[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für eine Fadensiegelmaschine mit einem
drehbar angetriebenen Drehkörper, an dessen Außenumfang mehrere Schneidelemente in
Umfangsabstand zueinander schräg zur Umlaufrichtung des Drehkörpers angeordnet sind.
[0002] Eine solche Schneideinrichtung ist aus der EP 1 083 059 A1 bekannt. Die Schneideinrichtung
schneidet taktgesteuert einen von einer Fadenscheibe oder einer Fadenkette transportierten
Siegelfaden in einzelne Fadenstücke, die von im Abstand zueinander angeordneten Fadenplatten
gehalten werden. Die Drehgeschwindigkeit des Drehkörpers ist dabei so synchronisiert,
dass die Schneidelemente zum Schneiden des Siegelfadens jeweils zwischen den im Abstand
angeordneten Fadenplatten eingreifen, ohne die Fadenplatten zu berühren.
[0003] Ein Abschnitt mit einem Schneidelement einer üblicherweise verwendeten Schneideinrichtung
ist den Fig. 1 und 2 gezeigt. Die Schneideinrichtung weist einen um eine Achse 1 drehbaren
Drehkörper 2 auf, an dessen Außenumfang mehrere Schneidelemente 3 (nur eines gezeigt)
im Umfangsabstand zueinander schräg zur Umlaufrichtung angeordnet sind. Das Schneidelement
3 wird von einer halbierten Rasierklinge gebildet, die in einem Klingenträger 4 geklemmt
ist. Angrenzend an die Seitenfläche des Schneidelements 3 ist ein Fadendrücker 5 mit
dreieckförmiger Spitze angeordnet, die sich in Drehrichtung des Drehkörpers 2 vor
dem Schneidelement 3 über die Klinge des Schneidelements 3 hinaus erstreckt. Im Einsatz
wird ein Siegelfaden zunächst durch den Fadendrücker 5 zwischen zwei im Abstand angeordnete
Fadenplatten eingedrückt und anschließend von dem Schneidelement 3 geschnitten.
[0004] Beim Schneiden des Siegelfadens 6 trifft das Schneidelement 3 immer an derselben
Stellen auf den Siegelfaden 6 auf, weshalb an der Auftreffstelle eine Abnutzung des
Schneidelements 3 stattfindet. Hierdurch ist ein relativ häufiger Wechsel der Schneidelemente
3 erforderlich. Da die Fadensiegelmaschine beim Wechsel des Schneidelements 3 angehalten
werden muss, wird hierdurch die Leistung der Fadensiegelmaschine verringert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit konstruktiv einfachen Mitteln eine
weitgehend wartungsfreie Schneideinrichtung für eine Fadensiegelmaschine zu schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schneideinrichtung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Die drehbar gelagerten Kreismesser der erfindungsgemäßen Schneideinrichtung werden
durch den Auftreffimpuls beim Auftreffen auf einen Siegelfaden jeweils leicht gedreht,
so dass immer eine neue Stelle des Kreismessers auf den Siegelfaden auftrifft. Die
Abnutzung der erfindungsgemäßen Kreismesser ist daher sehr gering. Da nur sehr selten
eine Wartung bzw. ein Wechsel der Kreismesser erforderlich ist, kann die Leistung
einer mit der erfindungsgemäßen Schneideinrichtung versehenen Fadensiegelmaschine
erhöht werden.
[0008] Die Schneide der Kreismesser kann einseitig oder beidseitig abgeschrägt sein. Der
Winkel der Abschrägung der Schneide der Kreismesser beträgt vorzugsweise zwischen
7 und 8 Grad.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Abschnitts einer bekannten Schneideinrichtung,
- Fig. 2
- eine Stirnansicht der Schneideinrichtung von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Abschnitts einer erfindungsgemäßen Schneideinrichtung,
- Fig. 4
- eine Stirnansicht der Schneideinrichtung von Fig. 3,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des Kreismessers,
- Fig. 6
- den Schnitt A-A von Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines Kreismessers,
- Fig. 8
- den Schnitt A-A von Fig. 7.
[0010] Die in Fig. 3 gezeigte Schneideinrichtung 10 weist einen Drehkörper 12 auf, der um
eine Achse 14 in Richtung des Pfeils P in Fig. 4 drehbar ist. An dem Außenumfang des
Drehkörpers 12 sind im Umfangsabstand mehrere Messerhalter 16 angeordnet, wobei in
den Fig. 3 und 4 nur jeweils ein Messerhalter 16 gezeigt ist. Der plattenförmig ausgebildete
Messerhalter 16 ist schräg zur Umlaufrichtung des Drehkörpers 12 angeordnet. An dem
Messerhalter 16 ist eine Achse 18 angebracht, auf der ein Kreismesser 20 angrenzend
an den Messerhalter 18 drehbar gelagert ist. Angrenzend an die von dem Messerhalter
16 abgewandte Seite des Kreismessers 20 ist ein plattenförmiger Fadendrücker 22 befestigt,
der in seinem oberen Abschnitt 24 dreieckförmig ausgebildet ist. Die Spitze 26 des
oberen Abschnitts 24 ist in Drehrichtung P des Messerkörpers 12 gesehen, vor der Schneide
des Kreismessers 20 angeordnet. Diese Konstruktion bedingt, dass zum Schneiden eines
Siegelfadens zunächst der Fadendrücker 22 im Bereich der Spitze 26 auf den Siegelfaden
28 auftrifft und diesen zwischen zwei im Abstand angeordnete Fadenplatten eindrückt.
Anschließend wird der Siegelfaden 28 durch die Schneide des Kreismessers 20 geschnitten,
wie dies in den Fig. 3 und 4 angedeutet ist.
[0011] Beim Auftreffen des Kreismessers 20 auf den Siegelfaden 28 wird das Kreismesser 20
durch den Auftreffimpuls leicht gedreht, so dass das Kreismesser 20 immer mit einer
anderen Stelle auf den Siegelfaden 28 auftrifft, wodurch eine Abnutzung des Schneidmessers
20 vermieden wird.
[0012] Eine erste Ausführungsform des Kreismessers 20 ist in den Fig. 5 und 6 gezeigt. Das
Kreismesser 20 ist im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet, wobei die Schneide beidseitig
in einem Winkel α zur Messerebene ME abgeschrägt ist, der vorzugsweise 7 bis 8 Grad
beträgt..
[0013] Bei der in den Fig. 7 und 8 gezeigten Ausführungsform des Kreismessers 20 ist die
Schneide nur auf einer Seite abgeschrägt, wobei der Winkel β zwischen der Abschrägung
und der Messerebene ME vorzugsweise 7 bis 8 Grad beträgt.
[0014] Bei den beschriebenen Ausführungsformen sind die Kreismesser frei drehbar gelagert.
Sie können aber auch separat gleich- oder gegenläufig angetrieben werden. Dies erfordert
allerdings einen größeren konstruktiven Aufwand.
1. Schneideinrichtung für eine Fadensiegelmaschine mit
einem drehbar angetriebenen Drehkörper (12), an dessen Außenumfang mehrere Schneidelemente
(20) im Umfangsabstand zueinander schräg zur Umlaufrichtung (P) des Drehkörpers (12)
angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidelemente von drehbar gelagerten Kreismessern (20) gebildet werden.
2. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide der Kreismesser (20) einseitig abgeschrägt ist.
3. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneide der Kreismesser (20) beidseitig abgeschrägt ist.
4. Schneideinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel der Abschrägung der Schneide der Kreismesser (20) 7 bis 8° beträgt.
5. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kreismesser separat gleich- oder gegenläufig angetrieben sind.