[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen der Neigung eines
aus einem Korpus mittels mindestens einer Auszugsführung ausziehbaren Auszugs.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der AT 409 067 B bekannt. Diese Druckschrift offenbart
eine Ausziehführung für Schubladen mit je einer korpusseitigen Tragschiene und je
einer schubladenseitigen Ausziehschiene an den beiden Seiten der Schublade, wobei
die Ausziehschienen bei ihren hinteren Enden mit Haken versehen sind, die horizontale
Haltenasen aufweisen, welche in Montagelage in Öffnungen in der Schublade ragen und
wobei die Position der Haltenasen oder der Haken mit den Haltenasen auf den Ausziehschienen
in vertikaler Richtung verstellbar ist. Durch die Verstellung der Position der Haltenasen
oder der Haken mit den Haltenasen relativ zu den Ausziehschienen wird dabei die Neigung
der Schublade relativ zu den Ausziehschienen verstellt.
[0003] Bei dieser bekannten Vorrichtung ist von Nachteil, daß der Auszug (die Schublade)
und die Ausziehschienen durch eine Verstellschraube unmittelbar miteinander verbunden
sind, so daß die Verstellschraube von der Ausziehschiene gelöst werden muß, damit
der Auszug von den Ausziehschienen abgenommen werden kann.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verstellen
der Neigung eines aus einem Korpus mittels mindestens einer Auszugsführung ausziehbaren
Auszugs zu schaffen, bei welcher der Auszug von der Auszugsführung gelöst werden kann,
ohne daß hierzu ein Verstellelement zum Verstellen der Neigung des Auszugs gelöst
werden muß.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch
1 erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung ein Verstellelement umfaßt,
das einerseits mit dem Auszug und andererseits mit einem Halteelement in Eingriff
steht, wobei das Halteelement mit einer auszugseitigen Führungsschiene der Auszugsführung
lösbar verbindbar ist.
[0006] Der erfindungsgemäßen Lösung liegt somit das Konzept zugrunde, den Auszug und die
auszugseitige Führungsschiene nicht direkt durch ein Verstellelement miteinander zu
verbinden, sondern ein separates Halteelement zwischenzuschalten, so daß das Verstellelement
nicht mit der Auszugsführung selbst, sondern mit dem Halteelement verbunden ist, wobei
das Halteelement seinerseits lösbar mit der auszugseitigen Führungsschiene der Auszugsführung
verbindbar ist und somit der Auszug mit dem Verstellelement und dem Halteelement von
der Auszugsführung abgenommen werden kann, ohne daß das Verstellelement zuvor von
dem Halteelement, von dem Auszug oder von der Auszugsführung gelöst werden muß.
[0007] Vielmehr kann bei der erfindungsgemäßen Lösung der Auszug von der Auszugsführung
abgenommen werden, ohne daß es einer Verstellung des Verstellelements bedarf, so daß
die vor dem Abnehmen des Auszugs von der Auszugsführung eingestellte Neigung des Auszugs
relativ zu der Auszugsführung erhalten bleibt und nach dem Wiederaufsetzen des Auszugs
mit dem Verstellelement und dem Halteelement auf die Auszugsführung keine erneute
Einstellung der gewünschten Neigung des Auszugs erforderlich ist.
[0008] Wenn der Auszug mit einer Frontplatte versehen ist, so kann mittels der Vorrichtung
zum Verstellen der Neigung des Auszugs insbesondere auch die Neigung der Frontplatte
des Auszugs mit eingestellt werden. Insbesondere kann somit mittels der Neigungsverstellungseinrichtung
die Frontplatte genau senkrecht ausgerichtet werden.
[0009] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Verstellelement
zur Neigungsverstellung in seiner Längsrichtung relativ zu dem Auszug bewegbar ist.
[0010] Ferner kann vorgesehen sein, daß das Verstellelement bei der Neigungsverstellung
in seiner Längsrichtung relativ zu dem Halteelement im wesentlichen ortsfest ist.
[0011] Andere Bewegungen des Verstellelements, welche nicht in der Axialrichtung des Verstellelements
erfolgen, sind dabei jedoch zugelassen, insbesondere eine Drehbewegung des Verstellelements.
[0012] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß das Verstellelement mit einem Gewinde, vorzugsweise
mit einem Außengewinde, versehen ist, so daß das Verstellelement durch Drehen des
Verstellelements um seine Längsachse relativ zu dem Gewinde in seiner Längsrichtung
bewegbar ist.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß das Verstellelement in ein an dem Auszug angeordnetes Gewinde, vorzugsweise ein
Innengewinde, eingreift.
[0014] Dieses auszugseitige Gewinde kann beispielsweise an den Auszug angeformt oder in
einen Teil des Auszugs eingeschnitten sein.
[0015] Ferner kann auch vorgesehen sein, daß der Auszug ein Gewindeteil umfaßt, in welches
das Verstellelement eingreift und welches seinerseits mit dem Auszug verbunden, beispielsweise
verklebt, ist und/oder mit einem weiteren an dem Auszug angeordneten Gewinde in Eingriff
steht.
[0016] Durch ein solches Gewindeteil wird erreicht, daß das auszugseitige Gewinde, mit dem
das Verstellelement in Eingriff steht, eine möglichst stabile Ausrichtung zeigt, so
daß ein Verkanten dieses Gewindes relativ zu den anderen Bestandteilen des Auszugs
möglichst vermieden wird.
[0017] Eine besonders einfache und stabile Konstruktion wird erzielt, wenn das weitere Gewinde
vorteilhafterweise einstückig mit einem Boden des Auszugs ausgebildet ist.
[0018] Insbesondere kann das Gewinde an den Boden angeformt oder in den Boden eingeschnitten
sein.
[0019] Um die Stabilität der Ausrichtung des auszugseitigen Gewindes weiter zu erhöhen,
kann vorgesehen sein, daß das Gewindeteil einen Anlageflansch aufweist, mit welchem
das Gewindeteil an einem Boden des Auszugs anliegt.
[0020] Die Neigungsverstellung kann auch bei fertig montiertem Auszug besonders einfach
erfolgen, wenn vorteilhafterweise vorgesehen ist, daß das Verstellelement im montierten
Zustand des Auszugs von der Oberseite des Auszugs aus für eine Neigungsverstellung
zugänglich ist.
[0021] Besonders günstig ist es, wenn das Verstellelement im montierten Zustand des Auszugs
von einem Innenraum eines Aufnahmebehälters des Auszugs aus für eine Neigungsverstellung
zugänglich ist. In diesem Fall ist es möglich, eine Neigungsverstellung auch dann
auszuführen, wenn der Aufnahmebehälter des Auszugs nicht ganz aus dem Korpus herausgezogen
wird oder gar nicht ganz aus dem Korpus herausgezogen werden kann.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das Verstellelement
mit einer Aufnahme für ein Drehwerkzeug, insbesondere für einen Schraubendreher oder
ein Sechskantwerkzeug, versehen, die im montierten Zustand des Verstellelements von
der Oberseite des Auszugs aus zugänglich ist. Auf diese Weise kann das Verstellelement
auch bei fertig montiertem Auszug gedreht werden, um eine Neigungsverstellung des
Auszugs zu bewirken.
[0023] Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn das Verstellelement in einer Durchgangsöffnung
des Auszugs angeordnet ist, welche in einen Innenraum eines Aufnahmebehälters des
Auszugs mündet.
[0024] Der Aufnahmebehälter des Auszugs dient dabei der Aufnahme von in dem Auszug aufzubewahrenden
Gegenständen und kann insbesondere als Wanne oder als Schublade ausgebildet sein.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ferner
vorgesehen, daß das Verstellelement so mit dem Halteelement in Eingriff steht, daß
es an einer Bewegung in seiner Längsrichtung relativ zu dem Halteelement gehindert
ist.
[0026] Ferner kann beispielsweise vorgesehen sein, daß das Verstellelement eine Aufnahme
aufweist, in welche ein Haltebereich des Halteelements eingreift.
[0027] Um das Verstellelement beispielsweise von der Unterseite des Auszugs her in ein auszugseitiges
Gewinde einschrauben zu können, ist es von Vorteil, wenn ein halteelementseitiges
Ende des Verstellelements mit einer Aufnahme für ein Drehwerkzeug, insbesondere für
einen Schraubendreher oder für ein Sechskantwerkzeug, versehen ist.
[0028] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß das
Halteelement eine Durchgangsöffnung aufweist, in welcher das Verstellelement gehalten
ist.
[0029] Zur Art der lösbaren Verbindung zwischen dem Halteelement und der auszugseitigen
Führungsschiene der Auszugsführung wurden bislang noch keine näheren Angaben gemacht.
[0030] Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn das Halteelement mittels mindestens
eines Rastelements mit einer auszugseitigen Führungsschiene der Auszugsführung verrastbar
ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Halteelement ohne Benutzung eines Werkzeugs
mit der auszugseitigen Führungsschiene der Auszugsführung verbunden bzw. von derselben
gelöst werden kann.
[0031] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, daß das Rastelement an einem separat von dem Halteelement
ausgebildeten Rastteil angeordnet ist.
[0032] Dieses Rastteil ist vorzugsweise lösbar mit dem Halteelement verbindbar, vorzugsweise
verrastbar.
[0033] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Rastelement,
durch welches das Halteelement mit der auszugseitigen Führungsschiene verrastbar ist,
eine federnde Rastzunge umfaßt.
[0034] Ferner kann vorgesehen sein, daß das Halteelement in seiner an der auszugseitigen
Führungsschiene montierten Stellung mittels eines Sperrelements an einer Bewegung
längs der Auszugsrichtung relativ zu der auszugseitigen Führungsschiene gehindert
ist, um eine unbeabsichtigte Bewegung des an der Führungsschiene montierten Halteelements
längs der Auszugsrichtung zu vermeiden.
[0035] Ferner ist vorzugsweise vorgesehen, daß die auszugseitige Führungsschiene der Auszugsführung
mindestens eine Haltelasche umfaßt, welche im montierten Zustand des Halteelements
eine Bewegung des Halteelements senkrecht zur Auszugsrichtung der Auszugsführung im
Bereich der Haltelasche relativ zu der auszugseitigen Führungsschiene verhindert.
Dadurch wird vermieden, daß das an der auszugseitigen Führungsschiene montierte Halteelement
sich unbeabsichtigt nach oben oder zur Seite hin relativ zu der auszugseitigen Führungsschiene
bewegt.
[0036] Um das Halteelement in einfacher Weise gemeinsam mit dem Auszug von der Auszugsführung
abnehmen zu können, ist es günstig, wenn das Halteelement an einer von dem Verstellelement
beabstandeten Stelle lösbar mit dem Auszug verbindbar, vorzugsweise verrastbar, ist.
[0037] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß das Halteelement an einer von dem Verstellelement
beabstandeten Stelle mittels einer verformbaren Haltelasche mit dem Auszug verbindbar,
vorzugsweise verrastbar, ist.
[0038] Anspruch 24 ist auf einen Auszug zum Ausziehen aus einem Korpus mittels einer Auszugsführung
gerichtet, der eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verstellen der Neigung des Aufzuges
umfaßt.
[0039] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
[0040] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Unterschranks mit einem aus dem
Unterschrank ausziehbaren Auszug, wobei der Auszug in seiner vollständig ausgezogenen
Stellung dargestellt ist;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht des Unterschranks mit Auszug aus Fig. 1, von rechts
gesehen;
- Fig. 3
- eine schematische Vorderansicht des Unterschranks mit Auszug, wobei der Auszug vollständig
in den Unterschrank eingeschoben ist;
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht des Unterschranks mit vollständig eingeschobenem Auszug,
wobei der Auszug so relativ zu der Auszugsführung verkippt ist, daß der obere Rand
der Frontplatte des Auszugs über deren unteren Rand vorsteht;
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht des Unterschranks mit eingeschobenem Auszug, wobei
der Auszug relativ zu der Auszugsführung so verkippt ist, daß ein unterer Rand der
Frontplatte des Auszugs über deren oberen Rand vorsteht;
- Fig. 6
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Vorderwand einer Wanne des Auszugs
und der an der Vorderwand der Wanne festgelegten Frontplatte;
- Fig. 7
- eine schematische perspektivische Darstellung der Wanne des Auszugs, ohne die Frontplatte;
- Fig. 8
- eine schematische Vorderansicht der Wanne des Auszugs;
- Fig. 9
- eine schematische Draufsicht von unten auf die Wanne des Auszugs;
- Fig. 10
- eine schematische Draufsicht von oben auf die Wanne des Auszugs;
- Fig. 11
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Auszugsführung mit drei Führungsschienen,
mittels welcher der Auszug aus dem Unterschrank ausziehbar ist;
- Fig. 12
- eine schematische Draufsicht von oben auf die Auszugsführung;
- Fig. 13
- eine schematische Seitenansicht der Auszugsführung;
- Fig. 14
- eine schematische perspektivische Darstellung der Auszugsführung im vollständig ausgezogenen
Zustand;
- Fig. 15
- eine schematische Rückansicht der Auszugsführung;
- Fig. 16
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Halteelements, mittels welchem
der Auszug mit der Auszugsführung verbindbar ist;
- Fig. 17
- eine schematische Draufsicht von oben auf das Halteelement;
- Fig. 18
- eine schematische Seitenansicht des Halteelements;
- Fig. 19
- eine schematische Vorderansicht des Halteelements;
- Fig. 20
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Verstellschraube, mittels welcher
die Neigung des Auszugs relativ zu dem Halteelement verstellbar ist, wobei ein Außengewinde
der Verstellschraube vereinfacht als Zylindermantel dargestellt ist;
- Fig. 21
- einen schematischen Längsschnitt durch die Verstellschraube;
- Fig. 22
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Gewindeein- satzes, in welchen
die Verstellschraube eindrehbar ist, wobei ein Außengewinde des Gewindeeinsatzes vereinfacht
als Zylindermantel dargestellt ist;
- Fig. 23
- eine schematische Seitenansicht des Gewindeeinsatzes;
- Fig. 24
- einen schematischen Längsschnitt durch den Gewindeeinsatz;
- Fig. 25
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Rastteils, mittels welchem das
Halteelement mit der auszugseitigen Führungsschiene der Auszugsführung verrastbar
ist;
- Fig. 26
- eine schematische Draufsicht von oben auf das Rastteil;
- Fig. 27
- eine schematische Seitenansicht des Rastteils;
- Fig. 28
- eine schematische perspektivische Darstellung des an der Auszugsführung montierten
Wannenbodens;
- Fig. 29
- eine schematische Seitenansicht des an der Auszugsführung montierten Wannenbodens;
- Fig. 30
- einen schematischen Schnitt durch den an der Auszugsführung montierten Wannenboden
im Bereich der Verstellschraube, wobei sich die Verstellschraube in ihrer unteren
Endstellung befindet;
- Fig. 31
- eine der Fig. 30 entsprechende Darstellung, wobei sich die Verstellschraube in ihrer
oberen Endstellung befindet;
- Fig. 32
- einen schematischen Schnitt durch das an der auszugseitigen Führungsschiene der Auszugsführung
montierte Halteelement im Bereich des Rastteils;
- Fig. 33
- einen weiteren schematischen Schnitt durch das an der Führungsschiene montierte Halteelement
im Bereich des Rastteils, mit zu der Blickrichtung der Fig. 32 entgegengesetzter Blickrichtung;
und
- Fig. 34
- eine schematische Draufsicht von oben auf das an der Führungsschiene der Auszugsführung
montierte Halteelement im Bereich des Rastteils.
[0041] Gleiche oder funktional äqivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen
bezeichnet.
[0042] Ein in den Fig. 1 bis 5 dargestellter, als Ganzes mit 100 bezeichneter Unterschrank
umfaßt einen Korpus 101 mit einem Sockel 102, einer horizontalen Bodenwand 103, zwei
vertikalen, parallel zueinander ausgerichteten Seitenwänden 104, einer die Seitenwände
104 miteinander verbindenden, vertikalen Rückwand 106, die sich über dieselbe Höhe
wie die Seitenwände 104 erstreckt, sowie einer die vorderen Ränder der Seitenwände
104 miteinander verbindenden Vorderwand 108, welche sich vom oberen Rand des Korpus
101 nur über einen Teil der Höhe der Seitenwände 104 nach unten erstreckt, so daß
an der Vorderseite des Unterschrank-Korpus eine von der Bodenwand 103, den Seitenwänden
104 und der Vorderwand 108 begrenzte Zugangsöffnung 110 verbleibt.
[0043] Nach oben wird der Unterschrank 100 durch eine Arbeitsplatte 111 oder, alternativ
hierzu, durch ein (nicht dargestelltes) Einbaugerät oder ein (nicht dargestelltes)
Spülenmodul abgeschlossen.
[0044] In dem Unterschrank 100 ist ein als Ganzes mit 112 bezeichneter Auszug derart aufgenommen,
daß der Auszug 112 längs einer zu den Seitenwänden 104 des Unterschranks 100 parallelen
horizontalen Auszugsrichtung 114 aus dem Unterschrank ausziehbar bzw. in den Unterschrank
100 einschiebbar ist.
[0045] Der Auszug 112 ist mittels einer Vollauszugsführungsanordnung 116 an dem Unterschrank
100 gehalten, welche zwei längs der Auszugsrichtung 114 ausgerichtete, senkrecht zur
Auszugsrichtung 114 voneinander beabstandete dreiteilige Auszugsführungen 118 umfaßt,
welche als Teleskop-Auszugsführungen ausgebildet sind.
[0046] Wie am besten aus den Fig. 11 bis 15 zu ersehen ist, umfaßt jede der Auszugsführungen
118 eine korpusseitige Führungsschiene 120, die mittels Trägerplatten 122 an der Bodenwand
103 des Unterschranks 100 festgelegt ist, eine mittlere Führungsschiene 124, die mittels
einer Wälzkörperanordnung an der korpusseitigen Schiene 120 längs der Auszugsrichtung
114 verschieblich geführt ist, und eine auszugseitige Führungsschiene 126, die mittels
einer Wälzkörperanordnung an der mittleren Führungsschiene 124 längs der Auszugsrichtung
114 verschieblich geführt ist.
[0047] Die auszugseitigen Führungsschienen 126 jeder Auszugsführung 118 sind in jeweils
einer parallel zur Auszugsrichtung 114 ausgerichteten Aufnahmenut 128 eines Bodenteils
130 eines als Wanne 132 ausgebildeten Aufnahmebehälters 134 des Auszugs 112 aufgenommen
und in im folgenden noch näher zu beschreibender Weise lösbar mit dem Auszug 112 verbunden
(siehe Fig. 9).
[0048] Die in der Auszugsrichtung 114 vorne liegende Vorderseite des Auszugs 112 wird durch
eine im wesentlichen vertikale Frontplatte 136 gebildet, welche nahe ihres oberen
Randes mit einem Griff 138 versehen ist.
[0049] Durch Angreifen an dem Griff 138 kann ein Benutzer den Auszug 112 vollständig aus
dem Korpus 101 des Unterschranks 100 herausziehen und in die in den Fig. 1 und 2 dargestellte
vollständig ausgezogene Stellung bringen, in welcher der Auszug 112 von oben und von
der Seite zur Beladung und zur Entnahme von Gegenständen sowie, wie im folgenden noch
erläutert wird, zur Verstellung seines Neigungswinkels frei zugänglich ist.
[0050] Ferner kann der Auszug 112 durch einen an dem Griff 138 angreifenden Benutzer vollständig
in den Korpus 101 des Unterschranks 100 eingeschoben und in die in den Fig. 3 bis
5 dargestellte vollständig eingeschobene Stellung des Auszugs 112 gebracht werden,
in welcher die Zugangsöffnung 110 des Unterschranks 100 durch die Frontplatte 136
verschlossen ist.
[0051] Der Auszug 112 umfaßt eine Wanne 132 als Aufnahmebehälter 134 zur Aufnahme von Gegenständen,
welche in den Fig. 7 bis 10 als Ganzes dargestellt ist.
[0052] Die Wanne 132 umfaßt das bereits erwähnte Bodenteil 130, vier Eckstützen 140, zwei
parallel zur Auszugsrichtung 114 ausgerichtete Seitenwandteile 142, zwei senkrecht
zur Auszugsrichtung 114 ausgerichtete Seitenwandteile 144 und einen Abdeckrahmen 146.
[0053] Das Bodenteil 130 der Wanne 132 ist insbesondere in der Draufsicht der Fig. 10 dargestellt
und umfaßt eine untere Bodenplatte 148 sowie zwei gegenüber der unteren Bodenplatte
148 nach oben versetzte obere Bodenplatten 150, in deren (in der Auszugsrichtung 114
gesehen) hinteren Bereichen jeweils eine im wesentlichen halbkreisförmige Ausnehmung
152 vorgesehen ist.
[0054] Wie am besten aus den Fig. 29 bis 31 zu sehen ist, ist im Bereich jeder der Ausnehmungen
152 jeweils eine hohlzylindrische Hülse 154 an die betreffende Bodenplatte 150 angeformt.
[0055] Insbesondere kann vorgesehen sein, daß das Bodenteil 130 mit den Hülsen 154 durch
ein Spritzgießverfahren aus einem geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt ist.
[0056] Der hohlzylindrische Innenraum jeder Hülse 154 bildet eine Durchgangsöffnung 156,
welche das Bodenteil 130 im wesentlichen vertikal durchsetzt und an ihrem oberen Ende
in den Innenraum 158 der Wanne 132 und an ihrem unteren Ende in eine der Aufnahmenuten
128 an der Unterseite des Bodenteils 130 mündet.
[0057] Die Hülse 154 ist an ihrer Innenseite mit einem Innengewinde versehen, welches bereits
bei der Herstellung des Bodenteils 130 mit eingeformt oder aber nach der Herstellung
des Bodenteils 130 in die Innenseite der Hülse 154 eingeschnitten werden kann.
[0058] In dieses Innengewinde der Hülse 154 ist ein Außengewinde 160 eines in den Fig. 22
bis 24 im Detail dargestellten, im wesentlichen hohlzylindrischen Gewindeeinsatzes
162 eingeschraubt.
[0059] Der Gewindeeinsatz 162 ist an seiner Innenseite mit einem Innengewinde 164 versehen
und weist an seinem unteren Ende einen radial nach außen abstehenden Anlageflansch
166 auf, welcher im montierten Zustand des Gewindeeinsatzes 162, in welchem der Gewindeeinsatz
162 von der Unterseite des Bodenteils 130 her vollständig in das Innengewinde der
Hülse 154 eingeschraubt ist, flächig an der unteren Stirnfläche der Hülse 154 anliegt.
[0060] Um den Gewindeeinsatz 162 mittels eines geeigneten Drehwerkzeugs, beispielsweise
mittels eines Schraubendrehers, drehen zu können, ist er an seinem oberen Ende mit
einem sich in radialer Richtung erstreckenden Schlitz 166' versehen, in welchen das
Drehwerkzeug zum Eindrehen des Gewindeeinsatzes 162 in die Hülse 154 von dem Innenraum
158 der Wanne 132 aus eingreifen kann.
[0061] Wie am besten aus Fig. 24 zu ersehen ist, ist zwischen dem Anlageflansch 166 und
dem Außengewinde 160 des Gewindeeinsatzes 162 ein gewindefreier Abschnitt 170 an der
Außenseite des Gewindeeinsatzes 162 ausgebildet.
[0062] Wie am besten aus den Fig. 30 und 31 zu ersehen ist, ist in das Innengewinde 164
des Gewindeeinsatzes 162 ein Außengewinde 172 einer als Verstellelement 174 dienenden
Verstellschraube 176 eingedreht.
[0063] An ihrem in den Gewindeeinsatz 162 eintauchenden oberen Ende ist die Verstellschraube
176 mit einer Innensechskant-Ausnehmung 178 versehen, in welche ein geeignetes Drehwerkzeug,
insbesondere ein Sechskant-Schlüssel, von dem Innenraum 158 der Wanne 132 aus eingreifen
kann, um die Verstellschraube 176 nach oben in das Innengewinde 164 des Gewindeeinsatzes
162 hinein oder nach unten aus dem Innengewinde 164 des Gewindeeinsatzes 162 heraus
drehen zu können.
[0064] An ihrem unteren, über den Gewindeeinsatz 162 vorstehenden Ende ist die Verstellschraube
176 mit einem Schraubenkopf 180 versehen, welcher an seiner Unterseite einen radialen
Schlitz 182 aufweist, in welchen ein geeignetes Drehwerkzeug, beispielsweise ein Schraubendreher,
von der Unterseite des Bodenteils 130 her eingreifen kann, um die Verstellschraube
176 nach oben in das Innengewinde 164 des Gewindeeinsatzes 162 hineinzudrehen.
[0065] Zwischen der Oberseite des Schraubenkopfes 180 und dem Außengewinde 172 der Verstellschraube
176 ist eine Ringnut 184 vorgesehen, so daß der Außendurchmesser der Verstellschraube
176 im Bereich der Ringnut 184 kleiner ist als in den angrenzenden Bereichen, das
heißt im Bereich des Außengewindes 172 und im Bereich des Schraubenkopfes 180.
[0066] Im fertig montierten Zustand des Auszugs 112 greift in diese Ringnut 184 ein Halterand
186 eines als Ganzes mit 188 bezeichneten Halteelements ein, welches im fertig montierten
Zustand mit der auszugseitigen Führungsschiene 126 der Auszugsführung 118 verrastet
ist.
[0067] Durch den Eingriff zwischen dem Halterand 186 und der Ringnut 184 der Verstellschraube
176 ist die Verstellschraube 176 an einer Bewegung in ihrer Längsrichtung relativ
zu dem Halteelement 188 und damit relativ zu der auszugseitigen Führungsschiene 126
gehindert, so daß ein Hineindrehen der Verstellschraube 176 in den Gewindeeinsatz
162 dazu führt, daß der Gewindeeinsatz 162, die Hülse 154 und damit das Bodenteil
130 der Wanne 132 nach unten zu der auszugseitigen Führungsschiene 126 hin gezogen
werden (siehe Fig. 31), während ein Herausdrehen der Verstellschraube 176 aus dem
Gewindeeinsatz 162 zur Folge hat, daß der Gewindeeinsatz 162, die Hülse 154 und damit
das Bodenteil 130 der Wanne 132 nach oben von der auszugseitigen Führungsschiene 126
weg bewegt werden.
[0068] Das in den Fig. 16 bis 19 im Detail dargestellte Halteelement 188 weist im wesentlichen
die Form eines Profilblechs mit einem U-förmigen Querschnitt auf, das einen linken
Schenkel 190, einen rechten Schenkel 192 und einen den linken Schenkel 190 mit dem
rechten Schenkel 190 verbindenden horizontalen Steg 194 umfaßt.
[0069] Wie am besten aus den Fig. 16 bis 18 zu ersehen ist, ist im hinteren Bereich des
Steges 194 eine im wesentlichen quaderförmige Erhebung 196 ausgebildet, in welche
sich ein Langloch 198, das in der Längsrichtung des Halteelements 188 verläuft, hinein
erstreckt.
[0070] Das Langloch 198 mündet am hinteren Ende der Erhebung 196 in ein sich quer zur Längsrichtung
des Halteelements 188 erstreckendes Querloch 200, so daß das Langloch 198 und das
Querloch 200 zusammen eine im wesentlichen T-förmige Durchgangsöffnung in dem Halteelement
188 bilden.
[0071] Der das Langloch 198 berandende Bereich der Erhebung 196 bildet den Halterand 186
des Halteelements 188, welcher in die Ringnut 184 der Verstellschraube 176 eingreift
und dadurch die Verstellschraube 176 in ihrer axialen Lage relativ zu dem Halteelement
188 fixiert, wobei (siehe Fig. 30 und 31) der Schraubenkopf 180 den Halterand 186
untergreift und somit im Bereich zwischen dem Halteelement 188 und der auszugseitigen
Führungsschiene 126 angeordnet ist.
[0072] Das Querloch 200 dient dazu, den Schraubenkopf 180 erst in das Querloch 200 und dann
aus dem Querloch 200 längs des Langlochs 198 in den Raum unter der Erhebung 196 des
Halteelements 188 einführen zu können.
[0073] An seinem vorderen Ende ist das Halteelement 188 mit einem nach oben von dem Steg
194 abstehenden Haltewinkel 202 versehen, welcher einen vertikalen Schenkel 204 und
einen sich vom oberen Rand des vertikalen Schenkels 204 nach hinten erstreckenden
kürzeren horizontalen Schenkel 206 umfaßt.
[0074] Der Haltewinkel 202 dient zur Verrastung des vorderen Endes des jeweiligen Halteelements
188 mit der Vorderseite des Bodenteils 130.
[0075] Wie am besten aus den Fig. 7 und 8 zu ersehen ist, umgreift der Haltewinkel 202 den
vorderen Rand des Bodenteils 130, wobei jeweils eine an der Oberseite des Bodenteils
130 vorgesehene Noppe 208 durch eine im horizontalen Schenkel 206 des betreffenden
Haltewinkels 202 vorgesehene Rastöffnung 210 (siehe Fig. 16 und 17) hindurchgreift,
wodurch der Haltewinkel 202 nach dem Aufschieben auf den vorderen Rand des Bodenteils
130 nicht mehr zurückbewegt werden kann.
[0076] Der Rest des jeweiligen Halteelements 188 erstreckt sich unterhalb des Bodenteils
130 durch jeweils eine der Aufnahmenuten 128 hindurch.
[0077] Um das Halteelement 188 im vollständig montierten Zustand des Auszugs 112 mit der
auszugseitigen Führungsschiene 126 zu verrasten, ist ein in den Fig. 25 bis 27 im
Detail dargestelltes Rastteil 212 vorgesehen.
[0078] Das Rastteil 212 umfaßt eine im wesentlichen rechteckige, ebene Platte 214, von deren
seitlichen Rändern 216 aus sich jeweils eine lange Rastlasche 218 und jeweils eine
kurze Positionierlasche 220 im wesentlichen vertikal nach oben erstrecken, wobei (in
der Auszugsrichtung 114 gesehen) auf der einen Seite der Platte 214 die kurze Positionierlasche
220 vor der langen Rastlasche 218 und auf der gegenüberliegenden Seite der Platte
214 die lange Rastlasche 218 vor der kurzen Positionierlasche 220 angeordnet ist.
[0079] Von einem hinteren Rand der Platte 214 aus erstreckt sich ein Steg 222 nach hinten,
welcher über eine Abkröpfung 224 an die Platte 214 anschließt und an seiner Außenseite
mit einem Sperrelement 226 versehen ist, welches sich von dem Steg 222 aus im wesentlichen
vertikal nach unten erstreckt und in der Seitenansicht eine dreieckige Kontur mit
einem im wesentlichen vertikalen vorderen Rand 228 und einem schräg nach unten verlaufenden
hinteren Rand 230 aufweist.
[0080] Ferner erstreckt sich von dem hinteren Rand der Platte 214 aus ein Federelement 232
nach hinten, welches einen unmittelbar an die Platte 214 anschließenden, im wesentlichen
halbkreisförmigen Bogen 234 und eine sich an den Bogen 234 nach hinten anschließende
Rastzunge 236 mit einem im wesentlichen horizontalen Abschnitt 238 und einem schräg
zur Horizontalen verlaufenden schrägen Abschnitt 240 umfaßt.
[0081] Die Rastlaschen 218 und die Positionierlaschen 220 des Rastteils 212 dienen dazu,
das Rastteil 212 an dem Halteelement 188 zu verrasten.
[0082] Hierzu weist das Halteelement 188 zwischen der Erhebung 196 und seinem vorderen Ende
zwei senkrecht zur Längsrichtung des Halteelements 188 voneinander beabstandete Längsschlitze
242 und eine sich über nahezu die gesamte Breite des Stegs 194 des Halteelements 188
erstreckende Durchtrittsöffnung 244 auf, die auf der einen Seite des Steges kürzer
ausgebildet ist als auf der anderen Seite.
[0083] Um das Rastteil 212 mit dem Halteelement 188 zu verrasten, wird das Rastteil 212
von der Unterseite des Halteelements 188 her zwischen dessen Schenkeln 190, 192 hindurch
nach oben bewegt, bis die Rastlaschen 218 und die Positionierlaschen 220 durch die
Längsschlitze 242 des Halteelements 188 hindurchtreten und die Rastlaschen 218 sich
nach erfolgtem Durchtritt aufgrund ihrer Eigenelastizität so zurückverformen, daß
sie ein Zurückbewegen des Rastteils 212 nach unten verhindern.
[0084] In diesem verrasteten Zustand treten das Federelement 232 und der Steg 222 des Rastteils
212 nach oben durch die Durchtrittsöffnung 244 des Halteelements 188 hindurch, wobei
das Federelement 232 auf der kürzeren Seite der Durchtrittsöffnung 244 angeordnet
ist und das freie Ende des Steges 222 von oben auf dem Steg 194 des Halteelements
188 aufliegt (siehe insbesondere Fig. 34).
[0085] Um das Halteelement 188 mit dem Rastteil 212 an der auszugseitigen Führungsschiene
126 der Auszugsführung 118 verrasten zu können, ist die auszugseitige Führungsschiene
126 an ihrer Oberseite, nahe ihres (in der Auszugsrichtung 114 gesehen) vorderen Endes,
mit einer im wesentlichen rechteckigen Durchtrittsöffnung 146 versehen.
[0086] Eine kleinere, sich nicht über die gesamte Breite der auszugseitigen Führungsschiene
126 erstreckende Eintrittsöffnung 248 ist hinter der Durchtrittsöffnung 246 an einem
äußeren Rand der Oberseite der auszugseitigen Führungsschiene 126 vorgesehen (siehe
insbesondere die Fig. 11 bis 14).
[0087] Ferner ist, nahe eines hinteren Endes der auszugseitigen Führungsschiene 126, an
derselben eine Haltelasche 250 ausgebildet, welche einen sich von der Oberseite der
auszugseitigen Führungsschiene 126 aus nach oben erstreckenden Abschnitt 252 und einen
sich vom oberen Rand des Abschnitts 252 aus nach vorne erstreckenden, im wesentlichen
horizontalen Abschnitt 254 umfaßt.
[0088] Um das Halteelement 188 mit dem Rastteil 212 lösbar an der auszugseitigen Führungsschiene
126 festzulegen, wird das Halteelement bei ausgezogener Auszugsführung 118 auf die
auszugseitige Führungsschiene 126 aufgelegt und unter einer nach unten gerichteten
Druckkraft nach hinten geschoben, bis das hintere Ende des Halteelements 188 unter
die Haltelasche 250 gelangt und die Rastzunge 236 des Rastteils 212 unter elastischer
Verformung durch die Durchtrittsöffnung 246 an der Oberseite der auszugseitigen Führungsschiene
126 hindurchtritt und in den Raum unterhalb der Oberseite der auszugseitigen Führungsschiene
126 eintaucht, so daß die Rastzunge 236 von unten an der auszugseitigen Führungsschiene
126 anliegt (siehe die Fig. 32 und 33) und so ein Abheben des Rastteils 212 und des
Halteelements 188 von der auszugseitigen Führungsschiene 126 nach oben nur möglich
ist, wenn hierfür die zur Verformung des Federelements 232 erforderliche Kraft aufgebracht
wird.
[0089] Gleichzeitig mit der Verrastung durch die Rastzunge 236 tritt das Sperrelement 226
in die Eintrittsöffnung 248 an der Oberseite der auszugseitigen Führungsschiene 126
ein, so daß das Rastteil 212 und damit auch das Halteelement 188 durch Kontakt des
vorderen Randes 228 des Sperrelements 226 mit dem vorderen Rand der Eintrittsöffnung
248 gegen eine Bewegung relativ zu der auszugseitigen Führungsschiene 126 längs der
Auszugsrichtung 114 nach vorne gesichert sind.
[0090] Das Verrasten des Halteelements 188 und des Rastteils 212 an der auszugseitigen Führungsschiene
126 erfolgt vorzugsweise in einem Zustand, in dem die beiden Auszugsführungen 118
der Vollauszugsführungsanordnung 116 beide vollständig ausgezogen sind.
[0091] Wenn in der vorstehend beschriebenen Weise das Halteelement 188 durch das Rastteil
212 an der auszugseitigen Führungsschiene 126 festgelegt ist und die Verstellschraube
176 einerseits mit dem Halterand 186 des Halteelements 188 und andererseits mit dem
Gewindeeinsatz 162 in Eingriff steht, so kann die Wanne 132 relativ zu den Auszugsführungen
118 um den vorderen unteren Rand 256 des Bodenteils 130 nach oben bzw. nach unten
verschwenkt werden, indem die Verstellschraube 176 mittels eines von dem Innenraum
158 der Wanne 132 aus in die Innensechskant-Ausnehmung 178 der Verstellschraube 176
eingeführten Sechskantschlüssels aus dem Innengewinde 164 des Gewindeeinsatzes 162
heraus bzw. weiter nach oben in das Innengewinde 164 des Gewindeeinsatzes 162 hinein
gedreht wird.
[0092] Werden beide Verstellschrauben 176 auf den beiden Seiten des Bodenteils 130 in die
in Fig. 30 dargestellte untere Endstellung gebracht, so ist das Bodenteil 130 im Bereich
der Verstellschrauben 176 maximal angehoben, was zur Folge hat, daß die an der vorderen
Seitenwand der Wanne 132 festgelegte Frontplatte 136 die in Fig. 4 dargestellte Stellung
einnimmt, in welcher der obere Rand der Frontplatte 136 über deren unteren Rand nach
vorne übersteht.
[0093] Werden dagegen die Verstellschrauben 176 in die in Fig. 31 dargestellte obere Endstellung
gebracht, in welcher das Bodenteil 130 der Wanne 132 maximal abgesenkt ist, so nimmt
die an der vorderen Seitenwand der Wanne 132 festgelegte Frontplatte 136 die in Fig.
5 dargestellte Stellung ein, in welcher der untere Rand der Frontplatte 136 nach vorne
über deren oberen Rand übersteht.
[0094] Werden die Verstellschrauben 176 in eine zwischen diesen beiden Endstellungen liegende
geeignete Zwischenstellung gebracht, so kann die Neigung des Bodenteils 130 der Wanne
132 relativ zu den Auszugsführungen 118 und damit die Lage der Frontplatte 136 relativ
zu dem Korpus 101 des Unterschranks 100 so eingestellt werden, daß die Frontplatte
136 genau parallel zu der Vorderwand 108 des Korpus 101 ausgerichtet ist und im vollständig
eingeschobenen Zustand des Auszugs 112 bündig mit der Vorderwand 108 abschließt.
[0095] Bei einer solchen Versteifung der Neigung des Bodenteils 130 relativ zu den Auszugsführungen
118 werden auch die Haltewinkel 202 an den vorderen Enden der Halteelemente 188, die
ja mit dem vorderen Rand des Bodenteils 130 verrastet sind, relativ zu dem Steg 194
des betreffenden Halteelements 188 um den vorderen unteren Rand 256 des Bodenteils
130 verschwenkt, was aufgrund der elastischen Verformbarkeit des Materials des Halteelements
188 ohne weiteres möglich ist.
[0096] Vorzugsweise werden die Halteelemente 188 aus einem metallischen Material, insbesondere
aus einem Stahlmaterial, hergestellt.
[0097] Auch die Rastteile 212 und die Führungsschienen der Auszugsführungen 118 werden vorzugsweise
aus einem metallischen Material, insbesondere aus einem Stahlmaterial, gebildet.
[0098] Die Frontplatte 136 des Auszugs 112 ist, wie aus Fig. 6 zu ersehen ist, mittels Exzentern
258 so an dem vorderen Seitenwandteil 144a der Wanne 132 festgelegt, daß die Frontplatte
136 relativ zu der Wanne 132 sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung
verstellbar ist, so daß eine Ausrichtung der Frontplatte 136 relativ zu dem Korpus
101 in horizontaler und in vertikaler Richtung durch Verstellen der Exzenter 258 vom
Innenraum 158 der Wanne 132 aus erfolgen kann.
[0099] Da bei einer Verstellung der Neigung der Wanne 132 relativ zu den Auszugsführungen
118 die relative Lage der Frontplatte 136 zu der Wanne 132 unverändert bleibt, wird
die Druckfläche, über welche die Frontplatte 136 an der vorderen Seitenwand der Wanne
132 anliegt, bei jeder eingestellten Neigung zu 100 Prozent genutzt.
[0100] Eine unbeabsichtigte nachträgliche Verstellung der Frontplatte 136 relativ zu der
Wanne 132 bei der Benutzung des Auszugs 112 ist dadurch ausgeschlossen.
[0101] Da bei der Neigungsverstellung keine Relativbewegung zwischen der Frontplatte 136
und der Wanne 132 auftritt, entsteht kein Spalt zwischen der Wanne 132 und der Frontplatte
136 und somit auch keine optische Beeinträchtigung.
[0102] Die Verstellschrauben 176 sind vom Innenraum 158 der Wanne 132 aus für die Durchführung
der Neigungsverstellung sehr leicht zugänglich.
[0103] Durch die Zwischenschaltung des Halteelements 188 zwischen das Bodenteil 130 einerseits
und die auszugseitige Führungsschiene 126 andererseits ist die Funktion der Neigungsverstellvorrichtung
von der jeweils verwendeten Auszugsführung 118 unabhängig.
[0104] Nur das Halteelement 188 und das Rastteil 212 müssen jeweils so an die verwendete
Auszugsführung 118 angepaßt werden, daß das Halteelement 188 und das Rastteil 212
mit der jeweiligen auszugseitigen Schiene 126 verrastbar sind.
[0105] Zur Montage des Auszugs 112 mit der vorstehend beschriebenen Neigungsverstellvorrichtung
wird wie folgt vorgegangen:
[0106] Zunächst werden jeweils ein Rastteil 212 und ein Halteelement 188 in der vorstehend
beschriebenen Weise miteinander verrastet.
[0107] Anschließend wird jedes Halteelement 188 mit seinem Haltewinkel 202 an dem vorderen
Rand des Bodenteils 130 der Wanne 132 verrastet.
[0108] Darauf wird jeweils eine Verstellschraube 176 so in das Langloch 198 des zugeordneten
Halteelements 188 zugeführt, daß der Halterand 186 des Halteelements 188 in Eingriff
mit der Ringnut 184 der Verstellschraube 176 kommt.
[0109] Anschließend wird jede der Verstellschrauben 176 von der Unterseite des Bodenteils
130 her mittels eines Schraubendrehers, der in den Schlitz 182 an dem Schraubenkopf
180 eingreift, in das Innengewinde 164 des Gewindeeinsatzes 162 (welcher bereits vorher
in das Innengewinde der zugehörigen Hülse 154 eingeschraubt worden ist) hineingedreht,
so daß das Halteelement 188 auch über die Verstellschraube 176 mit dem Bodenteil 130
verbunden ist.
[0110] Darauf werden die beiden Auszugsführungen 118, die bereits an der Bodenwand 103 des
Korpus 101 montiert worden sind, vollständig ausgezogen, und die Wanne 132 mit den
daran festgelegten Halteelementen 188 wird auf die auszugseitigen Führungsschienen
126 aufgesetzt und entgegen der Auszugsrichtung 114 in den Unterschrank 100 eingeschoben.
[0111] Dabei schieben sich die hinteren Enden der Halteelemente 188 unter die Haltelaschen
250 der auszugseitigen Führungsschienen 126, und die Federelemente 232 der Rastteilen
212 rasten in den Durchtrittsöffnungen 246 der auszugseitigen Führungsschienen 126
ein.
[0112] Damit ist die lösbare Verbindung zwischen den Halteelementen 188 mit den Rastteilen
212 einerseits und den auszugseitigen Führungsschienen 126 andererseits hergestellt.
[0113] Diese Verbindung kann wieder gelöst werden, indem die Frontplatte 136 angehoben und
längs der Auszugsrichtung 114 nach vorne bewegt wird, wodurch auch die Wanne 132,
an welcher die Frontplatte 136 festgelegt ist, relativ zu den Auszugsführungen 118
erst nach oben und dann nach vorne bewegt wird, wodurch sich die Rastzungen 236 der
Federelemente 232 aus den Durchtrittsöffnungen 246 der auszugseitigen Führungsschienen
126 heraus bewegen, so daß die Rastteile 212 und die Halteelemente 188 von den auszugseitigen
Führungsschienen 126 entrastet werden und freikommen.
[0114] Nachdem die Wanne 132 auf die vorstehend beschriebene Weise an den auszugseitigen
Führungsschienen 126 der Auszugsführungen 118 befestigt ist, wird durch Verdrehen
der Verstellschrauben 176 vom Innenraum 158 der Wanne 132 aus die Neigung der Wanne
132 und damit die Neigung der Frontplatte 136 in der gewünschten Weise eingestellt.
[0115] Dabei bleibt die relative Lage der Halteelemente 188 zu den auszugseitigen Führungsschienen
126 unverändert, während das Bodenteil 130 der Wanne 132 im Bereich der Verstellschrauben
176 relativ zu den Halteelementen 188 abgesenkt oder angehoben wird.
[0116] Bei einer Variante der vorstehend beschriebenen Ausführungsform könnte auch vorgesehen
sein, daß der Gewindeeinsatz 162 nicht von der Unterseite des Bodenteils 130 her in
die Hülse 154 eingeschraubt wird, sondern statt dessen der Gewindeeinsatz 162 vom
Innenraum 158 der Wanne 132 aus von oben in das Innengewinde der Hülse 154 eingeschraubt
wird, so daß der Anlageflansch 166 des Gewindeeinsatzes 162 im montierten Zustand
von oben flächig an der Oberseite des Bodenteils 130 anliegt.
[0117] Bei einer weiteren Variante der vorstehend beschriebenen Ausführungsform könnte vorgesehen
sein, daß auf die Halteelemente 188 und die Rastteile 212 verzichtet wird und statt
dessen unmittelbar an den auszugseitigen Führungsschienen 126 jeweils eine Aufnahme
für eine Verstellschraube 176 steht vorgesehen ist, welche so in Eingriff mit der
Ringnut 184 der betreffenden Verstellschraube 176 steht, daß sich die Verstellschraube
176, wenn sie gedreht wird, nicht in ihrer Längsrichtung relativ zu der auszugseitigen
Führungsschiene 126 bewegt.
[0118] Alternativ oder ergänzend hierzu könnte bei einer weiteren Variante der vorstehend
beschriebenen Ausführungsform auch vorgesehen sein, daß das Bodenteil 130 des Auszugs
112 eine Aufnahme für die Verstellschraube 176 aufweist, welche mit der Ringnut 184
so in Eingriff steht, daß sich die Verstellschraube 176 bei einer Drehung nicht in
ihrer Längsrichtung relativ zu dem Bodenteil 130 bewegt, während das Außengewinde
172 der Verstellschraube 176 mit einem an dem Halteelement 188 angeordneten Innengewinde
in Eingriff steht.
1. Vorrichtung zum Verstellen der Neigung eines aus einem Korpus (101) mittels mindestens
einer Auszugsführung (118) ausziehbaren Auszugs (112),
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung ein Verstellelement (174) umfaßt, das einerseits mit dem Auszug (112)
und andererseits mit einem Halteelement (188) in Eingriff steht, wobei das Halteelement
(188) mit einer auszugseitigen Führungsschiene (126) der Auszugsführung (118) lösbar
verbindbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) zur Neigungsverstellung in seiner Längsrichtung relativ
zu dem Auszug (112) bewegbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) bei der Neigungsverstellung in seiner Längsrichtung relativ
zu dem Halteelement (188) im wesentlichen ortsfest ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) mit einem Gewinde, vorzugsweise mit einem Außengewinde
(172), versehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) in ein an dem Auszug (112) angeordnetes Gewinde, vorzugsweise
ein Innengewinde (164), eingreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Auszug (112) ein Gewindeteil (162) umfaßt, in welches das Verstellelement (174)
eingreift und welches seinerseits mit einem weiteren an dem Auszug (112) angeordneten
Gewinde in Eingriff steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das weitere Gewinde einstückig mit einem Boden (130) des Auszugs (112) ausgebildet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewindeteil (162) einen Anlageflansch (166) aufweist, mit welchem das Gewindeteil
(162) an einem Boden (130) des Auszugs (112) anliegt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) im montierten Zustand des Auszugs (112) von der Oberseite
des Auszugs (112) aus für eine Neigungsverstellung zugänglich ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) mit einer Aufnahme (178) für ein Drehwerkzeug, insbesondere
für einen Schraubendreher oder ein Sechskantwerkzeug, versehen ist, die im montierten
Zustand des Verstellelements (174) von der Oberseite des Auszugs (112) aus zugänglich
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) in einer Durchgangsöffnung (156) des Auszugs (112) angeordnet
ist, welche in einen Innenraum (158) eines Aufnahmebehälters (134) des Auszugs (112)
mündet.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) so mit dem Halteelement (188) in Eingriff steht, daß es
an einer Bewegung in seiner Längsrichtung relativ zu dem Halteelement (188) gehindert
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verstellelement (174) eine Aufnahme (184) aufweist, in welche ein Haltebereich
(186) des Halteelements (188) eingreift.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß ein halteelementseitiges Ende des Verstellelements (174) mit einer Aufnahme (182)
für ein Drehwerkzeug, insbesondere für einen Schraubendreher oder für ein Sechskantwerkzeug,
versehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (188) eine Durchgangsöffnung (198) aufweist, in welcher das Verstellelement
(174) gehalten ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (188) mittels mindestens eines Rastelements (236) mit einer auszugseitigen
Führungsschiene (126) der Auszugsführung (118) verrastbar ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastelement (236) an einem separat von dem Halteelement (188) ausgebildeten Rastteil
(212) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastteil (212) lösbar mit dem Halteelement (188) verbindbar, vorzugsweise verrastbar,
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Rastelement eine federnde Rastzunge (236) umfaßt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (188) in seiner an der auszugseitigen Führungsschiene (126) montierten
Stellung mittels eines Sperrelements (226) an einer Bewegung längs der Auszugsrichtung
(114) relativ zu der auszugseitigen Führungsschiene (126) gehindert ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die auszugseitige Führungsschiene (126) der Auszugsführung (118) mindestens eine
Haltelasche (250) umfaßt, welche im montierten Zustand des Halteelements (188) eine
Bewegung des Halteelements senkrecht zur Auszugsrichtung (114) der Auszugsführung
(118) im Bereich der Haltelasche (250) relativ zu der auszugseitigen Führungsschiene
(126) verhindert.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (188) an einer von dem Verstellelement (174) beabstandeten Stelle
lösbar mit dem Auszug (112) verbindbar, vorzugsweise verrastbar, ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement (188) an einer von dem Verstellelement (174) beabstandeten Stelle
mittels einer verformbaren Haltelasche (202) mit dem Auszug (112) verbindbar, vorzugsweise
verrastbar, ist.
24. Auszug zum Ausziehen aus einem Korpus (101) mittels einer Auszugsführung (118), umfassend
eine Vorrichtung zum Verstellen der Neigung des Auszuges (112) nach einem der Ansprüche
1 bis 23.