[0001] Die Erfindung betrifft ein kombiniertes Schäl- und Glattwalzwerkzeug zur Bearbeitung
von zylindrischen Innenwänden, insbesondere Bohrungswänden, nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Derartige Werkzeuge werden insbesondere zur Feinbearbeitung in Hydraulikzylindern
und -zylinderrohren verwendet. Die länglichen Werkzeuge umfassen einen Schälkopf mit
üblicherweise zwei Schälmessern und einen axial hinter dem Schälkopf angeordneten
Glattwalzkopf, wobei das gesamte Werkzeug in der zu bearbeitenden Bohrung gedreht
wird. Ein solches Werkzeug ist beispielsweise in der deutsche Offenlegungsschrift
OS 264292 offenbart. Solchen Werkzeugen ist gemein, dass einzelne Teile wie beispielsweise
die Führungsleisten am Schälkopf, der Abrollkegel am Glattwalzkopf oder auch die Walzrollen
selbst einem hohen Verschleiß unterliegen. Insofern ist es zur Beibehaltung der geforderten
hohen Werkstückoberflächenqualität notwendig, in regelmäßigen Abständen die Verschleißteile
auszutauschen bzw. wieder auf vorgegebene Normwerte einzustellen. Dies ist bei herkömmlichen
Werkzeugen mit einer hohen Rüstzeit und einem langen Stillstand der Produktion verbunden,
da durch die Hintereinanderanordnung von Schälkopf und Glattwalzkopf zwar eine kompakte
Bauweise des Werkzeuges erreicht wird, hierdurch jedoch in der Regel viele Schrauben
zu lösen und Werkstückteile abzubauen sind, um an die Verschleißteile zu gelangen.
[0003] Somit besteht die Aufgabe der Erfindung darin, die Rüstzeit solcher Schäl- und Glattwalzwerkzeuge
zu vermindern und eine höhere Bedienerfreundlichkeit bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß schon mit einem Glattwalzwerkzeug mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Danach umfasst das erfindungsgemäße Schäl- und Glattwalzwerkzeug
zur Bearbeitung von zylindrischen Innenwänden einen Schälkopf mit zumindest einem
Schälmesser sowie einen axial hinter dem Schälkopf angeordneten Glattwalzkopf, wobei
zwischen Schälkopf und Glattwalzkopf eine Kupplung angeordnet sein kann, die einen
Achswellenparallelversatz und/oder einer Drehwinkelstellung der Achsen des Glattwalzkopfes
und des Schälmesserkopfes zulässt. Das Werkzeug zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen
Schälkopf und Glattwalzkopf eine Schnellspannvorrichtung angeordnet ist, die von einer
geöffneten in eine geschlossene Betriebsstellung bringbar ist, wobei der Schälkopf
in der geöffneten Betriebsstellung, insbesondere einstückig und in axialer Richtung
von Werkzeug abnehmbar ist. Hierdurch wird erreicht, dass durch wenige Handgriffe
Zugang zu Verschleißteilen bereitgestellt bzw. ohne großen Aufwand der ganze Schälkopf
ausgetauscht werden kann.
[0005] Die umständliche und zeitaufwendige Demontage des Werkzeuges durch das herkömmliche
Lösen von einer großen Anzahl von Befestigungsmitteln kann hierdurch entfallen, wodurch
sich die Rüstzeit für das erfindungsgemäße Werkzeug und der damit einhergehende Produktionsstillstand
fundamental verringert, was eine wesentliche Verbesserung gegenüber herkömmlichen
Schäl- und Glattwalzwerkzeugen darstellt.
[0006] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, ein herkömmliches Schälund Glattwalzwerkzeug
zur Bearbeitung von zylindrischen Innenwänden, bei welchem das Glattwalzwerkzeug hinter
dem Schälkopf angeordnet ist, wodurch sich ein langgestrecktes Werkzeug ergibt, das
nur unter hohem Zeitaufwand zerlegt werden kann, um an Verschleißteile des Gesamtwerkzeuges
zu gelangen, dadurch abzuändern, dass eine mit einfachen Mitteln zu lösende Kupplung
in Form einer Schnellspannvorrichtung zwischen dem Schälwerkzeug und dem Glattwalzwerkzeug
vorgesehen ist.
[0007] Zur Gestaltung der Schnellspannvorrichtung kann vorgesehen sein, dass das Schäl-
und Glattwalzwerkzeug eine Aufnahmewelle aufweist, das den Glattwalzkopf axial aufnimmt
und mit diesem zur Übertragung eines Drehmomentes in Wirkverbindung bringbar ist,
wobei die Aufnahmewelle im Bereich ihrer dem Schälwerkzeug zugewandten Seite, insbesondere
an der dem Schälwerkzeug zugewandten Ende der Aufnahmewelle, ein erstes Spannmittel
aufweist, das mit einem zweiten Spannmittel zusammenwirkt, welches an einer Adaptereinrichtung
angeordnet ist, die zumindest abschnittsweise auch axial von der Aufnahmewelle aufgenommen
wird und die Adaptereinrichtung über die Kupplung zur Ermöglichung eines Achswellenparallelversatzes
bzw. einer Drehwinkelstellung zwischen Glattwalzkopf und Schälkopf in Wirkverbindung
zu dem Schälkopf steht. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass nach dem Lösen
des Zusammenwirkens des ersten Spannmittels mit dem zweiten Spannmittel der Schälkopf
vom Rest des gesamten Werkzeuges abgenommen werden kann, sodass beispielsweise Teile
des Glattwalzkopfes sofort zugänglich sind. Eine besonders komfortable Gestaltung
zeichnet sich dadurch aus, dass der Schälkopf zusammen mit der Kupplung an der Adaptereinrichtung
befestigt ist, sodass die drei Teile nach dem Lösen der Schnellspannvorrichtung als
Einheit von dem erfindungsgemäßen Schälund Glattwalzwerkzeug abgenommen werden kann.
[0008] Im Hinblick auf das Vorsehen und Zusammenwirken des ersten und zweiten Spannmittels
an der Aufnahmewelle bzw. der Adaptereinrichtung zur Bereitstellung der Schnellspannvorrichtung
kann vorgesehen sein, dass die Adaptereinrichtung ein radial bewegbares Verschlussmittel
aufweist und an der Aufnahmewelle eine Nut mit radialer Tiefe umfasst, mit welcher
das Verschlussmittel zur lösbaren axialen Fixierung der Adaptereinrichtung an die
Aufnahmewelle zusammenwirkt. Diese Nut kann im Wesentlichen senkrecht zur Achse verlaufend
gestaltet sein, beispielsweise über einen vorgegebenen Umfangsbereich der Aufnahmewelle.
Der Grund der Nut kann dabei gerade verlaufen oder auch gekrümmt sein, sodass sich
bei letzterem eine Nut mit vorgegebener radialer Tiefe ergibt. Es versteht sich, dass
in jedem Fall das Verschlussmittel an die spezielle Form der Nut angepasst ist, um
die notwendige axiale Fixierung der Adaptereinrichtung an der Aufnahmewelle zu bewirken.
Um neben der axialen Fixierung der Adaptereinrichtung auch Momente von dieser auf
die Kupplung und damit auf den Schälkopf übertragen werden können, ist vorgesehen,
dass die Adaptereinrichtung ferner mit der Aufnahmewelle zur Übertragung eines Drehmomentes
in Wirkverbindung steht. Diese Gestaltung kann beispielsweise durch das Vorsehen einer
längs zur Achse der Aufnahmewelle verlaufende Passfeder realisiert sein, welche in
entsprechende Nuten an der Aufnahmewelle und am Adapter zur Übertragung eines Drehmomentes
eingreift. Diese Gestaltung weist ferner den Vorteil auf, dass damit die Adaptereinrichtung
nach dem Lösen der Schnellspannvorrichtung durch einfaches axiales Abziehen von der
Aufnahmewelle getrennt werden kann.
[0009] Es kann zweckmäßig sein, wenn die Adaptereinrichtung eine radiale Bohrung aufweist,
in welcher ein Verschlussbolzen bewegbar geführt ist, der eine schräg zur Aufnahmewellenachse
gerichtete Anlagefläche aufweist, die mit einer Nutwand der Aufnahmewelle zur Bildung
eines Formschlusses zusammenwirkt. Diese Gestaltung ermöglicht es, dass durch die
radiale Verschiebung des Verschlussbolzens dessen schräge Anlagefläche mit der zugeordnet
ausgebildeten Nutwand der Aufnahmewelle zur Anlage kommen, wodurch eine vorgegebene
axiale Fixierung des Adapters relativ zur Aufnahmewelle erfolgt, und eine automatische
axiale Justierung der beiden Teile zueinander erreicht werden kann.
[0010] Um den Verschlussbolzen in der zugeordneten Nut der Aufnahmewelle radial zu fixieren,
kann vorgesehen sein, dass ein radial außen vor dem Verschlussbolzen angeordneter
Gewindebolzen in ein an der Mantelfläche der radialen Bohrung angeordnetes Innengewinde
eindrehbar ist. Je nach Ausführungsform kann der Gewindebolzen selbst in Anlage zum
Verschlussbolzen gebracht werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Gewindebolzen
selbst ein Innengewinde aufweist, das insbesondere zentrisch zur Achse des Gewindebolzens
angeordnet ist, in das eine Schraube über die radiale Erstreckung des Gewindebolzens
in Richtung des Verschlussbolzens eindrehbar ist, bis die Schraube in Anlage mit dem
Verschlussbolzen kommt, wodurch der Formschluss zwischen dem Verschlussbolzen und
der zugeordneten Nut in der Aufnahmewelle fixiert werden kann. Diese spezielle Gestaltung
weist darüber hinaus den Vorteil auf, dass allein durch das Lösen der Schraube im
Gewindebolzen der Formschluss zwischen der Adaptereinrichtung und der Aufnahmewelle
aufhebbar ist, wenn die radiale Distanz zwischen dem Gewindebolzen und dem Verschlussbolzen
größer als die radiale Tiefe der Nut in der Aufnahmewelle ist, sodass der Verschlussbolzen
radial vollständig aus der diesem zugeordneten Nut an der Aufnahmewelle zurückbewegbar
ist.
[0011] Wie schon erwähnt, kann die Kupplung zur Bereitstellung eines Achswellenparallelversatzes
und/oder einer Drehwinkelstellung der Achsen des Glattwalzkopfes und des Schälmesserkopfes
zwischen der Adaptereinrichtung und dem Schälkopf angeordnet sein. Sind diese drei
Teile mit Verbindungsmittel aneinander befestigt, kann die so gebildete Einheit einstückig
von dem Rest des Werkzeuges abgehoben werden, wodurch sich eine besonders hohe Bedienerfreundlichkeit
ergibt und beispielsweise auch der Schälkopf in einem Arbeitsschritt vollständig ausgetauscht
werden kann, was bei herkömmlichen Schäl- und Glattwalzwerkzeugen nicht möglich ist.
[0012] Um das beim Betrieb von herkömmlichen Schäl- und Glattwalzwerkzeugen notwendige,
sehr zeitaufwendige Rüsten der Führungsleiste durch das Unterlegen eines Messingbandes
zu erleichtern, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass am Umfang des Schälund
Glattwalzwerkzeuges angebrachte Führungsleisten über eine betätigbare Radialverstellungseinrichtung
radial verschiebbar sind. Damit kann das herkömmliche Unterlegen von abgenutzten Führungsleisten
mit Messingbändern vollständig entfallen und stattdessen durch die Betätigung der
erfindungsgemäßen Radialverstellungseinrichtung die Führungsleisten wieder auf das
vorgegebene radiale Maß gebracht werden.
[0013] Eine besonders bedienerfreundliche Radialverstellungseinrichtung kann bereitgestellt
werden, wenn diese zur Umwandlung einer translatorischen Längsverschiebung in die
geforderte translatorische Radialverschiebung ausgebildet ist.
[0014] Eine mechanisch leicht umsetzbare Gestaltung besteht in einer Keilanordnung, bei
welcher ein Keil, an dem sich zumindest eine Führungsleiste abstützt, längs verschiebbar
angeordnet ist, wobei der Keil eine axial verlaufende Keilfläche aufweist, sodass
bei einer axialen Bewegung des Keils die sich an diesem abstützende Führungsleiste
radial beweglich gestaltet ist. Es versteht sich, dass sich die Bezeichnungen "längs
oder axial" und "radial" auf das erfindungsgemäße Werkzeug beziehen.
[0015] Um die Führungsleiste an dem Schäl- und Glattwalzwerkzeug zu befestigen, kann vorgesehen
sein, dass die Führungsleiste mittels eines Befestigungsmittels mit einem feststehenden
Teil der Keilanordnung verbunden ist und sich durch ein Langloch erstreckt, sodass
nach dem Lösen des Befestigungsmittels der Keil axial verschiebbar ist, während das
Befestigungsmittel, insbesondere eine Schraube mit der zugeordneten Führungsleiste
axial unbeweglich ist. Demnach muss zur Durchführung einer radialen Nachjustage einer
Führungsleiste nur deren Befestigungsmittel soweit gelöst werden, dass sich ein radiales
Spiel ergibt, das geringfügig größer als das nachzustellende radiale Maß ist. Nach
der Justage kann mit einem einfachen Festziehen des Befestigungsmittels der Führungsleiste
diese wieder an dam erfindungsgemäße Werkzeug fixiert werden.
[0016] Die Verschiebung des Keils kann manuell einfach durch das Aufbringen einer axialen
Kraft durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Keil über
eine Mitnehmereinrichtung in Wirkverbindung mit einer in Längsachse des Werkzeuges
betätigbaren Mutter steht, die beispielsweise ein Feingewinde aufweisen kann. Durch
diese gestalterische Maßnahmen kann erreicht werden, dass die Drehbewegung, beispielsweise
einer Feingewindemutter, in die gewünschte axiale Verschiebebewegung des Keils umgewandelt
wird, was die schon beschriebene radiale Verschiebung der Führungsleiste zur Folge
hat, wodurch die Justage der Führungsleiste ermöglicht wird. Durch die Untersetzung
bei den Bewegungstransformationen ist eine besonders genaue Einstellung des radialen
Maßes der Führungsleiste möglich.
[0017] Um eine radiale Einstellung des Maßes der Walzen im Glattwalzkopf, beispielsweise
zur Kompensierung eines Verschleißes zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass der
Glattwalzkopf einen Kegel aufweist, auf dessen äußerer Mantelfläche die Walzen abrollen,
wobei letztere in einem Walzenkäfig angeordnet sind, der sich radial über dem Kegel
befindet. Die Veränderung des radialen Maßes der Walzen kann nun dadurch bereitgestellt
werden, dass die relative Lage von Mantelfläche und Kegel veränderlich ausgebildet
ist, sodass die Walzen auf dem Kegel axial verschiebbar sind, wodurch sich ihr radiales
Maß aufgrund der Kegelgestaltung der Abrollfläche verändert.
[0018] Um die relative Lage des Kegels zum Walzenkäfig zu verändern, kann eine Einstelleinrichtung
mit einer Einstellmutter zum Verschieben des Walzenkäfigs vorgesehen sein, wobei die
Einstellmutter auf einem axialen Gewindeflansch aufgeschraubt ist zum Festlegen eines
axialen Anschlages für den Walzenkäfig auf der der Adaptereinrichtung abgewandten
Seite.
[0019] Damit sich der eingestellte Anschlag für den Walzenkäfig beim Betrieb nicht verändert,
kann eine lösbare Gewindeklemmung zwischen der Einstellmutter und dem axialen Gewindeflansch
vorgesehen sein. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Einstellmutter einen parallel zur
Achse verlaufenden Schlitz aufweist. Mittels eines Klemmmittels, beispielsweise in
Form einer senkrecht durch den Schlitz hindurchlaufenden Schraube kann dieser Schlitz
verengt werden, sodass die Einstellmutter gegenüber dem Gewindeflansch unverdrehbar
geklemmt ist.
[0020] Um eine besonders gute axiale Führung der Adaptereinrichtung und damit des Schälkopfes
bereitzustellen, kann vorgesehen sein, dass die Adaptereinrichtung auf der dem Glattwalkopf
zugewandten Seite einen zylinderförmigen, axial verlaufenden Flansch aufweist, der
von einer inneren, zylinderförmigen Mantelfläche des Kegels übergriffen ist, wobei
der Kegel an der Adaptereinrichtung zur Übertragung von axialen Kräften anliegt.
[0021] Um möglichst frühzeitig einen Verschleiß der Kegelmantelfläche, auf welcher die Walzen
abrollen, zu erkennen, kann vorgesehen sein, dass der über dem Kegel angeordnete Walzenkäfig
zumindest eine radiale Sichtöffnung aufweist, durch welche eine visuelle Kontrolle
der Abrollfläche des Kegels ermöglicht wird, d.h. welche die Sicht auf die für die
Walzen als Abrollfläche dienende äußere Mantelfläche des Kegels freigibt. Eine besonders
vorteilhafte Gestaltung kann dadurch bereitgestellt werden, dass mehrere Sichtöffnungen
über den Umfang des Walzenkäfigs verteilt sind, wobei sich die Gesamtheit der Sichtöffnungen
im Wesentlichen über das gesamte Längsmaß des Walzenkäfigs erstrecken, sodass die
gesamte Abrollfläche der Walzen visuell kontrolliert werden kann.
[0022] Die Erfindung wird im Folgenden durch das Beschreiben einer Ausführungsform unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen erläutert, wobei
- Fig. 1
- in einer Schnittdarstellung das erfindungsgemäße Schäl - und Glattwalzwerkzeug,
- Fig. 2A, 2B
- in einer Explosionsdarstellung das in Fig. 1 dargestellte Schäl- und Glattwalzwerkzeug,
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Adaptereinrichtung,
- Fig. 4
- einen Verschlussbolzen zur Fixierung der in Fig. 3 gezeigten Adaptereinrichtung an
eine Aufnahmewelle,
- Fig. 5
- eine erfindungsgemäß gestaltete Einstellmutter zum Einstellen des radialen Maßes der
Walzen am Glattwalzkopf und
- Fig. 6
- die Scheibe zur Befestigung des Stahlhalters und der Kreuzscheibe an der Adaptereinrichtung
des in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Schäl- und Glattwalzwerkzeuges zeigt.
[0023] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäß gestaltetes Schäl- und Glattwalzwerkzeug in einem
Teilschnitt, wobei jedoch zur Übersichtlichkeit nicht alle Teile dargestellt sind.
Die wesentlichen Elemente des erfindungsgemäß gestalteten Werkzeuges sind der über
den Längsabschnitt A angeordnete Glattwalzkopf 100 einschließlich der diesem zugeordneten,
rechts dargestellten Einstelleinrichtung, die Aufnahmewelle 21, der sich zentrisch
durch den Glattwalzkopf 100 erstreckt, die sich an den Glattwalzkopf über den Längsbereich
B anschließende Schnellspannvorrichtung 200 mit der Adaptereinrichtung 12 sowie der
über den Bereich C sich erstreckenden Schälkopf 300.
[0024] Der Adapter 12 und der Schälkopf 300 sind über eine herkömmliche Kreuzkupplung 6
miteinander verbunden, die einen Achswellenparallelversatz und/oder eine Drehwinkelstellung
der Achsen des Glattwalzkopfes und des Schälmesserkopfes erlaubt. Im Schälmesserkopf
300 ist üblicherweise ein in Fig. 1 nicht dargestellter Kulissenstein im Bereich der
radialen Öffnung 301 angeordnet, der zwei Schälmesser auf radial gegenüberliegenden
Seiten trägt. Während im Abschnitt C der Schälkopf mit Führungsleisten 42, von denen
in der Figur nur eine gezeigt ist, und die nicht dargestellten Messer beim Betrieb
an der Innenwand der zu bearbeitenden zylindrischen Innenwand anliegen, bestimmen
in einem Walzenkäfig 23 gefangene Walzen 1 die radiale Erstreckung des Glattwalzkopfes
100.
[0025] Das in Fig. 1 dargestellte Werkzeug wird über die zentrische Aufnahmewelle 21 angetrieben,
wobei die Übertragung des Drehmomentes von der Aufnahmewelle auf den Glattwalzkopf
100 und die Schnellspannvorrichtung 200 über eine Passfeder 545 realisiert ist, welche
in eine Nut in der Aufnahmewelle 21 eingreift und in zugeordnete Nuten von Teilen
des Glattwalzkopfes 100 und der Adaptereinrichtung 12. Das von der Aufnahmewelle an
den Adapter 12 übertragene Drehmoment wird über die Kreuzscheibenkupplung 6 auf den
Schälkopf 300 übertragen, welcher somit bei Vernachlässigung des durch die Kreuzscheibenkupplung
6 eingeführten Spiels drehfest mit dem Adapter 12 sowie dem Kegel 22 des Glattwalzkopfes
100 dreht.
[0026] Das in Fig. 1 gezeigte Werkzeug findet zur Feinbearbeitung von Hydraulikzylindern
und Zylinderrohren Verwendung. Hierzu wird das Werkzeug zuerst mit dem Schälkopf in
die zu bearbeitende Zylinderbohrung eingeführt, so dass zuerst die Oberfläche mit
dem Messer bearbeitet und nachfolgend mit den auf dem Umfang des Walzenkäfigs angeordneten
Walzen glatt gewalzt wird. Nach der Bearbeitung wird das Werkzeug wieder aus der bearbeiteten
Bohrung entgegen der Einführrichtung herausgezogen. Um die feinbearbeitete Oberfläche
der Bohrung beim Herausziehen nicht zu beschädigen, weist das Schäl- und Glattwalzwerkzeug
zentrisch eine noch untenstehend zu beschreibende Schaltstange 45 auf, die sich durch
die Aufnahmewelle hindurch bis in den Schälkopf erstreckt, um die Messer im Schälkopf
und die Walzen 1 im Glattwalzkopf radial zurückzuziehen.
[0027] Im Folgenden wird nun mit Bezug auf die Figuren 2A und B, welche zusammen eine Explosionsdarstellung
des in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemäßen Schäl- und Glattwalzwerkzeuges zeigen, dieses
im Detail erläutert. In Fig. 2A sind in einer ersten Ebene die Teile des Schälkopfes
mit denen der Schnellspanneinrichtung und in einer zweiten Ebene die Teile des Glattwalzkopfes
dargestellt, während Fig. 2B die Aufnahme 21 zusammen mit der maschinell auslösbaren
Schaltstange 45 einschließlich der diesem zugeordneten Teilen in einer ersten Ebene
in einem Teilschnitt und darunter die Aufnahme mit einen Teil der Einstelleinrichtung
des Glattwalzkopfes in einer Schnittdarstellung zeigt.
[0028] In Fig. 2A ist die Adaptereinrichtung 12 dargestellt, die auf gegenüberliegend zwei
parallele radiale Kanäle 12-2 aufweist, welche jeweils einen Verschlussbolzen 27 aufnehmen,
der jeweils von einem Gewindebolzen 26 gehalten wird, welcher selbst in ein Gewinde
12-3 im oberen Bereich des Kanals 12-2 einschraubbar ist, sodass der Verschlussbolzen
27 radial fixiert werden kann. Ein herkömmliche Kreuzscheibenkupplung 6 greift in
entsprechende und in der Figur nicht dargestellte Nuten der Adaptereinrichtung 12
ein. Die Kreuzscheibenkupplung arbeitet auf der der Adaptereinrichtung gegenüberliegenden
Seite zur Übertragung des vom der Adaptereinrichtung auf die Kreuzscheibenkupplung
übertragenen Drehmoments auf den Schälkopf mit entsprechenden Nuten am Stahlhalter
11 zusammen. Auch in dieser Darstellung ist der Kulissenhalter zur Halterung der Messer
nicht dargestellt. Er sitzt in der durch den Stahlhalter 11 und den Stahlhalterdeckel
10 gebildeten zentrischen Öffnung 301, siehe Fig. 1. Vom Stahlhalterkopf 10 erstreckt
sich axial ein Feingewinderohr 9, auf das eine zugeordnete Stellmutter 28 aufschraubbar
ist. Mit dem Bezugszeichen 29 ist ein Stellkeil bezeichnet, der am Stahlhalter 11
und dem Stahlhalterdeckel 10 auf einer festen Keilfläche mit seiner zur Achse schrägen
Fläche 29-1 aufliegt. Der Keil weist zwei in Längsrichtung des Werkzeuges ausgedehnte
Langlöcher 29-2 und 29-3 auf, durch die sich Schrauben 511, 512 radial erstrecken,
die eine Führungsleiste 42 an dem Stahlhalter 11 und dem Stahlhalterkopf 10 befestigen,
wobei die Führungsleiste 42 auf dem Stellkeil 29 aufliegt, siehe Fig. 1. Der Keil
weist an seinem zum Adapter entfernten Ende eine Nut 29-4 auf, in die ein Zylinderstift
528 eingreift, welcher gleichzeitig auch in eine umfängliche Nut 28-1 an der Stellmutter
28 eingreift. Aus der in Fig. 1 dargestellten relativen Anordnung der Stellmutter
28 und der Keile 29 ist erkennbar, dass die Stellschraube über die Stifte 528 in Wirkverbindung
mit den Keilen 29 steht, sodass diese Keile bei freier axialer Bewegbarkeit aufgrund
der umlaufenen Nut 28-1 der Stellmutter von dieser mitgenommen werden, wodurch die
Drehbewegung der Stellmutter 28 in eine translatorische Längsbewegung der Keile 29
umgewandelt wird. Zur Realisierung einer radialen Verstellung der Führungsleisten
42 ist es demnach nur erforderlich, die Befestigungsschrauben 511, 512 soweit zu lockern,
dass genügend radiales Spiel zur Verfügung steht, die Keile 29, wie beschrieben, durch
Drehung der Stellmutter 28 zu verschieben. Nach dem Erreichen des gewünschten Maßes
werden die Schrauben 511, 512 wieder fest gezogen.
[0029] Der bislang beschriebene Abschnitt entspricht dem in Fig. 1 mit den Buchstaben C
und B bezeichneten Abschnitten, d.h. dem Schälkopf zusammen mit der Kreuzscheibenkupplung
6 sowie der Adaptereinrichtung 12.
[0030] Im Folgenden soll nun auf die in den Figuren 2A und 2B dargestellte rechte Seite
(siehe Fig. 1) des erfindungsgemäßen Schäl- und Glattwalzwerkzeuges eingegangen werden.
[0031] Ausgehend von einer Aufnahme 21 mit einer Welle 21-1 werden zuerst von dieser die
Teile des Glattwalzwerkzeuges aufgenommen. Dies ist zuerst ein Skalenring 32, der
an einem Längsflansch der Schlitzmutter 30 zur Anzeige der Schlitzmutterverstellung
aufgeklemmt ist. Die Schlitzmutter 30 liegt an einem Ring 16 an und ist auf einen
Gewindeflansch 17, der ein Außengewinde 17-1 aufweist, aufschraubbar. Dieser Gewindeflansch
liegt in Längsrichtung an einem Axiallager 540 an, dessen starre Seite an einem Lagerflansch
19 anliegt. Dieser wieder drückt gegen einen Flansch 24, welcher den Walzenkäfig 23
untergreift, der umfänglich beabstandet über seinen gesamten Umfang Walzen 1 aufweist.
Diese Walzen rollen auf der Kegelfläche 22-2 des Kegels 22 ab. Demnach kann durch
die relative Lage des Kegels 22 aufgrund des Winkels der Fläche 22-2 zur Achse das
radiale Maß der Walzen 1 im Walzenkäfig 23 eingestellt werden. Hierzu wird die Stellmutter
30 auf dem Gewindeflansch 17 verdreht, wodurch sich der Anlageort des Walzenkäfigs
23 mit der Verstellmutter 30 verändert. Der beschriebene Abschnitt des erfindungsgemäßen
Schälund Glattwalzwerkzeug, d.h. der Glattwalzkopf, ist nach herkömmlicher Art aufgebaut,
somit erübrigen sich hierzu weitere Erläuterungen.
[0032] Einzig die Verstellmutter 30 ist besonders aufgebaut, insofern wird auf diese nun
mit Bezug auf Fig. 5 eingegangen. Die Verstellmutter 30 weist einen Schlitz 30-1 auf
sowie eine senkrecht zum Schlitz verlaufende Bohrung 30-2, die teilweise ein Gewinde
30-3 besitzt. Der Öffnungsbereich der Bohrung weist einen breiteren Durchmesser zur
Aufnahme des Kopfes einer Schraube auf, mit welcher die Verstellschraube nach der
Einstellung des radialen Maßes der Glattwalzen auf dem Gewindeflansch festgeklemmt
wird. Die Mutter 30 weist auf ihrem Umfang eine Rändeloberfläche 30-4 auf.
[0033] In Fig. 2B sind auch, wie in Fig. 1, die beiden Passfedern 545 bzw. 544 dargestellt,
welche zur Drehmomentübertragung von der Aufnahmewelle auf die Adaptereinrichtung
und den Kegel 22 bzw. auf den Gewindeflansch 17 eingerichtet sind, indem diese in
entsprechende Nuten des Adapters 12, des Kegels 22 bzw. des Gewindeflansches 17 eingreifen.
[0034] Mit den obigen Erläuterungen kann nun auf die erfindungsgemäße Schnellspannvorrichtung
mit Bezug auf die Figuren 2A, 3 und 4 näher eingegangen werden.
[0035] Die Anordnung des Verschlussbolzens und des Gewindebolzens in der Adaptereinrichtung
12 wurde obenstehend schon erläutert. Wie auch schon ausgeführt, bilden der Schälkopf
sowie die Kreuzscheibenkupplung 6 und der Adapter 12 in der beschriebenen Ausführungsform
eine demontierbare Einheit, die als Ganzes mit dem Rest des erfindungsgemäßen Schäl-
und Glattwalzwerkzeuges verbindbar ist. Hierzu wird diese Einheit nach der Aufnahme
des Glattwalzkopfes auf die Aufnahmewelle 21-1 auch auf die Aufnahmewelle axial eingeführt.
Dabei untergreift die äußere axiale Flanschfläche 12-1 der Adaptereinrichtung 12 die
Innenmantelfläche 22-1 des Kegels 22. Eine Nut 21-2 der Aufnahmewelle ist in Längsrichtung
zur Bohrung 12-2 und damit zum in der Bohrung befindlichen Verschlussbolzen 27 orientiert.
Wie mit Bezug auf Fig. 1 schon beschrieben, ist diese Orientierung dadurch festgelegt,
das die Passfeder 545 an der Aufnahmewelle durch die Aufschiebung der Adaptereinrichtung
12 in eine zugeordnete Nut in der inneren Bohrung des Adapters greift, sodass eine
Drehmomentübertragung von der Aufnahmewelle auf die Adaptereinrichtung sichergestellt
ist. Die Adaptereinrichtung ist in einer genaueren Darstellung in Fig. 6 gezeigt,
in welcher auch die Passfedernut 12-4 erkennbar ist.
[0036] Nach der Zusammenfügung der Teile in einer offenen Betriebsstellung der beschriebenen
Schnellspannvorrichtung kann diese in eine Verschlussposition gebracht werden. Hierzu
wird jeweils eine Senkschraube 25 in beide Gewindebolzen 26 und in ein Innengewinde
des Verschlussbolzens eingedreht, siehe Fig. 4, welche den Verschlussbolzen 27 im
Detail zeigt. Zu erkennen ist ein zentrale Gewindebohrung 27-2, in welche die Senkschraube
25 einschraubbar ist. Die Nut 27-1 dient zur Orientierung des Verschlussbolzens bzw.
seiner Anlagefläche 27-3 in der Bohrung 12-2, indem ein Gewindestift 523 in die Nut
eingreift. Durch das alleinige Verstellen der Senkschraube 25 kann somit erreicht
werden, dass der Verschlussbolzen 27 mit seiner zugeordneten Anlagefläche 27-3 in
die Nut 21-2 eingreift, sodass die zur Achse schräge Anlagefläche 27-3 am Verschlussbolzen
mit der schrägen Anlagefläche 21-3 in der Nut der Aufnahmewelle zur Anlage kommt,
wodurch die Adaptereinrichtung 12 in Richtung zum Kegel 22 und gegen diesen gedrückt
wird. Auf die beschriebene Weise ist eine außergewöhnlich gute axiale Fixierung der
Adaptereinrichtung 12 und damit des Schälkopfes 300, siehe Fig. 1, realisiert.
[0037] Mit Bezug auf Fig. 3 wird nun auf die Nut 12-5 verwiesen, in welche die Kreuzscheibenkupplung
6 zur Übertragung des Drehmomentes von der Aufnahmewelle 21 eingreift. Darüber hinaus
sind beide in einer radialen Richtung liegenden Bohrungen 12-2 zur Aufnahme der Verschlussbolzen
27 gezeigt.
[0038] Wie in Fig. 2B zu erkennen, weist die Aufnahme 21 an ihrem Umfang Stützleisten 43
auf, die über Schrauben 511 an der Aufnahme befestigt sind. Diese Stützleisten verschleißen
im Vergleich zu den Führungsleisten 42 kaum, sodass hier keine aufwendige Verstelleinrichtung
notwendig ist. Fig. 2B zeigt auch den gegen die Federkräfte der Druckfedern 535, 536
betätigbare Schaltstange 45 zur radialen Verstellung der Messer bzw. der Walzen für
das Zurückziehen des Werkzeuges aus der bearbeiteten Bohrung. Hierauf soll im Einzelnen
jedoch nicht eingegangen werden, da diese Betätigung im Vergleich zu herkömmlichen
Schälund Glattwalzwerkzeugen in gleicher Weise durchgeführt wird. Aus diesem Grunde
sind auch nicht alle diesbezüglichen konstruktiven Maßnahmen dargestellt.
[0039] Die Befestigung der Schaltstange 45 an dem Schäl- und Glattwalzwerkzeug ist jedoch
gegenüber einem herkömmlichen Schälund Glattwalzwerkzeug besonders vorteilhaft gestaltet,
insofern wird darauf im Detail eingegangen. Mit Bezug auf Fig. 2a sei zunächst darauf
hingewiesen, dass die Scheibe 13 fehlerhaft rechts vom Stahlhalter 11 dargestellt
ist. Stattdessen ist diese links vom Stahlhalter angeordnet, da die Scheibe 13 zum
Befestigen des Stahlhalters 11 und der Kreuzscheibenkupplung 6 an die Adaptereinrichtung
12 dient. Dabei kommt die Scheibe 13 auf einem Flansch des Stahlhalters 11 zur Anlage.
Die Befestigung des Stahlhalters 11 mit der Kreuzscheibenkupplung 6 an der Adaptereinrichtung
12 ist dergestalt, dass das durch die Kreuzscheibenkupplung 6 bereitgestellte Spiel
erhalten bleibt. Die Scheibe 6 ist im Detail in Fig. 6 dargestellt. Sie weist zwei
Schraubenöffnungen 13-1 auf, durch welche nicht dargestellte Zylinderkopfschrauben
geführt werden, die in die Adaptereinrichtung 12 einschraubbar sind, wodurch der dazwischen
liegende Stahlhalter 11 und die Kreuzscheibenkupplung 6 gehalten sind. Die Scheibe
13 weist ferner eine zentrische Vierkantöffnung 13-2 auf, durch die der Vierkant 2,
siehe Fig. 2a, führbar ist. Dieser Vierkant 2 umfasst eine zentrische Bohrung mit
einem Gewinde, welches sich über die gesamte Länge des Vierkantes erstreckt. Die Schaltstange
45 kann nun von der einen Seite in den Vierkant 2 eingeschraubt werden, während von
der anderen Seite die Tellerschraube 37 in den Vierkant einschraubbar ist. Demnach
dient die Vierkantöffnung 13-2 in der Scheibe 13 als Drehsicherung für die Schaltstange
45 bzw. die Tellerschraube 37.
[0040] Durch die angegebene konstruktive Maßnahme wird erreicht, dass bei der Demontage
des erfindungsgemäßen Schäl- und Glattwalzkopfes die Schaltstange 45 im Werkzeug verbleiben
kann. Einzig die Tellerschraube 37 und die Senkschrauben 25 müssen demnach zum Erhalt
der offenen Betriebsstellung der Schnellspannvorrichtung betätigt werden, damit der
Schälkopf zusammen mit der Adaptereinrichtung vom Rest des Werkzeuges abgenommen werden
kann.
[0041] Nachdem beispielweise der Kegel 22 ausgetauscht wurde, wird der Schälkopf mit der
Adaptereinrichtung wieder auf die Aufnahmewelle aufgesetzt, die Verschlussposition
der Schnellspannvorrichtung durch Eindrehen der Senkschrauben 25 eingestellt und danach
die Tellerschraube 37 wieder auf den Betätigungsstab aufgeschraubt. Danach ist das
erfindungsgemäße Schäl- und Glattwalzwerkzeug wieder einsatzbereit.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Walze
- 2
- Vierkant
- 6
- Kreuzscheibenkupplung
- 9
- Gewinderohr
- 10
- Stahlhalterdeckel
- 11
- Stahlhalter
- 12
- Adaptereinrichtung
- 12-1
- Flanschfläche
- 12-2
- radialer Kanal, Bohrung
- 12-3
- Gewinde
- 12-4
- Passfedernut
- 12-5
- Nut
- 13
- Scheibe
- 13-1
- Schraubenöffnung
- 13-2
- Vierkantöffnung
- 16
- Ring
- 17
- Gewindeflansch
- 17-1
- Außengewinde
- 19
- Lagerflansch
- 21
- Aufnahme
- 21-1
- Aufnahmewelle
- 21-2
- Nut
- 21-3
- Nutwand
- 22
- Kegel
- 22-1
- Innenmantelfläche
- 22-2
- Kegelfläche
- 23
- Walzenkäfig
- 24
- Flansch
- 25
- Senkschraube
- 26
- Gewindebolzen
- 27
- Verschlussbolzen
- 27-1
- Nut
- 27-2
- Gewindebohrung
- 27-3
- Anlagefläche
- 28
- Stellmutter
- 28-1
- Umfangsnut
- 29
- Stellkeil
- 29-1
- Fläche des Keils
- 29-2, 29-3
- Langloch
- 29-4
- Nut
- 30
- Schlitzmutter
- 30-1
- Schlitz
- 30-2
- Bohrung
- 30-3
- Gewinde
- 30-4
- Rändeloberfläche
- 31
- Sternscheibe
- 32
- Skalenring
- 34
- Bolzenscheibe
- 37
- Tellerschraube
- 42
- Führungsleiste
- 43
- Stützleiste
- 44
- Unterlegfolie
- 45
- Schaltstange
- 100
- Glattwalzkopf
- 200
- Schnellspannvorrichtung
- 300
- Schälkopf
- 301
- radiale Öffnung
- 501
- Zylinderschraube
- 511, 512
- Schraube
- 518
- Gewindestift
- 523
- Gewindestift
- 528
- Zylinderstift
- 535, 536
- Druckfeder
- 540
- Axiallager
- 544, 545
- Passfeder
1. Schäl- und Glattwalzwerkzeug zur Bearbeitung von zylindrischen Innenwänden wie Bohrungswänden,
umfassend einen Schälkopf (300) mit zumindest einem Schälmesser und einen axial hinter
dem Schälkopf angeordneten Glattwalzkopf (100), insbesondere mit einer zwischen Schälkopf
und Glattwalzkopf angeordneten Kupplung (6) zur Ermöglichung eines Achswellenparallelversatzes
und/oder einer Drehwinkelstellung der Achsen von Glattwalzkopf (100) und Schälmesserkopf,
gekennzeichnet, durch eine zwischen Schälkopf (300) und Glattwalzkopf (100) angeordnete Schnellspannvorrichtung
(200), die von einer geöffneten in eine geschlossene Betriebsstellung bringbar ist,
wobei der Schälkopf in einer geöffneten Betriebsstellung vom Werkzeug abnehmbar ist.
2. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet, durch eine Aufnahmewelle (21-1), welche den Glattwalzkopf (100) axial aufnimmt und mit
diesem zur Übertragung eines Drehmomentes in Wirkverbindung steht, und die im Bereich
ihrer dem Schälwerkzeug zugewandten Seite ein erstes Spannmittel aufweist, das mit
einem zweiten Spannmittel zusammenwirkt, welches an einer zumindest abschnittsweise
axial von der Aufnahmewelle aufgenommenen Adaptereinrichtung (12) angeordnet ist,
wobei die Adaptereinrichtung über die Kupplung (6) in Wirkverbindung zu dem Schälkopf
(300) steht.
3. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das die Adaptereinrichtung (12) mit der Aufnahmewelle (21-1) zur Übertragung eines
Drehmomentes in Wirkverbindung steht, wobei die Adaptereinrichtung ein radial bewegbares
Verschlussmittel (27) aufweist, und das erste Spannmittel an der Aufnahmewelle eine
radiale Nut (21-2) umfasst, mit welcher das Verschlussmittel zur lösbaren axialen
Fixierung der Adaptereinrichtung an die Aufnahmewelle zusammenwirkt.
4. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Adaptereinrichtung (12) eine radiale Bohrung (12-2) aufweist, in welcher ein
Verschlussbolzen (27) als Verschlussmittel bewegbar ist, der eine schräg zur Aufnahmewellenachse
gerichtete Anlagefläche (27-3) aufweist, welche mit einer Nutwand (21-3) der Aufnahmewelle
(21-1) zur Bildung eines Formschlusses zusammenwirkt.
5. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen radial außen vor dem Verschlussbolzen angeordneten Gewindebolzen (26), der
in ein Innengewinde (12-3) in der radialen Bohrung (12-2) zur Bewegung des Verschlussbolzens
(27) in Richtung zur Aufnahmewelle (21-1) eindrehbar ist, wobei der Gewindebolzen
selbst ein zentrisches Innengewinde aufweist, in welches eine Schraube bis über die
Längserstreckung des Gewindebolzens hinaus eindrehbar ist.
6. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Umfang des Werkzeuges, insbesondere am Schälkopf Führungsleisten (42) vorgesehen
sind, die über eine betätigbare Radialverstellungseinrichtung (28,29) radial verschiebbar
sind.
7. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, da s s die Radialverstellungseinrichtung eine translatorische Längsverschiebung
in eine translatorische Radialverschiebung umwandelt.
8. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialverstellungseinrichtung eine Keilanordnung umfasst, bei welcher ein Keil
(29), an welchem sich zumindest eine Führungsleiste (42) abstützt, längs verschiebbar
angeordnet ist, wobei der Keil eine axial verlaufende Keilfläche aufweist.
9. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, das s der Keil (29) über eine Mitnehmereinrichtung (528) in Wirkverbindung mit einer
in Längsachse des Werkzeuges betätigbaren Einstellmutter (28) steht.
10. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmewelle (21-1) im Aufnahmebereich der Adaptereinrichtung (12) eine längs
verlaufende Passfeder (545) auf weist, die mit einer zugeordneten, längs verlaufenden
Nut an der Adaptereinrichtung zur Übertragung eines Drehmomentes in Eingriff bringbar
ist.
11. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Glattwalzkopf (100) einen Kegel (22) aufweist, auf dessen äußerer Mantelfläche
(22-2) in einem Walzenkäfig (23) längs angeordnete Walzen (1) abrollen.
12. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einstelleinrichtung zum radialen Verstellen der Walzen vorgesehen ist, mit einer
axialen Einstellmutter (30) zum Verschieben des Walzenkäfigs (23) relativ zum Kegel
(22), wobei die Einstellmutter auf einem axialen Gewindeflansch (17) aufgeschraubt
ist zum Festlegen eines axialen Anschlages für den Walzenkäfig auf der Seite, welche
dem Adapter abgewandt ist.
13. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine lösbare Gewindeklemmung zwischen der Einstellmutter und dem axialen Gewindeflansch
vorgesehen ist.
14. Schäl- und Glattwalzwerkzeug nach Anspruch 11, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Adaptereinrichtung (12) auf der dem Glattwalzwerkzeug (100) zugewandten Seite
einen zylinderförmigen, axial verlaufenden Flansch (12-1) aufweist, der von einer
inneren Mantelfläche (22-1) des Kegels (22) übergriffen ist, wobei der Kegel an der
Adaptereinrichtung anliegt.