TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Alarmierung aufgrund von
Ereignissen, welche eine Intervention eines Einsatzdienstes erfordern. Sie betrifft
insbesondere die Aktivierung eines Einsatzdienstes mit mehreren Eskalationsstufen.
STAND DER TECHNIK
[0002] In den aus dem Stand der Technik bekannten Vorgehensweisen zur Alarmierung eines
Einsatz-, Unterhalts- Bergungs- oder anderwertigen Dienstes, welcher über mehrere,
zur Bewältigung des Einsatzes gleichermassen befähigte Personen verfügt, werden Letztgenannte
seriell angefragt. Sobald eine Person den Einsatzauftrag abgelehnt oder nicht innerhalb
nützlicher Frist geantwortet hat, wird eine nächste Person angefragt. Sobald alle
Personen einer ersten sogenannten Eskalationsstufe, welche beispielsweise alle derzeit
im Dienst befindlichen Mitarbeiter einer ersten geografischen Region umfasst, erfolglos
kontaktiert worden sind, werden Personen einer zweiten Eskalationsstufe, d.h. beispielsweise
die diensttuenden Mitarbeiter einer anderen Region oder Mitarbeiter in Einsatzbereitschaft
oder in Urlaub, in gleicher Weise seriell angegangen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die für die Benachrichtigung aller Mitarbeiter
eines Einsatzdienstes notwendige Zeitdauer zu verkürzen. Diese Aufgabe wird durch
ein Verfahren zur Aktivierung eines Einsatzdienstes mit den Merkmalen der Patentanspruchs
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen
hervor.
[0004] Kern der Erfindung ist es, die Personen einer Eskalationsstufe gleichzeitig, d.h.
parallel um die Übernahme des Einsatzauftrages anzufragen. Um zu verhindern, dass
mehrere dieser Personen den Auftrag annehmen, werden alle übrigen angefragten Personen
benachrichtigt, sobald eine erste Person zugesagt hat.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0005] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig.1 ein Flussdiagramm der erfindungsgemässen Einsatzdienstaktivierung.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0006] Fig. 1 ist ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Vorgehensweise nach der Erfindung.
Nach Alarmauslösung wird durch eine zentrale Leitstelle eine Einsatzaufforderung an
alle n1 Personen oder Mitarbeiter des Einsatzdienstes, welche der ersten Eskalationsstufe
angehören, geschickt. Daraufhin wird während einer vorbestimmten Empfangsverzögerungszeit
von X Minuten auf eine Empfangsbestätigung gewartet. Trifft in dieser Zeitspanne keine
Empfangsbestätigung ein, wird unmittelbar zur zweiten Eskalationsstufe weitergegangen.
Ansonsten wird während einer vorbestimmten Bestätigungsverzögerungszeit von Y Minuten
auf eine Einsatzübernahmebestätigung durch eine der angesprochenen Personen gewartet.
Verläuft diese Frist ergebnislos, wird mit der zweiten Eskalationsstufe weitergefahren.
In der zweiten Eskalationsstufe wird die Aufforderung wiederum allen n2 Stufenangehörigen
zugeschickt, und ohne Übernahmebestätigung nach spätestens X+Y Minuten die dritte
Eskalationsstufe angerufen. Sobald alle m vorgesehenen Eskalationsstufen ergebnislos
durchlaufen sind, tritt Plan B in Kraft.
[0007] Hat nun eine Person rechtzeitig den Empfang der Einsatzaufforderung bestätigt und
dieselbe oder eine weitere Person, gegebenenfalls nach Konsultation der eigenen Prioritäten,
rechtzeitig eine Einsatzübernahmebestätigung an die Leitstelle retourniert, wird wie
folgt vorgegangen. Die einsatzübernehmende Person wird registriert, und alle anderen
Personen derselben Eskalationsstufe werden mit einer Entwarnungsmitteilung darauf
aufmerksam gemacht. Dadurch wird verhindert, dass zwei oder mehrere Personen sich
unabhängig voneinander auf den Weg zur Einsatzstelle machen.
[0008] Die Einsatzaufforderungen werden bevorzugt als "Short Message System" (sms) Nachrichten
über ein Mobiltelefonnetz verschickt. Eine automatische Empfangsbestätigung ist dabei
eine Zusatzdienstleitung der meisten Mobiltelefonanbieter. Die Übernahmebestätigung
andererseits kann wiederum per sms erfolgen, oder die übernehmende Person ruft selbst
in der Leitstelle an, um gleichzeitig weitere Informationen abzuholen. Die Verzögerungszeiten
X und Y sind entsprechend den Leistungen und internen Verzögerungen des Mobiltelefonanbieters
festzulegen.
[0009] Als Alternative zu den sms Nachrichten bietet sich der klassische Paging-Dienst an,
welcher auf einer anderen Frequenz arbeitet und unter Umständen eine andere geografische
Abdeckung als das Mobilfunknetz aufweist. Ebenso ist eine Alarmierung per email oder
über einen sonstigen Weg möglich. Auch sind Kombinationen der verschiedenen Übermittlungswege
für Aufruf und Antwort denkbar.
[0010] Falls die mittlere Anzahl Personen pro Eskalationsstufe n beträgt, ist das erfindungsgemässe
Vorgehen bei unveränderten Verzögerungszeiten um eine Faktor n rascher am Ende angelangt.
Die alarmauslösenden Ereignisse sind beispielsweise unvorgesehene Schadensfälle mit
hoher Dringlichkeit oder planbare Unterhaltsarbeiten in Einrichtungen oder Installationen,
jedoch weniger medizinische Notfälle.
1. Verfahren zur Aktivierung eines Einsatzdienstes, wobei
a) eine Einsatzaufforderung gleichzeitig an mehrere Personen aus einer ersten Eskalationsstufe
des Einsatzdienstes verschickt wird,
b) bei Eintreffen einer Einsatzübernahmebestätigung einer Person die anderen Personen
der Eskalationsstufe benachrichtigt werden, und
c) ohne Eintreffen einer Einsatzübernahmebestätigung die Einsatzaufforderung an mindestens
eine Person einer zweiten Eskalationsstufe des Einsatzdienstes geschickt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach Verschicken der Einsatzaufforderung zuerst eine Empfangsbestätigung abgewartet
wird, und dass ohne Eintreffen einer Empfangsbestätigung innerhalb einer vorbestimmten
Empfangsverzögerungszeit (X) die Einsatzaufforderung an mindestens eine Person einer
zweiten Eskalationsstufe des Einsatzdienstes geschickt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Eintreffen einer Empfangsbestätigung das Eintreffen einer Einsatzübernahmebestätigung
während einer vorbestimmten Bestätigungsverzögerungszeit (Y) abgewartet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einsatzaufforderung, die Empfangsbestätigung und/oder die Einsatzübernahmebestätigung
eine "short-messagesystem" Nachricht ist.