[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Wärmeaustauscher für eine pneumatische Fördervorrichtung.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt in eine pneumatische Fördervorrichtung einen Wärmetauscher einzubauen,
um einen pneumatischen Förderstrom aufzuwärmen, bzw. zu kühlen. Es ist jedoch ebenfalls
bekannt, dass ein homogenes Aufwärmen/Kühlen eines pneumatischen Förderstroms nicht
unproblematisch ist.
[0003] In der Patentanmeldung WO 99/24773 wird vorgeschlagen, den pneumatischen Förderstrom
in ein Auflockerungsgefäß einzutragen indem der Feststoff ein Wirbelbett ausbildet.
Das Auflockerungsgefäß wird hierbei von mehreren senkrechten Wärmeträgerrohren durchzogen,
die den Feststoff im Wirbelbett aufheizen. Am oberen Ende des Auflockerungsgefäßes
wird der Feststoff kontinuierlich ausgetragen.
[0004] In der Patentanmeldung WO 99/24773 wird hingegen vorgeschlagen, den Feststoffstrom
auf mehrere senkrechte Rohrleitungen aufzuteilen, welche ein Gefäß durchqueren, das
von einem Wärmeträger durchströmt wird.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen kompakten Wärmeaustauscher
für eine pneumatische Fördervorrichtung vorzuschlagen, der einen verbesserten Wärmeaustausch
zwischen einem Wärmeträger und dem pneumatischen Förderstrom gewährleistet. Diese
Aufgabe wird durch einen Wärmetauscher nach Anspruch 1 gelöst.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Wärmeaustauscher für eine pneumatische Fördervorrichtung umfasst
ein zylindrisches Außengehäuse mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, einem
Einlassstutzen für einen pneumatischen Förderstrom an seinem ersten Ende und einem
Auslassstutzen für den pneumatischen Förderstrom an seinem zweiten Ende. Innerhalb
dieses zylindrischen Außengehäuses ist ein Gehäusekern derart angeordnet, dass er
hierin einen ringförmigen Strömungsspalt für den pneumatischen Förderstrom abgrenzt.
In diesem ringförmigen Strömungsspalt ist eine erste Rohrspirale angeordnet, welche
an eine Wärmeträgerverteilung anschließbar ist. Der pneumatischen Förderstrom umströmt
im ringförmigen Strömungsspalt die erste Rohrspirale, welche durch einen Wärmeträger
beheizt, bzw. gekühlt wird. Hierbei wird ein relativ guter und homogener Wärmeaustausch
zwischen der Rohrspirale und dem pneumatischen Förderstrom erzielt.
[0007] Der Wärmeübergang zwischen dem Wärmeträger und dem pneumatischen Förderstrom wird
weiter verbessert, indem eine zweite Rohrspirale, welche ebenfalls an eine Wärmeträgerverteilung
anschließbar ist, im ringförmigen Strömungsspalt angeordnet ist, wobei die erste und
zweite Rohrspirale unterschiedliche Durchmesser aufweisen und die Windungen der ersten
Rohrspirale zwischen den Windungen der zweiten Rohrspirale liegen.
[0008] Bei pulverförmigen Feststoffen, wie z.B. Kohlenstaub, entspricht die Breite B des
ringförmigen Strömungsspaltes vorzugsweise dem 2,5-fachen bis 3-fachen Außendurchmesser
des Rohrs, aus dem die Rohrspiralen hergestellt sind.
[0009] Um den Wärmeübergang zwischen dem Wärmeträger und dem pneumatischen Förderstrom weiter
zu verbessern, kann der Gehäusekern als geschlossener Hohlkörper gefertigt sein, wobei
die erste Rohrspirale in diesen Hohlkörper derart einmündet, dass er vom Wärmeträger
durchströmt wird. Auch die zweite Rohrspirale mündet, falls vorhanden, ebenfalls vorteilhaft
in den Hohlkörper ein, wobei der Hohlkörper einen gemeinsamen Anschlussstutzen für
eine Wärmeträger-Rücklaufleitung aufweisen kann.
[0010] Um den Ein- und Ausbau des Gehäusekerns und der Rohrspirale(n) zu vereinfachen, bilden
Gehäusekern und Rohrspirale(n) eine Einheit aus, die vorteilhaft von einem gemeinsamen
Flansch getragen wird, der an einem Ende des Außengehäuses befestigt ist.
[0011] Der Gehäusekern weist vorteilhaft einen Verdrängungskörper auf, der innerhalb des
Gehäusekerns derart angeordnet ist, dass er hierin einen ringförmigen Strömungsspalt
für den Wärmeträger abgrenzt. Hierdurch wird eine homogenere Temperatur der Außenwand
des Gehäusekerns erzielt.
[0012] Um eine zusätzliche Verbesserung des Wärmeübergangs zu erzielen, kann der Wärmetauscher
einen äußeren Mantel aufweisen, der das Außengehäuse derart umgibt, dass um dieses
Außengehäuse einen ringförmigen Wärmeträgerraum abgegrenzt wird.
[0013] Ein erfindungsgemäßer Wärmetauscher eignet sich besonders vorteilhaft zum Aufwärmen
von Kohlenstaub. Hierbei wird der Kohlenstaub als pneumatischer Förderstrom durch
den Wärmetauscher geleitet.
Figurenaufstellung
[0014] Im Folgenden wird nun eine beispielhafte Ausgestaltung der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1:
- einen Längsschnitt durch einen Wärmeaustauscher in einer pneumatischen Fördervorrichtung.
Beschreibung einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung anhand der Figuren
[0015] Der in Fig. 1 gezeigte Wärmetauscher 10 wurde für eine pneumatische Kohlenstaub-Förderanlage
entwickelt. Er soll den pneumatisch geförderten Kohlenstaub möglichst homogen aufwärmen,
bevor letzterer zum Beispiel in einen Hochofen eingeblasen wird. Mit dem Pfeil 12
ist eine pneumatische Förderleitung stromaufwärts und mit dem Pfeil 14 eine pneumatische
Förderleitung stromabwärts vom Wärmetauscher 10 schematisch angedeutet.
[0016] Der Wärmetauscher 10 umfasst ein zylindrisches, rohrförmiges Außengehäuse 16, das
senkrecht aufgestellt ist. Das Bezugszeichen 18 bezeichnet folglich das untere Ende
und das Bezugszeichen 20 das obere Ende des Außengehäuses 16. Beide Enden 18, 20 sind
jeweils mit einem aufgeflanschten Klöpperboden 22, 24 verschlossen. An seinem unteren
Ende 18 weist das Außengehäuse 16 einen Einlassstutzen 26 und an seinem oberen Ende
20 einen Auslassstutzen 28 auf. Die pneumatische Förderleitung 12 ist an den Einlassstutzen
26 und die pneumatische Förderleitung 14 an den Auslassstutzen 28 angeschlossen. Der
pneumatischen Förderstrom wird folglich von der pneumatischen Förderleitung 12 durch
den Einlassstutzen 26 in einen Wärmetauscherinnenraum 30 im Inneren des Außengehäuses
16 eingeblasen, durchströmt diesen Wärmetauscherinnenraum 30 bis zum Auslassstutzen
28 und wird durch Letzteren in die pneumatische Förderleitung 14 eingespeist.
[0017] Im Wärmetauscherinnenraum 30 ist ein Gehäusekern 32 derart angeordnet, dass er hierin
einen ringförmigen Strömungsspalt 34 für den pneumatischen Förderstrom abgrenzt, der
sich von der Einmündung des Einlassstutzens 26 bis zur Einmündung in den Auslassstutzen
28 erstreckt. Der Gehäusekern 32 ist koaxial zum zylindrischen Außengehäuse 16 angeordnet
ist, so dass der ringförmige Strömungsspalt 34 überall im wesentlichen die gleiche
Breite "B" aufweist.
[0018] In dem ringförmigen Strömungsspalt 34 sind zwei Rohrspiralen 36 und 38 angeordnet.
Die erste Rohrspirale 36, die auch noch als innere Rohrspirale 36 bezeichnet wird,
hat einen kleineren Spiraldurchmesser als die zweite Rohrspirale 38, die auch noch
als äußere Rohrspirale 38 bezeichnet wird. Zudem liegen die Windungen der ersten Rohrspirale
36 in axialer Richtung zwischen den Windungen der zweiten Rohrspirale 38. Die beiden
Rohrspiralen 36 und 38 sind jeweils aus einem Rohr mit einem Außendurchmesser D gefertigt,
wobei die Breite B des ringförmigen Strömungsspalt ungefähr 2,5xD ist.
[0019] Mit ihrem oberen Ende münden die beiden Rohrspiralen 36 und 38 jeweils in einen Anschlussstutzen
40, 42. Mittels dieser Anschlussstutzen 40, 42 können die beiden Rohrspiralen 36,
38 an ein Verteilernetz 44 eines Wärmeträgers (z.B. ein Wärmeträgeröl) angeschlossen
werden.
[0020] Mit ihrem unteren Ende 46, 48 münden die beiden Rohrspiralen 36 und 38 jeweils in
das unter Ende des Gehäusekerns 32. Letzterer ist als geschlossener, rohrförmiger
Hohlkörper ausgebildet und weist an seinem oberen Ende einen Auslassstutzen 50 auf.
Dieser Auslassstutzen 50 ist an eine Rücklaufleitung 44' für den Wärmeträger angeschlossen.
[0021] Im Gehäusekern 32 ist ein Verdrängungskörper 52 angeordnet, der innerhalb des Gehäusekerns
32 einen ringförmigen Strömungsspalt 54 für den Wärmeträger abgrenzt. Der Wärmeträger
wird folglich durch die Anschlussstutzen 40, 42 in die Rohrspiralen 36, 38 eingeleitet,
durchströmt diese Rohrspiralen 36, 38, wird in das unter Ende des Gehäusekerns 32
eingeleitet, strömt im Gehäusekern 32 durch den ringförmigen Strömungsspalt 54, wobei
die Außenwand des Gehäusekerns 32 erhitzt wird. Anschließend wird der Wärmeträger
über den Auslassstutzen 50 in die Rücklaufleitung 44' eingeleitet.
[0022] Mit dem Bezugszeichen 60 ist ein äußerer Mantel bezeichnet der das Außengehäuse 16
zwischen dem Einlassstutzen 26 und dem Auslassstutzen 28 derart umgibt, dass hier
um das Außengehäuse 16 ein ringförmiger Raum 62 abgegrenzt wird. Über einen Einlassstutzen
64 und einen Auslassstutzen 66 ist auch dieser ringförmige Raum 62 an das Wärmeträger-Verteilernetz
angeschlossen, wobei der Wärmeträger beim Durchströmen des ringförmigen Raums 62 die
Außenwand des Außengehäuses 16 beheizt.
[0023] Im Wärmetauscherinnenraum 30 wird der pneumatische Förderstrom durch den ringförmigen
Strömungsspalt 34 geleitet und wird in diesem von den beiden beheizten Rohrspiralen
36, 38, der beheizten Wand des Gehäusekerns 16 und der beheizten Wand des Außengehäuses
16 aufgewärmt, bevor er den Wärmetauscher 10 über den Auslassstutzen 28 verlässt.
[0024] Es bleibt anzumerken, dass der Gehäusekern 32 und die beiden Rohrspiralen 36, 38
eine Einheit ausbilden die von einem zylindrischen Ringflansch 70 getragen wird. Durch
diesen zylindrischen Ringflansch 70, der zwischen dem Außengehäuse 16 und dem oberen
Klöpperboden 24 angeordnet ist, sind die beiden Anschlussstutzen 40, 42 und der Auslassstutzen
50 herausgeführt. Der Gehäusekern 32 und die beiden Rohrspiralen 36, 38 lassen sich
folglich sehr einfach als Einheit mit ihren Anschlussstutzen 40, 42, 50 ein- und ausbauen.
[0025] Mit dem beschrieben Wärmeaustauscher 10 lässt sich ein wirksames und homogenes Aufwärmen
eines pneumatischen Förderstroms erzielen. Zudem ist der vorgestellte Wärmeaustauscher
10 äußerst kompakt und die inneren Heizelemente (d.h. die Rohrspiralen 36, 38 und
der beheizte Gehäusekern 32) lassen sich auf einfachste Art und Weise austauschen.
1. Wärmeaustauscher für einen pneumatischen Förderstrom umfassend:
ein zylindrisches Außengehäuse mit einem ersten Ende und einem zweiten Ende, einem
Einlassstutzen für den pneumatischen Förderstrom an seinem ersten Ende und einem Auslassstutzen
für den pneumatischen Förderstrom an seinem zweiten Ende;
gekennzeichnet durch
einen Gehäusekern der innerhalb des zylindrischen Außengehäuses derart angeordnet
ist, dass er hierin einen ringförmigen Strömungsspalt für den pneumatischen Förderstrom
abgrenzt; und
eine erste Rohrspirale die im ringförmigen Strömungsspalt angeordnet und an eine Wärmeträgerverteilung
anschließbar ist.
2. Wärmeaustauscher nach Anspruch 1, umfassend eine zweite Rohrspirale, die im ringförmigen
Strömungsspalt angeordnet und an eine Wärmeträgerverteilung anschließbar ist, wobei
die erste und zweite Rohrspirale unterschiedliche Durchmesser aufweisen und die Windungen
der ersten Rohrspirale zwischen den Windungen der zweiten Rohrspirale liegen.
3. Wärmeaustauscher nach Anspruch 2, wobei die Breite (B) des ringförmigen Strömungsspalt
dem 2,5-fachen bis 3-fachen Außendurchmesser des Rohrs entspricht, aus dem die Rohrspiralen
hergestellt sind.
4. Wärmeaustauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Gehäusekern ein geschlossener
Hohlkörper ist, und die erste Rohrspirale in diesen Hohlkörper derart einmündet, dass
er vom Wärmeträger durchströmt wird.
5. Wärmeaustauscher nach Anspruch 4, wobei die zweite Rohrspirale ebenfalls in den Hohlkörper
einmündet, und der Hohlkörper einen gemeinsamen Anschlussstutzen für eine Wärmeträger-Rücklaufleitung
aufweist.
6. Wärmeaustauscher nach Anspruch 4 oder 5, wobei der Gehäusekern und die erste Rohrspirale
eine Einheit ausbilden die von einem gemeinsamen Flansch getragen wird.
7. Wärmeaustauscher nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei der Gehäusekern einen Verdrängungskörper
aufweist, der innerhalb des Gehäusekerns derart angeordnet ist, dass er hierin einen
ringförmigen Strömungsspalt für den Wärmeträger abgrenzt.
8. Wärmeaustauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend einen äußeren Mantel,
der das Außengehäuse derart umgibt, dass um dieses Außengehäuse einen ringförmigen
Raum für den Wärmeträger abgrenzt.
9. Pneumatische Fördervorrichtung umfassend einen Wärmetauscher nach einem der Ansprüche
1 bis 8, wobei an den Einlassstutzen und den Auslassstutzen des Wärmetauschers jeweils
eine pneumatische Förderleitung angeschlossen ist, derart dass ein pneumatischer Förderstrom
durch den Wärmetauscher geleitet wird.
10. Verfahren zum Aufwärmen von Kohlenstaub, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlenstaub als pneumatischer Förderstrom durch einen Wärmetauscher nach einem
der Ansprüche 1 bis 8 geleitet wird.