[0001] Die Erfindung betrifft eine Rühwerksmühle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine aus der EP 0 369 149 B1 (entsprechend US 4,998,678) bekannte Rührwerksmühle
der gattungsgemäßen Art weist einen drehantreibbaren Mahlbehälter auf, zwischen dem
und der insoweit als Deckel dienenden, undrehbar am Maschinen-Ständer angeordneten
Abdeckung eine Dichtung vorgesehen ist, die als Spritzschutz dient. Mit Überdruck
können diese Rührwerksmühlen nicht betrieben werden. Die Mahlgut-Abführung arbeitet
hierbei drucklos, d. h. gegen Atmosphärendruck.
[0003] In der Praxis sind zahlreiche Lösungen bekannt und veröffentlicht worden, die Mahlhilfskörper
nach dem Mahlvorgang von dem Mahlgut zu trennen. Es ist hierbei bekannt geworden,
Siebe bzw. Siebpatronen einzusetzen; diese weisen die Gefahr auf, sich zuzusetzen;
außerdem ist die Siebfläche begrenzt. Außerdem ist es bekannt geworden, rotierende
Trenneinrichtungen vorzusehen, die verhältnismäßig aufwändig sind und insbesondere
bei abrasivem Mahlgut zum Verschleißen neigen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rührwerksmühle der gattungsgemäßen
Art so auszugestalten, dass die Abtrennung der Mahlhilfskörper mit geringem konstruktiven
Aufwand und in sehr robuster Ausführung möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 gelöst. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass das Mahlgut-Mahlhilfskörper-Gemisch
nach dem Mahlprozess aus der Rührwerksmühle über ein Tauchrohr abgesaugt wird und
die Abtrennung der Mahlhilfskörper durch Gewichts- und Trägheitskräfte erfolgt. Die
Mahlhilfskörper bewegen sich aufgrund der Schwerkraft und aufgrund der Mitnahme durch
das unter dem Tauchrohr hindurchbewegte Mahlhilfskörper-Bett direkt wieder in den
Mahlraum zurück. Die Realisierung ist sehr einfach und kostengünstig. Die einzusetzenden
Bauteile können sehr einfach und mit geringem Aufwand gegen Verschleiß geschützt werden.
Es können auch kleine Mahlhilfskörper abgetrennt werden.
[0006] Die Erfindung ist besonders vorteilhaft einsetzbar, wenn gemäß Anspruch 2 auch der
Mahlbehälter drehantreibbar ist, so dass eine Mahlhilfskörperströmung im Mahlraum
erzwungen wird. Die exzentrische Anordnung des Tauchrohres nach Anspruch 3 führt dazu,
dass die im Tauchrohr nach unten sinkenden Mahlhilfskörper von dem sich drehenden
Mahlhilfskörper-Bett mitgenommen werden, da das Tauchrohr in dem Bereich in den Mahlraum
einmündet, wo das Mahlhilfskörper-Bett eine Bewegung ausführt. Die exzentrische Anordnung
des mindestens einen Rührwerks nach Anspruch 4 unterstützt dies.
[0007] Die weiteren Unteransprüche enthalten zahlreiche zum Teil erfinderische Weiterbildungen
der Erfindung.
[0008] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigt
- Fig. 1
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer Rührwerksmühle,
- Fig. 2
- einen horizontalen Querschnitt durch die Rührwerksmühle nach Fig. 1,
- Fig. 3
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle,
- Fig. 4
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle,
- Fig. 5
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein viertes Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle,
- Fig. 6
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein fünftes Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle,
- Fig. 7
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein sechstes Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle,
- Fig. 8
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein siebtes Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle,
- Fig. 9
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein achtes Ausführungsbeispiel einer Rührwerksmühle,
- Fig. 10
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein neuntes Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle und
- Fig. 11
- einen vertikalen Mittel-Längs-Schnitt durch ein zehntes Ausführungsbeispiel einer
Rührwerksmühle.
[0009] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Rührwerksmühle weist einen im Wesentlichen zylindrischen
Mahlbehälter 1 auf, dessen Mittel-Längs-Achse 2 vertikal verläuft, d. h. der Mahlbehälter
1 steht vertikal. Er ist unten durch einen quer zur Achse 2 verlaufenden Boden 3 verschlossen.
Er stützt sich über ein konzentrisch zur Achse 2 angeordnetes Drehlager 4 gegenüber
einem nur angedeuteten Maschinen-Ständer 5 ab, d. h. der Mahlbehälter 1 ist um seine
Mittel-Längs-Achse 2 drehbar. Als Drehantrieb für den Mahlbehälter 1 ist ein gegenüber
dem Maschinen-Ständer 5 abgestützter Mahlbehälter-Antriebsmotor 6 vorgesehen, dessen
Welle 7 parallel zur Achse 2 verläuft und über einen Zahntrieb 8 und einen am unteren
äußeren Umfang des Mahlbehälters 1 angebrachten Zahnkranz 9 den Mahlbehälter 1 in
Drehrichtung 10 antreibt. Aufgrund eines entsprechenden Untersetzungsverhältnisses
des Zahntriebes 8 relativ zum Zahnkranz 9 kann der Antrieb des Mahlbehälters 1 mit
einer relativ niedrigen Drehzahl erfolgen. Anstelle eines Zahntriebes 8 kann naturgemäß
auch ein Reibrad-Antrieb eingesetzt werden.
[0010] Im Mahlbehälter 1 ist ein Rührwerk 11 angeordnet, das im Wesentlichen und insoweit
in üblicher Weise aus einer Rührwerkswelle 12 und an dieser angeordneten und von ihr
radial abstehenden Rührwerkzeugen 13 besteht. Bei den Rührwerkzeugen 13 handelt es
sich im vorliegenden Fall um Rührscheiben mit Durchtrittsöffnungen 14. Die Rührwerkswelle
12 ist in ihrem dem Boden 3 entgegengesetzten oberen Bereich in einem Rührwellen-Lager
15 liegend gelagert. Dieses Lager 15 ist an einer nicht drehbaren in nicht dargestellter
Weise gegenüber dem Maschinen-Ständer 5 abgestützten, stirnseitigen Abdeckung 16 gehalten.
Zwischen der Abdeckung 16 und dem oberen Rand 17 des Mahlbehälters 1 befindet sich
eine Dichtung 18, die also konzentrisch zur Mittel-Längs-Achse 2 des Mahlbehälters
1 angeordnet ist. Die Dichtung 18 ist mit dem Rand 17 des Mahlbehälters 1 nicht verbunden,
da letzterer drehbar ist und da die als Deckel dienende Abdeckung 16 ortsfest, wenn
auch abnehmbar am Maschinen-Ständer 5 angeordnet ist. Die Abdeckung 16 mit der Dichtung
18 dienen als Spritzschutz; der Mahlbehälter 1 ist aber nicht druckfest verschlossen,
d. h. im Mahlbehälter 1 herrscht etwa Atmosphärendruck.
[0011] Das Rührwerk 11 wird mittels eines mit dem Maschinen-Ständer 5 verbundenen Rührwerk-Antriebsmotors
19 angetrieben, dessen Welle 20 parallel zur Rührwerks-Achse 21 verläuft, gegenüber
letzterer aber um eine Exzentrizität e1 versetzt ist. Der Antrieb wird mittels eines
Riementriebes 22 auf die Rührwerkswelle 12 übertragen. Der Antriebsmotor 19 treibt
das Rührwerk 11 in Drehrichtung 23 an, die mit der Drehrichtung 10 gleichgerichtet
sein kann; die Drehrichtungen 10 und 23 können aber auch gegeneinander gerichtet sein.
[0012] Durch die nicht drehbare Abdeckung 16 ist eine Mahlgut-Zuführ-Leitung 24 hindurchgeführt
und gehalten, deren Austrittsöffnung 25 sich in der Nähe des Bodens 3 des Mahlbehälters
1 befindet. Diese Leitung 24 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Strömungs-Umlenker
26 ausgebildet. Dieser Umlenker 26 kann eine Umlenkfläche 27 aufweisen, was zur Folge
hat, dass eine auftreffende Mahlgut-Mahlhilfskörper-Strömung radial nach innen umgelenkt
wird. Die Leitung 24 ist in der Nähe der Mahlraumwand 28 angeordnet. Selbstverständlich
kann die Leitung 24 auch nur als Rohr ausgebildet sein. Ihre wesentliche Funktion
ist die Mahlgut-Zuführung. Der Mahlgut-Zuführ-Leitung 24 wird Mahlgut mittels einer
Mahlgut-Zuführ-Pumpe 31 zugeführt, das durch die Austrittsöffnung 25 im unteren Bereich
des Mahlbehälters 1, also in der Nähe des Bodens 3, in diesen eintritt.
[0013] Durch die Abdeckung 16 ist weiterhin eine druckdicht ausgebildete Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaug-
und Trenn-Einrichtung 32 von außen hindurchgeführt. Diese ist als Tauchrohr 33 ausgebildet,
das in den im Mahlbehälter 1 ausgebildeten Mahlraum 34 hineinragt. An seinem unteren
im Mahlraum 34 befindlichen Ende weist es eine sich trichterförmig erweiternde Eintrittsöffnung
35 auf. Diese Eintrittsöffnung 35 befindet sich geringfügig unterhalb des Spiegels
36, der durch die Füllung des Mahlraums 34 mit Mahlgut und Mahlhilfskörpern 37 gebildet
wird. Das Tauchrohr 33 ragt also nur geringfügig in das durch den Spiegel 36 nach
oben begrenzte Mahlhilfskörper-Bett hinein. Die Eintrittsöffnung 35 befindet sich
nicht erheblich unterhalb des Spiegels 36; es muss nur sichergestellt sein, dass sie
sich vollständig in der Mahlgut-Mahlhilfskörper-Füllung des Mahlraums 34 befindet.
Am oberen außerhalb des Mahlraums 34 befindlichen Ende weist die Einrichtung 32 einen
sich trichterförmig nach oben erweiternden Abschnitt 38 auf, der rundum geschlossen
ist. Aus ihm mündet nach oben eine Absaug-Leitung 39 aus, in der sich eine Mahlgut-Saug-Pumpe
40 befindet. Am erweiterten Abschnitt 38 ist weiterhin ein Schwingungs-Erreger 41
angebracht, der die Einrichtung 32 in Vibration versetzen kann.
Die Arbeitsweise ist wie folgt:
[0014] Durch die Mahlgut-Zuführ-Leitung 24 wird mittels der Mahlgut-Zuführ-Pumpe 31 Mahlgut
in pumpfähigem Zustand, in der Regel also als Suspension, zugeführt. Es findet also
eine sogenannte Nassmahlung statt. Im Mahlraum 34 befindet sich ein Bett von Mahlhilfskörpern
37 in Form einer Teil-Füllung des Mahlraums 34 mit Mahlhilfskörpern 37, das nach oben
durch den Spiegel 36 begrenzt wird. Das Rührwerk 11 wird in Drehrichtung 23 angetrieben;
der Mahlbehälter 1 wird in Drehrichtung 10 angetrieben. Die Drehzahlen werden so gewählt,
dass das Bett aus Mahlhilfskörpern 37 als kompaktes Bett erhalten wird; die Mahlhilfskörper
werden also nicht im Mahlgut fluidisiert. Es stellt sich im Mahlraum 34 eine Mahlhilfskörper-Bewegung
29 ein, die zu einer intensiven Beanspruchung des Mahlgutes unter gleichzeitiger Zerkleinerung
und Dispergierung des Mahlguts führt. In stationärem Zustand der Rührwerksmühle wird
über die Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaug- und Trenn-Einrichtung 32 Mahlgut abgesaugt,
d. h. in der Einrichtung 32 wird durch eine Saug-Pumpe 40 Unterdruck gegenüber Atmosphärendruck
erzeugt. Hierbei steigen außer dem Mahlgut auch Mahlhilfskörper 37 in der Einrichtung
32 aus, und zwar bis maximal in den erweiterten Abschnitt 38 des Tauchrohres 33, jedoch
unterhalb der Absaug-Leitung 39, wie Fig. 1 entnehmbar ist. Es steigen ständig - primär
in der Mitte der Einrichtung 32 - mit dem Mahlgut Mahlhilfskörper 37 nach oben, während
gleichzeitig im Außenbereich, also nahe der Wand des Tauchrohres 33 Mahlhilfskörper
37 wieder nach unten sinken. Es stellt sich hierbei ein Gleichgewichtszustand ein,
bei dem die in der Trenn-Einrichtung 32 befindlichen Mahlhilfskörper 37 sich jedenfalls
unterhalb der Absaug-Leitung 39 befinden. Insbesondere die Rückfließbewegung der Mahlhilfskörper
37 wird durch den Schwingungs-Erreger 41 unterstützt.
[0015] Bevorzugt strömen kleine bzw. verbrauchte Mahlhilfskörper 37 mit dem Mahlgut nach
oben, während unverbrauchte und schwere Mahlhilfskörper 37 im Mahlraum 34 verbleiben.
Es findet also ein ständiges Aufsteigen und Sedimentieren der Mahlhilfskörper 37 im
Schwerkraftfeld statt. Der durch einen Trenn-Spiegel 42 zwischen Mahlhilfskörpern
37 und von Mahlhilfskörpern freiem Mahlgut definierte Gleichgewichtszustand der Mahlhilfskörper-Füllung
im Tauchrohr 33 ergibt sich aus deren Eigengewicht. Als Mahlhilfskörper können solche
aus Stahl, aus Al
2O
3 oder ZrO
2 oder anderen geeigneten Materialien verwendet werden. Der Durchmesser der unverbrauchten,
also nicht abgenutzten neuen Mahlhilfskörper 37 liegt im Bereich von 1 bis 10 mm,
bevorzugt von 4 bis 7 mm. Die Rückströmbewegung der Mahlhilfskörper 37 in das Bett
von Mahlhilfskörpern 37 im Mahlraum wird dadurch unterstützt, dass das Tauchrohr 33
mit einer deutlichen Exzentrizität e2 gegenüber der Achse 2 des Mahlbehälters 1 angeordnet
ist, wie sich insbesondere aus Fig. 2 ergibt. Aufgrund der Exzentrizität e2 ist die
Strömung 48 der Mahlhilfskörper 37 in diesem Bereich besonders intensiv und nimmt
die Mahlhilfskörper 37 aus dem Tauchrohr 33 wieder mit.
[0016] Bei der nachfolgenden Beschreibung von abgewandelten Ausführungsbeispielen werden
jeweils bei entsprechender Übereinstimmung dieselben Bezugsziffern wie bei der vorhergehenden
Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels verwendet, ohne dass es einer erneuten
Beschreibung bedarf. Für funktionell gleiche, konstruktiv geringfügig abgewandelte
Teile werden hochgesetzte Striche oder nachgefügte Buchstaben verwendet, wie es bei
der jeweiligen Beschreibung des jeweiligen Ausführungsbeispiels vorgegeben wird. Auch
insoweit bedarf es keiner erneuten Beschreibung.
[0017] Das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem nach Fig. 1
und 2 nur durch die Ausgestaltung der Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaug- und Trenneinrichtung
32'. An den erweiterten Abschnitt 38 schließt sich noch ein Absaug- und Abtrenn-Gehäuse
43 an, aus dem die Absaug-Leitung 39 ausmündet. In diesem Absaug- und Abtrenn-Gehäuse
43 befinden sich parallel zueinander und gegenüber der Vertikalen schräg angeordnete
Lamellen 44, die ähnlich einem Lamellen-Abscheider ausgebildet sind. An ihnen werden
auch sehr kleine Mahlhilfskörper 37 durch Sedimentation abgeschieden und wandern zurück
in die in der Einrichtung 32' befindliche Füllung aus Mahlhilfskörpern 37, wo sie
dann dem bereits geschilderten Rückwanderungs-Prozess unterworfen werden.
[0018] Das dritte Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich von den vorgenannten
wiederum durch die Ausgestaltung der Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaug- und Trenneinrichtung
32". Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Tauchrohr 33 " sich nach unten, also zum
Mahlraum 34 hin, verjüngend, also nicht zylindrisch, ausgebildet. Der obere erweiterte
Abschnitt 38" weist oberhalb des Trenn-Spiegels 42 noch zusätzlich ein Schutz-Sieb
45 auf, mittels dessen auch noch besonders kleine Mahlhilfskörper 37 zurückgehalten
werden. Ein solches Schutz-Sieb 45 kann selbstverständlich auch bei der Ausgestaltung
nach Fig. 1 und 2 eingesetzt werden.
[0019] Das vierte Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich wiederum von den vorstehenden
nur durch die Ausgestaltung der Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaug- und Trenn-Einrichtung
32"'. Bei dieser Ausgestaltung ist das Tauchrohr 33''' im Wesentlichen zylindrisch
ausgebildet und weist in seinem oberen äußeren Bereich nur einen sich verjüngenden
ÜbergangsAbschnitt 46 auf, da der Durchmesser D des Tauchrohrs 33''' naturgemäß deutlich
größer ist als der Durchmesser d der Absaug-Leitung 39. Der Durchmesser D des Tauchrohres
33''' ist zumindest im Bereich der Eintrittsöffnung 35''' mindestens zehnmal so groß
wie der Durchmesser der größten Mahlhilfskörper 37. An seinem unteren der Eintrittsöffnung
35''' des Tauchrohrs 33''' zugeordneten Ende weist das Tauchrohr 33''' eine Ausnehmung
47 auf, die sich im Strömungsweg der Mahlhilfskörper-Strömung 29 befindet, die lediglich
in Fig. 2 dargestellt ist. Dort ist auch die Ausnehmung 47 in ihrer zur Strömung 29
richtigen Lage dargestellt. Die Ausnehmung 47 befindet sich- bezogen auf die Richtung
der Strömung 29 - auf der stromabwärtigen Seite des Tauchrohres 33''', so dass die
im unteren Bereich des Tauchrohres 33''' befindlichen bzw. dorthin absinkenden Mahlhilfskörper
37 besonders leicht von dem sich vorbeibewegenden Bett aus Mahlhilfskörpern 37 mitgenommen
werden.
[0020] Das fünfte Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 entspricht dem nach Fig. 5, wobei lediglich
das Tauchrohr 33''' entgegen der Richtung der Strömung 29 des Mahlguts und der Mahlhilfskörper
37 geneigt ist. Auch hierbei befindet sich die Ausnehmung 47 im Strömungsschatten
der Einrichtung 32'''. Dieses Ausführungsbeispiel ist besonders vorteilhaft. Wie sich
herausgestellt hat, steigen hierbei die Mahlhilfskörper 37 nur in geringem Umfang
im Tauchrohr 33' nach oben auf. Sie lagern sich vielmehr bevorzugt im unteren, der
Eintrittsöffnung 35' benachbarten Bereich an, und zwar auf der - bezogen auf die Strömung
29 - stromaufwärtigen Seite des Tauchrohres 33'''. Da die Eintrittsöffnung 35''' hierbei
durch eine - bezogen auf die Strömung 29 - zur Ausnehmung 47 ansteigende Kante 30
begrenzt wird, wird im Bett aus Mahlhilfskörpern 37 unterhalb des Spiegels 36 eine
gewisse Freizone oder Entlastungszone geschaffen, so dass die Mahlhilfskörper 37 besonders
leicht wieder aus dem Tauchrohr 33''' austreten können. Die Mahlhilfskörper 37 gelangen
in der Regel also gar nicht bis in den oberen Bereich des Tauchrohres 33'''.
[0021] Das sechste Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 entspricht hinsichtlich der Ausgestaltung
der Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaug- und Trenn-Einrichtung 32 dem nach den Fig. 1 und
2 , wobei allerdings angedeutet ist, dass das Tauchrohr 33 in einer Schiebe-Führung
49 höhenverstellbar sein kann. Weiterhin ist das Mahlbehälter 1a nicht zylindrisch
ausgebildet, sondern erweitert sich nach oben. Des Weiteren ist der Mahlbehälter-Antriebsmotor
6 umgekehrt zu den vorherigen Ausführungsbeispielen angeordnet. Der Zahntrieb 8 greift
an einem Zahnkranz 9a an, der am mahlbehälterseitigen Teil des Drehlagers 4a angebracht
ist.
[0022] Das siebte Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 unterscheidet sich von dem nach Fig. 7
dadurch, dass der Mahlbehälter 1b sich konisch nach oben verjüngt. Des Weiteren ist
der erweiterte Abschnitt 38b des Tauchrohrs 33b asymmetrisch ausgebildet. Auch bei
dieser Ausführungsform liegt der Umlenker 26 nicht an der Mahlraumwand 28b an.
[0023] Das achte Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 betrifft wieder eine Rührwerksmühle in
der oben nach den Fig. 1 bis 6 beschriebenen Grundausführung. Hierbei erfolgt allerdings
die Mahlgut-Zufuhr durch einen in der Abdeckung 16 befindlichen Mahlgut-Einlass 50.
Während bei den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen das Mahlgut in pumpförmiger
Form, also in der Regel als Suspension, zugeführt wird, kann hierbei die Zuführung
von trockenem Mahlgut und Flüssigkeit getrennt durch den Mahlgut-Einlass 50 erfolgen.
Der Umlenker 26c ist hierbei als Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaug- und Trenn-Einrichtung
32c ausgebildet. An deren unterem, benachbart zum Boden 3 des Mahlbehälters 1 befindlichen
Ende ist also eine Eintrittsöffnung 51 ausgebildet. An seinem oberhalb des Mahlbehälters
1 befindlichen Ende weist der insoweit als Tauchrohr 33c dienende Umlenker 26c einen
erweiterten Abschnitt 38c auf, der ebenfalls rundum dicht verschlossen ist und aus
dem die Absaug-Leitung 39 ausmündet. Die Abtrennung der Mahlhilfskörper 37 vom Mahlgut
ist auch hier wiederum die gleiche, wie zuvor bereits geschildert.
[0024] Das neunte Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 unterscheidet sich von dem vierten Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 dadurch, dass die Rührwerksmühle für eine Trockenmahlung ausgestaltet
ist. Anstelle der Mahlgut-Zuführ-Pumpe für pumpfähiges Mahlgut ist nunmehr eine Mahlgut-Zuführ-Einrichtung
52 in Form einer Zufiihr-Schnecken-Maschine 53 vorgesehen, mittels derer das pulverförmige
Mahlgut in die Mahlgut-Zuführ-Leitung 24 gefördert wird. Zwischen der Abdeckung 16
und dem oberen Rand 17 des Mahlbehälters befindet sich keine Dichtung, sondern es
ist ein Spalt 54 vorgesehen, durch den von außen Luft gemäß dem Strömungsrichtungs-Pfeil
55 in den Mahlraum 34 strömen kann.
[0025] Anstelle einer Mahlgut-Saug-Pumpe ist in der Absaug-Leitung 39 ein Gebläse 56, z.
B. ein Radialventilator, vorgesehen. Da kein flüssiges, d. h. pumpfähiges Mahlgut
im Mahlraum 34 ist, bildet sich auch kein Spiegel aus. Es ist vielmehr ein Mahlhilfskörper-Bett
vorgesehen, aus dessen Oberfläche 57 Mahlhilfskörper 37 und gemahlenes Mahlgut abgesaugt
werden kann. Um den Eintritt der gemäß Strömungsrichtungs-Pfeil 55 in den Mahlraum
gelangenden Luft zu ermöglichen, ist es notwendig, dass die Ausnehmung 47'''' sich
zum einen bis unter der Oberfläche 57 erstreckt, sich aber auch oberhalb dieser fortsetzt,
damit die Luft direkt in das Tauchrohr 33'''' eintreten kann.
[0026] Das zehnte Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 entspricht im Wesentlichen dem nach Fig.
10, wobei lediglich das Tauchrohr 33'''' entsprechend der Darstellung in Fig. 6 entgegen
der Richtung der Strömung 29 des Mahlguts und der Mahlhilfskörper 37 geneigt ist.
Auch hierbei befindet sich die Ausnehmung 47'''' im Strömungsschatten der Einrichtung
32"". Auch hierbei ist in Übereinstimmung mit dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 10
die Ausnehmung 47'''' so ausgestaltet, dass sie einerseits in das Bett aus Mahlhilfskörpern
37 und Mahlgut eintaucht, aber auch bis oberhalb der Oberfläche 57 ragt, so dass die
gemäß dem Strömungsrichtungs-Pfeil 55 einströmende Luft mit durchgesaugt werden kann.
[0027] Auch hierbei erfolgt die Abtrennung der gemeinsam mit dem gemahlenen Mahlgut abgesaugten
Mahlhilfskörper durch Sedimentation.
[0028] Die zuvor geschilderten Abwandlungen können naturgemäß auch jeweils wechselweise
bei anderen Ausführungsbeispielen eingesetzt werden. Beispielsweise muss der Querschnitt
der Einrichtung 32 nicht kreisförmig sein; er kann auch als Vieleck oder unsymmetrisch
ausgebildet sein.
1. Rührwerksmühle
- mit einem Mahlbehälter (1, 1a, 1b), der
-- einen Mahlraum (34) umschließt,
-- mittels eines Bodens (3) nach unten verschlossen ist,
-- eine obere Abdeckung (16) aufweist und
-- eine vertikale Mittel-Längs-Achse (2) aufweist,
- mit einem Rührwerk (11), das
-- eine zur Mittel-Längs-Achse (2) parallele Rührwerks-Achse (21) aufweist, und
-- im Mahlraum (34) mit Rührwerkzeugen (13) versehen ist,
- mit einem Rührwerks-Antrieb (19) zum Drehantrieb des Rührwerks (11) um seine Rührwerks-Achse
(21),
- mit einer in den Mahlraum (34) mündenden Mahlgut-Zuführung (24, 50),
- mit einer aus dem Mahlraum (34) herausgeführten Mahlgut-Abführung und
- mit einer Teil-Füllung des Mahlraums (34) mit Mahlhilfskörpern (37), die in einem
Mahlgut-Mahlhilfskörper-Bett in Richtung einer Strömung (29) bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlgut-Abführung als Mahlgut-Mahlhilfskörper-Absaugund Trenn-Einrichtung (32,
32', 32", 32"', 32c, 32'''') ausgebildet ist, die ein in das Mahlgut-Mahlhilfskörper-Bett
mit einer Eintrittsöffnung (35, 35''') eintauchendes Tauchrohr (33, 33", 33"', 33b,
33c, 33"") aufweist, aus dem oberhalb des Mahlbehälters (1, 1a, 1b) eine Absaug-Leitung
(39) mit einer Mahlgut-Saug-Einrichtung (40, 56) ausmündet.
2. Rührwerksmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mahlbehälter (1, 1a, 1b) mittels eines Mahlbehälter-Antriebs (6) drehantreibbar
ist.
3. Rührwerksmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Tauchrohr (33, 33'', 33''', 33b, 33c, 33"") exzentrisch zur Mittel-Längs-Achse
(2) angeordnet ist.
4. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das Rührwerk (11) exzentrisch zur Mittel-Längs-Achse (2) angeordnet ist.
5. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Eintrittsöffnung (35) des Tauchrohres (33) sich zum Mahlgut-Mahlhilfskörper-Bett
hin erweitert.
6. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33, 33") oberhalb des Mahlraums (34) einen sich nach oben erweiternden
Abschnitt (38, 38") aufweist, aus dem die Absaug-Leitung (39) ausmündet.
7. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33') oberhalb des Mahlraums (34) ein Absaugund Abtrenn-Gehäuse (43)
aufweist, in dem gegenüber der Vertikalen geneigte Lamellen (44) angeordnet sind.
8. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr nicht zylindrisch ausgebildet ist.
9. Rührwerksmühle nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33') sich zum Mahlraum (34) hin verjüngt.
10. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33''', 33'''') durchgehend zylindrisch ausgebildet ist.
11. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33''', 33'''') an seiner im Mahlraum (34) befindlichen Eintrittsöffnung
(35''') eine Ausnehmung (47, 47'''') aufweist.
12. Rührwerksmühle nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (47, 47'''') - bezogen auf die Richtung der Strömung (29) - auf der
stromabwärtigen Seite des Tauchrohres (33''', 33'''') ausgebildet ist.
13. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33''', 33'''') gegenüber der Vertikalen geneigt angeordnet ist.
14. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33"', 33"") im Bereich der Eintrittsöffnung (35''') eine in Richtung
der Strömung (29) hin ansteigende Kante (30) aufweist.
15. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlgut-Zuführung als bis in die Nähe des Bodens (3) des Mahlraums (34) reichende
Mahlgut-Zuführ-Leitung (24) ausgebildet ist.
16. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr (33, 33', 33'', 33''') gegenüber dem Mahlbehälter (1a, 1b) höhenverstellbar
ausgebildet ist.
17. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlgut-Zuführung (50) in den oberen Bereich des Mahlraums (34) mündet und das
Tauchrohr (33) bis in die Nähe des Bodens (3) in den Mahlraum (34) reicht.
18. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
dass das Tauchrohr unsymmetrisch ausgebildet ist.
19. Rührwerksmühle nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
dass unterhalb der Absaug-Leitung (39) ein Schutz-Sieb (45) angeordnet ist.
20. Rührwerksmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlgut-Saug-Einrichtung als Mahlgut-Saug-Pumpe (40) ausgebildet ist.
21. Rührwerksmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Mahlgut-Saug-Einrichtung als Gebläse (56) ausgebildet ist.