[0001] Die Erfindung betrifft ein Auffangnetz, insbesondere für Steinschlagverbauungen,
gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Ein Auffangnetz dieser Art ist beispielsweise aus der EP-A-1 205 603 bekannt. Dieses
Auffangnetz weist ein aus ineinandergreifenden Ringen bestehendes Netz auf, dessen
zwei Längsseiten an je einem Rand- bzw. Tragseil verschiebbar gehalten sind. Die Randseile
sind an einer Anzahl von Stützkörpern befestigt, die in Abhängen, Felswänden etc.
verankert sind. Zwischen dem Netz und den einzelnen Stützkörpern sind zusätzliche
Verbindungselemente vorhanden, die vorzugsweise mit Bremsmitteln in Form von Bremsringen
zum Absorbieren von dynamischen Energien versehen sind. Beim Hineinfallen eines Steines
oder ähnlichem in das Netz werden vorerst die Ringbündel des Netzes wie bei einem
Vorhang reihenweise auf den Randseilen in Richtung zu der Aufprallstelle hin verschoben
und dabei ein Teil der dynamischen Energie absorbiert. Die Verbindungselemente wirken
diesem Verschieben entgegen und bewirken ein Zurückhalten der Ringreihen, bis die
Bremsringe gestreckt werden und in der Folge die Verbindungselemente reissen, wonach
die nächsten Verbindungselemente zum Einsatz kommen, da die Ringreihen weitergezogen
werden. Die gerissenen Verbindungselemente werden ausgewechselt.
[0003] Ein solches Netz hat sich in der Praxis gut bewährt, da die durch den Aufprall des
Steingutes entstehende Energie in hohem Masse absorbiert werden kann, ohne dass das
Netz reisst und das zu stoppende Gestein durch das Netz hindurchfällt. Beim Aufprall
des Steingutes ist jeweils die Ringnetzfläche zwischen den beiden der Aufprallstelle
benachbarten Stützkörpern wirksam. Die Kräfte werden durch diesen Netzteil auf die
beiden Stützkörper bzw. ihre Grundplatten sowie ihre in der Regel von Rückhalteseilen
gehaltene Stützenköpfe übertragen.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Auffangnetz der eingangs
genannten Art zu schaffen, das in seinem Aufbau und Unterhalt einfach und kostengünstig
ist, und dennoch eine verbesserte Wirksamkeit zeigt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch ein Auffangnetz mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Auffangnetzes bilden den
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Beim erfindungsgemässen Auffangnetz, bei dem die beiden Tragseile an den einzelnen
Stützkörpern in ihrer Längsrichtung verschiebbar geführt und seitlich abgespannt sind
und das Netz im Stützkörperbereich an an Stützkörpern vorbei verlaufenden, an den
Tragseilen angebrachten Laufseilen verschiebbar gehalten ist, kann die Kräfte aufnehmende
Ringnetzfläche gegenüber den herkömmlichen Auffangnetzen erheblich vergrössert werden.
Das Auffangnetz gewährleistet eine optimale Lastverteilung sowie einen günstigeren
Kräftefluss durch das Netz, und somit kleinere Kräfte im gesamten System. Auch die
Ankerkräfte sind bedeutend kleiner, was kostengünstigere Fundamentierung ermöglicht.
Zudem ist das Auffangnetz in der Montage und Unterhalt einfach.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in Frontansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen, als eine horizontale
Galerie dienenden Auffangnetzes nach dem Aufprall eines Steines;
- Fig. 2
- in Frontansicht einen Teil des Auffangnetzes nach Fig. 1 vor dem Aufprall eines Steines;
und
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung einen seitlichen Teil eines vertikal angeordneten
Auffangnetzes; und
- Fig. 4
- das Ende eines Stützkörpers mit an diesem gehaltenen Trag- und Laufseil als Variante
in perspektivischer Darstellung.
[0009] Fig. 1 zeigt ein als eine sogenannte Galerie gebautes und dementsprechend annähernd
horizontal ausgelegtes Auffangnetz 1, das beispielsweise an einem Abhang oder einer
Felswand zum Auffangen von Steinen oder Geröll vorgesehen ist. Das Auffangnetz 1 umfasst
ein aus ineinandergreifenden Elementen, vorzugsweise Ringen, bestehendes Netz 2, das
mittels je eines seinen beiden Längsseiten zugeordneten Tragseiles 3, 4 an einer Anzahl
von Stützkörpern, gegebenenfalls vier Stützkörpern 7, 8, 9, 10, gehalten wird. Die
Tragseile 3, 4 sind seitlich, d.h. in ihrem Endbereich, am Abhang bzw. an der Felswand
abgespannt. In diesem Endbereich der Tragseile 3, 4 ist jeweils mindestens ein Bremsmittel
5, 6 zum Absorbieren von dynamischen Kräften integriert, wobei gemäss Fig. 1 sind
je zwei Bremsmittel 5, 6 in beiden Endbereichen der Tragseile 3, 4 vorhanden. Derartige
Bremsmittel 5, 6 sind an sich bekannt und beispielsweise in der Druckschrift US-A-5,207,302
offenbart und werden daher nicht näher beschrieben. Mit Vorteil handelt es sich um
Bremsringe, die bei einer entsprechenden Zugbelastung der Tragseile 3, 4 ein definiertes
Strecken derselben bewirken.
[0010] Die Stützkörper 7, 8, 9, 10 sind mit ihren Grundplatten 7a, 8a, 9a, 10a im Abhang
oder Felswand verankert und ragen von diesen schräg nach oben gerichtet weg. An den
freien Enden sind die Stützkörper 7, 8, 9, 10 mit ihren Stützenköpfen 7b, 8b, 9b,
10b mittels im Abhang oder Felswand verankerter Rückhalteseile 11 gehalten. Es erstrecken
sich jeweils zwei Rückhalteseile 11 von jedem Stützenkopf 7b, 8b, 9b, 10b schräg nach
hinten zum Abhang oder Felswand. Die äusseren, d.h. den beiden Schmalseiten des Netzes
2 zugeordneten Stützkörper 7, 10 bzw. ihre Stützenköpfe 7b, 10b sind zusätzlich über
Abspannseile 13 mit dem Abhang oder Felswand verbunden.
[0011] Die das Netz 2 haltenden Tragseile 3, 4 sind erfindungsgemäss bei den einzelnen Stützkörpern
7, 8, 9, 10 in ihrer Längsrichtung verschiebbar geführt, und zwar entweder durch die
Stützkörper 7, 8, 9, 10 hindurch, oder - und vorzugsweise - auf der dem Abhang oder
der Felswand zugewandten Seite derselben. Zu diesem Zweck sind für das Tragseil 3
an den einzelnen Stützenköpfen 7b, 8b, 9b, 10b und für das Tragseil 4 bei den Grundplatten
7a, 8a, 9a, 10a runde oder gerundete, eine schonende Führung gewährleistende Führungselemente
vorgesehen, die aus Fig. 1 nicht ersichtlich sind, und deren ein Ausführungsbeispiel
anhand der Fig. 3 weiter unten beschrieben wird.
[0012] An den beiden Tragseilen 3, 4 sind jeweils im Bereich der Stützkörper 7, 8, 9, 10
Laufseile 37, 38, 39, 40 bzw. 47, 48, 49, 50 angebracht, derart, dass sich - in Längsrichtung
des Netzes 2 gesehen - jeweils ein Ende 37a, 38a, 39a, 40a bzw. 47a, 50a des Laufseiles
37, 38, 39, 40 bzw. 47, 48, 49, 50 zu einer Seite des jeweiligen Stützkörpers 7, 8,
9, 10 und das andere Ende 37b, 38b, 39b, 40b bzw. 47b, 50b zu der anderen Seite desselben
befindet. Dabei verlaufen die Laufseile 37, 38, 39, 40 bzw. 47, 48, 49, 50 frei an
den Stützkörpern 7, 8, 9, 10 vorbei, und zwar vorzugsweise auf der dem Abhang oder
der Felswand abgewandten Seite derselben, d.h. talseitig, wobei sie in Ausnahmefällen
auch bergseitig angeordnet sein können.
[0013] Das Netz 2 ist einerseits direkt an den Tragseilen 3, 4 verschiebbar gehalten, und
zwar im Längsbereich zwischen Laufseilenden 37b, 38a; 38b, 39a; 39b, 40a zweier in
Längsrichtung benachbarter Laufseile 37, 38, 39, 40 bzw. 47, 48, 49, 50, im Stützkörperbereich
ist jedoch das Netz 2 an den jeweiligen Laufseilen 37, 38, 39, 40 bzw. 47, 48, 49,
50 verschiebbar gehalten und an den Stützkörpern 7, 8, 9, 10 vorbei geführt. Die verschiebbare
Anordnung des Netzes 2 an den Tragseilen 3, 4 und auf den Laufseilen 37, 38, 39, 40
bzw. 47, 48, 49, 50, dank deren die Ringbündel des Netzes 2 wie bei einem Vorhang
reihenweise auf den entsprechenden Seilen verschoben werden können, erfolgt mit Vorteil
mittels um die randseitige Ringe und um das jeweilige Seil geschlaufter Gleitelemente
51.
[0014] Die Laufseile 37, 38, 39, 40 bzw. 47, 48, 49, 50 sind an ihren Enden mit den Tragseilen
3, 4 mittels aus Fig. 1 und 2 nicht ersichtlicher Klemmelemente entweder fest verbunden
oder an diesen gleitend angebracht, wobei die gleitende Bewegung der Laufseilenden
auf den Tragseilen 3, 4 vorzugsweise ab einer definierten einstellbaren Belastung
eingeleitet wird.
[0015] Wenn nun beispielsweise, wie in Fig. 1 dargestellt, ein Stein 15 in den sich zwischen
den Stützkörpern 8, 9 befindenden Bereich des Netzes 2 fällt, werden vorerst die Ringbündel
des Netzes 2 wie bei einem Vorhang auf den Tragseilen 3, 4 sowie auf den Laufseilen
38, 39, 48, 49 in Richtung zur Aufprallstelle hin geschoben, wodurch bereits ein Teil
der dynamischen Energie absorbiert wird.
[0016] Es werden aber auch die an den Stützkörpern 8, 9 verschiebbar geführten Tragseile
3, 4 und somit auch die an den Tragseilen 3, 4 angebrachten Laufseile 38, 39, 48,
49 nach unten gezogen, bis die Verbindungspunkte der Laufseilenden 38a, 39b am Tragseil
3 sowie die entsprechenden Verbindungspunkte der Laufseile 48, 49 mit dem Tragseil
4 zu den Stützkörpern 8, 9 gelangen und bei einer fixen Verbindung der Laufseile 38,
39 bzw. 48, 49 mit dem jeweiligen Tragseil 3 bzw. 4 eine weitere Seilbewegung stoppen.
Damit wird auch die mögliche Auslenkung des Netzes 2 begrenzt. Während dieser Phase
kommen auch diejenigen Ringreihen zum Einsatz, die sich zuvor zu der anderen Seite
der Stützkörper 8, 9 befanden und die nun an den Laufseilen 38, 39, 48, 49 ungehindert
an den Stützkörpern 8, 9 vorbei bewegt werden können.
[0017] Somit wird die mitwirkende Ringnetzfläche gegenüber den herkömmlichen Auffangnetzen
mit fix an den Stützkörpern befestigten Tragseilen erheblich vergrössert. Befinden
sich beispielsweise vor dem Aufprall, wie in Fig. 2 dargestellt, die Laufseilenden
38a, 38b bzw. 39a, 39b jeweils in einer Entfernung von 2 m zum Stützkörper 8 bzw.
9, so kommt bei 10m voneinander entfernten Stützkörpern 8, 9 beim Aufprall (Fig. 1)
eine 14 m lange Ringnetzfläche zum Einsatz, d.h. eine um 40% grössere Ringnetzfläche
als bei einem herkömmlichen Auffangnetz mit 10m voneinander entfernten Stützkörpern.
[0018] Durch die beim Aufprall auf das Netz 2 auf die Tragseile 3, 4 ausgeübten Zugkräfte
werden die im seitlichen Bereich der Tragseile 3, 4 integrierten Bremsmittel 5, 6
wirksam, die weitere Energieabsorption bewirken. Die Anordnung der Bremsmittel 5,
6 im seitlichen Bereich, ausserhalb der Schutzzone, ist besonders vorteilhaft, da
der Zugang zwecks Auswechselns besonders einfach ist.
[0019] Das erfindungsgemässe Auffangnetz mit den beidseitig zu den Stützkörpern 7, 8, 9,
10 an längsbeweglichen Tragseilen 3, 4 angebrachten Laufseilen 37, 38, 39, 40 bzw.
47, 48, 49, 50 gewährleistet eine optimale Lastverteilung mit besserer Verteilung
auf mehrere Stützkörper sowie einen günstigeren Kräftefluss durch das Netz 2, und
somit kleinere Kräfte im gesamten System. Auch die Ankerkräfte sind bedeutend kleiner,
was kürzere Ankerlängen und somit eine kostengünstigere Fundamentierung ermöglicht.
[0020] Werden - wie bereits erwähnt - die Laufseile 37, 38, 39, 40 bzw. 47, 48, 49, 50 nicht
fest, sondern gleitend an den Tragseilen 3, 4 angebracht, derart, dass durch Reibung
oder elastische und/oder plastische Verformung eine Art Bremswirkung erzeugt wird,
so kann ab einer bestimmten Belastung während des Gleitens weitere Energie absorbiert
werden.
[0021] In Fig. 3 ist der Aussenbereich eines annähernd vertikal ausgelegten Auffangnetzes
1' dargestellt, welches im Unterschied zu demjenigen nach Fig. 1 und 2 an einem Schräghang
angeordnet ist und am Hang herunterstürzendes Material wie zum Beispiel Steine, auffängt.
Es ist ein annähernd vertikal gerichteter äusserer Stützkörper 10' mit einem im Querschnitt
runden Stützenkopf 10a' ersichtlich, an dem die Rückhalteseile 11' schonend gehalten
sind.
[0022] Auf einer dem Hang zugewandten Seite des Stützenkopfes 10a' sind die bereits erwähnten
Führungselemente für das obere, seitlich abgespannte Tragseil 3' angebracht, die mit
55 bezeichnet sind und die zum Schutze des verschiebbaren Tragseiles 3' rund sind.
Ähnliche Führungselemente sind auch am unteren Ende des Stützkörpers 10' bei seiner
Grundplatte für das untere Tragseil vorgesehen, die jedoch aus Fig. 3 nicht ersichtlich
sind. Am Tragseil 3' ist mittels Klemmelementen 56, von denen lediglich eines ersichtlich
ist, ein Laufseil 40' angebracht, welches im Gegensatz zum Tragseil 3' auf der anderen
Seite des Stützkörpers 10' verläuft, so dass das mittels Gleitelementen 51' auf dem
Laufseil 40' verschiebbar geführte Netz 2' auf der Talseite, vor dem Stützkörper 10',
angeordnet ist. Das Netz 2' ist im übrigen im Bereich innerhalb des Laufseiles 40'
mit einigen aussenseitigen Elementen via die Gleitelemente 51' direkt am Tragseil
3' befestigt. Damit wird eine Positionierung des Netzes 2' am oberen Ende beim Stützkörper
10' ermöglicht. Es ist damit verdeutlicht, dass im Bereich des Tragseiles 3', welches
durch die beiden an ihm befestigten Enden des Laufseiles 40' begrenzt ist, das Netz
mit einzelnen Gleitelementen 51' befestigt sein kann oder aber auch nicht, wie dies
beim Netz gemäss Fig. 1 vorgesehen ist.
[0023] Gemäss Fig.4 können die Laufseile 62 im Ausgangszustand aber auch durch als Sollbruchstellen
gestaltete Führungselemente 60, die jeweils an der Unterseite 70' des Stützkörper-Endes
70 angebracht sind, gehalten sein. Als Führungselemente 60 sind vorliegend zwei mit
Distanz zueinander am Stützkörper befestigte Elemente 63, 64 sowie ein von diesen
gehaltener, die Sollbruchstelle bildender Bolzen 65 vorgesehen, auf welchem das Laufseil
62 aufliegt. Bei Erreichen einer bestimmten Sollbruchlast wird dieser Bolzen 65 abgebrochen
und damit senkt sich das Laufseil 62 zu den Stützkörpern ab, derart, wie dies dann
in Fig. 1 ersichtlich ist. Es ist ferner noch das an der Stirnseite des Stützkörpers
70 mittels Befestigungselementen 67, 68 gehaltene Tragseil 66 veranschaulicht.
[0024] Die am Laufseil gleitenden Ringreihen des Netzes, die in Fig.4 nicht dargestellt
sind, können sich erst nach dem Zerstören dieses Bolzens 65 ungehindert an dem jeweiligen
Stützkörper 8, 9 vorbei bewegen. Solange der Bolzen 65 vom Laufseil 62 nicht durch
Biegen zerstört worden ist, sind die Ringe von diesem Bolzen 65 zurückgehalten.
[0025] Selbstverständlich könnte für Systeme im höheren Energiebereich sowohl das Auffangnetz
1 nach Fig.2 und 3 als auch das Auffangnetz 1' nach Fig. 3 mit zusätzlichen, das Ringnetz
und/oder die Laufseile mit den Stützkörpern verbindenden und mit Bremselementen versehenen
Verbindungselementen, wie sie aus der EP-A-1 205 603 bekannt sind, ausgestattet sein.
[0026] Für Systeme im niedrigen Energiebereich genügen jedoch beim erfindungsgemässen Auffangnetz
die im seitlichen Bereich der Tragseile vorgesehenen Bremsringe aus, und zwar total
nur acht Bremsringe pro ca. 40 bis 50 m Verbauung.
[0027] Die Erfindung ist mit den obigen Ausführungsbeispielen ausreichend dargetan. Sie
könnte jedoch noch anders ausgestaltet sein. Anstelle des Laufseiles könnten im Prinzip
auch Stangen oder Bänder verwendet werden. Der Begriff des Laufseiles ist daher entsprechend
auch auf solche Ausführungen zu verstehen. Es könnten auch mehrere Laufseile an einer
Stelle vorhanden sein.
[0028] Das Netz, das Laufseil und das Tragseil liesse sich alternativ auch bergseitig anordnen.
Es müsste dann einzig sichergestellt sein, dass sich das Netz und die Seile zu den
Stützkörpern verschieben können. Selbstverständlich könnte auch nur ein Rückhalteseil
11 pro Stützkörper vorgesehen sein.
[0029] Im Prinzip könnten beispielsweise bei dem Netz nach Fig. Laufseile auch nur bei den
inneren Stützkörpern 8, 9 vorgesehen sein und nicht bei den äusseren Stützkörpern
7, 10. Die Laufseile könnten insbesondere endseitig auch mit Bremsringen oder Bremsmitteln
ausgestattet sein.
1. Auffangnetz, insbesondere für Steinschlagverbauungen, mit einem aus ineinandergreifenden
Elementen bestehenden Netz (2), dessen zwei Längsseiten an je einem sich zwischen
mindestens zwei Stützkörpern (7, 8, 9, 10) erstreckenden Tragseil (3, 4) verschiebbar
gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Tragseile (3, 4) in ihrer Längsrichtung an den einzelnen Stützkörpern (7,
8, 9, 10) verschiebbar geführt und seitlich abgespannt sind, und dass an jedem Tragseil
(3, 4) im Bereich vorzugsweise jedes Stützkörpers (7, 8, 9, 10) wenigstens ein am
Stützkörper vorbei verlaufendes Laufseil (37, 38, 39, 40; 47, 48, 49, 50) oder dergleichen
mit einem Ende zu der einen und mit dem anderen Ende zu der anderen Seite des Stützkörpers
(7, 8, 9, 10) angebracht ist, wobei das Netz (2) im Stützkörperbereich an den Laufseilen
(37, 38, 39, 40; 47, 48, 49, 50) verschiebbar gehalten ist.
2. Auffangnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragseile (3, 4) an einer einem Hang, einer Felswand oder dergleichen zugewandten
Seite der Stützkörper (7, 8, 9, 10) geführt sind und die Laufseile (37, 38, 39, 40;
47, 48, 49, 50) auf der anderen Seite der Stützkörper (7, 8, 9, 10), d.h. auf der
Talseite, verlaufen.
3. Auffangnetz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufseile (37, 38, 39, 40; 47, 48, 49, 50) mit ihren Enden mittels Klemmelementen
(56) am jeweiligen Tragseil (3, 4) fixiert sind.
4. Auffangnetz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufseile (37, 38, 39, 40; 47, 48, 49, 50) mit ihren Enden mittels ab einer definierten
Belastung auf den Tragseilen (3, 4) gleitender und eine Bremswirkung erzeugender Klemmelemente
an den Tragseilen (3, 4) angebracht sind.
5. Auffangnetz einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im seitlichen, zur Abspannung vorgesehenen Endbereich der Tragseile (3, 4) jeweils
mindestens ein Bremsmittel (5, 6) zum Absorbieren von dynamischen Energien integriert
ist.
6. Auffangnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an den Stützkörpern (7, 8, 9, 10) Führungselemente (55) für die Tragseile (3, 4)
vorgesehen sind.
7. Auffangnetz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Verbindungselemente zwischen dem Netz (2) und den Stützkörpern (7, 8,
9, 10) vorgesehen sind, die jeweils vorzugsweise mit mindestens einem Bremsmittel
zum Absorbieren von dynamischen Energien versehen sind.
8. Auffangnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufseile (62) im Ausgangszustand jeweils durch als Sollbruchstellen gestaltete,
jeweils an den Stützkörpern (70) angebrachten Führungselemente (60) gehalten sind,
wobei diese Sollbruchstelle bei einer definierten Sollbruchlast zerstört wird und
die Laufseile (62) dann vom Stützkörper (70) gelöst sind.