[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprosse, die innerhalb eines Abstandhalterrahmens zwischen
den Scheiben einer Mehrscheibenisolierverglasung angeordnet ist und über Verbindungselemente
stirnseitig mit dem Abstandhalterrahmen und/oder weiteren Sprossen verbunden ist.
Diese Sprosse besteht aus einem etwa rechteckförmigen Sprossenhohlprofil.
[0002] Derartige rechteckförmige Sprossenhohlprofile werden auf den Markt unter dem Namen
Wienersprossen angeboten. Bekannte Wienersprossen bestehen aus Aluminium oder Kunststoff
und werden durch Strangpressen oder Rollformen hergestellt. Im Zuge der Weiterentwicklung
sowie der Kostensenkung bei der Herstellung solcher Sprossen wird gewünscht, durch
Reduzierung der Wandstärken weniger Material zu verbrauchen, was aber Probleme hinsichtlich
der Stabilität der Sprossen mit sich bringt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Materialaufwand für Sprossen zu reduzieren,
ohne eine Einbuße hinsichtlich der Stabilität in Kauf zu nehmen.
[0004] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Im Gegensatz zu den
bekannten Sprossenhohlprofilen, die aus vier glatten Seitenwänden bestehen, werden
bei der erfindungsgemäßen Sprosse, die dem Scheibenzwischenraum zugekehrten Seitenwände
mit quer zur Längsausrichtung der Sprossenhohlprofile ausgerichteten parallel verlaufenden
Rillen versehen. Diese Rillen erhöhen die Stabilität des Sprossenprofils, insbesondere
in Querrichtung. Andererseits erlauben diese Rillen die Reduzierung der Wandstärke
der Sprossenhohlprofile auf ein bisher nicht für möglich gehaltenes Maß, mit der Folge
der Kostenersparnis beim Materialverbrauch. Werden die Hohlprofile des Abstandhalterrahmens
in gleicher Weise mit quer verlaufenden Rillen auf der Innenwand versehen, wird auf
diese Weise eine ideale Optik für ein Isolierglasfenster, erzielt da sich für den
Betrachter gleich gestaltete Sichtfläche der Sprosse und des Abstandhalters ergeben.
Dazu werden insbesondere parallel verlaufende Rillen mit gleich bleibendem Abstand
sowohl für die Sichtflächen des Abstandhalterhohlprofils als auch für das Sprossenprofil
vorgesehen.
[0005] Die quer verlaufenden Rillen können über die Gesamtbreite der sichtbaren Seitenwände
der Sprossenhohlprofile verlaufen. Bevorzugt wird jedoch nur ein Breitenbereich der
mindestens 30%, vorzugsweise mindestens 50% der Gesamtbreite der Seitenwand ausmacht,
verformt.
[0006] Derartige Sprossenhohlprofile können aufgrund der hohen Stabilität in der Wandstärke
reduziert werden. Des Weiteren können sie mit feuchtigkeitsaufnehmendem Material gefüllt
werden, wobei Durchgangsöffnungen in den dem Scheibenzwischenraum zugekehrten Seitenwänden
vorgesehen werden. Diese Durchgangsöffnungen werden in Form einer oder vorzugsweise
von zwei Reihen Perforationen angeordnet. Diese Perforationsreihen erstrecken sich
in Längsausrichtung der Sprossen des Hohlprofils und werden vorzugsweise in dem unverformten
Randbereich der sichtbaren Seitenwänden angeordnet, d.h. außerhalb des Bereichs der
Seitenwand, in dem die quer verlaufenden Rillen eingeformt sind.
[0007] Die erfindungsgemäße Sprosse kann, wie bekannte Sprossen, durch Rollformen hergestellt
werden. Beim Rollformen werden Rillenwalzen verwendet, die mit der Kontur der gewünschten
Oberfläche der Sprossenhohlprofile, d.h. mit einem Rillenprofil, versehen sind. Neben
bekannten Sprossenmaterialien, wie Aluminium oder Kunststoff können diese Sprossen
auch aus Stahl, Edelstahl oder einem Verbund aus Stahl und Kunststoff hergestellt
werden.
[0008] Bei erfindungsgemäßen Sprossen sind aufgrund der höheren Stabilität Wandstärken von
weniger als 0,4 mm für Aluminiumsprossen und Wandstärken von weniger als 0,2 mm für
Edelstahlsprossen möglich.
[0009] Die Sprossenhohlprofile werden in der Regel zu einem Sprossengitter zusammengefügt,
wobei senkrecht verlaufende Sprossen an waagerecht verlaufenden Sprossen festgelegt
werden oder umgekehrt bzw. die einzelnen Sprossen über einen Kreuzverbinder miteinander
verbunden werden. Eine Verbindung des Sprossengitters mit dem Abstandhalterrahmen
erfolgt über bekannte Verbindungselemente, die in das Abstandhalterhohlprofil eingreifen
und stirnseitig in die Sprossenprofile eingesetzt werden. Durch die quer verlaufenden
Rillen des Sprossenhohlprofils wird in vorteilhafter Weise eine einfache Festklemmung
des Verbindungselements erzielt.
[0010] Diese und weitere Merkmale sind in der Zeichnung schematisch und beispielsweise dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Isolierglasfenster ohne Rahmen,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch das Isolierglasfenster gemäß Fig. 1, zusätzlich mit aufgesetzten
Sprossen,
- Fig. 3
- eine perspektivische Sicht auf die Verbindungsstelle zwischen Sprossenhohlprofil und
Abstandhalterprofil und
- Fig. 4
- eine perspektivische Sicht auf eine erfindungsgemäße Sprosse.
[0011] In Fig. 1 ist eine Mehrscheibenisolierverglasung dargestellt, wobei, wie insbesondere
aus Fig. 2 zu ersehen, zwischen den Scheiben 10 der Mehrscheibenisolierverglasung
ein Abstandhalterrahmen 11 und innerhalb des Abstandhalterrahmens 11 zwei sich kreuzende
Sprossenhohlprofile 20, 21 angeordnet sind. Der Abstandhalterrahmen 11 kann aus einem
Abstandhalterhohlprofil ausgebildet und zu diesem Zweck an den Abstandhalterrahmenecken
12 gebogen sein. Durch die Verwendung der Sprossenhohlprofile 20, 21 wird ein großes
Isolierglasfenster in kleinere Felder aufgeteilt und damit der Anschein erweckt, als
ob es mehrere kleinere Glasfenster wären. Im Bedarfsfall können auf beiden Seiten
der Scheiben 10 die Sprossenhohlprofile 20, 21 mit jeweils einer aufgesetzten Sprosse
19 abgedeckt werden, wobei diese aufgesetzte Sprosse 19 in ihrer Ausgestaltung und
Form sowie in der Materialauswahl an den Fensterrahmen angepasst ist. Solche aufgesetzten
Sprossen 19 sind in Fig. 2 gezeigt. Die Seitenwände 22 werden durch die aufgesetzten
Sprossen 19 abgeschirmt. Es werden von den Sprossenhohlprofilen 20, 21 ausschließlich
die dem Scheibenzwischenraum 18 zugekehrten Seitenwände 23 sichtbar. Diese Seitenwände
23 sind erfindungsgemäß zur Erhöhung der Stabilität der Sprossenhohlprofile 20, 21
mit quer zur Längsausrichtung der Sprossenhohlprofile 20, 21 ausgerichteten parallel
verlaufenden Rillen 24 versehen. Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, sind auch
die Abstandhalterhohlprofile auf ihrer Innenwand 14 mit quer zur Längsausrichtung
der Abstandhalterhohlprofile ausgerichteten und parallel verlaufenden Rillen 16 versehen.
Die Rillen 24 in den Seitenwänden 23 der Sprossenhohlprofile 20, 21 und die Rillen
16 in der Innenwand 14 der Abstandhalterhohlprofile werden in bevorzugter Weise gleichartig
ausgebildet, d.h. vorzugsweise in einem gleichbleibenden Abstand die Profile eingeformt.
[0012] Ein Abstandhalterrahmen 11 enthält in seinem Innenraum feuchtigkeitsaufnehmendes
Material, was in den Fig. nicht dargestellt ist. Dieses feuchtigkeitsaufnehmende Material
muss mit dem Scheibenzwischenraum 18 zwischen den Scheiben 10 in Verbindung stehen,
deshalb weist die Innenwand 14 der Abstandhalterhohlprofile Perforationen 17 auf.
In gleicher Weise können auch für die Sprossenhohlprofile 20, 21 Perforationen 25
vorgesehen werden. Diese Perforationen 25 können auf einer Seitenwand 23 oder vorzugsweise
auf beiden den Scheibenzwischenraum 18 zugekehrten Seitenwänden 23 vorgesehen werden.
Durch die erhöhte Stabilität der erfindungsgemäßen Sprosse kann diese ebenfalls feuchtigkeitsaufnehmendes
Material aufnehmen und zusätzlich zum Abstandhalter für einen trockenen Scheibenzwischenraum
18 sorgen.
[0013] Eine spezielle Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sprosse ist in Fig. 4 gezeigt.
Die parallel verlaufenden Rillen 24 sind in einem Bereich mit der Breite B2 der Seitenwand
23 vorgesehen. Der durch die Rillen 24 verformte Bereich mit der Breite B2 befindet
sich symmetrisch zur Mittelachse der Seitenwände 23. Es verbleibt damit an den Rändern
der Seitenwand 23 jeweils ein Randbereich 27. Dieser Randbereich 27 wird vorzugsweise
zur Einbringung der Perforationen 25 vorgesehen. Auch für den Fall, dass keine Perforationen
25 im Sprossenprofil 20, 21 angeordnet werden, verlaufen die Rillen 24 nicht über
den gesamten Bereich der Seitenwand 23, nehmen jedoch mindestens 30%, vorzugsweise
mindestens 50% der Gesamtbreite B1 der Seitenwand 23 ein.
[0014] In Fig. 3 ist eine Verbindungsstelle zwischen einem Sprossenhohlprofil 20 und einem
Hohlprofil des Abstandhalterrahmens 11 gezeigt. Das Einsetzen der Sprossenhohlprofile
20, 21 innerhalb des Abstandhalterrahmens 11 erfolgt in der Regel bevor eine Verbindung
des Abstandhalterrahmens 11 mit den Glasscheiben 10 erfolgt. Das Hohlprofil des Abstandhalterrahmens
11 besitzt in diesem Ausführungsbeispiel zwei Stege 15, die von der Innenwand 14 abragen
und bei eingesetzten Abstandhalterrahmen 11 an den Glasscheiben 10 anliegen. Das Sprossenhohlprofil
20 ist zwischen diesen Stegen 15 eingesetzt. Die Sprossenhohlprofile 20 sind schmaler
als die Hohlprofile des Abstandhalterrahmens 11, so dass keine Berührung der Sprossenhohlprofile
20, 21 mit den Glasscheiben 10 erfolgt. Die Verbindung beider Profile ist nicht dargestellt.
Sie erfolgt mittels bekannter Verbindungselemente, die in der Regel mit einem Teil
das Abstandhalterhohlprofil an einer Durchtrittsöffnung hintergreifen und mit einem
entgegengesetzt angeordneten Teil stirnseitig in den Sprosseninnenraum 26 des Sprossenhohlprofils
20 eingreifen, wo sie aufgrund des Rillenprofils an den Seitenwänden 23 auf einfache
Weise verklemmt werden können. Es lassen sich jedoch auch andere bekannte Verbindungselemente
für die Verbindung der Sprossenhohlprofile 20, 21 mit dem Abstandhalterrahmen 11 verwenden.
[0015] Die dargestellte und vorbeschriebene Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes in
den Fig. 1 bis 4 gibt die Erfindung nur beispielsweise wieder und ist keinesfalls
allein darauf beschränkt. Es sind vielmehr noch andere Ausgestaltungen und weitere
Ausführungsformen der Erfindung denkbar. Darüber hinaus sind alle aus den Zeichnungen
und aus der Beschreibung entnehmbaren Merkmale erfindungswesentlich, auch wenn sie
in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 10
- Scheibe
- 11
- Abstandhalterrahmen
- 12
- Abstandhalterrahmenecke
- 13
- Rückwand
- 14
- Innenwand
- 15
- Steg
- 16
- Rillen
- 17
- Perforation
- 18
- Scheibenzwischenraum
- 19
- aufgesetzte Sprosse
- 20
- Sprossenhohlprofil
- 21
- Sprossenhohlprofil
- 22
- Seitenwand, Anlagefläche
- 23
- Seitenwand, Sichtfläche
- 24
- Rillen
- 25
- Perforation
- 26
- Sprosseninnenraum
- 27
- Randbereich
- B1
- Breite von 23
- B2
- Breite mit 24
1. Sprosse zur Anordnung innerhalb eines Abstandhalterrahmens (11) bei Mehrscheibenisolierverglasungen,
die über Verbindungselemente stirnseitig mit dem Abstandhalterrahmen (11) und/oder
weiteren Sprossen verbunden ist, bestehend aus einem etwa rechteckförmigen Sprossenhohlprofil
(20, 21),
dadurch gekennzeichnet , dass
die dem Scheibenzwischenraum (18) zugekehrten Seitenwände (23) zur Erhöhung der Stabilität
der Sprossenhohlprofile (20, 21) mit quer zur Längsausrichtung der Sprossenhohlprofile
(20, 21) ausgerichteten, parallel verlaufenden Rillen (24) versehen sind.
2. Sprosse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalterrahmen (11) auf seiner Innenwand (14) mit quer zur Längsausrichtung
der Abstandhalterhohlprofile ausgerichteten, parallel verlaufenden Rillen (16) versehen
ist.
3. Sprosse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die parallel verlaufenden Rillen (16, 24) einen gleichbleibenden Abstand aufweisen.
4. Sprosse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die parallel verlaufenden Rillen (16, 24) in einem Bereich der Seitenwand (23) mit
der Breite (B2) mittig eingeformt sind, wobei dieser Bereich der Breite (B2) mindestens
30%, vorzugsweise mindestens 50%, der Gesamtbreite (B1) der Seitenwand (23) ausmacht.
5. Sprosse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Seitenwand (23) Perforationen (25) aufweist, die sich in Längsausrichtung
der Sprossenhohlprofile (20, 21) erstrecken.
6. Sprosse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Reihen Perforationen (25) in je einem unverformten Randbereich (27) der Seitenwand
(23) angeordnet sind und zwischen den beiden Reihen Perforationen (25) die Rillen
(24) angeordnet sind.
7. Sprosse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der Sprossenhohlprofile (20, 21) mit dem Abstandhalterrahmen (11)
die Sprossenhohlprofile (20, 21) mit ihren Stirnseiten zwischen Stegen (15), die von
der Innenwand (14) der Abstandhalterhohlprofile abragen, einsetzbar sind und mittels
Verbindungselementen, die die Innenwand (14) der Abstandhalterhohlprofile durchsetzen
und stirnseitig in den Sprosseninnenraum der Sprossenhohlprofile (20, 21) eingreifen,
festlegbar sind.
8. Sprossen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Sprossenhohlprofil (20, 21) durch Rollformen hergestellt wird.
9. Sprossen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sprossenhohlprofil (20, 21) aus Aluminium, Stahl, Edelstahl , Kunststoff oder
einem Verbund aus Kunststoff und Stahl besteht.