[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines drainierenden
unterirdischen Tunnelbauwerks, die Anwendung des Verfahrens zur Erstellung eines drainierenden
Tunnelbauwerks sowie ein drainierendes Tunnelbauwerk gemäss den Oberbegriffen der
unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Unterirdische Tunnelbauwerke dienen in den meisten Fällen Transportzwecken und kommen
bevorzugt dort zum Einsatz, wo bestimmte Transportkapazitäten mit oberirdischen Mitteln
nicht oder nur in unwirtschaftlicher Art und Weise bereitgestellt werden können. Dieses
trifft insbesondere dann zu, wenn es darum geht, mit Strassenoder Schienenfahrzeugen
geographische Hindernisse, wie z.B. Gebirge, zu durchqueren. Da die Kosten für die
Erstellung von Eisenbahn- und Strassentunneln erheblich sind und Wartungsarbeiten
oft mit einem Nutzungsausfall einhergehen, werden sehr hohe Anforderung an die Haltbarkeit
solcher Bauwerke gestellt. Einen zentralen Punkt stellt dabei neben den eigentlichen
Erstellungskosten für das Tunnelbauwerk die Abdichtung des Tunnelinnenbereichs gegen
aus dem Berg austretendes Wasser und die sichere Ableitung dieses Wassers dar.
[0003] In frühen Zeiten des Tunnelbaus wurde nach dem Gesteinsausbruch das Tunnelgewölbe
aus einzelnen Mauersteinen im ausgebrochenen Hohlraum erstellt und dessen Aussenfläche
sodann mit einer Mörtelschicht abgedichtet. Der zwischen dem Fels und der Mörtelschicht
befindliche Hohlraum wurde mit einer Schüttung aus Gesteinsgeröll aufgefüllt und diente
unter anderem als zuverlässiger Drainageraum zur Ableitung und Druckentlastung des
aus dem Berg austretenden Wassers. Das zwischen der Ausbruchkante und der Aussenseite
der Innenmauerung hineingeschüttete Gesteinsgeröll diente als Stützkörper dazu, eine
Auflockerung des Gebirges zu verhindern.
[0004] Das Aufkommen von Spritzbeton, Beton, Felsankern und von Kunststoffen als Werkstoffe
im Tunnelbau hat diese Bauweise verdrängt. Heute werden verschiedene andere Bauweisen
praktiziert.
[0005] So hat sich bei Tunnelbauwerken mit betonierter Innenschale durchgesetzt, nach dem
Gesteinsausbruch durch Bohren oder Sprengen in einem zweiten Schritt eine Rundumsicherung
gegen herabstürzendes Gestein durch Aufbringen von Spritzbeton auf den Fels sowie
Versetzen von Felsankern oder durch Versetzen von Tübbingringen zu erstellen. In einem
dritten Schritt wird ein Vliesgewebe oder eine Drainagematte als Drainageschicht von
innen her auf diese Rundumsicherung (Tübbing oder Spritzbeton) aufgebracht. In einem
vierten Schritt wird eine Abdichtungsbahn auf das Vliesgewebe oder die Drainagematte
aufgebracht und sodann in einem fünften Schritt die Innenschale angrenzend an die
Innenseite der Abdichtungsbahn betoniert, wobei das Vliesgewebe bzw. die Drainagematte
auf eine Stärke von wenigen Millimetern zusammengedrückt wird. Diese Drainageschicht
ist im Einbauzustand (Neuzustand) ausreichend stark, um das aus dem Fels austretende
Wasser abzuleiten und somit auch die Druckentlastung der Innenschale sicherzustellen.
Im Laufe der Zeit kann es jedoch zum Auswaschen von Kalk und anderen Bestandteilen
aus dem Fels und dem Beton der Rundumsicherung. Dieser auch als Versinterungsvorgang
bezeichnete Vorgang führt zu einer Einschränkung oder gar zum Verlust der Fähigkeit
der Drainageschicht, Wasser abzuleiten, wodurch es zu einem unplanmässigen Wasserdruckaufbau
auf die Innenschale kommen kann. Dieses wiederum kann zu Schäden an der Tragkonstruktion
und an anderen wichtigen Elementen des Tunnels führen.
[0006] In EP 1 108 855 und EP 1 267 035 werden Tunnelbauwerke mit betonierter Innenschale
offenbart, welche dadurch erstellt werden, dass nach dem Gesteinsausbruch zuerst ein
tragfähiges Gewölbe aus Kunststoffplatten oder aus einer gitterartigen Tragstruktur
mit Dichtungsfolie erstellt wird, welches als Rundumsicherung und als Tunnelabdichtung
dient, sodann der Zwischenraum zwischen den Begrenzungen des Gesteinsausbruchs und
dem Gewölbe mit Kies oder Felssplit verfüllt wird und anschliessend die Innenschale
betoniert wird, wobei das Gewölbe als Aussenschalung dient. Während sich auf diese
Weise grosse Drainageräume erzeugen lassen, welche eine sichere Ableitung des Gebirgswassers
dauerhaft sicherstellen, hat sich gezeigt, dass eine dichte Verfüllung des Zwischenraums
zwischen den Begrenzungen des Gesteinsausbruchs und dem Gewölbe mit Kies oder Felssplit
im Deckenbereich (Firstbereich) kaum zu erreichen ist.
[0007] Bei Tunnelbauwerken ohne betonierte Innenschale wird in vielen Fällen nach dem Gesteinsausbruch
im ausgebrochenen Hohlraum ein selbstragendes Gewölbe aus plattenartigen Elementen
erstellt, welches dem Schutz des Tunnelinnenraums vor Wasser und vor herabfallenden
Gesteinsbrocken dient. Solche Bauweisen sind z.B. in GB 2 325 946, WO 91/13239 und
unter anderem auch in EP 1 108 855 beschrieben und weisen den Nachteil auf, dass die
der Abdichtung dienenden plattenartigen Elemente praktisch ungeschützt der Einwirkung
durch herabfallendes Gestein ausgesetzt sind, wodurch sie nach relativ kurzer Zeit
undicht werden können.
[0008] In US 4 940 360 wird ein Tunnelbauwerk der zuvor erwähnten Art beschrieben, bei welchem
zwecks Verhinderung eines Herabstürzens von Gesteinsbrocken der Zwischenraum zwischen
der Ausbruchoberfläche und den Isolationselementen mit einem leichten, chemisch abbindenden
Füllmaterial verfüllt wird. Vorgängig zum Einbringen des Füllmaterials wird die Ausbruchoberfläche
mit einem Trennmittels behandelt, so dass sich nach dem Aushärten und des damit verbundenen
Schrumpfens des Füllmaterials zwischen der Ausbruchoberfläche und dem ausgehärteten
Füllmaterial ein Drainagespalt bildet. Da dieser Spalt jedoch lediglich durch die
Volumenschrumpfung des Füllmaterials beim Aushärten erzeugt wird, ist er relativ schmal,
so dass es mit der Zeit zu einer Verstopfung und dadurch zu einem Druckaufbau kommen
kann.
[0009] Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Verfahren zum Erstellen eines drainierenden
Tunnelbauwerks und ein drainierendes Tunnelbauwerk zur Verfügung zu stellen, welche
die zuvor genannten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen oder weitestgehend
vermeiden.
[0010] Diese Aufgabe wird von dem Verfahren und dem Tunnelbauwerk gemäss den unabhängigen
Patentansprüchen gelöst.
[0011] Ein erster Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Erstellen eines drainierenden,
unterirdischen Tunnelbauwerks, welches eine sich zumindest entlang der Tunneldecke
und den Tunnelseitenwänden durchgehend erstreckende Tunnelabdichtung aufweist, z.B.
aus einer Kunststoffabdichtungsbahn, die ein Eindringen von aus der Tunnelumgebung
zufliessendem Wasser in den Tunnelinnenbereich sicher verhindert, solange das Wasser
abgeführt wird und kein nennenswerter Druckaufbau stattfindet. Die Tunnelabdichtung
wird beim Erstellen des Tunnelbauwerks über die ihre gesamte umfangsmässige Erstreckung
gesehen mit einem Abstand von den Begrenzungen der Tunnelumgebung angeordnet. Unter
Tunnelumgebung wird hier das Material verstanden, in dem vorgängig zum Erstellen des
Tunnelbauwerks der dieses aufnehmende unterirdische Hohlraum geschaffen wird, bei
Tunnelbauwerken in Felsgestein also der diesen Hohlraum umgebende Fels. Der zwischen
den Begrenzungen der Tunnelumgebung und der Tunnelabdichtung liegende Bereich wird
beim Erstellen des Tunnelbauwerks derartig mit Material verfüllt, dass in diesem Bereich
in Umfangsrichtung des Tunnelbauwerks gesehen verschiedene Zonen mit unterschiedlicher
Druckübertragungsfähigkeit und/oder Drainagefähigkeit ausgebildet werden. Dieses Verfüllen
kann beispielsweise durch ein Befüllen eines zwischen den Begrenzungen der Tunnelumgebung
und der bereits vollständig oder teilweise installierten Tunnelabdichtung gebildeten
Zwischenraums mit Material erfolgen oder auch durch Auskleiden der Begrenzungen der
Tunnelumgebung, z.B. durch Aufspritzen von Materialschichten und/oder Anordnen von
flächigen Elementen, z.B. Platten aus druckfesten und wasserdurchlässigen Materialien,
an denselben, vorgängig zum Erstellen der Tunnelabdichtung. Mit anderen Worten gesagt
wird erfindungsgemäss also bei drainierenden Tunnelbauwerken, bei denen die Tunnelabdichtung
beabstandet von den Ausbruchsbegrenzungen angeordnet ist, der Bereich zwischen Ausbruchbegrenzung
und Tunnelabdichtung über die Umfangserstreckung der Tunnelabdichtung gesehen gezielt
mit verschiedenen Füllmaterialien mit unterschiedlichen Eigenschaften ausgestaltet,
mit dem Ergebnis, dass unterschiedlichen örtlichen Erfordernissen bezüglich Druckübertragung
und/oder Drainage gezielt Rechnung getragen werden kann. Hierdurch können die Nachteile
des Standes der Technik vermieden werden.
[0012] Bevorzugterweise werden in Tunnelumfangsrichtung gesehen in dem Bereich zwischen
Ausbruchbegrenzung und Tunnelabdichtung zumindest teilweise unterschiedliche Materialien
angeordnet, z.B. in einer Zone Felssplit und in einer anderen Zone Beton, wobei die
so gebildeten verschiedenen Zonen durchaus auch über gemeinsame Materialschichten,
z.B. eine durchgehende Rundumsicherung aus Spritzbeton, verfügen können. Hierdurch
lassen sich die gewünschten unterschiedlichen Eigenschaften der verschiedenen Zonen
besonders einfach herbeiführen.
[0013] Es ist jedoch auch vorgesehen, die verschiedenen Zonen ganz oder teilweise durch
unterschiedliche Verarbeitung gleicher Materialien zu bilden, z.B. indem gewisse Materialien
in einem Bereich verdichtet werden und in einem anderen Bereich, z.B. mittels Treibmitteln,
aufgelockert werden.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der Bereich zwischen den
Begrenzungen der Tunnelumgebung und der Tunnelabdichtung derartig verfüllt, dass sich
im Deckenbereich (Firstbereich) eine Zone mit anderen Eigenschaften bezüglich der
Druckübertragungsfähigkeit und/oder der Drainagefähigkeit ergibt als in den Bereichen
der Tunnelseitenwände, wobei es bevorzugt ist, wenn die Zonen im Bereich der Seitenwände
eine höhere Drainagefähigkeit aufweisen als die Zone im Deckenbereich. Auch ist es
dabei bevorzugt, wenn die Zone im Deckenbereich eine grössere Druckübertragungsfähigkeit,
insbesondere einen besseren Verbund zur Übertragung von Scher- und Druckkräften, aufweist
als die Zonen in den Seitenbereichen. Hierdurch wird es möglich, eine gute Druckübertragung
von der Tunnelumgebung auf die Innenschale und einen guten Schutz der Tunnelabdichtung
vor mechanischer Beschädigung zu gewährleisten und gleichzeitig eine gute Gebirgswasserableitung
bzw. Druckwasserentlastung sicherzustellen.
[0015] Bevorzugterweise wird der Bereich zwischen den Begrenzungen der Tunnelumgebung und
der Tunnelabdichtung im Bereich der beiden Tunnelseiten mit einem druckübertragenden,
wasserdurchlässigen Schüttgut verfüllt, welches bevorzugterweise nichtgebunden ist,
so dass es auch nach dem Einbringen in diesen Bereich schüttfähig bleibt und dadurch
auch bei etwaigen Setzungen der Tunnelumgebung im Seitenbereich immer eine grossflächige
Druckübertragung zwischen Tunnelumgebung und Tunnelbauwerk garantiert. Als Schüttgüter
kommen hier bevorzugterweise Felssplit, Geröll oder Kies zum Einsatz.
[0016] Im Deckenbereich (First) wird der Bereich zwischen den Begrenzungen der Tunnelumgebung
und der Tunnelabdichtung mit Vorteil mit einem gebundenen, druckübertragenden Füllmaterial
verfüllt, welches aushärtet und sich dadurch bei etwaigen Setzungen der Tunnelumgebung
nicht verlagern kann, so dass dauerhaft ein guter Schutz der Tunnelabdichtung gegen
mechanische Beschädigung sichergestellt ist. Bevorzugterweise kommen hier als Füllmaterial
Beton, Mörtel oder eine Füllung aus kunstharzgebundenem Kies zum Einsatz.
[0017] Es ist von Vorteil, wenn die Tunnelabdichtung im Deckenbereich direkt angrenzend
an diese Spritzbetonschicht angeordnet wird, da so auf weitere kostenintensive Füllmaterialien
verzichtet werden kann und zudem ein möglichst geringes Überprofil des unterirdischen
Hohlraums gegenüber dem Lichtraumprofil des Tunnelbauwerks erforderlich ist, wodurch
sich ebenfalls Kosten einsparen lassen.
[0018] Bevorzugterweise wird im zuvor erwähnten Fall sowohl im Deckenbereich als auch mindestens
teilweise im Bereich der Seitenwände auf die Begrenzungen der Tunnelumgebung eine
Spritzbetonschicht als Rundumsicherung aufgebracht und sodann im Bereich der Seitenwände
zwischen der Spritzbetonschicht und der Tunnelabdichtung eine Schicht aus druckbeständigem,
wasserdurchlässigem Füllmaterial angeordnet. Hierdurch kann ein erfindungsgemässes
Tunnelbauwerk mit grossen Drainageräumen auf unkomplizierte Weise auch unter erhöhten
Sicherheitsanforderungen erstellt werden, was insbesondere beim Erstellen langer Tunnelbauwerke
von grosser Bedeutung ist.
[0019] Vorteilhafterweise wird mit dem erfindungsgemässen Verfahren ein Tunnelbauwerk mit
betonierter Innenschale erstellt, da bei solchen Tunnelbauwerken die Vorteile der
Erfindung besonders deutlich zu Tage treten.
[0020] Hierbei ist es bevorzugt, wenn die Tunnelabdichtung beim Betonieren als verlorene
Aussenschalung verwendet wird, da dies Zeit und Kosten einspart.
[0021] In einer weiteren bevorzugten Ausführung des erfindungsgemässen Verfahrens wird zuerst
ein unterirdischer Hohlraum in einer Umgebung erstellt und anschliessend im Deckenbereich
oder im Decken- und in den Seitenbereichen eine Schicht aus Spritzbeton aufgebracht,
welche je nach ihrer Erstreckung als Kopfsicherung oder als Rundumsicherung dient.
Sodann wird in den Seitenbereichen die Tunnelabdichtung erstellt, derart dass auf
jeder Seite zwischen Tunnelabdichtung und den Begrenzungen des Hohlraums bzw. der
auf diesen Begrenzungen angeordneten Spritzbetonschicht ein nach oben offener Zwischenraum
gebildet wird, der vom Tunnelinneren her zugänglich ist. Anschliessend werden die
beiden Zwischenräume von oben vom Tunnelinneren her mit einem Füllmaterial befüllt,
woraufhin die Tunnelabdichtung im Deckenbereich direkt angrenzend an die Spritzbetonschicht
oder direkt angrenzend an eine zuvor auf der Spritzbetonschicht angeordnete Schicht
aus einem Vliesmaterial oder einer Noppenfolienbahn erstellt und dadurch komplettiert
wird. Abschliessend wird eine Innenschale aus Beton gegossen, wobei die Tunnelabdichtung
als verlorene Aussenschalung dient. Durch ein solches Verfahren wird es möglich, ein
drainierendes abgedichtetes Tunnelbauwerk praktisch kontinuierlich, fortlaufend in
Vortriebsrichtung zu erstellen, d.h. die einzelnen Verfahrensschritte können gleichzeitig
an unterschiedlichen Positionen in Vortriebsrichtung gesehen durchgeführt werden,
und zwar der erste Verfahrensschritt, das Erstellen des unterirdische Hohlraums, an
vorderster Position und der letzte Verfahrensschritt, das Betonieren der Innenschale,
an letzter Position.
[0022] Bevorzugterweise wird bei dem zuvor dargelegten Verfahren als Tunnelabdichtung eine
Abdichtungsfolienbahn aus Kunststoff verwendet. Auf diese Weise kann die Tunnelabdichtung
aus kostengünstigen und bereits erprobten Materialien hergestellt werden.
[0023] Mit Vorteil wird dabei zum Erstellen der Tunnelabdichtung in den Seitenbereichen
auf jeder Seite des zukünftigen Tunnelbauwerks eine separate Abdichtungsfolienbahn
mit einer auf ihrer Innenseite angeordneten Stützkonstruktion derartig angeordnet
und gestützt, dass sie in diesem Bereich etwa die Soll-Aussenkontur der später zu
erstellenden Betoninnenschale aufweist und beim und nach dem Verfüllen dem Druck des
Füllmaterials auf ihrer Aussenseite standhält. Beim anschliessenden Betonieren der
Innenschale dienen die Stützkonstruktionen gleichzeitig als Armierung, so dass zumindest
in den Seitenbereichen ganz oder teilweise auf zusätzliche Armierungen verzichtet
werden kann.
[0024] Bevorzugterweise kommen als Stützkonstruktionen gewölbte Gitterelemente zum Einsatz,
da diese eine gute Stützung der Abdichtungsfolienbahnen gewährleisten und zudem auch
eine bevorzugte Form der Armierung darstellen.
[0025] Zum Vervollständigen bzw. Schliessen der Tunnelabdichtung werden die beiden separaten
Abdichtungsfolien mit Vorteil im Deckenbereich miteinander verbunden, was bevorzugterweise
durch Verkleben oder Verschweissen erfolgt.
[0026] Zudem ist es bei Tunnelbauwerken mit einer Spritzbetonschicht auf den Begrenzungen
der Tunnelumgebung im Deckenbereich vorteilhaft, die Abdichtungsfolie direkt an dieser
Spritzbetonschicht zu befestigen, was mit Vorteil durch Aufkleben erfolgt.
[0027] Mit Vorteil wird das erfindungsgemässe Verfahren als kontinuierliches Verfahren durchgeführt,
bei dem, wie bereits zuvor bei einer bevorzugten Ausführungsform dargelegt, die einzelnen
Verfahrensschritte gleichzeitig und örtlich fortlaufend in Tunnelvortriebsrichtung
ausgeführt werden. Solche Verfahren erleichtern einen reibungslosen Arbeitsablauf
und helfen Leerlaufzeiten und dadurch Zeit und Kosten einzusparen.
[0028] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Anwendung des Verfahrens gemäss dem
ersten Aspekt der Erfindung zum Erstellen von drainierenden unterirdischen Tunnelbauwerken.
[0029] Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein drainierendes Tunnelbauwerk, welches
herstellbar ist nach dem Verfahren gemäss dem ersten Aspekt der Erfindung.
[0030] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Tunnelbauwerk eine betonierte Innenschale
auf, die auf ihrer Aussenseite im Bereich der Seiten und der Decke eine Dichtschicht
bevorzugterweise aus einer Kunststoffabdichtungsfolie aufweist. Angrenzend an die
Aussenseite der Dichtschicht ist im Bereich der Tunnelseiten eine Schicht aus druckbeständigem
und wasserdurchlässigem Füllmaterial angeordnet, bevorzugterweise aus Felssplit, Kies
und/oder Geröll, und im Bereich der Decke eine Schicht aus Beton. Ein solches Tunnelbauwerk
ist kostengünstig in der Herstellung und im Unterhalt und gewährleistet zudem eine
dauerhaft gute Drainage des Bergwassers.
[0031] Bevorzugterweise ist dabei die Aussenseite des Tunnelbauwerks, welche an die Tunnelumgebung
angrenzt, im Deckenbereich und bevorzugterweise in Deckenund in den Seitenbereichen
des Tunnelbauwerks von einer auf die Begrenzungen der Tunnelumgebung aufgebrachten
Spritzbetonschicht gebildet, welche zusätzlich dazu beiträgt, eine mögliche Verletzung
des Tunnelbauwerks durch sich setzendes Umgebungsmaterial zu verhindern.
[0032] Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
Fig. 1 ein erstes erfindungsgemässes Tunnelbauwerk im Querschnitt;
Fig. 2 ein zweites erfindungsgemässes Tunnelbauwerk im Querschnitt;
Fig. 3 ein drittes erfindungsgemässes Tunnelbauwerk im Querschnitt;
Fig. 4 ein viertes erfindungsgemässes Tunnelbauwerk im Querschnitt;
Fig. 5 eine Hälfte eines fünften erfindungsgemässen Tunnelbauwerks im Querschnitt;
die Figuren 6A bis 6D einen Längsschnitt durch eine Baustelle zum Erstellen des Tunnelbauwerks
aus Fig. 5;
Fig. 7A einen Schnitt entlang der Linie A-A in Fig. 6A;
Fig. 7B einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 6B;
Fig. 7C einen Schnitt entlang der Linie C-C in Fig. 6C; und
Fig. 7D einen Schnitt entlang der Linie D-D in Fig. 6D.
[0033] Ein erstes erfindungsgemässes Tunnelbauwerk 1 in einer Tunnelumgebung aus Felsgestein
ist im Querschnitt in Fig. 1 dargestellt. Wie zu erkennen ist, weist das Tunnelbauwerk
1 eine betonierte Innenschale 9 auf, auf deren Aussenseite eine Tunnelabdichtung 2
aus gewölbten und miteinander verschweissten Kunststoffplatten angeordnet ist. Der
Bereich zwischen den Begrenzungen 4 der Tunnelumgebung und der Tunnelabdichtung 2
ist im Bereich der Tunnelseiten jeweils mit Kies 6 verfüllt und im Deckenbereich mit
Beton 7, 8 verfüllt, so dass dieser Zwischenraum in Umfangsrichtung gesehen in drei
Zonen mit unterschiedlichen Eigenschaften bezüglich Druckübertragungsfähigkeit und
Drainagefähigkeit aufgeteilt wird, und zwar in eine unabhängig von der Belastungsfläche
sehr gut druckübertragende und daher gut schützende und zudem eine symmetrische Belastung
des Tunnelbauwerks sicherstellende Deckenzone 5b, die praktisch wasserundurchlässig
ist, und zwei sehr gut wasserdurchlässige und bei grossflächiger Druckbeaufschlagung
gut druckübertragende Seitenzonen 5a, welche jedoch bei kleinflächiger Druckbeaufschlagung,
wie sie bei sich lösenden Gesteinsbrocken auftreten kann, den Druck nur unzureichend
verteilen kann und so nur eine beschränkte Schutzfunktion ausüben kann.
[0034] Zum Erstellen dieses Tunnelbauwerks wird nach dem Erzeugen eines unterirdischen Hohlraums
im Felsgestein durch Sprengausbruch eine Kopfsicherung aus Spritzbeton 8 auf die Begrenzungen
4 der Tunnelumgebung im Bereich der Decke des Hohlraums aufgebracht und die Tunnelsohle
erstellt. Sodann wird in dem so gesicherten Hohlraum ein Dichtgewölbe 2, welches beim
fertigen Tunnelbauwerk 1 als Tunnelabdichtung 2 dient, durch Zusammenschweissen und
Verwölben unter Eigenspannung von Kunststoffplatten erstellt, derart, dass dieses
Gewölbe 2 überall beabstandet von den Begrenzungen 4 des Hohlraums ist. Das Dichtgewölbe
2 ist im vorliegenden Fall stark genug, um sich selbst und die später auf seiner Aussenseite
angeordneten Füllmaterialschichten 6, 7 vorübergehend, d.h. bis zum Erstellen der
Innenschale 9, zu tragen. Alsdann wird der zwischen dem Dichtgewölbe 2 und den Begrenzungen
4 des Hohlraums bzw. der Oberfläche der Kopfsicherung 8 gebildete Zwischenraum im
Bereich der Seiten mit Kies 6 verfüllt und die Oberseiten der Kiesfüllungen 6 jeweils
mit einer dünnen Spritzbetonschicht belegt, welche als Sperrschicht beim anschliessenden
Verfüllen des Zwischenraums im Deckenbereich mit Beton 7 dient. Abschliessend wird
die Innenschale 9 des Tunnelbauwerkwerks 1 erstellt, wobei das Dichtgewölbe 2 als
verlorene Aussenschalung dient.
[0035] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch ein weiteres erfindungsgemässes Tunnelbauwerk
1, welches sich im Aufbau und in der Erstellungsmethodik von dem in Fig. 1 gezeigten
Tunnelbauwerk 1 im wesentlichen dadurch unterscheidet, dass auf eine Kopfsicherung
aus Spritzbeton 8 verzichtet wurde und das Dichtgewölbe 2 zusätzlich mit radialen
Zugankern 13 im umgebenden Felsgestein befestigt wurde. In einer Variante zu dieser
Ausführungsform ist es auch vorgesehen, das Dichtgewölbe 2 statt aus stabilen Kunststoffplatten
aus einer gitter- oder netzartigen Tragstruktur zu bilden, deren Gitter- bzw. Netzzwischenräume
von blachen- oder plattenartigen Flächengebilde überspannt sind. Besonders bevorzugt
ist es in einem solchen Fall, wenn das Dichtgewölbe 2 aus Drahtgittermatten erstellt
wird, auf deren Aussenseiten ein tragfähiges Vlies zum Tragen der Füllmaterialien
und auf deren Innenseite eine Dichtungsbahn als zukünftige Tunnelabdichtung angeordnet
wird. Hierbei ist es bevorzugt, dass die Dichtungsbahn erst nach einem vollständigen
Befestigen des jeweiligen Drahtgitters an diesem angeordnet wird, so dass eine Verletzung
der Dichtungsbahn ausgeschlossen werden kann.
[0036] Fig. 3 zeigt eine Querschnitt durch noch ein weiteres erfindungsgemässes Tunnelbauwerk
1, ebenfalls mit einer Innenschale 9 aus Beton. Das hier gezeigte Tunnelbauwerk 1
wurde dadurch erstellt, dass nach dem Gesteinsausbruch durch Sprengung auf die Begrenzungen
der Tunnelumgebung 4 eine Rundumsicherung 8 aus Spritzbeton aufgebracht wurde und
auf diese, im Bereich der Seiten, jeweils eine Schicht aus kunstharzgebundenem Kies
12 aufgespritzt wurde, welche nach dem Aushärten sowohl sehr druckbeständig als auch
gut drainierend ist. Sodann wurde eine Kunststoffdichtungsbahn als Tunnelabdichtung
2 auf die Oberflächen der Rundumsicherung 8 bzw. der Schicht aus kunstharzgebundenem
Kies 12 aufgeklebt und anschliessend die Innenschale 9 betoniert, wobei die Tunnelabdichtung
2 als Aussenschalung verwendet wurde. Auch wenn hier die Dichtungsbahn direkt auf
die Rundumsicherung 8 aus Spritzbeton bzw. auf die Schicht aus kunstharzgebundenem
Kies 12 aufgeklebt wurde, ist es auch vorgesehen, zwischen Letztgenannten und der
Dichtungsbahn ein Vlies oder eine Noppenbahn anzuordnen. Das hier erstellte Tunnelbauwerk
1 weist ebenfalls im Bereich zwischen seiner Tunnelabdichtung 2 und den Begrenzungen
4 der Tunnelumgebung in Umfangsrichtung gesehen verschiedene Zonen 5a, 5b mit unterschiedlichen
Eigenschaften bezüglich Druckübertragungsfähigkeit und Drainagefähigkeit auf und ist
dadurch besonders dauerhaft und kostengünstig im Unterhalt.
[0037] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch noch ein weiteres erfindungsgemässes Tunnelbauwerk
1. Auch hier weist das Tunnelbauwerk 1 eine betonierte Innenschale 9 auf, auf deren
Aussenseite eine Tunnelabdichtung 2 aus einer Kunststoffabdichtungsbahn angeordnet
ist. Während die Tunnelabdichtung im Deckenbereich direkt an die Rundumsicherung aus
Spritzbeton 8 angrenzt, ist sie in den Seitenbereichen durch eine Kiespackung 6 von
dieser getrennt, so dass in den Seitenbereichen wie schon bei den zuvor gezeigten
Ausführungsformen grosse Drainageräume entstehen, welche langfristig eine gute Ableitung
des aus dem umgebenden Gestein austretenden Bergwassers gewährleisten. Wie zu erkennen
ist, sind im Beton der Innenschale 9 im Bereich der Seitenwände Drahtgittermatten
11 angeordnet, welche der Aussenkontur der Betoninnenschale 9 in diesem Bereich folgen
und mit Zugankern 13 im umgebenden Felsgestein verankert sind. Diese Drahtgittermatten
11 dienen beim Erstellen des Tunnelbauwerks 1 vorübergehend als Stützkonstruktion
für die Tunnelabdichtung 2 und beim dargestellten fertigen Tunnelbauwerk 1 als Armierung
für die Innenschale 9.
[0038] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Hälfte eines weiteren erfindungsgemässen
Tunnelbauwerks 1, welches sich von dem in Fig. 4 gezeigten im wesentlichen dadurch
unterscheidet, dass im Beton der Innenschale 9 im Bereich der Seitenwände Gitterelemente
angeordnet sind, die aus vorgeformten Gittermatten mit umfangsmässig verlaufenden
Versteifungsdrahtstegen gebildet sind.
[0039] Wie aus den Figuren 6A bis 6B ersichtlich wird, welche in der Folge 6A-6B-6C-6D zusammengesetzt
einen Längsschnitt durch eine Tunnelbaustelle beim Erstellen des in Fig. 5 im Querschnitt
dargestellten Tunnelbauwerks 1 zeigen, und zur weiteren Erläuterung des erfindungsgemässen
Verfahrens dienen sollen, werden die einzelnen Schritte zum Erstellen des Tunnelbauwerks
1 gleichzeitig und in Vortriebsrichtung V fortlaufend durchgeführt, so dass das eigentliche
Erstellen des Tunnelbauwerks 1 im wesentlichen unterbruchsfrei erfolgen kann.
[0040] Aus den Fig. 7A bis 7D, welche Querschnitte durch die in den Figuren 6A-6D gezeigte
Tunnelbaustelle entlang der Linien A-A, B-B, C-C und D-D zeigen, wird der Aufbau des
noch nicht fertiggestellten Tunnelbauwerks an verschiedenen Orten und in verschiedenen
Fertigstellungsstadien ersichtlich.
[0041] Wie aus den Figuren 6A und 7A zu erkennen ist, erfolgt direkt angrenzend an den Gesteinsausbruch,
welcher den unterirdischen Hohlraum für das Tunnelbauwerk in Vortriebsrichtung V vorantreibt,
das Aufbringen einer Rundumsicherung aus Spritzbeton 8 auf die Begrenzungen 4 des
Hohlraums im Bereich der Seiten und im Deckenbereich und das Erstellen der Tunnelsohle.
[0042] Wie aus den Figuren 6B und 7B ersichtlich ist, wird gleichzeitig in einem Bereich,
in dem die Rundumsicherung 8 und die Tunnelsohle bereits erstellt sind und welcher
in Vortriebsrichtung V gesehen vor dem Bereich liegt, an welchem gerade die Rundumsicherung
8 erstellt wird, auf beiden Seiten des so gesicherten Hohlraums von unten nach oben
jeweils eine Kunststoffdichtungsbahn 2 mit Abstand zur Rundumsicherung angeordnet
und vom Tunnelinneren 3 her jeweils mit einem Gitterelement 11 gestützt, welches mittels
Zugankern 13 derartig im Fels befestigt wird, dass seine Aussenfläche, auf der die
Kunststoffdichtungsbahn 2 aufliegt, im wesentlichen die Soll-Aussenkontur der zukünftigen
Betoninnenschale 9 in diesem Bereich beschreibt. Auf diese Weise wird die Tunnelabdichtung
2 im Bereich der Seitenwände erstellt und es entsteht auf jeder Seite zwischen der
Tunnelabdichtung 2 und der Oberfläche der seitlichen Rundumsicherung ein nach oben
offener und vom Tunnelinneren 3 her zugänglicher Zwischenraum 10.
[0043] Wie den Figuren 6C und 7C entnommen werden kann, werden, ebenfalls gleichzeitig zu
den zuvor beschriebenen Arbeiten, in einem Bereich, welcher in Vortriebsrichtung V
gesehen vor den beiden zuvor genannten Bereichen liegt und in dem die seitliche Tunnelabdichtung
2 bereits erstellt ist, die seitlichen Zwischenräume 10 mittels eines Förderbandes
jeweils über ihre obere Öffnung bis zum oberen Rand mit Kies 6 befüllt.
[0044] Wie den Figuren 6D und 7D entnommen werden kann, wird, ebenfalls gleichzeitig zu
den zuvor beschriebenen Arbeiten in einem Bereich, welcher in Vortriebsrichtung V
gesehen vor den drei zuvor genannten Bereichen liegt und in dem die seitlichen Zwischenräume
10 folglich bereits vollständig mit Kies 6 verfüllt sind, die Tunnelabdichtung 2 auch
im Deckenbereich erstellt, indem die beiden Kunststoffabdichtungsbahnen 2 bis in den
Deckenbereich weitergeführt werden und dort sowohl auf die Rundumsicherung aufgeklebt
als auch miteinander verklebt werden. Hierdurch entsteht eine sich geschlossen über
die Seitenbereiche und den Deckenbereich erstreckende Tunnelabdichtung 2.
[0045] In einem weiteren hier nicht gezeigten Schritt wird gleichzeitig, an einem Ort der
in Vortriebsrichtung V gesehen vor den zuvor genannten Bereichen liegt und in dem
die Tunnelabdichtung 2 bereits vollständig erstellt ist, die Innenschalung und die
Stirnschalung für die Tunnelinnenschale erstellt und die Tunnelinnenschale sodann
aus Beton gegossen, wobei die auf der Innenseite der seitlichen Tunnelabdichtung 2
angeordneten Gitterelemente 11 als Armierung dienen und vollständig innerhalb des
Betons der Innenschalung zu liegen kommen, da dieser die Kunststoffabdichtungsbahn
2 im Bereich der Seiten unter Verdichtung der Kiesverfüllung 6 nach aussen drückt.
[0046] Auch wenn in den dargestellten Beispielen immer ein durch Sprengausbruch in Felsgestein
2 erzeugter Hohlraum gezeigt ist, bei dem die Begrenzungen 4 infolge der Ausbruchmethode
sehr unregelmässig sind, ist es jedoch ebenso vorgesehen, den Hohlraum durch Bohren
oder mit anderen Ausbruchmethoden zu erstellen, wodurch Hohlräume mit wesentlich regelmässigeren
Begrenzungen 4 entstehen.
1. Verfahren zum Erstellen eines drainierenden Tunnelbauwerks (1) in einem unterirdischen
Hohlraum, mit einer sich zumindest entlang der Decke und den Seiten erstreckenden
Tunnelabdichtung (2) zur Abdichtung des Tunnelinnenbereichs (3) gegen ein Eindringen
von Wasser, wobei die Tunnelabdichtung (2) beabstandet von den Begrenzungen (4) des
Hohlraums angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich zwischen den Begrenzungen (4) des Hohlraums und der Tunnelabdichtung
(2) derart verfüllt wird, dass in diesem Bereich in Umfangsrichtung gesehen Zonen
(5a, 5b) mit unterschiedlicher Druckübertragungsfähigkeit und/oder Drainagefähigkeit
ausgebildet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zonen (5a, 5b) dadurch gebildet werden, dass der Bereich zwischen den Begrenzungen
(4) des Hohlraums und der Tunnelabdichtung (2) in Umfangsrichtung gesehen mit unterschiedlichen
Materialien verfüllt wird.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dass der Bereich zwischen den Begrenzungen
(4) des Hohlraums und der Tunnelabdichtung (2) derartig verfüllt wird, dass der Deckenbereich
und die Seitenbereiche verschiedene Zonen (5a, 5b) bilden, und insbesondere, dass
dieser derartig verfüllt wird, dass die Seitenbereiche Zonen (5a) mit einer gegenüber
der im Deckenbereich gebildeten Zone (5b) erhöhter Drainagefähigkeit bilden.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich zwischen den Begrenzungen (4) des Hohlraums und der Tunnelabdichtung
(2) im Seitenbereich mit einem druckübertragenden, wasserdurchlässigen und insbesondere
nichtgebundenen Schüttgut (6), insbesondere mit Felssplit, Geröll oder Kies (6), verfüllt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich zwischen den Begrenzungen (4) des Hohlraums und der Tunnelabdichtung
(2) im Deckenbereich mit einem gebundenen, druckübertragenden Füllmaterial (7, 12)
verfüllt wird, insbesondere mit Beton (7), Mörtel oder einer kunstharzgebundenen Kiesfüllung
(12).
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest im Deckenbereich eine Spritzbetonschicht (8) auf die Begrenzungen (4) des
Hohlraums aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Deckenbereich die Tunnelabdichtung (2) direkt angrenzend an die Spritzbetonschicht
(8) angeordnet wird oder direkt angrenzend an ein Vlies oder eine Noppenfolie angeordnet
wird, welches oder welche auf der Spritzbetonschicht (8) angeordnet ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl im Deckenbereich als auch mindestens teilweise in den Seitenbereichen eine
Spritzbetonschicht (8) auf die Begrenzungen (4) des Hohlraums aufgebracht wird und
in den Seitenbereichen zwischen der Spritzbetonschicht (8) und der Tunnelabdichtung
(2) eine Schicht aus druckbeständigem, wasserdurchlässigem Füllmaterial (6) angeordnet
wird.
9. Verfahren nach einem vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite der Tunnelabdichtung (2) eine Innenschale (9) aus Beton (7) erstellt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Tunnelabdichtung (2) als verlorene Aussenschalung beim Betonieren der Innenschale
(9) verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte:
a) Erstellen eines unterirdischen Hohlraums;
b) Aufbringen einer Spritzbetonschicht (8) auf die Begrenzungen (4) des Hohlraums
zumindest im Deckenbereich;
c) Erstellen der Tunnelabdichtung (2) im Bereich der Seiten derart, dass auf jeder
Seite zwischen dieser und den Begrenzungen (4) des Hohlraums oder einer auf diesen
angeordneten Spritzbetonschicht (8) ein nach oben offener, vom Tunnelinneren her zugänglicher
Zwischenraum (10) gebildet wird,
d) Verfüllen der Zwischenräume (10) vom Tunnelinneren (3) her über deren oberen Öffnungen
mit einem Füllmaterial (6);
e) Vervollständigen der Tunnelabdichtung (2) durch Erstellen der Tunnelabdichtung (2) im Deckenbereich direkt angrenzend an die Spritzbetonschicht
(8) oder an eine zuvor auf der Spritzbetonschicht (8) angeordnete Schicht aus einem
Vliesmaterial oder einer Noppenfolie; und
f) Betonieren einer Innenschale (9) unter Verwendung der Tunnelabdichtung (2) als
Aussenschalung.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Tunnelabdichtung (2) eine Abdichtungsfolie (2) verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erstellen der Tunnelabdichtung (2) im Bereich der Seiten auf jeder Seite eine
separate Abdichtungsfolienbahn (2a, 2b) mit einer Stützkonstruktion (11) angeordnet
wird, wobei die Stützkonstruktion (11) jeweils auf der dem Tunnelinneren (3) zugewandten
Seite der Abdichtungsfolienbahn (2a, 2b) angeordnet ist und beim Betonieren der Innenschale
(9) als Armierung dient.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Stützkonstruktionen (11) gewölbte Gitterelemente (11) verwendet werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsfolienbahnen (2a, 2b) zum Vervollständigen der Tunnelabdichtung (2)
im Deckenbereich wasserdicht miteinander verbunden werden, insbesondere durch Kleben
oder Verschweissen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdichtungsfolie (2a, 2b) an der Spritzbetonschicht (8) befestigt wird, insbesondere
durch Aufkleben auf die Spritzbetonschicht (8).
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Verfahrensschritte gleichzeitig und fortlaufend in Tunnelvortriebsrichtung
(V) durchgeführt werden.
18. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Erstellung eines
drainierenden unterirdischen Tunnelbauwerks (1).
19. Drainierendes unterirdisches Tunnelbauwerk (1), herstellbar mit dem Verfahren nach
einem der Ansprüche 1 bis 17.
20. Tunnelbauwerk (1) nach Anspruch 19, mit einer betonierten Innenschale (9), auf deren
Aussenseite zumindest im Bereich der Seiten und der Decke eine Dichtschicht (2), insbesondere
aus einer Abdichtungsfolie (2, 2a,2b), angeordnet ist, und wobei angrenzend an die
Aussenseite der Dichtschicht (2) im Bereich der Seiten eine Schicht aus einem druckbeständigen
und wasserdurchlässigen Füllmaterial (6), insbesondere aus Felssplit, Kies (6) und/oder
Geröll angeordnet ist und im Bereich der Decke Beton (7) angeordnet ist.
21. Tunnelbauwerk (1) nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussenseite des Tunnelbauwerks (1), welche an die Umgebung angrenzt, im Deckenbereich
und insbesondere im Deckenbereich und in den Seitenbereichen von einer Spritzbetonschicht
(8) gebildet ist.