[0001] Die Erfindung betrifft einen Straßen- oder Bodeneinlauf mit Rückhalteeinrichtung
für Leichtflüssigkeiten. Als Leichtflüssigkeiten werden hier alle Flüssigkeiten oder
fließfähige Massen angesehen, deren Dichte geringer ist als die Dichte von Wasser,
beispielsweise Benzin, Dieselkraftstoff, Heizöl, Motoröl und Schmierfett.
[0002] Eine Einrichtung zum Zurückhalten von solchen Leichtflüssigkeiten aus damit verunreinigten
Abwässern ist beispielsweise in DE 31 24 556 A1 beschrieben. Die dort als Filter bezeichnete
Rückhalteeinrichtung soll einen von dem Abwasser durchströmten Behälter aufweisen,
der eine koaleszierend und ggf. adsorbierend wirkende eingetauchte Filterfüllung enthält.
[0003] Solch eine Reinigungsvorrichtung enthält einen Koaleszenzfilter und einen Schwerkraftabscheider,
und diese beiden Bestandteile der Vorrichtung erfüllen jeweils unterschiedliche Aufgaben.
Der Schwerkraftabscheider muss die Hauptmenge der im Abwasser vorhandenen Leichtflüssigkeit
durch Aufschwimmen abscheiden. Die abgeschiedene Leichtflüssigkeit muss kontinuierlich
oder von Zeit zu Zeit aus dem Abscheider entfernt werden. Bei diskontinuierlichem
Abzug muss die Speicherfähigkeit des Abscheiders ausreichend groß bemessen sein.
[0004] Das dem Abscheider nachgeschaltete Filter dient zur Beseitigung der im Wasser noch
enthaltenen Restverschmutzung, d.h. derjenigen Anteile der Leichtflüssigkeit, die
eine zu geringe Tröpfchengröße und damit zu geringen Auftrieb haben, um während der
Verweilzeit im Abscheider abgeschieden zu werden. Die Abtrennung dieser Restanteile
erfolgt durch Wechselwirkung mit der Oberfläche der Filterfüllung. In der Regel besteht
diese aus einem auf die Leichtflüssigkeit adsorbierend und häufig auch absorbierend
wirkenden Material. Aber auch Filter mit einer nur koaleszierend wirkenden, d.h. die
Zusammenlagerung der Leichtflüssigkeitsteilchen zu größeren Tröpfchen begünstigenden
Filterfüllung sind bekannt.
[0005] Davon ausgehend wird ein Filter mit koaleszierend wirkender Filterfüllung beschrieben,
bei dem eine Einrichtung vorgesehen ist, die die Bildung und Beibehaltung einer an
der Flüssigkeitsoberfläche sich sammelnden Leichtflüssigkeitsschicht größerer Dicke
ermöglicht, die von dem zu reinigenden Abwasser durchströmt wird, dadurch dass der
Zulauf für das zu reinigende Abwasser über die Filterfüllung und im obersten Bereich
oder über der Leichtflüssigkeitsschicht liegt, und dass ablaufseitig eine Einrichtung
vorgesehen ist, die bei Überschreiten der zulässigen Dicke der Leichtflüssigkeitsschicht
den Ablauf sperrt.
[0006] Bei dem dort beschriebenen Filter sollen sich die Vorgänge der Schwerkraftabtrennung
und Speicherung der abgeschiedenen Leichtflüssigkeit einerseits und der Koaleszenzfilterung
andererseits im gleichen Behälter abspielen.
[0007] Da im Filter nun aber eine große Leichtflüssigkeitsmenge gespeichert wird, muss dafür
Sorge getragen werden, dass von dieser Schicht nichts in den Ablauf gelangt. Dies
geschieht mit einer Zusatzvorrichtung, die bei Überschreiten der zulässigen Dicke
der Leichtflüssigkeit den Ablauf sperrt. Diese Zusatzvorrichtung wird in einer Ablaufkammer
untergebracht, die von der Filterfüllung durch eine bis zur Untergrenze der Leichtflüssigkeitsschicht
reichenden Tauchwand getrennt ist. Diese Einrichtung zum Sperren des Ablaufs ist als
ein von Schwerkraftabscheidern her bekanntes Schwimmerventil ausgebildet, dessen Schwimmer
auf den Dichteunterschied zwischen der Leichtflüssigkeit und dem Abwasser tariert
ist.
[0008] Im Betrieb befindet sich also im oberen Bereich der Filterfüllung die Leichtflüssigkeitsschicht,
deren Dicke durch die durch Koaleszenz und Auftrieb aufsteigenden Leichtflüssigkeiten
solange wächst, bis bei Erreichung der kritischen Dicke Leichtflüssigkeit unter der
Unterkante der Tauchwand hindurch in die Ablaufkammer gelangt. Dort veranlasst sie
dann den Schwimmer zum Absperren des Ablaufs.
[0009] Aus DE 296 01 843 U1 ist eine als Ölabscheider bezeichnete Einrichtung zum Zurückhalten
von Leichtflüssigkeiten bekannt, die in herkömmliche Straßenabläufe einhängbar sein
soll. Wesentlicher Gesichtspunkt ist dabei die Dichtheit gegenüber dem umliegenden
Erdreich, die bei konventionellen gemauerten oder aus Betonringen gebildeten Straßeneinläufen
aufgrund dynamischer Belastung durch den Straßenverkehr in Folge gerissener Fugen
oft nicht mehr gegeben ist. Eine Rückhaltewirkung tritt aber aufgrund Schwerkraftabscheidung
nur ein, wenn der Ablauf zuvor mit einer ausreichend großen Menge sauberen Wassers
gefüllt worden ist. Wird die Menge an Leichtflüssigkeit zu groß, läuft die Leichtflüssigkeit
über den Ablauf in die Kanalisation.
[0010] Aus DE 296 01 809 U1 ist eine ähnlich wirkende Einrichtung bekannt, bei der die Rückhaltefunktion
durch einen Schwanenhalssiphon im Ablauf aus dem Sammelbehälter gebildet ist.
[0011] Aus DE 296 00 131 U1 ist eine ähnliche Einrichtung bekannt, bei der eine zusätzliche
Beruhigungswand in dem Sammelbehälter vorgesehen ist, um eine bessere Abscheidung
der Leichtflüssigkeiten zu erreichen und ein Mitreißen von Verunreinigungen in den
Ablauf zu reduzieren.
[0012] Aus DE 296 01 810 U1 ist ein Abflusskrümmer für Straßenabläufe bekannt, der eine
Ventileinrichtung ähnlich der aus DE 31 24 556 A1 bekannten umfasst, bei der ein Schwimmkörper
abgestimmter Dichte den Ablauf durch Absinken auf einen Dichtsitz verschließt, wenn
der Schwimmkörper sich in einer Flüssigkeit geringerer Dichte als Wasser befindet,
und den Ablauf durch Aufschwimmen öffnet, wenn der Schwimmkörper von Wasser umgeben
ist. Gemäß der in dem Dokument beschriebenen Erfindung ist der Schwimmkörper in einem
Führungskäfig geführt, der einerseits eine genaue Positionierung des Schwimmkörpers
über dem Dichtsitz sicherstellen soll, in dem eine seitliche Bewegung des Schwimmkörpers
verhindert wird, und andererseits von außen in Richtung auf den Dichtsitz verschiebbar
ist, so dass der Schwimmkörper unabhängig von ihn umgebender Flüssigkeit auf den Dichtsitz
gepresst werden kann. Dadurch soll ein sicherer Verschluss in Notfällen und beim Auspumpen
eines damit ausgestatteten Straßenablaufes ermöglicht werden. Um bei Betätigung des
Führungskäfigs beispielsweise mit einer Schaufel oder dergleichen ein Auseinanderrutschen
der Krümmereinheit zu verhindern, ist weiter eine Klammeranordnung zur Sicherung der
Teile des Ablaufkrümmers in ihrer Relativposition zueinander vorgesehen.
[0013] Aus DE 196 23 869 A1, US 6,192,915 und WO 97/47829 ist schließlich ein Schmutzwassereinlauf
für Strassen, Höfe oder dergleichen bekannt mit einem von einem Rahmen getragenen
Gitterrost, einem unter dem Gitterrost angeordneten Laub-Rückhaltebecken und einem
mit einem Ablauf versehenen Sammelbehälter. Schmutzwassereinläufe solcher Art sind
unter anderem unter der Bezeichnung "Gully" bekannt. Derartige Einläufe sind beispielsweise
im Straßenrinnstein und an den Tiefpunkten von zu entwässernden Flächen angebracht
und dienen der Ableitung des Schmutzwassers in die Kanalisation.
[0014] Zum Schutz des Grundwassers und der oberirdischen Gewässer ist es bekannt, in der
Kanalisation Abscheideanlagen anzuordnen, bei denen Leichtflüssigkeiten wie Benzin,
Benzol, Öl oder Diesel vom Wasser getrennt werden. Trotz dieser Abscheideanlagen treten
häufig erhebliche Schäden dadurch auf, dass beispielsweise bei einem Unfall eines
Tanklastzuges Öl oder Benzin in einen Gully fließt und von dort über die Kanalisation
in das Grundwasser oder Bäche und Flüsse gelangt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass
die Abwasserrohre häufig nicht dicht aneinandergefügt und auch nicht dicht an den
Einlaufschacht eines Gullys angeschlossen sind. Auch bei einer dichten Ausführung
besteht jedoch das Problem, dass die der Kanalisation nachgeschalteten Kläranlagen
bei größeren Mengen solcher Leichtflüssigkeiten in ihrer Funktionsfähigkeit gefährdet
sind und erhebliche Umweltfolgeschäden durch Ausfall einer Abwasserreinigung entstehen
können.
[0015] Gemäß der Lehre der DE 196 23 869 A1, US 6,192,915 und WO 97/47829 wird ein Schmutzwassereinlauf
bereitgestellt, bei dem die beschriebenen Mängel der bekannten Schmutzwassereinläufe
vermieden sind und bei dem sichergestellt sein soll, dass Öl und Benzin nicht in die
Kanalisation gelangt. Dabei soll der Schmutzwassereinlauf mit nur geringen Kosten
herstellbar, schnell montierbar und betriebssicher sein.
[0016] Um ein kompaktes Mehrkammersystem zu schaffen, ist der Sammelbehälter durch einen
aushebbaren Trennboden unterteilt in eine obere Absetzkammer und eine untere Sammelkammer
und Ventilkammer. Die Absetzkammer ist mit der Sammelkammer über ein Fallrohr verbunden,
deren Einlassöffnung sich in einem größeren Abstand vom Trennboden und deren Auslassöffnung
sich unterhalb des Ablaufs befindet. Auf diese Weise soll unterhalb des Laub-Rückhaltebeckens
und oberhalb der Ventilkammer sowie einer Sammelkammer eine Absetzkammer geschaffen
werden, in der sich der im Abwasser befindliche Schlamm absetzen kann. Ferner wird
auf kleinem Raum erreicht, dass der Weg des Abwassers vom Einlauf bis zum Ablauf relativ
lang ist. Schließlich wird eine Durchleitung des mit Leichtflüssigkeit befrachteten
Schmutzwassers durch das vorhandene Wasserreservoir sichergestellt, wie es auch in
der DE 31 24 556 A1 als vorteilhaft angegeben ist. Vor dem Ablauf des Sammelbehälters
ist dann noch ein aus DE 296 01 810 U1 bekanntes mit einem in einem Führungskäfig
geführten Schwimmer gesteuertes Ventil angeordnet, das den Ablauf verschließt, wenn
die im Sammelbehälter befindliche Flüssigkeit leichter ist als Wasser oder wenn das
Ventil durch Herunterdrücken des Führungskäfigs von Hand geschlossen wird.
[0017] Die DE 34 03 718 A1 beschreibt einen Leichtflüssigkeitsabscheider mit einer in wesentlichen
horizontal durchströmten Beruhigungskammer. Eine Abscheidungswirkung wird hier durch
die Gestaltung von einem Einlaufkrümmer mit einer Netzeinrichtung zur Reduzierung
der Eintrittsgeschwindigkeit und einen Ablaufkrümmer erreicht. Eine Separiereinrichtung
zur Abscheidung brennbarer Flüssigkeiten aus der Kanalisation ist aus FR 680 827 bekannt,
die unter anderem einen Auslauf mit einem Mehrfachsiphon umfasst.
[0018] Ein Leichtflüssigkeitsabscheider mit Beruhigungswänden und einem Ablauf, der mit
einem Schwimmkörper verschließbar ist, ist aus der deutschen Patentschrift 485 119
bekannt.
[0019] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schmutzwassereinlauf der vorbeschriebenen
Art hinsichtlich seiner Betriebssicherheit und eines geringeren Wartungsbedarfs weiter
zu verbessern.
[0020] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Straßen- oder Bodeneinlauf mit
einer Rückhalteeinrichtung für Leichtflüssigkeiten enthaltend wenigstens einen Einlauf,
eine Sammelkammer, wenigstens eine Ventilkammer enthaltend zumindest einen Schwimmkörper,
und wenigstens einen Ablauf, wobei der wenigstens eine Ablauf einen siphonförmigen
Krümmer umfasst und einen im wesentlichen nach oben gerichteten, mit einem von einem
Ventil verschließbaren Ablaufeinlass aufweist, der direkt oder indirekt über eine
Dichtelement einen annähernd horizontalen Dichtsitz bildet, der von einem als Schließkörper
für das Ventil ausgebildeten Schwimmkörper dicht verschließbar ist, wobei Schwimmkörper
ein spezifisches Gewicht zwischen 0,72 g/cm
3 und 1,00 g/cm
3 aufweist, und wobei der Krümmer unmittelbar unter dem Ablaufeinlass mit einer Belüftung
versehen ist.
[0021] Der Anmelder hat herausgefunden, dass bei den aus dem Stand der Technik bekannten
Schmutzwassereinläufen mit einer Rückhalteeinrichtung für Leichtflüssigkeiten insbesondere
mit einem Verschlussventil, das den Austritt von Leichtflüssigkeiten aus dem Schmutzwassereinlauf
in einen Kanal verhindert, wie aus DE 31 24 556 A1, DE 296 01 810 U1, DE 196 23 869
A1, US 6,192,915 und WO 97/47829 bekannt, bei vorübergehend sehr großen Wassermengen,
wie sie bei einem Platzregen oder einem Gewitterschauer auftreten können, Probleme
auftreten können, die zu einem Ausfall des Schmutzwassereinlaufes führen können, indem
ein solcher Schmutzwassereinlauf scheinbar verstopft und kein Wasser mehr abläuft.
[0022] Dieses Problem wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Straßen- oder Bodeneinlaufes
mit einer Rückhalteeinrichtung für Leichtflüssigkeiten gelöst. Durch sprunghaften
Anstieg des Wasserdurchflusses kann der Schwimmkörper auf den Dichtsitz gespült werden.
Das mit hoher Flussgeschwindigkeit zuvor in den Ablaufeinlass eingeströmte Wasser
gelangt auch bei Zwischenschaltung eines siphonartigen Ablaufkrümmers aufgrund der
Massenträgheit teilweise noch in den Kanal, so dass das in dem Ablaufkrümmer verbleibende
Wasser nicht bis an den Schwimmkörper heranreicht. In dem sich so bildenden Hohlraum
zwischen Wasserspiegel im Krümmer und dem auf dem Ventilsitz befindlichen Schwimmkörper
liegt ein Unterdruck vor, der im Wesentlichen durch die Wassersäulendifferenz auf
der Ein- und Auslaufseite des Krümmers bestimmt wird, und in der Praxis meist so hoch
ist, dass ein Aufschwimmen des Schwimmkörpers von dem Dichtsitz verhindert wird. Besonders
hoch ist dieser Unterdruck bei solchen Betriebsbedingungen dann, wenn sich in dem
Kanal nicht in unmittelbarer Nähe zu dem Straßen- oder Bodeneinlauf eine Belüftungseinrichtung,
z.B. ein Kontrollschacht, befindet oder der Kanal aufgrund des Abwasseraufkommens
vollständig geflutet ist, beispielsweise bei Direktanschluss ohne siphonartigen Krümmer.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer Belüftung des Ablaufeinlasses kann ein
Druckausgleich mit der Atmosphäre herbeigeführt werden und der Schwimmkörper kann
wieder aufschwimmen und den Ablaufeinlass freigeben, so dass weiter Schmutzwasser
ablaufen kann. Durch die Belüftung wird die Verschlussfunktion gegen Eintritt von
Leichtflüssigkeiten in den Kanal nicht beeinträchtigt.
[0023] Durch die Erfindung wird das Risiko, dass möglicherweise mit Leichtflüssigkeiten
kontaminiertes Schmutz- oder Regenwasser durch Überschwemmung der Straßenbegrenzung
oder der zu entwässernden Fläche unkontrolliert im umgebenden Erdreich versickert,
deutlich vermindert. Weiterhin ist es nicht mehr erforderlich, dass nach einem plötzlichen
heftigen Regenguss Mitarbeiter der Straßenreinigung ausrücken müssen, um vermeintlich
verstopfte Schmutzwassereinläufe wieder funktionsfähig zu machen. Dazu war bisher
erforderlich, den überfluteten Schmutzwassereinlauf leer zu saugen und alle Einsätze
und Einbauten herauszunehmen, um den Schwimmer vom Ventilsitz entfernen zu können,
was nicht nur eine mühsame, sondern auch zeit- und damit kostenaufwändige Arbeit ist.
[0024] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Belüftung durch
eine Leitung gebildet, deren eines Ende sich in oder unterhalb des Ablaufeinlasses
befindet, insbesondere, wenn die tiefste Stelle der Leitung sich in oder unterhalb
des Ablaufeinlasses befindet. Dadurch ist auch bei einer Belüftung über den Kanal
hinter einem Ablaufkrümmer ein rascher Druckausgleich sichergestellt. Dies gilt selbst
dann, wenn die Leitung ebenfalls überflutet worden sein sollte, da ein Druckausgleich
notfalls durch Entleerung der Leitung in den Ablaufeinlass erfolgt.
[0025] In einer besonders betriebssicheren Ausführungsform der Erfindung endet das vom Ablaufeinlass
abgewandte Ende der Leitung nahe dem Einlauf. So ist das Risiko einer Überflutung
der Leitung sehr gering und das im Falle eines Großunfalls mit Leichtflüssigkeiten
verbleibende Risiko eines geringen Leckabflusses an Leichtflüssigkeit in den Kanal
über die Leitung minimiert.
[0026] Eine Beeinträchtigung der Funktion der Rückhalteeinrichtung und der Belüftung wird
auch bei den im Tiefbau üblichen rauhen Bedingungen vermieden, wenn die Leitung in
einer hohlen Schiene geführt ist
[0027] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der Schwimmkörper in der Ventilkammer
frei beweglich. Dadurch wird das bereits weiter oben beschriebene Problem vermindert,
dass der Schwimmkörper bei plötzlich ansteigendem Wasserdurchfluss auf den Dichtsitz
gespült und so der Wasserdurchsatz des Straßen- oder Bodeneinlaufes auch nur vorübergehend
vermindert wird.
[0028] Um einen sicheren Verschluss des Ventils zu gewährleisten, ist es dabei zweckmäßig,
wenn die größte horizontale Erstreckung der Ventilkammer von dem Rand des Ablaufeinlasses
nicht größer ist, als die Hälfte des kleinsten horizontalen Durchmessers des Schwimmkörpers.
[0029] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt das spezifische
Gewicht des Schwimmkörpers zwischen 0,94 g/cm
3 und 0,98 g/cm
3, besonders bevorzugt um 0,97 g/cm
3. Dadurch lässt sich eine hohe Rückhalteleistung gegenüber verschiedenen im Straßenverkehr
vorkommenden Leichtflüssigkeiten bei hohem Wasserdurchsatz erreichen.
[0030] Um eine große Auftriebskraft zu erreichen, ist es zweckmäßig, wenn das Volumen des
Schwimmkörpers zumindest einen Liter (1 dm
3) beträgt. Zum sicheren Aufschwimmen ist es bei weichen Gummidichtungen oder mit klebrigen
Substanzen versetztem Schmutzwasser, beispielsweise unter Lindenbäumen, besonders
vorteilhaft, wenn das Volumen des Schwimmkörpers zumindest 1,5 Liter (1,5 dm
3) beträgt. Dadurch wird eine erhöhte Auftriebskraft erreicht. Dazu kann der Schwimmkörper
aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein.
[0031] Ein erfindungsgemäßer Straßen- oder Bodeneinlauf weist zweckmäßigerweise einen Sammelbehälter
auf, der durch mindestens eine im wesentlichen vertikale Trennwand in die wenigstens
eine Sammelkammer und die wenigstens eine Ventilkammer unterteilt ist, und ferner
eine durch einen aushebbaren Trennboden abgeteilte obere Absetzkammer aufweist, wobei
der Trennboden wenigstens zweiteilig ausgebildet ist und wenigstens einer der Teile
des Trennbodens einen Überlaufstutzen aufweist, dessen durch einen Rand gebildeter
Einlauf sich oberhalb des Trennbodens und mit Abstand zu diesem befindet und eine
Strömungsverbindung zwischen der Absetzkammer und der Sammelkammer bildet, wobei sich
über alle Teile des Trennbodens ein Sicherungsriegel erstreckt, der sich in Aufnahmen
in der die Absetzkammer umgebenden Seitenwandung so abstützt, dass eine Bewegung des
Trennbodens nach oben weitgehend verhindert ist, und der Sicherungsriegel ohne Werkzeug
entnehmbar ist. Dadurch wird beispielsweise bei einem Rückstau im Kanal verhindert,
dass der Trennboden aufschwimmt oder nach oben gedrückt wird und insbesondere der
Schwimmkörper durch den Rückstrom aus der Ventilkammer gespült werden kann, wodurch
die Rückhaltefunktion gegen Leichtflüssigkeiten weitgehend verloren ginge. Außerdem
wird so die Notwendigkeit einer Inspektion aller Wassereinläufe nach heftigen Regenfällen
vermieden. Bevorzugt besteht der Sicherungsriegel im Wesentlichen aus Polyethylen
und weist einen Querschnitt von etwa 10 mm x 15 mm auf.
[0032] Besonders einfach und stabil kann ein erfindungsgemäßer Straßen- oder Bodeneinlauf
ausgebildet werden, wenn die Sammelkammer noch eine Filterkammer aufweist, und die
Ventilkammer mit einem auch die Filterkammer überdeckenden Deckel abgedeckt ist, wobei
sich vorzugsweise eine Fuge zischen zwei Teilen des Trennbodens über dem Deckel befindet,
und der Deckel einen Handgriff aufweist, der zugleich die wenigstens zwei Teile des
Trennbodens stützt.
[0033] Eine hohe Funktionssicherheit auch bei Platzregen wird erhalten, wenn die Trennwand
zwischen Sammelkammer und Filterkammer in ihrem unteren Bereich eine Durchtrittsöffnung
und in ihrem oberen Bereich eine Überlauföffnung aufweist.
[0034] Ein erfindungsgemäßer Straßen- oder Bodeneinlauf kann besonders wartungskostensparend
mit in Ferninspektion und Fernreinigung eines Kanals durch einbezogen werden wenn
der siphonartige Krümmer aus 45°-Bogenelementen gebildet ist mit einem Innendurchmesser
von etwa 120 bis 150 mm und einem Krümmungsradius von wenigstens etwa 140 mm.
[0035] Zweckmäßigerweise ist zwischen der Filterkammer und der Ventilkammer noch ein Koaleszenzfilter
angeordnet, so dass Öltröpfchen aus dem durch das Filter strömenden Abwasser herausgefiltert
werden, nach oben steigen und sich auf dem Wasserspiegel absetzen.
[0036] Mit dieser Vorrichtung wird erreicht, dass der Ablauf vom Ventil geschlossen wird,
sobald im Sammelbehälter sich beispielsweise Öl, Benzin oder eine andere Flüssigkeit
befindet, die leichter ist als Wasser. Der Schwimmkörper sinkt dann tiefer in die
Flüssigkeit ein und bewegt dadurch den Schließkörper des Ventils in die Verschlussstellung.
[0037] Der Ablauf kann über einen U-förmigen, siphonartigen Krümmer mit dem vom Ventil verschließbaren
Ablaufeinlass verbunden sein. Auf dem etwa horizontalen Ablaufeinlass befindet sich
ein kegel- oder kugelförmiger Schließkörper, der durch einen Schwimmkörper gebildet
ist.
[0038] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßer Straßen-
oder Bodeneinlauf mit einem Sammelbehälter und einer Absetzkammer unterhalb des Einlaufes,
wobei die Sammelkammer unter der Absetzkammer angeordnet ist, und der siphonförmige
Krümmer in ein Ablaufrohr mündet, wobei ein Überbrückungsrohr vorgesehen ist, das
sich zwischen Ablaufrohr und dem Inneren des Straßen- oder Bodeneinlaufes erstreckt
und mit einem abnehmbaren wasser- und gasdichten Verschluss versehen ist. Ein solcher
erfindungsgemäßer Straßen- oder Bodeneinlauf kann besonders wartungskostensparend
einen Zugang zum Kanal für herkömmliche Fernsehbild-Inspektionsgeräte und Reinigungsgeräte
bereitstellen zur Ferninspektion und Fernreinigung eines Kanals, die andernfalls bei
Abschottung des Kanals durch einen siphonartigen Geruchsverschluss und/oder Ventileinrichtungen
nicht oder zumindest nicht ohne größeren Demontageaufwand einsetzbar wären.
[0039] Zweckmäßig ist ein solcher erfindungsgemäßer Straßen- oder Bodeneinlauf so ausgebildet,
dass das Überbrückungsrohr in dem Straßen- oder Bodeneinlauf im Absetzbecken mündet
und der Verschluss sich in dem Absetzbecken befindet, wobei der wasser- und gasdichte
Verschluss vorzugsweise durch einen Schraubdeckel gebildet ist.
[0040] Ein besonders schneller und einfacher Zugang zum Kanal ergibt sich auch bei Verwendung
von älterem Gerät, wenn der von den Längsachsen von Sammelbehälter und Überbrückungsrohr
eingeschlossene Winkel nicht mehr als 63° beträgt, insbesondere wenn zugleich der
von den Längsachsen von Ablaufrohr und Überbrückungsrohr eingeschlossene Winkel nicht
mehr als 33° beträgt.
[0041] Wirtschaftlich besonders interessant und wenig Tiefbauarbeiten erfordert die Verwendung
eines Straßen- oder Bodeneinlauf nach einem der Ansprüche als Geruchsverschluss für
einen Einlauf in eine Kanalisation. So wird der zusätzliche Platzbedarf für einen
üblichen siphonförmigen Krümmer als Geruchsverschluss eingespart, einschließlich der
Notwendigkeit eines verhältnismäßig hoch liegenden Kanalanschlusses.
[0042] Zweckmäßigerweise ist der Sammelbehälter durch mindestens eine Trennwand in zwei
oder mehr Kammern unterteilt. Das Ventil ist innerhalb einer Ventilkammer untergebracht,
die durch eine im wesentlichen vertikale Trennwand vom Sammelbehälter abgetrennt ist.
In dieser Trennwand befindet sich eine Öffnung, welche die Ventilkammer mit dem Sammelbehälter
verbindet. Auf diese Weise wird erreicht, dass sich das Ventil in einer beruhigten
Zone befindet.
[0043] Um ein kompaktes Mehrkammersystem zu schaffen, ist der Sammelbehälter durch einen
aushebbaren Trennboden unterteilt in eine obere Absetzkammer und eine untere Sammelkammer
und Ventilkammer. Die Absetzkammer ist mit der Sammelkammer über einen Überlauf verbunden,
dessen Einlassöffnung sich in einem Abstand vom Trennboden befindet und dessen Auslassöffnung
sich unterhalb des Trennbodens befindet. Auf diese Weise wird unterhalb eines Laub-Rückhaltebeckens
und oberhalb der Ventil- und Filterkammer sowie einer Sammelkammer eine Absetzkammer
geschaffen, in der sich der im Abwasser befindliche Schlamm absetzen kann. Ferner
wird erreicht, dass das Abwasser sich möglichst fein verteilt und damit die einzelnen
zusammenhängenden Abwassertropfen beim Aufprall auf den Flüssigkeitsspiegel eine möglichst
geringe kinetische Energie besitzen, um ein laufendes Durchmischen des Wassers und
der Leichtflüssigkeit zu vermeiden und so die Abscheidung der Leichtflüssigkeit zu
verbessern.
[0044] In einer weiteren Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Sammelbehälter
gleitend mit einem einen Gitterrost tragenden Rahmen verbunden ist und der Rahmen
auf einem Betonring abgestützt ist, so dass die auf den Gitterrost und den Rahmen
wirkenden Kräfte nicht auf den Sammelbehälter übertragen werden. Der Sammelbehälter
kann vorteilhaft aus recyceltem Polyethylen bestehen.
[0045] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Straßen- oder Bodeneinlaufes;
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht entlang der Schnittlinie I-I in Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 2, mit Wasserfüllung und
geöffnetem Ventil;
- Fig. 4
- eine Ansicht entlang der Schnittlinie III-III in Fig. 2, wobei zur besseren Übersicht
die Trennwand mit dem Koaleszenzfilter in die Schnittebene geklappt ist; und
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung in einem Längsschnitt wie in Fig. 3.
[0046] Der Straßen- oder Bodeneinlauf gemäss Fig. 1 ist beispielsweise für Strassen, Höfe,
Plätze und ähnliche Verkehrsflächen, sowie Rinnen oder Gräben entlang von Autobahnen
bestimmt. Die innere Aufteilung ist aus Fig. 2 ersichtlich. Wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich
ist, weist der erfindungsgemäße Straßen- oder Bodeneinlauf einen Einlauf 1 und Rahmen
2 auf, der von einem Betonring getragen wird (hier nicht dargestellt, an sich aus
EP 0 904 471 B1, Fig. 3, dort 29, bekannt). Der vom Rahmen 2 umgebene Einlauf 1 ist
abgedeckt durch einen Gitterrost 3. Im Rahmen 2 sind Halterungen (der Übersichtlichkeit
halber nicht dargestellt) angebracht, auf die sich der obere Rand eines Laub-Rückhaltebeckens
4 absetzt. Der Rahmen 2 weist einen nach unten sich erstreckenden Kragen 22 auf, der
vom oberen Randbereich eines Sammelbehälters 5 überlappt wird. Der Außenquerschnitt
des Kragens 22 entspricht dem Innenquerschnitt des Sammelbehälters 5. Der Sammelbehälter
5 ist über Dichtungen gegen den Kragen 22 abgedichtet. Auf diese Weise können Kräfte,
die auf den Gitterrost 3 und den Rahmen 2 einwirken, nicht auf den Sammelbehälter
5 übertragen werden, da dieser vertikal verschiebbar mit dem Kragen 22 des auf dem
Betonring abgestützten Rahmens 2 verbunden ist.
[0047] Ein Ablauf 6 des Sammelbehälters 5 ist über einen als Siphon wirkenden Krümmer 7
mit dem Sammelbehälter 5 verbunden. Der Krümmer 7 hat einen annähernd horizontalen
Ablaufeinlass 8 mit einem elastischen Dichtring 9 als Dichtelement, der einen Dichtsitz
bildet und vom als Schließkörper eines Ventils wirkenden Schwimmkörper 10 verschließbar
ist. Der Schwimmkörper 10 kann somit den Ablaufeinlass 8 verschließen oder öffnen.
Dieser Schwimm- und Schließkörper 10 ist geringfügig leichter als das von ihm verdrängte
Wasser, so dass er, wie die Fig. 3 zeigt, in dem Wasser schwimmt und damit bei entsprechend
hohem Wasserspiegel 23 den Ablaufeinlass 8 öffnet. Wird der Schwimmkörper 10 von einer
Flüssigkeit umgeben, die eine geringere Dichte hat als der Schwimmkörper 10, beispielsweise
0,72 g/cm
3, so sinkt dieser Schwimmkörper 10 in die Flüssigkeit ein und verschließt damit den
Ablaufeinlass 8.
[0048] Das vom Ablaufeinlass 8 mit dem den Dichtsitz bildenden Dichtring 9 und dem Schwimm-
und Schließkörper 10 gebildete Ventil befindet sich innerhalb einer Ventilkammer 18,
in der der Schwimm- und Schließkörper 10 insbesondere vertikal frei beweglich ist,
um bei entsprechendem Wasserstand den Ablaufeinlass 8 frei zu geben. Dadurch wird
das bereits weiter oben beschriebene Problem vermindert, dass der Schwimmkörper 10
bei plötzlich ansteigendem Wasserdurchfluss auf den Dichtsitz gespült und so der Wasserdurchsatz
des Straßen- oder Bodeneinlaufes auch nur vorübergehend vermindert wird. Um einen
sicheren Verschluss des Ventils 8, 9, 10 zu gewährleisten, ist es dabei zweckmäßig,
wenn die größte horizontale Erstreckung der Ventilkammer 18 sich nicht weiter entfernt
von dem Rand des Ablaufeinlasses 8 befindet, als der Hälfte des kleinsten horizontalen
Durchmessers des Schwimmkörpers 10 entspricht.
[0049] Der Sammelbehälter 5 ist durch einen aushebbaren und wenigstens zweiteiligen Trennboden
11 unterteilt in eine obere Absetzkammer 12 und einen unteren Bereich mit Sammelkammer
13, Ventilkammer 18 und einer Filterkammer 21. Die Absetzkammer 12 ist über einen
Überlaufstutzen 14 mit der Sammelkammer 13 verbunden. Die Anordnung des Überlaufstutzens
14 ist aus Fig. 3 und Fig. 2 ersichtlich, wobei der Stutzen 14 in Fig. 2 in die Zeichnungsebene
verlängert dargestellt ist. Die Einlassöffnung 15 des Überlaufstutzens 14 befindet
sich in einem Abstand vom Trennboden 11 nahe dem Boden des Laub-Rückhaltebeckens 4.
Die Auslassöffnung 16 des Überlaufstutzens 14 befindet sich in Höhe oder etwas unterhalb
des Trennbodens 11, jedoch deutlich oberhalb des Ablaufes 6 und damit des Wasserspiegels
23. Auf diese Weise wird ein Absetzbecken 12 geschaffen, in dem sich der im Abwasser
befindliche Schlamm absetzen kann. Ferner wird erreicht, dass das Abwasser sich möglichst
fein verteilt und damit die einzelnen zusammenhängenden Abwassertropfen beim Aufprall
auf den Flüssigkeitsspiegel 23 in der Sammelkammer 13 eine möglichst geringe kinetische
Energie besitzen, um ein laufendes Durchmischen des Wassers und der Leichtflüssigkeit
zu vermeiden und so die Abscheidung der Leichtflüssigkeit zu verbessern.
[0050] Der Sammelbehälter 5 ist durch mindestens eine im wesentlichen vertikale Trennwand
17 in die wenigstens eine Sammelkammer 13 und die wenigstens eine Ventilkammer 18
unterteilt. Zweckmäßig wird durch die oder eine weitere Trennwand 17 noch eine Filterkammer
21 gebildet, wobei in der Trennwand 17 zwischen Sammelkammer 13 und Filterkammer 21
eine nahe dem Boden der Sammelkammer 13 angeordnete Durchtrittsöffnung 29 vorgesehen
ist, so dass die Teile der in der Sammelkammer 13 sich befindenden Flüssigkeit mit
der größten Dichte in die Filterkammer 21 gelangen können. Dadurch wird bereits ein
hoher Abscheidungsgrad von Leichtflüssigkeit erreicht. Zwischen Filterkammer 21 und
Ventilkammer 18 muss die Flüssigkeit ein Koaleszenzfilter 20 passieren, wodurch eine
weitere Abscheidung verteilter Tröpfchen an Leichtflüssigkeit erreicht wird, so dass
möglichst wenig von der zurückzuhaltenden Leichtflüssigkeit in die Ventilkammer 18
gelangt. Das Koaleszenzfilter 20 filtert aus dem durchströmenden Abwasser kleine und
kleinste Öl- oder Benzintröpfchen heraus und vereinigt diese zu größeren Tröpfchen,
die dann nach oben steigen zu der dort auf dem Abwasser schwimmenden Ölschicht. Gelangen
größere Mengen Öl hinter das Koaleszenzfilter 20, dann drücken diese das unter der
Ölschicht befindliche Wasser durch den Ablaufeinlass 8, bis der Schwimm- und Schließkörper
10 sich nur noch im Öl oder Treibstoff befindet und dadurch absinkt und den Ablaufeinlass
8 verschließt. Dadurch muss das Ventil 8, 9, 10 nur in extremen Fällen aktiv werden.
Bei Platzregen kann der Durchlassquerschnitt der Durchtrittsöffnung 29 zu gering sein,
um einen ausreichend schnellen Abfluss des Regenwassers sicherzustellen. Daher ist
an der Oberseite der Trennwand 17 eine Überlauföffnung 19 vorgesehen, über die dann
Abwasser bei Überfluten der Sammelkammer 13 in die Filterkammer 21 gelangen kann.
Der Durchlassquerschnitt des Koaleszenzfilters 20 ist so ausreichend groß gewählt,
dass die in die Filterkammer 21 einströmende Abwassermenge in die Ventilkammer 18
weitergeführt werden kann.
[0051] Die Ventilkammer 18 und die Filterkammer 21 sind vorzugsweise mit einem zusätzlichen
Deckel 24 abgedeckt, der sich auf die Trennwand 17 stützt und über eine gleichzeitig
als Handgriff 25 ausgebildete Verstärkung den Trennboden 11 im Bereich seiner Fugen
zwischen den Trennbodenteilen unterstützt.
[0052] Bei extremer Trockenheit besteht darüber hinaus das Problem, das der Krümmer 7 austrocknen
kann und damit ein Geruchsverschluss gegenüber dem Kanal nicht mehr gewährleistet
ist. Bei extrem niedrigem Flüssigkeitsstand in der Ventilkammer 18 sinkt der Schwimmkörper
10 auf den Dichtsitz des Ablaufeinlasses 8 und verschließt damit den Ablaufeinlass
8 über sein Eigengewicht. Dadurch wird nicht nur ein Austrocknen des durch die Siphonform
des Krümmers 7 gebildeten Geruchsverschlusses verlangsamt, sondern der Verschluss
des Ablaufeinlasses 8 selbst unterbindet weitgehend das Austreten von Faulgasen in
den Sammelbehälter 5 und über den Einlauf 1 in die Umgebung. Daher kann der erfindungsgemäße
Straßen- oder Bodeneinlauf auch vorteilhaft ohne den Krümmer 7 unmittelbar an den
Kanal angeschlossen werden, was insbesondere in engen Altstadtstrassen oder bei sehr
tief liegendem Kanal vorteilhaft sein kann.
[0053] Über alle Teile des Trennbodens 11 erstreckt sich ein in Fig. 3 angedeuteter Sicherungsriegel
26, der sich in Aufnahmen 27 in der die Absetzkammer 12 umgebenden Seitenwandung so
abstützt, dass eine Bewegung des Trennbodens 11 nach oben weitgehend verhindert ist,
und der Sicherungsriegel 26 ohne Werkzeug entnehmbar ist. Bevorzugt besteht der Sicherungsriegel
26 im Wesentlichen aus Polyethylen und weist einen Querschnitt von etwa 10 mm x 15
mm auf, so dass er noch mit einer Hand so weit gebogen werden kann, dass er aus den
Aufnahmen 27 herausgezogen werden kann. Dadurch wird beispielsweise bei einem Rückstau
im Kanal verhindert, dass der Trennboden 11 aufschwimmt oder nach oben gedrückt wird
und insbesondere der Schwimmkörper 10 durch den Rückstrom aus der Ventilkammer 18
gespült werden kann, wodurch die Rückhaltefunktion gegen Leichtflüssigkeiten weitgehend
verloren ginge.
[0054] Wie die Fig. 3 zeigt, hebt der Flüssigkeitsspiegel 23 in dem Sammelbecken 13 und
in der Ventilkammer 18 und der Filterkammer 21 den Schwimmkörper 10 an und öffnet
den Ablaufeinlass 8, wenn die Flüssigkeit eine größere Dichte aufweist, als der Schwimmkörper
10, z.B. wenn die Flüssigkeit Wasser ist. Befindet sich statt Wasser eine Flüssigkeit
geringerer Dichte als die des Schwimmkörpers 10 in der Ventilkammer 18, dann sinkt
der Schwimmkörper 10 auf den mit der elastischen Dichtung 9 versehenen Rand des Ablaufeinlasses
8 ab und verschließt den Ablaufeinlass 8. Das Rückhaltevermögen an Leichtflüssigkeit
ist durch das Volumen des Sammelbehälters 5 begrenzt und die zurückgehaltene Leichtflüssigkeit
muss aus dem Sammelbehälter 5 bedarfsweise ausgesaugt und entsorgt werden.
[0055] Erfindungsgemäß ist unmittelbar unter dem Ablaufeinlass 8 eine Belüftung vorgesehen,
die vorzugsweise durch eine Leitung 28 gebildet ist, deren eines Ende sich in oder
an dem Krümmer 7 oder unterhalb des Ablaufeinlasses 8 befindet und möglichst zugleich
die tiefste Stelle der Leitung 28 ist. Das andere Ende der Leitung 28 kann über den
Ablauf 6 in dem Kanal münden, wenn so eine ausreichende Belüftung sichergestellt ist.
[0056] Vorzugsweise endet das vom Ablaufeinlass 8 abgewandte Ende der Leitung 28 nahe dem
Einlauf 1, z.B. in Höhe des Laub-Rückhaltebeckens 4. So ist das Risiko einer Überflutung
der Leitung 28 sehr gering und das im Falle eines Großunfalls mit Leichtflüssigkeiten
verbleibende Risiko eines geringen Leckabflusses an Leichtflüssigkeit in den Kanal
über die Leitung 28 minimiert. Ein rascher Druckausgleich ist auch sichergestellt,
wenn die Leitung 28 überflutet worden sein sollte, da ein Druckausgleich dann durch
Entleerung der Leitung 28 in den Ablaufeinlass 8 erfolgt.
[0057] Um eine Beschädigung der Leitung 28, die zweckmäßig im Wesentlichen aus Polyethylen
bestehen und z.B. einen Innendurchmesser von 8 mm aufweisen kann, beim Aussaugen des
Sammelbehälters 5 zu vermeiden, ist die Leitung 28 vorzugsweise an der Außenseite
des Sammelbehälters 5 angebracht. Um eine Beeinträchtigung der Funktion der Belüftung
28 auch bei den im Tiefbau üblichen rauhen Bedingungen zu vermeiden, ist die Leitung
28 in einer hohlen Schiene 30 geführt, die an den Sammelbehälter 5 angeschweißt ist
und zweckmäßig ebenfalls im Wesentlichen aus Recycling-Polyethylen besteht.
[0058] Dadurch kann das Problem vermieden werden, dass dadurch entsteht, dass durch sprunghaften
Anstieg des Wasserdurchflusses der Schwimmkörper 10 auf den Dichtsitz 9 gespült werden
kann. Das mit hoher Flussgeschwindigkeit zuvor in den Ablaufeinlass 8 eingeströmte
Wasser gelangt aufgrund der Massenträgheit teilweise noch in den Kanal, so dass das
in dem Ablaufkrümmer 7 verbleibende Wasser nicht bis an den Schwimmkörper 10 heranreicht.
In dem sich so bildenden Hohlraum zwischen Wasserspiegel im Krümmer 7 und dem auf
dem Ventilsitz 9 befindlichen Schwimmkörper 10 liegt ein Unterdruck vor, der im Wesentlichen
durch die Wassersäulendifferenz auf der Ein- und Auslaufseite des Krümmers 7 bestimmt
wird, und in der Praxis meist so hoch ist, dass ein Aufschwimmen des Schwimmkörpers
10 von dem Dichtsitz 9 verhindert wird, wenn eine hohe Rückhaltesicherheit gegen Leichflüssigkeiten
gegeben sein soll. Besonders hoch ist dieser Unterdruck bei solchen Betriebsbedingungen
dann, wenn sich in dem Kanal nicht in unmittelbarer Nähe zu dem Straßen- oder Bodeneinlauf
eine Belüftungseinrichtung, z.B. ein Kontrollschacht, befindet oder der Kanal aufgrund
des Abwasseraufkommens vollständig geflutet ist. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
einer Belüftung 28 des Ablaufeinlasses 8 kann ein Druckausgleich mit der Atmosphäre
herbeigeführt werden und der Schwimmkörper 10 kann wieder aufschwimmen und den Ablaufeinlass
8 freigeben, so dass weiter Schmutzwasser ablaufen kann. Durch die Belüftung 28 wird
die Verschlussfunktion gegen Eintritt von Leichtflüssigkeiten in den Kanal nicht beeinträchtigt.
[0059] Durch die Erfindung wird das Risiko, dass möglicherweise mit Leichtflüssigkeiten
kontaminiertes Schmutz- oder Regenwasser durch Überschwemmung der Straßenbegrenzung
oder der zu entwässernden Fläche unkontrolliert im umgebenden Erdreich versickert,
deutlich vermindert. Weiterhin ist es nicht mehr erforderlich, dass nach einem plötzlichen
heftigen Regenguss Mitarbeiter der Straßenreinigung ausrücken müssen, um vermeintlich
verstopfte Schmutzwassereinläufe wieder funktionsfähig zu machen. Dazu war bisher
erforderlich, den überfluteten Schmutzwassereinlauf leer zu saugen und alle Einsätze
und Einbauten herauszunehmen, um den Schwimmkörper 10 vom Ventilsitz 9 entfernen zu
können, was nicht nur eine mühsame, sondern auch zeit- und damit kostenaufwändige
Arbeit ist.
[0060] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist wie folgt. Abwasser fließt
durch den Gitterrost 3 in das Laub-Rückhaltebecken 4. Dort werden Laub und größere
Verunreinigungen zurückgehalten. Über die Durchbrüche im Laubeimer bzw. im Laub-Rückhaltebecken
4 gelangt das Abwasser in die Absetzkammer 12, in der sich der Schlamm absetzt. Das
vom Schlamm befreite Abwasser gelangt dann über die Abflusskante 15 des Überlaufstutzens
14 in die Sammelkammer 13. Hier findet eine Beruhigung des abfließenden Mediums statt.
Der Rest an Schwebeteilchen sinkt weiter ab, so dass nur noch Wasser und darin feinverteilt
enthaltene z.B. Öle oder Treibstoffe durch die Durchtrittsöffnung 29 in der Trennwand
17 in die Filterkammer 21 gelangen. Die Flüssigkeiten, die ein geringeres spezifisches
Gewicht aufweisen als Wasser, und weder in der Sammelkammer 13, noch in der Filterkammer
21 zurückgehalten wurden, sammeln sich in der Ventilkammer 18 oberhalb des Wasserspiegels.
Dieses z.B. Öl kann nicht in den Ablaufeinlass 8 eintreten, weil der Schwimmkörper
des Ventils 10 sich sofort auf diesen Ablaufeinlass 8 aufsetzt, wenn er von einer
Flüssigkeit umgeben ist, die eine geringere Dichte hat, als der Schwimmkörper, dessen
Dichte bevorzugt zwischen 0,94 g/cm
3 und 0,98 g/cm
3, besonders bevorzugt um 0,97 g/cm
3 beträgt. Über die Leitung 28 wird der Krümmer 7 unmittelbar unter dem Ablaufeinlass
8 mit der Atmosphäre verbunden und so zum Druckausgleich belüftet, wenn aufgrund großer
Schwankungen bei der Strömungsgeschwindigkeit des Abwassers oder bei einer vollständigen
Flutung des Kanalquerschnitts sonst die Gefahr eines Festsaugens des Schwimmkörpers
10 auf dem Dichtsitz bestünde. So ist sichergestellt, dass der Schwimmkörper 10 aufschwimmt,
wenn die ihn umgebende Flüssigkeit eine größere Dichte aufweist, beispielsweise Wasser
ist.
[0061] Bei neu eingebauten Straßen- oder Bodeneinläufen kann das Problem auftreten, dass
ein neuer Dichtring 9 aus einem Material verwendet wird, das anfangs eine große Haftreibung
gegenüber dem Schwimmkörper 10 aufweist. Um Funktionsstörungen bei einem solchen neu
eingebauten Straßen- oder Bodeneinlauf zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn der
Schwimmkörper 10 eine verhältnismäßig große Auftriebskraft erzeugt. Dazu ist es zweckmäßig,
wenn das Volumen des Schwimmkörpers zumindest einen Liter (1 dm
3) beträgt. Bewährt hat sich beispielsweise ein kugelförmiger Schwimmkörper 10 mit
einem Durchmesser von ca. 135 mm.
[0062] Zum sicheren Aufschwimmen ist es bei sehr weichen Gummidichtungen oder an Standorten,
bei denen mit klebrigen Substanzen versetzten Schmutzwasser zu rechnen ist, beispielsweise
unter Lindenbäumen, besonders vorteilhaft, wenn das Volumen des Schwimmkörpers zumindest
1,5 Liter (1,5 dm
3) beträgt. Dadurch wird eine erhöhte Auftriebskraft erreicht. Dazu kann der Schwimmkörper
10 auch aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein, beispielsweise einem ersten Kugelkörper
mit ca. 135 mm Durchmesser und einem daran befestigten zweiten Kugelkörper mit einem
Durchmesser von ca. 100 mm. Eine solche Kombination ergibt ein Volumen des Schwimmkörpers
10 von über 1,8 Litern und damit bei Überflutung durch Wasser eine entsprechend große
Auftriebskraft.
[0063] Zum Reinigen des Schmutzwassereinlaufs wird der Gitterrost 3 abgehoben und das Laub-Rückhaltebecken
4 ausgesaugt und dann aus dem Einlaufschacht ausgehoben. Nun kann das Absetzbecken
12 ausgesaugt werden und danach der Sicherungsriegel 26 entnommen werden. Dadurch
sind die wenigstens zwei Teile des Trennbodens 11 zugänglich und können nach oben
entnommen werden. Durch die Mehrteiligkeit des Trennbodens 11 lässt sich dieser durch
die verhältnismäßig enge Einlauföffnung 1 einfacher entnehmen, als dies bisher bei
den üblichen einteiligen Trennböden möglich war.
[0064] So kann auch die Sammelkammer 13 ausgesaugt und gereinigt werden. Die Ventilkammer
18 und die Filterkammer 21 können nach Entnahme des Deckels 24 ausgesaugt und gereinigt
werden. Weiterhin ist so das wandförmige Koaleszenzfilter 20 zugänglich und kann nach
oben herausgezogen werden und mit einem Wasserstrahl gereinigt oder ausgetauscht werden.
Auch das Ventil 8, 9, 10 ist von oben zugänglich und dessen Teile können gereinigt
werden.
[0065] Durch den zusätzlichen Deckel 24 sind die Teile des Ventils 8, 9, 10 und das Koaleszenzfilter
20 vor versehentlichen Beschädigungen beim Aussaugen des Sammelbehälters 13 weitgehend
geschützt.
[0066] Ein erfindungsgemäßer Straßen- oder Bodeneinlauf kann besonders wartungskostensparend
mit in Ferninspektion und Fernreinigung eines Kanals durch einbezogen werden, wenn
der siphonartige Krümmer 7 aus 45°-Bogenelementen gebildet ist mit einem Innendurchmesser
von etwa 120 bis 150 mm und einem Krümmungsradius von wenigstens etwa 140 mm. So können
übliche Kanal-TV Geräte und sogenannte Reinigungsmolche bis in den Krümmer 7 gefahren
werden und erlauben so eine Inspektion und gegebenenfalls eine Spülung des Krümmers
7, ohne das der Straßen- oder Bodeneinlauf angefahren werden und auseinandergenommen
werden muss.
[0067] Die in Figur 5 gezeigte erfindungsgemäße Ausbildung eines Straßen- oder Bodeneinlaufs
weist ferner ein Überbrückungsrohr 32 auf, das sich zwischen einem Ablaufrohr 31,
in das der siphonförmige Krümmer 7 mündet, und dem Inneren des Straßen- oder Bodeneinlaufes
erstreckt. Zweckmäßig mündet das Überbrückungsrohr 32 in das Absetzbecken 12.
[0068] Das Überbrückungsrohr 32 ermöglicht es, mit Inspektionsgeräten, sogenanntem Kanal-TV
oder Reinigungsmolchen ohne Ausbau des Straßen- oder Bodeneinlaufes in den Kanal zu
gelangen, um ihn zu inspizieren und ggf. zu reinigen. Dadurch ist eine solche Inspektion
oder Reinigung sehr einfach, damit schnell und daher kostengünstig durchzuführen.
Durch diese Möglichkeit einer schnellen und kostengünstigen Inspektion und Wartung
ergibt sich der Vorteil, dass der Werterhalt des Kanalsystems langfristig sehr viel
besser ist, als wenn eine Inspektion oder Reinigung erst vorgenommen wird, wenn Betriebsstörungen
aufgetreten sind.
[0069] Um die Funktion als Geruchsverschluss zu gewährleisten und zu vermeiden, dass bei
sehr hohem Pegelstand in dem Straßen- oder Bodeneinlauf evtl. Leichtflüssigkeiten
direkt in den Kanal gelangen können, ist das Überbrückungsrohr 32 mit einem wasser-
und gasdichten Verschluss 33 versehen, zweckmäßig in Form eines Schraubdeckels mit
Dichtung. Dadurch ist sowohl eine wirksame Abdichtung gewährleistet als auch eine
schnelle Entfernung im Bedarfsfall.
[0070] Um einen mit möglichst geringen Krümmungsradien versehenen Zugangsweg für ein Kanal-TV
oder einen Reinigungsmolch zu erhalten, ist es zweckmäßig, wenn der Winkel zwischen
Längsachse von Sammelbehälter 5 und Überbrückungsrohr 32 etwa 60° beträgt und der
Winkel zwischen den Längsachsen von Ablaufrohr 31 und Überbrückungsrohr 32 etwa 30°.
Bezugszeichenliste
[0071]
- 1
- Einlauf
- 2
- Rahmen
- 3
- Gitterrost
- 4
- Laub-Rückhaltebecken
- 5
- Sammelbehälter
- 6
- Ablauf
- 7
- Krümmer
- 8
- Ablaufeinlass
- 9
- Dichtring
- 10
- Schwimmkörper
- 11
- Trennboden
- 12
- Absetzkammer
- 13
- Sammelkammer
- 14
- Überlaufstutzen
- 15
- Einlassöffnung
- 16
- Auslassöffnung
- 17
- Trennwand
- 18
- Ventilkammer
- 19
- Überlauföffnung
- 20
- Koaleszenzfilter
- 21
- Filterkammer
- 22
- Kragen
- 23
- Wasserspiegel
- 24
- Deckel
- 25
- Handgriff
- 26
- Sicherungsriegel
- 27
- Aufnahme
- 28
- Leitung
- 29
- Durchtrittsöffnung
- 30
- Schiene
- 31
- Ablaufrohr
- 32
- Überbrückungsrohr
- 33
- Verschluss
1. Straßen- oder Bodeneinlauf mit einer Rückhalteeinrichtung für Leichtflüssigkeiten
enthaltend wenigstens einen Einlauf (1), eine Sammelkammer (13), wenigstens eine Ventilkammer
(18) enthaltend zumindest einen Schwimmkörper (10), und wenigstens einen Ablauf (6),
wobei der wenigstens eine Ablauf (6) einen siphonförmigen Krümmer (7) umfasst und
einen im wesentlichen nach oben gerichteten, durch ein Ventil verschließbaren Ablaufeinlass
(8) aufweist, der direkt oder über ein Dichtelement (9) einen annähernd horizontalen
Dichtsitz bildet, der von dem als Schließkörper für das Ventil ausgebildeten Schwimmkörper
(10) dicht verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (10) ein spezifisches Gewicht zwischen 0,72 g/cm3 und 1,00 g/cm3 aufweist und der Krümmer (7) unterhalb von dem Ablaufeinlass (8) mit einer Belüftung
(28) versehen ist.
2. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftung durch eine Leitung (28) gebildet ist, deren eines Ende sich unterhalb
des Ablaufeinlasses (8) befindet.
3. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die tiefste Stelle der Leitung (28) unterhalb des Ablaufeinlasses (8) befindet.
4. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das vom Ablaufeinlass (8) abgewandte Ende der Leitung (28) nahe dem Einlauf (1) endet.
5. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (28) in einer hohlen Schiene (30) geführt ist.
6. Straßen- oder Bodeneinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwimmkörper (10) in der Ventilkammer (18) frei beweglich ist.
7. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die größte horizontale Erstreckung der Ventilkammer (18) von dem Rand des Ablaufeinlasses
(8) nicht größer ist, als die Hälfte des kleinsten horizontalen Durchmessers des Schwimmkörpers
(10).
8. Straßen- oder Bodeneinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das spezifische Gewicht des Schwimmkörpers (10) zwischen 0,94 g/cm3 und 0,98 g/cm3, bevorzugt um 0,97 g/cm3 beträgt.
9. Straßen- oder Bodeneinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des Schwimmkörpers (10) zumindest einen Liter (1 dm3) vorzugsweise zumindest 1,5 Liter (1,5 dm3) beträgt, und der Schwimmkörper (10) aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein kann.
10. Straßen- oder Bodeneinlauf einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Sammelbehälter
(5), der durch mindestens eine im wesentlichen vertikale Trennwand (17) in die wenigstens
eine Sammelkammer (13) und die wenigstens eine Ventilkammer (18) unterteilt ist, und
der ferner eine durch einen aushebbaren Trennboden (11) abgeteilte obere Absetzkammer
(12) aufweist, wobei der Trennboden (11) wenigstens zweiteilig ausgebildet ist und
wenigstens einer der Teile des Trennbodens (11) einen Überlaufstutzen (14) aufweist,
dessen durch einen Rand gebildeter Einlauf (15) sich oberhalb des Trennbodens (11)
und mit Abstand zu diesem befindet und eine Strömungsverbindung zwischen der Absetzkammer
(12) und der Sammelkammer (13) bildet, wobei sich über alle Teile des Trennbodens
(11) ein Sicherungsriegel (26) erstreckt, der sich in Aufnahmen (27) in der die Absetzkammer
(12) umgebenden Seitenwandung so abstützt, dass eine Bewegung des Trennbodens (11)
nach oben weitgehend verhindert ist, und der Sicherungsriegel (26) ohne Werkzeug entnehmbar
ist.
11. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Sammelbehälter (5) noch eine Filterkammer (21) aufweist, und die Ventilkammer
(18) mit einem auch die Filterkammer (21) überdeckenden Deckel (24) abgedeckt ist,
wobei sich vorzugsweise eine Fuge zischen zwei Teilen des Trennbodens (11) über dem
Deckel (24) befindet, und der Deckel (24) einen Handgriff (25) aufweist, der zugleich
die wenigstens zwei Teile des Trennbodens (11) stützt.
12. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwand (17) zwischen Sammelkammer (13) und Filterkammer (21) in ihrem unteren
Bereich eine Durchtrittsöffnung (29) und in ihrem oberen Bereich eine Überlauföffnung
(19) aufweist.
13. Straßen- oder Bodeneinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der siphonartige Krümmer (7) aus 45°-Bogenelementen gebildet ist mit einem Innendurchmesser
von etwa 120 bis 150 mm und einem Krümmungsradius von wenigstens etwa 140 mm.
14. Straßen- oder Bodeneinlauf einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Sammelbehälter
(5) und einer Absetzkammer (12) unterhalb des Einlaufes (1), wobei die Sammelkammer
(13) unter der Absetzkammer (12) angeordnet ist, und der siphonförmige Krümmer (7)
in ein Ablaufrohr (31) mündet, wobei ein Überbrückungsrohr (32) vorgesehen ist, das
sich zwischen Ablaufrohr (31) und dem Inneren des Straßen- oder Bodeneinlaufes erstreckt
und mit einem abnehmbaren wasser- und gasdichten Verschluss (33) versehen ist.
15. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Überbrückungsrohr (32) in dem Straßen- oder Bodeneinlauf in der Absetzkammer
(12) mündet und der Verschluss (33) sich in der Absetzkammer (12) befindet.
16. Straßen- oder Bodeneinlauf nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der wasser- und gasdichte Verschluss (33) durch einen Schraubdeckel gebildet ist.
17. Straßen- oder Bodeneinlauf nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der von den Längsachsen von Sammelbehälter (5) und Überbrückungsrohr (32) eingeschlossene
Winkel nicht mehr als 63° beträgt und/oder der von den Längsachsen von Ablaufrohr
(31) und Überbrückungsrohr (32) eingeschlossene Winkel nicht mehr als 33° beträgt.
18. Verwendung eines Straßen- oder Bodeneinlauf nach einem der vorhergehenden Ansprüche
als Geruchsverschluss für einen Einlauf in eine Kanalisation.