[0001] Die Erfindung betrifft ein sprengwirkungshemmendes Fenster mit einem Blendrahmen
und einem Flügelrahmen, der eine Füllung aufnimmt und in Scharnieren an dem Blendrahmen
um mindestens eine Achse kippbar gelagert ist, wobei der Flügelrahmen in einer Schließstellung
in dem Blendrahmen einliegt.
[0002] Unter "kippbar" bzw. "kippen" im Sinne der vorliegenden Anmeldung soll ein Drehen
zwischen Schwenken des Flügelrahmens um eine beliebige Achse verstanden werden. Neben
dem klassischen "Kippen" um eine horizontale Drehachse unten an dem Flügelrahmen ist
z. B. auch ein "Klappen" um eine horizontale Drehachse oben an dem Flügelrahmen oder
ein "Drehen" um eine vertikale Drehachse von der Bedeutung des Begriffs "Kippen" in
dieser Anmeldung umfasst. Insbesondere sollen auch kombinierte Dreh-Kipp-Fenster unter
den Schutzbereich der vorliegenden Anmeldung fallen.
[0003] Ein Fenster der eingangs beschriebenen Art ist beispielsweise aus der DE 34 20 883
C2 und aus der DE 34 32 021 C2 bekannt. Die beiden vorbekannten Fensterkonstruktionen
sind als so genanntes Doppelfenster ausgebildet. Dabei befindet sich vor dem eigentlichen
Fenster, das einen Blendrahmen und einen darin drehbar gelagerten Flügelrahmen aufweist,
eine weitere Festverglasung. Zwischen der Festverglasung und der Fensterlaibung bestehen
Verbindungsquerschnitte zu dem Zwischenraum zwischen den beiden Verglasungen und der
Fensterlaibung, so dass in dem Fall, in dem der Flügelrahmen der inneren Verglasung
geöffnet ist, eine gewisse Luftzirkulation durch die Doppelverglasung hindurch stattfinden
kann.
[0004] Die Doppelverglasung hat die Aufgabe, die Auswirkung einer Detonation auf der Außenseite
des Gebäudes derart abzumildern, dass in dem Gebäude befindliche Personen möglichst
keinen Schaden erleiden. Durch die Öffnungen zwischen dem Rand der äußeren Verglasung
und der Fensterlaibung findet bei einem Sprengstoffanschlag ein Druckausgleich statt,
so dass der bei der Explosion entstehende Druck zwar die äußere Verglasung zu zerstören
vermag, dadurch aber die Druckspitze abgebaut wird, so dass sich der Maximaldruck
auf die innere Verglasung nicht auswirken kann, zumal eine Kompression der Luft innerhalb
des Raumes zwischen den beiden Verglasungen wegen der Öffnungen nicht in einem gefährdenden
Ausmaß zustande kommen kann. Daher ist es möglich, die innere Verglasung mit einem
schwenkbaren oder drehbeweglichen Flügelrahmen innerhalb des Blendrahmens zu versehen,
so dass die an sich zur Druckentlastung vorgesehenen Öffnungen zwischen der äußeren
Verglasung und der Fensterlaibung zur Raumbelüftung herangezogen werden können.
[0005] Als nachteilig bei der vorbekannten Fensterkonstruktion ist es anzusehen, dass einerseits
aufgrund der zwei Verglasungen die Herstellkosten vergleichsweise hoch sind. Zum anderen
geht von der äußeren, im Detonationsfall in der Regel zerstörten Verglasung dann eine
nicht unbeträchtliche Gefahr für die im Gebäude befindlichen Personen aus, wenn der
Flügelrahmen der inneren Verglasung sich in seiner Öffnungsstellung befindet. In diesem
Fall können nämlich Glassplitter durch den geöffneten Flügelrahmen in das Rauminnere
eintreten, wodurch eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr entsteht. Außerdem besteht
die Gefahr, dass bei weit geöffnetem Flügelrahmen der Druckanstieg im Inneren des
Gebäudes nach einem Zerbersten der äußeren Verglasung noch so groß ist, dass Personen
hierdurch Schaden erleiden. Eine hinreichend große Sicherheit der im Raum befindlichen
Personen ist daher im Grunde genommen nur dann gegeben, wenn der Flügelrahmen der
inneren Verglasung sich in seiner Schließstellung befindet.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein sprengwirkungshemmend ausgebildetes
Fenster vorzuschlagen, bei dem keine äußere Vorsatzverglasung erforderlich ist und
das dennoch - bei Gewährleistung einer hinreichenden Sicherheit bei Sprengstoffanschlägen
- in der Öffnungsstellung des Flügelrahmens eine bedarfsweise dauerhafte Belüftungsfunktion
erfüllen kann.
Lösung
[0007] Ausgehend von den bekannten sprengwirkungshemmenden Fenstern wird nach der Erfindung
vorgeschlagen, dass die Füllung aus Panzerglas besteht und dass das Fenster mindestens
ein Kippbegrenzungselement, mittels dessen ein durch eine Sprengwirkung induziertes
Kippen des Flügelrahmens in den Scharnieren über eine Kippgrenzstellung hinaus hemmbar
ist, und mindestens ein Verschiebebegrenzungselement, mittels dessen ein durch die
Sprengwirkung induziertes Verschieben des Flügelrahmens senkrecht zu einer Kippachse
in den Scharnieren hemmbar ist, aufweist.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass entgegen der bisherigen Lehrmeinung
sowie entgegen der in jahrzehntelanger Übung hierauf basierenden tatsächlichen Praxis
ein gekipptes gegenüber einem starr geschlossenen Fenster keineswegs grundsätzlich
ein unkalkulierbares Sicherheitsrisiko angesichts einer Sprengwirkung beinhaltet.
Die bekannten Standardfenster weisen bezüglich einer Sprengwirkungshemmung nämlich
im Wesentlichen zwei Schwachstellen auf: Zunächst ist eine (nicht gepanzerte) Füllung
der großflächigen Druckbelastung nicht gewachsen und gefährdet durch Splitterbildung
und insbesondere deren Verteilung im Raum durch die Druckwelle die in diesem befindlichen
Personen.
[0009] Zum Andern kann der Flügelrahmen insgesamt aus dem Blendrahmen herausgerissen werden,
da die Befestigungselemente an einem Standardfenster - Scharniere und diesen gegenüber
angeordnete Sicherheitsscheren - nicht für eine wesentlich über das Eigengewicht des
Flügelrahmens mit Füllung sowie eine normale Windlast hinaus gehende Belastung ausgelegt
sind. Brechen die Befestigungselemente unter der Sprengwirkung gleichzeitig, dann
wird der Flügelrahmen im Wesentlichen in unveränderter Stellung in horizontale Richtung
in den angrenzenden Raum getrieben. Reißt der Flügelrahmen deutlich früher oder später
aus den Scharnieren als aus der Sicherheitsschere, so wird der Flügelrahmen zusätzlich
in eine Rotationsbewegung versetzt.
[0010] Durch die Begrenzung einerseits des Kippens und andererseits der Verschiebung des
Flügelrahmens aus dem Blendrahmen sowie die Verwendung einer gepanzerten Füllung hemmt
das erfindungsgemäße Fenster einerseits eine Sprengwirkung in gleicher Weise wie die
bekannten Doppelfenster, andererseits werden die mit einem innenliegenden Standardfenster
verbundenen Risiken wirksam vermieden.
[0011] Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Fensters liegt darin, dass dieses trotz
seiner Sicherheit gegenüber einer Sprengwirkung zum Lüften in eine Kippstellung gebracht
werden kann, wohingegen bei bekannten Fenstern jede Öffnungsstellung des Fensters
ein unkalkulierbares Risiko bedeutete. Unter dem erfindungsgemäßen Kippbegrenzungselement
soll nicht eine standardmäßige Öffnungsbegrenzungsschiene verstanden werden, die bei
konventionellen Nicht-Sicherheitsfenstem eingesetzt werden und den bei Sprengstoffexplosionen
auftretenden Kräften nicht standhalten würde. Ebenso ist unter Verschiebebegrenzungselement
nicht ein standardmäßiges zapfenförmiges Verriegelungselement zu verstehen, wie es
bei konventionellen Nicht-Sicherheitsfenstem mit der Beschlag-Schubstange gekoppelt
ist und in blendrahmenfeste Verriegelungstaschen eingreift.
[0012] Vorzugsweise sind an einem erfindungsgemäßen Fenster die Scharniere verstärkt und
dadurch als Verschiebebegrenzungselemente ausgebildet. Durch Verwendung von gegenüber
einem Standardfenster verstärkten Scharnieren wird das Herausreißen des Flügelrahmens
aus dem Blendrahmen bis zu einem wählbaren Betrag vermieden. Zur Verstärkung kann
einerseits ein gegenüber dem üblichen Werkzeugstahl höherwertigerer Werkstoff, beispielsweise
ein hochfester Stahl zum Einsatz kommen. Andererseits kann die Anzahl der entlang
der Kippachse angeordneten Scharniere erhöht werden.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße Fenster mindestens
ein Verschiebebegrenzungselement auf, das an einer den Scharnieren gegenüber liegenden
Seite des Flügelrahmens angeordnet ist und mittels dessen aus der Kippgrenzstellung
und aus jeder Stellung zwischen dieser und der Schließstellung ein durch die Sprengwirkung
induziertes Verschieben des Flügelrahmens in einer Ebene der Füllung senkrecht zu
der Kippachse dadurch hemmbar ist, dass der Flügelrahmen an einem kreissegmentförmig
ausgebildeten Anschlag an dem Verschiebebegrenzungselement anschlägt. Ein derartiges
zusätzliches Verschiebebegrenzungselement erfordert zunächst keine Änderung an den
Scharnieren, und bietet sich so insbesondere zur Verwendung mit Standardrahmen an.
Andererseits ist auch eine Verwendung zusammen mit in der oben beschriebenen Weise
verstärkten Scharnieren denkbar.
[0014] Vorteilhaft ist auch die Verwendung mindestens eines zweiteiligen Verschiebebegrenzungselements,
das in der Kippachse angeordnet ist, und das eine mit dem Blendrahmen verbundene Matrize
und eine mit dem Flügelrahmen verbundene Patrize aufweist, wobei die Matrize und die
Patrize hakenförmige Verriegelungselemente aufweisen, wobei in der Kippgrenzstellung
und in jeder Stellung zwischen dieser und der Schließstellung das Verschieben dadurch
hemmbar ist, dass die an Matrize und Patrize ausgebildeten Verriegelungselemente in
einander eingreifen. Die Verwendung solcher Verschiebebegrenzungselemente und deren
Gestaltung ist grundsätzlich bei einbruchhemmenden Fenstern bekannt. Um demgegenüber
eine Sprengwirkungshemmung zu erzielen, können diese wiederum - wie oben für die Scharniere
beschrieben - verstärkt ausgebildet sein.
[0015] Ein derartiges Verschiebebegrenzungselement ermöglicht wiederum zunächst die Verwendung
von Flügel- und Blendrahmen eines Standardfensters, wenn Matrize und Patrize derart
dimensioniert werden, dass sie in einem vorhandenen Spalt zwischen Flügel- und Blendrahmen
angeordnet werden können. Durch Kombination mit den vorstehend beschriebenen Verschiebebegrenzungselementen
kann die Wirkung der einzelnen Elemente je nach Anwendungsfall und abzusichernder
Sprengwirkung verstärkt werden.
[0016] Bevorzugt ist die Patrize eines solchen Verschiebungselements mit einer an dem Flügelrahmen
eines erfindungsgemäßen Fensters angebrachten Schubstange verbunden und mit dieser
entlang der Kippachse soweit verschiebbar, dass die Verriegelungselemente nicht mehr
in einander eingreifen. Die Verwendung von Schubstangen ist grundsätzlich von Standardfenstern
bekannt, die neben der Kippfunktion auch ein Schwenken des Flügelrahmens um eine zu
der Kippachse senkrechte Achse ermöglichen. So kann auch ein erfindungsgemäßes Fenster
als kombiniertes Dreh-Kippfenster ausgebildet werden.
[0017] Ein erfindungsgemäßes Fenster weist vorteilhaft verstärkte und dadurch als Kippbegrenzungselement
ausgebildete Sicherheitsscheren auf, die einerseits in dem Blendrahmen und andererseits
in dem Flügelrahmen gelagert sind. Die Ausführungsmöglichkeiten der Verstärkung und
die sich hieraus ergebenden Vorteile sind oben anhand der Verstärkung von Scharnieren
bereits beschrieben und gelten in gleicher Weise auch für die Sicherheitsscheren.
[0018] Bevorzugt ist bei einem erfindungsgemäßen Fenster mindestens ein Kippbegrenzungselement
an der den Scharnieren gegenüber liegenden Seite des Flügelrahmens angeordnet, an
dem der Flügelrahmen in der Kippgrenzstellung anschlägt. Ein derartiges zusätzliches
Verschiebebegrenzungselement erfordert zunächst keine Änderung an den Scharnieren,
und bietet sich so insbesondere zur Verwendung mit Standardrahmen an. Ein solches
Kippbegrenzungselement kann insbesondere vorteilhaft mit einem in der oben beschriebenen
Weise mit einem kreissegmentförmig ausgebildeten Anschlag ausgebildeten Verschiebebegrenzungselement
in der Weise kombiniert werden, dass das Ende einer kreissegmentförmig ausgebildeten
Anschlagschiene an ihrem Ende das Kippbegrenzungselement bildet.
[0019] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist an beiden Enden der den Scharnieren
gegenüber liegenden Seite des Flügelrahmens jeweils ein solches Kippbegrenzungselement
angeordnet. Im Vergleich zu einer stangenförmigen Ausbildung im Wesentlichen über
die gesamte Länge der den Scharnieren gegenüber liegenden Seite des Flügelrahmens
wird durch die Ausbildung zweier einzelner Kippbegrenzungselemente an den Ecken die
Stützwirkung des Flügelrahmens selbst genutzt. Diese kann durch eine verstärkende
Einlage oder eine anderweitig verstärkte Ausführung dieser Seite des Flügelrahmens
noch verbessert werden. Durch die Verwendung getrennter Kippbegrenzungselemente können
diese quasi als Baukastenelemente bei erfindungsgemäßen Fenstern unterschiedlicher
Breiten zum Einsatz kommen.
[0020] Ein den Scharnieren gegenüber als Kippbegrenzungselement angeordneter Anschlag eines
erfindungsgemäßen Fensters ist vorzugsweise derart mit einer Fensterlaibung verbindbar,
in der das Fenster einsetzbar ist, dass das Kippbegrenzungselement zwischen einer
Betriebsstellung und einer Wartungsstellung verschiebbar ist, wobei der Flügelrahmen
in der Wartungsstellung des Kippbegrenzungselements über die Kippgrenzstellung hinaus
öffenbar ist. Befindet sich das Kippbegrenzungselement in der Wartungsstellung, dann
schlägt der Flügelrahmen beim Öffnen nicht an diesem an. Der Flügelrahmen kann dann
zu Wartungszwecken derart weit geöffnet werden, dass seine Außenseite - beispielsweise
zur Reinigung der außen liegenden Fläche der Füllung - vom Raum her leicht zugänglich
ist. Der Flügelrahmen kann dann so ausgebildet sein, dass er in der Kippachse oder
in einer zu dieser senkrechten Achse weit öffenbar ist. Das Kippbegrenzungselement
kann mittelbar über den (mit der Fensterlaibung verbundenen) Blendrahmen oder unmittelbar
mit der Fensterlaibung verbunden sein.
[0021] Ein solches verschiebbares Kippbegrenzungselement an einem erfindungsgemäßen Fenster
ist bevorzugt lösbar mit der Fensterlaibung verschraubbar. Die lösbare Verschraubung
stellt die technisch einfachste und somit preiswerteste Möglichkeit der Ausbildung
eines verschiebbaren Elements dar. In einer vorteilhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Fensters ist ein solches Kippbegrenzungselement in einer Ebene des Blendrahmens in
Langlöchern derart verschiebbar, dass es in seiner Wartungsstellung einen größeren
Abstand von den Scharnieren aufweist als in seiner Betriebsstellung. In Langlöchern
kann das Kippbegrenzungselement einerseits besonders einfach schienenartig geführt
werden, andererseits ist die Haltefunktion in den Langlöchern nicht wesentlich beeinträchtigt.
[0022] Insbesondere wenn eine Öffnung eines erfindungsgemäßen Fensters über eine Kippgrenzstellung
hinaus - auch zu Wartungszwecken - beispielsweise aus Sicherheitsgründen in keinem
Fall gewünscht ist, kann ein solcher Anschlag, an dem der Flügelrahmen mit seiner
den Scharnieren gegenüber liegenden Seite anschlägt, auch fest mit dem Blendrahmen
oder unmittelbar mit der Fensterlaibung verbunden sein. Eine solche Ausführung eines
erfindungsgemäßen Fensters wird dann in der Herstellung auch deutlich preisgünstiger
als die entsprechende Variante mit wie oben beschrieben verstellbarem Kippbegrenzungselement
ausfallen.
[0023] Besonders bevorzugt ist der Flügelrahmen in der Kippgrenzstellung mittels einer Halteeinrichtung
sowohl gegen eine Fortsetzung der Drehbewegung als auch gegen eine von dem Fenster
weg gerichtete Bewegung in Richtung der Ebene der Füllung abgestützt, und im Bereich
des die Drehgelenke des Flügelrahmens verbindenden Rahmenschenkels sind formschlüssige
Schließelemente zwischen dem Flügelrahmen und dem Blendrahmen vorhanden, wobei der
Öffnungswinkel in der Kippgrenzstellung des Flügelrahmens zwischen 5° und 50° beträgt.
[0024] Mit dem erfindungsgemäßen Fenster wird die Philosophie verfolgt, dass ein sprengwirkungshemmend
ausgebildetes Fenster auch ohne Vorsatzverglasung im Detonationsfall sich in einer
leicht geöffneten Stellung des Flügelrahmens befinden kann, solange die hierdurch
freigegebenen Öffnungsquerschnitte klein genug sind und trotz der auftretenden Druckwelle
ein unkontrolliertes weiteres Öffnen des Flügelrahmens über die Kippgrenzstellung
hinaus verhindert wird. Unter Kippgrenzstellung soll im Rahmen dieser Anmeldung die
durch die Halteeinrichtung definierte Stellung sein, in der der Flügelrahmen weitestmöglich
aus seiner Schließstellung ausgelenkt ist. In Abhängigkeit von der Größe des durch
das Fenster begrenzten Raumes beträgt der Öffnungsquerschnitt, der in der Kippgrenzstellung
freigegeben ist, vorzugsweise maximal 0,2 m
2 bis 0,4 m
2. Bei Räumen mit sehr großem Rauminhalt können auch entsprechend größere Öffnungsquerschnitte
realisiert werden, da ein großes Raumvolumen einen größeren Puffereffekt bewirkt und
daher den Druckanstieg im Raum abmildert. Bei derartigen Querschnittsflächen wird
der Druck auch bei einer Detonation großer Sprengstoffmengen und bei einem kleinen
Abstand zwischen dem Detonationsort und dem erfindungsgemäßen Fenster durch die vergleichsweise
geringe Querschnittsfläche vor dem Eintritt in den Raum derart abgebaut, dass in der
Regel keine schädlichen Wirkungen auf in dem Raum befindliche Personen mehr eintreten.
Beim erfindungsgemäßen Fenster ist es somit zur Erzielung einer hinreichenden Sicherheit
nicht erforderlich, den Flügelrahmen in der Schließstellung zu halten, sondern das
Fenster kann - falls gewünscht - dauerhaft in der Kippgrenzstellung gehalten werden,
wodurch eine sehr gründliche Belüftung möglich ist.
[0025] Bei einer von außen auf den geöffneten Flügelrahmen wirkenden Druckbelastung wird
dieser mit großer Kraft nach innen gegen die Halteeinrichtung gepresst, wobei durch
die erfindungsgemäße Ausbildung der Halteeinrichtung sowohl ein weiteres Aufschwenken
des Flügelrahmens als auch eine Bewegung des selben in radiale Richtung weg von den
Drehgelenken verhindert wird. Die formschlüssigen Schließelemente im Bereich des die
Drehgelenke des Flügelrahmens verbindenden Rahmenschenkels bewirken, dass ein Abreißen
des Flügelrahmens vom Blendrahmen in diesem Bereich und somit eine Drehbewegung um
die Anschlagfläche der Halteeinrichtung verhindert wird. Der Flügelrahmen wird somit
trotz der detonationsbedingten Druckwirkung sicher in der Kippgrenzstellung fixiert,
so dass ein durch die vergleichsweise geringe Größe des Öffnungsquerschnitts kontrollierter
und abgemilderter Druckanstieg in dem hinter dem Fenster befindlichen Raum stattfindet.
Aufgrund der nicht erforderlichen Vorsatzverglasung sind die Kosten für das erfindungsgemäße
Fenster vergleichsweise gering und die Optik an der Außenseite des Gebäudes wird nicht
beeinträchtigt und unterscheidet sich nicht von herkömmlichen Fenstern.
[0026] Vorzugsweise weist die Halteeinrichtung eine durchgängige Stützfläche auf, die sich
von dem Blendrahmen bis zu einer Anschlagfläche erstreckt, an der der Flügelrahmen
in der Kippgrenzstellung anliegt, wobei die Stützfläche parallel zu der Bahnkurve
verläuft, die die Vorderkante des Flügelrahmens bei der Verlagerung von der Schließstellung
in die Kippgrenzstellung beschreibt. Hierdurch wird ein Herausreißen des Flügelrahmens
aus den Drehgelenken auch dann verhindert, wenn der Flügelrahmen sich in beliebigen
Zwischenstellungen zwischen der Schließstellung und der Kippgrenzstellung befindet.
[0027] Die Erfindung weiter ausgestaltend ist vorgesehen, dass die Halteeinrichtung aus
einem die Stützfläche aufweisenden Unterbügel und einem senkrecht zur Ebene der Füllung
verlaufenden Oberbügel besteht, wobei Unterbügel und Oberbügel sowohl im Bereich des
Blendrahmens als auch der Anschlagfläche miteinander verbunden sind. Hierdurch kann
eine leicht herzustellende, optisch ansprechende und sehr verwindungssteife Konstruktion
erzielt werden. Wenn ein Verankerungsabschnitt der Halteeinrichtung von einem dem
Blendrahmen mit einem Bauwerksteil verbindenden Anker durchdrungen wird, ist die Belastbarkeit
der Halteeinrichtung besonders groß, da eine Krafteinleitung in den Blendrahmen selbst
über besondere Verbindungselemente zwischen Halteeinrichtung und Blendrahmen nicht
erforderlich ist, sondern eine unmittelbare Krafteinleitung in das tragende Bauwerksteil
möglich ist. Eine besonders gute Abstützung der gesamten Fensterkonstruktion innerhalb
der Bauwerksöffnung wird dadurch erzielt, dass der Anker zur Befestigung des Blendrahmens
mit einem im Querschnitt L-förmigen Winkel verbunden ist, der sich mit einem Schenkel
parallel zu einer Fensterlaibung und mit dem anderen Schenkel parallel zu einer Ansichtsfläche
des Gebäudes erstreckt. Hierdurch kann ein an die Öffnung angrenzender Randstreifen
der Ansichtsfläche zur großflächigen Einleitung von Druckkräften in das Bauwerksteil
genutzt werden, wodurch die Gefahr von lokalen Überschreitungen der Festigkeitsgrenze
minimiert wird.
[0028] Um bei sehr großen Fenstern oder sehr großen Öffnungswinkeln den in der Kippgrenzstellung
freigegebenen Lüftungsquerschnitt und damit den Druckanstieg innerhalb des Raumes
im Detonationsfall zu mindern, kann zumindest ein Teil des von dem Flügelrahmen in
seiner Kippgrenzstellung freigegebenen Öffnungsquerschnitts von einem Lochblech verdeckt
sein, das zum Beispiel mit der Halteeinrichtung oder direkt mit einem Bauwerksteil
verbunden ist.
[0029] Eine vorteilhafte Befestigung des Lochblechs besteht darin, dass dieses zwei abgekantete
schmalseitige Randstreifen und einen längsseitigen Randstreifen aufweist, der eine
den Oberbügel mit dem Unterbügel verbindende Verbindungsstrebe abdeckt. Auf diese
Weise entsteht ein ansatzweise kastenförmiges Bauteil, das sich durch seine große
Steifigkeit auszeichnet.
[0030] Um im Explosionsfall Kraftspitzen bei der Einleitung in die Halteeinrichtung abzumildern,
sollten die Anschlagflächen für den Flügelrahmen von einem Elastomermaterial gebildet
werden.
[0031] Ferner besteht eine Weiterbildung der Erfindung noch darin, dass die formschlüssigen
Schließelemente von zwei Winkelprofilen gebildet sind, die jeweils mit einem Befestigungsschenkel
mit dem Flügelrahmen und mit dem Blendrahmen verbunden sind, sich vorzugsweise über
die gesamte Länge der zugeordneten Rahmenschenkel erstrecken und sich mit jeweils
einem Stützschenkel aneinander abstützten.
[0032] Wenn die Stützschenkel in der Kippgrenzstellung aneinander anliegen und dabei parallel
zueinander ausgerichtet sind, ist die auf die Winkelprofile wirkende Flächenpressung
minimiert und die Gefahr einer Deformation besonders gering.
Ausführungsbeispiel
[0033] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand von Zeichnungsfiguren erläutert.
Diese zeigen jeweils im eingebauten Zustand in
- Fig. 1
- eine Außenansicht und
- Fig. 2
- eine Innenansicht eines ersten erfindungsgemäßen Fensters,
- Fig. 3
- einen vertikalen Schnitt und
- Fig. 4
- einen horizontalen Schnitt durch dieses erste Fenster jeweils im gekippten Zustand,
- Fig. 5
- eine Außenansicht und
- Fig. 6
- eine Innenansicht eines zweiten erfindungsgemäßen Fensters,
- Fig. 7
- einen vertikalen Schnitt im gekippten Zustand,
- Fig. 8
- einen horizontalen Schnitt im geschlossenen Zustand und
- Fig. 9
- einen horizontalen Schnitt in Wartungsstellung durch dieses zweite Fenster,
- Fig. 10
- eine Außenansicht und
- Fig. 11
- eine Innenansicht eines dritten erfindungsgemäßen Fensters
- Fig. 12
- einen vertikalen Schnitt im geschlossenen und
- Fig. 13
- einen vertikalen Schnitt im gekippten Zustand sowie
- Fig. 14
- ein Detail eines vierten Fensters im geschlossenen und
- Fig. 15
- im gekippten Zustand jeweils im vertikalen Schnitt.
- Fig. 1'
- eine Außenansicht des Fensters;
- Fig. 2a'
- einen Vertikalschnitt entlang der Linie II-II durch das Fenster gemäß Figur 1' in
der Schließstellung;
- Fig. 2b'
- wie Fig. 2a', jedoch in der Kippgrenzstellung;
- Fig. 3'
- einen Horizontalschnitt entlang der Linie III-III durch das Fenster gemäß Figur 1'
und
- Fig. 4'
- eine Innenansicht des Fensters nach Fig. 1'.
[0034] Das in den Figuren 1 bis 4 dargestellte erste erfindungsgemäße Fenster 1 weist einen
Blendrahmen 2 auf, an dem in einer Vielzahl von Scharnieren 3 (nach Art eines so genannten
"Klavierbandes", jedoch i. d. R. aus Einzelscharnieren bestehend) ein Flügelrahmen
4 mittels einer Kippflügelbetätigungselements 5 kippbar gelagert ist. Unter Scharnier
im Sinne dieser Anmeldung soll jedes Bauteil verstanden werden, das eine gelenkige
Verbindung des Flügelrahmens mit einem Blendrahmen bewirkt und dabei eine Dreh-, Kipp-
oder Schwenkbewegung des Flügelrahmens um mindestens eine Drehachse ermöglicht. In
dem Flügelrahmen 4 ist eine Füllung 6 aus Panzerglas aufgenommen. Die Scharniere 3
des Fensters 1 sind gegenüber einem handelsüblichen Standard-Kippfenster durch Verwendung
von Scharnierbolzen, gehärtetem Stahl oder Edelstahls verstärkt und so als Verschiebebegrenzungselement
7 ausgebildet. Ein Herausreißen des Flügelrahmens 4 aus den Scharnieren 3 und aus
dem Blendrahmen 2 durch eine Sprengwirkung ist hierdurch wirksam vermieden. Die Figuren
1 und 2 zeigen das Fenster 1 in der Schließstellung 8, in der der Flügelrahmen 4 in
dem Blendrahmen 2 einliegt.
[0035] An der den Scharnieren 3 gegenüber liegenden Seite 9 des Flügelrahmens 4 ist an dem
Blendrahmen 2 ein Kippbegrenzungselement 10 angeordnet, an dem der Flügelrahmen 4
- wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt - in der Kippgrenzstellung 11 anschlägt.
Durch das Anschlagen an dem Kippbegrenzungselement 10 wird ein - in dem Raum befindliche
Personen möglicher Weise gefährdendes - plötzliches weitergehendes Kippen des Flügelrahmens
4 über die Kippgrenzstellung 11 hinaus wirksam vermieden.
[0036] Das Kippbegrenzungselement 10 weist eine über die gesamte Breite 12 der Fensterlaibung
13, in die das Fenster 1 eingesetzt ist, durchgehende Stange 14 auf und ist mit beiden
Seiten 15 der Fensterlaibung 13 in Langlöchern 16 verschraubt. Nach Lösen von jeweils
zwei Flügelmuttern 17 ist das Kippbegrenzungselement 10 mittels eines nicht dargestellten
Verbindungsgestänges zwischen der (durchgezogen) dargestellten Betriebsstellung 18
und der (gestrichelt) angedeuteten Wartungsstellung 19 mit größerem Abstand von den
Scharnieren 3 manuell verschiebbar. Alternativ kann das erfindungsgemäße Fenster 1
auch mit einer nicht dargestellten Kurbelmechanik ausgestattet werden, mittels derer
das Kippbegrenzungselement 10 aus der Betriebsstellung 18 in die Wartungsstellung
19 überführbar ist. In der Wartungsstellung 19 ist das Kippbegrenzungselement 10 in
gleichfalls nicht dargestellter Weise arretierbar und der Flügelrahmen 4 zu Wartungszwecken
- insbesondere regelmäßig zu Reinigungszwecken - über die Kippgrenzstellung 11 hinaus
kippbar.
[0037] Das in den Figuren 5 bis 9 dargestellte zweite erfindungsgemäße Fenster 20 unterscheidet
sich von dem ersten Fenster 1 gemäß den Figuren 1 bis 4 zunächst dadurch, dass es
als kombiniertes Dreh-Kippfenster ausgeführt und somit um eine im eingebauten Zustand
horizontale Kippachse kippbar oder alternativ um eine vertikal verlaufende Schwenkachse
schwenkbar ist. Das Fenster 20 weist die von Standardfenstern bekannten Beschläge
- Scharniere und Sicherheitsscheren - auf. (Die Kipp- und Schwenkachse sowie die Kippscharniere
und Sicherheitsscheren sind nicht dargestellt.)
[0038] Das Fenster 20 weist in der Kippachse eine Mehrzahl von über die Breite 21 des Flügelrahmens
22 verteilte erste, jeweils zweiteilig ausgebildete Verschiebebegrenzungselemente
23 auf. Die ersten Verschiebebegrenzungselemente 23 bestehen jeweils aus einer mit
dem Blendrahmen 24 verbundenen Matrize 25 und einer Patrize 26, die an der nicht dargestellten
Schubstange angebracht und mit dieser entlang der Kippachse verschiebbar ist. Die
Matrizen 25 und die Patrizen 26 weisen entlang der Kippachse ein konstantes Profil
auf und greifen mit hakenförmigen Verriegelungselementen 27 ineinander ein. Mittels
der ersten Verschiebebegrenzungselemente 23 sind der Blendrahmen 24 und der Flügelrahmen
22 in der Kippgrenzstellung 28 gemäß Figur 7 und in jeder (nicht dargestellten) Zwischenstellung
zwischen dieser und dem geschlossenen Zustand gemäß den Figuren 5, 6 und 8 fest miteinander
gekoppelt.
[0039] An den Enden der den Scharnieren gegenüber liegenden Seite 29 ist jeweils ein Anschlag
30 angebracht, der zusammen mit einem an dem Flügelrahmen 22 angebrachten Riegel 31
einerseits als ein zweites Verschiebebegrenzungselement 32 und andererseits als Kippbegrenzungselement
33 wirkt. Der Anschlag 30 ist aus Flachstahl ausgebildet und mit dem Blendrahmen 24
oder mit einem daneben befindlichen Gebäudeteil verschraubt. Auf diese Weise ist der
Anschlag 30 zumindest mittelbar auch mit der Fensterlaibung 34 verbunden, in der das
Fenster 20 eingesetzt ist. Der Anschlag 30 weist einen kreissegmentförmigen Durchbruch
35 (oder alternativ auch eine kreissegmentförmige Führungsschiene) Schiene auf, in
den jeweils der zugeordnete Riegel 31 eingreift. Der dem Kreissegment zugeordnete
- nicht dargestellte - Kreismittelpunkt liegt auf der Kippachse. Die beiden Riegel
31 sind aus Rundstahl ausgebildet und parallel zu der Kippachse in dem Flügelrahmen
22 geführt. Durch Betätigen eines an dem Flügelrahmen 22 angebrachten Hebels 36 sind
die Riegel 31 parallel zu der Kippachse nach Art eines Treibriegels verschiebbar.
Die Funktion des Hebels 36 kann auch ein nicht dargestelltes - gegebenen Falls auch
elektrisch antreibbares, abgedecktes oder separat abschließbares - Getriebe übernehmen.
[0040] Um den Flügelrahmen 22 in die Wartungsstellung 37 gemäß Figur 9 um die senkrechte
Schwenkachse schwenken zu können, werden jeweils mittels Schubstangen die Patrizen
26 der ersten Verschiebebegrenzungselemente 23 in nicht dargestellter Weise außer
Eingriff mit den Matrizen 25, die Riegel 31 der zweiten Verschiebebegrenzungselemente
32 gemäß der (durchgezogenen) Darstellung in Figur 8 außer Eingriff mit dem Durchbruch
35 gebracht.
[0041] Das in den Figuren 10 bis 13 dargestellte dritte erfindungsgemäße Fenster 38 weist
an seiner Oberseite im Unterschied zu dem zweiten Fenster 20 gemäß den Figuren 5 bis
9 keine kreissegmentförmige Führung mit Anschlag auf. Die Funktion des Kippbegrenzungselements
39 übernimmt hier eine vom Prinzip her bekannte, gegenüber dem Dreh-Kippbeschlag eines
Standardfensters wiederum verstärkte und z.B. aus Edelstahl hergestellte Sicherheitsschere
40 an der Oberseite 41 des Flügelrahmens 42. Zusätzlich zu der mindestens einen vorgenannten
Sicherheitsschere 40 kann das Fenster 38 auch noch eine standardmäßige Kippbegrenzungsschere,
wie sie bei Standardbeschlägen vorhanden sind, aufweisen, die jedoch keine Sicherheitsfunktion
übernimmt, sondern lediglich aufgrund der Verwendung von Standardbeschlägen vorhanden
ist.
[0042] Die Sicherheitsschere 40 weist einen pilzförmigen Zapfen 43 auf, der in ein parallel
zu der wiederum nicht dargestellten Kippachse angeordnetes, U-förmiges Hohlprofil
44 eingreift. Das Hohlprofil 44 ist mit einer in den Flügelrahmen 42 eingepassten
Stahlfüllung 45 verschweißt und mit einer Schubstange verschraubt. Gemeinsam mit dieser
ist das Hohlprofil 44 in dem Flügelrahmen 42 parallel zu der Kippachse verschiebbar.
So ist - wie von Standardfenstern bekannt - die Schwenkbewegung des Flügelrahmens
42 um die senkrechte Drehachse nicht eingeschränkt.
[0043] Der Flügelrahmen 42 greift mit einer an seiner Unterseite 46 ausbildeten Nase 47
im eingebauten Zustand unter das Verschiebebegrenzungselement 48 und schlägt in der
Kippgrenzstellung 49 an dem Blendrahmen 50 an. Eine Verschiebung des Flügelrahmens
42 nach oben ist so wirksam vermieden. Zwischen der Nase 47 und dem Blendrahmen 50
ist ein Dichtungselement 51 angeordnet, mittels dessen eine Luftströmung durch die
(naturgemäß spielbehaftete) Passung zwischen Matrize 52 und Patrize 53 unterbunden
wird. Das Fenster 38 weist eine gegenüber dem Standardfenster deutlich vergrößerte
Anschlagtiefe 54 auf, damit die Verriegelung von der geschlossenen Stellung in die
Kippstellung überführt werden kann, damit hinreichend Bautiefe für die Ausbildung
der umgreifenden Nase 47 besteht und damit über die Stahlfüllung 45 eine große Stabilität
und eine hohe Sicherheit gegen Herausreißen der Scherenlagerung besteht.
[0044] Das in den Figuren 14 und 15 lediglich im Detail dargestellte vierte erfindungsgemäße
Fenster weist im Unterschied zu dem vorgenannten dritten Fenster 38 gemäß den Figuren
10 bis 13 ein alternativ gestaltetes Verschiebebegrenzungselement 55 auf, dessen mit
dem Blendrahmen 56 verbundene Matrize 57 auf der im eingebauten Zustand dem Rauminneren
zugewandten Seite 58 eine nach oben vorstehende Nase 59 aufweist. Der Flügelrahmen
60 kann im eingebauten Zustand und insbesondere auch in der in Fig. 15 dargestellten
gekippten Stellung so nicht in den Raum hinein gedrückt werden. Deutlich erkennbar
ist in den Figuren 14 und 15 die axial in dem Flügelrahmen 60 bewegliche Schubstange
61, mit der die Patrize 62 verbunden ist, wohingegen die Matrize 57 fest mit dem Blendrahmen
56 verbunden ist.
[0045] Auch in der Kippgrenzstellung verhindern die Matrizen 57/Patrizen 62 aufgrund der
Nasen 59 an den Matrizen und der Nase 47 am Flügelrahmen 60 sicher sowohl ein Verlagern
des Flügelrahmens 60 senkrecht zu der Ebene der Füllung in den Raum hinein als auch
parallel zu der Füllung 6 senkrecht zu der Kippachse.
[0046] Neben den Matrizen-Patrizen-Paarungen 57/62, die in der gekippten Stellung des Flügelrahmens
60 wirksam sind, können weitere solche Paarungen vorhanden sein, die in der Schließstellung
des Flügelrahmens 60 in Eingriff und in dieser Stellung als Verschiebebegrenzungselement
wirksam sind. Es können aber auch dieselben Paarungen in der Kipp- und der Schließstellung
des Flügelrahmens 60 wirksam sein.
[0047] Ein in Figur 1' ohne die umgebenden Gebäudeteile dargestelltes Fenster 1' besitzt
einen Blendrahmen 2', in dem ein Flügelrahmen 3' beweglich gelagert ist. Bei dem Flügelrahmen
3', der eine Füllung 5' in Form einer Isolierglasscheibe aufweist, handelt es sich
um ein kippbares Oberlicht. Eine Sicherheit bei Detonationen ist bei dem Kippflügel
dadurch gegeben, dass dieser durch eine Halteeinrichtung 7' in seiner Kippgrenzstellung
(Fig. 2b') fixiert ist und dadurch lediglich einen genau definierten, vergleichsweise
kleinen Öffnungsquerschnitt zwischen Raum und Umgebung freigibt, wodurch eine unkontrollierte
Druckausbreitung von außen in den Raum verhindert wird.
[0048] Wie sich aus Figur 2a' ergibt, besteht die Halteeinrichtung 7' aus einem bogenförmigen
Unterbügel 8', der L-förmig abgewinkelt ist, und einem gleichfalls L-förmigen Oberbügel
9', dessen vertikal verlaufender Schenkel als Verbindungsstrebe 10' fungiert, an deren
unteren Ende ein Elastomerelement 11' angeordnet ist, das eine Anschlagfläche 12'
für einen oberen Randstreifen 13' des Flügelrahmens 3' bildet. Unterbügel 8' und Oberbügel
9' sind durch Schweißen mit einander verbunden, so dass sich im Ergebnis eine insgesamt
bügelförmige, verbindungssteife Halteeinrichtung 7' ergibt. Diese ist im Bereich eines
Endabschnitts des Oberbügels 9' von einem Anker 14' durchdrungen, der den Blendrahmen
2' mit einem Bauwerksteil in Form beispielsweise eine Hohllochziegels 15' verbindet.
[0049] Aus den Figuren 2a' und 2b' ist ersichtlich, dass der Unterbügel 8' mit seiner der
Oberseite des Flügelrahmens 3' zugewandten Unterseite eine sich von dem Blendrahmen
2' bis zu der Anschlagfläche 12' erstreckende Stützfläche 28' bildet. Diese Stützfläche
28' verläuft in geringem Abstand parallel zu der kreissegmentförmigen Bahnkurve, die
die Vorderkante 29' des Flügelrahmens bei der Verlegung von der Schließstellung in
die Kippgrenzstellung beschreibt. Hierdurch besteht in jeder Stellung des Flügelrahmens
3' eine sehr große Sicherheit gegen eine radial nach außen gerichtete Bewegung desselben,
da ansonsten nach einem Abreißen der Bänder auftreten könnte.
[0050] Der Flügelrahmen 3' ist an einem unteren Rahmenschenkel 16' des Blendrahmens 2' mit
Hilfe von nicht näher dargestellten, jedoch allgemein bekannten Gelenken in Form sogenannter
Bänder 4' gelagert. Zusätzlich zu dieser Lagerung befindet sich ein Winkelprofil 17'
an einem unteren die Drehgelenke aufnehmenden unteren Rahmenschenkel 18' des Flügelrahmens
3' und ein um 180° verdreht angeordnetes Winkelprofil 19' an dem Rahmenschenkel 16'
des Blendrahmens 2'. Die beiden Winkelprofile 17' und 19', die im Querschnitt L-förmig
sind, erstrecken sich jeweils im Wesentlichen über die gesamte Länge der Rahmenschenkels
16' und 18' und stützen sich dann mit ihren vertikal ausgerichteten Stützschenkeln
20' und 21' gegeneinander ab, wenn sich der Flügelrahmen 3' in der .Kippgrenzstellung
befindet, wie dies in Fig. 2b' dargestellt ist. Beide Winkelprofile 17' und 19' besitzen
jeweils horizontal ausgerichtete Befestigungsschenkel 22', 23', die auf nicht näher
dargestellte Weise, beispielsweise mit Hilfe von Schrauben, an hinreichend stark dimensionierten
Teilen der Rahmenschenkel 16' und 18' befestigt sind.
[0051] Der Winkel zwischen dem Stützschenkel 20' und dem Befestigungsschenkel 22' des Winkelprofils
17' ist kleiner als 90°, damit die beiden Stützschenkel 20' und 21' in der maximalen
Kippgrenzstellung des Flügelrahmens 3' flächig, d. h. parallel zueinander verlaufend,
aneinander anliegen. Die Winkeldifferenz zu 90° entspricht dem Öffnungswinkel des
Flügelrahmens 3', wie er durch die Anschlagfläche 12' begrenzt ist.
[0052] Ein oberer Teil des von dem Flügelrahmen 3' in seiner Kippgrenzstellung freigegebenen,
oben rechteckförmigen und seitlich keilförmigen Öffnungsquerschnitts ist mit einem
Lochblech 24' abgedeckt. Dies ergibt sich insbesondere aus Fig. 3'. Das Lochblech
24' besitzt zwei abgekantete schmalseitige Randstreifen 25' und einen abgekanteten
längsseitigen Randstreifen 26', die den Oberbügel 9' und die Verbindungsstrebe 10'
zwischen dem Oberbügel 9' und dem Unterbügel 8' abdecken. Das Lochblech 24' erstreckt
sich parallel zu dem Oberbügel 9' bis in einen Bereich oberhalb des Blendrahmens 2'
und wird wie der Oberbügel 9' von dem Anker 14' in einer angepassten Bohrung durchdrungen.
Das Lochblech 24' ist auf diese Weise sehr fest mit dem Blendrahmen 2' verbunden,
jedoch zusätzlich noch durch nicht näher dargestellte Schrauben und/ oder Nieten mit
dem Oberbügel 9' und der Verbindungsstrebe 10' verbunden. Bei einem Sprengstoffanschlag
auf der mit einem Pfeil 27' gekennzeichneten angriffs gefährdeten Seite des Fensters
1' und einem in Folge dessen eintretenden Druckanstieg bewirkt das Lochblech im Bereich
der größten Öffnungsweite des in Kippgrenzstellung des Flügelrahmens 3' gebildeten
Spalts aufgrund der Drosselöffnungen eine Abmilderung des Druckanstiegs im Inneren
des Gebäudes, ohne dass aufgrund der sicheren Befestigung die Gefahr besteht, dass
das Lochblech durch die Druckwelle abgerissen wird. Aus dem in Figur 3' gezeigten
Horizontalschnitt durch das Fenster 1' oberhalb der Halteeinrichtungen 7' ist ersichtlich,
dass sich die zwei Halteeinrichtungen 7' in einem gewissen seitlichen Abstand von
der Fensterleitung befinden. Die Oberbügel 9' besitzen eine etwas geringere Breite
als die Unterbügel 8'.
[0053] Es versteht sich von selbst, dass die im vorstehenden Ausführungsbeispiel beschriebene
Ausführung des erfindungsgemäßen Fensters 1' mit einem Flügelrahmen 3' in Form eines
Kippflügels auch beispielsweise insofern abgeändert werden kann, dass der auf die
erfindungsgemäße Weise abgesicherte Flügelrahmen ein Drehflügel ist. In diesem Fall
befinden sich die Halteeinrichtungen 7' jeweils horizontal ausgerichtet und vertikal
übereinander angeordnet an einer Seite des zugeordneten Blendrahmens und begrenzen
den Öffnungswinkel auf den angegebenen Bereich zwischen 5° und 50°, im vorliegenden
Fall auf ca. 10°. Um bei einer derartigen Konstruktion von Flügelrahmen mit vertikaler
Drehachse die Begrenzung des Öffnungswinkels aufheben zu können, kann die Halteeinrichtung
demontierbar ausgestaltet werden, um sie beispielsweise zu Zwecken einer Reinigung
des Fensters zeitweise entfernen und den Drehflügel - oder auch einen Kippflügel -
kurzzeitig um 90° oder 180° aufschwenken zu können.
1. Sprengwirkungshemmendes Fenster (1, 20, 38, 1') mit einem Blendrahmen (2, 24, 50,
56, 2') und einem Flügelrahmen (4, 22, 42, 60, 3'), der eine Füllung (6, 5') aufnimmt
und in Scharnieren (3) an dem Blendrahmen (2, 24, 50, 56, 2') um mindestens eine Achse
kippbar gelagert ist, wobei der Flügelrahmen (4, 22, 42, 60, 3') in einer Schließstellung
(8) in dem Blendrahmen (2, 24, 50, 56, 2') einliegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllung (6, 5') aus Panzerglas besteht und dass das Fenster (1, 20, 38, 1') mindestens
ein Kippbegrenzungselement (10, 33, 39, 7'), mittels dessen ein durch eine Sprengwirkung
induziertes Kippen des Flügelrahmens (4, 22, 42, 60, 3') in den Scharnieren (3) über
eine Kippgrenzstellung (11, 28, 49) hinaus hemmbar ist und mindestens ein Verschiebebegrenzungselement
(7, 23, 32, 48, 55, 7'), mittels dessen ein durch die Sprengwirkung induziertes Verschieben
des Flügelrahmens (4, 22, 42, 60, 3') senkrecht zu einer Kippachse in den Scharnieren
(3) hemmbar ist, aufweist.
2. Fenster (1) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Scharniere (3) verstärkt und dadurch als Verschiebebegrenzungselemente (7) ausgebildet
sind.
3. Fenster (20, 1') nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein mit dem Blendrahmen (24, 2' ) und/oder der Fensterlaibung verbundenen
Verschiebebegrenzungselement (32, 7'), das an einer den Scharnieren gegenüber liegenden
Seite (29) des Flügelrahmens (22, 3') angeordnet ist und mittels dessen aus der Kippgrenzstellung
(28) und aus jeder Stellung zwischen dieser und der Schließstellung ein durch die Sprengwirkung induziertes Verschieben des Flügelrahmens (22, 3') in einer Ebene
der Füllung senkrecht zu der Kippachse dadurch hemmbar ist, dass der Flügelrahmen (22, 3') an einem kreissegmentförmig ausgebildeten
Anschlag (30) an dem Verschiebebegrenzungselement (32, 7') anschlägt.
4. Fenster (20, 38) nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein zweiteiliges Verschiebebegrenzungselement (23, 48, 55), das in der
Kippachse angeordnet ist, und das eine mit dem Blendrahmen (24, 50, 56) verbundene
Matrize (25, 52, 57) und eine mit dem Flügelrahmen (22, 60) verbundene Patrize (26,
53, 62) aufweist, wobei die Matrize (25, 52, 57) und die Patrize (26, 53, 62) hakenförmige
Verriegelungselemente (27) aufweisen, wobei in der Kippgrenzstellung (28, 49) und
in jeder Stellung zwischen dieser und der Schließstellung das Verschieben dadurch hemmbar ist, dass die an Matrize (25, 52, 57) und Patrize (26, 53, 62) ausgebildeten
Verriegelungselemente (27) in einander eingreifen.
5. Fenster (20, 38) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Patrize (26, 53, 62) mit einer an dem Flügelrahmen (22, 60) angebrachten Schubstange
(61) verbunden und mit dieser entlang der Kippachse soweit verschiebbar ist, dass
die Verriegelungselemente (27) zumindest in einer Drehstellung des Beschlags nicht
mehr in einander eingreifen.
6. Fenster (38) nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch verstärkte und dadurch als Kippbegrenzungselement (39) ausgebildete Sicherheitsscheren (40), die einerseits
in dem Blendrahmen (50, 56) und andererseits in dem Flügelrahmen (42, 60) gelagert
sind.
7. Fenster (1, 20, 1') nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens ein mit dem Blendrahmen (24, 2') und/oder der Fensterlaibung verbundenen
Kippbegrenzungselement (10, 33, 7'), das an der den Scharnieren (3) gegenüber liegenden
Seite (9, 29) des Flügelrahmens (4, 22, 3') angeordnet ist, und an dem der Flügelrahmen
(4, 22, 3') in der Kippgrenzstellung (11, 28) anschlägt.
8. Fenster (20) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass an beiden Enden der den Scharnieren gegenüber liegenden Seite (29) des Flügelrahmens
(22) jeweils ein Kippbegrenzungselement (33) angeordnet ist.
9. Fenster (1) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippbegrenzungselement (10) derart mit dem Blendrahmen (24) und/oder der Fensterlaibung
verbundenen Fensterlaibung (13) verbindbar ist, in der das Fenster (1) einsetzbar
ist, dass das Kippbegrenzungselement (10) zwischen einer Betriebsstellung (18) und
einer Wartungsstellung (19) verschiebbar ist, wobei der Flügelrahmen (4, 22) in der
Wartungsstellung (19) des Kippbegrenzungselements (10) über die Kippgrenzstellung
(11, 28) hinaus öffenbar ist.
10. Fenster (1) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippbegrenzungselement (10) lösbar mit der Fensterlaibung (13) verschraubbar
ist.
11. Fenster (1) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kippbegrenzungselement (10) in einer Ebene des Blendrahmens (2, 24) in Langlöchern
(16) derart verschiebbar ist, dass es in seiner Wartungsstellung (19) einen größeren
Abstand von den Scharnieren (3) aufweist als in seiner Betriebsstellung (18).
12. Fenster (38) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der der Kippachse zugewandten Seite (46) des Flügelrahmens (42, 60) eine Nase
(47) ausgebildet ist, die eine mit dem Blendrahmen (50, 56) verbundene Matrize (52,
57) und/oder einen nach innen weisenden Vorsprung des Blendrahmens (50, 56) selbst
so hintergreift, dass eine Bewegung des Flügelrahmens (42, 60) in eine Richtung im
wesentlichen parallel zu der Ebene der Füllung (6) und senkrecht zu der Kippachse
gehemmt wird.
13. Fenster (38) nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit dem Blendrahmen (50, 56) verbundene Matrize (52, 57) an ihrem dem Rauminneren
zugewandten Ende mit einem nasenförmigen Verriegelungselement (59) versehen ist, das
zunächst senkrecht zu der Ebene der Füllung (6) und dann parallel dazu verläuft und
ein Verriegelungselement (V) der Patrize (53, 62) des Flügelrahmens (42, 60) überragt.
14. Fenster (1') nach einem der vorgenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Halteeinrichtung (7'), mittels derer das Fenster (1') sowohl im Sinne des Kippbegrenzungselements
gegen eine Fortsetzung der Drehbewegung über die Kippgrenzstellung hinaus als auch
im Sinne des Verschiebebegrenzungselements gegen eine vom Fenster (1') weg gerichtete
Bewegung innerhalb der Ebene der Füllung (5') abgestützt ist, und dass im Bereich
eines das Drehgelenk des Flügelrahmens (3') verbindenden Rahmenschenkels (18') formschlüssige
Schließelemente zwischen dem Flügelrahmen (3') und dem Blendrahmen (2') vorhanden
sind, wobei der Öffnungswinkel (d) des Flügelrahmens (3') in der Kippgrenzstellung
zwischen 5° und 50° beträgt.
15. Fenster (1') nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (7') eine durchgängige Stützfläche (28') aufweist, die sich
von dem Blendrahmen (2') bis zu einer Anschlagfläche (12') erstreckt, an der der Flügelrahmen
(3') in der Kippgrenzstellung anliegt, wobei die Stützfläche (28') parallel zu der
Bahnkurve verläuft, die die Vorderkante (29') des Flügelrahmens (3') bei der Verlagerung
von der Schließstellung in die Kippgrenzstellung beschreibt.
16. Fenster (1') nach einem der Ansprüche 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (7') aus einem die Stützfläche (28') aufweisenden Unterbügel
(8') und einem senkrecht zur Ebene der Füllung (5') verlaufenden Oberbügel (9') besteht,
wobei Unterbügel (8') und Oberbügel (9') sowohl im Bereich des Blendrahmens (2') als
auch im Bereich der Anschlagfläche (12') miteinander verbunden sind.
17. Fenster (1') nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verankerungsabschnitt der Halteeinrichtung (7') von einem den Blendrahmen (2')
mit einem Bauwerksteil verbindenden Anker (14') durchdrungen wird.
18. Fenster nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker zur Befestigung des Blendrahmens mit einem im Querschnitt L-förmigen Winkel
verbunden ist, der sich mit einem Schenkel parallel zu einer Fensterlaibung und mit
dem anderen Schenkel parallel zu einer Ansichtsfläche des Gebäudes erstreckt.
19. Fenster (1') nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil des von dem Flügelrahmen (3') in seiner Kippgrenzstellung freigegebenen
Öffnungsquerschnitts von einem Lochblech (24') verdeckt ist, das mit einer Halteeinrichtung
(7') verbunden ist.
20. Fenster (1') nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Lochblech (24') zwei abgekantete schmalseitige Randstreifen (25') und einen längsseitigen
Randstreifen (26') aufweist, der eine den Oberbügel (9') mit dem Unterbügel (8') verbindende
Verbindungsstrebe (10') abdeckt.
21. Fenster (1') nach einem der Ansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (12') von einem Elastomermaterial (11') gebildet wird.
22. Fenster (1') nach einem der Ansprüche 14 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließelemente von zwei Winkelprofilen (17', 19') gebildet sind, die jeweils
mit einem Befestigungsschenkel (22', 23') mit dem Flügelrahmen (3') und mit dem Blendrahmen
(2') verbunden sind, sich vorzugsweise über die gesamte Länge der zugeordneten Rahmenschenkel
(16', 18') erstrecken und sich jeweils mit einem Stützschenkel (20', 21') aneinander
abstützen.
23. Fenster (1') nach dem vorgenannten Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützschenkel (20', 21') in der Kippgrenzstellung aneinander anliegen und parallel
zueinander ausgerichtet sind.