[0001] Die Erfindung betrifft eine Antenneneinrichtung für den Signalempfang, insbesondere
zum Empfang von digitalen Fernsehsignalen, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der nicht vorveröffentlichten DE 102 20 670.8 ist eine Antenneneinrichtung für
den Signalempfang, insbesondere zum Empfang von digitalen Fernsehsignalen, bekannt.
Diese Antenneneinrichtung umfaßt eine Antenne mit einer Antennenstruktur, die auf
den zu empfangenen Frequenzbereich abgestimmt ist. An dem Fußpunkt der Antennenstruktur
werden die empfangenen Signale ausgekoppelt und über ein Kabel einem signalverarbeitenden
Gerät zugeführt.
[0003] Aus der ebenfalls nicht vorveröffentlichten DE 102 20 669.4 ist eine Mantelwellensperre
bekannt, die dem Fußpunkt einer Antenne nachgeschaltet ist, um wirksam die Entstehung
von Hochfrequenzleistungen auf dem Außenleiter des Antennenkabels zu unterdrücken.
[0004] Der vorgenannte Stand der Technik stellt also eine einzige Antenneneinrichtung bereit,
die auf einen vorgebbaren Frequenzbereich abgestimmt ist. Sollen bei einer Antenne,
wie sie aus der DE 102 20 670.8 bekannt ist, weitere Frequenzbereiche empfangen werden,
ist für jeden weiteren Frequenzbereich eine eigene Antenne bzw. darauf abgestimmte
Antennenstruktur erforderlich. Dies erhöht den baulichen Aufwand der gesamten Antenneneinrichtung.
[0005] Der Empfang von weiteren Frequenzbereichen neben dem eigentlichen Frequenzbereich,
auf den die Antenne der DE 102 20 669.4 abgestimmt ist, ist bei der hieraus bekannten
Antenneneinrichtung nicht möglich, da aufgrund der dem Fußpunkt der Antenne nachgeschalteten
Mantelwellensperre der Empfang weiterer Frequenzbereiche nicht möglich ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Antenneneinrichtung bereitzustellen,
insbesondere eine Antenneneinrichtung für den Signalempfang von digitalen Fernsehsignalen,
mit der mit einfachen Mitteln neben dem Frequenzbereich, der mit der Antenne empfangen
werden kann, zumindest ein weiterer Frequenzbereich empfangen werden kann.
[0007] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß zwischen der Mantelwellensperre, die den Fußpunkt
der Antenne bzw. der Antennenstruktur nachgeschaltet ist, und dem signalverarbeitenden
Gerät zumindest eine weitere Mantelwellensperre vorgesehen ist und der Bereich des
Kabels zwischen der dem Fußpunkt der Antenne nachgeschalteten Mantelwellensperre und
der zumindest weiteren Mantelwellensperre als Antenne für zumindest einen weiteren
Frequenzbereich wirkt. Der Aufbau einer solchen erfindungsgemäßen Antenneneinrichtung
hat mehrere Vorteile. Zunächst kann die Antenne bzw. die Antennenstruktur optimal
auf den Empfang eines ersten Frequenzbereiches abgestimmt werden. Die empfangenen
Signale werden am Fußpunkt der Antenne bzw. der Antennenstruktur über eine erste Mantelwellensperre
in das Antennenkabel eingespeist und dem signalverarbeitenden Gerät zugeführt. Mit
der ersten Mantelwellensperre wird wirksam die Entstehung von Hochfrequenzleistungen
auf dem Antennenkabel, bzw. dem Außenleiter des Antennenkabels, unterdrückt. Ergänzend
hierzu ist der ersten Mantelwellensperre eine weitere Mantelwellensperre nachgeschaltet,
die bewirkt, daß das Antennenkabel, insbesondere der Außenleiter eines Koaxialkabels,
zwischen den beiden Mantelwellensperren als Antenne für den zumindest weiteren Frequenzbereich
wirkt. Dabei ist die weitere Mantelwellensperre so dimensioniert, daß sie nur selektiv
in diesem zu empfangenen Frequenzbereich wirkt und Frequenzbereiche oberhalb und/oder
unterhalb dieses Frequenzbereiches dadurch nicht bedämpft werden. Durch das Einfügen
einer an sich bekannten Mantelwellensperre, wobei es auf die Bauart der Mantelwellensperre
nicht ankommt, im Bereich des Kabels zwischen der dem Fußpunkt der Antenne nachgeschalteten
Mantelwellensperre und dem signalverarbeitenden Gerät wirkt das Antennenkabel an sich
als Antenne für einen weiteren Frequenzbereich, neben dem Frequenzbereich, der an
sich von der schon vorhandenen Antenne bzw. der Antennenstruktur empfangen wird. So
ist beispielsweise die Antenne bzw. die Antennenstruktur so ausgebildet, daß sie Signale
im UHF-Bereich (Frequenzbereich von 470 bis 860 Megahertz) empfängt. Dabei bedämpft
die Mantelwellensperre, die dem Fußpunkt der Antennenstruktur nachgeschaltet ist,
das UHF-Band. Von dieser ersten Mantelwellensperre wird ein weiterer Frequenzbereich
(z. B. VHF, 170 bis 230 Megahertz) nicht bedämpft. Das Antennenkabel, welches durch
eine zumindest weitere Mantelwellensperre für VHF begrenzt wird, empfängt auf dem
Außenleiter (wenn es sich bei dem Antennenkabel um ein Koaxialkabel beispielsweise
handelt) zusätzlich VHF und speist das empfangene Signal über die erste Mantelwellensperre,
welche VHF nicht bedämpft, in den Innenleiter des Antennenkabels ein. So kann alleine
durch den Einsatz einer weiteren Mantelwellensperre ein weiterer Frequenzbereich empfangen
werden, ohne daß bauliche, strukturelle oder zusätzliche Maßnahmen an der Antenne
der Antenneneinrichtung erforderlich sind. Die zweite Mantelwellensperre bewirkt also
damit, daß das an sich vorhandene Antennenkabel als weitere Antenne für den weiteren
Frequenzbereich fungiert.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der erfindunsgemäßen Antenneneinrichtung, auf das diese jedoch
nicht beschränkt ist, ist in der Figur gezeigt und im folgenden beschrieben.
[0010] Die Figur zeigt eine Antenneneinrichtung 1, die eine Antenne 2 (oder eine Antennenstruktur)
aufweist, wie sie beispielsweise aus der DE 102 20 670.8 bekannt ist. Die Antenne
2, bei der es sich auch um andere Antennen als planare Flächen handeln kann, ist auf
den zu empfangenen Frequenzbereich, zum Beispiel UHF im Frequenzbereich von 470 bis
860 Megahertz abgestimmt. Zwecks Abschirmung ist eine Masse 3 (Massefläche oder dergleichen)
um einen Fußpunkt 4 der Antenne 2 herum vorhanden, wobei die von der Antenne 2 empfangenen
Signale am Fußpunkt 4 in ein Kabel (Antennenkabel, wie beispielsweise ein Koaxialkabel
mit einem Innenund einem Außenleiter) eingespeist werden. Über dieses Kabel 5 gelangen
die empfangenen Signale zu einem signalverarbeitenden Gerät 6 (wie beispielsweise
einem Receiver, Fernseher oder dergleichen). Zur wirksamen Unterdrückung von Hochfrequenzleistungen
auf dem Kabel 5 ist dem Fußpunkt 4 der Antenne 2 eine erste Mantelwellensperre 7 nachgeschaltet,
die den von der Antenne 2 empfangenen Frequenzbereich (hier beispielsweise UHF 470
bis 860 Megahertz) bedämpft. Die Frequenzbereiche unterhalb und/oder oberhalb dieses
ersten Frequenzbereiches (UHF) werden hingegen nicht bedämpft. Zur Bedämpfung dieser
Frequenzbereiche ist eine weitere, zweite Mantelwellensperre 8 zwischen der ersten
Mantelwellensperre 7 und dem signalverarbeitenden Gerät 6 vorgesehen. Diese weitere
Mantelwellensperre 8 bewirkt, daß über den Außenleiter des Kabels 5 zusätzlich ein
weiterer Frequenzbereich (z. B. VHF 170 bis 230 Megahertz) empfangen und das empfangene
Signal über die erste Mantelwellensperre 7, welche den zweiten Frequenzbereich nicht
bedämpft, in den Innenleiter des Kabels 5 eingespeist wird. Zur Abstimmung, inwieweit
der zweite Frequenzbereich von der zweiten Mantelwellensperre 8 bedämpft wird, ist
es erfindungsgemäß vorgesehen, daß ein Abstand 9 der zumindest zwei Mantelwellensperren
7, 8 in etwa eine Wellenlänge des zumindest weiteren Frequenzbereiches, insbesondere
eines Mittelwertes oder der mittleren Frequenz dieses Frequenzbereiches, beträgt.
Soll also über den Bereich des Kabels 5 zwischen den beiden Mantelwellensperren 7,
8 der Frequenzbereich 170 bis 230 Megahertz (VHF) empfangen werden, muß der Abstand
der beiden Mantelwellensperren 7, 8 auf dem Kabel 5 etwa 1,7 Meter betragen.
[0011] Insgesamt steht mit der erfindungsgemäßen Antenneneinrichtung 1, wie sie in der Figur
gezeigt ist, eine einfache und kostengünstig zu realisierende Möglichkeit zur Verfügung,
zumindest zwei Frequenzbereiche empfangen zu können, ohne daß hierfür zwei auf diese
Frequenzbereiche abgestimmte Antennen 2 vorgesehen sein müssen. Der Einfachheit halber
wird gemäß der Erfindung durch das Vorsehen zumindest einer weiteren Mantelwellensperre
der überraschende Effekt ausgenutzt, daß das ohnehin erforderliche Antennenkabel für
den zumindest zweiten Frequenzbereich als Antenne wirkt. Die vorstehend genannten
Frequenzbereiche (UHF, VHF) sind beispielhaft und sollen der Erläuterung der Erfindung
dienen, ohne daß diese darauf eingeschränkt ist. Selbstverständlich ist es möglich,
durch Variation der Form bzw. der Bauart der Antenne 2, der Anordnung der Mantelwellensperren
7, 8 und des Kabels 5, vor allen Dingen durch die Bauart und Anordnung der zumindest
weiteren Mantelwellensperre 8 auf, in oder an dem Kabel 5, die Frequenzbereiche zu
variieren.
1. Antenneneinrichtung (1) für den Signalempfang, insbesondere zum Empfang von digitalen
Fernsehsignalen, mit einer Antenne (1), an deren Fußpunkt (4) Signale in einem ersten
Frequenzbereich über eine Mantelwellensperre (7) ausgekoppelt und über ein Kabel (5)
einem signalverarbeitenden Gerät (6) zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Mantelwellensperre (7) und dem signalverarbeitenden Gerät (6) zumindest
eine weitere Mantelwellensperre (8) vorgesehen ist und der Bereich des Kabels (5)
zwischen der Mantelwellensperre (7) und der zumindest weiteren Mantelwellensperre
(8) als Antenne für zumindest einen weiteren Frequenzbereich wirkt.
2. Antenneneinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kabel (5) ein Koaxialkabel mit einem Innen- und einem Außenleiter ist, wobei
die Signale des zumindest einen weiteren Frequenzbereiches über den Außenleiter zwischen
den zumindest zwei Mantelwellensperren (7, 8) empfangen und in den Innenleiter des
Kabels (5) eingespeist werden.
3. Antenneneinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (9) der zumindest zwei Mantelwellensperren (7, 8) in etwa eine Wellenlänge
des zumindest weiteren Frequenzbereiches bzw. einer mittleren Frequenz oder des Mittelwertes
des weiteren Frequenzbereiches beträgt.
4. Antenneneinrichtung (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Frequenzbereich UHF (470 bis 860 Megahertz) und der zumindest weitere Frequenzbereich
VHF (170 bis 230 Megahertz) ist.