[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überprüfung von Aufzugsanlagen.
Weiter betrifft die Erfindung eine Aufzugsanlage, die mit einer Kabine, einem Aufzugsantrieb
und einer Aufzugssteuerung, die einen Speicher umfasst, versehen und an die eine Anzeigen-
und Bedieneinheit gekoppelt ist.
[0002] Aufzugsanlagen müssen nach ihrer Installation oder aufwendigen Reparaturmassnahmen
überprüft werden. Insbesondere ist nach der Installation der Aufzugsanlage eine Inbetriebnahme
erforderlich, bei der viele Parameter eingestellt werden müssen und eine umfangreiche
und detaillierte Prüfung der einzelnen Komponenten der Aufzugsanlage durchgeführt
wird. Es müssen eine Reihe von Verfahrensschritten durchgeführt werden, die nach der
Installation aller mechanischen Teile und aller elektrischen Komponenten zu erfolgen
haben, um die Anlage in einen Zustand zu versetzen, der einen Normalbetrieb ermöglicht.
Zu den notwendigen Verfahrensschritten einer Inbetriebnahme gehören unter anderem
eine Überprüfung der mechanischen und elektrischen Anforderungen, eine Aktivierung
der elektrischen Komponenten, eine Überprüfung des Antriebs, die Konfiguration von
Schachtinformation zur Bestimmung der Position und der Geschwindigkeit der Aufzugskabine
und die Konfiguration einer Aufzugssteuerung sowie einer Vorrichtung zur Messung der
Kabinenlast und der Kommunikationsschnittstellen.
[0003] Nach der Inbetriebnahme muss die Aufzugsanlage einer Abnahmeprüfung unterzogen werden.
Die Abnahmeprüfung wird von einer für diese Tätigkeit befugten Person, der Abnahmeprüfer,
durchgeführt und umfasst eine Reihe von Prüfungen, die vor der Übergabe der Aufzugsanlage
an den Kunden zwingend durchgeführt werden müssen, um festzustellen, ob die Anlage
die vorgesehene Spezifikation erfüllt oder ob die gesetzlich vorgeschriebenen Richtlinien
und Normen erfüllt sind oder ob Mängel bestehen und, falls ja, worin diese bestehen.
[0004] Die Abnahmeprüfung wird mit der Erstellung eines Abnahmeprotokolls abgeschlossen,
das die Ergebnisse der vorgenommenen Prüfungen festhält. Nach den gesetzlichen Bestimmungen
muss der Abnahmeprüfer das Ergebnis der Abnahmeprüfung persönlich verantworten. Es
müssen verschiedene Zertifikate, beispielsweise eine Konformitätsbestätigung, eine
Fertigstellungsvereinbarung oder ein Abnahmezertifikat, ausgestellt werden, die persönlich
zu unterschreiben sind. Der Abnahmeprüfer hat deshalb ein persönliches Interesse daran,
sich am Ort der Aufzugsanlage zuverlässig einen Überblick über alle nachzuprüfenden
Erfordernisse einschliesslich der gesetzlichen Normen und über die Relevanz der verschiedenen
Ergebnisse der Abnahmeprüfung zu verschaffen. Dabei machen es die heute üblichen Dokumentationen
nicht leicht, diesen Überblick im Einzelfall zu gewinnen, zumal in den Dokumentationen
zwar häufig Angaben für einen Aufzugstyp enthalten sind, die aber zusätzlich Querverweise
auf andere Quellen, beispielsweise auf gesetzliche Normen und spezifische Datenblätter
für bestimmte Komponenten, enthalten, die gesondert ausgewertet werden müssen.
[0005] Die konkreten Schritte einer Inbetriebnahme und/oder Abnahmeprüfung einer Aufzugsanlage
sind in der Regel von der spezifischen Konfiguration der Aufzugsanlage abhängig. Dabei
spielen insbesondere der Typ oder die Baureihe der Aufzugsanlage und die Auslegung
der Aufzugsanlage in Hinblick auf Grösse, Leistung und Komfort eine entscheidende
Rolle.
[0006] Inbetriebnahmen und Abnahmeprüfungen nach einem üblichen Muster sind für die überprüfende
Person aufwendig und bieten viele Anlässe, Fehler zu machen, die mitunter übersehen
werden. Dies wird insbesondere dadurch begründet, dass jede Aufzugsanlage individuell
ausgebildet ist und demzufolge eine individualisierte Überprüfung erfordert. Selbst
eine Installation von Aufzugsanlagen der gleichen Baureihe in Gebäuden mit unterschiedlichen
Gebäudeparametern erfordern unterschiedliche Massnahmen zur Inbetriebnahme und zur
Abnahmeprüfung. Weiterentwicklungen von Aufzugsanlagen erfordern eine ständige Anpassung
der Massnahmen zur Inbetriebnahme und Abnahmeprüfung. Diese Weiterentwicklungen sind
in einer Veilzahl von ergänzenden Dokumenten enthalten, so dass der Inbetriebnehmer
und der Abnahmeprüfer eine Vielzahl von Einzelfallentscheidungen, die von der konkreten
Konfiguration des Aufzugs, zum Beispiel Typ des Aufzugs, Typ des verwendeten Antriebs,
Typ der verwendeten Fangbremse, Auslegung des Aufzugs hinsichtlich Höhe des Schachtes,
maximale zu transportierende Last, vorgesehene maximale Geschwindigkeit der Kabine
etc., abhängen, treffen müssen, um die entsprechenden Massnahmen bei der Inbetriebnahme
und bei der Abnahmeprüfung zu bestimmen. Bei der Vielzahl der Auswahlentscheidungen
können viele Fehler, insbesondere durch Übersehen von Details oder ein Auslassen von
Einzelmassnahmen, gemacht werden.
[0007] Ausserdem müssen eine Vielzahl von Messwerten erfasst werden, wobei in Abhängigkeit
von den Messwerten weitere Massnahmen ausgewählt werden müssen, insbesondere bei Abweichungen
zwischen Istwerten und Sollwerten. Die Sollwerte hängen dabei teilweise von mehreren
Parametern der Aufzugskonfiguration ab und müssen für jeden Einzelfall ermittelt werden.
Beispielsweise hängt die Wirkung einer Fangbremse vom Typ der Bremse und auch von
anderen Anlageparametern, wie beispielsweise von der Masse und der vorgesehenen Höchstgeschwindigkeit
der Aufzugskabine oder der Auslegung der Führungsschienen für die Kabine, ab.
[0008] Um eine Inbetriebnahme oder eine Abnahmeprüfung durchzuführen, ist eine umfangreiche
Dokumentation notwendig, die der Inbetriebnehmer oder Abnahmeprüfer mit sich führen
muss, wenn er stets für alle möglichen Anlagetypen und Konfigurationen eines Anlagetyps
ausgerüstet sein will. Will er nur die unbedingt notwendigen Dokumente einer spezifischen
Aufzugsanlage mit sich führen, muss er jeweils eine gezielte Auswahl treffen, wobei
leicht Dokumente vergessen oder falsche Dokumente ausgewählt werden können.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Überprüfung einer Aufzugsanlage anzugeben,
bei dem Fehler durch eine überprüfende Person vermieden oder zumindest verringert
werden. Weiterhin soll ein solches Verfahren eine komfortable und zuverlässige Abnahme
einer Aufzugsanlage ermöglichen. Des weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Aufzugsanlage anzugeben.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 21
gelöst.
[0011] Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, dass die Informationen über die spezielle
Aufzugsanlage teilweise schon während der Installation bereitsteht oder für die Inbetriebnahme
oder Abnahmeprüfung relevante Parameter dem Hersteller der Aufzugsanlage bekannt sind.
Der Hersteller der Aufzugsanlage kennt in jedem Fall die erforderlichen Schritte,
die zur Inbetriebnahme und zur Abnahmeprüfung einer Aufzugsanlage erforderlich sind.
[0012] Deshalb wird erfindungsgemäss vorgeschlagen, dass bei der Überprüfung einer Aufzugsanlage
anhand von Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage in der Aufzugssteuerung alle notwendigen
Schritte ermittelt werden. Diese Konfigurationsdaten sind hierfür in einem Speicher
der Aufzugsanlage gespeichert. Anhand der ermittelten Schritte wird dann ein Überprüfungsprogramm
erstellt, das die Schritte in einer vorgegebenen Reihenfolge abarbeitet. Dabei werden
die Schritte von der Anzeigen- und Bedieneinheit angezeigt, wobei für die einzelnen
Schritte erforderliche Eingaben von Parametern der Aufzugsanlage über die Anzeigen-
und Bedieneinheit eingegeben werden.
[0013] Die Art der Überprüfung ist von einem gewählten Betriebsmodus abhängig. Von dem gewählten
Betriebsmodus ist auch die Erstellung des Überprüfungsprogramms abhängig. Beispielsweise
ist für eine Inbetriebnahme einer Aufzugsanlage ein anderes Überprüfungsprogramm erforderlich
als für die Abnahmeprüfung einer bereits in Betrieb genommenen Aufzugsanlage. Die
Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage werden in einem Speicher abgelegt und identifizieren
die Aufzugsanlage und deren Konfiguration derart, dass sich aus diesen Konfigurationsdaten
alle zum Zwecke der Überprüfung vorzunehmenden Schritte eindeutig bestimmen lassen.
Nach Spezifikation der Konfigurationsdaten kann der Ablauf des Überprüfungsprogramms
festgelegt werden. Das Überprüfungsprogramm umfasst eine Menüsteuerung, die durch
die erforderlichen Schritte der Überprüfung führt. Die für die Abarbeitung der Schritte
erforderlichen Prüfungen, Inspektionen, Tests, Eingaben von Parametern etc. werden
der überprüfenden Person über die Anzeigen- und Bedieneinheit angezeigt, wobei erforderliche
Eingaben über die Anzeigen- und Bedieneinheit eingegeben werden. Die für eine Überprüfung
erforderlichen Schritte können auch eine Aufforderung zur Prüfung von Komponenten
der Aufzugsanlage umfassen. Es können auch Aufforderungen umfasst sein, Parameter,
beispielsweise des Gebäudes, einzugeben oder Komponenten für den Normalbetrieb genau
einzustellen. Die Konfigurationsdaten können Sollwerte von Parametern enthalten, die
auf der Anzeigen- und Bedieneinheit angezeigt werden. Überdies kann ein Schritt eine
Aufforderung umfassen, einen lstwert eines Parameters aufzunehmen und über die Anzeigen-
und Bedieneinheit einzugeben, so dass der Istwert mit dem dazugehörigen Sollwert verglichen
werden kann.
[0014] Durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung wird stets eine vollständige Überprüfung
der Aufzugsanlage durchgeführt. Basierend auf den Konfigurationsdaten wird ein effizientes
Überprüfungsprogramm erstellt, das die überprüfende Person in der richtigen Reihenfolge
mit allen notwendigen Details durch die Überprüfung führt. Dabei wird durch das schrittweise
Abarbeiten ein Auslassen von Schritten verhindert. Denn das Überprüfungsprogramm lässt
ein Fortfahren mit dem nächsten Schritt erst dann zu, wenn der aktuelle Schritt erfolgreich
abgearbeitet wurde. Durch die Konfigurationsdaten kann ein Suchen nach optionalen
Ausstattungen der Aufzugsanlage unterbleiben. Eventuelle Weiterentwicklungen von Komponenten
oder neue gesetzliche Regelungen sind in den Konfigurationsdaten berücksichtigt und
liegen somit bei der Erstellung des Überprüfungsprogramms zugrunde. Die überprüfende
Person muss keine umfangreiche Dokumentation mit sich führen, um für alle unterschiedlichen
Konfigurationen von Aufzugsanlagen ausgestattet zu sein. Aus den Konfigurationsdaten
ergeben sich alle erforderlichen Parameter, die bei einer Überprüfung überprüft, eingestellt
oder eingegeben werden müssen.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 20 und 22
bis 28 angegeben.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Überprüfungsprogramm
von einem Prozessor der Aufzugssteuerung abgearbeitet. Die Aufzugssteuerung verfügt
normalerweise über die notwendige Rechenleistung, so dass das Überprüfungsprogramm
auf dem Prozessor der Aufzugssteuerung gestartet werden kann. Es kann aber auch ein
in der Anzeigen- und Bedieneinheit angeordneter Prozessor zu Abarbeitung des Überprüfungsprogramms
verwendet werden. Damit lässt sich die Überprüfung durchführen, ohne dass die Rechenleistung
in der Aufzugssteuerung beeinflusst wird. Zu diesem Zweck werden die Konfigurationsdaten
zu der Anzeigen- und Bedieneinheit übertragen, so dass das Überprüfungsprogramm dort
erstellt werden kann. Das Überprüfungsprogramm kann jedoch auch in der Aufzugssteuerung
erstellt werden und dann zu dem Prozessor der Anzeigen- und Bedieneinheit übertragen
werden, um dort abgearbeitet zu werden. Dies ist insbesondere dann erforderlich, wenn
die Rechenleistung in der Aufzugssteuerung begrenzt ist oder für andere notwendige
Prozesse bei der Inbetriebnahme benötigt wird. Ausserdem ist eine mobile Anzeigen-
und Bedieneinheit bei der Überprüfung von Vorteil, da sich die überprüfende Person
an vielen unterschiedlichen Positionen in der Aufzugsanlage oder im Aufzugsschacht
aufhalten muss, um die Überprüfung durchzuführen.
[0017] In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden bei der Überprüfung erfindungsgemäss
die Komponenten, die in die Aufzugsanlage eingebaut sind, initialisiert. Dies kann
durch das Einschalten der Aufzugsanlage oder auch durch ein manuelles Aktivieren der
Komponenten durch die überprüfende Person erfolgen. Durch die Initialisierung ist
es möglich, den Umfang der eingebauten Komponenten zu erfassen und daraus die Konfigurationsdaten
der Aufzugsanlage abzuleiten und zu erfassen und in dem Speicher der Aufzugsanlage
abzuspeichern. Vorzugsweise können die Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage eine
Identifikationsnummer und/oder eine Liste aller Komponenten der Aufzugsanlage umfassen,
die bei der Überprüfung berücksichtigt werden müssen. Dies ermöglicht eine individuelle
Festlegung aller für die Überprüfung erforderlichen Schritte, wobei durch die Identifikationsnummer
eine eindeutige Zuordnung getroffen wird und Verwechselungen ausgeschlossen werden.
Weiter werden bei der Überprüfung auch nur die Komponenten überprüft, die wirklich
in der Aufzugsanlage installiert wurden, wodurch ein Herausfinden, ob optionale Komponenten
installiert sind, entfällt.
[0018] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird vor dem Start der Inbetriebnahme
eine Identitätsüberprüfung der überprüfenden Person durchgeführt, wobei die Identitätsüberprüfung
durch Eingabe von Codes oder mittels einer Chipkarte oder mittels biometrischer Sensoren
erfolgt. Damit wird eine Inbetriebnahme und/oder Abnahmeprüfung durch unbefugte Personen
ausgeschlossen.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine mobile Anzeigen-
und Bedieneinheit an die Aufzugsanlage angeschlossen, die einen eigenen Speicher umfasst,
in den das auf den Konfigurationsdaten basierende Überprüfungsprogramm übertragen
wird. Damit wird die Rechenleistung der Aufzugsanlage nicht durch die Überprüfung
beeinträchtigt. Ausserdem kann ein standardmässiges Vorhandensein eines Prozessors
in der Anzeigen- und Bedieneinheit für die Durchführung der Überprüfung benutzt werden,
wodurch ein auf bekannten Betriebssystemen basierendes Menüsystem verwendet werden
kann.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Konfigurationsdaten
der Aufzugsanlage während der Herstellung erfasst und gespeichert. Da der Hersteller
der Aufzugsanlage alle relevanten Komponenten kennt, die je nach Betriebsmodus überprüft
oder eingestellt werden müssen, kann er bei dem Bau einer Aufzugsanlage die Konfigurationsdaten
der Aufzugsanlage bestimmen und diese vorzugsweise in dem Speicher der Aufzugssteuerung
abspeichern. Er kann die Konfigurationsdaten jedoch auch auf einem Datenträger hinterlegen
oder in einer Servicezentrale abspeichern, wo sie bei Bedarf abgerufen werden können.
Bei Speicherung auf einem Datenträger oder in der Servicezentrale ergibt sich der
Vorteil, dass eventuelle Weiterentwicklungen der Komponenten oder Änderungen der gesetzlichen
Vorschriften in die Konfigurationsdaten eingearbeitet werden können und damit ein
Veralten der in dem Speicher der Aufzugsanlage abgespeicherten Konfigurationsdaten
verhindert wird. Einem Veralten der Konfigurationsdaten kann zum Beispiel mit einer
Aktualisierung der Konfigurationsdaten über eine Kommunikationsverbindung mit der
Servicezentrale vorgebeugt werden.
[0021] Ebenso ist es vorteilhafterweise möglich, die Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage
nach der Installation der Aufzugsanlage zu erfassen und zu speichern. Dabei wird ein
Erfassungsprogramm gestartet, welches die Konfigurationsdaten von Komponenten der
Aufzugsanlage abfragt. Bei dieser Ausgestaltung ist es vorteilhaft, wenn individuelle
Konfigurationen, die sich bei der Installation der Aufzugsanlage ergeben haben, berücksichtigt
werden.
[0022] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird als Betriebsmodus ein Inbetriebnahmemodus
gewählt. Dabei werden anhand der Konfigurationsdaten alle notwendigen Inbetriebnahmeschritte
ermittelt und in einem Speicher der Aufzugsanlage gespeichert. Mittels der Inbetriebnahmeschritte
wird ein Inbetriebnahmeablaufprogramm erstellt, das von einem Inbetriebnehmer gestartet
wird. Dieses Inbetriebnahmeablaufprogramm arbeitet die Inbetriebnahmeschritte in einer
vorgegebenen Reihenfolge ab, wobei die Inbetriebnahmeschritte von der Anzeigen- und
Bedieneinheit angezeigt werden und erforderliche Eingaben von Parametern der Aufzugsanlage
über die Anzeigen- und Bedieneinheit eingegeben werden. Durch die Wahl des Inbetriebnahmemodus
lässt sich das Inbetriebnahmeablaufprogramm erstellen, das gezielt auf die erforderlichen
Massnahmen einer Inbetriebnahme abgestimmt ist. Durch die speziellen Konfigurationsdaten
der Aufzugsanlage wird ein Inbetriebnahmeablaufprogramm erstellt, das auf die speziellen
Erfordernisse der Aufzugsanlage zugeschnitten ist. Der Inbetriebnehmer muss somit
nur noch die auf der Anzeigen- und Bedieneinheit angezeigten Schritte abarbeiten,
ohne dass er bestimmte Parameter der Aufzugsanlage nachzuschlagen hat.
[0023] Vorteilhafterweise umfassen die Inbetriebnahmeschritte eine Aufforderung zum Anschluss
oder zur Prüfung von Komponenten der Aufzugsanlage, eine Aufforderung zur Eingabe
von Parametern oder zur Vornahme von Einstellungen an Komponenten.
[0024] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird nach der Fertigstellung aller
Inbetriebnahmeschritte ein Inbetriebnahmeprotokoll erstellt. Damit erhalten der Inbetriebnehmer
und alle interessierten Personen einen Überblick über die vorgenommenen Überprüfungen
und Einstellungen während der Inbetriebnahme. Vorteilhafterweise kann das Inbetriebnahmeprotokoll
in dem Speicher der Aufzugsanlage und/oder dem Speicher der Anzeigen- und Bedieneinheit
gespeichert werden. Dies ermöglicht ein späteres Aufrufen des Inbetriebnahmeprotokolls,
so dass die Richtigkeit der Inbetriebnahme auch zu einem späteren Zeitpunkt überprüft
werden kann. Vorteilhafterweise kann nach einer vollständigen und erfolgreichen Inbetriebnahme
ein Inbetriebnahmestatus gesetzt werden, der in dem Speicher der Aufzugsanlage gespeichert
wird. Dieser Inbetriebnahmestatus ermöglicht eine schnelle Abfrage über die Durchführung
der Inbetriebnahme, ohne das Inbetriebnahmeprotokoll auswerten zu müssen. Ausserdem
kann vorgesehen sein, das Inbetriebnahmeprotokoll über eine Kommunikationsverbindung
zu einer Servicezentrale zu übertragen. Dort können die Inbetriebnahmeprotokolle aller
in Betrieb genommenen Aufzugsanlagen eines Herstellers archiviert werden und für eine
spätere Einsicht bereitgestellt werden.
[0025] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in Abhängigkeit
von einem Inbetriebnahmestatus ein Abnahmeprüfungsmodus ausgewählt. Eine Abnahmeprüfung
kann erst dann durchgeführt werden, wenn die Inbetriebnahme der Aufzugsanlage erfolgt
ist. Anhand von Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage werden in der Aufzugssteuerung
alle notwendigen Abnahmeprüfungsschritte ermittelt und in einem Speicher der Aufzugsanlage
gespeichert. Mittels der Abnahmeprüfungsschritte wird ein Abnahmeprüfungsprogramm
erstellt, das von einem Abnahmeprüfer gestartet wird und die Abnahmeprüfungsschritte
in einer vorgegebenen Reihenfolge abarbeitet. Dabei werden Abnahmeprüfungsschritte
von der Anzeigen- und Bedieneinheit angezeigt und erforderliche Eingaben von Parametern
der Aufzugsanlage über die Anzeigen- und Bedieneinheit eingegeben. Durch die Wahl
des Abnahmeprüfungsmodus können die erforderlichen Schritte für die Abnahmeprüfung
ermittelt werden, die sich von den Schritten für die Inbetriebnahme unterscheiden.
Auch hier liegen die Konfigurationsdaten zugrunden, so dass das Abnahmeprüfungsprogramm
gezielt auf die spezielle Aufzugsanlage zugeschnitten ist.
[0026] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird nach der Abarbeitung des
Abnahmeprüfungsprogramms ein Abnahmeprotokoll erstellt, gespeichert und/oder zu einer
Servicezentrale übertragen. Damit lassen sich Details der Abnahmeprüfung später nachvollziehen.
Ausserdem kann vorteilhafterweise ein Vergleich von Parametern des gespeicherten Inbetriebnahmeprotokolls
und des Abnahmeprotokoll durchgeführt werden. Dies dient der weiteren Aufdeckung von
Unregelmässigkeiten oder der Bestätigung einer erfolgreichen Inbetriebnahme. Durch
die Speicherung der Protokolle lassen sich bei Wartungsarbeiten an der Aufzugsanlage
oder bei Modernisierungen die elektronischen Protokolle der Inbetriebnahme und/oder
der Abnahmeprüfung mit Hilfe der Anzeigen- und Bedieneinheit aufrufen und gegebenenfalls
entsprechend dem aktuellen Zustand der Aufzugsanlage aktualisieren.
[0027] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung lässt sich das Abnahmeprotokoll
vom Abnahmeprüfer oder das Inbetriebnahmeprotokoll vom Inbetriebnehmer elektronisch
signieren. Da sich die überprüfende Person vor Beginn der Überprüfung identifizieren
muss, kann mittels dieser Identifizierung eine personengebundene Signatur der erzeugten
Protokolle oder Zertifikate erfolgen, wodurch auch später die verantwortliche Person
für die Inbetriebnahme oder Abnahmeprüfung ermittelt werden kann.
[0028] Da für die Abnahmeprüfung entsprechende Zertifikate erzeugt werden müssen, kann in
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Abschluss der erfolgreichen Abnahmeprüfung
ein Abnahmezertifikat ausgegeben werden, so dass der Abnahmeprüfer keine zusätzlichen
Schreibarbeiten ausführen muss. Ein Zertifikat kann dabei nur dann ausgeben werden,
wenn das Abnahmeprüfungsprogramm vollständig und erfolgreich abgearbeitet wurde.
[0029] In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann die Anzeigen- und Bedieneinheit als Steuerung
für Testläufe von Komponenten verwendet werden. Bei den Schritten der Überprüfungsprogramme
können umfangreiche Tests von einzelnen Komponenten der Aufzugsanlage erforderlich
sein. Die Testläufe können dabei durch Eingaben der Anzeigen- und Bedieneinheit gesteuert
werden, wobei Testergebnisse von der Anzeigen- und Bedieneinheit erfasst und verglichen
werden.
[0030] Die erfindungsgemässe Aufzugsanlage weist eine Kabine, einen Aufzugsantrieb und eine
Aufzugssteuerung, die einen Speicher umfasst, in dem Daten zur Durchführung einer
Inbetriebnahme und/oder einer Abnahmeprüfung speicherbar sind, auf. Die Aufzugssteuerung
ist in einen Inbetriebnahmemodus oder einen Abnahmeprüfungsmodus oder einen Normalmodus
schaltbar und mit einer Anzeigen- und Bedieneinheit zum Austausch von Daten gekoppelt.
Die Anzeigenund Bedieneinheit ist zur Anzeige eines Systemszustandes der Aufzugsanlage,
von Fehlermeldungen und/oder von Schritten zur Inbetriebnahme und/oder Abnahmeprüfung
vorgesehen und ermöglicht eine Eingabe von Daten zur Steuerung der Inbetriebnahme
und/oder der Abnahmeprüfung der Aufzugsanlage.
[0031] Bei einer solchen Aufzugsanlage sind die wesentlichen zur Ausführung der Inbetriebnahme
und/oder der Abnahmeprüfung einer bestimmten Aufzugsanlage benötigten Informationen
in die Steuerung der Aufzugsanlage integriert und gespeichert. Auf der Grundlage dieser
Informationen werden programmgesteuert sowohl für die Inbetriebnahme als auch für
die Abnahmeprüfung jeweils alle bei der Inbetriebnahme oder der Abnahmeprüfung durchzuführenden
Schritte ermittelt und gespeichert. Die Schritte können mit einem Überprüfungsprogramm
zwecks Inbetriebnahme und/oder Abnahmeprüfung von einer autorisierten Person menügesteuert
abgearbeitet werden. Dabei können vom Überprüfungsprogramm Sollwerte angezeigt, Messdaten
erfasst und gegebenenfalls mit den Sollwerten verglichen werden. Mit dem Programmsystem
kann auch die Aufzugssteuerung selbst konfiguriert werden. Alle bei der Inbetriebnahme
und/oder der Abnahmeprüfung vorgenommenen Massnahmen können erfasst, auf Vollständigkeit
und Richtigkeit überprüft und in einer oder mehreren Dateien gespeichert werden.
[0032] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Anzeigen- und Bedieneinheit
in die Aufzugsanlage integriert. Dadurch lassen sich die Ressourcen der Aufzugsanlage
mit nutzen, ohne dass zusätzliche Geräte an die Aufzugsanlage angeschlossen werden
müssen.
[0033] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die Anzeigen- und Bedieneinheit
mobil ausgeführt und an die Aufzugsanlage anschliessbar. Hierbei werden die Ressourcen
der Aufzugsanlage nicht durch zusätzliche Aufgaben belastet. Die Anzeigen- und Bedieneinheit
kann unaufwendig steigenden Anforderungen angepasst werden, ohne dass die Aufzugsanlage
verändert werden muss. Als Anzeigen- und Bedieneinheit kann beispielsweise ein Notebook
verwendet werden. Die Anzeigen- und Bedieneinheit kann dabei über drahtgebundene oder
funk- oder infrarotbasierte Kommunikationsverbindungen mit der Aufzugsanlage verbunden
sein und mit der Aufzugsanlage kommunizieren. Die Art der Verbindung kann somit an
die Anforderungen angepasst werden. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Anzeigen- und
Bedieneinheit einen Speicher aufweist. Auf diese Weise kann die Datenmenge, die zwischen
Aufzugsanlage und Anzeigen- und Bedieneinheit ausgetauscht werden muss, reduziert
werden.
[0034] Erfindungsgemäss enthalten der Speicher in der Aufzugsanlage und/oder der Speicher
der Anzeigen- und Bedieneinheit Programme und/oder Daten, die zur interaktiven Steuerung
des Ablaufs der Inbetriebnahme und/oder der Abnahmeprüfung dienen. Dadurch wird der
Vorteil bewirkt, dass der Ablauf der Überprüfungen automatisch generiert werden kann,
ohne dass notwendige Schritte vergessen werden.
[0035] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufzugsanlage eine
Kommunikationseinheit, über die eine Kommunikätionsverbindung mit einer Servicezentrale
aufbaubar ist. Somit ist die Aufzugsanlage in der Lage, Daten von einer Servicezentrale
zu empfangen oder an diese zu senden.
[0036] In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Anzeigen- und Bedieneinheit
eine Kommunikationseinheit, über die eine Kommunikationsverbindung zu der Servicezentrale
direkt zwischen der Anzeigen- und Bedieneinheit und der Servicezentrale oder indirekt
über eine Kommunikationsverbindung zwischen der Aufzugsanlage und der Servicezentrale
aufbaubar ist. Über die Kommunikationsverbindung zur Servicezentrale können Aktualisierungen
der Programme und/oder Daten zur interaktiven Steuerung des Ablaufs der Inbetriebnahme
und/oder der Abnahmeprüfung oder Inbetriebnahmeprotokolle und/oder Abnahmeprüfungsprotokolle
übertragen werden.
[0037] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert: Es zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Aufbau einer Aufzugssteuerung der erfindungsgemässen Aufzugsanlage;
- Fig. 2
- Komponenten der Aufzugsanlage und deren Anschluss an die Aufzugssteuerung und
- Fig.3
- ein Ablaufdiagramm des erfindungsgemässen Verfahrens zur Durchführung einer Überprüfung
der Aufzugsanlage.
[0038] In Fig. 1 ist der Aufbau einer Aufzugsanlage dargestellt. Die Aufzugsanlage ist mit
einer Aufzugssteuerung 11, die einen Prozessor 111 aufweist, versehen. An die Aufzugssteuerung
11 sind ein Speicher 12 und eine Kommunikationseinheit 14 angeschlossen. Die Aufzugssteuerung
11 ist mit einer Anzeigen- und Bedieneinheit 13 verbunden. Die Anzeigen- und Bedieneinheit
13 weist eine Anzeigeneinheit 131, eine Bedieneinheit 132 und einen Speicher 133 auf.
Weiterhin sind in der Anzeigen- und Bedieneinheit 13 ein Prozessor 134 und eine Kommunikationseinheit
135 angeordnet.
[0039] In dem Speicher 12 sind Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage gespeichert. Abhängig
von einem gewählten Betriebsmodus werden vom Prozessor 111 der Aufzugssteuerung 11
für eine Überprüfung der Aufzugsanlage notwendige Schritte ermittelt. Mittels dieser
Schritte wird vom Prozessor 111 ein Überprüfungsprogramm erstellt, das eine überprüfende
Person menügesteuert durch alle Schritte der Überprüfung führt. Hierfür werden die
Schritte auf der Anzeigeneinheit 131 angezeigt und entsprechende erforderliche Eingaben
an der Bedieneinheit 132 eingegeben. Je nach Ausführung kann das Überprüfungsprogramm
in dem Prozessor 111 der Aufzugssteuerung 11 abgearbeitet werden, wobei alle notwendigen
Daten zur Anzeige an die Anzeigeneinheit 131 und auch alle Eingabe an der Bedieneinheit
an den Prozessor 111 der Aufzugssteuerung 11 übertragen werden. Alternativ kann das
Überprüfungsprogramm auch vom Prozessor 134 der Anzeigen- und Bedieneinheit 13 ausgeführt
werden, wobei die Konfigurationsdaten in dem Speicher 133 der Anzeigen- und Bedieneinheit
13 abgespeichert werden. Über die Kommunikationseinheit 135 der Anzeigen- und Bedieneinheit
13 lässt sich eine Kommunikationsverbindung zu einer nicht dargestellten Servicezentrale
aufbauen, über die dann Daten ausgetauscht werden können. Alternativ kann auch die
Kommunikationseinheit 14 der Aufzugsanlage zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung
mit einer Servicezentrale verwendet werden. Die Aufzugsanlage verfügt standardmässig
über eine Kommunikationseinheit 14, um beispielsweise Notrufe bei Störungen zu einer
Störungszentrale abzusetzen.
[0040] In Fig. 2 ist eine Aufzugssteuerung ECU dargestellt, an die verschiedene Komponenten
einer Aufzugsanlage angeschlossen sind. Die Aufzugssteuerung ECU ist mit einem Frequenzumformer
FC und einem Motor M verbunden. Zudem ist eine Türantriebsteuerung ADDU angeschlossen.
Über Bedienfelder LOP auf einzeinen Stockwerken werden Steuerungsbefehle zur Aufzugssteuerung
ECU übertragen. Ausserdem ist in einer Kabine ein Kabinenbedienfeld COP angeordnet,
das ebenfalls zur Anzeige von Informationen und zur Steuerung des Aufzugs dient und
mit der Aufzugssteuerung ECU verbunden ist. Um die Position der Kabine zu erkennen,
sind im Aufzugsschacht Stockwerksgeber LIN angeordnet. An die Aufzugssteuerung ECU
ist weiterhin ein Lastmessgerät LMG angeschlossen, das aus sicherheitstechnischen
Gründen vorgesehen ist und der Positionierung der Kabine an den Ausstiegspositionen
in den Stockwerken dient. Ein Geschwindigkeitsbegrenzer GBPD ist an die Aufzugssteuerung
ECU angeschlossen und steuert die Geschwindigkeit der Kabine bei der Bewegung in einem
Aufzugsschacht. Zur Feststellung der Kabinenbewegung ist ausserdem ein Inkrementalgeber
IGV an die Aufzugssteuerung ECU angeschlossen. In diesem Ausführungsbeispiel ist eine
Evakuierungseinheit SEM an die Aufzugssteuerung ECU angeschlossen, wobei diese Komponente
optional ist und nicht bei jedem Aufzug eingebaut wird.
[0041] Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm für ein Verfahren zur Überprüfung der Aufzugsanlage.
Die Rauten in diesem Ablaufdiagramm geben jeweils Fragen an, die mit "ja" oder "nein"
beantwortet werden können. Die mit "+" gekennzeichneten Pfeile geben den jeweiligen
nächsten Schritt im Falle der Antwort "ja" und die mit "-" gekennzeichneten Pfeile
bezeichnen den nächsten Schritt im Falle der Antwort "nein" an. In Schritt 30 wird
das Verfahren gestartet. Dann wird die Berechtigung der Person in Schritt 31 abgefragt.
Bei fehlender Berechtigung wird das Verfahren beendet (Schritt 49). Liegt eine Berechtigung
vor, werden die Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage je nach Ausführungsart aus einem
Speicher aufgerufen, mittels eines Programms abgefragt oder von aussen mittels eines
Datenträgers oder über eine Kommunikationsverbindung zugeführt (Schritt 32). In Schritt
33 wird der eingegebene Betriebsmodus abgefragt. Wenn eine Inbetriebnahme durchgeführt
werden soll, fährt das Verfahren mit Schritt 34 fort. Soll eine Abnahmeprüfung durchgeführt
werden, wird zunächst in Schritt 36 überprüft, ob die Aufzuganlage bereits in Betrieb
genommen wurde. Anderenfalls wird das Verfahren beendet (Schritt 49). In diesem Ablaufdiagramm
ist nur die Eingabe von zwei verschieden Betriebsmodi möglich. Wenn der Inbetriebnahmemodus
gewählt wurde, wird in Schritt 34 ein Inbetriebnahmeablaufprogramm erstellt, das alle
Schritte umfasst, die für die Inbetriebnahme einer Aufzugsanlage mit den spezifischen
Konfigurationsdaten aus Schritt 32 erforderlich sind. In Schritt 35 wird dieses Inbetriebnahmeablaufprogramm
gestartet. Wenn der Abnahmeprüfungsmodus gewählt wurde, wird in Schritt 37 ein Abnahmeprüfungsprogramm
erstellt, das alle Schritte umfasst, die für eine Abnahmeprüfung einer Aufzugsanlage
mit den spezifischen Konfigurationsdaten aus Schritt 32 erforderlich sind. In Schritt
38 wird dieses Abnahmeprüfungsprogramm gestartet. Unabhängig davon, welches der zwei
möglichen Überprüfungsprogramme gestartet wurde, werden die erforderlichen Schritte
in Schritt 39 auf der Anzeigen- und Bedieneinheit 13 angezeigt. Dabei wird in Schritt
40 geprüft, ob eine Eingabe eines Parameters erforderlich ist. Wenn dies erforderlich
ist, wird diese Eingabe in Schritt 41 über die Bedieneinheit 132 eingeben. Das Verfahren
verbleibt solange in dieser Schleife, bis der Schritt zur Inbetriebnahme oder zur
Abnahme der entsprechenden Komponente abgearbeitet ist (Schritt 42). Als nächstes
wird in Schritt 43 überprüft, ob der letzte Schritt des Überprüfungsprogramms abgearbeitet
wurde. Wenn der letzte Schritt des gestarteten Überprüfungsprogramms noch nicht abgearbeitet
wurde, wird der jeweils nächste Schritt des Überprüfungsprogramms abgearbeitet (Schritt
44). Wenn der letzte Schritt des gestarteten Überprüfungsprogramms erreicht wurde,
wird je nach Überprüfungsprogramm das dazugehörige Protokoll erstellt (Schritt 45).
Unter der Vorrausetzung das das Überprüfungsprogramm erfolgreich abgearbeitet wurde,
wird der entsprechende Status der Überprüfung gesetzt. Dies ist im Fall der Inbetriebnahme
der Inbetriebnahmestatus, im Fall der Abnahmeprüfung ein Abnahmeprüfungsstatus. Nachdem
der entsprechende Status gesetzt wurde, wird in Schritt 47 das entsprechende Protokoll
signiert. Danach wird in Schritt 48 das entsprechende Protokoll oder gegebenenfalls
ein Zertifikat für die Abnahmeprüfung ausgegeben, abgespeichert und gegebenenfalls
auf einen Datenträger oder über eine Kommunikationsverbindung übertragen.
[0042] Im folgenden werden einzelne Komponenten der Aufzugsanlage beispielhaft beschrieben,
wobei die für die Inbetriebnahme oder die Abnahmeprüfung erforderlichen Schritte aufgezeigt
werden.
[0043] Bei der Inbetriebnahme werden zunächst die mechanischen Anforderungen überprüft.
Dazu gehört eine Überprüfung, ob alle mechanischen Teile vollständig montiert wurden.
Insbesondere werden die Fangeinrichtung, die Fahrwerkbremse, die Kabinentür und die
Schachttüren überprüft. Danach erfolgt eine Überprüfung der elektrischen Komponenten.
Dies umfasst die Überprüfung, ob entsprechende Kabelverbindungen beispielsweise zwischen
der Aufzugssteuerung ECU und der Türantriebssteuerung ADDU montiert wurden, wobei
diese jedoch noch nicht angeschlossen sind. Es wird überprüft, ob die Schachtverdrahtung
vollständig beendet und an den Türverriegelungen und Stockwerkbedienfeldern LOP angeschlossen
wurde. Die Getriebeverdrahtung und die Anschlüsse am Motor werden überprüft. Weiterhin
wird die Kabinenlage im Schacht überprüft, wobei die Kabine im letzten Stockwerk positioniert
sein sollte. In einem nächsten Schritt werden in einer vorgegebenen Reihenfolge die
elektrischen Anschlüsse der einzelnen Komponenten vorgenommen. Dies erfordert eine
genaue Kenntnis der Art der Anschlüsse und der Anschlusspositionen. Nachdem alle elektrischen
Komponenten angeschlossen und mit den entsprechenden Steuerungen verbunden wurden,
wird die Konfiguration der Aufzugsteuerung überprüft. Dabei müssen Schalterpositionen
überprüft oder gesetzt werden, wobei auch hier die richtige Reihenfolge eingehalten
und richtige Positionen der Schalter gesetzt werden müssen. Beispielsweise müssen
bei Vorhandensein einer Evakuierungseinheit mehrere Anschlüsse und Schalterpositionen
an der Aufzugssteuerung anders vorgenommen werden, als wenn die Aufzugsanlage keine
Evakuierungseinheit aufweist.
[0044] Nachdem alle Anschlüsse und Schalter an der Aufzugssteuerung angeschlossen oder positioniert
wurden, müssen an einer Steuerungseinheit an der Kabine die Schalter gesetzt und Anschlüsse
vorgenommen werden. Wenn alle Kabelverbindungen verbunden wurden und alle Schalter
ihre vorbestimmte Position haben, wird die Aufzugsanlage aktiviert. Dazu müssen ein
Netzstromkabel eingesteckt und thermische Magnete und Differentiale eingeschaltet
werden. Nach dem Aktivieren werden beispielsweise die Phasenlagen der Motoren überprüft.
Falls diese nicht vorschriftsmässig sind, muss eine Reihe von Schritten durchgeführt
werden, bis die Phasenlage stimmt. Weiterhin wird eine Vielzahl von Kontroll-LEDs
an verschiedenen Komponenten an unterschiedlichen Positionen am Aufzug oder im Aufzugsschacht
überprüft.
[0045] Unter der Voraussetzung, dass bisher alle Schritte erfolgreich abgearbeitet wurden,
werden im folgenden die einzelnen Funktionen der Komponenten überprüft. Wenn alle
Komponenten vorschriftsmässig funktionieren, wird eine erste Inspektionsfahrt mit
dem Aufzug vorgenommen, bei der verschiedene Steuerungsbefehle gegeben werden, deren
Auswirkung überprüft werden muss. Dann wird der Aufzug ein erstes Mal mit Hochgeschwindigkeit
bewegt. Auch hierbei muss die Reihenfolge der Steuerungsbefehle eingehalten werden.
Bei diesen Tests (Synchronisationsfahrt, Lernfahrt) wird der Aufzug synchronisiert,
das heisst es wird eingestellt, dass der Aufzug an den richtigen Positionen in den
Stockwerken anhält. Nach diesen Tests werden die Stockbedienfelder parametrisiert.
Dazu müssen in Abhängigkeit von dem jeweiligen Stockwerk die entsprechenden Zahlen
auf Displays der Stockbedienfelder angezeigt werden. Dies muss für jedes Stockwerk
programmiert werden. Weiterhin wird die Kabinenlastzelle kalibriert. Die Kabinenlastzelle
ist auf vorbestimmte Parameter eingestellt. Der Inbetriebnehmer muss überprüfen, ob
diese Parameter im vorgegebenen Toleranzbereich liegen. Dazu muss die Kabine mit definierten
Lasten beladen und bewegt werden, wobei verschiedene Abstandmasse aufgenommen und
eingegeben werden. Es muss auch eingestellt werden, wie lange die Türen geöffnet bleiben,
wann ein Kabinenlüfter eingeschaltet wird etc. Weiterhin wird die Kommunikationseinheit
14 der Aufzugsanlage konfiguriert. Dazu muss die Kommunikationseinheit 14 an eine
Telefonverbindung angeschlossen und entsprechende Telefonnummern der Störungszentrale
programmiert werden. Zudem wird die Gegensprechanlage in der Kabine eingestellt und
getestet.
[0046] Bei der Abnahmeprüfung müssen ebenso Schalterstellungen überprüft, Abstände gemessen,
Etiketten überprüft oder angebracht, Beleuchtungen an unterschiedliche Orten getestet,
Sicherheitssymbole überprüft, die Kommunikationseinheit getestet, Zugänge zum Schacht
überprüft und gesichert sowie Stockwerktürschlösser spezifiziert werden. Besonders
wichtig ist die Überprüfung, ob alle sicherheitsrelevanten Komponenten und Systeme,
beispielsweise die Fangvorrichtungen für eine Kabine und die Sicherheitskontakte und
Sicherheitskreise zur Überwachung der Aufzugsanlage, den erforderlichen gesetzlichen
Normen bzw. Vorschriften genügen. Weiterhin wird eine Reihe an Abständen aufgenommen
und mit Sollwerten verglichen. Der Kabinentyp, die Führungsschienen und die Schienenbefestigungen
müssen spezifiziert werden. Ausserdem wird das Gewicht der leeren Kabine erfasst und
überprüft. Die Funktionen der Kabine werden überprüft, insbesondere eine Überlastvorrichtung,
die einen normalen Anlauf bei überhöhtem Gewicht verhindert. Die Notausstiegsluke
in der Kabine muss überprüft werden. Abstände der Kabine zum Schacht, der Türabstand
und der Abstand der Kabine zur Türschwelle werden erfasst und mit Sollwerten verglichen.
Ein wichtiger Punkt bei der Abnahmeprüfung bildet die Überprüfung der Seile, wobei
Seilparameter, wie Anzahl und Durchmesser, erfasst und überprüft werden. Ferner wird
die Verankerung der Seile an der Kabine und am Antrieb überprüft. Es müssen ausserdem
Markierungen an einem Geschwindigkeitsbegrenzerseil überprüft werden. Als nächster
Punkt bei der Abnahmeprüfung werden die Motoren und deren Einzelteile überprüft und
getestet. Dazu gehört beispielsweise eine Temperaturüberwachung des Antriebmotors,
der Türantriebsmotoren und des Frequenzumrichters. Die Laufzeit eines Motorlaufzeitbegrenzers
muss überprüft werden. Als nächstes werden die elektrischen Verdrahtungen überprüft.
Dazu gehört eine Überprüfung der Erdung, des Isolationswiderstandes und der elektrischen
Verdrahtung auch in bezug auf eine EMV-Messung. Der Abnahmeprüfer muss überprüfen,
ob für den Betreib erforderliche Unterlagen, wie Eintragungsbuch und Instruktionshandbauch
verfügbar sind. Schliesslich müssen eine Reihe von Formularen ausgefüllt werden.
[0047] Die obige Aufzählung der Tätigkeiten in bezug auf eine Inbetriebnahme und eine Abnahmeprüfung
machen deutlich, wie komplex derartige Überprüfungen sind. Das erfindungsgemässe Verfahren
zur Durchführung von Überprüfungen erleichtert der überprüfenden Person die Überprüfung,
wobei die erfindungsgemässe Überprüfung zugleich in bezug auf Vollständigkeit und
Sicherheit eine Verbesserung bewirkt.
[0048] Durch die Konfigurationsdaten, aus denen sich jeder Punkt für eine Inbetriebnahme
und eine Abnahmeprüfung ableiten lässt, kann die gewählte Art der Überprüfung menügesteuert
über die Anzeigen- und Bedieneinheit 13 durchgeführt werden. Der Inbetriebnehmer kann
in überschaubarer Weise alle Parameter der Aufzugssteuerung setzen, vergleichen oder
einstellen.
[0049] Bei Verwendung einer mobilen Anzeigen- und Bedieneinheit 13, die an die Aufzugsanlage
angeschlossen wird, kann für das erfindungsgemässe Verfahren auch ein verteiltes System
zur Erzeugung des Überprüfungsprogramms verwendet werden. Da Abnahmeprüfungen und
Inbetriebnahmen in Schritten ablaufen, die auch bei unterschiedlichen Aufzugsanlagen
in wesentlichen Grundzügen gleich sind, können diese Schritte der Überprüfungsprogramme
in der Anzeigenund Bedieneinheit gespeichert sein. Die anlagenspezifischen Detailaspekte
hängen dagegen stark von der Konfiguration einer spezifischen Aufzugsanlage ab. Somit
können der Teil des Überprüfungsprogramms, der unabhängig von der konkreten Konfiguration
einer Aufzugsanlage ist, und die Informationen über den Ablauf der Überprüfung in
der Anzeigen- und Bedieneinheit 13 als Menüstruktur gespeichert sein. Die Details
werden dann aus den Konfigurationsdaten der spezifischen Anlage in diese Menüstruktur
eingefügt, so dass die Schritte des Überprüfungsprogramms durch diese Konfigurationsdaten
spezifiziert werden.
[0050] Durch die programmgesteuerte Abarbeitung sowohl der Inbetriebnahme als auch der Abnahmeprüfung
werden die Überprüfungen komfortabler und sicherer. Überdies wird der Zeitaufwand
für die Überprüfungen optimiert. Die prüfende Person kann sich ganz auf die Überprüfung
der Aufzugsanlage konzentrieren, ohne ständig in technischen Unterlagen nachschlagen
zu müssen. Ausserdem ist der Transport einer mobilen Anzeigen- und Bedieneinheit 13
bei der Überprüfung einer Aufzugsanlage komfortabler, als viele Unterlagen mit sich
zu führen, zumal sich die prüfende Person bei grossen Aufzugsanlagen auch viel bewegen
muss und an unzugänglichen Stellen hantieren muss.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 11
- Aufzugssteuerung
- 12
- Speicher der Aufzugsanlage
- 13
- Anzeigen- und Bedieneinheit
- 14
- Kommunikationseinheit der Aufzugsanlage
- 111
- Prozessor der Aufzugssteuerung
- 131
- Anzeigeneinheit
- 132
- Bedieneinheit
- 133
- Speicher der Anzeigen- und Bedieneinheit
- 134
- Prozessor der Anzeigen- und Bedieneinheit
- 135
- Kommunikationseinheit der Anzeigen- und Bedieneinheit
- ECU
- Aufzugssteuerung
- ADDU
- Türantriebssteuerung
- SEM
- Evakuierungseinheit
- LOP
- Bedienfelder auf Stockwerken
- COP
- Kabinenbedienfeld
- LIN
- Stockwerkgeber
- LMG
- Lastmessgerät
- GBPD
- Geschwindigkeitsbegrenzer
- IGV
- Inkrementalgeber
- FC
- Frequenzumformer
- M
- Motor
- 30
- Start
- 31
- Berechtigungsabfrage (Berechtigung?)
- +
- Anwort "ja"
- -
- Antwort "nein"
- 32
- Aufruf, Abfrage oder Zuführen von Konfigurationsdaten
- 33
- Wahl des Inbetriebnahmemodus
- 34
- Erstellung des Inbetriebnahmeablaufprogramms
- 35
- Start des Inbetriebnahmeablaufprogramms
- 36
- Abfrage des Inbetriebnahmestatus (Inbetriebnahmestatus gesetzt?)
- 37
- Erstellung des Abnahmeprüfungsprogramms
- 38
- Start des Abnahmeprüfungsprogramms
- 39
- Anzeige von Schritten auf der Anzeigen- und Bedieneinheit
- 40
- Abfrage, ob Eingabe erforderlich
- 41
- Eingabe an Bedieneinheit
- 42
- Abfrage, ob Schritt abgearbeitet
- 43
- Abfrage, ob letzter Schritt
- 44
- nächster Schritt
- 45
- Erstellung des Protokolls, Zertifikats
- 46
- Setzen des Status
- 47
- Signatur des Protokolls, Zeritifikats
- 48
- Ausgabe, Speicherung und Übertragung des Protokolls, Zertifikats
- 49
- Ende des Verfahrens
1. Verfahren zur Überprüfung einer Aufzugsanlage, die eine mit einer Anzeigen- und Bedieneinheit
(13) verbundene Aufzugssteuerung (11) aufweist, mit folgenden Verfahrensschritten:
a) anhand von Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage wird in der Aufzugssteuerung (11)
in Abhängigkeit von einem gewählten Betriebsmodus ein Überprüfungsprogramm erstellt,
das alle für die Überprüfung notwendigen Schritte umfaßt;
b) die Schritte werden auf der Anzeigen- und Bedieneinheit (13) in einer vorgegebenen
Reihenfolge angezeigt und
c) die erforderlichen Eingaben zur Abarbeitung der Schritte werden über die Anzeigen-
und Bedieneinheit (13) eingegeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Überprüfungsprogramm von einem Prozessor (111) der Aufzugssteuerung (11) und/oder
einem Prozessor (134) der Anzeigen- und Bedieneinheit (13) abgearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Überprüfung in die Aufzugsanlage eingebaute Komponenten initialisiert werden,
wobei durch die Initialisierung der eingebauten Komponenten die Konfigurationsdaten
der Aufzugsanlage erfasst und in einem Speicher (12) der Aufzugsanlage und/oder in
einem Speicher (133) der Anzeigen- und Bedieneinheit (13) abgespeichert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage eine Identifikationsnummer und/oder eine
Liste aller Komponenten der Aufzugsanlage umfassen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Überprüfung der Aufzugsanlage die Identität einer überprüfenden Person überprüft
wird, wobei die Identitätsüberprüfung durch Eingabe von Codes oder mittels einer Chipkarte
oder mittels biometrischer Sensoren erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) an die Aufzugsanlage angeschlossen wird und
einen Speicher (133) umfasst, in den das auf den Konfigurationsdaten basierende Überprüfungsprogramm
übertragen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage während deren Herstellung erfasst und gespeichert
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage nach der Installation der Aufzugsanlage
erfasst und gespeichert werden, wobei ein Erfassungsprogramm gestartet wird, welches
die Konfigurationsdaten von Komponenten der Aufzugsanlage abfragt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage mittels eines Datenträgers oder über eine
Kommunikationsverbindung zwischen der Aufzugsanlage und einer Servicezentrale in den
Speicher (12) der Aufzugsanlage und/oder in den Speicher (133) der Anzeigen- und Bedieneinheit
(13) übertragen werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Anzeigen- und Bedieneinheit (13) ein Programm zur Erstellung des Überprüfungsprogramms
gespeichert ist, das anhand der zugeführten Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage
das Überprüfungsprogramm ermittelt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Konfigurationsdaten Sollwerte von Parametern enthalten, die auf der Anzeigen-
und Bedieneinheit (13) angezeigt werden und dass Istwerte von Parametern erfasst,
über die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) eingegeben und mit den Sollwerten verglichen
werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein Inbetriebnahmemodus ausgewählt wird und alle notwendigen Inbetriebnahmeschritte
ermittelt und in einem Speicher (12) der Aufzugsanlage gespeichert werden, wobei mittels
der Inbetriebnahmeschritte ein Inbetriebnahmeablaufprogramm erstellt wird, das von
einem Inbetriebnehmer gestartet wird und die Inbetriebnahmeschritte in einer vorgegebenen
Reihenfolge abarbeitet, und wobei die Inbetriebnahmeschritte von der Anzeigen- und
Bedieneinheit (13) angezeigt werden und erforderliche Eingaben von Parametern der
Aufzugsanlage über die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) eingegeben werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Inbetriebnahmeschritte eine Aufforderung zum Anschluss oder zur Prüfung von Komponenten
der Aufzugsanlage, eine Aufforderung zur Eingabe von Parametern oder zur Vornahme
von Einstellungen an Komponenten umfassen.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass nach Fertigstellung aller Inbetriebnahmeschritte ein Inbetriebnahmeprotokoll erstellt
wird, das in dem Speicher (12) der Aufzugsanlage und/oder dem Speicher (133) der Anzeigen-
und Bedieneinheit (13) gespeichert wird, und/oder ein Inbetriebnahmestatus in dem
Speicher (12) der Aufzugsanlage gesetzt wird und/oder das Inbetriebnahmeprotokoll
über eine Kommunikationsverbindung zu einer Servicezentrale übertragen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von dem Inbetriebnahmestatus ein Abnahmeprüfungsmodus ausgewählt
wird und anhand der Konfigurationsdaten der Aufzugsanlage in der Aufzugssteuerung
(11) alle notwendigen Abnahmeprüfungsschritte ermittelt und in dem Speicher (12) der
Aufzugsanlage gespeichert werden, wobei mittels der Abnahmeprüfungsschritte ein Abnahmeprüfungsprogramm
erstellt wird, das von einem Abnahmeprüfer gestartet wird und die Abnahmeprüfungsschritte
in einer vorgegebenen Reihenfolge abarbeitet, und wobei die Abnahmeprüfungsschritte
von der Anzeigen- und Bedieneinheit (13) angezeigt und erforderliche Eingaben von
Parametern der Aufzugsanlage über die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) eingegeben
werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abarbeitung des Abnahmeprüfungsprogramms ein Abnahmeprotokoll erstellt, gespeichert
und/oder zu einer Servicezentrale übertragen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vergleich von Parametern eines gespeicherten Inbetriebnahmeprotokolls und des
Abnahmeprotokolls durchgeführt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Abnahmeprotokoll von dem Abnahmeprüfer oder das Inbetriebnahmeprotokoll von dem
Inbetriebnehmer elektronisch signiert werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass basierend auf dem Abnahmeprotokoll Zertifikate erzeugt und ausgegeben werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Schritte des Überprüfungsprogramms Testläufe von Komponenten umfassen, wobei
die Testläufe durch Eingaben der Anzeigen- und Bedieneinheit (13) gesteuert werden
und Testergebnisse von der Anzeigen- und Bedieneinheit (13) erfasst und verglichen
werden.
21. Aufzugsanlage mit einer Kabine, einem Aufzugsantrieb (M) und einer Aufzugssteuerung
(11), wobei die Aufzugssteuerung (11) einen Speicher (12) umfasst, in dem Daten zur
Durchführung einer Inbetriebnahme und/oder einer Abnahmeprüfung speicherbar sind,
wobei die Aufzugssteuerung (11) in einen Inbetriebnahmemodus oder einen Abnahmeprüfungsmodus
oder einen Normalmodus schaltbar ist und mit einer Anzeigen- und Bedieneinheit (13)
zum Austausch von Daten gekoppelt ist, wobei durch die Anzeigen- und Bedieneinheit
(13) ein Systemzustand der Aufzugsanlage, Fehlermeldungen und/oder Schritte zur Inbetriebnahme
und/oder Abnahmeprüfung anzeigbar und Daten zur Steuerung der Inbetriebnahme und/oder
der Abnahmeprüfung der Aufzugsanlage eingebbar sind.
22. Aufzugsanlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) in die Aufzugsanlage integriert ist.
23. Aufzugsanlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) an die Aufzugsanlage anschliessbar ist und einen
Speicher (133) aufweist.
24. Aufzugsanlage nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) über drahtgebundene oder funk- oder infrarotbasierte
Kommunikationsverbindungen mit der Aufzugsanlage kommuniziert.
25. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass der Speicher (12) der Aufzugssteuerung (11) und/oder der Speicher (133) der Anzeigen-
und Bedieneinheit (13) Programme und/oder Daten enthält, die zur interaktiven Steuerung
des Ablaufs der Inbetriebnahme und/oder der Abnahmeprüfung dienen.
26. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet durch eine Kommunikationseinheit (14), durch die eine Kommunikationsverbindung mit
einer Servicezentrale aufbaubar ist.
27. Aufzugsanlage nach Anspruche 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigen- und Bedieneinheit (13) eine Kommunikationseinheit (135) umfasst und
die Kommunikationsverbindung mit der Servicezentrale direkt zwischen der Anzeigen-
und Bedieneinheit (13) und der Servicezentrale oder indirekt über eine Kommunikationsverbindung
zwischen der Aufzugsanlage und der Servicezentrale aufbaubar ist.
28. Aufzugsanlage nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass über die Kommunikationsverbindung mit der Servicezentrale Aktualisierungen der Programme
und/oder Daten zur interaktiven Steuerung des Ablaufs der Inbetriebnahme und/oder
der Abnahmeprüfung oder Inbetriebnahmeprotokolle und/oder Abnahmeprüfungsprotokolle
übertragbar sind.