[0001] Die Erfindung betrifft ein Hochgeschwindigkeitslaufrad zum Fördern von gasförmigen
oder flüssigen Medien nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und nach dem Obergriff
des Patentsanspruchs 3.
[0002] Die DE 101 63 951 C1 beschreibt eine Rotorscheibe aus einem Metall die örtlich Faserverstärkungen
aufweist. Dabei bestehen die Faserverstärkungen aus sogenannten Metall-Matrix-Composits
(MMC). Diese inneren MMC-Ringe sind mittels eines radialen Presssitzes in den Umfang
der Rotorscheibe eingepresst.
[0003] In der WO 02/01311 A1 ist ein Rotor aus einem Compositmaterial beschrieben, wobei
verschiedene Ringe aus faserverstärkten Wickelkörpern konzentrisch übereinander gesteckt
sind und somit eine ebene zylinderförmige Rotorscheibe bilden.
[0004] Die genannten Beispiele zeigen Methoden zur Verstärkung eines zentrifugal hoch belasteten
Laufrades. Die beschriebenen Anordnungen weisen jedoch den Nachteil auf, dass komplexe
Laufradstrukturen nicht abbildbar sind oder die Faserverstärkungen nicht vollständig
in das Laufrad integriert ist.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Hochgeschwindigkeitslaufrad bereitzustellen,
das bei einer komplexen Querschnittskontur eine integrierte Verstärkung aufweist.
[0006] Die Lösung der Aufgabe besteht in den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und in den
Merkmalen des Patentanspruchs 3.
[0007] Das Hochgeschwindigkeitslaufrad nach Patentanspruch 1 dient zum Fördern von gasförmigen
oder flüssigen Medien, wobei es beispielsweise als ein Luftverdichtungsrad eingesetzt
werden kann. Das Hochgeschwindigkeitslaufrad weist eine verstärkende Kernstruktur
auf, die von einem äußeren Funktionsabschnitt umgeben ist.
[0008] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass zur Darstellung der Kernstruktur Verstärkungshülsen
konzentrisch übereinander geschoben sind. Unter "konzentrisch übereinander geschoben"
wird hierbei verstanden, dass der Außendurchmesser einer inneren Verstärkungshülse
insofern einen Innendurchmesser einer äußeren Verstärkungshülse gleicht, dass die
äußere Verstärkungshülse spielarm über die innere Verstärkungshülse geschoben werden
kann.
[0009] Dabei variiert die Länge einer jeweiligen Verstärkungshülse in derart, dass sich
eine vorgegebene Querschnittsgeometrie der Kernkontur annähernd abbilden lässt.
[0010] Durch einen derartigen Aufbau der Kernstruktur kann eine Verstärkung eines Laufrades
dargestellt werden, die abweichend von der zylindrischen Struktur der Verstärkungen,
die im Stand der Technik genannt sind, beispielsweise hyperbelförmig oder exponentiell
ansteigend ausgestaltet sind. Die Verstärkung ist somit nicht nur in einem engen zylindrischen
Bereich angesiedelt, sondern sie kann auch entlang einer komplexen Querschnittstruktur
des Hochgeschwindigkeitslaufrades angepasst werden.
[0011] In vielen Fällen verjüngt sich die Querschnittsgeometrie des Hochgeschwindigkeitslaufrades
mit zunehmenden Durchmesser, weshalb es zweckmäßig ist, dass in einer Ausgestaltungsform
der Erfindung sich die Länge der Verstärkungshülsen mit zunehmenden Außendurchmesser
verringert.
[0012] Ein weiterer Bestandteil der Erfindung stellt ein Hochgeschwindigkeitslaufrad nach
den Merkmalen des Patentanspruches 3 dar. Ein derartiges Hochgeschwindigkeitslaufrad
weist wie das Hochgeschwindigkeitslaufrad aus Anspruch 1 ebenfalls eine verstärkende
Kernstruktur auf, die von einem äußeren Funktionsabschnitt umgeben ist. Das Hochgeschwindigkeitslaufrad
nach Anspruch 3 zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass zur Darstellung der Kernstruktur
mehrere Verstärkungshülsen mit jeweils den gleichen Durchmesser aufweisenden Innenbohrungen
in derart aneinandergereiht sind, dass die Innenbohrungen kongruent aneinandergereiht
sind. Unter kongruent wird hierbei verstanden, dass die Innenbohrungen so übereinander
liegen, dass eine Welle spielarm durch die Aneinanderreihung der Innenbohrungen geschoben
werden kann. Der Außendurchmesser der aneinandergereihten Verstärkungshülsen variiert
jedoch zur Abbildung einer vorgegebenen Querschnittsgeometrie der Kernstruktur. Der
Funktionsabschnitt des Hochgeschwindigkeitslaufrades ist ebenfalls auf die Kernstruktur
aufgegossen.
[0013] Unter Abänderung der Anordnung der Verstärkungshülsen wird durch das erfindungsgemäße
Hochgeschwindigkeitslaufrad nach Anspruch 3 die selben Vorteile erzielt, wie sie auch
durch die Anordnung des Hochgeschwindigkeitslaufrades nach Patentanspruch 1 beschrieben
sind.
[0014] Die Aneinanderreihung der Verstärkungshülsen mit den kongruent übereinanderliegenden
Innenbohrungen kann wie beschrieben auf einer Welle aufgeschoben sein, sie kann jedoch
auch auf eine artgleiche Verstärkungshülse aufgeschoben sein. Auf diese Art und Weise
wird eine zusätzliche radiale und axiale Verfestigung erzielt.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Verstärkungshülsen aus
einem faserverstärkten Material dargestellt. Hierbei eignet sich jegliche Form von
faserverstärkten Werkstoffen, durch die eine deutliche Erhöhung der Zugfestigkeit
und somit eine deutliche Erhöhung der Festigkeit des Hochgeschwindigkeitslaufrades
erzielt wird. In einer weiteren Ausgestaltungsform umfassen die Verstärkungshülsen
langfaserverstärkte Wickelkörper. Derartige Wickelkörper können entweder vor dem Angießen
des Funktionsabschnittes bereits mit einem Metall infiltriert sein oder sie können
während des Angießens des Funktionsabschnittes mit dem Metall des Funktionsabschnittes
infiltriert werden.
[0016] Weiterhin können die Verstärkungshülsen aus einem kurzfaserverstärkten Metall-Matrix-Verbundwerkstoff
bestehen. Ferner kann für die Verstärkungshülsen eine, durch Metall infiltrierte poröse
Keramik eingesetzt werden. Auch durch derartige Verstärkungshülsen wird eine Erhöhung
der Zugfestigkeit und des Elastizitätsmodules erzielt.
[0017] Es kann auch zweckmäßig sein, die Verstärkungshülsen aus nicht faserverstärkten hochfesten
Metallwerkstoffen darzustellen, beispielsweise aus sprühkompaktierten Metallwerkstoffen
oder aus hochfesten Knetlegierungen. Derartige Werkstoffe lassen sich in der Regel
kostengünstiger darstellen als faserverstärkte Werkstoffe und finden dann Einsatz,
wenn wenn der Kostenspielraum für das Bauteil geringer ist.
[0018] Besonders zweckmäßig ist der Einsatz der erfindungsgemäßen Hochgeschwindigkeitslaufräder
insbesondere bei Abgasturboladern, hierbei gleichermaßen in der Verwendung als Verdichterrad
oder als Turbinenrad. Die Laufräder können auch in zweckmäßiger Weise als Gasturbinenräder
oder als Wasserpumpenräder eingesetzt werden.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung sind anhand der folgenden Figuren
näher erläutert.
[0020] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine grafische Darstellung eines Verdichterrades eines Abgasturboladers,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Kernstruktur mit übereinander geschobenen Verstärkungshülsen,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer Kernstruktur mit aneinander gereihten Verstärkungshülsen
mit konstantem Innendurchmesser, wobei die Aneinanderreihung auf eine Art gleiche
Verstärkungshülse konzentrisch aufgeschoben ist,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Kernstruktur mit aneinandergereihten Verstärkungshülsen,
die jeweils einen gleichen Innendurchmesser aufweisen,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Kernstruktur mit aneinandergereihten Verstärkungshülsen,
die jeweils einen gleichen Innendurchmesser aufweisen.
[0021] In Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines Hochgeschwindigkeitslaufrades
in Form eines Verdichterrades 2 für einen Abgasturbolader dargestellt. Dieses Verdichterrad
2 weist einen Funktionsabschnitt 6 auf, der beispielsweise Verdichterschaufel 7 umfasst.
Weiterhin umfasst das Verdichterrad 2 eine Kernstruktur 4, die ausgehend von einem
konzentrischen Bereich um eine Bohrung 9 herum im Zentrum des Verdichterrades 2 mit
zunehmenden Durchmesser nach außen verläuft und als Trägerstruktur der Verdichterschaufeln
7 ausgebildet ist.
[0022] In den Figuren 2 bis 5 ist der Übersichtlichkeit halber nur der Querschnitt der Kernstruktur
4 dargestellt. Auf die Darstellung des Funktionsabschnittes 6 mit den Verdichterschaufeln
7 wird verzichtet.
[0023] In Figur 2 ist eine Kernstruktur 4 dargestellt, die aus mehreren Verstärkungshülsen
8, die konzentrisch übereinander geschoben sind, dargestellt ist. Der Übersichtlichkeit
halber sind lediglich zwei Verstärkungshülsen 8 mit den entsprechenden Bezugszeichen
versehen, wobei entsprechende Bezeichnungen mit den selben Bezugszeichen versehen
sind.
[0024] Die Verstärkungshülsen 8 weisen einen Außendurchmesser 12 und einen Innendurchmesser
14 auf. Dabei ist der Außendurchmesser 12 einer jeden Verstärkungshülse 8 derart ausgestaltet,
dass er dem Innendurchmesser 14 der folgenden Verstärkungshülse 8 insoweit entspricht,
so dass die beiden Verstärkungshülsen 8 spielarm übereinander geschoben werden können
(vgl. Figur 2, rechte Seite). Dabei werden die Verstärkungshülsen 8 in dem Beispiel
nach Figur 2 von innen nach außen kürzer, dass heißt, die Länge 10 der Verstärkungshülsen
8 nimmt von innen nach außen ab. Gegebenenfalls kann auch zur Abbildung des Querschnitts
der Kernstruktur 4 eine Wandstärke 13 von einer Verstärkungshülse 8 zur nächsten Verstärkungshülse
8 variieren.
[0025] Das Ergebnis einer derartigen Bauweise ist schematische in Figur 2 auf der linken
Seite dargestellt. Die Querschnittsgeometrie der Verstärkungsstruktur 4 läuft, angedeutet
durch die strichpunktierte Linie ähnlich einer Exponentialkurve nach außen, bis er
einen maximal Wert erreicht, um anschließend in etwa hyperbelförmig in Richtung einer
Mittelachse 16 wieder abzufallen. Dabei ist im oberen Teil der linken Skizze in Figur
2 eine Draufsicht auf die Kernstruktur 4 abgebildet und im unteren Teil der Skizze
ein Schnitt durch die Kernstruktur 4 dargestellt.
[0026] Die Kernstruktur 4 aus Figur 3 unterscheidet sich von der Kernstruktur 4 in Figur
2 darin, dass Verstärkungshülsen 20 vorgesehen sind, die jeweils eine Innenbohrung
22 mit gleichem Durchmesser aufweisen. Die Verstärkungshülsen 20 sind derart aneinandergereiht,
dass die Innenbohrungen 22 kongruent übereinander liegen, wobei eine artgleiche Verstärkungshülse
26 so dargestellt ist, dass ihr Außendurchmesser 28 in die Innenbohrungen 22 der Verstärkungshülsen
20 spielarm eingeschoben werden kann. Die Verstärkungshülsen 20 sind somit auf der
artgleichen Verstärkungshülse 26 aufgereiht. Nach dem Beispiel aus Figur 3 weisen
die Verstärkungshülsen 20 ebenfalls eine unterschiedliche Länge 10 auf. Durch diese
Maßnahme kann die vorgegebene Querschnittsgeometrie der Kernstruktur 4, die in Figur
3 in der Skizze auf der linken Seite durch die strichpunktierte Linie dargestellt
ist, möglichst umfassend ausgefüllt werden.
[0027] In dem Beispiel in Figur 4, das sich dem Beispiel aus Figur 3 ähnelt, ist ebenfalls
eine Aneinanderreihung verschiedener Hülsen 20, mit jeweils einer konstanten Innenbohrung
22 dargestellt. Der Unterschied zur Figur 3 besteht darin, dass hier auf den Einsatz
einer artgleichen Verstärkungshülse 26, auf die die Aneinanderreihung der Verstärkungshülsen
20 aufgeschoben wird, verzichtet wird. Die Aneinanderreihung von Verstärkungshülsen
20 in Figur 4 kann beispielsweise verlötet, verklebt oder vernäht werden, je nachdem,
welche Werkstoffe für die Verstärkungshülsen 20 eingesetzt werden. Anschließend kann
die Aneinanderreihung von Verstärkungshülsen 20 auf eine Welle aufgezogen werden.
[0028] In Figur 5 ist ebenfalls eine Aneinanderreihung von Verstärkungshülsen 20, analog
dem Beispiel aus Figur 4 dargestellt. Hierbei handelt es sich um eine vereinfachte
Form, da die Verstärkungshülsen 20 im Wesentlichen die selbe Länge 10 aufweisen. Wie
in der Skizze auf der linken Seite der Figur 5 zu erkennen ist, wird die Querschnittsgeometrie
der Verstärkungsstruktur 4 nicht in dem optimalen Maße ausgefüllt, wie es beispielsweise
durch das Ausführungsbeispiel in Figur 4 geschieht. Für einfache Verdichterräder,
die weniger hoch belastet sind, kann jedoch eine derartige einfachere, kostengünstige
Bauweise vorteilhaft sein.
[0029] Bei den in Figur 2 bis 5 dargestellten Bauweisen der Verstärkungsstruktur 4 handelt
es sich um vergleichsweise komplexe Anordnungen. In der Praxis kann es aus Kostengründen
deshalb oftmals zweckmäßig sein, dass nach dem Beispiel aus Figur 2 lediglich zwei
Verstärkungshülsen 8 konzentrisch übereinander geschoben werden. Es kann beispielsweise
auch zweckmäßig sein, dass, anlehnend an Figur 3, lediglich zwei Verstärkungshülsen
20 aneinander gereiht werden und diese auf eine artgleich Verstärkungshülse 26 aufgezogen
werden oder direkt auf eine hier nicht dargestellte Welle aufgeschoben werden. Hierbei
ist jeweils die vorliegende Belastungsbedingung an das Verdichterrad 2 und der Kostenrahmen
zu berücksichtigen.
[0030] Die Werkstoffe, die für die Herstellung der Verstärkungshülsen 8 oder 20 eingesetzt
werden, werden ebenfalls der mechanischen Beanspruchungen, die auf das Verdichterrad
2 wirken, angepasst. Es hat sich als zweckmäßig herausgestellt, die Verstärkungshülsen
aus einem faserverstärkten Material darzustellen.
[0031] Ein mögliches Beispiel zur Herstellung einer Verstärkungshülse 8 oder 20 besteht
darin, einen Wickelkörper aus Langfasermaterial oder aus gesponnenem Kurzfasermaterial
herzustellen. Dabei sind die Fasern in einem Wachs, Harz oder einem Polymer getränkt.
Das getränkte Material härtet nach Aufwickeln des Wickelkörpers aus, wodurch sogenannte
Preformen der Verstärkungshülsen 8, 20 entstehen. Diese Preformen der Verstärkungshülsen
8, 20 können in Segmente mit den gewünschten Längen 10 geschnitten werden, wobei diese
Segmente nach der hier verwendeten Diktion bereits als Verstärkungshülsen 8, 20 bezeichnet
werden können. Diese Verstärkungshülsen 8, 20 können beispielsweise durch Kleben,
Pressen, Nähen, Stapeln oder Schmelzkleben aneinandergesetzt werden oder übereinander
geschoben werden. Somit besteht bereits eine Vorfixierung, die bereits die Querschnittsgeometrie
der Kernstruktur 4 abbildet.
[0032] Anschließend wird organisches Material wie Wachs oder Polymer ausgeschmolzen beziehungsweise
das Harz oder das Polymer oder das Wachs wird aus den Verstärkungshülsen 8, 20 ausgebrannt.
Die so von organischen Bindemitteln befreiten Verstärkungshülsen 8, 20 werden in einer
Gießform eingelegt und beim Eingießen mit der Metallschmelze, die auch anschließend
den Funktionsabschnitt 6 bildet, infiltriert. Hierbei ist ein Druckguss oder Squeeze-Casting-Verfahren
zweckmäßig. Das Ausbrennen und das Eingießen der Metallschmelze kann gegebenenfalls
auch gleichzeitig erfolgen.
[0033] In einer anderen Variante des Herstellungsverfahren der Kernstruktur 4 werden faserverstärkte
Wickelkörper, die mit Polymeren oder Harzen oder Wachsen infiltriert sind, analog
dem vorangegangenen Beispiel hergestellt, zu einer Kernstruktur 4 analog der Figuren
2 bis 5 zusammengesetzt, das organische Material Wachs, Harz oder Polymer wird entfernt
und die Kernstruktur 4 wird in einem entsprechenden Gießverfahren beispielsweise einem
Druckgießverfahren mit einem speziellen Metall infiltriert. Die so infiltrierte Kernstruktur
4 wird anschließend im Feinguss oder in einen anderen Niederdruckgussverfahren mit
dem Funktionsabschnitt 6 umgossen.
[0034] Bei dem zuletzt beschriebenen Gießverfahren kann es zweckmäßig sein, die bereits
vorinfiltrierte Kernstruktur 4 mit einer haftvermittelnden Schicht zu versehen, damit
das flüssige Metall das beim Angießen des Funktionsabschnittes 6 besser auf der Kernstruktur
4 haftet und somit einen festen Verbund bildet.
[0035] In den Fällen, in denen der Faserwickelkörper mit flüssigem Metall infiltriert wird,
kann es gegebenenfalls zweckmäßig sein, die Fasern zu beschichten, so dass einerseits
eine Reaktion des Infiltrationsmetalls mit der Faser vermieden wird, und andererseits
eine bessere Benetzung und eine bessere Infiltration gewährleistet wird.
[0036] Aus Kostengründen kann es bei geringeren mechanischen Anforderungen an die Verdichterräder
2 oder allgemein an das herzustellende Hochgeschwindigkeitslaufrad die Verstärkungshülsen
beispielsweise aus einer Knetlegierung, insbesondere einer Aluminiumknetlegierung
hergestellt sein. Auch die Anwendung von Metall-Matrix-Composits die gegebenenfalls
mit Kurzfasern verstärkt sind oder die Anwendung von sprühkompaktierten metallischen
Werkstoffen kann für die Verstärkungshülsen 8, 20 zweckmäßig sein.
1. Hochgeschwindigkeitslaufrad zum Fördern von gasförmigen oder flüssigen Medien mit
einer verstärkenden Kernstruktur (4) und einem äußeren Funktionsabschnitt (6)
dadurch gekennzeichnet,
• dass zur Darstellung der Kernstruktur (4) Verstärkungshülsen (8) konzentrisch übereinander
geschoben sind, wobei
• eine Länge (10) der jeweiligen Verstärkungshülsen (8) variiert und
• der Funktionsabschnitt (6) auf die Kernstruktur (4) aufgegossen ist.
2. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge (10) der jeweiligen Verstärkungshülsen (8) mit zunehmenden Außendurchmesser
verringert ist.
3. Hochgeschwindigkeitslaufrad zum Fördern von gasförmigen oder flüssigen Medien mit
einer verstärkenden Kernstruktur (4) und einem äußeren Funktionsabschnitt (6)
dadurch gekennzeichnet,
• dass zur Darstellung der Kernkontur (4) mehrere Verstärkungshülsen (20) mit jeweils den
gleichen Durchmesser aufweisenden Innenbohrungen (22) in der Art aneinander gereiht
sind,
• dass die Innenbohrungen (22) kongruent aneinander gereiht sind und
• Außendurchmesser (24) der Verstärkungshülsen (20) zur Abbildung einer vorgegebenen
Querschnittsgeometrie der Kernkontur (4) variieren und
• der Funktionsabschnitt (6) auf die Kernstruktur (4) aufgegossen ist.
4. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungshülsen (20) mit den kongruent aneinander gereihten Innenbohrungen
(22) auf eine artgleiche Verstärkungshülse (26) konzentrisch aufgeschoben sind.
5. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungshülsen (8, 20) aus einem faserverstärkten Material bestehen.
6. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungshülsen (8, 20) einen langfaserverstärkten Wickelkörper aufweisen.
7. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungshülsen (8, 20) aus einem mit Kurzfasern verstärkten Metall-Matrix-Verbundwerkstoff
bestehen.
8. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungshülsen (8, 20) aus einer metallinfiltrierten porösen Keramik bestehen.
9. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungshülsen (8, 20) aus einem sprühkompaktierten Metallwerkstoff bestehen.
10. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verstärkungshülsen (8, 20) aus einer hochfesten Knetlegierung besteht.
11. Hochgeschwindigkeitslaufrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hochgeschwindigkeitslaufrad (2) ein Verdichterrad oder ein Turbinenrad eines
Abgasturboladers ist.