[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Behältern aus flexiblem
Material gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Verfahren dieser Art sind bekannt (FR-A-1 044 871, EP-B-0 487 788). Es ist ferner
bekannt (DE-A-198 25 080), Folienbeutel aus zwei separaten Folienbahnen herzustellen,
zwischen die eine gesonderte, gefaltete Bodenfolie eingeschweißt wird. Nach Anbringung
von Querschweißnähten erfolgt eine Vereinzelung der Folienbeutel durch einen Querschneidevorgang,
der die Querschweißnähte zwischen den angrenzenden Folienbeuteln aufteilt. Die Erfindung
befaßt sich mit dem Problem, den Herstellungsvorgang einer doppelreihigen Behälterkette
zu vereinfachen. Die Erfindung löst dieses Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis
4 verwiesen.
[0003] Durch das Arbeiten mit einer Ober- und einer Unterbahn vereinfachen sich die Bearbeitungsvorgänge
durch den Fortfall oder die Verringerung von Faltvorgängen, so daß sich das Verfahren
auf handelsüblichen Standbodenbeutelmaschinen realisieren läßt und keiner komplizierten
Sondermaschinen bedarf. Zudem bietet sich auf einfäche Weise die Möglichkeit, den
die beiden Beutelreihen verbindenden Mittelstreifen ebenfalls doppellagig auszuführen
und dadurch zu verstärken. Durch das Einbringen von gesonderten Bodenstreifen kann
für den Boden ein vom übrigen Material abweichendes, beispielsweise verstärktes Material
verwendet werden.
[0004] Weitere Einzelheiten und Wirkungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und der Zeichnung, anhand der das Verfahren nach der Erfindung näher erläutert wird.
In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Teilansicht zur Veranschaulichung von zwei aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsvorgängen,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung zur Veranschaulichung des Zustands der Teile
nach Einfügen der Bodenstreifen zwischen die Ober- und die Unterbahn,
- Fig. 3
- im Ausschnitt eine perspektivische Draufsicht auf eine Behälterkette nach Abschluß
aller Bearbeitungsvorgänge, und
- Fig. 4
- eine perspektivische Darstellung einer Paketbildung durch Leporello-Faltung.
[0005] Das Verfahren zur Herstellung von Behältern B nach der Erfindung nimmt seinen Ausgang
durch ein Zusammenführen von zwei gleichen Bahnen 1,2 aus flexiblem Material. Die
beiden Bahnen 1,2 können dabei beispielsweise von getrennten Vorratsrollen abgezogen
und in fluchtende Übereinanderlage gebracht und dann gemeinsam weitergefördert werden.
Statt dessen ist es auch möglich, eine entsprechend breite Ausgangsbahn beim Vorlauf
in zwei Bahnhälften zu zerteilen, eine Bahnhälfte zu wenden und als Oberbahn 1 fluchtend
über der anderen Bahnhälfte als Unterbahn 2 gemeinsam weiterzufördern. Das Wenden
der einen Bahn relativ zur anderen ist insbesondere dann notwendig, wenn mehrschichtige
oder mehrlagige Materialbahnen Verwendung finden um sicherzustellen, daß von innen
nach außen bei beiden Bahnen die gleiche Lagen- oder Schichtfolge vorliegt. Schließlich
ist es auch denkbar, eine flache Ausgangsbahn entsprechender Breite um eine Längsmittelachse
zu einer Doppelbahn zu falten und die übereinanderliegenden Bahnhälfte durch einen
Trennvorgang zu vereinzeln und als getrennte Ober- und Unterbahn 1,2 fluchtend übereinanderliegend
weiterzufördern.
[0006] Die Ausführung des Bahnmaterials hängt von dem zu verpackenden Gut und den Beanspruchungen
ab, die auf die befüllten Behälter B bis zum Endverbraucher einwirken. Wesentlich
ist, daß die flexiblen Bahnmaterialien untereinander durch Kleboder Heißsiegelnähte
verbunden werden können, wobei Heißsiegelnähte wegen der höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit
den Vorzug genießen.
[0007] Nach der Ausrichtung der Bahnen fluchtend übereinander wird die Oberbahn 1 bei vorübergehend
im Abstand getrennter Führung oberhalb der Unterbahn 2 in drei Streifen 3,4,5 zerteilt,
von denen der mittlere Oberbahnstreifen 4 von den beiden äußeren Oberbahnstreifen
3,5 durch einen einfachen Schneidvorgang abgeteilt werden kann. Statt dessen kann
der mittlere Oberbahnstreifen 4 auch durch jeweils eine Doppelschneidlinie von den
äußeren Oberbahnstreifen 3,5 abgeteilt und der Streifenbereich zwischen den Doppelschneidlinien
entfernt werden. Die letztere Ausführung ist in der Zeichnung veranschaulicht, die
zwischen den Streifen 3,4 und 4,5 jeweils einen streifenförmigen Freiraum 6,7 erkennen
läßt, wie er nach Entfernen des Streifenbereiches zwischen Doppelschneidlinien zurückbleibt.
[0008] Zwischen die Außenränder der äußeren Oberbahnstreifen 3,5 und der Unterbahn 2 werden
nunmehr V-förmig gefaltete, endlose Bodenstreifen 8,9 eingelegt und so ausgerichtet,
daß deren Außenkanten mit den Außenkanten der Ober- und der Unterbahn 1,2 fluchten,
wie dies Fig. 2 versinnbildlicht.
[0009] Nach dem Einlegen der Bodenstreifen 8,9 werden nunmehr die Bahnen 1,2 in Aufeinanderlage
bzw. in Anlage mit den Bodenstreifen 8,9 zusammengeführt, wonach Längs- und Querverbindungsnähte
zur Behälterkonfektionierung angebracht werden. Dabei werden durch Längsverbindungsnähte
10 die Oberbahnstreifen 3,5 mit den Bodenstreifen 8,9 und die Bodenstreifen 8,9 mit
der Unterbahn 2 verbunden, bevorzugt durch Heißsiegeln. Diese Längsverbindungsnähte
10 sind in Fig. 2 nur schematisch angedeutet. Querverbindungsnähte 11 bilden den Seitenverschluß
der herzustellenden Behälter B und erstrecken sich von den den Bodenverschluß bildenden
Längsverbindungsnähten 10 bis zu den Innenkanten 3',5' der Oberbahnstreifen 3,5. Sie
können auch in kurzem Abstand vor diesen Innenkanten 3',5' enden. Die Querverbindungsnähte
11 haben bevorzugt eine Breite, die es ermöglicht, durch sie hindurch z.B. mittels
Stanzmesser Querperforationen 12 anzubringen, die sich von den Außenkanten der Oberbahnstreifen
3,5 und der Unterbahn 2 jeweils jeweils bis zur Innenkante 3',5' der Oberbahnstreifen
3,5 erstrecken.
[0010] Durch weitere Längsverbindungsnähte 13,14 wird ferner der mittlere Oberbahnstreifen
4 auf einem durchgehenden Mittelstreifenbereich der Unterbahn 2 festgelegt, der sich
zwischen den Innenkanten 3',5' der Oberbahnstreifen 3,5 erstreckt und dementsprechend
entweder gleich breit ist wie der mittlere Oberbahnstreifen 4 oder geringfügig breiter
als dieser, wenn der Oberbahnstreifen 4 durch Doppelschneidlinien zur Abteilung gelangt.
[0011] Fig. 3 zeigt die nun zu einer Behälterkette zusammengefügten Teile 1,2,8,9, die zwei
Reihen von quer zur Förderrichtung 15 einander fluchtend paarweise gegenüberliegende
Behälter B umfaßt, die an den Querperforationslinien 12 einzeln aneinandergrenzen.
An ihren offenen Enden sind die Behälter B mit dem Mittelstreifenbereich der Unterbahn
2 vereinigt. Eine derartige Behälterkette kann zur Bevorratung auf eine Trägerhülse
aufgewickelt oder aber durch Leporello-Faltung zu einem Paket P zusammengefügt werden,
wie es in Fig. 4 versinnbildlicht ist, in der jede Lage jeweils vier Behälter B umfaßt.
[0012] Mit Hilfe des durch den mittleren Oberbahnstreifen 4 verstärkten Mittelstreifenbereichs
der Unterbahn 2 zwischen den Behältern B können diese paarweise einer Füllstation
zugeführt, befüllt und anschließend verschlossen werden, wonach die Behälter B vom
Mittelstreifenbereich der Unterbahn 2 abgetrennt und dadurch vollständig vereinzelt
werden.
1. Verfahren zur Herstellung von Behältern, insbesondere Beuteln, aus flexiblem Material,
dessen Wandungen durch Heißsiegeln und/oder Kleben untereinander verbindbar sind,
bei dem eine flache Bahn des flexiblen Materials fortlaufend aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsstationen zugeführt wird, in denen Verbindungsnähte angebracht, Trennvorgänge
ausgeführt und zwei Reihen von quer zur Förderrichtung fluchtend einander paarweise
gegenüberliegenden, entlang ihrer Seitenränder vereinzelten Behältern (B) gebildet
werden, die an ihren einander zugewandten offenen Enden unterseitig mit einem durchgehenden
Bahn-Mittelstreifenbereich in Verbindung stehen und eine Behälterkette bilden, die
zur Bildung einer Behältervorratseinheit auf einem Träger aufwickelbar oder zu einem
Paket (P) faltbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- über eine untere flache Bahn (2) eine obere flache Bahn (1) eingebracht und beide
Bahnen fluchtend übereinander als Ober- und Unterbahn gemeinsam weitergefördert werden,
- die Oberbahn (1) in drei Oberbahnstreifen (3;4;5) zerteilt wird, von denen der mittlere
Oberbahnstreifen (4) den Mittelstreifenbereich in der Unterbahn (2) zwischen den späteren
Behälterreihen überdeckt,
- zwischen die Außenränder der äußeren Oberbahnstreifen (3;5) und der Unterbahn (2)
V-förmig gefaltete, die späteren Behälterböden bildende, endlose Bodenstreifen (8;9)
aus flexiblem Material eingelegt werden, wobei deren Außenkanten mit den Außenkanten
der Ober- (1) und der Unterbahn (2) fluchten,
- Längs- (10) und Querverbindungsnähte (11) für den Boden- bzw. den Seitenverschluß
der Behälter (B) sowie Längsverbindungsnähte (13;14) für die Verbindung des mittleren
Oberbahnstreifens (4) auf dem Mittelstreifenbereich der Unterbahn (2) angebracht werden
und anschließend
- bis zum Mittelstreifenbereich der Unterbahn reichende Querperforationen (12) zur
seitlichen Vereinzelung der Behälter (B) ausgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine flache Ausgangsbahn in zwei Bahnhälften zerteilt, eine Bahnhälfte gewendet und
als Oberbahn (1) fluchtend über der anderen Bahnhälfte als Unterbahn (2) weitergefördert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine flache Ausgangsbahn um eine Längsmittelachse zu einer Doppelbahn gefaltet wird,
und die übereinanderliegenden Bahnhälften durch einen Trennvorgang vereinzelt und
als getrennte Ober- (1) und Unterbahn (2) fluchtend übereinanderliegend weitergefördert
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Oberbahnstreifen (4) durch jeweils eine Doppelschneidlinie von den äußeren
Oberbahnstreifen (3,5) abgeteilt und der Streifenbereich zwischen den Doppelschneidlinien
entfernt wird.