(19)
(11) EP 1 510 646 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.03.2005  Patentblatt  2005/09

(21) Anmeldenummer: 04017627.3

(22) Anmeldetag:  23.07.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 9/11
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 29.08.2003 DE 20313427 U

(71) Anmelder: Knoke Beschlagtechnik GmbH
32130 Enger (DE)

(72) Erfinder:
  • Knoke, Jens
    33615 Bielefeld (DE)
  • Arndt, Michael
    32130 Enger (DE)

(74) Vertreter: Dantz, Jan Henning et al
Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Rolladen für Schrankmöbel


(57) Ein Rolladen für Schrankmöbel, der aus einer Vielzahl von gelenkig miteinander verbundenen Lamellen (2) besteht, soll so gestaltet werden, dass aufgrund einer Relativbewegung der Lamellen entstehende Klappergeräusche vermieden werden.
Erfindungsgemäß sind die Lamellen (2) über Gelenkelemente (3) miteinander verbunden. Die Gelenkelemente (3) bestehen jeweils aus zwei an den Lamellen (2) befestigten Halteteilen (4,5) und einem die Halteteile (4, 5) miteinander verbindenden Scharnierteil (6). Die Gelenkelemente (3) bestehen aus Profilabschnitten, die aus einem Kunststoff durch Extrusion gefertigt sind.
Der Rolladen ist besonders für Möbel im Wohnbereich geeignet.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rolladen für Schrankmöbel, bestehend aus einer Vielzahl von Lamellen, welche untereinander jeweils im Bereich zweier einander gegenüber liegender Längskanten derart miteinander gelenkig verbunden sind, daß die Lamellen aus einer gemeinsamen Ebene heraus in eine andere Ebene umlenkbar oder auf eine Wickelrolle aufwickelbar sind.

[0002] Rolläden der vorerwähnten Art sind an sich bekannt.

[0003] Bei den vorbekannten Rolläden sind die Lamellen, die sowohl aus Kunststoff wie auch aus Metall gefertigt sein können, im Bereich ihrer in Gebrauchslage jeweils oberen Längskante mit einem hakenförmigen Fortsatz ausgestattet, welcher in eine Aussparung auf der Unterseite der jeweils nächst höheren Lamelle eingreift. Durch das Eingreifen des hakenförmigen Fortsatzes in eine entsprechende Aussparung werden die Lamellen untereinander verbunden. Da die einzelnen Lamellen relativ zueinander aber auch verdrehbar sein müssen, um die Lamellen aus einer gemeinsamen Ebene heraus in eine andere Ebene umlenken zu können oder auf eine Wikkelspule aufwickeln zu können, muß im Verbindungsbereich zwischen den einzelnen Lamellen bei den bekannten Konstruktionen ein bestimmtes Lagerspiel vorhanden sein. Daraus resultiert, daß eine Querbewegung der Lamellen relativ zueinander möglich ist mit der Folge, daß durch die Relativbewegung von Lamellen zueinander Klappergeräusche entstehen können.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rolladen der gattungsgemäßen Art zu schaffen, bei dem dieser Nachteil behoben ist und bei dem Klappergeräusche durch Relativbewegung der Lamellen zueinander nicht auftreten können.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lamellen über Gelenkelemente miteinander verbunden sind, wobei die Gelenkelemente jeweils aus zwei einander gegenüber liegenden Lamellen befestigbaren Halteteilen sowie einem die beiden Halteteile miteinander verbindenden Scharnierteil aus einem elastischen Material bestehen.

[0006] Bei einer derartigen Konstruktion sind die Lamellen nicht mehr unmittelbar und direkt miteinander verbunden, sondern über die besagten Gelenkelemente. Diese Gelenkelemente bestehen jeweils aus zwei Halteteilen, die untereinander durch ein Scharnierteil aus elastischem Material miteinander verbunden sind.

[0007] Die Halteteile werden an den miteinander zu verbindenden Lamellen unmittelbar festgesetzt und das Scharnierteil aus einem elastischen Material zwischen den beiden Halteteilen ermöglicht die Drehung zweier benachbarter Lamellen relativ zueinander, so daß die Lamellen des erfindungsgemäßen Rolladens problemlos aus einer gemeinsamen Ebene heraus in eine andere Ebene umlenkbar oder auf eine Wickelspule aufwickelbar sind.

[0008] Da einerseits keine Berührung zwischen den Lamellen im Verbindungsbereich gegeben ist und andererseits zwischen den Gelenkelementen und den Lamellen keine Relativbewegung stattfindet, können auch keine Klappergeräusche entstehen.

[0009] Grundsätzlich können die Gelenkelemente jeweils aus zwei Profilabschnitten von Kunststoff-Extrusionsprofilen bestehen, bei denen das Scharnierteil aus einem elastischen Kunststoff filmscharnierartig an die beiden Halteteile aus einem festen Kunststoff anextrudiert sind.

[0010] Dies gestattet eine besonders preiswerte und wirtschaftliche Fertigung der benötigten Gelenkelemente.

[0011] Eine besonders einfache Befestigung der Halteteile an den jeweiligen Lamellen wird dann möglich, wenn die Lamellen rückseitig mit Klemmstegen versehen sind, auf welche die mit entsprechenden Klemmschlitzen ausgestatteten Halteteile aufgeschnäppt sind.

[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Gelenkelemente besteht darin, daß sich die beiden Halteteile über das Scharnierteil hinweg überdecken und im Überdeckungsbereich hakenartige Vorsprünge aufweisen, welche bei in einer gemeinsamen, vertikalen Ebene liegenden Lamellen ineinandergreifen.

[0013] Dies wird letztlich möglich durch die Elastizität des Scharnierteiles und stellt sicher, daß die vertikalen Belastungen nicht über das Scharnierteil, sondern über die gegenseitige Anlage der Halteteile aufgenommen werden können.

[0014] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.

[0016] Es zeigen:
Figur 1
eine schematisch dargestellte Stirnansicht eines erfindungsgemäßen Rolladens,
Figur 2
eine Stimansicht von insgesamt drei einander benachbarten Lamellen des Rolladens gemäß Figur 1,
Figur 3
eine Stimansicht eines Gelenkelementes zum Verbinden zweier benachbarter Lamellen,
Figur 4
eine Stimansicht einer einzelnen Lamelle des erfindungsgemäßen Rolladens,
Figur 5
eine Stirnansicht eines unteren Teilbereiches eines Rolladens nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Figur 6
eine gegenüber Figur 5 vergrößerte stimseitige Ansicht einer Lamelle mit daran festgelegten Gelenkelementen.


[0017] In Figur 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt ein Rolladen für Schrankelemente bezeichnet, der aus einer Vielzahl von Lamellen 2 besteht, welche untereinander gelenkig miteinander verbunden sind.

[0018] Für die Verbindung der Lamellen 2 untereinander sind Gelenkelemente 3 vorgesehen, deren Aufbau und Wirkungsweise aus den Figuren 2 und 3 besonders deutlich hervorgehen.

[0019] Wie diese Figuren 2 und 3 deutlich machen, besteht jedes Gelenkelement 3 aus zwei Halteteilen 4 und 5 aus einem festen Kunststoffmaterial und die beiden Halteteile 4 und 5 sind über ein Schamierteil 6 aus einem elastischen Kunststoff gelenkig miteinander verbunden.

[0020] Das Scharnierteil 6 ist an die beiden Halteteile 4 und 5 filmscharnierartig anextrudiert, so daß das gesamte Gelenkelement 3, bestehend aus den beiden Halteteilen 4 und 5 sowie dem Scharnierteil 6, eine unzertrennbare Baueinheit bildet.

[0021] Diese sind mit Klemmschlitzen 7 versehen, in welche an der Rückseite der Lamellen 2 angeformte Klemmstege 8 eingeschnäppt sind. Hierdurch ergibt sich eine problemlose Befestigung der Halteteile 4 und 5 an den Lamellen 2 ohne zusätzliche Befestigungselemente wie Schrauben, Niete oder dergleichen. Die Klemmstege 8 sind an ihren der jeweiligen Lamelle 2 abgewandten freien Stirnkante mit einer wulstartigen Verdickung 9 versehen, welche in entsprechende Aussparungen 10 der Halteteile 4 und 5 formschlüssig eingreifen, wenn die Verbindung zwischen den Gelenkelementen 3 und den Lamellen 2 hergestellt ist. Hierdurch ergibt sich ein weitgehendes spielfreies Befestigungssystem zwischen den Gelenken 3 und den Lamellen 2.

[0022] Somit sind Klappergeräusche beim Betätigen des Rolladens 1 praktisch ausgeschlossen.

[0023] Wie aus den Figuren 2 und 3 weiterhin anschaulich hervorgeht, überdecken sich die beiden Haleteile 4 und 5 über das Scharnierteil 6 hinweg und weisen im Überdeckungsbereich hakenartige Vorsprünge 11 und 12 auf, welche bei in einer gemeinsamen, vertikalen Ebene liegenden Lamellen 2 abstützend ineinandergreifen. Vertikale Belastungen werden also durch Auflage oder Anlage der beiden hakenartigen Vorsprünge 11 und 12 der Halteteile 4 und 5 übertragen, so daß das Scharnierteil 6 aus dem elastischen Kunststoff von derartigen vertikalen Belastungen frei ist.

[0024] In den Figuren 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, bei dem ein Halteteil 4 wie bei dem vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel einen Klemmschlitz auf einen Klemmsteg einer Lamelle 2 aufgeschnäppt ist, während das andere Halteteil 5 insgesamt formschlüssig in eine Aufnahmenut 13 einer Lamelle 2 eingeschnäppt ist.

[0025] Ansonsten sind der Aufbau und die Wirkungsweise der Gelenkelemente 3 identisch mit Aufbau und Wirkungsweise der Gelenkelemente 3 des weiter oben beschriebenen Ausführungsbeispieles.

[0026] Außerdem ist in Figur 5 eine Sonderform einer Lamelle 2 gezeigt, die mit einer Einprägung 14 versehen ist, die als Griffmulde zur Betätigung eines kompletten Rolladens nutzbar ist. Am unteren Ende dieser besagten speziellen Lamelle 2 ist ein dämpfendes Abschlußprofil 15 an der Stirnkante der unteren Lamelle 2 angesetzt, wodurch einerseits ein dichter Abschluß und andererseits ein weitestgehend geräuschfreies Schließen des Rolladens ermöglicht wird.


Ansprüche

1. Rolladen (1) für Schrankmöbel, bestehend aus einer Vielzahl von Lamellen (2), welche untereinander jeweils im Bereich zweier einander gegenüber liegender Längskanten derart miteinander gelenkig verbunden sind, daß die Lamellen (2) aus einer gemeinsamen Ebene heraus in eine andere Ebene umlenkbar oder auf eine Wickelwelle aufwickelbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (2) über Gelenkelemente (3) miteinander verbunden sind, wobei die Gelenkelemente (3) jeweils aus zwei an einander gegenüber liegenden Lamellen (2) befestigbaren Halteteilen (4, 5) sowie einem die beiden Halteteile (4, 5) miteinander verbindenden Schamierteil 6 aus einem elastischen Material bestehen.
 
2. Rolladen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkelemente (3) jeweils aus Profilabschnitten von Kunststoff-Extrusionsprofilen bestehen, bei denen das Scharnierteil (6) aus einem elastischen Kunststoff filmscharnierartig an die beiden Halteteile (4, 5) aus einem festen Kunststoff anextrudiert sind.
 
3. Rolladen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (2) rückseitig mit Klemmstegen (8) versehen sind, auf welche die mit entsprechenden Klemmschlitzen (7) ausgestatteten Halteteile (4, 5) aufgeschnäppt sind.
 
4. Rolladen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmstege (8) im Bereich ihrer freien Stirnkanten mit einer wulstartigen Verdickung (9) versehen sind, welche im montierten Zustand in eine entsprechende Aussparung (10) am Ende der Klemmschlitze (7) formschlüssig eingreifen.
 
5. Rolladen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden Halteteile (4, 5) über das Scharnierteil (6) hinweg überdecken und im Überdeckungsbereich hakenartige Vorsprünge (11, 12) aufweisen, welche bei in einer gemeinsamen, vertikalen Ebene liegenden Lamellen ineinander greifen.
 
6. Rolladen nach einem der Ansprüche 1-3 und nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Halteteil (4) der Gelenkelemente (3) auf einen Klemmsteg (8) einer Lamelle (2) aufgeschnäppt und das jeweils andere Halteteil (5) formschlüssig in eine rückseitige Aufnahmenut (13) einer Lamelle (2) eingeschnäppt ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht