[0001] Die Erfindung betrifft einen Stecker oder eine Kupplung einer Steckverbindung gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffes der Patentansprüche 1 und 2.
[0002] Steckverbindungen mit einem Stecker und einer Kupplung, die zusammensteckbar sind,
sind z. B. in Form von E-Serie-Rundsteckverbindern nach der Norm IEC 61076-2-101 bekannt.
Die Mehrzahl solcher Steckverbinder sind mit einer Schraubverriegelung versehen, um
ein Auseinanderziehen der zusammengesteckten Steckverbindung zu verhindern. Der Stecker
und die Kupplung werden hierbei mit Hilfe einer Überwurfschraube und einer entsprechenden
Überwurfmutter miteinander verbunden. Bei einer bekannten Steckverbindung, die der
erwähnten Norm entspricht, ist die Gewindelänge an der Überwurfmutter so bemessen,
daß die Gewindeverbindung (über die Längsachse betrachtet) etwa vor bzw. an der Stelle
zum Eingreifen kommt, an der die Stiftkontakte des Steckers und die Buchsenkontakte
der Kupplung einander berühren bzw. elektrisch kontaktieren. Die Gewindeverbindung,
d. h., das Zusammenschrauben von Überwurfmutter und Überwurfschraube, dient somit
einerseits dazu, die erforderlichen Steck- und Ziehkräfte zu generieren, andererseits
wird hierüber die erforderliche Kraft erzeugt und aufrechterhalten, mit der eine Dichtfläche
des Steckers bzw. der Kupplung an die korrespondierende Dichtung gedrückt werden muß,
um die erwünschte Dichtwirkung zu erzielen. Darüber hinaus stellt das Gewinde eine
robuste, industrietaugliche Verbindung her, die ein unbeabsichtigtes Lösen der Steckverbindung
verhindert und in Verbindung mit der erwähnten Dichtungskraft auch einen guten Vibrationsschutz
erzeugt. Eine solche bekannte Schraubverriegelung hat allerdings den Nachteil, daß
sie aufgrund der verhältnismäßig hohen Anzahl der zum Tragen kommenden Gewindegänge
sowohl hinsichtlich des Handlings als auch des Zeitaufwandes für den Steckvorgang
keine rationelle Verbindung darstellt. Außerdem ist es bei einer solchen bekannten
Steckverbindung äußerst kompliziert, die Verbindung zwischen Stecker und Kupplung
herzustellen, da nahezu gleichzeitig die Einführung des Steckers in die Kupplung beginnt,
während gleichzeitig auch der Schraubvorgang beginnen muß. Dabei kann es passieren,
daß das Zusammenspiel von Überwurfschraube und Überwurfmutter zunächst das Zusammenstecken
der Steckverbindung verhindert.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, sowohl eine Kupplung als auch einen
Stecker einer Steckverbindung für sich alleine bereitzustellen, bei denen die zugehörige
Überwurfmutter bzw. Überwurfschraube bzw. deren Gewinde so gestaltet ist, daß der
Zusammensetzvorgang des Steckverbinders möglichst rationell, d. h. möglichst schnell,
ausgeführt werden kann, wobei das Zusammenstecken auch einfach erfolgen soll. Gleichzeitig
soll nach dem Zusammenstecken der Zusammenhalt der Steckverbindung gewährleistet sein.
[0004] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale der beiden unabhängigen Patentansprüche 1 und
2 gelöst.
[0005] Einerseits ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß das Gewinde der Überwurfmutter oder
der Überwurfschraube des Steckers in axialer Richtung derat hinter die steckerseitige
Front zurückversetzt angeordnet ist, daß die Schraubverbindung erst dann zum Tragen
kommt, nachdem die Kontaktpartner einander berühren bzw. elektrisch kontaktieren.
Die zweite Lösung besteht darin, daß in analoger Weise das Gewinde der Überwurfmutter
oder der Überwurfschraube an der Kupplung in axialer Richtung hinter die kupplungsseitige
Front zurückversetzt angeordnet ist. Diese in axialer Richtung betrachtete zurückversetzte
Anordnung der Gewinde der Überwurfmutter oder der Überwurfschraube hat den Vorteil,
daß zunächst die vorderen Steckbereiche von Stecker und Kupplung zusammengesteckt
werden können, d. h. es erfolgt zuerst ein teilweises axiales Zusammenstecken von
Stiftkontakten des Steckers und Buchsenkontakten der Kupplung, bevor die eigentliche
Schraubverbindung, die von der Überwurfschraube und der Überwurfmutter realisiert
ist, in Eingriff kommt. Das bedeutet, daß die Schraubverbindung erst dann zusammengeschraubt
wird, wenn Stecker und Kupplung schon zu einem Teil in Längsrichtung zusammengesteckt
worden sind. Werden dann die Überwurfschraube und die Überwurfmutter relativ zueinander
verdreht, d. h. zusammengeschraubt, werden Stecker und Kupplung in axialer Richtung
weiter zueinander bewegt und die Steckverbindung vollständig zusammengeführt. Durch
das Zusammenschrauben der Gewindeverbindung wird ein zuverlässiger Zusammenhalt der
Steckverbindung realisiert. Allerdings sind weniger Umdrehungen für das Zusammenschrauben
erforderlich, da die Überwurfschraube bzw. die Überwurfmutter durch die Zurückversetzung
in axialer Richtung verkürzt ausgeführt ist.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Kupplung und eines erfindungsgemäβen
Steckers einer Steckverbindung ist im folgenden beschrieben und anhand der Figuren
erläutert. An dieser Stelle sei schon darauf hingewiesen, daß die gezeigte Steckverbindung
rein exemplarisch ist und Abweichungen hiervon möglich sind, ohne den erfindungsgemäßen
Gedanken zu verlassen.
[0007] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Stecker und eine Kupplung vor ihrem Zusammensetzen,
- Figur 2
- Detailansicht der Fronten von dem Stecker und der Kupplung.
[0008] Figur 1 zeigt einen Stecker 1 sowie eine Kupplung 2 einer Steckverbindung vor dem
Zusammensetzen. An dem linken Ende bei Betrachtung der Figur 1 des Steckers 1 vorgesehenen
Endes kann ein Kabel angeschlossen werden. Gleiches gilt für die Kupplung 2, an dessen
rechten Ende ebenfalls ein Kabel angeschlossen ist. Alternativ dazu kann der Stecker
1 bzw. die Kupplung 2 auch als Gerätestecker oder Gerätekupplung ausgebildet sein.
Die steckerseitige bzw. kupplungsseitige Front, d. h., daß dem Kabel abgewandte Ende
des Steckers 1 bzw. der Kupplung 2 ist mit der Bezugsziffer 3 versehen. In diesem
Frontbereich weist der Stecker 1 eine Überwurfschraube 1 auf, die koaxial ein nicht
näher bezeichnetes Steckergehäuse umgibt und drehbar, allerdings axial nicht verschiebbar
an diesem Gehäuse angeordnet ist. Alternativ könnte diese Überwurfschraube bzw. das
entsprechende Gewinde auch fest an diesem Gehäuse angebracht sein. Koaxial innerhalb
der Überwurfschraube 1 (die ein Gewindestück darstellt) sind ein Stiftkontakt 1.2
oder mehrere Stiftkontakte angeordnet, die an den Enden der einzelnen Leitungen des
insbesondere mehradrigen Kabels angeschlossen sind. Darüber hinaus ist das Außengehäuse
des Steckers 1 derart ausgebildet, daß an der Frontseite eine Dichtfläche 1.3 vorhanden
ist.
[0009] Bezüglich der Kupplung 2 ist eine um ein nicht näher bezeichnetes Kupplungsgehäuse
drehbare Überwurfmutter 2.1 angeordnet, die allerdings axial nicht verschiebbar ist.
Alternativ könnte diese Überwurfmutter, bzw. das entsprechende Gewinde auch fest an
diesem Gehäuse angebracht sein. Innerhalb des Kupplungsgehäuses sind ein Buchsenkontakt
2.2 oder mehrere Buchsenkontakte vorhanden, ebenso wie eine radial umlaufende Dichtung
2.3, bei der es sich beispielsweise um einen O-Ring handeln kann.
[0010] Bei Betrachtung der Figur 2, die einen Ausschnitt der beiden zugewandten frontseitigen
Enden des Steckers 1 und der Kupplung 2 zeigt, ist die Funktionsweise der zurückversetzten
Anordnung beispielsweise der Überwurfmutter 2.1 erkennbar. Werden Stecker 1 und Kupplung
2 in axialer Richtung zusammengeführt, dringt zunächst das frontseitige Ende 3 der
Kupplung 2 in den Stecker 1 ein. Dabei reichen für das zunächst teilweise Zusammenstecken
die manuellen Kräfte aus. Durch das zunächst teilweise Zusammenstecken von Stecker
1 und Kupplung 2 kommen auch die Stiftkontakte 1.2 mit den Buchsenkontakten 2.2 in
Kontakt. Während des Zusammensteckens zunächst über den Teilbereich kommen die Gewinde
der Überwurfschraube 1.1 und Überwurfmutter 2.1 noch nicht miteinander in Verbindung.
Erst wenn Stecker 1 und Kupplung 2 über zumindest eine bestimmte Teillänge in axialer
Richtung, z. B. die Hälfte oder zwei Drittel des gesamten axialen Zusammensteckweges,
zusammengesteckt worden sind, kommen die Gewinde der Überwurfschraube 1.1 und Überwurfmutter
2.1 in Eingriff, so daß der restliche axiale Zusammensteckweg über die Gewindeverschraubung
zurückgelegt werden kann. Dadurch kann die Länge L der Überwurfmutter 2.1 wesentlich
verkürzt werden, wodurch zusätzlich der wirtschaftliche Vorteil gegeben ist, der sich
in Folge des reduzierten Fertigungsaufwandes für das kürzere Gewinde bzw. generell
für die kürzere Überwurfmutter (bzw. Überwurfschraube) ergibt. Dies ist insbesondere
bei der Serienherstellung solcher Stecker und Kupplungen von Steckverbindungen von
Vorteil. Nachdem die Überwurfmutter 2.1 mit ihrem Innengewinde vollständig über die
Überwurfschraube 1.1 mit ihrem Außengewinde geschraubt worden ist, ist einerseits
die Steckverbindung zuverlässig vor einem unbeabsichtigten Lösen gesichert und gleichzeitig
kommt die Dichtfläche 1.3 derart in Anlage mit der Dichtung 2.3, daß diese leicht
zusammengedrückt wird und sich dadurch die gewünschte Dichtungsfunktion einstellt.
Bezugszeichenliste
[0011]
- 1
- Stecker
- 1.1
- Überwurfschraube
- 1.2
- Stiftkontakt
- 1.3
- Dichtfläche
- 2
- Kupplung
- 2.1
- Überwurfmutter
- 2.2
- Buchsenkontakt
- 2.3
- Dichtung
- 3
- Frontseitiges Ende
1. Stecker (1) einer Steckverbindung, der mit einer zumindest einen Kontaktpartner aufweisenden
Kupplung (2) verbunden werden kann, wobei diese Steckverbindung mittels einer Schraubverbindung
gesichert werden kann, wozu der zumindest einen Kontaktpartner aufweisende Stecker
(1) eine Überwurfmutter oder eine Überwurfschraube (1.1) mit Gewinde aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde der Überwurfmutter oder der Überwurfschraube (1.1) in axialer Richtung
derart hinter die steckerseitige Front (3) zurückversetzt angeordnet ist, daß die
Schraubverbindung erst dann zum Tragen kommt, nachdem die Kontaktpartner einander
berühren bzw. elektrisch kontaktieren.
2. Kupplung (2) einer Steckverbindung, die mit einem zumindest einen Kontaktpartner aufweisende
Stecker (1) verbunden werden kann, wobei diese Steckverbindung mittels einer Schraubverbindung
gesichert werden kann, wozu die zumindest einen Kontaktpartner aufweisenden Kupplung
(2) eine Überwurfmutter (2.1) oder eine Überwurfschraube mit Gewinde aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinde der Überwurfmutter (2.1) oder der Überwurfschraube in axialer Richtung
derart hinter die kupplungsseitige Front zurückversetzt angeordnet ist, daß die Schraubverbindung
erst dann zum Tragen kommt, nachdem die Kontaktpartner einander berühren bzw. elektrisch
kontaktieren.
3. Stecker (1) oder Kupplung (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Längserstreckung der Überwurfmutter (2.1) eine radial umlaufende Dichtung
(2.3) angeordnet ist.