[0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine gemäss Oberbegriff von Anspruch 1, eine Vorrichtung
zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden und zur Bildung einer Warenkante
gemäss Oberbegriff von Anspruch 6 und ein Verfahren zum Einlegen eines oder mehrerer
Schussfadenenden und zur Bildung einer Warenkante gemäss Oberbegriff von Anspruch
9.
[0002] Um eine feste Warenkante zu bilden, werden in einer Webmaschine die in ein Webfach
eingetragenen Schussfäden nach Vollendung des Schusseintrages an Ihren Enden mit Überlänge
abgeschnitten und die freien Enden nach dem nächsten Fachwechsel, jedoch noch vor
dem nächsten Schussfadenanschlag, in das geöffnete Webfach eingebogen. Der Vorgang
für das Einbiegen, der textiltechnisch als Einlegen des Schussfadens bezeichnet wird,
geschieht in der Regel entweder mechanisch, pneumatisch oder pneumo-mechanisch. Ein
Beispiel für eine mechanische Einlegevorrichtung mit einer Leistenlegernadel ist beispielsweise
in der Auslegeschrift DE 1 710 353 offenbart. Ein Beispiel für eine pneumomechanische
Ausführung ist aus EP-A-0 134 377 bekannt. In dieser pneumomechanische Ausführung
wird eine Einlegenadel mit Öse verwendet, in welche das Fadenende mittels Druckluft
eingefädelt wird. Der Nachteil sowohl der mechanischen als auch der pneumo-mechanischen
Einlegevorrichtungen besteht darin, dass deren Verwendung, bedingt durch die mechanischen
Abläufe, auf bestimmte Höchstdrehzahlen der Webmaschine limitiert sind.
[0003] Um bei der Herstellung von Geweben mit Einlegekanten dennoch höhere Webmaschinendrehzahlen
zu ermöglichen, werden rein pneumatische Einlegevorrichtungen, sogenannte Lufteinleger,
eingesetzt. Ein typisches Beispiel einer derartigen pneumatischen Einlegevorrichtung,
die auch als Luftleistenleger oder Air Tucker bezeichnet wird, kann dem Dokument EP-A-1
088 922 entnommen werden. Die in diesem Dokument beschriebene Einlegevorrichtung umfasst
eine ausserhalb der Warenbreite angeordnete Düsenanordnung mit mehreren Düsen, um
die Schussfadenenden in ein Webfach zu blasen.
[0004] Bei weichen und biegsamen Schussgarnen funktionieren die bekannten Einleger aus dem
Stand der Technik normalerweise einwandfrei. Sobald jedoch härtere und/oder steifere
Garne eingesetzt werden, ist es zunehmend schwieriger, eine einwandfreie Warenkante
herzustellen. So können z.B. die Fadenenden von steiferen Garnen aus der eingelegten
Position ganz oder teilweise zurückspringen und/oder die Fadenenden derartiger Garne
dringen ganz oder teilweise durch das Ober- oder Unterfach, bevor die Fadenenden zusammen
mit dem nachfolgenden Schussfaden angeschlagen und eingebunden werden. Das Durchdringen
des Ober- oder Unterfaches durch die Schussfadenenden wird auch als Durchbluten bezeichnet.
Auf Grund der durch das nicht ordnungsgemässe Einlegen der Schussfadenenden verursachte
Gewebefehler wird das Gewebe als minderwertig klassiert. Probleme können auch mit
normal biegsamen Garnen entstehen, wenn mehrere, z.B. zwei Schussfadenenden in dasselbe
Webfach eingelegt werden. Häufig ist in diesem Fall ein Schussfadenende ordnungsgemäss
eingelegt, während das andere Schussfadenende nicht ordnungsgemäss positioniert ist
und z.B. durchbluten kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Einlegen
eines oder mehrerer Schussfadenenden und zur Bildung einer Warenkante sowie eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden und zur Bildung
einer Warenkante zur Verfügung zu stellen, die Gewebefehler in Folge nicht ordnungsgemäss
eingelegter Schussfadenenden reduzieren, und die erlauben, einwandfreie Warenkanten
herzustellen, auch im Fall, dass steifere Garne eingesetzt werden und/oder dass mehrere
Schussfadenenden in dasselbe Webfach eingetragen werden.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die in Anspruch 1 definierte Webmaschine,
sowie durch die in Anspruch 6 definierte Vorrichtung und das in Anspruch 9 definierte
Verfahren zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden und zur Bildung einer
Warenkante gelöst.
[0007] Die erfindungsgemässe Webmaschine umfasst eine Vorrichtung zum Einlegen eines oder
mehrerer Schussfadenenden und zur Bildung einer Warenkante, welche Vorrichtung einen
mechanischen, pneumatischen oder pneumo-mechanischen Einleger umfasst, der innerhalb
oder ausserhalb der Warenbreite angeordnet sein kann. Weiter ist auf der Webmaschine
eine Fachbildevorrichtung zur Bildung eines Webfaches mit Webfachspitze vorgesehen.
In der erfindungsgemässen Webmaschine umfasst die Vorrichtung zum Einlegen eines oder
mehrerer Schussfadenenden mindestens eine zusätzliche Blasdüse, die innerhalb der
Warenbreite, insbesondere innerhalb der Breite der Warenkante, angeordnet ist, und
deren Strahlrichtung zur Webfachspitze gerichtet ist, um die Schussfadenenden in die
Webfachspitze zu blasen. Vorzugsweise umfasst die zusätzliche Blasdüse eine Düsenöffnung,
die innerhalb des Webfaches angeordnet ist.
[0008] Vorzugsweise umfasst die Webmaschine eine Schusseintragsrichtung und die Strahlrichtung
der zusätzlichen Blasdüse verläuft im Wesentlichen senkrecht zur Schusseintragsrichtung.
Vorzugsweise umfasst die Webmaschine Stafettendüsen und die zusätzliche Blasdüse ist
in einer Reihe mit den Stafettendüsen angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsvariante
ist die Strahlrichtung der zusätzlichen Blasdüse einstellbar. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsvariante ist die zusätzliche Blasdüse entlang der Schusseintragsrichtung
und/oder in der Höhe und/oder in Kettrichtung verstellbar angeordnet.
[0009] Vorzugsweise umfasst die Webmaschine eine Weblade mit Anschlagstellung und eine Trennvorrichtung
zum Abtrennen eingetragener Schussfäden, und die Webmaschine und/oder die Vorrichtung
zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden umfassen eine Steuerung, welche
die zusätzliche Blasdüse nach dem Abtrennen der eingetragenen Schussfäden, vorzugsweise
während oder nach dem Einlegen der Schussfadenenden, einschaltet. Vorzugsweise schaltet
die Steuerung die zusätzliche Blasdüse aus, bevor die Weblade die Anschlagstellung
erreicht.
[0010] Weiter umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden
und zur Bildung einer Warenkante in einer Webmaschine mit einem Webfach und einer
Webfachspitze, welche Vorrichtung einen mechanischen, pneumatischen oder pneumomechanischen
Einleger umfasst, sowie mindestens eine zusätzliche Blasdüse, die derart ausgebildet
ist, dass die Strahlrichtung der zusätzlichen Blasdüse in Richtung zur Webfachspitze
ausrichtbar ist und die zusätzliche Blasdüse innerhalb der Warenbreite, insbesondere
innerhalb der Breite der Warenkante einsetzbar ist. Vorzugsweise ist die zusätzliche
Blasdüse derart ausgebildet, dass eine Düsenöffnung derselben innerhalb des Webfaches
einsetzbar ist, insbesondere dass eine Düsenöffnung derselben innerhalb des Webfaches
einsetzbar ist, ohne in einem zu bildenden Gewebe Gewebefehler zu verursachen.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Strahlrichtung der zusätzlichen
Blasdüse einstellbar. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante ist die zusätzliche
Blasdüse länglich geformt und mit einer Befestigung versehen, die derart ausgebildet
ist, dass die zusätzliche Blasdüse in Richtung der länglichen Ausdehnung und/oder
in einer Richtung senkrecht zur länglichen Ausdehnung und zur Strahlrichtung verstellbar
ist.
[0012] Weiter umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden
und zur Bildung einer Warenkante in einer Webmaschine, in welchem Verfahren auf der
Webmaschine ein Webfach mit Webfachspitze gebildet wird und die Schussfadenenden mittels
eines mechanischen, pneumatischen oder pneumo-mechanischen Einlegers in das Webfach
eingelegt werden. Zusätzlich werden die Schussfadenenden mittels mindestens einer
zusätzlichen Blasdüse, die innerhalb der Warenbreite, insbesondere innerhalb der Breite
der Warenkante, angeordnet ist, und deren Strahlrichtung zur Webfachspitze gerichtet
ist, in die Webfachspitze geblasen. Vorzugsweise werden die Schussfadenenden durch
die zusätzliche Blasdüse in der Webfachspitze festgehalten. Vorzugsweise umfasst die
zusätzliche Blasdüse eine Düsenöffnung, die innerhalb des Webfaches angeordnet ist,
insbesondere derart, dass durch die zusätzliche Blasdüse keine Gewebefehler erzeugt
werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Schussfäden eingetragen, angeschlagen
und abgetrennt und die zusätzliche Blasdüse wird nach dem Abtrennen der eingetragenen
und angeschlagenen Schussfäden, vorzugsweise während oder nach dem Einlegen der Schussfadenenden,
eingeschaltet. Vorzugsweise wird die zusätzliche Blasdüse, bevor das Anschlagen der
nachfolgend eingetragenen Schussfäden abgeschlossen ist, ausgeschaltet.
[0014] Die erfindungsgemässe Webmaschine und die Vorrichtung und das Verfahren zum Einlegen
eines oder mehrerer Schussfadenenden gemäss vorliegender Erfindung haben den Vorteil,
dass die Schussfadenenden durch die mindestens eine zusätzliche Blasdüse besonders
wirksam gegen die Webfachspitze geblasen und dort geglättet und festgehalten werden
können. Die Anordnung der zusätzlichen Blasdüse innerhalb der Warenbreite ermöglicht
eine optimale Strahlrichtung für das Glätten und Festhalten der Schussfadenenden und
einen kürzeren Abstand zur Fadenspitze, die dadurch besser unter Kontrolle gehalten
werden kann. Dank der besseren Kontrolle der Fadenspitze lässt sich das sogenannte
Durchbluten der Fadenspitzen weitgehend vermeiden. Damit können Gewebefehler in Folge
nicht ordnungsgemäss eingelegter Schussfadenenden wirksam reduziert werden. Die Webmaschine,
sowie die Vorrichtung und das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung erlauben
auch in schwierigen Fällen, in denen steifere Garne eingesetzt oder mehrere Schussfadenenden
in dasselbe Webfach eingetragen werden, einwandfreie Warenkanten herzustellen.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Ansprüchen und der
Zeichnung hervor.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung an Hand des Ausführungsbeispiels und an Hand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Einlegen eines
oder mehrerer Schussfadenenden gemäss vorliegender Erfindung,
- Fig. 2
- eine Detailansicht einer Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden
aus dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 3
- eine Detailansicht eines Webfaches aus dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel
und
- Fig. 4
- eine Ausführungsvariante einer zusätzlichen Blasdüse im Schnitt.
[0017] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Webmaschine mit einer Vorrichtung zum
Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden 2'a und zur Bildung einer Warenkante
gemäss vorliegender Erfindung. Die Webmaschine 1 ist im Ausführungsbeispiel als Luftdüsenwebmaschine
ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, die nachfolgend beschriebene Vorrichtung
zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden und zur Bildung einer Warenkante
in Verbindung mit anderen Webmaschinentypen, beispielsweise mit Greiferwebmaschinen
oder Projektilwebmaschinen einzusetzen. Die Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer
Schussfadenenden 2'a und zur Bildung einer Warenkante 10 umfasst im Ausführungsbeispiel
eine oder mehrere ausserhalb der Warenbreite 12 angeordnete Düsenanordnungen 4.1 -
4.4, die als Lufteinleger ausgebildet sind. An Stelle der Lufteinleger können auch
mechanische Einleger eingesetzt werden oder pneumomechanische Einleger, deren Düsen
ausserhalb der Warenbreite angeordnet sind. Weiter ist auf der Webmaschine 1 eine
Fachbildevorrichtung zur Bildung eines Webfaches mit Webfachspitze vorgesehen, die
in Fig. 1 nicht gezeigt ist.
[0018] In der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsvariante umfasst die Webmaschine 1 eine Hauptdüse
3 und mehrere Stafettendüsen 5.1 - 5.n zum Eintragen eines Schussfadens 2, eine Weblade
8 mit Riet und auf der Schusseintragsseite und Schussankunftsseite je eine Trennvorrichtung
7.1, 7.3, um den mittels der Hauptdüse und der Stafettendüsen eingetragenen und mittels
des Rietes angeschlagenen Schussfaden 2 abzutrennen, sowie eine zusätzliche Trennvorrichtung
7.2, um den eingetragenen und angeschlagenen Schussfaden 2 in der Mitte durchzutrennen.
Auf diese Weise können gleichzeitig zwei Gewebe nebeneinander hergestellt werden.
Jedes der beiden Gewebe hat eine Warenbreite 12 und seitlich je eine Warenkante 10,
die durch Einlegen der Schussfadenenden 2'a gebildet wird. Zur Bildung der vier Warenkanten
umfasst die Webmaschine 1 in dieser Ausführungsvariante je eine Vorrichtung zum Einlegen
eines oder mehrerer Schussfadenenden, die im Bereich der Warenkanten angeordnet sind.
Selbstverständlich können die Trennvorrichtung 7.2 und die zwei Vorrichtungen zum
Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden in der Mitte auch weggelassen werden,
um z.B. ein Gewebe mit grösserer Warenbreite herzustellen.
[0019] Im Ausführungsbeispiel umfasst die Vorrichtungen zum Einlegen eines oder mehrerer
Schussfadenenden 2'a je mindestens eine zusätzliche Blasdüse 6.1 - 6.4, die innerhalb
der Warenbreite 12, vorzugsweise innerhalb der Breite der jeweiligen Warenkante 10,
angeordnet sind, und deren Strahlrichtung zur Webfachspitze eines mittels der Fachbildevorrichtung
gebildeten Webfaches gerichtet sind, um die jeweiligen Schussfadenenden 2'a in die
Webfachspitze zu blasen. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die zusätzlichen
Blasdüsen 6.1 - 6.4 Düsenöffnungen, die innerhalb des Webfaches 14 angeordnet sind.
Eine entsprechende Anordnung einer zusätzlichen Blasdüse ist in Fig. 3 dargestellt,
die in einem nachstehenden Abschnitt näher erläutert ist.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht einer Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer
Schussfadenenden 2'a aus dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtung
umfasst im Ausführungsbeispiel einen Lufteinleger 4 und eine zusätzliche Blasdüse
6, die innerhalb der Warenbreite 12, vorzugsweise innerhalb der Breite der Warenkante
10, angeordnet ist, und deren Strahlrichtung zur Webfachspitze eines mittels einer
Fachbildevorrichtung gebildeten Webfaches gerichtet ist, um das Schussfadenende 2'a
in die Webfachspitze zu blasen. Vorteilhafterweise ist die zusätzliche Blasdüse 6
auf einer Weblade 8 der Webmaschine angeordnet. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die zusätzliche Blasdüse 6 eine Düsenöffnung, die innerhalb des Webfaches
angeordnet ist.
[0021] Im Ausführungsbeispiel weist die Webmaschine eine Schusseintragsrichtung 2b auf,
und die zusätzlichen Blasdüse 6 ist vorzugsweise so orientiert, dass die Strahlrichtung
der zusätzlichen Blasdüse im Wesentlichen senkrecht zur Schusseintragsrichtung 2b
verläuft. In der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsvariante umfasst die
Webmaschine Stafettendüsen 5.1 - 5.n und eine Weblade 8, und die zusätzliche Blasdüse
6 ist vorteilhafterweise zusammen mit den Stafettendüsen 5.1 - 5.n auf der Weblade
8 angeordnet. Vorzugsweise ist die zusätzliche Blasdüse 6 in einer Reihe mit den Stafettendüsen
5.1 - 5.n angeordnet, beispielsweise indem die zusätzliche Blasdüse und die Stafettendüsen
an einer gemeinsamen Befestigungsschiene befestigt sind.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsvariante kann die Vorrichtung zum Einlegen eines
oder mehrerer Schussfadenenden neben der oben genannten zusätzlichen Blasdüse 6 weitere
zusätzliche Blasdüsen 6', 6" umfassen, um die Sicherheit für ein einwandfreies Einlegen
der Schussfadenenden zu erhöhen. Vorteilhafterweise sind die zusätzlichen Blasdüsen
6, 6', 6" auf einer Weblade 8 der Webmaschine angeordnet. In Fig. 2 sind beispielsweise
auf beiden Seiten der oben genannten zusätzlichen Blasdüse 6 je eine weitere zusätzliche
Blasdüse 6', 6" vorgesehen, die in Fig. 2 gestrichelt eingezeichnet sind. Die weitere
zusätzliche Blasdüse 6", die in Fig. 2 links eingezeichnet ist, kann innerhalb oder
ausserhalb der Warenbreite 12 angeordnet sein.
[0023] Fig. 3 zeigt eine Detailansicht eines Webfaches aus dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel.
Das Webfach 14 wird durch obere und untere Kettfäden 10a, 10b gebildet, die in Warenabzugsrichtung
in der Webfachspitze 14a zusammenlaufen, wobei das Webfach 14 zusammen mit einem Riet,
von dem in Fig. 3 eine Rietlamelle 8a eingezeichnet ist, ein Fachdreieck bildet. Die
Rietlamelle 8a umfasst einen Schusskanal zur Führung eines Schussfadens 2 während
dem Eintragen. Anschliessend an das Fachdreieck sind in Warenabzugsrichtung bereits
eingebunden Schussfäden angeordnet, die ein Gewebe 16 bilden. Im dargestellten Zeitpunkt
enthält die Webfachspitze 14a das Schussfadenende 2'a des zuletzt angeschlagenen Schussfadens
2'. Von der Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden 2'a des
oben beschriebenen Ausführungsbeispiels ist in Fig. 3 lediglich die zusätzliche Blasdüse
6 eingezeichnet, deren Düsenöffnung innerhalb des Webfaches 14 angeordnet ist, und
deren Hauptstrahlrichtung 6a in Richtung zur Webfachspitze 14a gerichtet ist.
[0024] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsvariante einer zusätzlichen Blasdüse im Schnitt. Vorzugsweise
weist die zusätzliche Blasdüse 6 eine Strahlrichtung 6a auf, die einstellbar ist,
beispielsweise indem in der zusätzlichen Blasdüse 6 ein sphärisch geformter Einsatz
6b mit einer Düsenöffnung vorgesehen ist, um die Strahlrichtung 6a einzustellen. An
Stelle oder zusätzlich zur Einstellbarkeit der Strahlrichtung kann die zusätzliche
Blasdüse 6 eine Befestigungsvorrichtung umfassen, mittels welcher die zusätzliche
Blasdüse 6 entlang der Schusseintragsrichtung und/oder in der Höhe und/oder in Kettrichtung
verstellbar ist. Die Einstellbarkeit der Strahlrichtung und die Verstellbarkeit der
zusätzlichen Blasdüse in eine oder mehrere Richtungen ermöglicht in vorteilhafter
Weise, den Düsenstrahl der zusätzlichen Blasdüse an verschiedene Aufgabenstellungen
anzupassen, beispielsweise an unterschiedliche Waren- und Kantenbreiten und/oder an
unterschiedliche Garne und/oder an das Eintragen von mehreren Schussfadenenden in
dasselbe Webfach.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die zusätzliche Blasdüse 6 eine Düsenöffnung,
die innerhalb eines Webfaches 14 angeordnet ist, um die Schussfadenenden 2'a direkt
und mit optimaler Strahlrichtung in die Webfachspitze 14a zu blasen. In dieser Ausführungsvariante
ist die zusätzliche Blasdüse 6 derart ausgebildet, dass die Befestigung der zusätzlichen
Blasdüse normalerweise ausserhalb angeordnet ist und derjenige Teil der Blasdüse,
welcher die Düsenöffnung enthält, ohne Schwierigkeiten zwischen den Kettfäden hindurch,
d.h. von unten oder oben, ins Webfach eindringen kann. Eine entsprechende Ausbildung
der zusätzlichen Blasdüse 6 ist bei dieser Ausführungsvariante unerlässlich, da sonst
beim Fachwechsel oder wenn die zusätzliche Blasdüse auf einer Weblade montiert ist
und wenn beim Anschlagen der Schussfäden die Düsenöffnung ausserhalb des Webfaches
zu liegen kommt und anschliessend wieder ins Webfach eintritt, die Kettfäden verschoben
oder beschädigt werden können, was zu störenden Gewebefehlern führen kann. Vorzugsweise
weist die zusätzliche Blasdüse 6 eine längliche Form und einen schlanken Querschnitt
auf. Entsprechend ausgebildete Düsen sind beispielsweise von Luftdüsenwebmaschinen
bekannt und werden dort als Stafettendüsen bezeichnet. Im Unterschied zu den Stafettendüsen,
deren Strahlrichtung fest in Schusseintragsrichtung weist, ist die zusätzliche Blasdüse
6 derart ausgebildet, dass die Strahlrichtung zur Webfachspitze gerichtet ist.
[0026] Die unter Figur 4 beschriebene zusätzliche Blasdüse und/oder die oben beschriebene
bevorzugte Ausführungsform einer zusätzlichen Blasdüse können auch als Gegenstände
aufgefasst werden, die von der vorliegenden Anmeldung unabhängig sind und in einer
oder mehreren eigenen Anmeldungen geschützt werden können. Dasselbe gilt auch für
eine Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden oder eine Webmaschine
mit einer derartigen zusätzlichen Blasdüse, oder für die Verwendung einer derartigen
zusätzlichen Blasdüse in einer Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden
oder in einer Webmaschine.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel eines Verfahrens zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden
und zur Bildung einer Warenkante in einer Webmaschine gemäss vorliegender Erfindung
wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 2 und 3 beschrieben. In dem Verfahren
gemäss Ausführungsbeispiel wird auf der Webmaschine ein Webfach 14 mit Webfachspitze
14a gebildet und die Schussfadenenden 2'a werden mittels eines mechanischen Einlegers
und/oder einer ausserhalb der Warenbreite 12 angeordneten Düsenanordnung 4, die beispielsweise
als Lufteinleger ausgebildet sein kann, in das Webfach 14 eingelegt. Zusätzlich werden
die Schussfadenenden 2'a mittels mindestens einer zusätzlichen Blasdüse 6, die innerhalb
der Warenbreite 12, insbesondere innerhalb der Breite der Warenkante 10, angeordnet
ist, und deren Strahlrichtung 6a zur Webfachspitze 14a gerichtet ist, in die Webfachspitze
geblasen. Vorzugsweise werden die Schussfadenenden 2'a durch die zusätzliche Blasdüse
6 in der Webfachspitze festgehalten. Vorzugsweise umfasst die zusätzliche Blasdüse
6 eine Düsenöffnung, die innerhalb des Webfaches 14 angeordnet ist, insbesondere derart,
dass durch die zusätzliche Blasdüse 6 keine Gewebefehler erzeugt werden.
[0028] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante umfasst das Verfahren gemäss Ausführungsbeispiel
auch die Steuerung der zusätzlichen Blasdüse 6. Die zusätzliche Blasdüse 6 wird nach
dem Abtrennen eines eingetragenen und angeschlagenen Schussfadens 2' und insbesondere
während oder nach dem Einlegen des zugehörigen Schussfadenendes 2'a eingeschaltet.
Das Ausschalten der zusätzlichen Blasdüse 6 erfolgt vorzugsweise, bevor das Schussfadenende
2'a zusammen mit einem nachfolgend eingetragenen Schussfaden 2 fertig angeschlagen
ist, d.h. wenn zum Anschlagen eine Weblade 8 mit einer Anschlagstellung benutzt wird,
bevor die Weblade 8 die Anschlagstellung erreicht hat.
[0029] Die obige Aufzählung von Ausführungsvarianten der erfindungsgemässen Webmaschine
und der Vorrichtung und des Verfahrens zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden
und zur Bildung einer Warenkante gemäss der vorliegenden Erfindung ist in keiner Weise
abschliessend. Durch entsprechende Modifikation des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels
lassen sich weitere Ausführungsvarianten ableiten, die alle die Vorteile der erfindungsgemässen
Webmaschine und der Vorrichtung und des Verfahrens gemäss der Erfindung aufweisen,
und die insbesondere den Vorteil haben, dass die Schussfadenenden mit optimaler Strahlrichtung
gegen die Webfachspitze geblasen und dort geglättet und festgehalten werden können.
1. Webmaschine mit einer Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden
(2'a) und zur Bildung einer Warenkante (10), welche Vorrichtung einen mechanischen,
pneumatischen oder pneumomechanischen Einleger (4, 4.1 - 4.4) umfasst, und mit einer
Fachbildevorrichtung zur Bildung eines Webfaches (14) mit Webfachspitze (14a), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden mindestens eine
zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) umfasst, die innerhalb der Warenbreite
(12), insbesondere innerhalb der Breite der Warenkante (10), angeordnet ist, und deren
Strahlrichtung (6a) zur Webfachspitze (14a) gerichtet ist, um die Schussfadenenden
(2'a) in die Webfachspitze (14a) zu blasen.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, wobei die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4)
eine Düsenöffnung umfasst, die innerhalb des Webfaches (14) angeordnet ist.
3. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Webmaschine (1) eine Schusseintragsrichtung
(2b) umfasst und die Strahlrichtung (6a) der zusätzlichen Blasdüse (6, 6', 6", 6.1
- 6.4) im Wesentlichen senkrecht zur Schusseintragsrichtung (2b) verläuft, und/oder
wobei die Webmaschine Stafettendüsen (5.1 - 5.n) umfasst und die zusätzliche Blasdüse
(6, 6', 6", 6.1 - 6.4) in einer Reihe mit den Stafettendüsen (5.1 - 5.n) angeordnet
ist.
4. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Strahlrichtung (6a) der zusätzlichen
Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) einstellbar ist, und/oder wobei die zusätzliche Blasdüse
(6, 6', 6", 6.1 - 6.4) entlang der Schusseintragsrichtung (2b) und/oder in der Höhe
und/oder in Kettrichtung verstellbar angeordnet ist.
5. Webmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Webmaschine (1) eine Weblade
(8) mit Anschlagstellung und eine oder mehrere Trennvorrichtungen (7, 7.1 - 7.4) zum
Abtrennen eingetragener Schussfäden (2') umfasst, und die Webmaschine (1) und/oder
Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden (2'a) eine Steuerung
umfasst, um die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) nach dem Abtrennen der
eingetragenen Schussfäden (2'), insbesondere während oder nach dem Einlegen der Schussfadenenden
(2'a), einzuschalten und/oder um die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) auszuschalten,
insbesondere bevor die Weblade (8) die Anschlagstellung erreicht.
6. Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden (2'a) und zur Bildung
einer Warenkante (10) in einer Webmaschine mit einem Webfach (14) und einer Webfachspitze
(14a), welche Vorrichtung einen mechanischen, pneumatischen oder pneumo-mechanischen
Einleger (4, 4.1 - 4.4) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden (2'a) mindestens
eine zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) umfasst, die derart ausgebildet ist,
dass die Strahlrichtung (6a) der zusätzlichen Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) in Richtung
zur Webfachspitze (14a) ausrichtbar ist und die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1
- 6.4) innerhalb der Warenbreite (12), insbesondere innerhalb der Breite der Warenkante
(10) einsetzbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4)
derart ausgebildet ist, dass eine Düsenöffnung derselben innerhalb des Webfaches (14)
einsetzbar ist, insbesondere dass eine Düsenöffnung derselben innerhalb des Webfaches
(14) einsetzbar ist, ohne in einem zu bildenden Gewebe (16) Gewebefehler zu verursachen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, wobei die Strahlrichtung (6a) der zusätzlichen
Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) einstellbar ist, und/oder wobei die zusätzliche Blasdüse
(6, 6', 6", 6.1 - 6.4) länglich geformt ist und eine Befestigung aufweist, die derart
ausgebildet ist, dass die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) in Richtung
der länglichen Ausdehnung und/oder in einer Richtung senkrecht zur länglichen Ausdehnung
und zur Strahlrichtung (6a) verstellbar ist.
9. Verfahren zum Einlegen eines oder mehrerer Schussfadenenden (2'a) und zur Bildung
einer Warenkante (10) in einer Webmaschine (1), wobei auf der Webmaschine (1) ein
Webfach (14) mit Webfachspitze (14a) gebildet wird, und wobei die Schussfadenenden
(2'a) mittels eines mechanischen, pneumatischen oder pneumo-mechanischen Einlegers
(4, 4.1 - 4.4) in das Webfach (14) eingelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfadenenden (2'a) mittels mindestens einer zusätzlichen Blasdüse (6, 6',
6", 6.1 - 6.4), die innerhalb der Warenbreite (12), insbesondere innerhalb der Breite
der Warenkante (10), angeordnet ist, und deren Strahlrichtung (6a) zur Webfachspitze
(14a) gerichtet ist, in die Webfachspitze geblasen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) eine
Düsenöffnung umfasst, die innerhalb des Webfaches (14) angeordnet ist, insbesondere
derart, dass durch die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4) keine Gewebefehler
erzeugt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei Schussfäden (2, 2') eingetragen,
angeschlagen und abgetrennt werden und die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 -
6.4) nach dem Abtrennen der eingetragenen und angeschlagenen Schussfäden (2'), insbesondere
während oder nach dem Einlegen der Schussfadenenden (2'a), eingeschaltet wird, und
wobei die zusätzliche Blasdüse (6, 6', 6", 6.1 - 6.4), bevor oder im Zeitpunkt, wenn
die nachfolgend eingetragenen Schussfäden (2) fertig angeschlagen sind, ausgeschaltet
wird.