[0001] Die Erfindung betrifft eine Trocknungsanlage zur Trocknung eines Tabakgutes, die
eine Trocknungsvorrichtung zur Trocknung des durch die Trocknungsvonichtung geführten
Gutes und eine Meßeinrichtung zur Erzeugung eines Meßsignals, das mit der Eingangsfeuchte
des Guts vor seiner Zuführung zur Trocknungsvorrichtung zusammenhängt, umfaßt. Die
Erfindung betrifft weiterhin ein entsprechendes Trocknungsverfahren.
[0002] Bei schwankender Eingangsfeuchte eines Tabakprodukts vor der Zuführung zu der Trocknungsvorrichtung
ist es zur Konstanthaltung der Ausgangsfeuchte nach Verlassen der Trocknungsvorrichtung
bekannt, die Trocknungsvorrichtung so anzusteuern, daß darin mehr oder weniger Wasser
verdampft wird, beispielsweise durch Regelung der Verdampfungstemperatur. Da die Energieübertragung
in der Trocknungsvorrichtung relative träge ist, ist die Konstanthaltung der Ausgangsfeuchte
nicht zufriedenstellend.
[0003] Es ist weiterhin bekannt, in die Trocknungsvorrichtung in Abhängigkeit der ursprünglichen
Produktfeuchte Wasser zur Verdampfung zuzugeben, um bei konstanter verdampfter Wassermenge
eine konstante Ausgangsfeuchtigkeit zu erreichen. Dies ist einerseits umständlich,
da Einrichtungen zur geregelten Zugabe von Wasser vorgesehen sein müssen, und andererseits
Energie vergeudend, da die Verdampfung des zugegebenen Wassers zusätzliche Energie
erfordert.
[0004] Die DE 33 36 632 C2 offenbart eine Vorrichtung zum Trocknen von Tabakblättern, bei
der die Geschwindigkeit, mit der die Blätter zugeführt werden, durch manuelle Veränderung
der Breite einer Zufuhreinrichtung verstellbar ist.
[0005] Aus der EP 0 481 110 B 1 ist eine Trommel-Verdampfungsvorrichtung bekannt, bei der
ein in der Trommel angeordnetes Förderband verschiebbar ist, wobei in Abhängigkeit
der Endfeuchte des Produkts das Förderband so weit in die Trommel hinein verschoben
wird, daß die gewünschte Produktfeuchte erreicht wird. Verändert wird hierbei die
Verweildauer des Tabaks im Trockner. Die Verschiebung des Förderbandes erfordert eine
aufwendige Mechanik.
[0006] Aus der GB 1 452 664 ist eine Befeuchtungs- und Sossieranlage für einen Tabakstrom
bekannt. Die Anlage umfaßt eine Sossierstation, eine Eingangsfeuchtemeßeinrichtung
und eine Bandwaage. Aus den entsprechenden Signalen bestimmt ein Computer die Trockenmasse
des Tabaks. Die Geschwindigkeit der Bandwaage wird so gesteuert, daß die Trockenmasse
des der Sossierstation zugeführten Tabaks einen voreingestellten Wert aufweist. Um
eine konstante Ausgangsfeuchte zu erzielen, werden Befeuchtungsdüsen innerhalb der
Sossierstation angesteuert.
[0007] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Trocknungsanlage bereitzustellen,
bei der mit einfachen Mitteln eine zuverlässige Konstanthaltung der Ausgangsfeuchte
erzielt wird.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen der Ansprüche 1 und 12, insbesondere
dadurch, daß die Trocknungsanlage eine Steuerungseinrichtung zur Steuerung des durch
die Trocknungsvorrichtung geführten Gutsmassenstroms in Abhängigkeit des Meßsignals
umfaßt, wobei eine variable Steuerung des Gutsmassenstroms derart erfolgt, daß bei
höherer Eingangsfeuchte ein geringerer Gutsmassenstrom durch die Trocknungsvorrichtung
geführt wird und umgekehrt. Durch die Steuerung des Gutsmassenstroms ist auf einfache
Weise die der Trocknungsvorrichtung zugeführte Wassermenge steuerbar. Bei höherer
Eingangsfeuchte wird zur Konstanthaltung der Ausgangsfeuchte ein geringerer Gutsmassenstrom
durch die Trocknungsvorrichtung geführt und umgekehrt. Dabei kann die pro Zeiteinheit
verdampfte Wassermenge und insbesondere die Verdampfungstemperatur in der Trocknungsvorrichtung
konstant gehalten werden. Die mit der Trägheit der Energieübertragung in der Trocknungsvorrichtung
verbundenen Probleme des Standes der Technik werden erfindungsgemäß vermieden.
[0009] Der Begriff "Massenstrom" bezeichnet die pro Zeiteinheit transportierte Masse, die
beispielsweise in kg/h angegeben wird.
[0010] Die Steuerungseinrichtung ist nicht auf Steuerung im engen Sinne beschränkt, sondern
kann auch Regelung umfassen, beispielsweise die bevorzugte Regelung in Abhängigkeit
eines Ausgangsfeuchtemeßsignals. "Steuerungseinrichtung" steht daher stellvertretend
für "Steuerungs- und/oder Regelungsvorrichtung".
[0011] Die Steuerung kann vorzugsweise durch Steuerung des der Trocknungsvorrichtung zugeführten
Gutsmassenstroms erfolgen. Dies erlaubt die Verwendung bekannter Verdampfungsvorrichtungen
mit konstanter Transportgeschwindigkeit. Die Steuerung des durch die Trocknungsvorrichtung
geführten Gutsmassenstroms kann auf einfache Weise beispielsweise durch die Steuerung
eines gegebenenfalls vorgesehenen Förderbandes erfolgen. Dabei kann es sich beispielsweise
um ein Zuförderband einer Zuführeinheit zum Zuführen der Gutsmasse zu der Trocknungsvorrichtung
handeln. Es ist aber auch möglich, daß die Steuerungseinrichtung auf eine Transporteinrichtung
zum Transport des Guts durch die Trocknungsvorrichtung einwirkt, so daß der zugeführte
Gutsmassenstrom nicht zwingend veränderbar sein muß.
[0012] Vorzugsweise ist die Meßeinrichtung eine Feuchtemeßeinrichtung. Es kann sich insbesondere
um eine Feuchtemeßeinrichtung zur Messung der Eingangsfeuchte des Guts vor seiner
Zuführung zur Trocknungsvorrichtung handeln. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Allgemein ist lediglich erforderlich, daß die gemessene Größe mit der Eingangsfeuchte
zusammenhängt. Daher kann es sich beispielsweise auch um eine Waage zur Messung der
Gutseingangsmasse handeln, da die Gutseingangsfeuchte f
e wie folgt mit der Gutseingangsmasse m
e(Gut) zusammenhängt:

wobei m
e(Trockengut) die Eingangsmasse des Trockenguts bezeichnet. Vereinfacht gesagt steigt
mit zunehmender Feuchte das Gutseingangsgewicht bei gleichem Volumen. Beispielsweise
ist näherungsweise m
e(Trockengut) aus der bekannten Dichte ρ
e des Trockenguts bei Annahme eines konstanten Volumens unabhängig von der Feuchte
f
e bekannt. Daher muß nicht unbedingt ein Eingangsfeuchtesensor vorgesehen sein, auch
wenn dies meßtechnisch genauer und daher vorteilhaft ist.
[0013] Auch die Gutsausgangsfeuchte hängt mit der Gutseingangsfeuchte zusammen und kann
als Meßgröße im Sinne der Erfindung dienen. Andere Meßgrößen wie beispielsweise die
Gutseingangsdichte sind denkbar. Die Messung einer anderen Größe als der Gutseingangsfeuchte
kann eine entsprechende Kalibrierung erforderlich machen.
[0014] Vorzugsweise ist ein Ausgangsfeuchtemeßsensor zur Messung der Ausgangsfeuchte des
Guts nach dem Verlassen der Trocknungsvorrichtung vorgesehen. Dies erlaubt eine Kontrolle
der gewünschten Zielgröße und eine Regelung des durch die Trocknungsvorrichtung geführten
Gutsmassenstroms in Abhängigkeit eines von der Ausgangsfeuchtemeßeinrichtung ausgegebenen
Ausgangsfeuchtemeßsignals, wodurch eine höhere Genauigkeit hinsichtlich der gewünschten
konstanten Ausgangsfeuchte erzielbar ist.
[0015] Vorzugsweise ist eine Waage zur Messung der Eingangsmasse des Guts vor seiner Zuführung
zur Trocknungsvorrichtung vorgesehen. Dies kann die Einstellung bzw. Steuerung des
gewünschten Eingangsgutsmassenstroms erleichtern, ist jedoch hierfür nicht zwingend
erforderlich.
[0016] Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
und der folgenden Beschreibung der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen hervor. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Ansicht einer Trocknungsanlage;
- Fig. 2:
- eine schematische Ansicht einer weiteren Trocknungsanlage;
- Fig. 3:
- eine schematische Ansicht einer dritten Trocknungsanlage; und
- Fig. 4:
- eine schematische Darstellung verschiedener Trockungsvorgänge.
[0017] Das zu trocknende Tabakgut 11 wird mittels einer Zuführeinheit, die das Zuförderband
10 umfaßt, in Pfeilrichtung zugeführt. Am abschließenden Ende des Zuförderbandes wird
das Gut 11 der Trocknungsvorrichtung 13 zugeführt. In der Trocknungsvorrichtung 13
bewirken nicht gezeigte Heizeinrichtungen eine Erwärmung des durch die Trocknungsvorrichtung
13 geführten Guts 11, um eine Verdampfung von in dem Gut 11 enthaltenem Wasser und
somit eine Trocknung des Guts 11 zu bewirken. Das getrocknete Gut wird nach Verlassen
der Trocknungsvorrichtung 13 mittels des weiteren Förderbandes 18 nachfolgenden Verarbeitungsstufen
zugeführt.
[0018] Bei der Trocknungsvorrichtung 13 aus Fig. 1 kann es sich beispielsweise um einen
Stromtrockner, einen Trommeltrockner, einen Wirbelschichttrockner oder einen anderen
dem Fachmann geläufigen Trockner handeln. Im Fall der Fig. 2 und 3 umfaßt die Trocknungsvorrichtung
13 eine Verdampfungskammer 19, wobei das Gut 11 mittels einer Transportvorrichtung,
die hier als Förderband 12 ausgebildet ist, durch die Verdampfungskammer 19 geführt
wird. Bei anderen Ausführungsformen kann das Gut von einem energieübertragenden Medium,
beispielsweise heißem Gas, verwirbelt und/oder transportiert werden. Separate Fördereinrichtungen
in der Trocknungsvorrichtung 13 sind daher nicht zwingend erforderlich.
[0019] Mittels des Eingangsfeuchtesensors 14 wird die Eingangsfeuchte des Guts 11 bestimmt
und ein entsprechendes Gutseingangsfeuchtesignal f
e an die Steuerungseinrichtung 15 übermittelt. Mittels des Ausgangsfeuchtesensors 16
wird die Ausgangsfeuchte f
a des Guts 11 bestimmt und ein entsprechendes Gutsausgangsfeuchtesignal an die Steuerungseinrichtung
15 übermittelt. Mittels der Waage 17 wird die Eingangsmasse m
e des Guts 11 bestimmt und ein entsprechendes Gutseingangsmassesignal an die Steuerungseinrichtung
15 übermittelt.
[0020] Die Steuerungseinrichtung 15 steuert den durch die Trocknungsvorrichtung 13 geführten
Gutsmassenstrom in Abhängigkeit mindestens eines der Meßsignale f
e, f
a, m
e mit dem Ziel, die Gutsausgangsfeuchte f
a konstant zu halten. Zu diesem Zweck wird in den in Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispielen
die Zuführvorrichtung angesteuert, um den der Trocknungsvorrichtung 13 zugeführten
Gutseingangsmassenstrom zu regeln. Dies kann beispielsweise durch Steuerung der Fördergeschwindigkeit
des Zuförderbandes 10 geschehen, wie in Fig. 1 und 2 gezeigt. Der einzustellende,
durch die Trocknungsvorrichtung 13 zu führende Massenstrom m/Δt läßt sich näherungsweise
durch folgende Beziehung ermitteln:

[0021] Dabei bezeichnet m
V(H
2O)/Δt die pro Zeiteinheit in der Trocknungsvorrichtung 13 verdampfte Wassermasse und
f
a* die gewünschte Ausgangsfeuchte (Sollwert). Wenn zweckmäßigerweise die Verdampfungsparameter,
d.h. die Verdampfungstemperatur und die Heizleistung konstant gehalten werden, ist
die pro Zeiteinheit in der Trocknungsvorrichtung 13 verdampfte Wassermenge m
V(H
2O)/Δt etwa konstant und näherungsweise nicht von der Menge bzw. Transportgeschwindigkeit
des durch den Verdampfungsraum geführten Gutes abhängig. Durch Einsetzen der Meßgröße
f
e in obige Formel kann dann mittels der obigen Formel der einzustellende Massenstrom
m/Δt durch die Trocknungsvorrichtung 13 ermittelt werden. Die Steuerung erfolgt in
den Beispielen der Fig. 1 und 2 durch Veränderung der Zufördergeschwindigkeit des
Zuförderbandes 10, bis das mittels der Waage gemessene Eingangsmassensignal m
e für das von der Waage erfaßte Transportintervall Δt mit dem mittels der obigen Formel
bestimmten Sollwert übereinstimmt. In Fig. 1 und 2 wird daher der Massenstrom m/Δt
durch die Trocknungsvorrichtung 13 durch entsprechende Veränderung des Gutseingangsmassenstroms
m
e/Δt verändert.
[0022] Bei der Waage 17 zur Messung des Eingangsmassesignals kann es sich beispielsweise
um eine Bandwaage, beispielsweise als Einheit mit dem Zuförderband 10, handeln. Andere
Ausführungsformen, beispielsweise eine Prallplattenwaage, sind möglich. Vorzugsweise
ist die Integrationsstrecke der Waage 17, d.h. die in dem Meßvorgang erfaßte Meßstrecke,
zur Verbesserung der Genauigkeit möglichst gering. Vorzugsweise sind aus denselben
Gründen die Waage 17 und/oder der Eingangsfeuchtesensor 14 möglichst dicht an der
Trocknungsvorrichtung 13 angeordnet, um eine möglichst zeitnahe Steuerung zu ermöglichen
bzw. damit Veränderungen auf der Strecke zwischen dem jeweiligen Meßgerät und der
Trocknungsvorrichtung 13 und sonstige vergleichbare Fehlerquellen einen möglichst
geringen Einfluß haben.
[0023] Die Messung beispielsweise der Eingangsfeuchte f
e reicht grundsätzlich aus, um eine Steuerung des durch die Trocknungsvorrichtung 13
geführten Gutsmassenstroms in Abhängigkeit des entsprechenden Meßsignals zur Erzielung
einer konstanten Ausgangsfeuchte vornehmen zu können. Vorzugsweise wird die Ausgangsfeuchte
f
a (Istwert) meßtechnisch ermittelt, um eine Korrektur bzw. einen Abgleich dieser Zielgröße
mit der Sollgröße f
a* vornehmen zu können. Dies kann beispielsweise durch Einfügung eines Korrekturfaktors
f
a*/f
a in die obige Formel erreicht werden. Hierdurch kann beispielsweise der für die Erwärmung
des Tabaks erforderliche Energieverbrauch ausgeglichen werden.
[0024] Es kann anstelle der Eingangsfeuchte f
e auch eine andere Meßgröße wie beispielsweise die Ausgangsfeuchte f
a oder die Gutseingangsmasse m
e als Steuerungsgrundlage dienen; die Messung der Eingangsfeuchte ist dann nicht zwingend
erforderlich.
[0025] Im Beispiel der Fig. 1 bis 3 kann auf eine meßtechnische Bestimmung der Gutseingangsmasse
m
e auch verzichtet werden. In diesem Fall kann die einzustellende Zuführgeschwindigkeit
entweder berechnet oder insbesondere mittels einer gespeicherten Kalibrierungskurve
bestimmt werden. Es kann daher unter Umständen eine Kalibrierung der Zuführgeschwindigkeit
für verschiedene Werte des entsprechenden Meßsignals erforderlich sein. Allgemein
können nicht gemessene Größen beispielsweise berechnet oder mittels gespeicherter
Kalibrierungskurven bestimmt werden. Es kann beispielsweise eine Kalibrierung des
durch die Trocknungsvorrichtung 13 zu führenden Gutsmassenstroms für verschiedene
Werte des entsprechenden Meßsignals erforderlich sein.
[0026] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 wird die Transportgeschwindigkeit, mit der das
Gut durch die Trocknungsvorrichtung 13 geführt wird, verändert. Dies geschieht beispielsweise
durch Ansteuerung eines Kammerförderbandes 12, das wie in Fig. 3 gezeigt vollständig
oder wie in Fig. 2 gezeigt teilweise in der Trocknungsvorrichtung 13 enthalten sein
kann. Dies ist aber nicht zwingend erforderlich, die Steuerung kann auch ohne separate
Fördereinrichtungen in der Trocknungsvorrichtung 13 erfolgen. Bei einer weiteren Ausführungsform
kann beispielsweise in Fig. 2 die Förderbandgeschwindigkeit des Förderbandes 12 zur
Steuerung des durch die Trocknungsvorrichtung 13 geförderten Gutsmassenstroms angesteuert
werden.
[0027] Anstelle der drei in den Figuren 2 und 3 gezeigten Förderbänder 10, 12 und 18 kann
auch ein einziges durchgehendes Förderband vorgesehen sein.
[0028] Anhand von Fig. 4 sei die Steuerung des durch die Trocknungsvorrichtung 13 geförderten
Gutsmassenstroms anhand eines Beispiels erläutert. In Fig. 4A weist das der Trocknungsvorrichtung
13 zugeführte Gut 11 eine Eingangsfeuchte von 50 % auf. Dies wird zeichnerisch dadurch
verdeutlicht, daß abwechselnd eine Trockengut-Masseeinheit (ein leeres Kästchen) und
eine Wasser-Masseeinheit (ein schraffiertes Kästchen) gezeichnet sind. Der Einfachheit
halber sei angenommen, daß ein Kästchen einer Masse von 1 kg entspricht. Die Verdampfungstemperatur,
die Verdampfungsleistung und sonstige Verdampfungsparameter der Trocknungsvorrichtung
13 seien so eingestellt und werden so konstant gehalten, daß in der Trocknungsvorrichtung
13 pro Sekunde 2 kg Wasser verdampft werden. Es handelt sich dabei um eine Eigenschaft
der Trocknungsvorrichtung 13 unabhängig von der Feuchte und Transportgeschwindigkeit
des durch die Trocknungsvorrichtung 13 geführten Gutes. In Fig. 4A wird beispielsweise
das feuchte Gut mit einem Eingangsmassenstrom von 6 kg/s zugeführt und durch die Trocknungsvorrichtung
13 geführt, wobei es sich aufgrund der eingestellten Transportgeschwindigkeit 1 s
in der Trocknungsvorrichtung 13 aufhalten möge; dies führt zu einer Verdampfung von
2 kg Wasser, so daß die Ausgangsfeuchte des Gutes 25 % beträgt (1 kg Wasser auf 3
kg Trockengut, siehe Fig. 4A). Es sei angenommen, daß dies der gewünschten Ausgangsfeuchte
entspricht.
[0029] Nun sei angenommen, daß sich die Eingangsfeuchte wie in Fig. 4B gezeigt aufgrund
einer Eingangsfeuchteschwankung auf 40 % ändert (2 kg Wasser auf 3 kg Trockengut).
Ohne weitere Maßnahmen würden dann bei ansonsten unveränderten Bedingungen 2 kg Wasser
/ s verdampft werden, so daß die Ausgangsfeuchte wie gezeigt etwa 0 % betragen würde.
Mittels des Eingangsfeuchtesensors 14 wird eine Eingangsfeuchte f
e von 40 % gemessen. Einsetzen dieses Wertes in die obige Formel mit m
V(H
2O)/Δt = 2 kg/s und f
a* = 0.25 ergibt für den einzustellenden, durch den Verdampfungsraum zu fördernden
Massenstrom m/Δt = m
V(H
2O)/Δt · [(1- f
a*)/( f
e - f
a*)] = 10 kg/s. Die Steuerungseinrichtung 15 steuert daher den durch die Trocknungsvorrichtung
13 geführten Gutsmassenstrom auf 10 kg/s.
[0030] Dies kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Beispielsweise kann, wie in den Beispielen
der Fig. 4C und 4E, der Eingangsmassenstrom von 5 kg/s auf 10 kg/s verdoppelt werden.
Dies kann beispielsweise, wie im Beispiel der Fig. 4C, durch Verdoppelung der Zuführgeschwindigkeit
erreicht werden, wie durch den Doppelpfeil angedeutet. Im Beispiel der Fig. 4C bleibt
die Transportgeschwindigkeit durch die Trocknungsvorrichtung 13 unverändert im Vergleich
zum vorigen, in Fig. 4B gezeigten Zustand. Da das Gut daher unverändert 1 s in der
Trocknungsvorrichtung 13 verbleibt und dabei 2 kg Wasser verdampft werden, verläßt
das Gut die Trocknungsvorrichtung 13 mit 8 kg/s und der gewünschten Feuchte von 25
% (s. Fig. 4C).
[0031] Im Beispiel der Fig. 4E bleibt die Zuführgeschwindigkeit unverändert, jedoch wird
die Massenbelegung des Zuförderbandes pro Bandstrecke verdoppelt. Das Ergebnis ist
dasselbe wie in Fig. 4C gezeigt.
[0032] Im Beispiel der Fig. 4D bleibt der Eingangsmassenstrom unverändert, jedoch wird die
Transportgeschwindigkeit durch die Trocknungsvorrichtung 13 verdoppelt. Nun verbleibt
das Gut nur noch 1/2 Sekunde in der Trocknungsvorrichtung 13; in diesem Zeitraum wird
nur 1 kg Wasser in der Trocknungsvorrichtung 13 verdampft. Im Ergebnis verläßt das
Gut die Trocknungsvorrichtung 13 mit 4 kg/s und der gewünschten Feuchte von 25 % (s.
Fig. 4D).
[0033] Mischformen aller Art zwischen den Beispielen der Fig. 4C, 4D und 4E sind möglich.
Beispielsweise könnte das Gut mit 8 kg/s zugefördert und mit einer um 25 % erhöhten
Geschwindigkeit durch die Trocknungsvorrichtung 13 gefördert werden. Allerdings sind
die Ausführungsformen, bei denen die Transportgeschwindigkeit durch die Trocknungsvorrichtung
13 jederzeit konstant bleibt (beispielsweise Fig. 4C, 4E), bevorzugt gegenüber den
Ausführungsformen, für welche dies nicht zutrifft (beispielsweise Fig. 4D), da dies
die Verwendung bekannter Verdampfungsvorrichtungen mit konstanter Transportgeschwindigkeit
erlaubt.
[0034] Im Falle eines durchgehenden Förderbandes wäre eine Erhöhung der Förderbandgeschwindigkeit
um den Faktor √2 (allgemein Faktor √n) zweckmäßig, um eine Verdoppelung (allgemein
Erhöhung um den Faktor n) des durch die Trocknungsvorrichtung 13 geführten Gutsmassenstroms
zu erzielen.
[0035] Beispielsweise anhand des Vergleichs der Fig. 4A und 4B ist ersichtlich, daß sich
der Gutseingangsmassenstrom bei schwankender Eingangsfeuchte entsprechend von alleine
ändert. Davon zu unterscheiden ist die aktiv gesteuerte Veränderung des Gutseingangsmassenstroms
mittels der Steuerungseinrichtung 15 beispielsweise wie in Fig. 4C und 4E gezeigt.
1. Trocknungsanlage zur Trocknung eines Tabakgutes (11), die eine Trocknungsvorrichtung
(13) zur Trocknung des durch die Trocknungsvorrichtung (13) geführten Gutes (11) und
eine Meßeinrichtung zur Erzeugung eines Meßsignals, das mit der Eingangsfeuchte des
Guts (11) vor seiner Zuführung zur Trocknungsvorrichtung (13) zusammenhängt, umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage eine Steuerungseinrichtung (15) zur Steuerung des durch die
Trocknungsvorrichtung (13) geführten Gutsmassenstroms in Abhängigkeit des Meßsignals
umfaßt, wobei eine variable Steuerung des Gutsmassenstroms derart erfolgt, daß bei
höherer Eingangsfeuchte ein geringerer Gutsmassenstrom durch die Trocknungsvorrichtung
geführt wird und umgekehrt.
2. Trocknungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage zur Steuerung des der Trocknungsvorrichtung (13) zugeführten
Gutsmassenstroms eingerichtet ist.
3. Trocknungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage zur Steuerung der Fördergeschwindigkeit eines Gutsförderbandes
eingerichtet ist.
4. Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrichtung eine Feuchtemeßeinrichtung ist.
5. Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage eine Feuchtemeßeinrichtung (14) zur Messung der Eingangsfeuchte
des Guts (11) vor seiner Zuführung zur Trocknungsvorrichtung (13) umfaßt.
6. Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage eine Waage (17) zur Messung der Eingangsmasse des Guts (11)
vor seiner Zuführung zur Trocknungsvorrichtung (13) umfaßt.
7. Trocknungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage zur Steuerung des durch die Trocknungsvorrichtung (13) geführten
Gutsmassenstroms in Abhängigkeit eines von der Waage (17) ausgegebenen Meßsignals
eingerichtet ist.
8. Trocknungsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Waage (17) als Bandwaage ausgebildet ist.
9. Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage eine Ausgangsfeuchtemeßeinrichtung (16) zur Messung der Ausgangsfeuchte
des Guts (11) nach dem Verlassen der Trocknungsvorrichtung (13) umfaßt.
10. Trocknungsanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknungsanlage zur Regelung des durch die Trocknungsvorrichtung (13) geführten
Gutsmassenstroms in Abhängigkeit eines von der Ausgangsfeuchtemeßeinrichtung (16)
ausgegebenen Meßsignals eingerichtet ist.
11. Trocknungsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Trocknungsvorrichtung (13) geführte Gutsmassenstrom indirekt proportional
zur Differenz zwischen der Eingangsfeuchte und dem Ausgangsfeuchte-Sollwert gesteuert
wird.
12. Trocknungsverfahren zur Trocknung eines Tabakgutes, umfassend das Zuführen des Gutes
zu einer Trocknungsvorrichtung und das Trocknen des durch die Trocknungsvorrichtung
geführten Gutes, gekennzeichnet durch die Erzeugung eines Meßsignals, das mit der Eingangsfeuchte des Guts vor seiner Zuführung
zur Trocknungsvorrichtung zusammenhängt, und die variable Steuerung des der Trocknungsvorrichtung
zugeführten Gutsmassenstroms in Abhängigkeit des Meßsignals derart, daß bei höherer
Eingangsfeuchte ein geringerer Gutsmassenstrom durch die Trocknungsvorrichtung geführt wird und umgekehrt.