[0001] Die Erfindung betrifft eine Zylinderkopfdichtung, und zwar insbesondere eine wenigstens
im wesentlichen metallische Zylinderkopfdichtung, mit der sich die Kühlmittelströmung
innerhalb eines Hubkolben-Verbrennungsmotors beeinflussen läßt, der mehrere Brennräume
hintereinander aufweist (dabei kann es sich um einen sogenannten Reihenmotor handeln,
ebenso aber auch um einen sogenannten V-Motor oder einen anderen Motor mit mehreren
sogenannten Zylinderbänken).
[0002] Zunächst soll eine übliche Kühlmitteldurchströmung eines solchen Motors anhand eines
Reihenmotors erläutert werden, entsprechendes gilt aber auch für andere Motoren mit
mehreren Zylinderbänken. Meist wird das Kühlmittel an einer Schmal- oder Stirnseite
des Motors durch die Motor-Kühlmittelpumpe in den Motorblock (oft auch Zylinderblock
oder Kurbelgehäuse genannt) so eingeleitet, daß die Strömungsrichtung des Kühlmittels
an der Eintrittsstelle in Motorlängsrichtung, d. h. in Richtung der Zylinderreihe,
ausgerichtet ist. Das Kühlmittel strömt dann im wesentlichen an der Zylinderreihe
vorbei bis in den Bereich der anderen Schmal- bzw. Stirnseite des Motors; in diesem
Bereich weist die zwischen Motorblock und Zylinderkopf eingespannte Zylinderkopfdichtung
Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen auf, durch welche das Kühlmittel in den Zylinderkopf
geleitet wird - da die Kühlmittelpumpe des Motors stromaufwärts des Motorblocks angeordnet
ist, herrscht in den Kühlmittelhohlräumen des Motorblocks ein höherer Kühlmitteldruck
als im Zylinderkopf. Abgeleitet wird das Kühlmittel am Zylinderkopf, und zwar im Bereich
derjenigen Stirnseite des Motors, an der der Kühlmittelstrom in den Motorblock eingeleitet
wird. Betrachtet man den in einer Draufsicht ungefähr einem schmalen Rechteck entsprechenden
Zylinderkopf, so befinden sich an dessen einer Längsseite die Ansaugkanäle und an
seiner anderen, gegenüberliegenden Längsseite die Abgaskanäle. Um eine bessere und
gleichmäßigere Kühlung vor allem des Zylinderkopfs zu erreichen, setzte man auch schon
Zylinderkopfdichtungen ein, welche Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen nicht nur im Bereich
der einen Motorstirnseite, sondern auch in den Bereichen der beiden Motorlängsseiten
aufweisen, wobei die der Abgasseite des Zylinderkopfs benachbarten Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
größer sind als die der Ansaugseite des Zylinderkopfs benachbarten Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
der Zylinderkopfdichtung, damit nämlich die Abgasseite des Zylinderkopfs besser gekühlt
wird. In jedem Falle stellt sich im Motor eine solche Kühlmittelströmung ein, daß
in der Nähe der Zylinderkopfdichtung sowohl im Motorblock, als auch im Zylinderkopf
eine hauptsächliche Strömungskomponente der Kühlmittelströmung ungefähr parallel zu
der von der Zylinderkopfdichtung bzw. deren Dichtungsplatte definierten Ebene verläuft
(entweder in Längsrichtung des Motors oder ungefähr diagonal von einer Kante der einen
Schmalseite zur diagonal gegenüberliegenden Kante der anderen Schmalseite, und zwar
letzteres in dem Fall, daß die Zylinderkopfdichtung auf der Abgasseite größere Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
aufweist als an der Ansaugseite).
[0003] Aufgrund der vorstehend geschilderten Strömungsverhältnisse ergeben sich im Zylinderkopf
bekannter Motoren Zonen, welche durch das Kühlmittel unzureichend gekühlt werden.
Die Erfinder haben festgestellt, daß dies auch auf folgenden Umstand zurückzuführen
ist: Bei den bislang üblichen Zylinderkopfdichtungen haben deren Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
die Gestalt einfacher Löcher; ferner sind die Dichtungsplatten der Zylinderkopfdichtungen
relativ dünn, vor allem seit in vielen Fällen ein- oder mehrlagige metallische Dichtungen
die alten, etwas dickeren sogenannten Weichstoff-Dichtungen ersetzt haben (zumindest
bei im wesentlichen metallischen Zylinderkopfdichtungen liegt die Dicke der Dichtungsplatte
zwischen 0,25 und 2,0 mm). Deshalb bilden diejenigen Teilströme des Kühlmittels, welche
durch die Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen der Dichtungsplatte hindurch vom Motorblock
in den Zylinderkopf einströmen, keine ausgeprägt ausgerichteten Kühlmittelströme nennenswerter
kinetischer Energie, so daß sich in dem Kühlmittelhohlraum bzw. den Kühlmittelhohlräumen
des Zylinderkopfs die überwiegend ungefähr parallel zur Zylinderkopfdichtung ausgerichtete
Kühlmittelströmung über den Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen der Dichtung durch diese
Kühlmittel-Teilströme nicht in größerem Maße umlenken läßt. Um durch tote Zonen in
der Kühlwasserströmung hervorgerufene örtliche Überhitzungen im Zylinderkopf zu vermeiden,
waren deshalb bislang gußtechnisch besonders aufwendige Gestaltungen des Zylinderkopfs
erforderlich.
[0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Zylinderkopfdichtung zu schaffen, mit
der sich die geschilderte Problematik zumindest entschärfen, wenn nicht gar beseitigen
läßt.
[0005] Die Erfindung geht aus von einer Zylinderkopfdichtung für einen Motor, bei dem der
Zylinderkopfdichtung benachbart im Motorblock mindestens ein vom Kühlmittel durchströmter
erster Kühlmittelhohlraum ausgebildet ist, wobei an der eine Dichtungsplatte aufweisenden
Zylinderkopfdichtung mindestens ein von der Dichtungsplatte abstehendes Strömungsleitelement
für das Kühlmittel vorgesehen ist und die Dichtungsplatte Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
aufweist, über die der mindestens eine erste Kühlmittelhohlraum mit mindestens einem
zweiten, im Zylinderkopf des Motors ausgebildeten Kühlmittelhohlraum verbindbar ist.
[0006] Erfindungsgemäß wird eine solche Zylinderkopfdichtung so gestaltet, daß das mindestens
eine Strömungsleitelement sich an eine Kühlmittel-Durchtrittsöffnung derart anschließt
und derart ausgebildet ist, daß das Strömungsleitelement mit der Kühlmittel-Durchtrittsöffnung
einen Strömungspfad bildet und zum Eingreifen in mindestens einen der ersten und zweiten
Kühlmittelhohlräume sowie zur Erzeugung eines gerichteten Kühlmittelstrahls am vorzugsweise
dem Zylinderkopf zugewandten austrittsseitigen Ende des Strömungspfads gestaltet ist.
[0007] Erfindungsgemäß tritt also an die Stelle eines einfachen Lochs der bekannten Zylinderkopfdichtungen
eine solche Kombination aus Durchtrittsöffnung und Strömungsleitelement, daß sich
damit im Zylinderkopf (gegebenenfalls im Motorblock) ein gerichteter Kühlmittelstrahl
erzeugen läßt, welcher deutlich mehr kinetische Energie enthält als ein Kühlmittelstrom,
wie er durch eine einfache Durchtrittsöffnung einer herkömmlichen Zylinderkopfdichtung
erzeugt wird. Wie sich aus dem Folgenden noch ergeben wird, ermöglicht es die Erfindung,
die kinetische Energie der im Motorblock in der Nachbarschaft der Zylinderkopfdichtung
vorhandenen Kühlmittelströmung auszunutzen und/oder ein nach Art einer Düse gestaltetes
Strömungsleitelement dazu zu verwenden, in den Zylinderkopf eintretende Kühlmittel-Teilströme
mit nicht unerheblicher kinetischer Energie zu erzeugen, so daß sich die im Zylinderkopf
in der Nachbarschaft der Zylinderkopfdichtung vorherrschende Kühlmittelströmung in
gewünschter Weise erheblich auslenken und/oder verwirbeln läßt (um dadurch tote Zonen
in der Kühlwasserströmung zu beseitigen) oder sich ausgewählte Stellen des Zylinderkopfs
sogar gezielt mit Kühlmittelteilströmen beaufschlagen lassen.
[0008] Bei der Bewertung der vorstehenden Erfindungsdefinition und der beigefügten Ansprüche
ist zu beachten, daß jede Zylinderkopfdichtung für einen ganz bestimmten Motor konstruiert
wird, d. h. dem Entwickler der Dichtung liegt die Motorkonstruktion bereits vor; deshalb
ist es zulässig, bei der Definition der eine Zylinderkopfdichtung betreffenden Erfindung
auf Merkmale des Motorblocks und/oder des Zylinderkopfs Bezug zu nehmen.
[0009] Aus der EP-0 868 603-B1 geht eine mehrlagige metallische Zylinderkopfdichtung für
einen Reihenmotor hervor, welche mit von der Dichtungsplatte ungefähr senkrecht abstehenden
Strömungsleitelementen für das Kühlmittel versehen ist, die in im Motorblock ausgebildete,
vom Kühlmittel durchströmte Kühlmittelhohlräume eingreifen. Diese Strömungsleitelemente
dienen aber ausschließlich dazu (und zu etwas anderem sind sie auch gar nicht in der
Lage), die Kühlmittelströmung innerhalb dieser im Motorblock ausgebildeten Kühlmittelhohlräume
umzulenken und auf ausgewählte Stellen des Motorblocks zu richten; alternativ wird
dieselbe Maßnahme für die im Zylinderkopf ausgebildeten Kühlmittelhohlräume vorgeschlagen
(siehe Sp. 6, Zeilen 43 - 46 der EP-0 868 603-B1). Es muß aber darauf hingewiesen
werden, daß die EP-0 868 603-B1 von der vorliegenden Erfindung geradezu weg weist,
da die Strömungsleitelemente an Stellen der Zylinderkopfdichtung angeordnet werden
sollen, an denen das Kühlmittel nicht in den Zylinderkopf übertritt (siehe Sp. 6,
Zeilen 13 - 16 der EP-0 868 603-B1, d. h. die z. B. in Fig. 5 dieses Dokuments gezeigten
Öffnungen sollen an solchen Stellen liegen, an denen sich auf der Motorblock-Seite
und/oder der Zylinderkopf-Seite der Zylinderkopfdichtung kein Kühlmittelhohlraum befindet).
Im übrigen offenbart die EP-0 868 603-B1 konsequenterweise Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
der Zylinderkopfdichtung auch nur im einen Schmalseitenendbereich der Dichtungsplatte
(siehe die Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen 8 in den Figuren 2 bis 4b und 6).
[0010] Besonders geeignet ist die erfindungsgemäße Zylinderkopfdichtung für Motoren, bei
denen der mindestens eine erste Kühlmittelhohlraum (im Motorblock) vom Kühlmittel
derart durchströmt wird, daß mindestens in einem Bereich dieses Kühlmittelhohlraums
eine hauptsächliche Strömungskomponente der Kühlmittelströmung ungefähr parallel zu
der Dichtungsplatte verläuft, denn dann kann zur Erzielung eines wirksamen gerichteten
Kühlmittelstrahls zusätzlich zur Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten der Zylinderkopfdichtung
auch die kinetische Energie dieser hauptsächlichen Strömungskomponente dadurch genutzt
werden, daß das Strömungsleitelement zum Eingreifen in den ersten Kühlmittelhohlraum
ausgebildet und derart gestaltet ist, daß es bei eingebauter Zylinderkopfdichtung
eine solche Prall- und Umlenkfläche für die hauptsächliche Strömungskomponente bildet,
daß in die dem Strömungsleitelement zugeordnete Kühlmittel-Durchtrittsöffnung ein
quer zur Dichtungsplatte ausgerichteter Kühlmittelstrom eintritt.
[0011] Wie bereits erwähnt, kann ein gerichteter Kühlmittelstrahl mit relativ hoher Strömungsgeschwindigkeit
erfindungsgemäß auch durch eine Art Düse erzeugt werden; in diesem Fall ist eine erfindungsgemäße
Zylinderkopfdichtung so ausgebildet, daß das Strömungsleitelement zum Eingreifen in
den zweiten Kühlmittelhohlraum (im Zylinderkopf) ausgebildet und am austrittsseitigen
(zylinderkopfseitigen) Ende des Strömungspfads mit einer Düse zur Erzeugung eines
gerichteten Kühlmittelstrahls im zweiten Kühlmittelhohlraum versehen ist.
[0012] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung sowie der beigefügten zeichnerischen
Darstellung einiger besonders vorteilhafter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Zylinderkopfdichtung; in der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Schnitt durch Teile eines Zylinderkopfs und eines Motorblocks
sowie durch einen Teil einer herkömmlichen Zylinderkopfdichtung mit einem einfachen
Loch als Kühlmittel-Durchtrittsöffnung samt den Kühlmittel-Strömungsverhältnissen
unterhalb und oberhalb der Zylinderkopfdichtung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den in Fig. 1 gezeigten Motorblock mit einer Darstellung des Schnittverlaufs
(Linie 1-1) für den in Fig. 1 gezeigten Schnitt;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf einen Teil einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Zylinderkopfdichtung;
- Fig. 4
- eine einem Teil der Fig. 1 entsprechende Darstellung der ersten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Zylinderkopfdichtung, jedoch ohne Motorblock und Zylinderkopf;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung durch eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zylinderkopfdichtung
ähnlich derjenigen gemäß Fig. 4, jedoch mit einem mehrlagigen Aufbau der Dichtungsplatte;
- Fig. 6
- ein Werkzeug zur Herstellung des erfindungsgemäßen Strömungsleitelements in einer
Metallblechlage der in Fig. 5 gezeigten zweiten Ausführungsform;
- Fig. 7
- eine dritte Ausführungsform der Erfindung in einer Schnittdarstellung entsprechend
der Fig. 1;
- Fig. 8
- eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung einer vierten Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung eines Teils einer fünften Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Zylinderkopfdichtung;
- Fig. 10
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer sechsten Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Strömungsleitelements, und
- Fig. 11
- eine der Fig. 10 entsprechende Schnittdarstellung einer siebten Ausführungsform der
Erfindung.
[0013] Die Fig. 1 zeigt schematisch einen Teil einer Dichtungsplatte 10 einer herkömmlichen
Zylinderkopfdichtung, in welcher Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen 12 in Form einfacher
Löcher vorgesehen sind. Der Motorblock wurde mit 13 bezeichnet, der Zylinderkopf mit
14. In dem dargestellten Fall soll, ebenso wie bei den im folgenden geschilderten
Ausführungsformen, der Kühlmitteldruck unterhalb der Zylinderkopfdichtung (d. h. hier
im Motorblock) größer sein als oberhalb der Zylinderkopfdichtung.
[0014] Die Fig. 1 zeigt den vorstehend beschriebenen Fall, in dem auf beiden Seiten der
Zylinderkopfdichtung jeweils eine hauptsächliche Strömungskomponente der Kühlmittelströmung
ungefähr parallel zu der von der Dichtung bzw. deren Dichtungsplatte definierten Ebene
verläuft. In Fig. 1 wurden alle Kühlmittelströmungen durch Strömungslinien und Pfeile
angedeutet, und wie sich der Fig. 1 entnehmen läßt, strömen aufgrund des vorstehend
erwähnten Druckgefälles Teilströme der unterhalb der Dichtungsplatte 10 existierenden
Kühlmittelströmung durch die Durchtrittsöffnungen 12 der Dichtungsplatte hindurch
nach oben und führen im Bereich oberhalb der Durchtrittsöffnungen 12 jeweils zu einer
wenn auch verhältnismäßig geringfügigen Auslenkung der oberhalb der Dichtungsplatte
10 existierenden Kühlmittelströmung nach oben. Wie die Fig. 1 erkennen läßt, kann
eine solche, verhältnismäßig geringfügige Auslenkung jedoch völlig unzureichend sein.
[0015] In den Figuren 1 und 2 ist ein Kühlmittelhohlraum (sogenannter Wassermantel) im Motorblock
13 mit 13a bezeichnet, und in Fig. 1 dargestellte Kühlmittelhohlräume mit 14a, 14b
und 14c; die Fig. 1 zeigt auch sogenannte Kühlmitteldurchgänge 14d, deren Lage in
Fig. 2 strichpunktiert angedeutet wurde. Zwei in Fig. 2 erkennbare Brennräume wurden
mit 13b bezeichnet.
[0016] Wie die Fig. 1 erkennen läßt, ist die Kühlung des Zylinderkopfs 14 im Bereich des
Kühlmittelhohlraums 14b trotz der Auslenkung der Kühlmittelströmung oberhalb der Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
12 recht unvollständig, da dieser Kühlmittelhohlraum nur in seinem unteren Bereich
vom Kühlmittel durchströmt wird, über dem sich eine tote Zone ausgebildet hat, welche
nicht oder zumindest nahezu nicht durchströmt und infolgedessen schlecht gekühlt wird.
[0017] Anhand der Figuren 3 und 4 soll nun eine erste Ausführungsform der Erfindung näher
erläutert werden.
[0018] Die Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht einen Teil einer erfindungsgemäßen Zylinderkopfdichtung
mit einer Dichtungsplatte 20, in der mehrere Brennraumöffnungen 22, mehrere Schraubenöffnungen
24 für Zylinderkopfschrauben und außerdem mehrere Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen
26 ausgebildet sind. Die Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der Linie 4-4 in Fig. 3 und
damit einen Schnitt durch eine dieser Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen 26 mit angrenzendem
erfindungsgemäßem Strömungsleitelement.
[0019] Die Fig. 4 zeigt eine einlagige Dichtungsplatte 20, aus welcher durch Anstanzen und
Ausbiegen unter Bildung der Kühlmittel-Durchtrittsöffnung 26 ein taschen- oder hutzenförmiges
Strömungsleitelement 28 herausgeformt wurde, wobei die von dem Strömungsleitelement
gebildete Tasche oder Hutze entgegen ihrer Anströmrichtung geöffnet ist. Natürlich
könnte es sich bei dem Strömungsleitelement auch nur um eine Blechzunge handeln, welche
an ihrem freien Ende und an ihren beiden Seiten durch Stanzen von dem die Dichtungsplatte
20 bildenden Blech abgetrennt wurde, an ihrer Wurzel jedoch in die die Dichtungsplatte
bildende Blechlage übergeht. Die Fig. 4 soll jedoch, wie bereits erwähnt, ein taschen-
oder hutzenförmiges Strömungsleitelement zeigen, welches dadurch hergestellt wurde,
daß in der die Dichtungsplatte 20 bildenden Blechlage ein insbesondere gerader (senkrecht
zur Zeichnungsebene der Fig. 4 verlaufender) Stanzschnitt 26a erzeugt und sodann gemäß
Fig. 4 rechts von diesem Stanzschnitt ein Bereich des Blechs taschenartig nach unten
ausgebogen wurde, so daß dieser Bereich überall in die die Dichtungsplatte 20 bildende
Blechlage übergeht, nur nicht an der Stelle des Stanzschnitts 26a. Da dieses Strömungsleitelement
28 eine Prall- und Umlenkfläche 28a für die gemäß Fig. 4 von links nach rechts gerichtete
Kühlmittelströmung bildet, führt bei einem solchen Strömungsleitelement nicht nur
die Druckdifferenz zwischen den beiden Seiten der Zylinderkopfdichtung, sondern auch
die kinetische Energie der unterhalb der Zylinderkopfdichtung existierenden Kühlmittelströmung
zur Ausbildung eines gerichteten Kühlmittelstrahls 30, welcher quer zur Ebene der
Dichtungsplatte 20 ausgerichtet ist und aus der Kühlmittel-Durchtrittsöffnung 26 nach
oben in den Zylinderkopf austritt, so daß es dort zu einer Verwirbelung in der Kühlmittelströmung
kommt, die die Ausbildung toter Zonen in einem über der Kühlmittel-Durchtrittsöffnung
26 befindlichen Bereich eines Kühlmittelhohlraums verhindert.
[0020] Die Fig. 5 zeigt den in Fig. 4 dargestellten Teil einer erfindungsgemäßen Zylinderkopfdichtung,
jedoch mit dem Unterschied, daß gemäß Fig. 5 die Dichtungsplatte 20A aus mehreren
Metallblechlagen besteht, insbesondere aus zwei Federstahlblechlagen 31 und 34, die
z. B. 0,2 mm dick sein können, einer Metallblechlage 32 aus niederlegiertem Stahl
mit einer Dicke von z. B. 0,3 bis 2 mm, und einer Edelstahlblechlage 33 mit einer
Dicke von beispielsweise 0,12 mm.
[0021] Da sich die Metallblechlage 32 aus niederlegiertem Stahl im Gegensatz zu den drei
anderen Lagen verhältnismäßig gut verformen läßt, wurde aus der Metallblechlage 32
ein Strömungsleitelement 28A herausgeformt, und zwar in gleicher Weise wie bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 4, während aus den drei anderen Metallblechlagen 31, 33
und 34 nur fensterartige Öffnungen ausgestanzt wurden, so daß sich in der Dichtungsplatte
20A eine Kühlmittel-Durchtrittsöffnung 26A ergibt.
[0022] Die Fig. 6 zeigt schematisch ein Stanz-Biege-Werkzeug zur Herstellung des Strömungsleitelements
28A in der Metallblechlage 32. Dieses Werkzeug hat eine Matrize 40, auf die die Metallblechlage
32 aufgelegt wird, einen Niederhalter 42 zum Anpressen der Metallblechlage 32 auf
die Matrize 40, sowie einen Stanz-Tiefzieh-Stempel 44 zum Anstanzen und Ausbiegen
des taschenoder hutzenförmigen Strömungsleitelements 28A.
[0023] Die Fig. 7 zeigt in einem der Fig. 1 entsprechenden Schnitt einen Teil einer Dichtungsplatte
20B, aus welcher ein düsenartiges Strömungsleitelement 28B mittels eines nicht dargestellten
Stanz- und Tiefziehwerkzeugs herausgeformt wurde. Die Dichtungsplatte 20B könnte aber
auch mehrlagig sein und z. B. denselben Aufbau wie die Dichtungsplatte 20A gemäß Fig.
5 haben, d. h. vier Metallblechlagen 31, 32, 33 und 34 aufweisen, wobei z. B. aus
der Metallblechlage 32 das Strömungsleitelement 28B herausgeformt sein könnte, welches
sich durch eine Öffnung in der Metallblechlage 31 hindurch nach oben erstreckt und
unter dem in den Lagen 33 und 34 Durchtrittsöffnungen vorgesehen sind. Im übrigen
wurden in Fig. 7 dieselben Bezugszeichen verwendet wie in Fig. 1. Infolge des Strömungsleitelements
28B können sich in dem Kühlmittelhohlraum 14b keine toten Zonen ausbilden.
[0024] Die Fig. 8 zeigt ein in eine einlagige Dichtungsplatte 20C eingesetztes Strömungsleitelement
28C in einer Darstellung entsprechend derjenigen nach Fig. 7. Bei dieser Ausführungsform
ist das Strömungsleitelement 28C in ein Loch der Dichtungsplatte eingesetzt und dort
beispielsweise durch Schweißen befestigt. Das Strömungsleitelement 28C ragt erfindungsgemäß
weit in einen Kühlmittelhohlraum, z. B. den Hohlraum 14b, des Zylinderkopfs hinein,
so daß dieser Kühlmittelhohlraum äußerst wirksam mit einem gerichteten Kühlmittelstrahl
angeströmt wird. Das röhrchenförmige Strömungsleitelement könnte im Bereich seines
freien Endes auch abgebogen und/oder mit einem düsenartigen Austrittsendbereich versehen
sein.
[0025] Es soll noch darauf hingewiesen werden, daß ein sich von der einen Seite der Zylinderkopfdichtung
wegerstreckendes erfindungsgemäßes Strömungsleitelement mit einem sich von der anderen
Dichtungsseite wegerstreckenden erfindungsgemäßen Strömungsleitelement kombiniert
werden kann, so z. B. das Strömungsleitelement 28 gemäß Fig. 4 mit dem Strömungsleitelement
28C gemäß Fig. 8.
[0026] Die Fig. 9 zeigt wieder einen Teil einer mehrlagigen Dichtungsplatte 20E mit einer
Kühlmitteldurchtrittsöffnung 26E; an der einen Seite der Dichtungsplatte 20E ist ein
Strömungsleitelement 28E befestigt, bei dem es sich um ein separat hergestelltes Teil
handelt, welches die Gestalt eines gekrümmten Röhrchens mit einem Befestigungsflansch
hat.
[0027] Die Fig. 10 zeigt ein ähnliches Strömungsleitelement 28F, bei dem sich von einem
Loch 28F' eines Befestigungsflanschs eine gekrümmte Leitschaufel 28F" wegerstreckt,
die an die Stelle des in Fig. 9 gezeigten Röhrchens tritt.
[0028] Die Fig. 11 zeigt ein Strömungsleitelement ähnlich demjenigen gemäß Fig. 8, nämlich
ein Strömungsleitelement 28G, das als separates Teil hergestellt wurde und die Gestalt
eines abgewinkelten, ungefähr L-förmigen Röhrchens hat. Am Außenumfang dieses Röhrchens
befinden sich zwei ringförmige Ansätze 28G' und 28G", welche eine Ringnut bilden und
der Befestigung des Strömungsleitelements an einer mehrlagigen Dichtungsplatte 20G
dienen. Diese Dichtungsplatte hat eine Öffnung 26G, in welcher sich Einrastnasen 50
einer Metallblechlage 52 der Dichtungsplatte 20G befinden, die in die vorgenannte
Ringnut einrasten können, um so das Strömungsleitelement 28G an der Dichtungsplatte
zu halten.
[0029] Besonders vorteilhaft sind Strömungsleitelemente aus einem geeigneten, hinreichend
wärmebeständigen und insbesondere elastomeren Kunststoff, welche sich leichter als
Metallteile mit einem hinsichtlich des gewünschten gerichteten Kühlmittelstroms günstigen
Verhältnis von Durchmesser zu Länge des Strömungsleitelements herstellen lassen. Solche
Kunststoffteile lassen sich an einer Öffnung der metallischen Dichtungsplatte oder
einer Metallblechlage derselben einrasten oder direkt anvulkanisieren.
[0030] Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, wird erfindungsgemäß an einer Zylinderkopfdichtung
ein Element vorgesehen, welches auf einen Teilstrom des Kühlmittels beim Übergang
von der einen auf die andere Dichtungsseite eine Richtwirkung ausübt, die deutlich
größer ist als diejenige eines einfachen Lochs, sofern ein solches überhaupt eine
Richtwirkung hat.
[0031] In modernen Hubkolben-Verbrennungsmotoren werden sehr kleine Kühlmittelmengen umgepumpt,
um beim Kaltstart den Motor möglichst rasch auf Betriebstemperatur bringen zu können;
außerdem werden beim Kaltstart verhältnismäßig kleine Strömungsgeschwindigkeiten angestrebt,
und in diesem Fall erweist sich die gezielte Anströmung kritischer Stellen als besonders
vorteilhaft.
[0032] Besonders geeignet ist die Erfindung für sogenannte Open-Deck-Motoren, bei denen
die Kühlmittelhohlräume bis unmittelbar an die Zylinderkopfdichtung reichen, denn
dann genügen schon Strömungsleitelemente, welche verhältnismäßig geringfügig von der
Dichtungsplatte der Zylinderkopfdichtung abstehen; bei Closed-Deck-Motoren grenzt
an die Zylinderkopfdichtung mindestens Motorblock-seitig eine eine Dichtfläche bildende
Platte des Motorblocks an, welche in dieser Dichtfläche bzw. -platte Kühlmittelöffnungen
besitzt, welche von den erfindungsgemäßen Strömungsleitelementen durchgriffen werden
sollten.
[0033] Natürlich kann das Grundkonzept der Erfindung auch bei Zylinderkopfdichtungen für
Motoren verwendet werden, bei denen das Kühlmittel die Zylinderkopfdichtung von der
Zylinderkopfseite her anströmt und an der Motorblockseite der Dichtung aus dieser
austritt. Für diesen Fall sind in den vorstehenden Erläuterungen einfach die beiden
Dichtungsseiten miteinander zu vertauschen.
[0034] Soll die kinetische Energie der Kühlmittelströmung ausgenutzt werden, empfiehlt es
sich, die Tiefe, über die das Strömungsleitelement in die Kühlmittelströmung eingreift,
größer, und zwar bevorzugt um ein Vielfaches größer zu wählen als die Dicke der Dichtungsplatte.
[0035] Werden Strömungsleitelemente als separate Teile hergestellt, empfiehlt es sich, diese
als Kunststoff-Spritzgußteile zu gestalten.
1. Zylinderkopfdichtung für einen Motor, bei dem der Zylinderkopfdichtung benachbart
im Motorblock mindestens ein vom Kühlmittel durchströmter erster Kühlmittelhohlraum
ausgebildet ist, wobei an der eine Dichtungsplatte aufweisenden Zylinderkopfdichtung
mindestens ein von der Dichtungsplatte abstehendes Strömungsleitelement für das Kühlmittel
vorgesehen ist und die Dichtungsplatte Kühlmittel-Durchtrittsöffnungen aufweist, über
die der mindestens eine erste Kühlmittelhohlraum mit mindestens einem zweiten, im
Zylinderkopf des Motors ausgebildeten Kühlmittelhohlraum verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Strömungsleitelement sich an eine Kühlmittel-Durchtrittsöffnung
derart anschließt und derart ausgebildet ist, daß das Strömungsleitelement mit der
Kühlmittel-Durchtrittsöffnung einen Strömungspfad bildet und zum Eingreifen in mindestens
einen der ersten und zweiten Kühlmittelhohlräume sowie zur Erzeugung eines gerichteten
Kühlmittelstroms am austrittsseitigen Ende des Strömungspfads gestaltet ist.
2. Zylinderkopfdichtung nach Anspruch 1 für einen Motor, bei dem der mindestens eine
erste Kühlmittelhohlraum vom Kühlmittel derart durchströmt wird, daß mindestens in
einem Bereich dieses Kühlmittelhohlraums eine hauptsächliche Strömungskomponente der
Kühlmittelströmung ungefähr parallel zu der Dichtungsplatte verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Strömungsleitelement zum Eingreifen in den ersten Kühlmittelhohlraum
ausgebildet und derart gestaltet ist, daß es bei eingebauter Zylinderkopfdichtung
eine solche Prallund Umlenkfläche für die hauptsächliche Strömungskomponente bildet,
daß in die dem Strömungsleitelement zugeordnete Kühlmittel-Durchtrittsöffnung ein
quer zur Dichtungsplatte ausgerichteter Kühlmittelstrom eintritt.
3. Zylinderkopfdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das mindestens eine Strömungsleitelement zum Eingreifen in den zweiten Kühlmittelhohlraum
ausgebildet und am austrittsseitigen Ende des Strömungspfads mit einer Düse zur Erzeugung
eines gerichteten Kühlmittelstrahls im zweiten Kühlmittelhohlraum versehen ist.
4. Zylinderkopfdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsleitelement mindestens in einem Anströmbereich leitschaufelartig ausgebildet
ist.
5. Zylinderkopfdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsleitelement mindestens in einem Anströmbereich röhrchenförmig ausgebildet
ist.
6. Zylinderkopfdichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Strömungsleitelement als separates Teil hergestellt und an der Dichtungsplatte
befestigt ist.
7. Zylinderkopfdichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsplatte mindestens eine Metallblechlage aufweist, aus welcher im Bereich
einer Kühlmittel-Durchtrittsöffnung ein leitschaufelartiger Abschnitt herausgebogen
ist.
8. Zylinderkopfdichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der leitschaufelartige Abschnitt an der Dichtungsplatte eine sich in einer zur Plattenebene
ungefähr parallelen Richtung öffnende Tasche oder Hutze bildet, welche an ihren Seiten
und an ihrem Grund einstückig in die Metallblechlage übergeht.
9. Zylinderkopfdichtung nach Anspruch 3 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsplatte mindestens eine Metallblechlage aufweist, aus welcher der Randbereich
der Kühlmittel-Durchtrittsöffnung unter Bildung eines röhrchen- und/oder düsenförmigen
Strömungsleitelements herausgebogen ist.
10. Zylinderkopfdichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsplatte mehrlagig ist und eine Metallblechlage aus niederlegiertem Stahl
aufweist, und daß das Strömungsleitelement von einem umgeformten Bereich dieser Metallblechlage
gebildet wird.