[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein faltbares Bauelement, insbesondere Möbelbauteil,
umfassend eine Vielzahl von flächigen Teilelementen, wobei die Teilelemente erste
Oberflächen und zweite Oberflächen aufweisen, wobei die Teilelemente wenigstens eine
Verbindungskante und Außenkanten aufweisen, wobei die Teilelemente entlang der Verbindungskanten
schwenkbar miteinander verbunden sind und wobei wenigstens eine der Oberflächen eines
Teilelements einer Oberfläche eines weiteren Teilelements gegenüberliegt
[0002] Bauelemente, insbesondere Möbelbauteile sind häufig faltbar ausgebildet, um so die
Größe der Verpackung für die Bauelemente in einem akzeptablen Rahmen halten zu können.
So sind beispielsweise Schrankrückwände aus einzelnen Teilelementen aufgebaut, die
entlang einer Verbindungskante schwenkbar miteinander verbunden sind. Gleiches gilt
für Rückwände von Regalen. Die Verbindung entlang der Verbindungskante weist eine
"Scharnierfunktion" auf, so dass die beiden Teilelemente für das Verpacken zusammengeklappt
werden können und die Oberflächen aneinander anliegen. Beim Zusammenbau können die
Teilelemente dann auseinander geschwenkt werden, so dass das Bauelement wieder die
volle Fläche einnimmt.
[0003] Aus der EP 0 759 839 B1 ist ein derartiges faltbares Bauelement bekannt. Zu dessen
Herstellung werden beispielsweise in eine Holzfaserplatte zwei einander gegenüberliegende
Längsnuten gefräst, wobei die Nutgründe zusammenfallen. Eine der Nuten wird mit einem
Kleber gefüllt, der ebenfalls die notwendige Scharnierfunktion sicher stellt. Danach
wird die Holzfaserplatte senkrecht zu der Nut in einzelne Bauelemente geschnitten,
die nachfolgend zusammen- und wieder auseinander gefaltet werden können. Bei dieser
Art der Herstellung ergibt sich das Problem, dass die Teilelemente im zusammengefalteten
Zustand die Tendenz haben, nicht mit ihren Oberflächen aneinander zu liegen. Dies
hat seinen Grund darin, dass der Kleber in dem Zustand aufgebracht wird, in dem die
Oberflächen nicht aneinander anliegen, sondern das Bauteil auseinandergefaltet ist.
[0004] Aus der DE 198 04 787 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines faltbaren Bauteils
bekannt, bei dem die Rohplatte zunächst in zwei Teile geschnitten wird und diese Teile
in der Folge aufeinander gelegt werden, wobei die Oberflächen, die später die Sichtseite
bilden, aneinander anliegen. Dann wird entlang der beiden Verbindungskanten der Teilelemente
der Kleber aufgebracht, der die Scharnierfunktion aufweist. Durch dieses Verfahren
wird vermieden, dass die beiden Teilelemente das Bestreben haben, wieder auseinander
zu klappen.
[0005] Die bekannten faltbaren Bauelemente weisen aber den Nachteil auf, dass sie mit gewöhnlichen
aus der Möbelindustrie bekannten Vorrichtungen insbesondere im zusammengefalteten
Zustand nicht kontrolliert zu handhaben sind. Beispielsweise ist das automatisierte
Verpacken derartiger Bauteile nicht oder nur mit sehr großem Aufwand möglich, da bei
den gängigen Handhabungstechniken (Saugen von oben, Anheben, Transportieren und Ablegen)
ein Teilelement nach unten klappt und somit nicht mehr definiert abgelegt werden kann.
Dasselbe gilt für ein horizontales Verschieben der Faltplatte, bei der es zu Scherkräften
kommen kann, die die mit dem Scharnier versehenen Verbindungskanten belasten.
[0006] Daher liegt der vorliegenden Erfindung ausgehend vom Stand der Technik das technische
Problem zugrunde, ein faltbares Bauelement der eingangs genannten Art bereitzustellen,
das sich mit gewöhnlichen Methoden zuverlässig und ohne großen Aufwand handhaben lässt.
[0007] Dieses technische Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass Fixiermittel
vorgesehen sind und dass die Fixiermittel die Außenkante eines der Teilelemente mit
einem weiteren Teilelement verbinden.
[0008] Durch die Fixiermittel werden die Teilelemente zusammengehalten, so dass diese nicht
auseinander schwenken können, wenn das oberste Teilelement durch Anheben mit einer
Saugvorrichtung nach oben bewegt wird. Dadurch wird ermöglicht, dass auch faltbare
Bauelemente wie Schrankrückwände, Stellwände oder andere zerlegte Möbelteile mit Hilfe
von bekannten Handhabungsmethoden transportiert und verpackt werden können.
[0009] So fixiert verhält sich ein mit einer Verbindung mit "Scharnierfunktion" versehenes
faltbares Bauteil wie eine einzelne Platte und kann damit einfach bewegt und transportiert
werden, sei es von Hand beim Endkunden oder aber bei der Montage und Verpackung mit
herkömmlichen Technologien beim Möbelhersteller. Selbst das Verpacken von Hand wird
vereinfacht.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform liegen die Oberflächen der Teilelemente im zusammengeschwenkten
Zustand aneinander an. Dann weist das Bauelement die Eigenschaften eines starren in
sich stabilen Bauelements beispielsweise einer einzelnen Platte auf. Somit ist das
Bauelement problemlos stapelbar. Es ist aber auch möglich, dass die Oberflächen zumindest
teilweise beabstandet angeordnet sind, aber durch das Fixiermittel daran gehindert
werden, weiter als ein vorgegebenes Maximum auseinander verschwenkt zu werden.
[0011] In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist eine Außenkante eines der Teilelemente
mit einer der Oberflächen eines weiteren Teilelements verbunden. Dadurch kann vermieden
werden, dass das Fixiermittel über den seitlichen Rand des Bauteils vorsteht, so dass
das Risiko, dass das Fixiermittel beim Transport beschädigt wird, reduziert ist.
[0012] Alternativ kann auch eine Außenkante eines der Teilelemente mit einer Außenkante
eines weiteren Teilelements verbunden sei. Dann kommen die Oberflächen der Teilelemente
nicht in Kontakt mit dem Fixiermittel.
[0013] Weiterhin ist es bevorzugt, als Fixiermittel einen Kleber zu verwenden. Um für die
Montage das Bauteil auseinander zu schwenken, ist es lediglich erforderlich, den sich
von der Außenkante weg erstreckenden Kleber aufzutrennen. Dies kann entweder mit einem
Messer geschehen oder bei größeren Bauelementen allein durch Auseinanderspreizen der
einzelnen Teilelemente. Außerdem ist das Aufbringen insbesondere von einzelnen Streifen
eines Klebers in einfacher und damit kostengünstiger Weise möglich.
[0014] Ein weiterer Vorteil des Klebers als Fixiermittel liegt darin, dass dieser die Dicke
des Bauelements aus zusammengefalteten Teilelementen an keiner Stelle beeinflusst,
so dass auch dann, wenn eine Vielzahl solcher Bauelemente übereinander gestapelt wird,
dieser Stapel nicht instabil wird.
[0015] Bevorzugt wird als Kleber ein Polyurethankleber verwendet. Dann kann für das für
die schwenkbare Verbindung notwendige Verbindungselement und für das Fixiermittel
der gleiche Kleber eingesetzt werden, was den Aufwand für der Herstellung des Bauelements
weiter verringert. Daneben kann selbstverständlich auch ein anderer Kleber eingesetzt
werden, der beispielsweise nicht dauerelastisch zu sein braucht, wie es beim Kleber
des Verbindungsmittels der Falls sein muss. Es kann also auch ein anderer PU-Kleber
oder ein EVA-Kleber als Fixiermittel eingesetzt werden.
[0016] Alternativ zu einem Kleber kann als Fixiermittel ein Klebeband oder ein um die Teilelemente
umlaufendes Band, insbesondere auch elastisches Band eingesetzt werden. Eine solche
Ausführungsform ist dann von Vorteil, wenn ein Kleber den Belastungen beispielsweise
beim Anheben des Bauelements nicht Stand halten würde. Es ist auch möglich, als Fixiermittel
Klammern vorzusehen, die die Teilelemente zusammenhalten. Die Stabilität der Fixierung
wird dadurch erhöht und die Außenkanten werden nicht durch einen Kleber beeinträchtigt.
Es kommt jedoch bei einer Stapelbildung eine Mehrzahl von fixierten Faltplatten zu
einer ungleichmäßigen Anordnung der Bauelemente. Es muss also in jedem Einzelfall
abgewägt werden, welche Art der Fixierung verwendet werden kann.
[0017] Nach dem Auftrennen des Fixiermittels kann dieses in der Regel an den Außenkanten
der Teilelemente verbleiben, da die Außenkanten nach dem Einbau bzw. Zusammenbau nicht
direkt sichtbar sind und die Aussehen bspw. des Möbels nicht beeinträchtigen.
[0018] Um die Stabilität des zusammengefalteten Bauteils zu erhöhen ist es weiterhin möglich,
ein Vielzahl von Fixiermitteln entlang der Außenkante eines der Teilelemente anzuordnen.
Alternativ kann sich zur Erhöhung der Stabilität das Fixierelement auch im Wesentlichen
vollständig entlang der Außenkante erstrecken.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Teilelemente mittels Verbindungselementen
miteinander verbunden, wobei diese Verbindungselemente als ein Kleberstreifen ausgeführt
sein können. Dieser ist in einfacher Weise kostengünstig entlang der Verbindungskante
aufzubringen.
[0020] Dabei ist es bevorzugt, dass die Verbindungselemente eine in die gleiche Richtung
wie die ersten Oberflächen weisende Schicht aufweisen, wobei diese Schichten die gleiche
Farbe wie die ersten Oberflächen haben. Auf diese Weise ist nach dem Auftrennen des
Fixiermittels und dem Auseinanderfalten sichergestellt, dass das Verbindungselement
sich farblich nicht von der ersten Oberfläche der Teilelemente abhebt. Dadurch ist
das Verbindungselement kaum zu erkennen, und es fällt nicht weiter auf, dass das Bauelement
nicht einstückig ausgebildet ist. Ebenso ist es möglich, bewusst eine andere Farbe
für das Verbindungselement zu wählen, um den Faltbereich besonders zu betonen. Es
kommt darauf an, dass die Farbe frei gewählt werden kann.
[0021] Weiter bevorzugt ist das Bauelement dreiteilig ausgebildet, wobei das mittlere Teilelement
eine größere Breite in der Richtung senkrecht zu den Verbindungskanten aufweist, als
die übrigen beiden Teilelemente. Bei einer solchen Dimensionierung überdecken die
beiden äußeren Teilelemente im zusammengefalteten Zustand das mittlere Teilelement
jeweils nicht vollständig. Dadurch kann beim Zusammenfalten ein Bauelement erreicht
werden, dass zwei nahezu parallele Oberflächen aufweist.
[0022] Muss das Verbindungselement hohen Belastungen, beispielsweise aufgrund des Gewichts
der Teilelemente Stand halten, ist bevorzugt, dass das Verbindungselement sich senkrecht
zu den Verbindungskanten erstreckende Streifen aufweist, wobei es sich in weiter bevorzugter
Weise um ein Klebeband und/oder ein textiles Band handeln kann.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird die Oberfläche der Teilelemente
durch eine Beschichtung beispielsweise eine Dekorfolie gebildet. In einem solchen
Fall kann das Verbindungselement auch durch die Beschichtung gebildet werden, die
über die Verbindungskanten hinweg zwischen den Teilelementen verläuft. Dann ist es
nicht erforderlich, neben dem Aufbringen der Beschichtung bei der Herstellung des
Bauteils weitere Schritte für das Vorsehen des Verbindungselements vorzusehen.
[0024] Außerdem ist es bevorzugt, dass eine oberste, in die gleiche Richtung wie die Oberfläche
der Teilelemente gewandte Schicht des Verbindungselements vorgesehen ist, die die
gleiche Farbe wie die Oberflächen aufweist. Dies ist mit dem Vorteil verbunden, dass
sich im auseinander gefalteten Zustand des Bauelements das Verbindungselement optisch
nicht von der übrigen Oberfläche abhebt und damit kaum zu erkennen ist.
[0025] Bei dem Material der Teilelemente handelt es sich vorzugsweise um Lignozellulosefasern
enthaltendes Material wie Holzfaserplatten, insbesondere mitteldichte (MDF) und hochdichte
(HDF) Faserplatten sowie Hartfaserplatten.
[0026] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand einer lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in Seitenansicht,
- Fig. 2
- das erste Ausführungsbeispiel eines Bauteils in Seitenansicht im auseinandergefalteten
Zustand,
- Fig. 3
- das erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in Seitenansicht,
- Fig. 4
- das erste Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 6
- ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 7
- ein viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 8
- ein fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in perspektivischer
Darstellung,
- Fig. 9
- ein sechstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils in perspektivischer
Darstellung.
- Fig. 10
- ein siebtes erfindungsgemäßes Bauteil in Seitenansicht,
- Fig. 11
- das siebte erfindungsgemäße Bauteil in Draufsicht,
- Fig. 12
- ein achtes erfindungsgemäßes Bauteil in Seitenansicht,
- Fig. 13
- das achte erfindungsgemäße Bauteil in Draufsicht und
- Fig. 14
- ein neuntes erfindungsgemäßes Bauteil in Seitenansicht.
[0027] In den Fig. 1 bis 4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils
1 dargestellt. In diesem insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst das Bauteil
1 drei flächige Teilelemente 2, 2' und 2''. Es ist aber auch denkbar, dass das Bauteil
mehr als drei Teilelemente umfasst. In bevorzugter Weise sind die Teilelemente 2,2',2"
aus Lignocellulosefasern enthaltendem Material gebildet, wobei es sich insbesondere
um MDF-, HDFoder Hartfaserplatte handeln kann.
[0028] Die Teilelemente 2,2',2'' weisen eine erste Oberfläche 3 und eine zweite Oberfläche
4 auf (Fig. 2), wobei die Oberflächen 3,4 im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen.
Während das mittlere Teilelement 2 zwei Verbindungskanten 5 aufweist, sind die beiden
äußeren Teilelemente 2',2" jeweils nur mit einer Verbindungskante 5 versehen. Weiterhin
weisen die Teilelemente 2,2',2'' Außenkanten 6 auf, die senkrecht zu den Verbindungskanten
5 verlaufen, und Außenkanten 7, die parallel zu den Verbindungskanten 5 verlaufen.
[0029] Entlang der Verbindungskanten 5 sind benachbarte Teilelemente 2,2',2'' mittels eines
Verbindungselements schwenkbar miteinander verbunden. Im insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Verbindungselement als ein Kleberstreifen 8 ausgebildet. Dabei erstreckt sich
der Kleberstreifen 8 vollständig entlang der Verbindungskanten 5. Der Kleberstreifen
8 besteht vorzugsweise aus einem Polyurethankleber, wodurch gewährleistet ist, dass
die Teilelemente 2,2',2'' um die Verbindungskanten 5 gegeneinander verschwenkt, also
auseinander- und wieder zusammengefaltet werden können. Somit ist durch den Kleberstreifen
8 eine Scharnierfunktion entlang der Verbindungskanten 5 gegeben. Hierbei ist es grundsätzlich
auch ausreichend, wenn sich der Kleberstreifen 8 lediglich teilweise entlang der Verbindungskanten
5 erstreckt.
[0030] Muss das Verbindungselement hohen Belastungen, beispielsweise aufgrund des Gewichts
der Teilelemente (2,2',2'') Stand halten, kann der Kleberstreifen 8 nicht dargestellte,
sich senkrecht zu den Verbindungskanten 5 erstreckende Streifen aufweisen, wobei es
sich in weiter bevorzugter Weise um ein Klebeband und/oder ein textiles Band handeln
kann.
[0031] Fig. 3 ist zu entnehmen, dass in diesem insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
die erste Oberfläche 3 der Teilelemente 2,2',2'' mit einer Dekorschicht 9 versehen
ist. Außerdem ist der Kleberstreifen 8 mit einer Schicht 10 versehen, die im auseinandergefalteten
Zustand in die gleiche Richtung weist, wie die Dekorschicht 9 und damit die erste
Oberfläche 3. Dabei hat die Schicht 10 die gleiche Farbe wie die Dekorschicht 9. Dadurch
ist sichergestellt, dass sich die erste Oberfläche 3 und die in die Richtung der ersten
Oberfläche 3 weisende Seite des Kleberstreifens 8 nicht voneinander abheben.
[0032] Im zusammengefalteten Zustand (Fig. 1) liegt die erste Oberfläche 3 des mittleren
Teilelements 2 der ersten Oberfläche 3 des rechten Teilelements 2'' gegenüber, während
die zweite Oberfläche 4 des rechten Teilelements 2'' der ersten Oberfläche des linken
Teilelements 2' gegenüberliegt.
[0033] Um zu verhindern, dass das Bauteil 1 auseinander klappt, wenn es mittels einer Saugvorrichtung
über die zweite Oberfläche 4 des linken Teilelements 2' angehoben wird, sind Fixiermittel
vorgesehen, die die Außenkante 7 des linken Teilelements 2' mit der zweiten Oberfläche
4 des rechten Teilelements 2'' verbinden (Fig. 4). Die Fixiermittel sind im ersten
Ausführungsbeispiel als ein Kleber 11 ausgebildet. Als Kleber 11 kommen hier synthetische
Kleber, insbesondere Schmelzkleber oder Polyurethankleber in Frage. Letzterer hat
den Vorteil, dass für das Fixiermittel das gleiche Material verwendet werden kann
wie für das Verbindungselement.
[0034] Da der Kleber 11 entlang einer parallel zur Verbindungskante 5 verlaufenden Außenkante
7 angeordnet ist, steht das Fixiermittel nicht über den Rand des Bauelements 1 über,
so dass das Fixiermittel beim Verpacken nicht beschädigt werden kann.
[0035] Im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel sind entlang der Außenkante 7 mehrere
Fixiermittel in Form des Klebers 11 angeordnet. Es ist aber auch möglich, dass sich
der Kleber 11 vollständig entlang der Außenkante 7 des Teilelements 2' erstreckt.
[0036] Wie insbesondere Fig. 1 zeigt, ist in diesem insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel
das mittlere Teilelement 2 breiter als die beiden äußeren Teilelemente 2',2''. Dadurch
wird erreicht, dass das erfindungsgemäße Bauelement 1 im zusammengefalteten Zustand
zwei im Wesentlichen parallele Oberflächen auf der Oberseite und der Unterseite aufweist.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass sich das linke Teilelement 2' und das mittlere
Teilelement 2 in dem Bereich wölben können, wo das rechte Teilelement 2" nicht das
mittlere Teilelement 2 überdeckt. Durch diesen "Rücksprung" wird zudem vermieden,
dass durch die Verbindung der Außenkante 7 des linken Teilelements 2' mit der zweiten
Oberfläche 4 des rechten Teilelements 2" der Kleberstreifen 8 zu stark belastet wird.
[0037] In den Fig. 5 bis 9 sind weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Bauelemente
1 dargestellt, wobei im Folgenden im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel identische
Bezugzeichen für gleiche Teile verwendet werden.
[0038] Das zweite, in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Bauteils
unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass der Kleber 11
hier nicht entlang der parallel zur Verbindungskante 5 verlaufenden Außenkante 6 des
linken Teilelements 2' aufgebracht ist, sondern jeweils an den Außenkanten 6, die
senkrecht zu den Verbindungskanten 5 verlaufen. Somit sind beim zweiten Ausführungsbeispiel
die Außenkanten 6 der Teilelemente 2,2',2'' miteinander verbunden.
[0039] Bei den in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Fixiermittel
als ein Klebeband 12 ausgebildet. Insbesondere bei großen und damit schweren Teilelementen
2,2',2'' kann der Einsatz eines Klebebandes 12 vorteilhaft sein, da dieses größeren
Belastungen Stand hält als ein Kleber 11, so dass die Stabilität der Fixierung erhöht
wird. Im dritten Ausführungsbeispiel (Fig. 6) sind durch das Klebeband 12 die Außenkanten
6 der Teilelemente 2,2',2'' miteinander verbunden. Gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel
(Fig. 7) ist die parallel zur Verbindungskante 5 verlaufende Außenkante 7 des linken
Teilelements 2' mittels des Klebebandes 12 mit der zweiten Oberfläche 4 des rechten
Teilelements 2'' verbunden.
[0040] Bei dem in Fig. 8 dargestellten fünften Ausführungsbeispiel ist das Fixiermittel
als eine Klammer 13 ausgebildet, durch die die Außenkanten 6 der Teilelemente 2,2',2''
miteinander verbunden sind. Alternativ zu den Klammern 13 ist im sechsten, in Fig.
9 dargestellten Ausführungsbeispiel als Fixiermittel ein umlaufendes Band 14 vorgesehen.
Dabei kann das Band 14 aus einem elastischen oder inelastischen Material sein. Auch
durch Klammern 13 oder ein umlaufendes Band 14 wird die Stabilität der Fixierung im
Vergleich zu einem Kleber erhöht. Durch die Klammern 13 oder das umlaufende Band wird
allerdings die Stapelbarkeit der Bauelemente 1 beeinträchtigt.
[0041] Während in den dargestellten Ausführungsbeispielen die Verbindungskanten der Teilelemente
2,2',2'' jeweils parallel zueinander verlaufen, ist die Erfindung keineswegs auf solche
Ausführungsformen beschränkt. Es ist auch denkbar, dass die Verbindungskanten 5 winklig
zueinander verlaufen.
[0042] Durch die Fixiermittel werden die Teilelemente 2,2',2'' zusammengehalten und es wird
ein unbeabsichtigtes Auseinanderschwenken während der Handhabung der Bauelemente 1
verhindert. Ein faltbares Bauelement 1 gemäß der dargestellten Ausführungsbeispiele
kann in der Weise angehoben werden, dass das obere Teilelement 2' zunächst auf der
von der zweiten Oberfläche 4, bzw. der Dekorschicht 9 abgewandten Seite durch eine
Saugvorrichtung erfasst wird. Beim Anheben selbst, wenn das unterste Teilelement 2
nicht mehr auf einer Fläche aufliegt, werden die Teilelemente 2,2',2'' durch die Fixiermittel
zusammengehalten, so dass sich das Bauelement 1 wie eine starre Platte verhält. Somit
können die erfindungsgemäßen faltbaren Bauelemente 1 problemlos mit gängigen Handhabungstechniken
transportiert und verpackt werden.
[0043] In Fig. 10 und Fig. 11 ist ein siebtes erfindungsgemäßes Bauelement 1 dargestellt,
dass ein erstes Teilelement 2 und ein zweites Teilelement 2' umfasst. Die Teilelemente
2, 2' bestehen aus einem Lignozellulosefasern enthaltenden Material, wobei es sich
beispielsweise um eine mitteldichte (MDF) oder hochdichte (HDF) Faserplatte sowie
um eine Hartfaserplatte handeln kann. Die Teilelemente 2, 2' weisen jeweils eine im
Wesentliche ebene Oberfläche 3, 4 auf, wobei die Oberflächen 3, 4 im dargestellten
und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel nicht nur einander gegenüberliegen, sondern
sogar aneinander anliegen.
[0044] Die Teilelemente 2, 2' weisen jeweils eine Verbindungskante 5 und Außenkanten 6 und
7 auf, wobei die Außenkanten 6 und 7 zueinander paarweise parallel verlaufen, wenn
die Teilelemente 2, 2' aneinander anliegen.
[0045] Entlang der Verbindungskanten 5 sind die Teilelemente 2, 2' schwenkbar miteinander
verbunden. Dazu ist ein Verbindungselement vorgesehen, das im insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel als ein Kleberstreifen 8 ausgebildet ist. Dabei erstreckt sich
der Kleberstreifen 8 vollständig entlang der Verbindungskanten 5. Der Kleberstreifen
8 besteht vorzugsweise aus einem Polyurethankleber, wodurch gewährleistet ist, dass
die Teilelemente 2, 2' um die Verbindungskanten 5 gegeneinander verschwenkt, also
auseinander- und wieder zusammengefaltet werden können. Somit ist durch den Kleberstreifen
8 eine Scharnierfunktion entlang der Verbindungskanten 5 gegeben. Hierbei ist es grundsätzlich
auch ausreichend, wenn sich der Kleberstreifen 8 lediglich teilweise entlang der Verbindungskanten
5 erstreckt.
[0046] An den Außenkanten 7, die den Verbindungskanten 5 gegenüber liegen, ist im insoweit
bevorzugten Ausführungsbeispiel ein Kleber 11 als Fixiermittel angebracht, der sich
von der Außenkante 7 des ersten Teilelements 2 zu der Außenkante 7 des zweiten Teilelements
2' erstreckt. Dabei ist der Kleber 11 streifenförmig entlang der Außenkanten 7 angeordnet,
so dass eine Vielzahl von Fixiermitteln vorgesehen sind, die im Wesentlichen gleichmäßig
verteilt sind. Durch den Kleber 11 werden die Teilelemente 2, 2' relativ zueinander
fixiert, so dass im in Fig. 10 dargestellten Beispiel das untere zweite Teilelement
2' nicht mehr nach unten wegschenken kann.
[0047] Ist das Fixiermittel als Kleber 11 ausgebildet, der sich von der einen Außenkante
7 des Teilelementes 2 zur anderen Außenkante 7 des Teilelementes 2' erstreckt, kann
das Fixiermittel leicht wieder aufgetrennt werden. Als Kleber 11 kommen hier synthetische
Kleber, insbesondere Schmelzkleber oder Polyurethankleber in Frage. Letzterer hat
den Vorteil, dass für das Fixiermittel das gleiche Material verwendet werden kann
wie für das Verbindungselement. Es ist aber auch möglich, statt des Klebers 11 ein
Klebeband zu verwenden. Alternativ können auch Klammern vorgesehen sein, die die Teilelemente
2, 2' zusammenhalten.
[0048] Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel sind eine Vielzahl von Fixiermitteln entlang
der Außenkanten 7 angeordnet. Damit die durch die Fixiermittel hergestellte Verbindung
zwischen den Teilelementen 2, 2' auch größeren Belastungen Stand hält, ist es möglich,
dass sich der Kleber statt streifenförmig angeordnet zu sein im Wesentlichen vollständig
entlang der Außenkanten 6 und 7 erstreckt.
[0049] In den Fig. 12 und 13 ist ein achtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Bauelements 1 dargestellt, wobei im Folgenden im Vergleich zum siebten Ausführungsbeispiel
identische Bezugzeichen für gleiche Teile verwendet werden.
[0050] Im Unterschied zum siebten Ausführungsbeispiel werden die Oberflächen der Teilelemente
2, 2' jeweils durch eine als Dekorfolie 9 ausgebildete Beschichtung gebildet. Außerdem
ist auf dem ebenfalls einen Kleberstreifen 8 aufweisenden Verbindungselement eine
oberste Schicht 10 vorgesehen, die im auseinandergeklappten Zustand des Bauelements
1 in die gleiche Richtung weist wie die als Dekorfolie 9 ausgebildete Oberfläche der
Teilelemente 2, 2'. Dabei hat die oberste Schicht 10 die gleiche Farbe wie die Dekorfolie
9, so dass sich das Verbindungselement farblich nicht von der Dekorfolie 9 abhebt.
[0051] Außerdem weist das den Kleberstreifen 8 umfassende Verbindungselement zusätzlich
sich senkrecht zu den Verbindungskanten 5 erstreckende Streifen 20 auf, die neben
dem Kleberstreifen 8 die Teilelemente 2, 2' miteinander verbinden. Dies führt dazu,
dass die schwenkbare Verbindung größeren Belastungen Stand halten kann. Die Streifen
20 können dabei ein Klebeband und/oder ein textiles Band sein.
[0052] Im achten Ausführungsbeispiel ist als Fixiermittel ein um die Teilelemente 2, 2'
umlaufendes Band 14 vorgesehen. Das Band 14 umgibt die Teilelemente 2, 2' und erstreckt
sich wie der Kleber 11 im ersten Ausführungsbeispiel auch von einer Außenkante 7 des
ersten Teilelements 2 zu einer Außenkante 7 des zweiten Teilelements 2'. Das Band
14 kann entweder aus einem elastischen Material sein oder aus einem inelastischen.
Dies hängt davon ab, ob sichergestellt sein soll, dass die Teilelemente 2, 2' dauerhaft
aneinander anliegen oder nicht.
[0053] Somit werden auch durch das umlaufende Band 14 als Fixiermittel die Teilelemente
2, 2' zusammengehalten und es wird ein unbeabsichtigtes Auseinanderschwenken während
der Handhabung der Bauelemente 1 verhindert.
[0054] Ein faltbares Bauelement 1 gemäß des siebten und achten Ausführungsbeispiels kann
in der Weise angehoben werden, dass das obere Teilelement 2 zunächst auf der von der
Oberfläche 3,4, bzw. der Dekorfolie 9 abgewandten Seite 21 durch eine Saugvorrichtung
erfasst wird. Beim Anheben selbst, wenn das untere zweite Teilelement 2' nicht mehr
auf einer Fläche aufliegt, werden die Teilelemente 2, 2' durch die Fixiermittel zusammengehalten,
so dass das Bauelement 1 wie eine starre Platte verhält. Somit können die erfindungsgemäßen
faltbaren Bauelemente 1 problemlos mit gängigen Handhabungstechniken transportiert
und verpackt werden.
[0055] Fig. 14 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, bei dem wie bei den beiden zuvor
erläuterten Ausführungsbeispielen die beiden Teilelemente 2 und 2' die gleiche Breite
aufweisen, so dass die Seitenkanten 7 aneinander grenzen. Statt eines Klebers oder
eines Klebebandes ist beim vorliegenden Ausführungsbeispiel seitlich in die Außenkanten
7 Klammern 13 eingebracht. Die Klammern 13 umgreifen die beiden Teilelemente nicht,
sondern sie sind im Material der Teilelemente 2, 2' angeordnet. Für ein Lösen der
fixierten Position müssen die Klammern 13 herausgezogen werden. Dadurch wird zwar
der Aufwand beim Entfalten der Platten vergrößert, die Haltekraft der Klammern kann
jedoch größer als die eines Klebers sein.
1. Faltbares Bauelement, insbesondere Möbelbauteil,
- mit mindestens zwei flächigen Teilelementen (2,2',2''),
- wobei die Teilelemente (2,2',2'') erste Oberflächen (3) und zweite Oberflächen (4)
aufweisen,
- wobei die Teilelemente (2,2',2'') wenigstens eine Verbindungskante (5) und Außenkanten
(6,7) aufweisen,
- wobei die Teilelemente (2,2',2'') entlang der Verbindungskanten (5) schwenkbar miteinander
verbunden sind und
- wobei wenigstens eine der Oberflächen (3,4) eines Teilelements (2,2',2'') einer
Oberfläche (3,4) eines weiteren Teilelements (2,2',2'') gegenüberliegt,
dadurch gekennzeichnet,
- dass Fixiermittel vorgesehen sind und
- dass die Fixiermittel die Außenkante (6,7) eines der Teilelemente (2,2',2'') mit einem
weiteren Teilelement (2,2',2'') verbinden.
2. Faltbares Bauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenkante (7) eines der Teilelemente (2,2',2'') mit einer der Oberflächen (4)
des weiteren Teilelements (2,2',2'') verbunden ist.
3. Faltbares Bauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Außenkante (6) eines der Teilelemente (2,2',2'') mit der Außenkante (6) des weiteren
Teilelements (2,2',2'') verbunden ist.
4. Faltbares Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fixiermittel ein Kleber (11) ist.
5. Faltbares Bauelement nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kleber (11) ein synthetischer Kleber, insbesondere Schmelzkleber ist.
6. Faltbares Bauelement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kleber (11) ein Polyurethankleber ist.
7. Faltbares Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fixiermittel als Klebeband (12) ausgebildet ist.
8. Faltbares Bauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fixiermittel als Klammer (13) ausgebildet ist.
9. Faltbares Bauelement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fixiermittel als ein um die Teilelemente (2,2',2'') umlaufendes Band (14) ausgebildet
ist.
10. Faltbares Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Vielzahl von Fixiermitteln über die Außenkanten (6,7) verteilt angeordnet sind.
11. Faltbares Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das Fixiermittel im Wesentlichen vollständig entlang der Außenkanten (6,7) erstreckt.
12. Faltbares Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilelemente (2,2',2'') mittels Verbindungselementen schwenkbar verbunden sind,
dass die Verbindungselemente eine in die gleiche Richtung wie die ersten Oberflächen
(3) weisende Schicht (10) aufweisen und dass die Schichten (10) die gleiche Farbe
wie die ersten Oberflächen (3) aufweisen.
13. Faltbares Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bauelement (1) drei Teilelemente (2,2',2'') aufweist und dass das mittlere Teilelement
(2) senkrecht zu den Verbindungskanten (5) eine größere Breite aufweist als die weiteren
Teilelemente (2',2'').
14. Faltbares Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilelemente (2,2',2'') aus Lignocellulosefasern enthaltendem Material gebildet
sind.
15. Faltbares Bauelement nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teilelemente (2,2',2'') als MDF- oder HDF-Platte oder als Hartfaserplatte ausgebildet
sind.