsdurchführung Einrichtungen (z.B. ein Ventil) aufweist, die den Flüssigkeitsstrom
in nur einer Richtung, nämlich von innen nach außen, zulassen. Das Verwenden der Druckausgleichsvorrichtung
zum Abfüllen von Flüssigkeit kann beispielsweise aber auch dann sinnvoll sein, wenn
die Verschlussvorrichtung integraler, d.h. nicht zerstörungsfrei entfernbarer, Bestandteil
des Behälters ist und die Verschlussvorrichtung zudem eine irreversible Sperreinrichtung
für die Flüssigkeitsdurchführung besitzt. Dann muss beim Befüllen die irreversible
Sperreinrichtung für die Flüssigkeitsdurchführung nicht beschädigt werden, so dass
der Behälter nach dem Befüllvorgang weiterhin ohne Einschränkung transportiert werden
kann.
[0031] Die erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung gewährleistet also ― unabhängig von der
Lage des Behälters ― einen Druckausgleich zwischen Behälter und äußerer Atmosphäre
und ermöglicht dabei zugleich eine Flüssigkeitsentnahme, ohne das die Gefahr besteht,
das Flüssigkeit verspritzt oder verschüttet oder anderweitig austreten kann. Bei sachgerechter
Behandlung kann ein Benutzer zu keinem Zeitpunkt in Kontakt mit der Flüssigkeit kommen.
[0032] Vorzugsweise ist die Verschlussvorrichtung so ausgebildet, dass sie in die Entnahmeöffnung
eines (herkömmlichen) Flüssigkeitsbehälters einpressbar ist.
[0033] So kann die Druckausgleichsvorrichtung bei kreisförmigen Öffnungsquerschnitten die
Form eines zylindrischen oder kegel- oder kegelstumpfförmigen Einsatzkörpers aufweisen,
der so ausgebildet ist, dass er passgenau und dichtend in die Entnahmeöffnung des
Flüssigkeitsbehälters eingepresst werden kann. Um Toleranzen besser ausgleichen zu
können, kann der Einsatzkörper oder wenigstens sein Umfangbereich ein elastisches
Material umfassen, so dass der Kontaktbereich zwischen dem Einsatzkörper und der Behälteröffnung
fluiddicht (gas- und flüssigkeitsdicht) ist. Beispielsweise können im zylindrischen
Umfangbereich eine oder mehrere kreisförmig umlaufende Vertiefungen vorgesehen sein,
in denen Dichtringe (O-Ringe) eingesetzt werden können.
[0034] Bei anderen als kreisförmigen Öffnungsquerschnitten muss die Form des Einsatzkörpers
natürlich dementsprechend angepasst sein.
[0035] Vorzugsweise weist die Verschlussvorrichtung Einrichtungen zur Anbringung an der
Entnahmeöffnung auf, die denjenigen eines herkömmlichen Verschlusses für die Entnahmeöffnung
entsprechen.
[0036] Bei herkömmlichen Flüssigkeitsbehältern (Kanistern) weist die Entnahmeöffnung in
der Regel ein Außengewinde zur Anbringung eines Schraubverschlusses (Deckels) auf,
wobei der Deckel mit einem entsprechenden Innengewinde versehen ist. Die Verschlussvorrichtung
kann dementsprechend vorteilhaft an die Form eines solchen Deckels angepasst sein
und ein solches Innengewinde zur Befestigung der Verschlussvorrichtung aufweisen.
[0037] Wird der Behälter dagegen mit einem Deckel/Stöpsel mit Außengewinde, Schnappverschluss,
Bajonettverschluss. etc. verschlossen, so kann auch die Verschlussvorrichtung entsprechend
ausgebildet werden.
[0038] Im Unterschied zu diesen rein mechanischen Methoden der Anbringung der Verschlussvorrichtung
kann die Verschlussvorrichtung auch in die Entnahmeöffnung eines Flüssigkeitsbehälters
geklebt oder geschweißt werden
[0039] In einer bevorzugten Weiterbildung umfasst die Verschlussvorrichtung des weiteren
Einrichtungen, die das Anschließen einer extemen Flüssigkeitsleitung erleichtern,
z.B. Einrichtungen, die das Verbinden der Verschlussvorrichtung mit der Anschlussvorrichtung
eines Fluidfördersystems und das Herstellen einer Fluidverbindung zwischen der Verschlussvorrichtung
und der Anschlussvorrichtung ermöglichen.
[0040] Weiterhin umfasst die Druckausgleichsvorrichtung der Verschlussvorrichtung vorzugsweise
eine Anschlusseinrichtung für eine Ent-/Belüftungsleitung, um Gase über die Ent-/Belüftungsleitung
ab- bzw. zuzuführen, z.B. zu einem Katalytbrenner oder einer Absauganlage, so dass
die austretenden Gase/Dämpfe nicht bzw. nicht in der unmittelbaren Umgebung des Behälters
an die Atmosphäre gelangen.
[0041] Vor allem in geschlossenen Räumen und bei gesundheitsschädlichen oder brennbaren
bzw. explosiven Dämpfen sollte oder darf das Entlüften des Behälters nicht an die
Umgebung erfolgen. In diesen Fällen können die Dämpfe über eine angeschlossene Entlüftungsleitung
wahlweise zu einem Gasabzug, direkt ins Freie, zu einer Absorptionseinrichtung (z.B.
Aktivkohle), etc. geführt werden. Bei organischen Substanzen können diese Dämpfe vorzugsweise
durch einen Katalytbrenner geführt werden, der sie in unschädliche Stoffe umwandelt
("verbrennt").
[0042] Die Verwendung einer Belüftungsleitung kann dann erforderlich sein, wenn das innere
des Behälters nicht in Kontakt mit Luft kommen darf, sei es aus Reinheitsgründen oder
aus Sicherheitsgründen (Sauerstoff). Die Belüftungsleitung kann beispielsweise an
einem Inertgasreservoir angeschlossen sein.
[0043] Die Druckausgleichsvorrichtung kann auch (alternativ oder zusätzlich) ein Überdruckventil
aufweisen, so dass ein Austreten von Gasen/Dämpfen nicht kontinuierlich erfolgt. So
kann der Behälter transportiert werden, ohne dass permanent Gase/Dämpfe abgegeben
werden. Das Überdruckventil öffnet erst dann, wenn ein gewisser Mindestdruck im Behälter
überschritten wird. Vorzugsweise ist das Überdruckventil zudem manuell betätigbar,
so dass ein Nutzer oder Transporteur zu geeigneten Zeitpunkten und an geeigneten Orten
ein kontrolliertes Entlüften/Belüften durchführen kann.
[0044] Um sicherzustellen, dass durch die Druckausgleichsvorrichtung keine gesundheitsschädlichen
oder anderweitig gefährlichen Dampfkomponenten nach außen gelangen, kann in der Druckausgleichsleitung
ferner ein Filter (z.B. Aktivkohlefilter) vorgesehen sein.
[0045] Die oben angegebene Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Flüssigkeitsfördersystem,
welches eine erfindungsgemäße Verschlussvorrichtung und eine Anschlussvorrichtung
umfasst, die mit der Verschlussvorrichtung verbindbar ist, um über die der Verschlussvorrichtung
eine Fluidverbindung zwischen der Flüssigkeitssaugleitung der Verschlussvorrichtung
und einer externen Flüssigkeitsleitung herzustellen.
[0046] Das erfindungsgemäße Flüssigkeitsfördersystem ist insbesondere zur Brennstoffversorgung
eines mit flüssigem Brennstoff aus einem Brennstoffbehälter (Tank, Kanister) betriebenen
Brennstoffzellensystems geeignet. So kann das Flüssigkeitsfördersystem beispielsweise
besonders vorteilhaft zur Methanolversorgung eines DMFC (D
irect M
ethanol F
uel C
ell) Brennstoffzellensystems eingesetzt werden.
[0047] Das Flüssigkeitsfördersystem ist aber nicht nur zur Flüssigkeitsentnahme geeignet,
sondern gleichermaßen auch zum Befüllen von Behältern mit Flüssigkeit.
[0048] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung ist die Anschlussvorrichtung des Flüssigkeitsfördersystems
derart ausgebildet, dass sie beim Verbinden mit der Verschlussvorrichtung die betätigbare
Sperreinrichtung der Flüssigkeitsdurchführung betätigt, d.h. entsperrt, um eine Fluidverbindung
zwischen dem Flüssigkeitsraum des Behälters und dem Äußeren des Behälters bereitzustellen.
[0049] Alternativ zu diesem bedienungsfreundlichen automatischen Entsperren beim Verbinden
von Anschlussvorrichtung und Verschlussvorrichtung kann eine erhöhte Sicherheit erreicht
werden, wenn der Betätigungsmechanismus der Sperreinrichtung so ausgebildet ist, dass
er durch das Verbinden von Anschlussvorrichtung und Verschlussvorrichtung überhaupt
erst entsperrbar (betätigbar) wird, dieser Vorgang aber separat durchgeführt werden
muss.
[0050] Vorzugsweise sind die Verschlussvorrichtung und, in Abhängigkeit von der Ausbildung
der Verschlussvorrichtung, die zugehörige Anschlussvorrichtung ferner so ausgebildet,
dass Gase aus dem Flüssigkeitsbehälter abführbar sind, ohne dass sie an die Umgebung
gelangen, wenn die Anschlussvorrichtung mit der Verschlussvorrichtung verbunden wird
bzw. ist.
[0051] Zu diesem Zweck kann die Anschlussvorrichtung mit einer Gasleitung zum Abführen von
Gasen verbindbar sein. Alternativ oder zusätzlich können Filtereinrichtungen oder
andere Gasreinigungseinrichtungen in die Anschlussvorrichtung integriert oder an die
Anschlussvorrichtung ankoppelbar sein, um aus dem Behälter austretende Dämpfe zu reinigen
und Schadstoffe abzutrennen, und gegebenenfalls einem Katalytbrenner zuzuführen.
[0052] Die oben genannte Aufgabe wird weiter gelöst durch einen Behälter, der integral mit
der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung ausgebildet ist.
[0053] Dabei kann die integrale Ausbildung schon beim Herstellungsprozess von Behälter/Verschlussvorrichtung
erfolgen, wobei das Befüllen des Behälters, wie oben bereits ausgeführt, über die
Verschlussvorrichtung erfolgen kann. Vorzugsweise ist aber separate Öffnung im Behälter
vorgesehen, die dem Befüllen des Behälters dient. Diese separate Öffnung kann bei
befülltem Behälter z. B. mit einem herkömmlichen Deckel, Stöpsel, etc. dichtend (d.h.
gas- und flüssigkeitsdicht) abgeschlossen werden. In dieser bevorzugten Ausbildung
wird also die separate Öffnung zum Befüllen des Behälters verwendet, während die Verschlussvorrichtung
dem Ent-/Belüften und der Flüssigkeitsentnahme dient.
[0054] Die integrale Ausbildung kann aber auch erst nach dem Herstellen und Befüllen des
Behälters erfolgen, wobei die Verschlussvorrichtung beispielsweise in die Öffnung
des befüllten Behälters geklebt oder mit dieser verschweißt werden kann. Diese Ausbildung
ist bevorzugt für Anwendungen, bei denen es aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen
bzw. so schwer wie möglich gemacht werden soll, dass die Behälter nach dem Entleeren
durch den Endverbraucher wieder befüllt werden.
[0055] Zur besseren Veranschaulichung der Erfindung wird diese nachfolgend anhand besonders
bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügte Figur erläutert.
[0056] Es zeigen:
- Fig. 1A:
- eine perspektivische Ansicht des Hauptkörpers einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung,
der als Einsatzkörper zur Anbringung in der Entnahmeöffnung eines herkömmlichen Flüssigkeitsbehälters
vorgesehen ist;
- Fig. 1B:
- eine schematische Veranschaulichung der Anbringung des Einsatzkörper von Fig. 1A in
der Entnahmeöffnung eines herkömmlichen Flüssigkeitsbehälters;
- Fig. 2:
- eine schematische Ausgestaltung des Hauptkörpers einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
als Aufsatz zur Anbringung an der Entnahmeöffnung eines herkömmlichen Flüssigkeitsbehälters;
- Fig. 3A:
- eine detailliertere, perspektivische Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung gemäß den Prinzipien von Fig. 1A und 1B;
- Fig. 3B:
- eine Explosionsdarstellung des Hauptkörpers der Verschlussvorrichtung von Fig. 3A;
- Fig. 4:
- eine detaillierte, perspektivische Explosionsdarstellung einer Anschlussvorrichtung,
die zur Verwendung in Kombination mit der in den Fig. 3A und 3B gezeigten Verschlussvorrichtung
ausgebildet ist.
- Fig. 5:
- eine bevorzugte Ausführungsform eines Schwimmers zur Verwendung bei der erfindungsgemäßen
Verschlussvorrichtung.
[0057] In den Figuren 1 und 2 bezeichnet das Bezugszeichen 50 einen herkömmlichen, handelsüblichen
Flüssigkeitsbehälter (Kanister) aus Kunststoff, dessen Entnahmeöffnung 52 ein Außengewinde
für einen Schraubdeckel aufweist. Die Erfindung ist aber nicht auf solche Behälter
mit Schraubgewinde eingeschränkt.
[0058] In den Figuren 1A, 1B, 3A, und 3B bezeichnet Bezugszeichen 10 die erfindungsgemäße
Verschlussvorrichtung, von der in den Figuren 1A und 1B nur eine perspektivische (Fig.
1A) bzw. schematische (Fig. 1B) Ansicht bzw. des Einsatzkörpers skizziert sind (ohne
Fluidleitungen, Schwimmer, etc.). Details werden unter Bezugnahme auf die Figuren
3A und 3B beschrieben.
[0059] Es werden zunächst die Figuren 1A und 1B beschrieben.
[0060] Fig. 1A zeigt den zylindrische Hauptkörper einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
10. Wie Fig. 1B schematisch veranschaulicht, ist dieser zylindrische Hauptkörper als
Einsatzkörper 11 für den Einsatz in die Entnahmeöffnung 52 des Behälters 50 ausgebildet.
Am äußeren Rand der Oberseite weist der Einsatzkörper 11 einen Auflagebereich 12 mit
einem Durchmesser auf, der etwas größer als der Durchmesser der Entnahmeöffnung 52
des Behälters 50 ist, so dass der Einsatzkörper 11 nicht in den Behälter 50 fallen
kann.
[0061] Die zylindrische Form des Hauptkörpers 11 ist aber selbst bei einem kreisförmigen
Öffnungsquerschnitt der Entnahmeöffnung 52 des Behälters 50 nicht zwingend. Alternativ
könnte der Hauptkörper beispielsweise kegelstumpfförmig ausgebildet sein.
[0062] Die Verschlussvorrichtung 10 ist bei der bevorzugten Ausführungsform der Figuren
1A, 1B, 3A, und 3B so ausgebildet, dass sie in die Öffnung des Behälters 50 dichtend
einpressbar ist, so dass sie nur unter erheblicher Kraftanstrengung aus der Öffnung
entfernt werden kann.
[0063] Wenn solche Kräfte beim Transport und im Einsatzgebiet des Behälters 50 auszuschließen
sind, ist kein weiterer Sicherungsmechanismus erforderlich. Wenn aber, wie dargestellt,
die Verschlussvorrichtung 10 so dimensioniert ist, dass sie in die Öffnung 52 des
Behälters 50 einsetzbar ist, ist es bei eingesetzter Verschlussvorrichtung 10 weiter
möglich, den herkömmlichen Schraubdeckel oder eine ähnlich ausgebildete Vorrichtung
(vgl. Fig. 4) auf das Außengewinde des Behälters 50 zu schrauben, was zum Sichern
der Verschlussvorrichtung 10 in der Öffnung 52 des Behälters 50 genutzt werden kann.
Mit der oben offenen, aber sonst deckelförmigen Vorrichtung 102 von Fig. 4 kann die
Verschlussvorrichtung 10 für den Transport festgeklemmt werden, ohne dass die ent-/belüftende
Funktionsweise der Verschlussvorrichtung 10 beeinträchtigt wird. Die Dichtigkeit gegenüber
dem Austreten von Flüssigkeit kann durch das Festpressen des auf der Entnahmeöffnung
des Behälters aufsitzenden Auflagebereichs 12 der Verschlussvorrichtung 10 gewährleistet
werden.
[0064] Das Außengewinde des Behälters 50 kann daher vorteilhaft auch dazu benutzt werden,
um eine entsprechend ausgebildete Anschlusseinrichtung eines Flüssigkeitsentnahmesystems
mit dem Behälter 50 und damit auch mit der Verschlussvorrichtung 10 zu verbinden.
[0065] Eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung zeigt
die Fig. 2.
[0066] Die Verschlussvorrichtung 20 von Fig. 2 ist für den Einsatz auf der Entnahmeöffnung
des Behälters 50 ausgebildet. Sie ist in einem unteren Abschnitt mit einem Innengewinde
21 versehen, das dem Innengewinde des herkömmlichen Deckels entsprechend ausgebildet
ist. Über diese Gewinde kann eine feste Schraubverbindung zwischen Behälter 50 und
Verschlussvorrichtung 20 hergestellt werden.
[0067] Der obere Bereich der Verschlussvorrichtung 20 weist ein Außengewinde 22 auf, das
beispielsweise dem Außengewinde des Behälters 50 entsprechend ausgebildet sein kann.
Dieses Gewinde kann benutzt werden, um eine Anschlusseinrichtung eines Flüssigkeitsentnahmesystems
mit der Verschlussvorrichtung 20 zu verbinden.
[0068] Mi der Verschlussvorrichtung 20 von Fig. 2 ist eine äußerst stabile Verbindung zwischen
Verschlussvorrichtung 20 und Behälter 50 möglich.
[0069] Fig. 3A zeigt die bevorzugte Ausführungsform der Verschlussvorrichtung 10 von Fig.
1A/1B, wobei der zylindrische Einsatzkörper 11 in einer Schnittansicht dargestellt
ist.
[0070] Wie oben bereits erwähnt, weist die Oberkante des Einsatzkörpers 11 einen etwas größeren
Durchmesser als die Entnahmeöffnung des Flüssigkeitsbehälters auf, um einen Aufsitzbereich
12 zu bilden und damit ein Aufsitzen der Verschlussvorrichtung 10 auf der Entnahmeöffnung
des Behälters zu gewährleisten.
[0071] Um die seitliche Dichtigkeit zur Entnahmeöffnung zu verbessern, weist der zylindrische
Einsatzkörper 11 eine umfangsseitige Nut 33 auf, in der ein Dichtring eingesetzt werden
kann, dessen Stärke in Abhängigkeit vom genauen Durchmesser der Entnahmeöffnung zu
wählen ist.
[0072] Der Einsatzkörper 11 weist ferner eine Druckausgleichsdurchführung 34 und eine Flüssigkeitsdurchführung
35 auf. Die Druckausgleichsdurchführung 34 kann ferner ein Überdruckventil aufweisen.
[0073] Die Flüssigkeitsdurchführung 35 weist ein selbsttätig schließendes Ventil 36 auf,
das als Sperreinrichtung dient. Behälterseitig wird die Flüssigkeitsdurchführung 35
durch eine flexible Flüssigkeitssaugleitung 45 verlängert, die zum Ansaugen von Flüssigkeit
vorgesehen ist.
[0074] Behälterseitig ist mit der Druckausgleichsdurchführung 34 eine Druckausgleichsleitung
44 verbunden, die wiederum an ihrem freien Ende mit einen Schwimmer 43 derart verbunden
ist, dass das offene freie Ende der Druckausgleichsleitung 44 beim partiellen Eintauchen
der Vorrichtung in eine Flüssigkeit in jeder Lage oberhalb des (liniert dargestellten)
Flüssigkeitsspiegels liegt.
[0075] Die Druckausgleichsdurchführung 34, die Druckausgleichsleitung 44 und der Schwimmer
43 bilden somit zusammen die Druckausgleichsvorrichtung der Verschlussvorrichtung
10.
[0076] Fig. 3B zeigt den Einsatzkörper 11 und seine Hauptkomponenten in einer Explosionsdarstellung.
Diese werden nun unter Bezugnahme auf die Fig. 3A und 3B beschrieben.
[0077] Der Einsatzkörper 11 weist axial eine Durchführung 35 auf, die als Flüssigkeitsdurchführung
dient. Die Durchführung 35 weist auf etwa halber Höhe eine Verengung 32 auf, die als
Ventilsitz dient. Das Ventil wird durch einen Ventilkörper 36 und eine Druckfeder
38 gebildet, welche den Ventilkörper 36 gegen den Verengung 36 drückt, um so die Durchführung
zu sperren. Die Druckfeder 38 ist in einer ersten, nicht durchgehenden axialen Bohrung
eines zylindrischen Blocks 39 gelagert. Dieser zylindrische Block 39 wird an der Behälterseite
der axialen Durchführung 35 des Einsatzkörpers 11 eingepresst (gegebenenfalls auch
eingeklebt). Der zylindrische Block 39 weist darüber hinaus eine zweite Bohrung 40
mit kleinerem Durchmesser auf, die koaxial zur ersten Bohrung ist, aber durchgehend
ist, da sie dem Flüssigkeitstransport dient. Zur besseren Abdichtung des Ventilkörpers
36 gegenüber der Unterseite der Verengung 32 der Durchführung 35 ist über den Ventilkörper
36 ferner ein Dichtring 37 gestülpt.
[0078] Ein weiterer Dichtring 41 ist an der oberen Seite des Einsatzkörpers 11 vorgesehen.
Dieser betrifft nicht die Funktionsweise der Verschlussvorrichtung, sondern die Verwendung
der Verschlussvorrichtung 10 bei einem Fluidfördersystem: der Dichtring 41 stellt
sicher, dass eine Anschlussvorrichtung 100 mit der Verschlussvorrichtung 10 fluiddicht
verbindbar ist.
[0079] Fig. 4 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung einer solchen Anschlussvorrichtung
100, die zur Verwendung in Kombination mit der in Fig. 3A/3B gezeigten Verschlussvorrichtung
10 ausgebildet ist.
[0080] Die Anschlussvorrichtung 100 umfasst einen Schraubdeckel 102 zur Anbringung der Anschlussvorrichtung
100 an der Entnahmeöffnung eines Flüssigkeitsbehälters. Der Schraubdeckel 102 hat
eine Aussparung 103, die so ausgebildet ist, das sie über den Hauptkörper 110 der
Anschlussvorrichtung 100 gestülpt werden kann und durch Verschrauben des Schraubdeckels
102 mit dem Außengewinde des Flüssigkeitsbehälters eine feste Verbindung von Anschlussvorrichtung
100 und Verschlussvorrichtung 10 bewirkt.
[0081] Im Hauptkörper 110 ist eine Bohrung 115 vorgesehen, die zur Be-/Entlüftung dient
und im eingebauten Zustand mit der Druckausgleichsdurchführung 34 der in Fig. 3A gezeigten
Verschlussvorrichtung 10 kommuniziert. In die Bohrung 115 kann ferner ein Röhrchen
116 eingesetzt werden, an dem wiederum eine Ent(-/Be)lüftungsleitung angeschlossen
werden kann, um Gase nicht an die Umgebung abzulassen (aus der Umgebung zuzuführen),
sondern über eine Gasleitung an ein (aus einem) Reservoir.
[0082] Im Hauptkörper 110 ist ferner ein seitlicher Anschluss 118 vorgesehen, der mit einer
axialen Bohrung im Hauptkörper 110 kommuniziert.
[0083] Der seitliche Anschluss 118 dient zur Aufnahme des Endes einer Flüssigkeitsentnahmeleitung
119 vorgesehen, das mittels einer Arretierschraube 120 fest mit dem Hauptkörper 110
verbunden werden kann. In der axialen Bohrung des Hauptkörpers 110 ist ein hohler
Stift 111 vorgesehen, der an der an der Unterseite des Hauptkörpers 110 von diesem
vorsteht, und der zur Betätigung des Ventils 36 der Verschlussvorrichtung 10 von Fig.
3A/3B dient. Somit wird beim Verbinden der Anschlussvorrichtung 100 ― über die zwischengeschaltete
Verschlussvorrichtung 10 ― mit dem Gewinde der Auslassöffnung des Behälters eine nach
außen abgedichtete Fluidverbindung zwischen der Flüssigkeitsentnahmeleitung 119 und
dem Flüssigkeitsvolumen in dem Behälter hergestellt, über die Flüssigkeit aus dem
Behälter abgesaugt werden kann. Ein an die Form und den Durchmesser der Verengung
32 der Verschlussvorrichtung 10 angepasster Dichtring 112 sorgt dafür, dass die Flüssigkeitsverbindung,
die aufgebaut wird, wenn die beiden Vorrichtungen von Fig. 3A/3B und Fig. 4 zusammen
verwendet werden, nach außen abgedichtet ist.
[0084] Verschlussvorrichtung 10 und Anschlussvorrichtung 100 können abhängig voneinander
so ausgebildet sein, dass versehentliches Öffnen der Verschlussvorrichtung 10 nahezu
ausgeschlossen ist und nur das Verwenden der geeigneten Anschlussvorrichtung 100 das
Entnehmen von Flüssigkeit ermöglicht. Nur bei korrektem Anschluss wird ein Verschlussmechanismus
(z.B. Ventil) im Zwischendeckel geöffnet. Bei Entnahme ist der Kontakt des Benutzers
mit der Flüssigkeit ausgeschlossen. Zugang zum Behälterinhalt wird nur gewährt, wenn
der entsprechende Verbraucher über die korrekte Entnahmevorrichtung angeschlossen
ist.
[0085] Durch den an der Flüssigkeitsoberfläche schwimmenden Schwimmer 43 wird gewährleistet,
dass eine Be-/Entlüftungsleitung 44 in jeder beliebigen Lage des Behälters in die
Gasphase oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche mündet.
[0086] Auch die Leitung 45 für die Flüssigkeitsentnahme kann in Kombination mit dem Schwimmer
43 (oder einem weiteren Schwimmer) verwendet werden und so mit dem Schwimmer 43 (oder
dem weiteren Schwimmer) verbunden sein, dass das Ansaugende an der Unterseite des
Schwimmers immer in die Flüssigkeit mündet.
[0087] Die Leitungen können durch Bohrungen im Schwimmer 43 geführt sein, wie dies für die
Leitung 44 in der Fig. 3A skizziert ist. Sie können aber auch auf andere Art und Weise
mit dem Schwimmer verbunden sein.
[0088] Fig. 5 illustriert, wie ein Schwimmer 43 beispielsweise durch eine hohle Plastikkugel
70 gebildet werden kann, mit dessen Außenseite die Leitung 44 über einen Schrumpfschlauch
90 verbunden ist. Um sicherzustellen, dass das offene Ende der Leitung 44 stets in
die Gasphase mündet, kann weiter ein Gewicht 80 vorgesehen sein, dass die Lage des
Schwimmers 43 stabilisiert.
[0089] Bei besonders kritischen Anwendungen kann die Be-/Entlüftung (anstatt an die Umgebung)
kontrolliert vorgenommen werden, wobei beispielsweise ein Filter (z.B. Aktivkohlefilter)
oder Katalyt-Brenner in die Be-/Entlüftungsleitung eingebaut werden kann. Dadurch
können Emissionen aus dem Behälter in die Umgebung (z.B. im Falle von lösungsmittelhaltigen
Behältern) und Verunreinigungen aus der Umgebung in den Behälter verhindert werden.
1. Eine Verschlussvorrichtung (10) für einen Behälter (50) für flüssigen Brennstoff,
umfassend:
eine Druckausgleichsvorrichtung, die eine Fluidverbindung zwischen einem Gasraum des
Behälters (50) und dem Äußeren bereitstellt, wobei die Druckausgleichsvorrichtung
eine flexible Druckausgleichsleitung (44) mit einem Schwimmer (43) aufweist, an dem
ein Ende der flexiblen Druckausgleichsleitung (44) derart befestigt ist, dass es in
den Gasraum mündet;
eine Flüssigkeitsdurchführung (35), und
eine Flüssigkeitssaugleitung (45), die an einem Ende mit der Flüssigkeitsdurchführung
(35) kommuniziert und die an einem weiteren Ende in Flüssigkeit eingetaucht ist, wenn
im Behälter Flüssigkeit vorhanden ist.
2. Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 1 ,weiter umfassend:
eine betätigbare Sperreinrichtung (36), deren Betätigung über die Flüssigkeitsdurchführung
(35) eine Fluidverbindung zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Behälters (50)
herstellt.
3. Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 2 , bei welcher ein Betätigungsmechanismus der betätigbaren
Sperreinrichtung (36) so ausgebildet ist, dass er nur durch eine speziell dafür vorgesehene
Anschlussvorrichtung, die mit der Verschlussvorrichtung verbindbar ist, betätigbar
ist.
4. Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 2 oder 3, wobei die Sperreinrichtung der Flüssigkeitsdurchführung
ein betätigbares Ventil umfasst.
5. Vorrichtung (10) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Flüssigkeitsleitung
(45) wenigstens abschnittsweise flexibel ist.
6. Vorrichtung (10) gemäß Anspruch 5, wobei das weitere Ende der flexiblen Flüssigkeitsleitung
(45) mit wenigstens einem Gewicht beschwert ist.
7. Vorrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 5 oder 6, wobei das weitere Ende der flexiblen
Flüssigkeitsleitung (45) mit dem Schwimmer (43) oder einem weiteren Schwimmer verbunden
ist.
8. Vorrichtung (10) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, welche so ausgebildet
ist, dass sie in die Entnahmeöffnung (52) des Flüssigkeitsbehälters (50) einpressbar
ist.
9. Vorrichtung (20) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, welche Einrichtungen (21)
zur Anbringung an der Entnahmeöffnung (52) aufweist, die den Einrichtungen (11) eines
herkömmlichen Verschlusses für die Entnahmeöffnung (52) entsprechen.
10. Vorrichtung gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend:
eine Anschlusseinrichtung für eine externe Flüssigkeitsleitung.
11. Vorrichtung gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, umfassend:
eine Anschlusseinrichtung für eine Ent-/Belüftungsleitung.
12. Vorrichtung gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, bei welcher die Druckausgleichsvorrichtung
ein Überdruckventil umfasst.
13. Flüssigkeitsfördersystem, insbesondere zur Brennstoffversorgung eines Brennstoffzellensystems,
umfassend:
eine Verschlussvorrichtung (10) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche,
eine Anschlussvorrichtung (100), die mit der Verschlussvorrichtung (10) verbindbar
ist, um über die der Verschlussvorrichtung (10) eine Fluidverbindung zwischen der
Flüssigkeitssaugleitung (45) der Verschlussvorrichtung (10) und einer externen Flüssigkeitsleitung
(119) herzustellen.
14. Flüssigkeitsfördersystem gemäß Anspruch 13, wobei die Anschlussvorrichtung (100) derart
ausgebildet ist, dass sie beim Verbinden mit der Verschlussvorrichtung (10) die betätigbare
Sperreinrichtung (36) der Flüssigkeitsdurchführung betätigt (35), um eine Fluidverbindung
zwischen dem Flüssigkeitsraum des Behälters und dem Äußeren des Behälters (50) bereitzustellen.
15. Flüssigkeitsfördersystem gemäß Anspruch 13 oder 14, wobei die Anschlussvorrichtung
(100) so ausgebildet ist, dass Gase aus dem Flüssigkeitsbehälter (50) abführbar sind,
ohne dass sie an die Umgebung gelangen, wenn die Anschlussvorrichtung (100) mit der
Verschlussvorrichtung (10) verbunden ist.
16. Behälter mit einer Verschlussvorrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.