[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Warnsystem sowie ein Verfahren zur Überwachung
der Verfügbarkeit medizinischer Hilfsmittel für einen Patienten, insbesondere zur
Überwachung der Verfügbarkeit wichtiger Medikamente.
[0002] Zahlreiche Menschen sind aufgrund einer Krankheit, Fehlfunktion oder Behinderung
von medizinischen Hilfsmitteln, wie bspw. Medikamenten oder medizinischen Geräten,
abhängig. Im Alltagsleben ist die kurzfristige Erreichbarkeit der medizinischen Hilfsmittel
für diese Menschen sehr wichtig. Ein Beispiel stellen Notfallmedikamente für Patienten
dar, die unter Asthma oder Angina Pectoris leiden. Wenn diese Notfallmedikamente von
den Patienten verlegt werden, verloren gehen oder im Bedarfsfall nicht funktionsbereit
oder aufgebraucht sind, kann es für die betroffenen Patienten zu lebensbedrohlichen
akuten gesundheitlichen Zuständen kommen. Für die Verfügbarkeit und den ordnungsgemäßen
Zustand der Medikamente sind die Patienten in der Regel selbst verantwortlich. Gerade
im Alltagsleben kann es jedoch vorkommen, dass die Patienten bspw. aufgrund äußerer
Ablenkung nicht immer die volle Kontrolle über die Verfügbarkeit ihrer Medikamente
haben. Dies gilt in gleicher Weise auch für den Einnahmezeitpunkt von Medikamenten,
die in fest vorgegebenen Zeitabständen eingenommen werden müssen. Den Erfindern ist
bisher kein Stand der Technik bekannt, der dem Patienten ein zuverlässiges Hilfsmittel
zur Vermeidung der obigen Problematik bereitstellt.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein System sowie ein
Verfahren anzugeben, die einen Patienten automatisch darauf aufmerksam machen, wenn
für ihn wichtige medizinische Hilfsmittel nicht mehr unmittelbar verfügbar sind und/oder
eingesetzt werden müssen.
[0004] Die Aufgabe wird mit dem Warnsystem sowie dem Verfahren gemäß den Patentansprüche
1 bzw. 15 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Warnsystems sowie des Verfahrens
sind Gegenstand der Unteransprüche oder lassen sich der nachfolgenden Beschreibung
sowie den Ausführungsbeispielen entnehmen.
[0005] Das vorliegende Warnsystem zur Überwachung der Verfügbarkeit medizinischer Hilfsmittel
für einen Patienten, insbesondere von Medikamenten, setzt sich aus einem ersten hilfsmittelseitigen
Signalgeber und einem zweiten patientenseitigen Signalgeber zusammen. Der erste Signalgeber
lässt sich an dem medizinischen Hilfsmittel oder einem Behältnis für das Hilfsmittel
befestigen oder in das Hilfsmittel oder das Behältnis integrieren. So kann dieser
erste Signalgeber bspw. in die Verpackung eines Medikamentes als medizinisches Hilfsmittel
integriert werden. Der erste Signalgeber weist eine Sendeeinheit zum Aussenden erster
elektromagnetischer Signale auf, der zweite Signalgeber eine entsprechende Empfangseinheit
zum Empfang der von der Sendeeinheit des ersten Signalgebers ausgesendeten ersten
elektromagnetischen Signale. Weiterhin umfasst der patientenseitige zweite Signalgeber
eine Warneinrichtung zur Abgabe eines vom Patienten wahrnehmbaren Warnsignals sowie
eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Warneinrichtung. Der zweite patientenseitige
Signalgeber kann vom Patienten bspw. in Form eines Fingerrings, an einem Armband oder
einer Halskette getragen werden. Er kann auch in Nutzoder Schmuckgegenstände integriert
werden, wie bspw. Armbanduhren oder Amulette. Der patientenseitige Signalgeber hat
die Aufgabe, den Patienten im Bedarfsfall durch das wahrnehmbare Warnsignal, bspw.
einen optischen Alarm, einen akustischen Alarm, einen Vibrationsalarm oder eine Kombination
aus zwei oder allen dieser Alarmarten, zu warnen. Entsprechende Ausgestaltungen der
Warneinrichtung sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt. Die Steuereinheit
des patientenseitigen zweiten Signalgebers ist derart ausgestaltet, dass sie bei Empfang
der ersten elektromagnetischen Signale oder bei Unterschreiten einer vorgebbaren Empfangsstärke
der ersten elektromagnetischen Signale und/oder bei Empfang einer bestimmten mit den
ersten elektromagnetischen Signalen übermittelten Information die Warneinrichtung
zur Abgabe des Warnsignals ansteuert.
[0006] Durch den Einsatz dieses Warnsystems sowie des entsprechenden Verfahrens wird der
Patient, je nach Ausgestaltung des Systems, darauf aufmerksam gemacht, dass sich das
für ihn wichtige medizinische Hilfsmittel, bspw. ein Notfallmedikament oder ein gelegentlich
spontan dringend benötigtes medizinisches Gerät, nicht mehr innerhalb einer bestimmten
Reichweite und/oder nicht in einem ordnungsgemäßen, d. h. einsetzbaren Zustand, befindet.
Alternativ oder zusätzlich kann der Patient mit dem Warnsignal auch darauf aufmerksam
gemacht werden, dass er das medizinische Hilfsmittel in nächster Zeit einsetzen muss.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des vorliegenden Warnsystems sowie des zugehörigen
Verfahrens weist der hilfsmittelseitige erste Signalgeber auch ein oder mehrere Sensoren
auf, die einen für den Gebrauch wesentlichen Zustand des Hilfsmittels, bspw. den Füllstand
eines Medikamentenbehältnisses oder den Gasdruck in einer Spraydose oder Druckflasche,
erfassen. Ein weiteres Beispiel stellen Sensoren für leergedrückte Blisterpackungen
bei Medikamenten dar. Der erste Signalgeber weist dabei zusätzlich eine Steuereinheit
zur Ansteuerung der Sendeeinheit auf, die die Sendeeinheit entweder bei Erkennen eines
nicht ordnungsgemäßen Zustandes des Hilfsmittels, bspw. bei Erfassen eines minimalen
Füllstandes oder Gasdruckes, zum Aussenden eines elektromagnetischen Signals oder
einer bestimmten Signalfolge, oder zur Übermittlung des erfassten Zustandes des Hilfsmittels
in einem vom patientenseitigen Signalgeber regelmäßig angeforderten Antwortsignal
ansteuert.
[0008] Die Signalübertragung zwischen dem patientenseitigen zweiten und dem hilfsmittelseitigen
ersten Signalgeber kann je nach Ausgestaltung des Warnsystems bzw. des Verfahrens
auf unterschiedliche Weise erfolgen, wobei die im Folgenden angeführten Ausgestaltungen
selbstverständlich auch miteinander kombinierbar sind.
[0009] So kann in einer ersten Ausgestaltung der hilfsmittelseitige erste Signalgeber in
regelmäßigen Abständen ein elektromagnetisches Signal an den patientenseitigen zweiten
Signalgeber senden. Erreicht es den patientenseitigen Signalgeber nicht, bspw. aufgrund
eines zu großen Abstands des Hilfsmittels vom Patienten, so löst der patientenseitige
zweite Signalgeber das Warnsignal aus, da die Empfangsstärke unter einen vorgebbaren
Schwellwert abgesunken ist. Bei dieser Ausgestaltung wird der Patient somit auf einfache
Weise darauf aufmerksam gemacht, wenn er sich unbewusst zu weit von dem für ihn wichtigen
medizinischen Hilfsmittel, wie bspw. einem Notfallmedikament, entfernt.
[0010] In einer zweiten Ausgestaltung sendet der patientenseitige zweite Signalgeber in
regelmäßigen Abständen ein Abfragesignal an den hilfsmittelseitigen ersten Signalgeber.
Dieser sendet bei Empfang dieses Abfragesignals ein Antwortsignal zurück. Erreicht
dieses Antwortsignal den patientenseitigen zweiten Signalgeber nicht, so wird in gleicher
Weise wie bei der ersten Ausgestaltung ein Warnsignal erzeugt. In einer Weiterbildung
dieser zweiten Ausgestaltung, bei der der Zustand des medizinischen Hilfsmittels über
Sensoren erfasst wird, kann das Antwortsignal auch Informationen über diesen Zustand
des Hilfsmittels enthalten. In diesem Fall werden die Informationen von der Steuereinheit
des patientenseitigen zweiten Signalgebers erkannt und bei einem nicht ordnungsgemäßen
Zustand des Hilfsmittels ebenfalls ein Warnsignal ausgelöst. Diese Ausgestaltung bietet
dem Patienten somit den weiteren Vorteil, dass er rechtzeitig über einen nicht ordnungsgemäßen
Zustand seines Hilfsmittels informiert wird, so dass er entsprechende Maßnahmen einleiten
kann.
[0011] In einer dritten Ausgestaltung sendet der hilfsmittelseitige erste Signalgeber ein
Signal an den patientenseitigen zweiten Signalgeber, sobald mit den Sensoren ein nicht
ordnungsgemäßer Zustand des Hilfsmittels erfasst wird. Die Steuereinheit des patientenseitigen
zweiten Signalgebers löst aufgrund dieses empfangenen Signals ein Warnsignal aus.
in einer Weiterbildung oder alternativen Ausgestaltung sendet der hilfsmittelseitige
Signalgeber auch ein Signal an den patientenseitigen Signalgeber, wenn ein fest vorgegebenes
Einnahmeintervall oder Benutzungsintervall für das Hilfsmittel vom Patienten nicht
eingehalten wird. Die Einhaltung dieses Intervalls kann über die Sensoren kontrolliert
werden, die die Benutzung des Hilfsmittels über eine entsprechende Zustandsänderung
erfassen können. Auf diese Weise wird der Patient zuverlässig erinnert, falls er das
vorgegebene und in der Regel notwendige Zeitintervall nicht einhält.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung des vorliegenden Warnsystems sowie des zugehörigen
Verfahrens kann der Patient auch mit einem Warnsignal darauf aufmerksam gemacht werden,
sobald die Haltbarkeitsgrenze eines Medikamentes als medizinisches Hilfsmittel erreicht
wird oder unmittelbar bevorsteht. So kann entweder im patientenseitigen oder im hilfsmittelseitigen
Signalgeber eine Zeitvergleichseinrichtung vorgesehen sein, die einen mit dem Hilfsmittel
verknüpften programmierten Vergleichszeitpunkt, bspw. das Haltbarkeitsdatum, mit dem
jeweils aktuellen Zeitpunkt vergleicht. Hierfür ist selbstverständlich auch eine entsprechende
interne Uhr, die auch eine Funkuhr sein kann, erforderlich. Der Vergleichszeitpunkt
kann bspw. vom Patienten beim Anbruch einer neuen Packungseinheit eines Medikamentes
oder vom Distributor des Medikamentes gesetzt werden oder bei Herstellung des Medikamentes
bereits fest in den hilfsmittelseitigen Signalgeber einprogrammiert werden, falls
dieser Signalgeber bereits bei Herstellung des Medikamentes an dessen Packung befestigt
oder in dessen Packung integriert wird.
[0013] Die Energieversorgung der beiden Signalgeber kann über Batterien erfolgen. Aufgrund
der nicht kontinuierlichen Aussendung von Signalen ist der Energieverbrauch gering.
Selbstverständlich sind auch Lösungen möglich, bei denen bspw. der medikamentenseitige
Signalgeber seine Energie vom patientenseitigen Signalgeber oder aus dem Umgebungsrauschen
jeweils über elektromagnetische Wellen erhält. Derartige Techniken sind aus dem Gebiet
der drahtlosen Informationsübertragung sowie auch aus der RF-ID-tag-Technologie (Radio
Frequency Identification) bekannt.
[0014] In einer Weiterbildung des vorliegenden Warnsystems sowie des zugehörigen Verfahrens
kann neben einer Alarmierung des Patienten durch den patientenseitigen Signalgeber
auch eine Übermittlung einer Warnmeldung an weitere Personen, bspw. einen Betreuer
oder behandelnden Arzt erfolgen. Hierzu weist der patientenseitige oder der hilfsmittelseitige
Signalgeber eine Schnittstelle zu einer externen Empfangseinheit auf, über die die
Warnmeldung bei Auftreten eines Warnsignals an die entsprechende weitere Person übermittelbar
ist. So kann bspw. eine Verbindung in ein Mobilfunknetz zur Aktivierung eines Mobiltelefons
der weiteren Person erfolgen, um bspw. auf den Fehlerstatus des medizinischen Hilfsmittels
aufmerksam zu machen. Auch die Nutzung anderer drahtloser Übertragungstechniken durch
entsprechende Ausbildung der integrierten Schnittstelle ist selbstverständlich möglich,
wie bspw. eine direkte drahtlose Kurzstreckenverbindung direkt zu einem Mobiltelefon,
bspw. über Bluetooth. Über eine derartige Kommunikation kann auch ein neues Rezept
bzw. eine neue Packung eines Medikamentes automatisch angefordert werden, falls dieses
nicht mehr in ordnungsgemäßem Zustand bzw. aufgebraucht ist. Weiterhin können bei
Nutzung einer derartigen integrierten Schnittstelle auch ein behandelnder Arzt oder
sonstige Betreuungspersonen informiert werden, wenn der Patient seine Medikation nicht
regelmäßig einnimmt. Schließlich ist auch eine Alarmierung betreuender Personen über
das Internet möglich, wobei der patientenseitige Signalgeber eine entsprechende Information
dann direkt oder über ein in der Nähe befindliches Mobiltelefon in ein öffentliches
Mobilfunknetz überträgt.
[0015] Das vorliegende Warnsystem sowie das zugehörige Verfahren werden nachfolgend anhand
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen nochmals erläutert. Hierbei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Veranschaulichung des Einsatzes des vorliegenden Warnsystems;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung von Komponenten des vorliegenden Warnsystems in einer
möglichen Ausgestaltung; und
- Fig. 3
- Beispiele für eine Integration oder Befestigung der Signalgeber in unterschiedlichen
Gegenständen.
[0016] Bei einem Einsatz des vorliegenden Warnsystems trägt der Patient 15 den zweiten Signalgeber
2 ständig am Körper, bspw. in eine Armbanduhr integriert, wie dies anhand der Figur
1 veranschaulicht ist. In diesem Beispiel ist der Patient 15 auf ein wichtiges Medikament
angewiesen, das in einem Behältnis 14 verpackt ist. In diesem Behältnis 14 ist auch
der hilfsmittelseitige Signalgeber 1 befestigt, der in regelmäßigen Abständen elektromagnetische
Signale aussendet. Befindet sich das Medikament in der näheren Umgebung des Patienten
15, so empfängt der patientenseitige Signalgeber 2 die elektromagnetischen Signale
mit ausreichender Empfangsstärke. Vergisst der Patient 15 sein Medikament bspw. in
seiner Wohnung und entfernt sich von der Wohnung, so gibt der patientenseitige Signalgeber
2 bei Überschreiten einer bestimmten Reichweite ein Warnsignal ab, da das empfangene
Signal dann unterhalb eines Schwellwertes abgefallen ist. Der Patient 15 kann dann
zurückkehren und das Medikament mit sich nehmen. Auf diese Weise kann vermieden werden,
dass der Patient unbemerkt in eine Situation gerät, in der er bei Bedarf nicht auf
sein Medikament zugreifen kann.
[0017] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einzelner Komponenten des vorliegenden
Warnsystems in einer möglichen Ausgestaltung. Die Figur zeigt auf der linken Seite
den patientenseitigen Signalgeber 2, der eine Empfangseinrichtung 6 und eine Warneinrichtung
10 aufweist, die beide mit einer Steuereinheit 8 verbunden sind. Der auf der rechten
Seite dargestellte hilfsmittelseitige Signalgeber 1 umfasst eine Sendeeinrichtung
3 zur Aussendung elektromagnetischer Signale an die Empfangseinrichtung 6 des patientenseitigen
Signalgebers 2, wie dies mit dem Pfeil angedeutet ist. Diese Komponenten reichen aus,
um die im Zusammenhang mit der Figur 1 erläuterte Funktionsweise des Warnsystems zu
gewährleisten. Die Steuereinheit 8 des patientenseitigen Signalgebers 2 überprüft
dabei die Empfangsstärke des empfangenen Signals. Bei Unterschreiten eines vorgebbaren
Schwellwertes wird die Warneinrichtung 10 zur Abgabe eines Warnsignals angesteuert.
[0018] In weiteren Ausbildungen des vorliegenden Warnsystems umfasst der hilfsmittelseitige
Signalgeber 1 auch eine Steuereinheit 7, die die Sendeeinheit 3 bei Bedarf zur Abgabe
eines elektromagnetischen Signals ansteuert. So kann diese Steuereinheit 7 mit einem
oder mehreren Sensoren 9 verbunden sein, die den Zustand des Hilfsmittels erfassen.
Bei Detektion eines nicht ordnungsgemäßen Zustandes kann dann die Steuereinheit 7
die Sendeeinheit 3 zur Abgabe eines oder mehrerer elektromagnetischer Signale ansteuern,
auf dessen Empfang durch die Empfangseinheit 6 des patientenseitigen Signalgebers
2 hin die Steuereinheit 8 ebenfalls ein Warnsignal veranlasst.
[0019] Weiterhin können der patientenseitige Signalgeber 2 eine Sendeeinheit 4 und der hilfsmittelseitige
Signalgeber 1 eine Empfangseinheit 5 aufweisen. In einer derartigen Ausgestaltung
kann der patientenseitige Signalgeber 2 in regelmäßigen Abständen elektromagnetische
Signale zur Abfrage des hilfsmittelseitigen Signalgebers 1 aussenden. Bei Empfang
derartiger Abfragesignale mit der Empfangseinheit 5 veranlasst die Steuereinheit 7
des hilfsmittelseitigen Signalgebers 1 die Sendeeinheit 3 zur Abgabe eines entsprechenden
Antwortsignals. Empfängt der patientenseitige Signalgeber 2 kein derartiges Antwortsignal
auf ein Abfragesignal hin, so wird ein Warnsignal ausgelöst. Weiterhin kann die Steuereinheit
7 auch Informationen über den mit den Sensoren 9 erfassten Zustand des Hilfsmittels
in das Antwortsignal einbinden. In diesem Falle werden die Informationen durch die
Steuereinheit 8 des patientenseitigen Signalgebers 2 ausgewertet und bei nicht ordnungsgemäßem
Zustand des Hilfsmittels ebenfalls ein Warnsignal ausgelöst.
[0020] In der Figur 2 ist auch gestrichelt die vorangehend in der Beschreibung erläuterte
Zeitvergleichseinrichtung 11 angedeutet, die sowohl im patientenseitigen Signalgeber
2 als auch im hilfsmittelseitigen Signalgeber 1 angeordnet sein kann. Diese Zeitvergleichseinrichtung
11 dient der Erzeugung eines Warnsignals bei Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums
eines Medikamentes als medizinischem Hilfsmittel.
[0021] Die Figur 2 zeigt auch die Schnittstelle 12 für eine drahtlose Verbindung zu einer
externen Empfangsstation 16, über die eine Warnmeldung bspw. an das Mobiltelefon einer
betreuenden Person übermittelt werden kann. Bei einem Medikament als medizinischem
Hilfsmittel ermöglicht die Kontrolle des Medikamentenvorrates über den oder die Sensoren
9 in Verbindung mit der Abgabe einer Warnmeldung über die Schnittstelle 12 auch eine
automatische Anforderung eines Folgerezeptes oder die Nachbestellung einer Medikation,
wodurch eine Unterbrechung der Medikation vermieden wird und administrative Kosten
eingespart werden können.
[0022] Der patientenseitige Signalgeber 2 ist vorzugsweise so miniaturisiert, dass er als
Ring 17 oder anderes Schmuckstück am Körper getragen werden kann, wie dies in der
Figur 3a angedeutet ist. Der hilfsmittelseitige Signalgeber 1 kann bspw. in ein Behältnis
14 für Medikamente integriert oder in diesem Behältnis 14 befestigt sein oder direkt
in das medizinische Hilfsmittel 13 integriert oder an diesem befestigt sein. Beide
Möglichkeiten sind in den Figuren 3b und 3c veranschaulicht, wobei die Figur 3b eine
Medikamentenpackung als Behältnis 14 mit darin befindlichen Blisterpackungen 18 und
Figur 3c ein Inhalationsgerät 19 mit einer Gasflasche veranschaulicht, an dessen Innenwand
der hilfsmittelseitige Signalgeber 1 befestigt ist. In letzterem Fall kann dieser
Signalgeber einen Druck- oder Füllstandssensor zur Erfassung des Zustandes der Gasflaschenfüllung
aufweisen.
[0023] Der hilfsmittelseitige Signalgeber 1 kann dabei bspw. in polymerelektronischer Schaltungstechnik
realisiert werden und ist vorzugsweise direkt in die Medikamentenpackung integriert.
Ersteres ist gerade bei Einwegverpackungen von Medikamenten besonders günstig, da
derartige Schaltungen kostengünstig und platzsparend realisierbar sind.
1. Warnsystem zur Überwachung der Verfügbarkeit medizinischer Hilfsmittel (13) für einen
Patienten (15), insbesondere von Medikamenten, das sich aus einem am Hilfsmittel (13)
oder einem Behältnis (14) für das Hilfsmittel (13) befestigbaren oder in das Hilfsmittel
(13) oder Behältnis (14) integrierbaren ersten Signalgeber (1), der eine Sendeeinheit
(3) zum Aussenden erster elektromagnetischer Signale aufweist, und einem vom Patienten
(15) tragbaren zweiten Signalgeber (2) zusammensetzt, der eine Warneinrichtung (10)
zur Abgabe eines vom Patienten (15) wahrnehmbaren Warnsignals, eine Empfangseinheit
(6) zum Empfang der von der Sendeeinheit (3) des ersten Signalgebers (1) ausgesendeten
ersten elektromagnetischen Signale und eine Steuereinheit (8) aufweist, die bei Empfang
der ersten elektromagnetischen Signale oder bei Unterschreiten einer vorgebbaren Empfangsstärke
der ersten elektromagnetischen Signale und/oder bei Empfang einer bestimmten mit den
ersten elektromagnetischen Signalen übermittelten Information die Warneinrichtung
(10) zur Abgabe des Warnsignals ansteuert.
2. Warnsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Signalgeber (1) eine Steuereinheit (7) zur Ansteuerung der Sendeeinheit
(3) aufweist.
3. Warnsystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Signalgeber (1) einen oder mehrere mit der Steuereinheit (7) verbundene
Sensoren (9) umfasst, die einen für die Nutzbarkeit des Hilfsmittels (13) wesentlichen
Zustand des Hilfsmittels (13) erfassen.
4. Warnsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sendeeinheit (3) des ersten Signalgebers (1) zum Aussenden der ersten elektromagnetischen
Signale in regelmäßigen Zeitabständen ausgebildet ist.
5. Warnsystem nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Signalgeber (2) eine Sendeeinheit (4) zum Aussenden zweiter elektromagnetischer
Signale und der erste Signalgeber (1) eine mit der Steuereinheit (7) verbundene Empfangseinheit
(5) zum Empfang der von der Sendeeinheit (4) des zweiten Signalgebers (2) ausgesendeten
zweiten elektromagnetischen Signale aufweist, wobei die Steuereinheit (7) so ausgebildet
ist, dass sie bei Empfang der zweiten elektromagnetischen Signale die Sendeeinrichtung
(3) zum Aussenden eines Antwortsignals ansteuert.
6. Warnsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sendeeinheit (4) des zweiten Signalgebers (2) zum Aussenden der zweiten elektromagnetischen
Signale in regelmäßigen Zeitabständen ausgebildet ist.
7. Warnsystem nach Anspruch 5 oder 6 in Verbindung mit Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit (7) des ersten Signalgebers (1) so ausgebildet ist, dass sie eine
Information über den von den Sensoren (9) erfassten Zustand des Hilfsmittels (13)
mit dem Antwortsignal übermittelt.
8. Warnsystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit (8) des zweiten Signalgebers (2) bei Empfang eines Antwortsignals,
das eine Information über einen nicht ordnungs- oder bestimmungsgemäßen Zustand des
Hilfsmittels (13) beinhaltet, die Warneinrichtung (10) ansteuert.
9. Warnsystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit (7) des ersten Signalgebers (1) so ausgebildet ist, dass sie bei
Erfassung eines nicht ordnungsoder bestimmungsgemäßen Zustandes des Hilfsmittels (13)
die Sendeeinheit (3) zum Aussenden der ersten elektromagnetischen Signale oder einer
mit den ersten elektromagnetischen Signalen übermittelten Information über den nicht
ordnungs- oder bestimmungsgemäßen Zustand des Hilfsmittels (13) ansteuert.
10. Warnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit (7, 8) des ersten oder zweiten Signalgebers (1, 2) eine Zeitvergleichseinrichtung
(11) umfasst, die bei und/oder in einem vorgebbaren Zeitabstand vor Erreichen eines
mit dem Hilfsmittel (13) verknüpften Zeitpunkts die Abgabe eines Warnsignals veranlasst.
11. Warnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Signalgeber (2) so miniaturisiert ist, dass er in Form eines Fingerrings
oder eines anderen vergleichbar kleinen Schmuckstückes vom Patienten getragen werden
kann.
12. Warnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Signalgeber (1) so miniaturisiert ist, dass er zusammen mit Medikamenten
in einer Medikamentenpackung untergebracht werden kann.
13. Warnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Signalgeber (2) eine drahtlose Schnittstelle (12) zu einer externen Empfangseinrichtung
(16) aufweist, über die eine Warnmeldung an weitere Personen übermittelbar ist.
14. Warnsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Signalgeber (1) in polymerelektronischer Schalungstechnik realisiert ist.
15. Verfahren zur Überwachung der Verfügbarkeit medizinischer Hilfsmittel (13) für einen
Patienten (15), insbesondere von Medikamenten, bei dem ein erster Signalgeber (1)
am Hilfsmittel (13) oder einem Behältnis (14) für das Hilfsmittel (13) befestigt oder
in das Hilfsmittel (13) oder das Behältnis (14) integriert wird, der eine Sendeeinheit
(3) zum Aussenden erster elektromagnetischer Signale aufweist, und bei dem der Patient
(15) einen zweiten Signalgeber (2) bei sich trägt, der eine Empfangseinheit (6) zum
Empfang der von der Sendeeinheit (3) des ersten Signalgebers (1) ausgesendeten elektromagnetischen
Signale aufweist und bei Empfang der ersten elektromagnetischen Signale oder bei Unterschreiten
einer vorgebbaren Empfangsstärke der ersten elektromagnetischen Signale und/oder bei
Empfang einer bestimmten mit den ersten elektromagnetischen Signalen übermittelten
Information ein vom Patienten wahrnehmbares Warnsignal abgibt.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten elektromagnetischen Signale in regelmäßigen Zeitabständen ausgesendet
werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Signalgeber (2) eine Sendeeinheit (4) zum Aussenden zweiter elektromagnetischer
Signale und der erste Signalgeber (1) eine Empfangseinheit (5) zum Empfang der zweiten
elektromagnetischen Signale aufweist, wobei der erste Signalgeber (1) bei Empfang
zweiter elektromagnetischer Signale ein Antwortsignal aussendet.
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten elektromagnetischen Signale in regelmäßigen Zeitabständen ausgesendet
werden.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein für die Nutzbarkeit des Hilfsmittels (13) wesentlicher Zustand des Hilfsmittels
(13) über einen oder mehrere Sensoren (9) des ersten Signalgebers (1) erfasst wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19 in Verbindung mit Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Information über den Zustand des Hilfsmittels (13) in das Antwortsignal eingebunden
wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Signalgeber (2) bei Empfang eines Antwortsignals, das einen nicht ordnungs-
oder bestimmungsgemäßen Zustand des Hilfsmittels (13) signalisiert, ein Warnsignal
abgibt.
22. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Signalgeber (1) bei Erfassung eines nicht ordnungs- oder bestimmungsgemäßen
Zustandes des Hilfsmittels (13) erste elektromagnetische Signale aussendet oder eine
Information über den nicht ordnungs- oder bestimmungsgemäßen Zustand des Hilfsmittels
(13) mit den ersten elektromagnetischen Signalen übermittelt.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass vom ersten oder zweiten Signalgeber (1, 2) regelmäßig eine aktuelle Zeit mit einem
mit dem Hilfsmittel (13) verknüpften Zeitpunkt verglichen und bei und/oder in einem
vorgebbaren Zeitraum vor Erreichen des Zeitpunkts durch den zweiten Signalgeber (2)
ein Warnsignal abgegeben wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Signalgeber (1) zusammen mit Medikamenten in einer Medikamentenpackung
untergebracht wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 24,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Signalgeber (2) bei Auftreten eines Warnsignals über eine drahtlose Schnittstelle
(12) zu einer externen Empfangseinrichtung (16) Verbindung aufnimmt und über die externe
Empfangseinrichtung (16) eine Warnmeldung an eine oder mehrere weitere Personen übermittelt.