[0001] Die Erfindung betrifft eine Beleuchtungseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere eine
Signalleuchte, mit mindestens einem Leuchtmittel, das in einer Leuchtenkammer hinter
einer transluzenten Lichtscheibe angeordnet ist, und mit mindestens einem Reflektor
zum Bündeln des von dem Leuchtmittel abgestrahlten Lichts.
[0002] Ein derartige Signalleuchte ist aus DE 100 32 509 A1 bekannt. Sie weist als Leuchtmittel
eine Glühlampe auf, die im Brennpunkt eines hochglänzenden Reflektors angeordnet ist,
der das von dem Leuchtmittel abgestrahlte Licht zu einem Lichtbündel mit parallelen
Lichtstrahlen bündelt. Die Glühlampe und der Reflektor sind hinter einer transluzenten
Lichtscheibe angeordnet, die einen lichtdurchlässigen Werkstoff aufweist, in dem sich
lichtstreuende Einschlüsse befinden. Wenn die Signalleuchte ausgeschaltet ist, ist
das Leuchteninnere durch die Lichtscheibe hindurch nicht deutlich zu erkennen. Dadurch
ergibt sich ein homogenes Erscheinungsbild der Signalleuchte. Im eingeschalteten Zustand
der Signalleuchte werden die von dem Reflektor parallel ausgerichteten Lichtstrahlen
des Leuchtmittels beim Durchdringen der Lichtscheibe an einer Vielzahl von aufeinanderfolgenden
Einschlüssen abgelenkt und gestreut. An der Rückseite der Lichtscheibe sind wulstförmige
optische Elemente vorgesehen, die das Licht zusätzlich auffächern und somit die durch
die Einschlüsse bewirkte Streuung ergänzen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt,
dass trotz dieser Lichtstreuung eine ungleichmäßige Durchleuchtung und somit ein fleckiges
Aussehen der transluzenten Lichtscheibe zu beobachten ist.
[0003] Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Beleuchtungseinrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die in eingeschaltetem Zustand ein homogenes Erscheinungsbild aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Reflektor und/oder wenigstens eine dem
Leuchtmittel zugewandte Seitenbegrenzungswand der Leuchtenkammer eine Mattierung aufweist.
[0005] In vorteilhafter Weise wird das von dem Leuchtmittel abgestrahlte Licht an der Mattierung
in unterschiedliche Richtungen abgelenkt, so dass es als aufgeweitetes Lichtbündel
auf die transluzente Lichtscheibe auftrifft. Dadurch werden Teile des Leuchtmittels
und/oder des Reflektors, wie z.B. ein Glühfaden, dessen Halter und/oder ein Fassungsdurchbruch
des Reflektors, nur sehr unscharf auf die Lichtscheibe abgebildet. Somit wird das
bei einer konturenscharfen Abbildung dieser Teile auftretende fleckige Aussehen der
Lichtscheibe, vermieden. Beim Durchtritt durch die Lichtscheibe wird das Licht in
scheinbar unnötiger Weise nochmals gestreut. Dabei hat sich in überraschender Weise
gezeigt, dass durch diese Maßnahmen sowohl in eingeschaltetem als auch in ausgeschaltem
Zustand der Beleuchtungseinrichtung ein sehr gleichmäßiges, homogenes Erscheinungsbild
der Beleuchtungseinrichtung ermöglicht wird. Aus DE 100 32 509 A1 ist zwar bereits
eine Beleuchtungseinrichtung bekannt, bei der die Oberfläche des lichtaufnehmenden
Reflektors und/oder die aus einem glasklaren Werkstoff bestehende Lichtscheibe eine
Mattierung aufweisen, um die Homogenität des von der Beleuchtungseinrichtung erzeugten
Lichtbündels zu verbessern. Eine derartige Mattierung wurde aber bisher nicht bei
einer Beleuchtungseinrichtung, die eine transluzente Lichtscheibe aufweist, nicht
verwendet, weil in der Fachwelt das Vorurteil bestand, bei einer derartigen Beleuchtungseinrichtung
sei eine Mattierung nicht vorteilhaft, weil sie einen zusätzlichen Arbeitsaufwand
für das betreffende Teil erfordere und außerdem Veränderungen unterliege, beispielsweise
durch Verunreinigung der Form oder auch durch den im Laufe der Zeit abnehmenden Mattierungsgrad.
[0006] Vorteilhaft ist, wenn die Mattierung durch eine Oberflächenrauhigkeit gebildet sind.
Eine derartige Mattierung kann bei einem Kunststoff-Spritzgussteil kostengünstig ohne
einen zusätzlichen Fertigungsschritt bereits während des Spritzgussprozesses an der
Oberfläche des Spritzgussteils (Reflektor, Seitenbegrenzungswand der Leuchtenkammer)
erzeugt werden.
[0007] Es ist aber auch denkbar, dass die Mattierung durch eine Farbschicht gebildet sind.
Mit einer derartigen Farbschicht, die vorzugsweise als silbrig matte Lackierung ausgebildet
ist, lässt sich eine sehr gleichmäßige Streuung des von dem Leuchtmittel abgestrahlten
Lichts in Richtung auf die Lichtscheibe erreichen.
[0008] Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist die Oberflächenrauhigkeit
eine Struktur auf, die einer durch Ätzen erzeugten Oberflächenstruktur und/oder einer
Negativform einer solchen Oberflächenstruktur entspricht. Die Oberflächenstruktur
kann dann an einem Spritzgusswerkzeug zur Herstellung des Reflektors und/oder der
Leuchtenkammer auf einfache Weise erzeugt werden, indem ein zu strukturierender Oberflächenbereich
des Spritzgusswerkzeugs mit einem Ätzmittel in Kontakt gebracht wird.
[0009] Vorteilhaft ist, wenn der Reflektor ein Optikraster aufweist, an dem das darauf auftreffende
Licht bei in Gebrauchsstellung befindlicher Beleuchtungseinrichtung in horizontaler
Richtung gestreut wird. Die gesetzlichen Vorgaben an die horizontale Lichtverteilung
des von der Beleuchtungseinrichtung abgestrahlten Lichtbündels können dann mit großer
Präzision erfüllt werden. Das Optikraster kann kissenförmige und/oder zylindrische
Optikelemente aufweisen. Für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für die
Lichtverteilung in vertikaler Richtung reicht die Streuung der transluzenten Lichtscheibe
aus.
[0010] Vorteilhaft ist, wenn dass das Optikraster streifenförmige optische Elemente aufweist,
die bei in Gebrauchsstellung befindlicher Beleuchtungseinrichtung in etwa vertikaler
Richtung verlaufen. Der Reflektor ist dann kostengünstig herstellbar. Die Kombination,
bestehend aus vertikaler Zylinderoptik, Mattierung und transluzenter Lichtscheibe
erzeugt eine sehr homogene Ausleuchtung, bei der auch bei eingeschaltetem Leuchtmittel
die Abbildung eines in dem Reflektor vorgesehenen Fassungslochs für das Leuchtmittel
auf der Lichtscheibe nahezu vollständig kaschiert wird.
[0011] Eine besonders gleichmäßige Streuung des durch die Lichtscheibe hindurchtretenden
Lichts kann dadurch erreicht werden, dass die Lichtscheibe einen lichtdurchlässigen
Werkstoff aufweist, in dem sich Einschlüsse befinden, die als optische Streuelemente
ausgebildet sind. Der die Einschlüsse umschließende lichtdurchlässige Werkstoff weist
bevorzugt eine erste Brechzahl aufweist, wobei die optischen Streuelemente aus einem
zweiten lichtdurchlässigen Werkstoff mit einer zweiten Brechzahl bestehen und vorzugsweise
eine sphärische Form haben. Die Einschlüsse können eine Gräße von 0,1 µm bis 100 µm
aufweisen.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Leuchtmittel zumindest
teilweise von einer zwischen der Lichtscheibe und dem Leuchtmittel befindlichen lichtdurchlässigen
Kappe abgedeckt, wobei die Kappe eine Mattierung aufweist und/oder aus einem transluzenten
Werkstoff besteht. Durch diese Maßnahme kann die Homogenität der Lichtabstrahlung
zusätzlich verbessert werden.
[0013] Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt zum Teil stärker schematisiert:
- Fig. 1
- einen horizontalen Teillängsschnitt durch eine Signalleuchte, wobei der Strahlengang
eines Teils des von dem Leuchtmittel abgestrahlten Lichts durch Lichtstrahlen markiert
ist, und
- Fig. 2
- einen horizontalen Teillängsschnitt durch eine Signalleuchte für unterschiedliche
Signallichtfunktionen, wobei der Strahlengang des von den Leuchtmittel jeweils abgestrahlten
Lichts anhand von Lichtstrahlen beispielhaft markiert ist.
[0014] Eine in Fig. 1 im Ganzen mit 1 bezeichnete, als Signalleuchte ausgebildete Beleuchtungseinrichtung
für Fahrzeuge weist mindestens ein Leuchtmittel 2 auf, das in einer Leuchtenkammer
3 hinter einer transluzenten Lichtscheibe 4 angeordnet ist. Die Leuchtenkammer 3 ist
in einem Leuchtengehäuse 5 gebildet, das als Trägerteil für das Leuchtmittel 2 und
die Lichtscheibe 4 dient. In dem Leuchtengehäuse 5 ist außerdem ein Reflektor 6 zum
Bündeln des von dem Leuchtmittel 2 abgestrahlten Lichts in Richtung auf die Lichtscheibe
4 angeordnet. In Fig. 1 ist erkennbar, dass der Reflektor 6 an der Rückseite der Leuchtenkammer
3 angeordnet ist und eine Öffnung aufweist, in die das als Glühlampe ausgebildete
Leuchtmittel 2 eingesetzt ist. Die Leuchtenkammer 3 ist seitlich durch Seitenbegrenzungswände
7 begrenzt. An ihrer Vorderseite ist die Leuchtenkammer 3 durch die Lichtscheibe 4
abgedeckt.
[0015] Der Reflektor 6 und die Seitenbegrenzungswände 7 weisen an ihren dem Leuchtmittel
2 zugewandten Oberflächenbereichen in der Zeichnung nicht näher dargestellte Mattierungen
auf, an denen das darauf auftreffende, von dem Leuchtmittel 2 abgestrahlte Licht in
horizontaler und vertikaler Richtung gestreut wird. Dadurch werden eine konturenscharfe
Abbildung insbesondere des Glühfadens des Leuchtmittels 2, des Glühfaden-Halters und
des Fassungsdurchbruchs des Reflektors 6 auf die transluzente Lichtscheibe 4 und somit
ein fleckiges Aussehen der Lichtscheibe 4 bei eingeschaltetem Leuchtmittel 2 vermieden.
[0016] Der Reflektor 6 weist eine vertikale Optik auf, die ein Optikraster mit mehreren,
streifenförmigen optischen Elementen hat, die an der dem Leuchtmittel 2 zugewandten
Oberfläche des Reflektors 6 etwa parallel zueinander verlaufen. In Fig. 1 ist deutlich
erkennbar, dass das auf den Reflektor 6 auftreffende Lichtbündel bei der Reflexion
aufgeweitet wird.
[0017] Aufgrund der vertikalen Optik des Reflektors 6 ist die Aufweitung des Lichtbündels
in horizontaler Richtung größer als in vertikaler Richtung.
[0018] Die Lichtscheibe 4 weist einen lichtdurchlässigen ersten Werkstoff mit einer ersten
Brechzahl auf, in dem sich etwa kugelförmige Einschlüsse aus einem lichtdurchlässigen
zweiten Werkstoff mit einer zweiten Brechzahl befinden. An den Einschlüssen wird das
durch die Lichtscheibe 4 hindurchtretende Licht gestreut. Dabei ist es sogar möglich,
dass die Lichtstrahlen beim Durchtritt durch die Lichtscheibe 4 nacheinander auf mehrere
Einschlüsse auftreffen, wodurch eine noch gleichmäßiger Lichtstreuung bewirkt wird.
[0019] Das bereits an dem Reflektor 6 und/oder den Seitenbegrenzungswänden 7 vorgestreute
Licht wird also beim Durchtritt durch die transluzente Lichtscheibe 4 erneut gestreut.
Durch die sich dadurch ergebende Doppelstreuung wird der vom Gesetzgeber geforderte
horizontale und vertikale Abstrahlwinkel des von der Beleuchtungseinrichtung 1 abgestrahlten
Lichtbündels erreicht.
[0020] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Beleuchtungseinrichtung
1 zwei Leuchtmittel 2 für unterschiedliche Beleuchtungsfunktionen auf, beispielsweise
ein Blinklicht und ein Zusatzrücklicht. Den Leuchtmitteln 2 ist jeweils ein Reflektor
6 mit einer vertikalen Optik zugeordnet. Die Leuchtmittel 2 und die Reflektoren 6
sind in horizontaler Richtung nebeneinander in einer Leuchtenkammer 3 angeordnet.
Diese ist durch eine transluzente Lichtscheibe 4 abgedeckt, die sich durchgängig über
die Leuchtmittel 2 erstreckt. Die Reflektoren 6 und die Seitenbegrenzungswände 7 der
Leuchtenkammer 3 weisen jeweils eine Mattierung auf. In Fig. 2 ist anhand von drei
von den Leuchtmittels 2 ausgesandten Lichtstrahlen schematisch angedeutet, dass das
von den Leuchtmitteln 2 abgestrahlte Licht an den Mattierungen der Reflektoren 6 und
der Seitenbegrenzungswände 7 in Richtung auf die transluzente Lichtscheibe 4 gestreut
wird.
1. Beleuchtungseinrichtung (1) für Fahrzeuge, insbesondere Signalleuchte, mit mindestens
einem Leuchtmittel (2), das in einer Leuchtenkammer (3) hinter einer transluzenten
Lichtscheibe (4) angeordnet ist, und mit mindestens einem Reflektor (6) zum Bündeln
des von dem Leuchtmittel (2) abgestrahlten Lichts, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (6) und/oder wenigstens eine dem Leuchtmittel (2) zugewandte Seitenbegrenzungswand
(7) der Leuchtenkammer (3) eine Mattierung aufweist.
2. Beleuchtungseinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mattierung durch eine Oberflächenrauhigkeit gebildet sind.
3. Beleuchtungseinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mattierung durch eine Farbschicht gebildet sind.
4. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dass die Oberflächenrauhigkeit
eine Struktur aufweist, die einer durch Ätzen erzeugten Oberflächenstruktur und/oder
einer Negativform einer solchen Oberflächenstruktur entspricht.
5. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reflektor (6) ein Optikraster aufweist, an dem das darauf auftreffende Licht
bei in Gebrauchsstellung befindlicher Beleuchtungseinrichtung in horizontaler Richtung
gestreut wird.
6. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Optikraster streifenförmige optische Elemente aufweist, die bei in Gebrauchsstellung
befindlicher Beleuchtungseinrichtung in etwa vertikaler Richtung verlaufen.
7. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtscheibe (4) einen lichtdurchlässigen Werkstoff aufweist, in dem sich Einschlüsse
befinden, die als optische Streuelemente ausgebildet sind.
8. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der die Einschlüsse umschließende lichtdurchlässige Werkstoff eine erste Brechzahl
aufweist, und dass die optischen Streuelemente aus einem zweiten lichtdurchlässigen
Werkstoff mit einer zweiten Brechzahl bestehen und vorzugsweise eine sphärische Form
aufweisen.
9. Beleuchtungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtmittel (2) zumindest teilweise von einer zwischen der Lichtscheibe (4)
und dem Leuchtmittel (2) befindlichen lichtdurchlässigen Kappe abgedeckt ist, und
dass die Kappe eine Mattierung aufweist und/oder aus einem transluzenten Werkstoff
besteht.