[0001] Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung für Brennkraftmaschinen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung für Brennkraftmaschinen dieser Art ist aus der
EP 1 176 306 A2 bekannt, bei der zur Ansteuerung eines Kraftstoffeinspritzventils
ein Servosteuerkreis mit einem Steuerventil vorgesehen ist, das einen in einer Bohrung
längsverschiebbaren Steuerkolben aufweist, der von einem Magnetventil als Schaltventil
angesteuert die Drucksteuerung des Kraftstoffeinspritzventils realisiert. Das Steuerventil
weist dabei einen ersten Ventilsitz, der einen ersten Druckraum begrenzt, und einen
als Schieberdichtung ausgeführten zweiten Ventilsitz, der einen zweiten Druckraum
begrenzt, auf. Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung ist dabei ohne einen zwischen Druckspeicher
und Kraftstoffeinspritzventil zwischengeschalteten Druckverstärker ausgeführt.
[0003] Aus der DE 101 23 913 A1 ist eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung für Brennkraftmaschinen
mit einer Druckübersetzungseinrichtung zur Druckverstärkung bekannt, bei der zur Steuerung
des Injektors ein 3/2-Ventil eingesetzt ist. Derartige, als Servoventile aufgebaute
3/2-Ventile weisen in der Regel ein elektromagnetisch oder piezoelektrisch angesteuertes
Schaltventil sowie ein Steuerventil mit einem Steuerkolben auf, der von dem Schaltventil
angesteuert wird. Derartige Steuerventile, die in Sitz-Schieber-Ausführung aufgebaut
sind, müssen dabei eine große Rücklaufmenge der Druckübersetzungseinrichtung steuern.
Am Steuerkolben des Steuerventils sind dabei verschiedene Druckkammern zum Anschluss
von Steuerleitungen notwendig, die dabei von innen mit Systemdruck (Raildruck bzw.
dem zu schaltenden Druck) beaufschlagt sind. Diese Druckbelastung führt zu Aufweitungen
der Leckspalte an hochdruckdichten Führungen, zu Verformungen und Aufweitungen an
den Steuerkanten von Schiebersitzen sowie zu hohen Kerbspannungen in Bohrungsverschneidungen.
Diese auf Grund der Druckbelastung auftretenden Einwirkungen verschlechtern die Funktion
und somit die Dauerfestigkeit des Servoventils.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzeinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass eine dem zu schaltenden Druck proportionale
Kraft von außen auf den Ventilkörper einwirkt, so dass die an den kritischen Stellen
des Steuerkolbens und des Ventilkörpers wirkenden Druckkräfte kompensiert werden und
dadurch die im Steuerventil wirkenden Verformungskräfte gering gehalten werden können.
Die proportionale Kraft wird dabei von dem in der Kraftstoffleitung anliegenden Druck
erzeugt, der beispielsweise von einer Kraftstoffpumpe geliefert wird und als Systemdruck
vorliegt. Dadurch treten keine hohen Kerbspannungen in den Bohrungsverschneidungen
des Ventilkörpers auf. Außerdem wird der Verschleiß an den Steuerkanten von Schiebersitzen
reduziert. Die auftretenden Spannungen bleiben deutlich unter den Dauerfestigkeitswerten,
wodurch die einzusetzenden Fertigungsverfahren vereinfacht und kostengünstigere Werkstoffe
eingesetzt werden können. Dadurch ist die Bereitstellung einer kostengünstigeren Kraftstoffeinspritzeinrichtung
möglich.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Kraftstoffeinspritzeinrichtung
möglich.
[0006] Besonders zweckmäßig ist es, die Buchse druckdicht in eine Aufnahme des Ventilkörpers
einzusetzen und von einem Ringraum zu umgeben. Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht
ferner darin, dass von dem Ringraum eine Querbohrung in die mit dem Steuerkolben zusammenwirkende
Ventildruckraum führt. Über diese Querbohrung erfolgt der Druckausgleich zwischen
Innenkammern des Steuerventils und einer vom einem Ringraum gebildeten Außenkammer.
Die Erfindung ist besonders zur Ansteuerung von Kraftstoffeinspritzeinrichtungen mit
einem Druckverstärker geeignet, wobei die Steuerkanten des Steuerkolbens wechselweise
eine Zuschaltung eines Differenzdruckraumes des Druckverstärkers zu einem mit der
Hochdruckleitung in Verbindung stehenden Hochdruckraum oder eine Zuschaltung zu einem
an eine Rücklaufleitung angeschlossenen Niederdrucksystem ermöglichen.
Zeichnung
[0007] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
[0008] Es zeigen:
- Figur 1
- einen schematischen Aufbau einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel und
- Figur 2
- eine schematischen Aufbau einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß einem zweiten
Ausführungsbeispiel.
Ausführungsbeispiele
[0009] In Figur 1 ist eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung mit einem Kraftstoffinjektor 1
dargestellt, der über eine Kraftstoffleitung 3 mit einer Kraftstoffhochdruckquelle
5 verbunden ist. Die Kraftstoffhochdruckquelle 5 umfasst dabei mehrere nicht dargestellte
Elemente, wie Kraftstofftank, eine Hochdruckpumpe und eine Hochdruckleitung, beispielsweise
eines an sich bekannten Common-Rail-Systems, wobei die Pumpe einen bis zu 1600 bar
hohen Kraftstoffdruck über die Hochdruckleitung bereitstellt. Der dargestellte Kraftstoffinjektor
1 weist ein Kraftstoffeinspritzventil 10 auf, das mit Einspritzöffnungen 11 in einem
Brennraum einer Brennkraftmaschine hineinragt. Das Kraftstoffeinspritzventil 10 weist
einen Schließkolben 12 mit einer Druckschulter 13 auf, die von einem Druckraum 14
umgeben ist. Der Schließkolben 12 ist an einem dem Brennraum abgewandten Ende in einem
Führungsbereich 15 geführt, an den sich ein Schließdruckraum 16 anschließt. Der Schließkolben
12 ist mittels einer Schließfeder 17 in Schließrichtung vorgespannt.
[0010] Der Kraftstoffinjektor 1 gemäß Figur 1 verfügt zur Druckverstärkung über eine Druckübersetzungseinrichtung
20. Die Druckübersetzungseinrichtung 20 besitzt einen mittels einer Rückstellfeder
18 federnd gelagerten Übersetzerkolben 21, der einen ersten Teilkolben 22 und einen
im Durchmesser kleineren zweiten Teilkolben 23 aufweist. Den Teilkolben 22, 23 ist
jeweils ein entsprechender, im Durchmesser gestuft ausgebildeter Zylinder 24 zugeordnet,
so dass der im Durchmesser kleinere Teilkolben 23 im Zylinder 24 einen Hochdruckraum
25 von einem Rückraum 26 flüssigkeitsdicht abtrennt. Der im Durchmesser größere erste
Teilkolben 22, der in dem Zylinderabschnitt des Zylinders 24 mit dem größeren Durchmesser
geführt ist, trennt außerdem den Rückraum 26 von einem Druckübersetzungsraum 27 flüssigkeitsdicht
ab. Im Druckübersetzungsraum 27 ist eine Rückstellfeder 18 angeordnet, die zur Erzeugung
einer entsprechenden Rückstellbewegung für den Übersetzerkolben 21 zwischen einem
Federhalter 28 und einem Ringelement 29 vorgespannt ist.
[0011] Weiterhin verfügt der Kraftstoffinjektor 1 über ein elektrohydraulisches Servo-Ventil
90, das ein hydraulisches Steuerventil 30 und ein elektrisch ansteuerbares Schaltventil
40 umfasst, wobei die Ansteuerung von einem elektromagnetischen oder piezoelektrischen
Aktor 41 erfolgt. Das Schaltventil 40 weist einen mit dem Aktor 41 verbundenen Aktorkolben
42 auf, der in einer Aktorbohrung 43 geführt ist. Der Aktorkolben 42 trennt mit einem
aktorseitigen Dichtsitz 44 einen aktorseitigen Leckraum 45 von einem aktorseitigen
Ringraum 46 flüssigkeitsdicht ab. Es ist aber genauso möglich, das Steuerventil 30
als direkt gesteuertes Ventil auszubilden. Dazu ist der Aktor 41 direkt mit dem Steuerkolben
70 verbunden, so dass die Schaltbewegung des Aktors 41 direkt auf den Steuerkolben
(30) übertragen wird und die Schaltbewegung des Aktors 41 die Hubbewegung des Steuerkolbens
70 ausführt.
[0012] Das Steuerventil 30 weist einen Ventilkörper 31 mit einer Aufnahme 39 für eine Buchse
80 auf. In der Buchse 80 ist eine Stufenbohrung 32 ausgebildet, die in einen Steuerraum
33 und am gegenüberliegenden Ende in einen Verbindungsraum 36 mündet. Zwischen dem
Steuerraum 33 und Verbindungsraum 36 wird von der Stufenbohrung 32 eine Ventilkammer
34 und ein Ventildruckraum 35 ausgebildet. In der Stufenbohrung 32 des Steuerventils
30 ist axial verschiebbar ein Steuerkolben 70 geführt. Der Steuerkoben 70 ist ebenfalls
gestuft mit einem ersten Kolbenabschnitt 71 und einem zweiten Kolbenabschnitt 72 ausgeführt,
wobei der erste Kolbenabschnitt 71 einen größeren Kolbendurchmesser als der zweite
Kolbenabschnitt 72 aufweist. Die Stirnfläche des ersten Kolbenabschnitts 71 bildet
eine erste Druckfläche 78. Durch die gestufte Ausführung des Steuerkolbens 70 entsteht
zwischen dem ersten Kolbenabschnitt 71 und dem zweiten Kolbenabschnitt 72 eine Ringfläche,
die als zweite Druckfläche 79 wirkt. Die erste Druckfläche 78 ist dabei größer als
die zweite Druckfläche 79. Am Steuerkolben 70 sind ferner eine erste Steuerkante 73
und eine zweite Steuerkante 74 ausgebildet.
[0013] Die Buchse 80 ist in der Aufnahme 39 von einem Ringraum 82 umgeben, der mit einer
Abdeckung 83 und einer Dichtung 84 am Ventilkörper 31 druckdicht verschlossen ist.
Der Ringraum 82 steht mit der Kraftstoffleitung 3 (Rail) in Verbindung, so dass der
von der Kraftstoffpumpe 5 gelieferte Druck als Systemdruck im Ringraum 82 anliegt
und dadurch die Buchse 80 mit dem in der Kraftstoffleitung 3 anliegenden Systemdruck
beaufschlagt ist. In der Buchse 80 ist eine Querbohrung 85 angebracht, die den Ringraum
82 mit dem Ventildruckraum 35 verbindet. Vom Ringraum 82 führt weiterhin eine Verbindungsbohrung
55 zum Druckübersetzungsraum 27. Durch den ersten Kolbenabschnitt 71 führt eine weitere
Verbindungsleitung 57, die den Steuerraum 33 über eine Zulaufdrossel 56 mit dem Ventildruckraum
35 verbindet. An den Ringraum 82 ist die systemdruckbeaufschlagte Kraftstoffleitung
3 angeschlossen.
[0014] Am zweiten Kolbenabschnitt 72 ist ein Verbindungskanal 37 ausgebildet, der in der
gezeigten Schaltstellung den Ventildruckraum 35 mit der der ersten Steuerkante 73
vorgelagerten Ventilkammer 34 verbindet. An der Stufenbohrung 32 ist eine Dichtkante
75 ausgeführt, die mit der zweiten Steuerkante 74 zusammenwirkt und mit dieser gemäß
einer später beschriebenen zweiten Schaltstellung des Steuerventils 30 eine Dichtfläche
ausbildet.
[0015] Zur Verbindung der einzelnen Komponenten Einspritzventil 10, Druckübersetzungseinrichtung
20, Steuerventil 30 und Schaltventil 40, dienen Druckleitungen, die beispielsweise
in den Kraftstoffinjektor 1 integriert sind. Der Druckraum 14 des Kraftstoffeinspritzventils
10 ist mit einer erste Druckleitung 51 mit dem Hochdruckraum 25 der Druckübersetzungseinrichtung
20 verbunden. Vom Schließdruckraum 16 des Einspritzventils 10 führt eine zweite Druckleitung
52 zum Rückraum 26 der Druckübersetzungseinrichtung 20. Zusätzlich existiert eine
Verbindungsleitung 53 mit Drossel zwischen Schließdruckraum 16 und Hochdruckraum 25.
Der hydraulische Druck der Kraftstoffhochdruckquelle 5 wird über die Hochdruckleitung
3 und die Verbindungsbohrung 55 in den Druckübersetzungsraum 27 der Druckübersetzungseinrichtung
20 geführt. Der Druckübersetzungsraum 27 steht dadurch über die Querbohrung 85 mit
dem Ventildruckraum 35 des Steuerventils 30 in Verbindung. Eine Rückraumleitung 58
verbindet den Rückraum 26 der Druckübersetzungseinrichtung 20 mit der Ventilkammer
34 des Steuerventils 30.
[0016] Vom Verbindungsraum 36 des Steuerventils 30 führt eine erste Rücklaufleitung 61 über
ein nicht in der Zeichnung dargestelltes Niederdrucksystem in einen ebenfalls nicht
dargestellten Kraftstofftank zurück. Der Steuerraum 33 des Steuerventils 30 ist mittels
einer Steuerleitung 59 über eine Ablaufdrossel 64 mit dem aktorseitigen Ringraum 46
des Schaltventils 40 verbunden. Schließlich führt eine zweite Rücklaufleitung 62 aus
dem aktorseitigen Leckraum 45 des Schaltventils 40 heraus in das Niederdruck- bzw.
Rücklaufsystem hinein. Die Rücklaufleitungen 61, 62 können jedoch auch als ein gemeinsames
Rücklaufsystem ausgebildeten sein.
[0017] Ein zweites Ausführungsbeispiel geht aus Figur 2 hervor. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind die gleichen Bauteile des Kraftstoffinjektors 1 mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Besonderheiten des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 2 im Vergleich zu
dem Ausführungsbeispiel in Figur 1 besteht darin, dass die Buchse 80 mehrteilig ausgeführt
ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Buchse 80 eine Ventilkammerbuchse
91, eine Einstellbuchse 92 sowie eine Ventilplatte 93 auf. Die Ventilkammerbuchse
91 besitzt im Wesentlichen die gleiche Funktion wie die einteilige Buchse 80 des Ausführungsbeispiels
in Figur 1. Durch die sich axial an die Ventilkammerbuchse 91 anschließende Einstellbuchse
92 ist es möglich, die Lage der mit der zweiten Steuerkante 74 zusammenwirkenden Dichtkante
75 einzustellen. Dadurch kann die Einstellbuchse 92 mit verschiedenen Dicken als Auswahlgruppe
bereitgestellt werden. Insofern ist es möglich, über eine entsprechende Wahl der Stärke
der Einstellbuchse 92 die Lage der Dichtkante 75 an der Ventilkammerbuchse 91 axial
einstellbar zu gestalten. Die Ventilplatte 93 ist optional vorgesehen, falls ein direktes
Abdichten auf dem Ventilkörper 31 am Sitz der ersten Steuerkante 73 aus Werkstoffgründen
nicht möglich ist. In diesem Fall wäre die Ventilplatte 93 aus einem für die Ausbildung
eines für die zweite Steuerkante 74 notwendigen Ventilsitzes geeigneten Material auszuführen.
[0018] Die Funktionsweise des Kraftstoffinjektors 1 ist wie im Folgenden dargestellt: Zu
Beginn des Einspritzvorgangs liegt durch den konstanten Druck im Hochdruckspeicher
5 der im Druckübersetzungsraum 27 anliegende Druck über die Rückraumleitung 58 auch
im Rückraum 26 und über die zweite Druckleitung 52 und die Verbindungsleitung 53 im
Hochdruckraum 25 und von dort über die erste Druckleitung 51 im Druckraum 14 an. Der
Aktor 41 des Schaltventils 40, das im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Magnetventil
ist, ist so bestromt, dass der Aktorkolben 42 die mit dem Steuerraum 33 des Steuerventils
30 in Verbindung stehende Steuerleitung 59 gegen den mit der zweiten Rücklaufleitung
62 in Verbindung stehenden aktorseitigen Leckraum 45 verschließt. Dadurch herrscht
im Steuerraum 33 der gleiche Druck wie in dem über die weitere Verbindungsleitung
57 mit dem Druckübersetzungsraum 27 in Verbindung stehenden Ringraum 82. Durch den
auf die erste Druckfläche 78 wirkenden Hochdruck wird die erste Sterkante 73 gegen
den Dichtsitz gepresst. Dadurch ist die Verbindungskammer 36 und damit die ersten
Rücklaufleitung 61 vom Hochdruck bzw. Systemdruck entkoppelt. Das Einspritzventil
10 ist geschlossen.
[0019] Die Öffnungshubbewegung des Schließkolbens 12 des Einspritzventils 10 wird dadurch
eingeleitet, indem aufgrund einer entsprechenden Bestromung des Aktors 41 der Aktorkolben
42 vom aktorseitigen Dichtsitz 44 abhebt, so dass der Steuerraum 33 mit dem aktorseitigen
Ringraum 46 und dem aktorseitigen Leckraum 55 verbunden wird. Die Durchflusswiderstände
der Zulaufdrossel 56 und der Ablaufdrossel 64 sind so bemessen, dass der Druck im
Steuerraum 33 abfällt und der Steuerkolben 70 von dem Dichtsitz der ersten Steuerkante
73 abhebt. Gleichzeitig wirkt der Druck im Druckübersetzungsraum 27 auf die zweite,
kleinere Druckfläche 79, so dass dieser seine Öffnungsbewegung fortsetzt und mit der
zweiten Steuerkante 74 den Ventildruckraum 35 zur Ventilkammer 34 hin schließt und
den Hochruck zum Verbindungsraum 36 hin sperrt. Dadurch wird der Rückraum 26 über
die Rückraumleitung 58, die Ventilkammer 34 und den Verbindungsraum 36 mit der ersten
Rücklaufleitung 61 verbunden. Dementsprechend wird der im Rückraum 26 der Druckübersetzungseinrichtung
20 herrschende Hochdruck über die Rücklaufleitung 61 entspannt und der Druck im Rückraum
26 fällt ab. Dadurch wird die Druckübersetzungseinrichtung 20 aktiviert und der mit
geringerer Wirkfläche behaftete zweite Teilkolben 23 verdichtet den Kraftstoff im
Hochdruckraum 25, so dass in dem mit dem Hochdruckraum 25 verbundenen Druckraum 14
die in Öffnungsrichtung an der Druckschulter 13 angreifende Druckkraft ansteigt und
der Schließkolben 12 die Einspritzöffnungen 11 freigibt. So lange der Rückraum 26
druckentlastet ist, bleibt die Druckübersetzungseinrichtung 20 aktiviert und verdichtet
den Kraftstoff im Hochdruckraum 25.
[0020] Zum Beenden des Einspritzvorganges wird das Schaltventil 40 wieder in seine Ausgangsstellung
überführt. Dies trennt den Rückraum 26 von der ersten Rücklaufleitung 61 und verbindet
ihn wieder mit dem Versorgungsdruck der Kraftstoffhochdruckquelle 5. Dadurch fällt
der Druck im Hochdruckraum 25 auf Systemdruck ab, wodurch im Druckraum 14 ebenfalls
wieder Systemdruck anliegt. Die Rückstellung des Schließkolbens 12 wird dabei durch
die im Schließdruckraum 16 angeordnete Schließfeder 17 unterstützt und durch den ebenfalls
über die zweite Druckleitung 52 anliegenden Systemdruck realisiert. Nach dem Druckausgleich
wird der Druckübersetzerkolben 21 durch die Rückstellfeder 18 in seine Ausgangslage
zurückgestellt, wobei der Hochdruckraum 25 über die Verbindungsleitung 53 aus der
Kraftstoffhochdruckquelle 5 befüllt wird.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Kraftstoffinjektor
- 3
- Kraftstoffleitung
- 5
- Kraftstoffhochdruckquelle
- 10
- Kraftstoffeinspritzventil
- 11
- Einspritzöffnung
- 12
- Schließkolben
- 13
- Druckschulter
- 14
- Druckraum
- 15
- Führungsbereich
- 16
- Schließdruckraum
- 17
- Schließfeder
- 18
- Rückstellfeder
- 20
- Druckübersetzungseinrichtung
- 21
- Übersetzerkolben
- 22
- erster Teilkolben
- 23
- zweiter Teilkolben
- 24
- Zylinder
- 25
- Hochdruckraum
- 26
- Rückraum
- 27
- Druckübersetzungsraum
- 28
- Federhalter
- 29
- Ringelement
- 30
- Steuerventil
- 31
- Steuerventilkörper
- 32
- Bohrung
- 33
- Steuerraum
- 34
- Ventilkammer
- 35
- Ventildruckraum
- 35
- Verbindungsraum
- 36
- Verbindungskanal
- 39
- Aufnahme
- 40
- Schaltventil
- 41
- Aktor
- 42
- Aktorkolben
- 43
- Aktorbohrung
- 44
- aktorseitiger Dichtsitz
- 45
- aktorseitiger Leckraum
- 46
- aktorseitiger Ringraum
- 51
- erste Druckleitung
- 52
- zweite Druckleitung
- 53
- Verbindungsleitung
- 55
- Verbindungsbohrung
- 56
- Zulaufdrossel
- 57
- weitere Verbindungsleitung
- 58
- Rückraumleitung
- 59
- Steuerleitung
- 61
- erste Rücklaufleitung
- 62
- zweite Rücklaufleitung
- 64
- Ablaufdrossel
- 70
- Steuerkolben
- 71
- erster Kolbenabschnitt
- 72
- zweiter Kolbenabschnitt
- 73
- erste Steuerkante
- 74
- zweite Steuerkante
- 75
- Dichtkante
- 78
- erste Druckfläche
- 79
- zweite Druckfläche
- 80
- Buchse
- 82
- Ringraum
- 83
- Abdeckung
- 84
- Dichtung
- 85
- Querbohrung
- 90
- Servo-Ventil
- 91
- Ventilkammerbuchse
- 92
- Einstellbuchse
- 93
- Ventilplatte
1. Kraftstoffeinspritzeinrichtung für Brennkraftmaschinen mit einem mit einer Hochdruckquelle
in Verbindung stehenden Kraftstoffeinspritzventil (10), einem Steuerventil (30), das
einen Ventilkörper (31) mit längsverschiebbar angeordneten Steuerkolben (70) aufweist,
wobei der Steuerkolben (70) in einer ersten Ventilstellung eine druckbeaufschlagte
Ventilkammer von einem Rücklauf- bzw. Niederdrucksystem trennt und wobei in einer
zweiten Ventilstellung des Steuerkolbens (70) eine Entspannung der Ventilkammer zum
Rücklaufsystem erfolgt und dabei eine Betätigung des Kraftstoffeinspritzventils (10)
eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkolben (70) in einer Buchse (80) geführt ist, die zumindest teilweise innerhalb
des Ventilkörpers (31) von außen mit Druck beaufschlagt ist.
2. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse (80) im Ventilkörper (31) zumindest teilweise von einem Ringraum (82)
umgeben ist, der an die Hochdruckquelle (5) angeschlossen ist.
3. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Buchse (80) eine Querbohrung (85) ausgebildet ist, die eine hydraulische Verbindung
vom Ringraum (82) zu einem Ventildruckraum (35) herstellt.
4. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse (80) druckdicht in eine Aufnahme (39) des Ventilkörpers (31) eingesetzt
ist.
5. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Buchse (80) mehrteilig ausgeführt ist und axial hintereinanderliegend mindestens
zwei Teilbuchsen (91, 92) aufweist.
6. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass über die Stärke der zweiten Teilbuchse (92) die axiale Position der ersten Teilbuchse
(91) im Ventilkörper (31) einstellbar ist.
7. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Teilbuchse (91) einen mit Druck beaufschlagbaren Ventildruckraum (35) einschließt
und eine Dichtkante (75) aufweist, die mit einer Steuerkante (74) am Steuerkolben
(70) zusammenwirkt, und dass mittels der axialen Erstreckung der zweiten Teilbuchse
(92) die axiale Position der Dichtkante (75) in Bezug zur Steuerkante (74) einstellbar
ist.
8. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Teilbuchse (93) vorgesehen ist, an der ein Ventilsitz über eine am Steuerkolben
(70) ausgebildete erste Steuerkante (73) ausbildet.
9. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (30) mit einem Schaltventil (40) zusammenwirkt, so dass das Steuerventil
(30) und das Schaltventil (40) eine Servo-Ventil-Einheit (90) bilden..
10. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Hochdruckquelle (5) und Kraftstoffeinspritzventil (10) eine einen Druckübersetzerkolben
(21) aufweisende Druckübersetzungseinrichtung (20) geschaltet ist, die vom Steuerventil
(30) gesteuert ist.
11. Kraftstoffeinspritzeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckübersetzungseinrichtung (20) einen mit dem Druckübersetzerkolben (21) zusammenwirkenden
Rückraum (26) besitzt, der vom Steuerventil (30) ansteuerbar ist, so dass über eine
Druckänderung im Rückraum (26) eine auf das Kraftstoffeinspritzventil (10) einwirkende
Druckübersetzung erfolgt.