[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugtank mit einem Entlüftungssystem.
[0002] Ein Kraftfahrzeugtank weist ein Entlüftungssystem auf, mit dessen Hilfe ein Druckausgleich
zwischen dem Tankinnenraum und der Umgebung, also der Atmosphäre geschaffen wird.
Der Druckausgleich erfolgt z.B., wenn Kraftstoff beim Betrieb des Kraftfahrzeugs aus
dem Tank entnommen oder beim Betanken in diesen eingefüllt wird. Die hierzu nötige
Be- bzw. Entlüftung des Kraftfahrzeugtanks, also das Ein- bzw. Ausströmen von Luft
in bzw. aus dem Tankinnenraum, erfolgt über mehrere Tankeinbauten im Tankinnenraum,
z.B. ein Roll-Over-Ventil, einen Kraftstoffabscheider oder ein Füllstandsbegrenzungsventil,
und einen Aktivkohlefilter als Schnittstelle zur Umwelt, der meist außerhalb des Tanks
angeordnet ist.
[0003] Die einzelnen Komponenten des Entlüftungssystems sind untereinander durch Entlüftungsleitungen,
oft in Form flexibler Schläuche, verbunden. Diese Leitungen sind aufgrund komplizierter
Tankgeometrien heutiger Kraftfahrzeugtanks oft mit nach unten gerichteten Leitungsbögen
bzw. -knien verlegt. Während der Fahrt bzw. über die Nutzungsdauer des Fahrzeugs kann
sich in diesen Leitungen Kraftstoff in flüssiger Form ansammeln. Dieser fließt dann
zu den Stellen, an denen die Leitungen einen nach unten, also in Schwerkraftrichtung
ausgewölbten Siphon bilden. Durch sich im Siphon ansammelnden Kraftstoff wird der
für die durchströmende Luft nutzbare Leitungsquerschnitt reduziert und so das Durchströmen
erschwert.
[0004] Z.B. beim Betankungsvorgang entsteht so ein höherer Staudruck für die aus dem Tankinnenraum
entweichende Luft, was zu einer frühzeitigen Abschaltung der Zapfpistole und letztlich
zu unvollständiger Befüllung des Kraftfahrzeugtanks führt.
[0005] Ein Abfließen des Kraftstoffs aus der Entlüftungsleitung aus einem derartigen Siphon
ist, wenn überhaupt, nur in geeigneter Schräglage des Fahrzeugs bei geringem Druckniveau
möglich.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, flüssigen Kraftstoff aus einer oben beschriebenen
Entlüftungsleitung auf einfache und kostengünstige Weise zu entfernen.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch einen Kraftstofftank mit einem Entlüftungssystem, welches
eine den Tankinnenraummit der Außenumgebung verbindende Entlüftungsleitung aufweist,
wobei diese einen Siphon bildet, und an der tiefsten Stelle der Entlüftungsleitung
ein Verbindungsstück vorgesehen ist, das an der tiefsten Stelle des Siphons eine mit
einer Unterdruckquelle verbundene Absaugöffnung aufweist.
[0008] Obwohl sich flüssiger Kraftstoff in der Entlüftungsleitung zwar bei Fahrt des Fahrzeugs
evtl. hin und her bewegt, sammelt er sich aufgrund der Schwerkraft z.B. bei einem
Ampelstopp oder bei gleichmäßiger Geradeausfahrt an der tiefstgelegenen Stelle, nämlich
im Siphon der betreffenden Entlüftungsleitung.
[0009] An eben dieser Stelle, also an der tiefsten Stelle des Siphons, ist die Entlüftungsleitung
aufgetrennt. Dort ist ein Verbindungsstück, z.B. ein Leitungsverbinder, eingesetzt,
welches den Innenquerschnitt der Entlüftungsleitung unverändert fortsetzt oder nur
unwesentlich verringert und welches selbst an der tiefsten Stelle seines Innenraums
eine Absaugöffnung aufweist. An der in die Unterseite der Entlüftungsleitung eingebrachten
Absaugöffnung greift eine Unterdruckquelle saugend an. Der in der Entlüftungsleitung
befindliche Kraftstoff wird so durch die Absaugöffnung nach unten mit Hilfe der Unterdruckquelle
aus der Entlüftungsleitung abgesaugt. Anschließend kann er z.B. dem Kraftstoffvorrat
im Tankinneren wieder zugeführt werden. Da sich nach und nach nahezu der gesamte,
sich in der Entlüftungsleitung befindliche Kraftstoff zur Absaugöffnung bewegt, wird
die Entlüftungsleitung nahezu vollständig von flüssigem Kraftstoff entleert. Der volle
Innendurchmesser der Entlüftungsleitung steht der durchströmenden Luft zur Verfügung
und der Strömungswiderstand ist nicht reduziert.
[0010] Ein aufwändiges Anbohren oder sonstiges Einbringen der Absaugöffnung in die Entlüftungsleitung
wird durch Einbringen des Verbindungsstücks vermieden. Es können z.B. die bisher für
Entlüftungsleitungen üblichen Schläuche weiter verwendet werden. Ein Verbindungsstück
erleichtert den Anschluss der Teilleitungen z.B. durch daran angeformte Stutzen zum
Aufstecken der betreffenden Leitungen. Die Abdichtung der Absaugöffnung bezüglich
der Unterdruckquelle wird somit erleichtert.
[0011] Jede für die Ansammlung von Kraftstoff anfällige Entlüftungsleitung im Tank kann
aufgetrennt, mit einem Verbindungsstück versehen und an eine Unterdruckquelle angeschlossen
werden. So sind stets alle Leitungen des Entlüftungssystems frei von flüssigem Kraftstoff
und der gesamte Leitungsquerschnitt steht überall im Entlüftungssystem für durchströmende
Luft zur Verfügung.
[0012] Die sich im Entlüftungssystem sammelnden Kraftstoffmengen sind derart gering, nämlich
ca. 20 bis 30 ml pro Stunde Fahrtzeit des Kraftfahrzeugs, dass als Unterdruckquelle
bzw. Absaugvorrichtung besonders eine solche mit geringer Förderleistung ausreicht,
um das Entlüftungssystem größtenteils frei von flüssigem Kraftstoff zu halten. Hierzu
sind z.B. in Tanksystemen benutzte Saugstrahlpumpen geeignet. Diese können durch die
ohnehin im Tank vorhandene elektrische Kraftstoffpumpe betrieben werden. Sie sind
klein, leicht und kostengünstig als Standardbauteil zu beziehen.
[0013] In modernen Kraftfahrzeugtanks sind oft bereits mehrere Saugstrahlpumpen zu verschiedenen
Zwecken vorhanden. Eine oder mehrere dieser Pumpen können benutzt werden, um die Aufgabe
der Unterdruckquelle zu erfüllen, können also für die Absaugung der Entlüftungsleitung
einfach mitbenutzt werden. Dies spart zusätzliche Bauteile, Aufwand und Kosten für
eine separate zusätzliche Unterdruckquelle.
[0014] Auch sind oft außerhalb des Tanks angeordnete Vakuumpumpen oder sonstige Unterdruckquellen
bereits im Fahrzeug vorhanden, z.B. eine das gesamte Tanksystem auf Unterdruck haltende
oder für Zentralverriegelung vorgesehene Vakuumpumpe oder der im Saugrohr des Motors
erzeugte Unterdruck. Derartige Unterdruckquellen können ebenfalls in einfacher und
kostengünstiger Weise im wesentlichen durch Anbringung eines zur Absaugöffnung führenden
Schlauches genutzt werden. Der abgesaugte Kraftstoff wird dann wieder in den Vorrat
des Kraftstofftanks zurückgeführt.
[0015] Die Unterdruckquelle kann direkt an der Entlüftungsleitung bzw. am Verbindungsstück
angebracht, z.B. angeklebt oder angeformt sein. Die Absaugöffnung ist dann direkt
an die Unterdruckquelle angekoppelt. Eine direkte Ankopplung führt zu einem integralen
Bauteil, das z.B. aus der gesamten Entlüftungsleitung bzw. dem Verbindungsstück mit
angebrachter Unterdruckquelle besteht. Das betreffende Bauteil kann dann vorkonfektioniert
werden, sich so die Endmontage des Kraftfahrzeugtanks vereinfachen und somit die Gesamtkosten
reduziert werden. Lediglich die entsprechenden Anschlussleitungen, z.B. für die integrierte
Saugstrahlpumpe bei der Montage des Tanks müssen dann noch angeschlossen werden.
[0016] Besonders wenn eine bereits im Tank an anderer Stelle vorhandene Unterdruckquelle
verwendet werden soll, kann diese über eine Verbindungsleitung an der Absaugöffnung
angeschlossen sein.
[0017] Das Verbindungsstück kann im Querschnitt erweitert sein und so eine eventuell gegenüber
dem Siphon weiter vertiefte Kraftstoffsammelkammer bilden, in deren Boden dann wiederum
die Absaugöffnung eingebracht ist. Aus der Kraftstoffsammelkammer entweicht der einmal
darin eingetretene Kraftstoff auch in Kurvenfahrten etc. nicht mehr so leicht und
kann schneller abgesaugt werden.
[0018] Das Einbauvolumen bleibt bei der erfindungsgemäßen Lösung in allen Ausführungsformen
sehr gering. Somit steht der Tankinnenraum für einzufüllenden Kraftstoffvorrat nahezu
vollständig zur Verfügung.
[0019] Innerhalb der Entlüftungsleitung kann, z.B. im Verbindungsstück selbst, ein Schwimmer
vorgesehen sein, welcher die Unterdruckquelle abhängig vom sich im Siphon befindlichen
Kraftstoffniveau steuert, bzw. diese bei Nichtbedarf abschaltet und so die Druckverhältnisse
im Entlüftungssystem nicht beeinflusst sind.
[0020] Um einen Übertritt von Kraftstoff vom Tankinneren durch die Unterdruckquelle in die
Entlüftungsleitung zu verhindern, kann ein Rückschlagventil an geeigneter Stelle,
z.B. in der Unterdruckquelle oder zwischen dieser und der Absaugöffnung, vorgesehen
sein.
[0021] Weist das Rückschlagventil einen zur Unterdruckquelle hinweisenden, die Absaugöffnung
umgebenden Dichtsitz und einen durch ein Federelement gegen den Dichtsitz vorgespannten
und durch Betreiben der Unterdruckquelle abhebbaren Dichtkörper auf, so ist auf einfache
Weise sichergestellt, daß kein Kraftstoff vom Tankinnenraum in die Entlüftungsleitung
gelangt, so lange die Unterdruckquelle außer Betrieb ist, also z.B. bei einem Fahrzeugüberschlag.
Im geschlossenen Zustand des Rückschlagventils sind außerdem die Druckverhältnisse
im Tank und im Entlüftungssystem so, als wäre keine Absaugöffnung im Entlüftungssystem
vorhanden.
[0022] Alternativ hierzu kann auch ein die Absaugöffnung in Richtung zur Unterdruckquelle
hin verschließendes Schwimmerventil vorgesehen sein, welches durch sich im Siphon
ansammelnden Kraftstoff geöffnet wird. Die Absaugöffnung ist also nur ab einer bestimmten
im Siphon vorhandenen Kraftstoffmenge geöffnet. So bleiben die Druckverhältnisse wie
oben genannt unverändert, so lange keine Notwendigkeit zur Kraftstoffabsaugung gegeben
ist. Eine zusätzliche Roll-Over-Funktionalität kann in einfacher Weise durch Anbringen
einer unter der Absaugöffnung gelagerten Roll-Over-Kugel in bekannter Weise realisiert
werden.
[0023] Für die weitere Beschreibung der Erfindung wird auf die Ausführungsbeispiele der
Zeichnungen.verwiesen. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt aus einem Kraftfahrzeugtank mit Entlüftungssystem, mit einer einen
Siphon bildenden und ein Verbindungsstück mit Absaugöffnung aufweisenden Entlüftungsleitung
in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- den Siphon aus Fig.1 mit aufgetrennter Entlüftungsleitung und dem die Absaugöffnung
aufweisenden Leitungsverbinder in detaillierterer Darstellung,
- Fig. 3
- einen alternativ gestalteten Kraftfahrzeugtank mit teilweise außen am Tank angeordneten
Entlüftungssystem und Kraftstoffabsaugung,
- Fig. 4
- den Leitungsverbinder aus Fig. 2 und 3 mit integrierter Saugstrahlpumpe als Absaugvorrichtung
mit Elastomerventil in einer Schnittdarstellung.
- Fig. 5
- einen Ausschnitt aus der Absaugvorrichtung von Fig. 4 mit federunterstütztem Rückschlagventil,
- Fig. 6
- einen Ausschnitt aus der Absaugvorrichtung von Fig. 4 mit Klappenventil,
- Fig. 7
- einen Ausschnitt aus der Absaugvorrichtung von Fig. 4 mit Schwimmerventil und Roll-Over-Ventil.
[0024] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Kraftfahrzeugtank 2, in dessen Tankinnenraum
4 ein Entlüftungssystem 6 integriert ist. Die Darstellung ist stark vereinfacht.
[0025] Das Entlüftungssystem 6 umfasst ein Füllstandsbegrenzungsventil 8, eine Entlüftungsleitung
10, eine Verbindungsleitung 12, und eine Unterdruckquelle 14.
[0026] Das Füllstandsbegrenzungsventil 8 besitzt zwei Öffnungen und ist fest an der oberen
Tankwand 16 angebracht. Durch die Öffnung 18 ist das Füllstandsbegrenzungsventil 8
zum Tankinneren 4 hin offen. An der anderen Öffnung des Füllstandsbegrenzungsventils
8 ist die Entlüftungsleitung 10 mit ihrem einen Ende angeschlossen. Die Entlüftungsleitung
10 ist durch eine Seitenwand 20 des Fahrzeugstanks 2 dichtend hindurch geführt und
an ihrem anderen Ende 21 offen, um mit der Atmosphäre oder Umgebung 30 in Verbindung
zu stehen. Dort ist ein nicht dargestellter Aktivkohlefilter angebracht.
[0027] Zwischen dem Füllstandsbegrenzungsventil 8 und dem Durchtritt durch die Seitenwand
20 bildet die Entlüftungsleitung 10 einen Siphon 22, mit anderen Worten ein Knie bzw.
einen Leitungsbogen. Der Siphon 22 verläuft so, dass er nach unten, also in Richtung
der Schwerkraft, vorgewölbt ist. An der tiefsten Stelle 24 ist ein Leitungsverbinder
42 eingesetzt, der eine Absaugöffnung 26 an der Unterseite aufweist. An dieser Absaugöffnung
26 ist die Verbindungsleitung 12 dichtend angeschlossen, z.B. angeschweißt. Die Verbindungsleitung
12 führt von der Absaugöffnung 26 zur Saugseite der Unterdruckquelle 14, also zu deren
ansaugendem Eingang. Der Ausgang 28 bzw. die Druckseite der Unterdruckquelle 14 ist
wiederum zum Tankinneren 4 hin offen.
[0028] Im Fahrbetrieb des nicht dargestellten Kraftfahrzeugs wird aus dem Tankinnenraum
4 des Fahrzeugtanks 2 nicht dargestellter Kraftstoff entnommen und dem nicht dargestellten
Motor zugeführt. Durch den so entstehenden Unterdruck im Luftraum des Tankinnenraums
4 strömt durch das Entlüftungssystem 6 Frischluft von der Umgebung 30 in Richtung
des Pfeils 32 in den Tankinnenraum 4, um im Tankinnenraum 4 wieder in etwa Atmosphärendruck
herzustellen.
[0029] Bei z.B. voll gefülltem Kraftstofftank 4 und Fahrt durch Kurven oder über Straßenunebenheiten
kann in Richtung des Pfeils 34 eine geringe Kraftstoffmenge durch die Öffnung 18 und
das Füllstandsbegrenzungsventil 8 in die Entlüftungsleitung 10 gelangen.
[0030] Aufgrund der Schwerkraft sammelt sich der Kraftstoff 36 an der tiefsten Stelle 24
des Siphons 22, wie durch die gestrichelte Linie angedeutet. Durch den Kraftstoff
36 verringert sich der zur Be- oder Entlüftung des Tanks zur Verfügung stehende Querschnitt
38 in der Entlüftungsleitung 10. Um die Reduzierung des Querschnitts 38 minimal zu
halten, bzw. wieder abzubauen, wird der Kraftstoff 36 über die Verbindungsleitung
12 und die Unterdruckquelle 14 in Richtung des Pfeils 40 aus dem Siphon 22 abgesaugt
und über den Ausgang 28 wiederum dem Kraftstoffvorrat im Tankinnenraum 4 zugeführt.
Somit verbleibt in jedem Betriebszustand des Kraftfahrzeugs nur ein minimaler oder
gar kein Rest Kraftstoff 36 im Siphon 22. Der maximal verbleibende Kraftstoffrest
36 ist in Fig. 1 zur Verdeutlichung als übermäßig viel Kraftstoff 36 dargestellt.
Der gesamte Querschnitt 38 der.Entlüftungsleitung 10 steht somit in jeder Betriebssituation
zur Be- und Entlüftung des Fahrzeugtanks 2 zur Verfügung.
[0031] Fig. 2 zeigt den Siphon 22 aus Fig. 1 bzw. den Leitungsverbinder 42 in detaillierterer
Darstellung. An der tiefsten Stelle 24 ist der selbst keine Absaugöffnung aufweisende
Schlauchteil der Entlüftungsleitung 10 durchtrennt und der Leitungsverbinder 42 eingesetzt,
der sozusagen die Entlüftungsleitung 10 fortsetzt bzw. ergänzt. Die durch die Auftrennung
entstehenden Enden des Schlauchteils der Entlüftungsleitung 10 sind am Leitungsverbinder
42 dichtend angeschlossen. Die tiefste Stelle 24 des Siphons 22 wird somit vom Leitungsverbinder
42 gebildet, weshalb auch die Absaugöffnung 26 in diesem integriert ist und dort die
Verbindungsleitung 12 und die Unterdruckquelle 14 angeschlossen ist. Als Unterdruckquelle
findet in Fig. 2 eine in Fig. 4 detailliert erläuterte Saugstrahlpumpe Verwendung.
Diese ist direkt an den Leitungsverbinder 42 angebracht, so dass die Verbindungsleitung
12 zu einem kurzen zylindrischen Kragen 64 entartet.
[0032] Fig. 3 zeigt eine alternative Ausführungsform für einen Fahrzeugtank 2 mit einem
außen am Tank, also in der Umgebung 30 angeordneten Entlüftungssystem 6. Der Leitungsverbinder
42 ist hierbei ebenfalls außen am Tank angeordnet, wobei die Verbindungsleitung 12
die obere Tankwand 16 dichtend durchstößt, weshalb die Saugstrahlpumpe 14 weiterhin
im Tankinnenraum 4 liegt. Im Inneren des Tanks ist keine zusätzliche Halterung für
Leitungsverbinder 42 bzw. Saugstrahlpumpe 14 notwendig. Beide Bauteile sind an der
Tankwand 16 befestigt. In Fig. 3 sind an beiden Enden der Entlüftungsleitung 10 nicht
näher erläuterte Ventile-mit zum Tankinnenraum 4 hin weisenden Öffnungen 18 vorhanden,
durch die Kraftstoff in die Entlüftungsleitung 10 gelangen kann. Das zur Umgebung
30 hin offene Ende 21 der Entlüftungsleitung 10 ist in Fig. 3 nicht sichtbar. Dargestellt
ist jedoch die durch eine Verbindungsleitung 41 am Speisestutzen 62 der Saugstrahlpumpe
14 angeschlossene Kraftstoffpumpe 43.
[0033] Fig. 4 zeigt den Leitungsverbinder 42 aus Fig. 2 und 3, an den als Unterdruckquelle
14 direkt die Saugstrahlpumpe fest angebracht ist, und der mit dieser zusammen ein
integrales Bauteil bildet.
[0034] Bei der Saugstrahlpumpe handelt es sich um eine herkömmliche Saugstrahlpumpe mit
herkömmlicher Düse 56 und bekannter Wirkungsweise, die im Betrieb in Richtung des
Pfeils 54 mit Kraftstoff unter Druck beschickt wird, z.B. aus einer nicht dargestellten,
im Kraftstofftank angeordneten elektrischen Kraftstoffpumpe. Durch das Ausströmen
von Kraftstoff an der Spitze 56 der Düse 58 in die Kammer 60 entsteht in der Kammer
60 ein Unterdruck. Durch den Ausgang 28 tritt der in die Saugstrahlpumpe eingedrückte
Kraftstoff wieder aus dieser aus. Der Speisestutzen 62 und der Ausgang 28 der Saugstrahlpumpe
sind an ihrem Außenumfang mit Wiederhaken ausgerüstet, um Anschlussmöglichkeit für
nicht dargestellte Zu- und Abführungsschläuche zu bieten.
[0035] Auf eine nähere Beschreibung der Saugstrahlpumpe soll hier nicht eingegangen werden,
da diese nur exemplarisch dargestellt ist.
[0036] Die Stutzen 44 am Leitungsverbinder 42 sind zum dauerhaften Halten der gemäß Fig.
2 aufgesteckten Entlüftungsleitung 10 mit Widerhaken 46 an deren Außenumfang ausgeführt.
Im zwischen den beiden Stutzen 44 liegenden Mittelteil des Leitungsverbinders 42 ist
eine Kammer 48 gebildet, die in etwa gleichen Innenquerschnitt wie die Entlüftungsleitung
10 aufweist. In der Kammer 48 sammelt sich in der in Fig. 1 beschriebenen Weise ein
Rest Kraftstoff 36 an der tiefsten Stelle 24. In der Mitte der Unterseite der Kammer
48 sind mehrere, ringförmig angeordnete Absaugöffnungen 26 vorhanden, durch die der
Kraftstoff 36 absaugbar ist.
[0037] Die Absaugöffnungen 26 sind durch ein außenseitig am Leitungsverbinder 42 angeordnetes
Elastomerventil 50, z.B. ein Pilzventil, Membranventil, etc., verschließbar. Das Elastomerventil
50, hier in Form eines Pilzventils, ist gebildet durch einen unterseitig am Leitungsverbinder
42 angeformten, als Ventilsitz dienenden Kragen 52 und eine pilzförmige, nach unten
gewölbte Membran 53, deren Außenrand mit dem Kragen 52 dichtend zusammenwirkt. Die
Membran 53 liegt in der in Fig. 3 gezeigten Position am Kragen 52 an und verschließt
so die Absaugöffnungen 26. In Richtung des Pfeils 40 ist die Membran, an ihrem Führungsstift
55 gehalten, axial vom Dichtsitz wegbewegbar, um die Absaugöffnungen 26 freizugeben.
[0038] Konzentrisch zum Kragen 53 ist ein weiterer Kragen 64 größeren Durchmessers am Leitungsverbinder
42 angeformt. Dieser dient zur mechanischen Befestigung der Saugstrahlpumpe am Leitungsverbinder
42. Hierzu ist an der Saugstrahlpumpe ein zum Kragen 53 passendes Gegenstück 66 angeformt,
das mit diesem verbunden, z.B. verklebt oder angeschweißt ist. Der Kragen 53 bzw.
der entsprechende Fortsatz an der Saugstrahlpumpe umfassen eine mit der Kammer 60
verbundene Verbindungskammer 57, die somit der Verbindungsleitung 12 aus Fig. 1 und
2 entspricht und die Saugstrahlpumpe mit den Absaugöffnungen 26 in Verbindung bringt.
[0039] Das Elastomerventil 50 dient dazu, dass keinesfalls Kraftstoff entgegen der Pfeilrichtung
40 durch die Saugstrahlpumpe in die Kammer 48 des Leitungsverbinders 42 eindringen
und über die Entlüftungsleitung 10 in die Umgebung 30 gelangen kann. Bei Überdruck
in der Verbindungskammer 57 gegenüber der Kammer 48 schließt nämlich das Elastomerventil
50. Es öffnet sich nur, indem es sich in Richtung des Pfeils 40 nach unten von seinem
Ventilsitz 52 wegbewegt, verursacht durch den von der Saugstrahlpumpe erzeugten Unterdruck
in der Kammer 57 gegenüber der Kammer 48, der dann am Elastomerventil 50 vorbei auf
die Absaugöffnungen 26 wirkt. In Richtung des Pfeils 40 erlaubt das Elastomerventil
50 also die Absaugung von Kraftstoff 36 aus der Kammer 48.
[0040] Über den Stutzen 28 tritt in Richtung 40 der aus der Kammer 48 abgesaugte Kraftstoff
36 aus.
[0041] Fig. 5 zeigt den das Elastomerventil 50 enthaltenden Ausschnitt der Anordnung aus
Fig. 4 mit einem alternativ ausgestalteten Rückschlagventil 70. Das Rückschlagventil
70 ist in der Verbindungsleitung 12 angeordnet. Es umfasst einen an der Wand 72 der
Kammer 48 angeformten, die Absaugöffnung 26 umgebenden Dichtsitz 74, an dem ein Dichtelement
76 anliegt. Das Dichtelement 76 ist gegen den Dichtsitz 74 durch eine Schraubenfeder
78 vorgespannt, welche sich mit ihrem einen Ende am Dichtelement 76 und mit ihrem
anderen Ende an der Wand 80 der Unterdruckquelle 14 abstützt. Um eine Verbindung zum
Durchtritt von abgesaugtem Kraftstoff zwischen der Verbindungskammer 57 und der Kammer
48 zu schaffen, ist die Wand 80 mit einer Öffnung 82 versehen. In Fig. 5 ist die Anordnung
im Zustand gezeigt, in dem die Unterdruckquelle 14 nicht in Betrieb ist. Das Dichtelement
76 verschließt somit die Absaugöffnung 26 und Kraftstoff kann nicht aus der Kammer
57 in die Kammer 48 gelangen. Gleichzeitig kann auch keine Luft durch die Absaugöffnung
26 strömen, so dass die Druckverhältnisse im Fahrzeugtank 2 und im Entlüftungssystem
6 unverändert gegenüber einem herkömmlichen Entlüftungssystem ohne Absaugöffnung 26
sind.
[0042] Wird die Unterdruckquelle 14 in Betrieb gesetzt, entsteht in der Kammer 57 ein Unterdruck
bezüglich der Kammer 48, wodurch das Dichtelement 76 gegen die Kraft der Schraubenfeder
78 in Richtung des Pfeils 84 vom Dichtsitz 74 abgehoben wird und somit Kraftstoff
aus der Kammer 48 in die Verbindungskammer 57 abgesaugt werden kann. Zur Führung des
Dichtelements 76 im vom Dichtsitz 74 abgehobenen Zustand ist in der Verbindungsleitung
12 eine in Bewegungsrichtung 84 zum Dichtelement 76 konzentrische Führung 86 vorgesehen.
[0043] Fig. 6 zeigt eine alternative Ausführungsform eines Rückschlagventils 70. Hier wird
das Dichtelement 76 durch eine Torsionsschraubenfeder 88 gegen den Dichtsitz 74 vorgespannt.
Hierzu stützt sich die auf einer Drehachse 90 gelagerte Schraubenfeder 88 mit ihren
beiden Enden an der Wand 72 und am Dichtelement 76 ab. Die Drehachse 90 ist gleichzeitig
die Drehachse für das Dichtelement 76, welches sich somit nach Art einer Klappe oder
Türe betätigen lässt. Entsprechend Fig. 5 ist in Fig. 6 der Zustand gezeigt, in dem
die Unterdruckquelle 14 außer Betrieb gesetzt ist. Bei Einschalten der Unterdruckquelle
14 schwenkt das Dichtelement 76 in Richtung des Pfeils 92 um die Drehachse 90 weg
und gibt die Absaugöffnung 26 frei.
[0044] Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform der Anordnung aus Fig. 4, bei der das Elastomerventil
50 durch ein Schwimmerventil 94 ersetzt ist. Der Dichtsitz 74 ist hierbei an der,
der Kammer 48 zugewandten Seite der Wand 72 angeordnet. Der Schwimmerkörper 96 mit
seiner Luftkammer 98 und dem daran befestigten Dichtelement 76 ist in der Kammer 48
durch eine Führung 100 in Richtung des Pfeils 102 geführt. In dem in Fig. 7 dargestellten
Zustand ist die Absaugöffnung 26 verschlossen, da kein Kraftstoff in der Kammer 48
angesammelt ist und der Schwimmerkörper 96 keinen Auftrieb erfährt. Zusätzliche wird
bei eingeschalteter Unterdruckquelle 14 der Schwimmer durch die Druckdifferenz zwischen
den Kammern 57 und 48 auf dem Dichtsitz 74 gehalten. Steigt in der Kammer 48 das Kraftstoffniveau
an, erhält der Schwimmerkörper 96 über die Luftkammer 98 Auftrieb und wird gegen die
Schwerkraft und die eben genannte Ansaugkraft in Richtung des Pfeils 102 bewegt, wodurch
das Dichtelement 76 den Dichtsitz 74 verlässt und die Absaugöffnung 26 freigibt. Der
Innendurchmesser der Kammer 8 ist so bemessen, dass der für das Entlüftungssystem
6 durchströmende Luft zur Verfügung stehende Querschnitt auch bei Vorhandensein des
voluminösen Schwimmerkörpers 96 groß genug ist, um im Entlüftungssystem 6 keinen zusätzlichen
Strömungswiderstand zu erzeugen.
[0045] Im Gegensatz zu den anderen in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen ist in
Fig. 7 die Absaugöffnung 26 auch bei Betrieb der Saugstrahlpumpe 14 solange verschlossen,
solange kein oder nur eine geringe Menge Kraftstoff in der Kraftstoffsammelkammer
48 anwesend ist. Die Druckverhältnisse im gesamten Entlüftungssystem 6 sind deshalb
unverändert gegenüber einer Ausführung ohne Absaugöffnung 26. Die Absaugung von Kraftstoff
aus den Entlüftungssystem 6 erfolgt erst bei Vorhandensein einer nennenswerten Menge
Kraftstoff in der Kammer 48.
[0046] Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 ist zusätzlich in der Verbindungsleitung 12 eine
Kammer 104 vorgesehen, welche eine Roll-over-Kugel 106 beinhaltet. Diese hat im Normalbetrieb
des Fahrzeugtanks 2 keinerlei Funktionalität, da aufgrund der Öffnungen 108 in der
Wand 80 die Absaugung von Kraftstoff aus der Kammer 48 zur Kammer 57 nicht behindert
ist. Erst im Fall einer Kopflage des Fahrzeugtanks 2 verschließt die Roll-over-Kugel
106 die Öffnung 26 von der Seite der Kammer 104 her und verhindert so, dass Kraftstoff
aus der Kammer 57 in die Kammer 48 und somit aus dem Fahrzeugtank 2 fließen kann.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 2
- Fahrzeugtank
- 4
- Tankinnenraum
- 6
- Entlüftungssystem
- 8
- Füllstandsbegrenzungsventil
- 10
- Entlüftungsleitung
- 12
- Verbindungsleitung
- 14
- Unterdruckquelle
- 16
- obere Tankwand
- 18
- Öffnung
- 20
- Seitenwand
- 21
- Ende
- 22
- Siphon
- 24
- tiefste Stelle
- 26
- Absaugöffnung
- 28
- Ausgang
- 30
- Umgebung
- 32,34
- Pfeil
- 36
- Kraftstoff
- 38
- Querschnitt
- 40
- Pfeil
- 41
- Verbindungsleitung
- 42
- Leitungsverbinder
- 43
- Kraftstoffpumpe
- 44
- Stutzen
- 46
- Widerhaken
- 48
- Kammer
- 50
- Elastomerventil
- 52
- Kragen
- 53
- Membran
- 54
- Pfeil
- 55
- Führungsstift
- 56
- Spitze
- 57
- Verbindungskammer
- 58
- Düse
- 60
- Kammer
- 62
- Speisestutzen
- 64
- Kragen
- 70
- Rückschlagventil
- 72
- Wand
- 74
- Dichtsitz
- 76
- Dichtelement
- 78
- Schraubenfeder
- 80
- Wand
- 82
- Öffnung
- 84
- Pfeil
- 86
- Führung
- 88
- Schraubenfeder
- 90
- Drehachse
- 92
- Pfeil
- 94
- Schwimmerventil
- 96
- Schwimmerkörper
- 98
- Luftkammer
- 100
- Führung
- 102
- Pfeil
- 104
- Kammer
- 106
- Roll-Over-Kugel
- 108
- Öffnung
1. Kraftstofftank (2) mit einem Entlüftungssystem (6), welches eine den Tankinnenraum
(4) mit der Außenumgebung (30) verbindende Entlüftungsleitung (10) aufweist, wobei
diese einen Siphon (22) bildet, und an der tiefsten Stelle (24) der Entlüftungsleitung
(10) ein Verbindungsstück (42) vorgesehen ist, das an der tiefsten Stelle (24) des
Siphons (22) eine mit einer Unterdruckquelle (14) verbundene Absaugöffnung (26) aufweist.
2. Kraftstofftank (2) nach Anspruch 1, bei dem die Unterdruckquelle (14) eine Saugstrahlpumpe
ist.
3. Kraftstofftank (2) nach Anspruch 2, bei dem die Saugstrahlpumpe eine bereits im Tank
(2) vorhandene Saugstrahlpumpe ist.
4. Kraftstofftank (2) nach Anspruch 1, bei dem die Unterdruckquelle (14) eine außerhalb
des Tanks (2) angeordnete, bereits vorhandene Unterdruckquelle ist.
5. Kraftstofftank (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Unterdruckquelle
(14) direkt an der Entlüftungsleitung (10) angebracht ist.
6. Kraftstofftank (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem die Unterdruckquelle
(2) an der Absaugöffnung (26) über eine Verbindungsleitung (12) angeschlossen ist.
7. Kraftstofftank (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einer in der Entlüftungsleitung
(10) im Bereich der Absaugöffnung (26) angeordneten Kraftstoffsammelkammer (48).
8. Kraftstofftank (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem im Siphon (22)
angeordneten, die Unterdruckquelle (14) ansteuernden Schwimmer.
9. Kraftstofftank (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem in Richtung
von der Unterdruckquelle (14) zur Absaugöffnung (26) hin sperrenden Rückschlagventil.
10. Kraftstofftank (2) nach Anspruch 10, bei dem das Rückschlagventil einen zur Unterdruckquelle
(14) hinweisenden, die Absaugöffnung (26) umgebenden Dichtsitz (74) und einen durch
ein Federelement (78,88) gegen den Dichtsitz (74) vorgespannten und durch Betreiben
der Unterdruckquelle (14) abhebbaren Dichtkörper (76) umfasst.