[0001] Die Erfindung betrifft ein Gebinde zum gleichzeitigen Nachfüllen von Chemikalien
zur Verarbeitung farbfotografischer Silberhalogenidmaterialen (Fotomaterialien) in
ein automatisches Verarbeitungsgerät, wobei das Gebinde wenigstens eine Flasche mit
der Nachfülllösung für einen Farbentwickler und wenigstens zwei Flaschen mit Nachfülllösungen
für ein Bleichfixierbad enthält.
[0002] Üblicherweise werden zum Ansatz von Farbentwicklerlösungen drei verschiedene Konzentrate
verwendet, da bestimmte Bestandteile des Entwicklerbades bei längerer Standzeit nicht
miteinander verträglich sind. So enthält z.B. ein Konzentrat das Oxidationsschutzmittel,
ein Hilfslösemittel und einen Weißtöner, ein zweites Konzentrat die Farbentwicklersubstanz,
z.B. 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methyl-phenylendiaminsesquisulfat
(CD-3) oder 4-(N-Ethyl-N-2-hydroxyethyl)-2-methylphenylendiaminsulfat (CD-4) und ein
drittes Konzentrat eine Puffersubstanz, Alkali und ein Kalkschutzmittel.
[0003] In den letzten Jahren werden in zunehmendem Maße auch einteilige ein- oder mehrphasige
Entwicklerkonzentrate angeboten. Diese besitzen den Vorteil, dass sie den Ansatz der
Arbeitslösung vereinfachen und Fehler beim Ansetzen oder Ergänzen einer Entwicklerlösung
vermieden werden können.
[0004] In modernen Minilabs, in denen Bilddaten digital verarbeitet werden können, werden
in zunehmendem Maße auch Gebinde, meist Pappkartons, für mehrere Chemikalien-Konzentrate
als Nachfüllsysteme eingesetzt. Die darin verwendeten Konzentratflaschen bestehen
aus Kunststoff und enthalten die Chemikalien als Feststoffe in Form von Tabletten
oder Granulaten oder als hochkonzentrierte flüssige Lösungen. In den meisten Geräteausfiihrungen
werden die Konzentratflaschen in einem gemeinsamen Karton in der Maschine auf dem
Kopf stehend gelagert, wobei sich die Ausgußöffnungen vom Kartonboden aus gesehen
auf gleicher Höhe befinden. Bei Bedarf wird das Siegel, mit dem die kopfstehenden
Flaschen verschlossen sind, maschinenseitig mit einem Dom durchstoßen und die Konzentrate
fließen über Kunststoffschläuche jeweils in einen geeigneten Regeneratorvorratsbehälter
(Regeneratorbehälter) in der Maschine. Es werden immer alle Flaschen eines Gebindes
gleichzeitig geöffnet, so dass die einzelnen Chemikalienlösungen so bemessen sein
müssen, dass sie zur gleichen Zeit verbraucht sind. Nach dem Auslaufen der Konzentrate
werden die Kartons mit den entleerten Flaschen aus dem Gerät entnommen und anschließend
entsorgt.
[0005] Übliche Verarbeitungsgeräte für Fotomaterialien besitzen Regeneratortanks, aus denen
die Verarbeitungslösungen in den Verarbeitungstanks in Abhängigkeit von der Menge
an verarbeitetem Material durch Zudosieren der darin befindlichen Regeneratorlösungen
regeneriert werden. Um Kundenaufträge möglichst schnell erledigen zu können, werden
heute oft kleine Verarbeitungsgeräte für Fotomaterialien, sogenannte Minilabs, direkt
in den Geschäften aufgestellt. Da die Regeneratorbehälter von Minilab-Geräten aufgrund
der Bauweise im Gerät ein bestimmtes vorgegebenes Volumen (Regeneratorvolumen) besitzen,
kann mit einer vorgegebenen Regenerierrate nur eine bestimmte Menge an Fotomaterial
verarbeitet werden. So besitzt z.B. ein marktübliches Minilabgerät ein vorgegebenes
Regeneratorvolumen für den Farbentwickler von 4,5 Liter, das dadurch erhalten wird,
dass der Verschluss (Siegel) einer Flasche mit dem Farbentwicklerkonzentrat aus dem
Gebinde durchstoßen wird, das Konzentrat in den Regeneratorvorratsbehälter fließt
und dort automatisch mit Wasser auf das Regeneratorvolumen von 4,5 Litern aufgefüllt
wird. Beträgt die Regenerierquote z.B. 60 ml/m
2 Material, so können maximal 75 m
2 Papier verarbeitet werden, bevor das Regeneratorvolumen verbraucht ist und ein neues
Gebinde an dem Gerät angedockt werden muß. Eine höhere Reichweite, d.h. eine größere
Menge verarbeitetes Material, ist so nicht möglich.
[0006] Eine erhöhte Reichweite kann jedoch erreicht werden, wenn die Regenerierquote verringert
wird. Bei einem vorgegebenen Regeneratorvolumen von 4,5 1 müßte für eine Erhöhung
der Reichweite eines Gebindes auf 100 m
2 die Farbentwickler-Regenerierquote theoretisch auf 45 ml/m
2 verringert werden. Bei einer derart geringen Regenerierquote besteht jedoch die Gefahr,
dass aufgrund der Flüssigkeitsverschleppung durch das Material aus dem Farbentwicklertank
und der zusätzlichen Verdunstung im Verarbeitungstank das Flüssigkeitsniveau im Farbentwicklertank
stetig absinkt und der Tank dadurch trocken läuft bzw. dessen Mindestniveau unterschritten
wird.
[0007] Weiter muss bei der Dimensionierung von Nachfüllgebinden die Randbedingung berücksichtigt
werden, dass die Regenerierquoten für die Verarbeitungsbäder üblicherweise nicht gleich
sind und insbesondere, dass die Regenerierquoten in der Regel nicht unabhängig voneinander
eingestellt werden können. So besitzt zum Beispiel ein marktübliches Verarbeitungsgerät
für Fotopapier einen 4,51 Regeneratorbehälter für die Farbentwicklerlösung, einen
7,5 1 Regeneratorbehälter für die Bleichfixierlösung und einen 4,51 Regeneratorbehälter
für die Stabilisierlösung. Damit die Behälter immer zur selben Zeit nachgefüllt werden
können, ist geräteseitig das Verhältnis der Regenerierquoten von Farbentwicklerlösung,
Bleichfixierlösung und Stabilisierlösung auf 1 : 1
2/
3 : 1 festgelegt. Wird manuell beispielsweise eine Regenerierrate für den Farbentwickler
von 60 ml / m
2 eingestellt, ergibt sich daraus eine Regenerierrate für die Bleichfixierlösung von
100 ml / m
2 und eine Regenerierrate für die Stabilisierlösung von ebenfalls 60 ml / m
2. Die Chemikalienmengen in einem Nachfüllgebinde müssen somit genau die passenden
Konzentrationen in den Regeneratorbehältern ermöglichen, die für die gekoppelten Regenerierraten
erforderlich sind.
[0008] Die bekannten, üblicherweise quaderförmigen Gebinde (Kartons) besitzen oft eine geringe
Tiefe (kürzeste Seite der Grundfläche). Obwohl die Gründe für diese Dimensionierung
im einzelnen nicht bekannt sind, kann angenommen werden, dass die preiswerte Verfiigbarkeit
von Standardflaschen und Befüllmaschinen sowie die leichtere Handhabbarkeit (leichteres
Festhalten) dafür verantwortlich sind. Solche Kartons sind jedoch bei stehender Lagerung
sehr instabil und kippen sowohl gefüllt als auch entleert leicht um. Durch einen gefüllten,
mehrere Kilogramm schweren Karton können beim Umkippen erhebliche Schäden entstehen
und im schlimmsten Fall können sogar die Chemikalien auslaufen. Da ein entleerter
Karton nicht vollständig leerläuft, können nach dem Umkippen ebenfalls Chemikalienreste
auslaufen. Um diesen Nachteil teilweise auszugleichen, werden die in derartigen Gebinden
verwendeten hohen Standardflaschen häufig nur unvollständig aufgefüllt, um den Gewichtsschwerpunkt
der verwendeten Kartons nach unten zu verlagern und damit eine verbesserte mechanische
Stabilität bei der stehenden Lagerung zu erzielen. Häufig ergibt sich eine unvollständige
Füllung auch durch die unterschiedlichen, maximal möglichen Chemikalienkonzentrationen
in den einzelnen Flaschen und die genannten Randbedingungen bzgl. der Regenerierraten.
[0009] Dadurch ergeben sich aber erhebliche Nachteile, wie z.B. eine erhöhte Luftoxidation
des Konzentrates und eine verringerte Reichweite des aus dem Konzentrat angesetzten
Regenerators. Die bisher verwendeten Nachfüllgebinde besitzen außerdem den Nachteil,
dass sie bei geringer Regenerierquote des Farbentwicklers oder bei längeren Standzeiten
des Farbentwicklerregenerators zu einer deutlichen Erhöhung des Schleiers des verarbeiteten
Fotomaterials führen. Im Extremfall kann es in den Regeneratorbehältern zu Verteerungen
kommen.
[0010] Eine noch stärkere Verringerung der Reichweite ergibt sich bei Verwendung von kleineren
(weniger hohen) Standardflaschen, da diese meist nur in groben Volumenabstufungen
erhältlich sind, wie z.B. 0,5, 1,0 und 2,0 Liter. Wenn im Folgenden von Flaschenvolumina
die Rede ist, handelt es sich jeweils um das Normmaß der Flasche, das mit einer gewissen
Toleranz behaftet ist. Eine 1 Liter Flasche hat z.B. ein Füllvolumen von etwa 1 Liter,
das je nach Hersteller variiert und von Flasche zu Flasche bzw. Produktionscharge
zu Produktionscharge üblicherweise eine Toleranz von +/- 50 ml aufweist.
[0011] Zudem hat es sich als unvorteilhaft erwiesen, wenn in einem Gebinde unterschiedlich
hohe Flaschen verwendet werden. Da die Flaschenöffnungen des Gebindes auf gleicher
Höhe angeordnet sein müssen, verbleibt hinter den kürzeren Flaschen ein Hohlraum,
in den die Flaschen beim Öffnen (Durchstoßen des Siegels) hineingedrückt werden können
und dann nicht entleert werden. Wegen des hohen Drucks, der während des Öffnens auf
die Flasche wirkt, hat es sich auch als zu aufwändig erwiesen, die Flaschen z. B.
durch zusätzliche Einlagen in dem Karton zu sichern.
[0012] Die bekannten Nachfüllgebinde haben auch eine unzureichende Reichweite, wodurch solche
Gebinde häufig gewechselt werden müssen. Dies bedingt einen erheblichen Zeitaufwand
für das Bedienpersonal und verkürzt die Zeit, in der das Gerät unbeaufsichtigt betrieben
werden kann.
[0013] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Gebinde zum Nachfüllen von Verarbeitungschemikalien
bereitzustellen, das eine erhöhte Reichweite ermöglicht, also nur selten gewechselt
werden muss, das standfest und gut zu handhaben ist, leicht entleert (durchstossen)
werden kann, eine gute Haltbarkeit der enthaltenen Chemikalienkonzentrate sowie der
daraus angesetzten Regeneratorlösungen gewährleistet und das bei der Verarbeitung
von farbfotografischem Material eine gute Bildqualität, insbesondere geringe Minimaldichten
und hohe Maximaldichten ermöglicht.
[0014] Es wurde nun überraschend gefunden, dass dies mit einem Nachfüllgebinde für Fotochemikalien
gelingt, das wenigstens eine Flasche für einen Farbentwickler und wenigstens zwei
Flaschen für ein Bleichfixierbad enthält, wobei die Nachfüllflasche für den Farbentwickler
pro 11 Flaschenvolumen mehr als 60 g, bevorzugt wenigstens 65 g, weiter bevorzugt
wenigstens 70g und besonders bevorzugt wenigstens 75 g Farbentwicklersubstanz enthält.
[0015] Gegenstand der Erfindung ist daher ein Gebinde zum gleichzeitigen Nachfüllen von
Chemikalien zur Verarbeitung farbfotografischer Silberhalogenidmaterialen in ein automatisches
Verarbeitungsgerät, wobei das Gebinde wenigstens eine Flasche mit der Nachfülllösung
für einen Farbentwickler und wenigstens zwei Flaschen mit Nachfülllösungen für ein
Bleichfixierbad enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Flasche mit der Nachfülllösung
für den Farbentwickler pro 11 Flaschenvolumen mehr als 60 g Farbentwicklersubstanz
enthält.
[0016] Die eingesetzten Nachfüllsysteme enthalten Farbentwicklerkonzentrate, in denen die
Farbentwicklersubstanz mindestens in einer Konzentration von 0,11 mol/l enthalten
ist. Bevorzugt beträgt die Konzentration der Farbentwicklersubstanz mindestens 0,13
mol/l, und besonders bevorzugt mindestens 0,15 mol/l.
[0017] In den fertig angesetzten Regeneratorlösungen beträgt die Konzentration der Farbentwicklerlösung
wenigstens 0,03 mol/l und besonders bevorzugt wenigstens 0,04 mol/l.
[0018] Bei den farbfotografischen Silberhalogenidmaterialien, für deren Verarbeitung die
in dem erfindungsgemäßen Gebinde befindlichen Chemikalien vorgesehen sind, kann es
sich um beliebige, Farbkuppler enthaltende Materialien handeln, bevorzugt handelt
es sich jedoch um Farbpapier, insbesondere um solches mit chloridreichen Silberhalogenidemulsionen,
das für den Process AP 94 geeignet ist.
[0019] Das erfindungsgemäße Gebinde kann neben der Nachfüllftasche für den Entwickler und
den zwei Nachfüllflaschen für das Bleichfixierbad noch weitere Nachfüllflaschen enthalten.
Bevorzugt enthält das Gebinde noch eine Nachfüllflasche für das Stabilisierbad.
[0020] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Gebinde Nachfülllösungen
für die Verarbeitung von Colorpapier, insbesondere von AgClreichem Colorpapier und
insbesondere handelt es sich bei den Nachfülllösungen um solche für einen AP 94- bzw.
RA 4-kompatiblen Prozeß.
[0021] Für die Farbentwickler-Nachfülllösung können die bekannten Farbentwicklerzusammensetzungen
verwendet werden, solange sie eine Konzentration von wenigstens 60 g Farbentwickler
pro 11 Flaschenvolumen erlauben. Die Farbentwicklersubstanz wird in bekannter Weise
in Abhängigkeit von dem zu verarbeitenden Material ausgewählt.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Farbentwicklersubstanz
um 4-(N-Ethyl-N-2-methylsulfonylaminoethyl)-2-methylphenylendiaminsesquisulfat (CD-3).
[0023] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich um ein
Nachfüllgebinde, das genau eine Flasche mit der Nachfülllösung für einen Farbentwickler,
genau zwei Flaschen mit Nachfülllösungen für ein Bleichfixierbad und genau eine Flasche
mit der Nachfülllösung für ein Stabilisierbad enthält und dass für die Verarbeitung
von Farb-Fotopapier verwendet wird.
[0024] In diesem Fall muss es sich bei der Farbentwickler-Nachfülllösung um ein einteiliges
Farbentwickler-Konzentrat handeln, das sowohl einphasig als auch mehrphasig sein kann.
[0025] Die erfindungsgemäße Nachfülllösung für einen Farbentwickler (Entwicklerkonzentrat)
enthält neben der Farbentwicklersubstanz noch die üblichen, für die Entwicklung eines
farbfotografischen Materials erforderlichen Chemikalien, insbesondere ein Oxidationsschutzmittel,
ein Netzmittel, ein Kalkschutzmittel, einen Weißtöner, einen Komplexbildner, ein Puffersystem
und Alkali. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das
Konzentrat ein Antischaummittel. Das gewünschte Endvolumen wird durch Zugabe von Wasser
eingestellt, wofür bevorzugt demineralisiertes Wasser verwendet wird.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Farbentwicklerkonzentrat
um ein mehrphasiges, insbesondere zweiphasiges Konzentrat, das hergestellt wird, wie
in DE 100 05 498 beschrieben, und dem bevorzugt zu einem beliebigen Zeitpunkt bei
der Herstellung ein Netzmittel zugesetzt werden kann.
[0027] Das Konzentrat enthält bevorzugt keine ungelösten Bestandteile und ist insbesondere
bei der Lagerung wenigstens 1 Monat ausfällungsfrei, besonders bevorzugt auch bei
Lagerung unter 0 °C, insbesondere zwischen 0 °C und -7 °C.
[0028] Das Konzentrat enthält in einer bevorzugten Ausführungsform darüber hinaus eine Mindestmenge
eines oder mehrerer wasserlöslicher organischer Lösungsmittel.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das organische Lösungsmittel ein Gemisch
von Polyethylenglykolen unterschiedlichen Molekulargewichts von Monoethylenglykol
bis zum Polyethylenglykol mit einem mittleren Molgewicht von 20 000, beispielsweise
eine Mischung aus Diethylenglykol, Polyethylenglykol mit dem mittleren Molgewicht
von 400 und Polyethylenglykol mit dem mittleren Molgewicht von 1500. Die mittleren
Molgewichte sind Gewichtsmittel.
[0030] Auf diese Weise lassen sich optimale Einstellungen für ausfällungsfreie einteilige,
gegebenenfalls sogar einphasige Entwicklerkonzentrate herstellen.
[0031] Das Polyethylenglykolgemisch macht insbesondere wenigstens 90 Vol.-% des organischen
Lösungsmittels aus.
[0032] Als wasserlösliche organische Lösungsmittel kommen solche aus der Reihe der Glykole,
Polyglykole, Alkanolamine, aliphatischen und heterocyclische Carbonamide, aliphatischen
und cyclischen Monoalkohole in Betracht, wobei das Gewichtsverhältnis von Wasser zu
organischem Lösungsmittel in der Nachfülllösung bevorzugt 50 : 50 bis 95 : 5, weiter
bevorzugt 60 : 40 bis 90 : 10 und besonders bevorzugt von 65 : 35 bis 85 : 15 beträgt.
[0033] Geeignete wasserlösliche Lösungsmittels sind z.B. Carbonsäureamid- und Harnstoff-derivate
wie Dimethylformamid, Methylacetamid, Dimethylacetamid, N,N'-Dimethylharnstoff, Tetramethylharnstoff,
Methansulfonsäureamid, Dimethylethylenharnstoff, N-Acetylglycin, N-Valeramid, Isovaleramid,
N-Butyramid, N,N-Dimethylbutyramid, N-(2-Hydroxyphenyl)-acetamid, N-(2-Methoxyphenyl)-acetamid,
2-Pyrrolidinon, ε-Caprolactam, Acetanilid, Benzamid, Toluolsulfonsäureamid, Phthalimid;
aliphatische und cyclische Alkohole, z.B. Isopropanol, tert.-Butylalkohol, Cyclohexanol,
Cyclohexanmethanol, 1,4-Cyclohexandimethanol;
aliphatische und cyclische Polyalkohole, z.B. Glykole, Polyglykole, Polywachse, Trimethyl-1,6-hexandiol,
Glycerin, 1,1,1-Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sorbit;
aliphatische und cyclische Ketone, z.B. Aceton, Ethyl-methyl-keton, Diethylketon,
tert.-Butyl-methyl-keton, Diisobutylketon, Acetylaceton, Acetonylaceton, Cyclopentanon,
Acetophenol;
aliphatische und cyclische Carbonsäurester, z.B. Triethoxymethan, Essigsäuremethylester,
Allylacetat, Methylglykolacetat, Ethylenglykoldiacetat, Glycerin-1-acetat, Glycerindiacetat,
Methylcyclohexylacetat, Salicylsäuremethylester, Salicylsäurephenylester;
aliphatische und cyclische Phosphonsäureester, z.B. Methylphosphonsäuredimethylester,
Allylphosphonsäurediethylester;
aliphatische und cyclische Oxy-Alkohole, z.B. 4-Hydroxy-4-methyl-2-pentanon, Salicylaldehyd;
aliphatische und cyclische Aldehyde, z.B. Acetaldehyd, Propanal, Trimethylacetaldehyd,
Crotonaldehyd, Glutaraldehyd, 1,2,5,6-Tetrahydrobenzaldehyd, Benzaldehyd, Benzolpropan,
Terephthalaldehyd;
aliphatische und cyclische Oxime, z.B. Butanonoxim, Cyclohexanonoxim;
aliphatische und cyclische Amine (primär, sekundär oder tertiär), z.B. Ethylamin,
Diethylamin, Triethylamin, Dipropylamin, Pyrrolidin, Morpholin, 2-Aminopyrimidin;
aliphatische und cyclische Polyamine (primär, sekundär oder tertiär), z.B. Ethylendiamin,
1-Amino-2-diethylaminoethan, Methyl-bis-(2-methylamino-ethyl)amin, Permethyl-diethylentriamin,
1,4-Cyclohexandiamin, 1,4-Benzoldiamin;
aliphatische und cyclische Hydroxyamine, z.B. Ethanolamin, 2-Methylethylamin, 2-Methylaminoethanol,
2-(Dimethylamino)ethanol, 2-(2-Dimethylamino-ethoxy)-ethanol, Diethanolamin, N-Methyldiethanolamin,
Triethanolamin, 2-(2-Aminoethylamino)-ethanol, Triisopropanolamin, 2-Amino-2-hydroxymethyl-1,3-propandiol,
1-Piperidinethanol, 2-Aminophenol, Barbitursäure, 2-(4-Aminophenoxy)-ethanol, 5-Amino-1
-naphthol.
[0034] Mehrphasig bedeutet, dass das Konzentrat zwei oder mehr flüssige Phasen enthält,
aber keine Ausfällung. Die flüssigen Phasen sind z.B. eine wässrige und eine organische
Phase.
[0035] Das molare Verhältnis von Oxidationsschutzmittel zu Entwicklersubstanz in der Nachfülllösung
beträgt bevorzugt 0,5 : 1 bis 4 : 1, weiter bevorzugt 0,6 : 1 bis 3,5 : 1 und besonders
bevorzugt 0,7 : 1 bis 3,0 : 1.
[0036] Geeignete Oxidationsschutzmittel sind Verbindungen der Formeln (I), (II) und (III).

worin
- R1
- gegebenenfalls substituiertes Alkyl,
- R2
- gegebenenfalls substituiertes Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl und
- n
- 0 oder 1
bedeuten, vorzugsweise solche, bei denen wenigstens einer der Reste R
1 und R
2 wenigstens eine -OH-, -COOH- oder -SO
3H-Gruppe enthält;

worin
- R3
- eine Alkyl- oder Acylgruppe bedeutet;

worin
- R4
- eine gegebenenfalls durch O-Atome unterbrochene Alkylengruppe und
- m
- eine Zahl von wenigstens 2 bedeutet.
[0037] Die Alkylgruppen R
1, R
2, R
3, die Alkylengruppe R
4 und die Arylgruppe R
2 können über die angegebene Substitution hinaus weitere Substituenten aufweisen.
Beispiele für geeignete Oxidationsschutzmittel sind
[0039] Ein besonders bevorzugtes Oxidationsschutzmittel ist (0 - 2).
[0040] Beim Verdünnen des Konzentrates mit Wasser zur Herstellung des gebrauchsfertigen
Farbentwicklers bzw. des Regenerators verschwinden gegebenenfalls vorhandene Phasengrenzen;
der gebrauchsfertige Entwickler ist einphasig.
[0041] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich um
ein homogenes einphasiges Konzentrat, das insbesondere hergestellt wird wie in US
6,077,651 beschrieben, und dem zu einem beliebigen Zeitpunkt bei der Herstellung bevorzugt
ein Netzmittel zugesetzt wird.
[0042] Diese einphasigen Konzentrate haben einen pH-Wert von etwa 7 bis etwa 13 und enthalten
einen vergleichsweise hohen Anteil an wassermischbaren, HydroxylGruppen tragenden,
insbesondere geradkettigen organischen Lösungsmitteln mit einem Molekulargewicht von
etwa 50 bis 200 und eine darin lösliche Puffersubstanz. Bevorzugt liegt das Gewichtsverhältnis
von Wasser zu dem organischen Lösungsmittel zwischen 15 : 85 und 50 : 50.
[0043] Die Puffersubstanz besitzt bevorzugt einen pKa-Wert zwischen 9 und 13. Geeignete
Puffersubstanzen sind z. B. Carbonate, Borate, Tetraborate, Salze des Glycins, Triethanolamin,
Diethanolamin, Phosphate und Hydroxybenzoate, wovon Alkalimetallcarbonate wie z. B.
Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat bevorzugt sind.
[0044] Bei der Herstellung des einteiligen einphasigen Konzentrats wird eine wässrige Lösung,
die das Sulfat des Farbentwicklers und gegebenenfalls weitere Zusätze enthält, mit
einer Alkalimetall-Base versetzt und anschließend durch Zugabe des organischen Lösungsmittels
Alkalimetallsulfat ausgefällt. Das Alkalimetallsulfat wird durch eine beliebige geeignete
Trenntechnik, z. B. durch Filtrieren, abgetrennt.
[0045] Dafür besonders geeignete organische Lösungsmittel sind z. B. Polyole und davon insbesondere
Glycole wie Ethylenglycol, Diethylenglycol und Triethylenglycol, Polyhydroxyamine
und davon insbesondere Polyalkanolamine sowie Alkohole, insbesondere Ethanol und Benzylalkohole.
Das am besten für die Herstellung von einphasigen einteiligen Konzentraten geeignete
organische Lösungsmittel ist Diethylenglykol.
[0046] Bei der Nachfülllösung für ein Bleichfixierbad kann es sich um ein einteiliges Bleichfixierbad-Konzentrat
handeln, das auf die zwei Flaschen aufgeteilt wird, bevorzugt handelt es sich jedoch
um ein zweiteiliges Bleichfixierbad-Konzentrat mit den Teilen (BX-1) und (BX-2), wobei
(BX-1) im Wesentlichen ein Thiosulfatsalz und ein Stabilisiermittel dafür, insbesondere
ein Sulfitsalz, und (BX-2) im Wesentlichen einen Fe(III)-Komplexbildner enthält, wodurch
Zersetzungsreaktionen weitgehend vermieden werden können. Der pH-Wert von (BX-1) beträgt
bevorzugt 5 bis 7 und der von (BX-2) bevorzugt 2 bis 7, insbesondere 3 bis 7.
[0047] Für die Erfindung können die bekannten Bleichfixierbadkonzentrate verwendet werden.
[0048] Bleichfixier-Bäder (BX-Bäder) werden im farbfotografischen Verarbeitungsprozess eingesetzt,
um das durch die Entwicklung entstandene metallische Silber zu einer löslichen Form
zu oxidieren (Bleichung) und in dieser Form zusammen mit nicht entwickeltem Silberhalogenid
durch Komplexbildung aus dem Material zu lösen (Fixierung). BX-Bäder, wie sie z. B.
in EP 569 852 A1 beschrieben sind, und damit auch die Bleichfixierbadkonzentrate,
enthalten für diese Aufgaben eine Reihe notwendiger Chemikalien, nämlich ein Eisen
(III)-komplexsalz als Oxidationsmittel, ein Thiosulfat als Fixiermittel und ein Sulfit,
Disulfit oder eine Sulfmsäure als Stabilisator für das Thiosulfat.
[0049] Fe(III)-komplexsalze, die sich für fotografische Bleich- und Bleichfixierbäder eignen,
sind aus einer Vielzahl von Dokumenten bekannt (z.B. EP 329 088, 584665, 507 126,
556 782, 532 003, 750 226, 657 777, 599 620, 588 289 723 194, 851287, 840 168, 871
065, 567 126, 726 203 und US 5 670 305).
[0050] Die Komplexbildner sind auch für die Fe(II)-komplexsalze geeignet.
[0051] Bevorzugte Komplexbildner für Fe(III) sind: Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
β-Alanindiessigsäure (ADA), Diethylentriaminpentaessigsäure (DTPA), Methyliminodiessigsäure
(MIDA), Ethylendiaminmonosuccinat (EDMS), Methylglycindiessigsäure (MGDA), Ethylendiamindisuccinat
(EDDS), speziell (S,S)-EDDS, Iminobernsteinsäure, Iminobemsteinsäurepropionsäure,
2-Hydroxypropyliminodiessigsäure.
[0052] Es sind auch Gemische dieser Komplexbildner einsetzbar und es werden bevorzugt zwischen
0,1 bis 1 mol/l an Fe(III)-Komplexbildnern eingesetzt.
[0053] Zusätzlich können noch andere Komplexbildner einzeln oder im Gemisch zugesetzt werden:
Polycarbonsäuren: z.B. Oxalsäure, Malonsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Korksäure,
Fumarsäure, Maleinsäure, Itaconsäure;
(Poly)Hydroxypolycarbonsäuren: z.B. Zitronensäure, Glykolsäure, Milchsäure, Äpfelsäure,
Weinsäure, Galactarsäure.
[0054] Von diesen zusätzlichen Komplexbildnern werden vorzugsweise 1 bis 200 mmol, insbesondere
5 bis 50 mmol/l Konzentrat eingesetzt.
[0055] Als Sulfit eignen sich z.B. Ammoniumsulfit, Ammoniumhydrogensulfit, Natriumsulfit,
Natriumdisulfit, Natriumhydrogensulfit, Kaliumsulfit, Kaliumdisulfit, Kaliumhydrogensulfit.
Als Sulfinsäuren eignen sich z.B. Hydroxymethansulfinsäure, Formamidinsulfinsäure,
Benzolsulfinsäure, p-Toluolsulfinsäure, Methansulfmsäure, o-Amidosulfinsäure.
[0056] Das erfindungsgemäße Bleichfixierbadkonzentrat kann ein Phosphat, Polyphosphat, Polyphosphonat,
Nitrat oder Bromid enthalten. Als Phosphate können die Alkalisalze und/oder Ammoniumsalze
eingesetzt werden, z.B. Ammoniumdihydrogenphosphat, di-Ammoniumhydrogenphosphat, tri-Ammoniumphosphat,
Kaliumdihydrogenphosphat, di-Kaliumhydrogenphosphat, tri-Kaliumphosphat, Natriumdihydrogenphosphat,
di-Natriumhydrogenphosphat, tri-Natriumphosphat oder die freie Phosphorsäure.
[0057] Als Polyphosphate und -phosphonate können z.B. Natriumhexametaphosphat, Natriumtetraphosphat,
Hydroxyethandiphosphonsäure, N(-2-carboxyethyl)-1-aminoethan-1,1-diphosphonsäure,
N,N-Bis-(carboxymethylen)-1-aminoethan-1,1 -diphosphonsäure, Morpholinomethandiphosphonsäure,
Nitrilotrismethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure, Hexamethylendiamintetramethylenphosphonsäure,
2-Phosponobutan-1,2,4-tricarbonsäure, 2-Carboxyethanphosphonsäure eingesetzt werden.
Geeignet sind auch freie Polyphosphorsäuren.
[0058] Als Nitrate und Bromide können Alkali- und/oder Ammoniumnitrate und -bromide eingesetzt
werden.
[0059] Die Phosphate, Polyphosphate und Polyphosphonate, Nitrate und Bromide werden dem
Konzentrat vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 2,5 mol/l, insbesondere 0,05 bis
1 mol/l zugesetzt.
[0060] Als Fixiermittel eignen sich insbesondere Natrium-, Kalium- und Ammoniumthiosulfat.
[0061] Weitere Bestandteile können z.B. Aminopolycarbonsäure, Rehalogenierungsmittel, z.B.
Ammoniumbromid, Säuren und Laugen zur pH-Einstellung, Bleichbeschleuniger, Weißkuppler
und Puffersubstanzen sein (s. Research Disclosure 37 038, Februar 1995, Seiten 107
bis 109).
[0062] Bevorzugte Puffersubstanzen sind Dicarbonsäuren, z. B. Malonsäure, Bernsteinsäure,
Adipinsäure.
[0063] Der pH-Wert beträgt insbesondere 4 bis 9.
[0064] Ein Beispiel für im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Nachfülllösungen
(BX-1) und (BX-2) für ein Bleichfixierbad ist im Folgenden gegeben.
(BX-1):
[0065] Für 1 Liter Konzentrat
500 g Ammoniumthiosulfat und
120 g Natriumdisulfit
in Wasser lösen, mit Wasser auf 1 Liter auffüllen und den pH-Wert mit Ammoniak oder
Essigsäure auf 5,5 einstellen.
(BX-2):
[0066] Für 1 Liter Konzentrat
500 g Ammonium-Eisen(III)-ethylendiamintetraacetat (EDTA)
in Wasser lösen, mit Wasser auf 1 Liter auffüllen und den pH-Wert mit Essigsäure auf
6,8 einstellen.
[0067] Als Nachfülllösungen für ein Stabilisierbad können erfindungsgemäß die üblichen Zusammensetzungen
verwendet werden, z. B. die Stabilisierlösung 94 SB-R.
[0068] Ein Beispiel für eine im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Nachfülllösung
(SB) für ein Stabilisierbad ist im Folgenden gegeben.
(SB):
[0069] Für 1 Liter Konzentrat
80 g Natriumsulfit,
60 g Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA-Säure),
50 g 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure (HEDP-Säure) ,
80 g Kaliumhydroxid und
5 g Proxel GXL
in Wasser lösen, mit Wasser auf 1 Liter auffüllen und den pH-Wert mit Kalilauge auf
8 einstellen.
[0070] Um die erfindungsgemäße Aufgabe zu erreichen, hat es sich als bevorzugt herausgestellt,
wenn die Flaschen in dem Nachfüllgebinde rechteckig sind und ein Verhältnis von Höhe
(H) der Flaschen zur breitesten Grundseite (S) von 1,5 bis 3 aufweisen, wobei die
Höhe vom Flaschenboden bis unterhalb des Flaschenhalses gemessen wird. Dies hat sich
als ein besonders guter Kompromiss zwischen Standfestigkeit und Handhabbarkeit erwiesen.
[0071] Zudem ist es besonders vorteilhaft, wenn die Flaschen, insbesondere die mit dem Farbentwickler,
möglichst hoch gefüllt sind, insbesondere wenn sie jeweils zu mindestens 90 Vol.-%
und weiter bevorzugt zu mindestens 95 Vol.-% gefüllt sind.
[0072] Um den oben geschilderten vielfältigen Randbedingungen bzgl. der einzelnen Regenerierraten
und den einstellbaren Konzentrationen in den Nachfülllösungen Rechnung zu tragen,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Flaschengröße für die Farbentwickler-Nachfülllösung
etwa 11 beträgt. Zudem ist es bevorzugt, wenn die Flaschengröße für eine der wenigstens
zwei Nachfülllösungen für das Bleichfixierbad etwa 21 beträgt und für die andere der
wenigstens zwei Nachfülllösungen für das Bleichfixierbad etwa 11 beträgt.
[0073] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Nachfüllgebinde
eine 1 1-Flasche mit einer Nachfülllösung für einen Farbentwickler (Farbentwicklerbad),
eine 2 1-Flasche mit dem (BX-1)-Teil einer Nachfülllösung für ein Bleichfixierbad,
eine 1 1-Flasche mit dem (BX-2)-Teil einer Nachfülllösung für ein Bleichfixierbad
und eine 1 1-Flasche mit einer Nachfülllösung für ein Stabilisierbad.
[0074] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Verarbeitung eines farbfotografischen
Silberhalogenidmaterials unter Verwendung eines automatischen Verarbeitungsgeräts,
wobei das Silberhalogenidmaterial eine Farbentwicklerlösung, eine Bleichfixierlösung
und eine Stabilisierlösung durchläuft, die Farbentwicklerlösung aus wenigstens einem
Farbentwickler-Regeneratorbehälter und die Bleichfixierlösung aus wenigstens einem
Bleichfixier-Regeneratorbehälter durch Zudosieren regeneriert werden und die Regeneratorbehälter
über ein Chemikaliengebinde nachgefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, dass es sich
bei dem Chemikaliengebinde um ein erfindungsgemäßes Gebinde handelt.
[0075] Die Verarbeitungsbedingungen, geeignete Farbentwicklersubstanzen, geeignete Puffersubstanzen,
geeignete Kalkschutzmittel, geeignete Weißtöner, Hilfsentwickler, Entwicklungsbeschleuniger
und Antischleiermittel sind in Research Disclosure 37 038 (Februar 1995) auf den Seiten
102 bis 107 beschrieben.
[0076] Um eine erhöhte Reichweite (verarbeitetes Material pro Nachfüllgebinde) zu erreichen,
werden bei der Verarbeitung möglichst niedrige Regenerierquoten eingestellt. Bevorzugt
wird die Farbentwicklerlösung pro m
2 verarbeitetes Material mit weniger als 60 ml Farbentwickler-Regeneratorlösung regeneriert
(Regenerierrate kleiner als 60 ml/m
2), und besonders bevorzugt ist die Regenerierrate kleiner als 55 ml/m
2.
[0077] Das Gebinde wird bevorzugt so ausgelegt, dass wenigstens 80 m
2 Material, bevorzugt wenigstens 90 m
2 Material mit dem Inhalt eines Nachfiillgebindes verarbeitet werden können.
[0078] Auch die Bleichfixierlösung wird erfindungsgemäß mit möglichst niedrigen Regenerierraten
regeneriert, hierbei ist jedoch die oben beschriebene Kopplung der Regenerierraten
zu beachten. Bevorzugt beträgt die Regenerierrate der Bleichfixierlösung weniger als
100 ml/m
2, weiter bevorzugt weniger als 90 ml/m
2 und besonders bevorzugt weniger als 80 ml/m
2.
[0079] Um den in der Einleitung beschriebenen Nachteilen niedriger Regenerierraten, wie
z. B. dem Leerlaufen eines Tanks, vorzubeugen, wird in einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung neben dem Farbentwickler-Regenerator zusätzlich auch
eine definierte Wassermenge pro m
2 verarbeitetem Fotomaterial in den Farbentwicklertank dosiert. Dadurch kann z.B. eine
Regenerierquote von 45 ml/m
2 aus dem Regeneratorbehälter auf eine Zudosierung von insgesamt 45 ml/m
2 + x ml/m
2 Extra-Wasser erhöht werden und die Reichweite eines Gebindes dabei unverändert bei
100 m
2 verbleiben. Die zusätzliche Wasserdosierung erfolgt dabei z.B. aus einem im Gerät
vorhandenen Wasservorratsbehälter über separate Pumpen. Durch diese Vorgehensweise
wird sichergestellt, daß der Farbentwicklertank auch bei hoher Verdunstung nicht trocken
läuft und trotzdem durch eine verringerte Farbentwickler-Regenerierung eine erhöhte
Reichweite erzielt werden kann. x beträgt für die Farbentwickler-Regenerierung z.B.
von 0 bis 50 und für die Stabilisatorbad-Regenerierung z.B. 0 bis 400. Bevorzugt wird
x so gewählt, dass bei der Farbentwickler-Regenerierung zusätzlich 5 bis 50 % an Extra-Wasser,
insbesondere 10 bis 25 %, jeweils bezogen auf die Dosierung der Farbentwickler-Regeneratorlösung,
zudosiert werden. Für die Stabilisatorbad-Regenerierung wird x bevorzugt so gewählt,
dass dabei zusätzlich 50 bis 400 % an Extra-Wasser, insbesondere 100 bis 300 %, jeweils
bezogen auf die Dosierung der Stabilisierbad-Regeneratorlösung, zudosiert werden.
[0080] Dasselbe Prinzip kann bevorzugt auch bei den restlichen Verarbeitungslösungen eingesetzt
werden.
[0081] Um weniger Restlösungen zu erhalten, hat es sich als günstig erwiesen, nach Einlauf
der Nachfülllösungen den Farbentwickler-Regeneratorbehälter mit Wasser und den Bleichfixier-Regeneratorbehälter
wenigstens teilweise mit dem Überlauf der Stabilisierlösung aufzufüllen.
[0082] Die Erfindung ist besonders geeignet für Schnellverarbeitungsprozesse, bei denen
die Entwicklungszeit bevorzugt kleiner als 45 s, weiter bevorzugt kleiner als 40 s
und besonders bevorzugt kleiner als 35 s ist.
[0083] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung eines Gebindes zum Nachfüllen
der Regeneratorbehälter eines automatischen Verarbeitungsgerätes für farbfotografische
Silberhalogenidmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Gebinde nach
Anspruch 1 handelt, wobei es bevorzugt ist, wenn die Flaschen in dem Gebinde runde
Schraubverschlüsse und ein Siegel aufweisen, die Flaschen durch einen Karton zusammengehalten
werden, aus dem die Schraubverschlüsse auf gleicher Höhe hervorstehen und nach dem
Einlegen in das Gerät an dem breiten Rand der Schraubverschlüsse oder an der zwischen
den Schraubverschlüssen befindlichen Kartonfläche auf dem Kopf stehend gehalten werden.
[0084] Um ein sicheres Einsetzen der erfindungsgemässen Gebinde in ein Verarbeitungsgerät
zu ermöglichen, sind die Gebinde bevorzugt mit Merkmalen ausgestattet, durch die die
Gebinde im Gerät positioniert werden bzw. durch die eine Verwechselung ausgeschlossen
wird. Zur sicheren Positionierung weisen die Flaschen z. B. an den Hälsen und/oder
an den Verschlüssen zum Flaschenboden planparallele Flächen auf, mit denen sie auf
Halterungen im Gerät aufliegen. Bei den planparallelen Flächen an den Flaschenhälsen
kann es sich insbesondere um umlaufende Nuten (Verjüngungen) im Flaschenhals handeln,
die genau in korrespondierende Greifgabeln des Verarbeitungsgerätes passen und so
ein exaktes Andocken des Gebindes an das Verarbeitungsgerät ermöglichen. Die Greifgabeln
sind bevorzugt als halbkreis- bzw. U-förmige Aussparungen in einer durchgehenden Platte
ausgebildet, wobei die Aussparungen zu den Flaschenhälsen korrespondieren und insbesondere
so dimensioniert sind, dass die Flaschenhälse des Gebindes passgenau, aber nicht zu
stramm gehalten werden. Vorteilhaft liegt nach dem Andocken für jede Flasche des Gebindes
wenigstens 35 %, insbesondere wenigstens 40 % der umlaufenden Flaschenhalsvertiefung
(Nut) auf den U-förmigen Aussparungen der Greifgabeln auf. Als Material für die Flaschen
sind zu diesem Zweck Kunststoffe besonders gut geeignet, insbesondere formbare Kunststoffe
wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyethylentherephthalat (PET) oder Polyvinylchlorid
(PVC); Mischungen aus den genannten Kunststoffen; oder Copolymere aus den den genannten
Polymeren zugrundeliegenden Monomeren. Für die Gabeln sind rostfreie Werkstoffe wie
Kunststoffe, Nichteisenmetalle und Edelstähle, sowie mit rostfreien Werkstoffen beschichtete
Materialien, z. B. mit rostfreien Werkstoffen beschichtete Stähle bevorzugt. Es ist
auch möglich, das Verarbeitungsgerät mit Greifgabeln auszustatten, deren Aussparungen
breit genug sind, um die Verschlüsse der Flaschen durchzulassen. Die Greifgabel kann
in diesem Fall auch als Aufsetzfläche für den Gebindekarton dienen.
[0085] Insbesondere in der Variante, bei der die Flaschenhälse der Flaschen eine Nut aufweisen,
die passgenau in die Gabel des Verabeitungsgeräts eingeführt wird, hat es sich für
die sichere und schnelle Handhabung als günstig erwiesen, wenn eine Aufsetzfläche
für das Gebinde aus dem Gerät geklappt wird. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Aufsetzfläche
nach dem Aufklappen horizontal angeordnet ist, so dass das Gebinde leicht von oben
aufgesetzt werden kann.
[0086] Bevorzugt sind die Greifgabeln rechtwinkelig fest mit der aufklappbaren Aufsetzfläche
verbunden und zeigen im aufgeklappten Zustand nach oben. Bei geeigneter Anordnung
der Flaschenhälse im Karton, z. B. wie im Folgenden beschrieben, kann das Gebinde
so einfach, passgenau und verwechslungsssicher in das Verarbeitungsgerät eingesetzt
werden. Um die Handhabung weiter zu vereinfachen, füllt die aufgeklappte horizontale
Aufsetzfläche bevorzugt nicht die gesamte Fläche unter dem Gebindekarton aus, sondern
weist insbesondere seitliche Aussparungen auf, die ein Untergreifen des Kartons ermöglichen.
[0087] Zur Vermeidung einer Verwechselung z. B. zwischen Papier- oder Filmchemikalien und/oder
zur Vermeidung eines seitenverkehrten Einlegens in das Verarbeitungsgerät sind die
erfindungsgemäßen Gebinde bevorzugt mit Aufklebern ausgestattet, durch die die Art
des Gebindes und die richtige Einlegeposition klar hervorgeht. Daneben ist es jedoch
vorteilhaft, z. B. durch Längen- und/oder Breitenanschläge an der Gebindehalterung
im Gerät und/oder durch wenigstens eine asymmetrisch angebrachte Nute in dem Gebinde
und einem entsprechenden Zapfen am Gerät eine Verwechselung sicher auszuschließen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, die Anordnung der Flaschenhälse
asymmetrisch zu gestalten, so dass ein seitenverkehrtes Einlegen nicht möglich ist.
Dazu können bei verschieden großen Flaschen die Flaschenhälse wie üblich mittig angeordnet
sein, der Hals einer Flasche kann jedoch auch selbst asymmetrisch bzgl. der Flasche
sein. Durch eine geeignete Anordnung der Flaschen mit unterschiedlichen Volumina sowie
der Position der Flaschenhälse kann sowohl eine Verwechselung der Chemikaliengebinde
wie auch deren seitenverkehrtes Einlegen sicher vermieden werden.
[0088] Bei den Flaschenverschlüssen handelt es sich bevorzugt um Schraubverschlüsse, die
insbesondere ein vorzugsweise verschweisstes Siegel sichern und in Fortsetzung des
Flaschenhalses einen Durchlass freilassen, durch den mit geräteseitigen Mitteln das
Siegel durchstossen werden kann. Wie eingangs ausgeführt, ist es für ein sicheres
Andocken, Durchstossen und Entleeren besonders bevorzugt, wenn die Flaschen des Gebindes
die gleiche Höhe aufweisen. Durch die Greifgabeln werden die Flaschen bereits in der
richtigen Position für das Durchstossen gehalten. Um den Vorgang noch sicherer zu
gestalten und insbesondere die Durchstossöffnung exakt über dem Durchstosswerkzeug
anzuordnen, weist der Verschluss der Gebindeflaschen am oberen Rand einen schmalen
Ring (Zentrierring) auf, dessen Innendurchmesser gleich oder etwas größer als der
Durchmesser der Durchstossöffnung ist. Geräteseitig können darüber die Flaschenhälse
beim Einklappen der mit einem erfindungsgemässen Gebinde versehenen Aufsetzfläche
exakt positioniert werden. Geräteseitig können dafür je Zentrierring über dem Durchstosswerkzeug
schmale Abstandshalter vorgesehen werden, an die die Zentrierringe im hochgeklappten
Zustand der Aufsetzfläche anschlagen.
[0089] Nach dem Hochklappen der Aufsetzfläche ist das Gebinde bevorzugt senkrecht und mit
den Flaschenhälsen (den Ausgiessöffnungen) nach unten angeordnet, wodurch das Entleeren
nach dem Durchstossen selbsttätig durch Schwerkraft erfolgt.
[0090] Das Durchstossen wird geräteseitig automatisch oder manuell nach Bedarf ausgeführt.
Die dafür eingesetzten Werkzeuge sind üblicherweise scharf und werden mit erheblicher
Kraft betätigt, um das Durchstossen sicher zu gewährleisten. Eine exakte Positionierung
der Durchstossöffnung ist deshalb unerlässlich.
[0091] Weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Beispiele
Beispiel 1
[0092] Es wurden unterschiedliche Farbentwicklerkonzentrate hergestellt, die beim Ansetzen
auf gleiches Regeneratorvolumen von 4,5 Liter (L) aufgefüllt wurden. Der Oxidationsschutzgehalt
wurde so eingestellt, daß trotz unterschiedlicher Flaschenfüllung nach dem Ansetzen
auf 4,5 L Regeneratorvolumen theoretisch der gleiche Oxidationsschutzgehalt in allen
Regeneratoren resultieren sollte.
[0093] Die Konzentrate wurden 2 Wochen in PE-Flaschen im Heizschrank bei 60 °C gelagert.
Jeweils frisch, sowie nach 1 und 2 Wochen Lagerung wurden aus den Konzentraten jeweils
4,5 Liter Regenerator angesetzt, in dem der Oxidationsschutz-Gehalt analytisch bestimmt
wurde.
[0094] Das verwendete
Entwicklerkonzentrat 1 hatte folgende Zusammensetzung:
DEHX (Oxidationsschutzmittel) |
30 g |
CD-3 |
70 g |
Diethylenglykol |
60 ml |
Polyethylenglykol, Mw 400 |
100 ml |
Weißtöner |
10 g |
EDTA |
30 g |
Kaliumcarbonat |
120 g |
KOH |
50 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen;
der pH-Wert von ca. 14 ergibt sich von selbst.
[0095] Das verwendete
Entwicklerkonzentrat 2 hatte folgende Zusammensetzung:
DEHX (Oxidationsschutzmittel) |
37,5 g |
CD-3 |
87,5 g |
Diethylenglykol |
75 ml |
Polyethylenglykol, Mw 400 |
125 ml |
Weißtöner |
12,5 g |
EDTA |
37,5 g |
Kaliumcarbonat |
150 g |
KOH |
62,5 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen; |
|
der pH-Wert von ca. 14 ergibt sich von selbst. |
|
[0096] Das verwendete
Entwicklerkonzentrat 3 hatte folgende Zusammensetzung:
DEHX (Oxidationsschutzmittel) |
50 g |
CD-3 |
117 g |
Diethylenglykol |
100 ml |
Polyethylenglykol, Mw 400 |
167 ml |
Weißtöner |
16,7 g |
EDTA |
50 g |
Kaliumcarbonat |
200 g |
KOH |
83 g |
mit Wasser auf 1 Liter auffüllen; |
|
der pH-Wert von ca. 14 ergibt sich von selbst. |
|
Tabelle 1
Entwicklerkonzentrat |
Flaschenfüllung |
Oxidationsschutz-Gehalt im Regenerator (g/l) |
1 |
100% |
frisch |
6,5 |
1 |
100% |
nach 1 Woche Lagerung |
6,1 |
1 |
100% |
nach 2 Wochen Lagerung |
5,5 |
2 |
80% |
frisch |
6,6 |
2 |
80% |
nach 1 Woche Lagerung |
5,4 |
2 |
80% |
nach 2 Wochen Lagerung |
3,9 |
3 |
60% |
frisch |
6,6 |
3 |
60% |
nach 1 Woche Lagerung |
4,7 |
3 |
60% |
nach 2 Wochen Lagerung |
2,7 |
[0097] Wie aus Tabelle 1 deutlich zu erkennen ist, wird der Oxidationsschutz im Konzentrat
umso schneller abgebaut, je weniger die Flasche mit Flüssigkeitsvolumen gefüllt ist.
Beispiel 2
[0098] Aus den unter Beispiel 1 hergestellten und gelagerten Entwicklerkonzentraten 1-3
wurden nach 2 Wochen Lagerung bei 60 °C Entwicklertankfüllungen hergestellt, indem
jeweils 6,5 L Regenerator mit 1,2 L 94 CD-LR Starter versetzt und auf 18 Liter aufgefüllt
wurden. Der pH-Wert der Tanklösungen betrug 10,2. In diesen so hergestellten Tanklösungen
der Entwicklerkonzentrate 1-3 wurde unbelichtetes Type 11 Papier verarbeitet. Nach
der Verarbeitung wurden sensitometrisch die Bildweißen bestimmt.
Tabelle 2
Entwicklerkonzentrat |
Flaschenfüllung |
D-min * 1000 nach Lagerung der Konzentrate |
|
|
|
gb |
pp |
bg |
1 |
100% |
nach 2 Wochen Lagerung |
117 |
127 |
124 |
2 |
80% |
nach 2 Wochen Lagerung |
125 |
133 |
126 |
3 |
60% |
nach 2 Wochen Lagerung |
131 |
138 |
127 |
[0099] Wie aus Tabelle 2 ersichtlich, sind die Bildweißen nach Lagerung der Konzentrate
umso schlechter, je weniger gefüllt die verwendeten Konzentratflaschen waren.
Beispiel 3
[0100] Das unter Beispiel 1 beschriebene Entwicklerkonzentrat wurde variiert, indem unterschiedliche
Verhältnisse von Oxidationsschutzmittel (DEHX) und Farbentwickler (CD-3) eingesetzt
wurden. Dabei wurde die Menge an CD-3 jeweils konstant gehalten und die Oxidationsschutzmenge
variiert. Die Flaschen wurden jeweils voll aufgefüllt.
[0101] Anschließend wurde nach dem unter Beispiel 2 aufgeführten Verfahren jeweils eine
Entwicklertankfüllung hergestellt, in der mit einem Graukeil aufbelichtete Stufenkeile
verarbeitet wurden. Dabei wurden jeweils die Schleierwerte und die Maximaldichten
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 dargestellt.
Tabelle 3
Verhältnis DEHX/CD-3 |
Dmin * 1000 |
Dmax |
|
|
gb |
pp |
bg |
gb |
pp |
bg |
|
0,3 |
142 |
138 |
128 |
2,19 |
2,29 |
2,52 |
Vergleich |
0,7 |
121 |
131 |
125 |
2,18 |
2,38 |
2,52 |
Erfindung |
2,0 |
118 |
128 |
124 |
2,15 |
2,36 |
2,51 |
Erfindung |
3,5 |
116 |
126 |
123 |
2,11 |
2,35 |
2,50 |
Erfindung |
4,5 |
115 |
125 |
123 |
1,67 |
2,24 |
2,47 |
Vergleich |
[0102] Wie aus Tabelle 3 hervorgeht, wird der Schleier durch ein höheres Verhältnis DEHX/CD-3
verbessert, bei einem Verhältnis unter 0,5 tritt eine nicht akzeptable Verschlechterung
hauptsächlich des Gelb-Schleiers auf. Bei einem Verhältnis über 4,0 tritt aber eine
sehr deutliche Verringerung hauptsächlich der Gelb-Maximaldichten auf, so daß optimale
bildmäßige Ergebnisse nur bei den beanspruchten Verhältnissen erzielt werden können.
1. Gebinde zum gleichzeitigen Nachfüllen von Chemikalien zur Verarbeitung farbfotografischer
Silberhalogenidmaterialen in ein automatisches Verarbeitungsgerät, wobei das Gebinde
wenigstens eine Flasche mit der Nachfülllösung für einen Farbentwickler und wenigstens
zwei Flaschen mit Nachfülllösungen für ein Bleichfixierbad enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Flasche mit der Nachfülllösung für den Farbentwickler pro 11 Flaschenvolumen
mehr als 60 g Farbentwicklersubstanz enthält.
2. Gebinde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten drei Flaschen alle ein Verhältnis von der Höhe (H) zur breitesten Grundseite
(S) der Flaschen von 1,5 : 1 bis 3 : 1 aufweisen.
3. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllvolumen in den genannten drei Flaschen jeweils mindestens 90 Vol.-% bezogen
auf das Flaschenvolumen beträgt.
4. Gebinde nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllvolumen in den genannten drei Flaschen jeweils mindestens 95 Vol.-% bezogen
auf das Flaschenvolumen beträgt.
5. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachfülllösung für den Farbentwickler ein Oxidationsschutzmittel enthält und
das molare Verhältnis von Oxidationsschutzmittel zu Entwicklersubstanz in der Nachfülllösung
für den Farbentwickler 0,5 : 1 bis 4 : 1 beträgt.
6. Gebinde nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Oxidationsschutzmittel um Bis-sulfoethylhydroxylamin handelt.
7. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Flaschenvolumen für die Farbentwickler-Nachfülllösung etwa 11 beträgt.
8. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Flaschenvolumen für eine der wenigstens zwei Nachfülllösungen für das Bleichfixierbad
etwa 21 beträgt und für die andere der wenigstens zwei Nachfülllösungen für das Bleichfixierbad
etwa 11 beträgt.
9. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachfülllösung für den Farbentwickler Wasser und ein organisches Lösungsmittel
enthält und das Gewichtsverhältnis von Wasser zu organischem Lösungsmittel in der
Nachfülllösung 50 : 50 bis 95 : 5 beträgt.
10. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachfülllösung für den Farbentwickler Wasser und ein Netzmittel enthält.
11. Gebinde nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Flaschen in dem Gebinde runde Schraubverschlüsse und ein Siegel aufweisen und
die Flaschen durch einen Karton zusammengehalten werden, aus dem die Schraubverschlüsse
auf gleicher Höhe hervorstehen.
12. Gebinde nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Flaschenhälse der Flaschen in dem Gebinde umlaufende Vertiefungen aufweisen.
13. Verfahren zur Verarbeitung eines farbfotografischen Silberhalogenidmaterials unter
Verwendung eines automatischen Verarbeitungsgeräts, wobei das Silberhalogenidmaterial
eine Farbentwicklerlösung, eine Bleichfixierlösung und eine Stabilisierlösung durchläuft,
die Farbentwicklerlösung aus wenigstens einem Farbentwickler-Regeneratorbehälter und
die Bleichfixierlösung aus wenigstens einem Bleichfixier-Regeneratorbehälter durch
Zudosieren regeneriert werden und die Regeneratorbehälter über ein Chemikaliengebinde
nachgefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Chemikaliengebinde um ein Gebinde nach einem der Ansprüche 10 bis
12 handelt.
14. Verarbeitungsverfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbentwicklerlösung pro m2 verarbeitetes Material mit weniger als 60 ml Farbentwickler-Regeneratorlösung regeneriert
wird.
15. Verarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Inhalt eines Chemikaliengebindes wenigstens 80 m2 Material verarbeitet werden können.
16. Verarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Bleichfixierlösung pro m2 verarbeitetes Material mit weniger als 100 ml Bleichfixier-Regeneratorlösung regeneriert
wird.
17. Verarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeneratorbehälter nach dem Nachfüllen der Chemikalien auf einen vorgegebenen
Flüssigkeitsstand aufgefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbentwickler-Regeneratorbehälter mit Wasser und der Bleichfixier-Regeneratorbehälter
wenigstens teilweise mit dem Überlauf der Stabilisierlösung aufgefüllt wird.
18. Verarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Entwicklungszeit kleiner ist als 40 s.
19. Verarbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass gleichzeitig zur Regenerierung mit Farbentwickler-Regeneratorlösung noch Wasser in
die Farbentwicklerlösung dosiert wird, wobei die Dosierrate der Wassermenge wenigstens
10 % der Dosierrate der Farbentwickler-Regeneratorlösung beträgt.
20. Verwendung eines Gebindes zum Nachfüllen der Regeneratorbehälter eines automatischen
Verarbeitungsgerätes für farbfotografische Silberhalogenidmaterialien, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein Gebinde nach einem der Ansprüch 1 bis 12 handelt.
21. Verwendung eines Gebindes gemäß Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gebinde nach Anspruch 11 so in das Verarbeitungsgerät eingelegt wird, dass die
Flaschen nach dem Einlegen in das Gerät an dem breiten Rand der Schraubverschlüsse
oder an der zwischen den Schraubverschlüssen befindlichen Kartonfläche auf dem Kopf
stehend gehalten werden.
22. Verwendung eines Gebindes gemäß Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die umlaufenden Vertiefungen eines Gebindes nach Anspruch 12 in Greifgabeln des Verarbeitungsgerätes
eingeführt werden.