[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Mascara-Bürstchen umfassend eine Mehrzahl radial
nach außen stehender, zwischen zwei verdrillten Drähten gehaltener Borsten, wobei
die Spitzen der Borsten unterschiedliche Längen derart aufweisen, dass in Umfangsrichtung
gesehen radial weiter außen liegende, durch die Borsten-Spitzen gebildete Hüllkurvenabschnitte
und radial weiter innen liegende, durch die Borsten-Spitzen gebildete Hüllkurvenabschnitte
realisiert sind.
[0002] Aus EP 1 050 236 ist ein gattungsgemäßes Bürstchen bekannt, welches in Umfangsrichtung
breitere Abschnitte mit längeren Borsten und in Umfangsrichtung deutlich kürzere Abschnitte
mit kürzeren Borsten aufweist, welche beide eine konvexe Hüllkurve bilden.
[0003] DE 37 35 963 C2 beschreibt ebenfalls ein Mascara-Bürstchen, in dessen Besatz in Längsrichtung
verlaufende, konkave Einfräsungen eingebracht sind, sodass zwischen zwei benachbarten
derartigen Einfräsungen eine Art Kamm mit geringer Erstreckung in Umfangsrichtung
entsteht.
[0004] Bei derartigen Mascara-Bürstchen besteht einerseits die Anforderung eines guten Produkttransfers
zwischen dem Vorratsbehälter und den Wimpern und andererseits eines optimalen Auftrags
unter Separation der Wimpern. Hiervon gehen auch die beiden vorstehend genannten Druckschriften
aus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, diese grundsätzlich bekannten Anforderungen
in optimaler Weise zu lösen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die durch die längeren Borsten
gebildeten Hüllkurvenabschnitte in Umfangsrichtung gesehen kürzer sind als die durch
die kürzeren Borsten gebildeten Hüllkurvenabschnitte, dass die Hüllkurven konvex gebogen
sind, und dass die Länge der kürzeren Borsten in Umfangsrichtung und entsprechend
des Krümmungsradius der zugeordneten Hüllkurve progressiv zunimmt.
[0007] Durch die unterschiedlich langen Borsten mit einer daraus resultierenden, unterschiedlichen
effektiven Steifigkeit wird, was in soweit an sich bekannt ist, einerseits ein gleichmäßiger
Produktauftrag auf die Wimpern und andererseits ein Kämm- und Separiereffekt erreicht.
[0008] Durch die erfindungsgemäße progressive Längenzunahme der kürzeren Borsten wird der
Auftragsvorgang optimiert, wenn die Benutzerin des Bürstchens während des Auftrags
das Bürstchen dreht, wobei gleichzeitig auch der sogenannte curl-Effekt begünstigt
wird, der zu einer ansprechenden Krümmung der Wimpern führt.
[0009] In weitere Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zwischen den Hüllkurvenabschnitten
mit längeren und kürzeren Borsten ein stufenartiger Übergangsbereich ausgebildet ist.
[0010] Insbesondere ist eine Mehrzahl, vorzugsweise drei, von Hüllkurvenabschnitten mit
längeren und kürzeren Borsten vorgesehen.
[0011] Das freie Ende des Borsten-Besatzes kann sich in axialer Richtung in vorteilhafter
Weise konisch verjüngen.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung an Hand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch den Bereich des Besatzes eines erfindungsgemäßen Mascara-Bürstchens
und
- Fig. 2
- eine Ansicht A-C des Besatzes.
[0013] Ein in der Zeichnung dargestelltes Mascara-Bürstchen umfasst eine Seele 1 gebildet
aus einem U-förmig gebogenen Draht, wobei die beiden Drahtabschnitte beiderseits der
Biegung unter Festlegung von Borsten 2 miteinander verdrillt sind. Hierdurch wird
über eine Länge L ein Besatz ausgebildet, wobei der frei bleibende Teil 3 der Seele
1 einen Stiel ausbildet.
[0014] Die Borsten 2 sind, wie aus Fig. 1 deutlich wird, so beschnitten, dass längere und
kürzere Borsten 2a bzw. 2b entstehen, deren Spitzen 4 konvexe Hüllkurvenabschnitte
5 bzw. 6 ausbilden.
[0015] Die Hüllkurvenabschnitte 5 der längeren Borsten 2a sind in Umfangsrichtung kürzer,
d. h. sie erstrecken sich über einen kleineren Winkelbereich, als die Hüllkurvenabschnitte
6 der kürzeren Borsten 2b. Die Hüllkurvenabschnitte 5 gehen über Stufen 7 in die Hüllkurvenabschnitte
6 über. Im Ausführungsbeispiel sind jeweils drei Hüllkurvenabschnitte 5 gebildet durch
längere Borsten 2a und drei Hüllkurvenabschnitte 6 gebildet durch kürzere Borsten
2b vorgesehen. Je ein Hüllkurvenabschnitt 5 und ein Hüllkurvenabschnitt 6 erstrecken
sich zusammen über 120°, wobei beispielsweise die Breite der Hüllkurvenabschnitte
5 bestehend aus längeren Borsten 2a bei ca. 3 mm liegen kann.
[0016] Die Länge der kürzeren Borsten 2b bzw. der Krümmungsradius der Hüllkurvenabschnitte
6 nimmt ausgehend von einer ersten Abstufung 7 bis zur nächstfolgenden Abstufung 7
in Richtung des Pfeils P progressiv zu.
[0017] Wie aus Fig. 2 zu erkennen ist, verläuft das freie Ende 8 des Besatzes sich konisch
verjüngend.
1. Mascara-Bürstchen umfassend eine Mehrzahl radial nach außen stehender, zwischen zwei
verdrillten Drähten gehaltener Borsten, wobei die Spitzen der Borsten unterschiedliche
Längen derart aufweisen, dass in Umfangsrichtung gesehen radial weiter außen liegende,
durch die Borsten-Spitzen gebildete Hüllkurvenabschnitte und radial weiter innen liegende,
durch die Borsten-Spitzen gebildete Hüllkurvenabschnitte realisiert sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die durch die längeren Borsten (2a) gebildeten Hüllkurvenabschnitte (5) in Umfangsrichtung
(Pfeil P) gesehen kürzer sind als die durch die kürzeren Borsten (2b) gebildeten Hüllkurvenabschnitte
(6), dass die Hüllkurvenabschnitte (5, 6) konvex gebogen sind, und
dass die Länge der kürzeren Borsten (2b) in Umfangsrichtung (Pfeil P) und entsprechend
des Krümmungsradius der zugeordneten Hüllkurvenabschnitte (6) progressiv zunimmt.
2. Mascara-Bürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Hüllkurvenabschnitten (5 bzw. 6) mit längeren bzw. kürzeren Borsten
(2a bzw. 2b) ein stufenartiger Übergangsbereich (7) ausgebildet ist.
3. Mascara-Bürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl, vorzugsweise drei, von Hüllkurvenabschnitten (5, 6) mit längeren und
kürzeren Borsten (2a, 2b) vorgesehen ist.
4. Mascara-Bürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das freie Ende des Besatzes sich in axialer Richtung konisch verjüngt.
5. Mascara-Bürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die kurzen Borsten (2b) eine Länge bis zu 4 mm aufweisen.
6. Mascara-Bürstchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die langen Borsten (2a) eine Länge zwischen 5 mm und 30 mm aufweisen.