[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Elektrolyt zur galvanischen Abscheidung von Aluminium-Magnesium-Legierungen
enthaltend mindestens eine aluminiumorganische Komplexverbindung und eine Magnesium-Alkylverbindung.
Weitere Gegenstände der Erfindung sind ein Verfahren zur Herstellung des Elektrolyten,
ein Beschichtungsverfahren, die Verwendung des Elektrolyten und ein Elektrolyse-Kit.
[0002] Magnesium-aluminiumorganische Komplexverbindungen werden seit kurzem zur elektrolytischen
Abscheidung von Aluminium-Magnesium-Legierungen verwendet. Dies wird in der WO 00/32847
A1 beschrieben. Das Interesse an elektrolytischen Beschichtungen von Metallwerkstücken
mit Aluminium-Magnesium-Legierungen hat wegen des hervorragenden Korrosionsschutzes
durch die Aluminium-Magnesium-Schichten und deren ökologische Unbedenklichkeit stark
zugenommen. Deshalb hat die galvanische Beschichtung mit magnesiumaluminiumorganischen
Elektrolyten, die bei Temperaturen im Bereich von 60 - 150 °C in geschlossenen Systemen
erfolgt, große technische Bedeutung erlangt.
[0003] In der WO 00/32847 A1 wurden als besonders geeignete Elektrolyte Komplexverbindungen
des allgemeinen Typs MAIR
4 und Mischungen davon in Kombination mit Aluminium-Alkylen AIR
3 vorgeschlagen. Diese werden in Form o ihrer Lösungen in flüssigen, aromatischen Kohlenwasserstoffen
eingesetzt. M kann dabei ein Alkalimetall wie Natrium, Kalium, Rubidium und Cäsium
sein, R sind Alkylreste mit vorzugsweise einem, zwei oder vier Kohlenstoff-Atomen.
[0004] Die Anwendung dieser Elektrolytsysteme weist jedoch entscheidende Nachteile auf.
Die bisher bekannten Systeme zeichnen sich dadurch aus, dass die benötigten magnesium-organischen
Komplexverbindungen zunächst im Elektrolyt nicht verfügbar sind und erst bei Einsatz
des Elektrolyten in-situ elektrochemisch aufwendig erzeugt werden müssen. So enthalten
einsatzfertige Startmischungen ausschließlich organische Aluminiumverbindungen jedoch
keine Magnesiumverbindungen. Typische Zusammensetzungen von solchen Startmischungen
enthalten beispielsweise molare Verhältnisse von 1:0,1 bis 0,1: 1 M
1AIR
4 zu M
2AIR
4, wobei M
1 ungleich M
2 mit Na, K, Rb, Cs, insbesondere Na, K ist. Die molaren Verhältnisse aller Komponenten
betragen AlR
3 zu (M
1AIR
4 + M
2AIR
4): aromatischer Kohlenwasserstoff = 1:0,1:1 bis 1:2:10, insbesondere 1:1:3 bis 1:1:5.
[0005] Bei diesen Elektrolyten wird in den zur Beschichtung geeigneten E-lektrolyse-Zellen
zunächst der oben angegebene magnesiumfreie Startelektrolyt eingefüllt. Daraufhin
wird durch Anlegen eines Stroms mittels separater Aluminium- und Magnesium-Anoden
oder einer Aluminium-Magnesium-Mischelektrode der benötigte organische Magnesium-Komplex
in-situ elektrochemisch erzeugt, bis die zur Beschichtung notwendige Konzentration
an Magnesium-Komplex im Elektrolyten erreicht wird.
[0006] Darüber hinaus tritt bis zu diesem Zeitpunkt, also dem Erreichen der notwendigen
Konzentration an Magnesium-Komplex, bereits eine Abscheidung von Aluminium-Magnesium-Schichten
im System auf, die unerwünscht ist, da sie falsche Zusammensetzungen von Al und Mg
besitzt. Daher ist es notwendig, Dummybleche zum Auffangen der abgeschiedenen Aluminium-Magnesium-Schichten
im System anzubringen. Diese Abscheidungen auf Dummyblechen erfolgen, bis die benötigte
Konzentration an Aluminium-Magnesium-Komplexen erreicht wird. Danach werden die Dummybleche
entfernt und die gewünschten Schichten mit der gewünschten Aluminium-Magnesium-Zusammensetzung,
wie beispielsweise Al:Mg=75:25 mol-%, auf dem Substrat abgeschieden. Die Dummybleche
müssen entweder verworfen oder für den weiteren Einsatz aufwändig gereinigt werden.
[0007] Aus der oben angegeben Beschreibung ist ohne Weiteres ersichtlich, dass dieses Verfahren
sehr aufwendig ist und eine lange Vorlaufzeit benötigt, bis die entsprechenden gewünschten
Aluminium-Magnesium-Konzentrationen erhalten werden. Weiterhin tritt als zusätzlicher
Arbeitsschritt die Montage, Demontage und Reinigung der verwendeten Dummybleche hinzu.
Die in der WO 00/32847 A1 als besonders wirkungsvoll identifizierten Elektrolytlösungen
können daher nur über die oben beschriebene elektrochemische Erzeugung von magnesium-organischen
Komplexen in einer der eigentlichen Beschichtung vorangehenden Konditionierungsphase
mit all den oben angegebenen Nachteilen eingesetzt werden.
[0008] Es ist weiterhin aus dem Stand der Technik der WO 00/32847 A1 bekannt, eine entsprechende
Magnesiumverbindung direkt dem Elektrolyt zuzugeben, um die oben angegebene Konditionierungsphase
entfallen lassen zu können. Hierbei wird ein Magnesium-Aluminium-Alkylkomplex Mg[Al(Et)
4]
2 im Elektrolyt eingesetzt. Der Nachteil dieses Verfahrens ist es, dass es zwar im
Labormaßstab durchführbar ist aber großtechnisch nicht durchzuführen ist, weil dieser
Komplex nicht technisch verfügbar ist und nur sehr aufwendig und teuer herzustellen
ist.
[0009] Ein entsprechender Elektrolyt für ein großtechnisches Verfahren zur Beschichtung
von Substraten mit AI-Mg-Legierungen, dass wirtschaftlich und effektiv durchgeführt
werden kann, ist bisher nicht bekannt. Die Weiterentwicklung von Elektrolyten zur
galvanischen Abscheidung von Aluminium-Magnesium-Legierungen ist von großer technischer
Bedeutung und von hohem ökonomischen und ökologischen Interesse.
[0010] Die technische Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Elektrolyten zur Verfügung
zu stellen, der möglichst einfach, effizient und kostengünstig hergestellt werden
kann, der eine kommerzielle Einführung des Aluminium-Magnesium-Beschichtungsverfahren
ermöglicht und die oben genannte Konditionierungsphase zur Bildung von organischen
Mg-Komplexen nicht mehr notwendig macht.
[0011] Diese technische Aufgabe wird gelöst durch einen Elektrolyten zur galvanischen Abscheidung
von Aluminium-Magnesium-Legierungen, enthaltend mindestens eine aluminium-organische
Komplexverbindung der Formel MAIR
4 oder Mischungen davon und einer Magnesium-Alkylverbindung, wobei M Natrium, Kalium,
Rubidium oder Cäsium bedeuten und R eine C
1-C
10 Alkylgruppe, vorzugsweise eine C
1-C
4-Alkylgruppe bedeuten. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält der
Elektrolyt zusätzlich eine Alumniumtrialkyl-Verbindung.
[0012] Es ist besonders bevorzugt, einen Elektrolyten einzusetzen, der AIR
3, M
1AIR
4, M
2AIR
4 und Mg(R
1)
x(R
2)
y enthält, wobei M
1 und M
2 ungleich sind und Na, K, Rb oder Cs bedeuten, R eine C
1 bis C
10 Alkylgruppe, vorzugsweise C
1 bis C
4 Alkygruppe bedeutet, R
1 und R
2 unabhängig voneinander eine C
1 bis C
20, vorzugsweise eine C
2 bis C
10 Alkylgruppe bedeuten und x = 0 bis 2 ist und y = 0 bis 2 ist und x + y = 2 ist.
[0013] Es wurde überraschenderweise gefunden, dass der erfindungsgemäße Elektrolyt zur Beschichtung
von Werkstoffen mit Aluminium-Magnesium-Legierungen eingesetzt werden kann, ohne dass
die in-situ-Erzeugung von magnesium-organischen Komplexen in einer zeit- und kostenintensiven
Konditionierungsphase vor dem eigentlichen Beschichtungsprozess notwendig ist.
[0014] In bevorzugter Weise ist die Magnesium-Alkylverbindung in einer Menge von 0,01 bis
10 mol-%, vorzugsweise 0,1 bis 1 mol-% bezogen auf den Aluminiumkomplex im Elektrolyten
enthalten. Besonders bevorzugte Magnesium-Alkylverbindungen, die im Elektrolyten eingesetzt
werden, sind ausgewählt aus der Gruppe MgButyl1,5Octyl0,5, MgButyl1 ,OEthyl1 ,0, Mgsec-Bu1
,OnButyl1 ,0 oder Gemische derselben.
[0015] Die aluminium-organische Komplexverbindung und die Magnesium-Alkylverbindung können
bevorzugt in einem organischen Lösungsmittel vorliegen. Das organische Lösungsmittel
ist besonders bevorzugt ein aromatisches Lösungsmittel, wobei hier Lösungsmittel wie
Benzol, Toluol oder Xylol oder Gemische derselben verwendet werden können.
[0016] Die genannten Magnesium-Alkylverbindungen haben den Vorteil, dass sie industriell
zugänglich sind und einfach und kostengünstig hergestellt werden können im Vergleich
zu den oben genannten Magnesium-Aluminium-Ethyl-Komplexen Mg [Al(Et))
4]
2 Die Herstellung des Elektrolyten erfolgt gemäß den folgenden Schritten. Zunächst
wird die aluminium-organische Komplexverbindung der Formel MAIR
4 oder eines Gemisches derselben, ggf. in Kombination mit Aluminium-Trialkyl vorgelegt.
Es erfolgt dann die Zugabe einer Magnesium-Alkyl-Verbindung wie oben beschrieben.
M und R haben dieselbe Bedeutung wie oben beschrieben. Die Zudosierung der Magnesium-Alkyl-Verbindungen
bei der Herstellung des Elektrolyten hat den Vorteil, dass die notwendige Konzentration
an Magnesium und Aluminium direkt eingestellt werden kann, so dass auf den oben bezeichneten
Konditionierungsprozess vollständig verzichtet werden kann. Weiterhin ist es möglich,
auch während des Beschichtungsprozesses Magnesium-Alkyl-Verbindungen zuzugeben, um
die entsprechende Magnesium-Konzentration, die für die Beschichtung gewünscht und
notwendig ist, aufrechtzuerhalten.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Magnesium-Alkyl-Verbindung
eine gemischte Magnesium-Alkyl-Verbindung der Formel Mg (R
1)
x (R
2)
y, wobei R
1 und R
2 unabhängig voneinander eine C
1-C
20, vorzugsweise eine C
2-C
10 Alkylgruppe bedeuten und x=0 bis 2 ist und y= 0 bis 2 ist und x+y =2 ist. Die Magnesium-Alkyl-Verbindungen
werden in besonders bevorzugter Ausführungsform in einem Kohlenwasserstoff gelöst
zugegeben und die Aluminium-Alkyl-Komplexe werden in einem aromatischen Kohlenwasserstoff
gelöst vorgelegt. Der Kohlenwasserstoff für die Aluminium-Verbindung ist ausgewählt
aus der Gruppe i-Pentan, n-Pentan, Hexan, n-Hexan, Heptan, n-Heptan, Toluol und Xylol.
[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Elektrolyten ist es möglich, in einem Arbeitsgang Aluminium-Magnesium-Schichten
unterschiedlicher Konzentrationsabfolgen von Aluminium und Magnesium durch einfache
und freie Wahl der Zugabemenge von magnesium-organischen Verbindungen herzustellen.
Dabei wird die entsprechende Konzentration an Aluminium-Magnesium über die Zugabemenge
von magnesium-organischen Verbindungen eingestellt. Der erfindungsgemäße Elektrolyt
besitzt weiterhin den Vorteil einer guten Leit- und Streufähigkeit.
[0019] Der erfindungsgemäße Elektrolyt gestattet es, mit indifferenten Anoden zu arbeiten,
die bei der Beschichtung von geometrisch kompliziert geformten Teilen eingesetzt werden.
Indifferente Elektroden sind solche, die sich bei sich beim Beschichtungsvorgang nicht
auflösen, also nicht aus AI oder Mg oder deren Legierungen bestehen. Beim Beschichten
mit indifferenten Elektroden müssen daher Mg-organische Verbindungen und AI-organische
Verbindungen in die Elektrolytlösung zudosiert werden. Dabei wird die entsprechende
Konzentration an Aluminium-Magnesium über die Zugabemenge von magnesium-organischen
Verbindungen und aluminium-organischen Verbindungen eingestellt. Das Arbeiten mit
indifferenten Anoden war nach bisherigem Stand der Technik bei der in-situ-Erzeugung
von magnesium-organischen Komplexen prinzipiell ausgeschlossen, ebenso die Erzeugung
von Schichten verschiedener Aluminium-Magnesium-Zusammensetzungen in einem Arbeitsgang.
Dies ist ebenfalls nach dem oben beschriebenen in-situ-Verfahren mit einem Konditionierungsschritt
zur Herstellung der Magnesium-Konzentration im Elektrolyten nicht möglich.
[0020] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Elektrolyse-Kit zur galvanischen Abscheidung
von Aluminium-Magnesium-Legierungen auf elektrisch leitenden Werkstoffen oder elektrisch
leitenden Schichten, enthaltend:
a) die aluminium-organischen oben beschriebenen Komplexverbindungen, bzw. Aluminium-Alkyl-Verbindungen
der Ansprüche 1 - 3 und 1,3,5,6 sowie
b) eine Magnesium-Alkylverbindung gemäß den Ansprüche 1, 3, 5, 6.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Verbindungen a) und b) in einem organischen
Lösungsmittel gelöst.
[0022] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Beschichtung von elektrisch
leitenden Materialien oder Schichten mit Aluminium-Magnesium-Legierungen mit dem Elektrolyten
gemäß den Ansprüchen 1 - 9, wobei während der Beschichtungsphase die Magnesuim-Alkyl-Verbindung
gemäß den Ansprüchen 1, 3, 5 und 6 in der gewünschten Menge zudosiert wird, um eine
gewünschte Konzentration von Magnesium zu Aluminium zu erhalten, bzw. aufrechtzuerhalten
[0023] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Elektrolyten
zur Herstellung von Schichten aus AluminiumLegierungen auf elektrisch leitenden Werkstoffen
oder elektrisch leitenden Schichten.
[0024] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Beispiel 1
Einsatz von MgButyl1,5 Octyl0,5, 20%ig in Heptan (Produkt BOMAG® der Fa Crompton)
[0025] Die gesamte Durchführung der Reaktion erfolgte unter Schutzgas Argon
[0026] 1. Schritt: Die BOMAG®/Heptan-Lösung wurde nach Abkondensation des Heptans mittels
Toluol auf einen Gehalt von 0,32 mmol/g eingestellt.
[0027] 2. Schritt: 55,4 g eines Elektrolyten der folgenden Zusammensetzung: 0,8 K[Al(Et)
4] + 0,2 Na[Al(Et)
4] + 1,17 Al(Et)
3 + 3,85 Toluol wurden mit 2,85g BOMAG/Toluol-Lösung versetzt (ca. 1,0mol% bezogen
auf Elektrolytformulierung).
[0028] Es wurden ca. 58 g eines Elektrolyten erhalten.
Beschichtungstest
[0029] Allgemeine Bedingungen:
[0030] Alle Abscheidungsversuche wurden unter Standardbedingungen durchgeführt. Die Magnesium-Komponente
wurde zum Elektrolyten direkt zupipettiert.
Anodenmateriel: |
2 Legierungselektroden AIMg25, 55 x 10 x 5mm |
Kathode |
Sechskantschraube 8.8, M8 x 25 |
Kathodenvorbehandlung:
[0031] Entfettung, Entzunderung im Ultraschallbad mit 8%iger HCI,H
2O-Wäsche, Vakuumtrocknung, ArgonLagerung.
Eintauchtiefe Kathode: |
komplett |
Kathodenrotation: |
60U/min |
Abstand zur Anode: |
10mm |
Wirksame Kathodenfläche: |
ca. 10cm2 |
Badbewegung: |
2cm Magnet im Glasmantel, 250U/min |
Badtemperatur: |
94 - 98 °C |
[0032] Die Abscheidung wurde mit einer Stromdichte von 0,05A/dm
2 begonnen. Nach wenigen Minuten ist eine helle Bedeckung auf den zu beschichtenden
Teilen erkennbar. Die Stromdichte wurde allmählich bis auf 3,0A/dm
2 erhöht. Die Abscheidung wurde nach einer Strommenge von 1,499mF entsprechend einer
Schichtdicke von 5µ beendet. Die Schicht ist hell und silbrig.
RF-Analyse der Schicht: |
26,79 Gew. % Mg, 73,21 Gew. % |
Beispiel 2
Einsatz von MgEthyl1,0 Butyl1,0, 20%ig in Heptan (BEM, Fa AkzoNobel)
[0033] Die Reaktion erfolgte unter Schutzgas Argon.
[0034] 1. Schritt: Die BEM/Heptan-Lösung wurde nach Abkondensation des Heptans mittels Toluol
auf einen Gehalt von 0,41 mmol/g eingestellt.
[0035] 2. Schritt: 60,6 g eines Elektrolyten der folgenden Zusammensetzung: 0,8 K[Al(Et)
4] + 0,2 Na[Al(Et)
4] +1,17 Al(Et)
3 + 3,85 Toluol wurden mit 2,0 ml BEM/Toluol-Lösung versetzt (ca 0,9mol% bezogen auf
Elektrolytformulierung). Es wurden ca. 62 g eines Elektrolyten erhalten.
Beschichtungstest:
[0036] Die Abscheidungsbedingungen sind wie in Beispiel 1. Die Abscheidung wurde direkt
mit einer Stromdichte von 2,0 A/dm
2 begonnen und während der gesamten Elektrolyse nicht verändert. Es erfolgte eine sofortige
helle Abscheidung von AI/Mg. Die Abscheidung wurde nach einer Strommenge von 3,38
mF entsprechend einer Schichtdicke von 11µ beendet. Man erhält eine ausgezeichnete,
sehr gleichmäßige, silbrige Schicht. ohne erkennbare Fehlstellen.
[0037] RF-Analyse der Schicht: 26,78 % Mg, 73,22 Gew. AI
Beispiel 3
Einsatz von MgEthyl1,0 Butyl1,0, 20%ig in lso-Pentan (BEM der Fa Albemarle )
[0038] Die Durchführung der Reaktion erfolgte unter Argon als Schutzgas.
[0039] 1. Schritt: Die BEM/Isopentan-Lösung wird mit einem Gehalt von 1,85 mmol/g Mg-Komponente
ohne weitere Vorbehandlung eingesetzt.
[0040] 2. Schritt: 70,04 g eines Elektrolyten der folgenden Zusammensetzung 0,85 K[Al(Et)
4] + 0,15 Na[Al(Et)
4] + 1,08 AI (Et)
3 + 3,15 Toluol wurden mit 0,5g BEM/Isopentan-Lösung versetzt (ca. 0,8mol% bezogen
auf Elektrolytformulierung).
Beschichtungstest
[0041] Die Abscheidungsbedingungen sind wie in Beispiel 1 beschrieben. Die Abscheidung erfolgte
bei einer Stromdichte von 1,0 bis 3,0 A/dm
2. Die Abscheidung wurde nach einer Strommenge von 6,8 mF entsprechend einer Schichtdicke
von 20 µ beendet. Man erhält eine sehr gleichmäßige, silbrige Schicht.
RF-Analyse der Schicht: 41,4 % Mg, 58,9 %. AI
Vergleichsbeispiel 1
Einsatz von Elektrolyten der Fa. Albemarle zur Al-Mg-Abscheidung, jedoch ohne direkten
Zusatz von Mg-Alkyl-Lösung (Konditionierungselektrolyt).
[0042] Es wurden 65,0 g eines Elektrolyten mit folgender Zusammensetzung verwendet: 0,8
K[Al(Et)
4] + 0,2 Na[Al(Et)
4] + 1,17AI (Et)
3 + 3,85 Toluol wurden zur AI-Mg-Abscheidung mit vorbereitender Konditionierung unter
den allgemeinen Bedingungen, wie zuvor beschrieben, jedoch ohne vorherige Zugabe von
Mg-Alkyl-Lösung eingesetzt so dass, wie nach bisherigem Stand der Technik notwendig,
die Mg-Komplexverbindung in einer Konditionierungsphase erst elektrochemisch erzeugt
werden muss, bevor der Elektrolyt einsatzfähig für die Abscheidung von AI-Mg-Legierungen
ist.
[0043] 1. Konditionierungsschritt: Beginnend mit einer Startstromdichte von 0,05 A/dm2 wurde
bei ansteigender Stromdichte bis zum maximal möglichen Wert von 1,0 A/dm
2 elektrolysiert. Nach einer Strommenge von 7,20 mF liegt bei schlechtem Streuvermögen
eine matte, graue Beschichtung vor.
[0044] 2. Konditionierungsschritt: Nach Austausch der Kathode wurde bei 1,0 bis 1,2 A/dm
2 weiter konditioniert. Nach einer Strommenge von 7,24 mF erhält man bei nur wenig
verbessertem Streuvermögen eine deutlich aufgehellte, teilweise schwach glänzende
Schicht.
[0045] 3. Konditionierungsschritt: Wiederum nach Erneuerung der Kathode wurde jetzt bei
deutlicher Erhöhung der zulässigen maximalen Stromdichte von 1,23 über 1,5 bis zu
2,0 A/dm
2 eine gleichmäßige, glänzende Beschichtung bei deutlich verbesserter Streuung erhalten.
Die verwendetete Strommenge war 4,96 mF.
[0046] 4. Konditionierungsschritt: Unter Erreichen der Endkondition wird eine glänzende
Beschichtung unter Anwendung einer Stromdichte von 3,0 A/dm
2 bei unveränderter Streufähigkeit gegenüber Schritt 3 erhalten. Die Strommenge ist
3,73 mF.
[0047] Der Elektrolyt ist erst nach diesem Verfahren konditioniert und einsatzfähig.
1. Elektrolyt zur galvanischen Abscheidung von Aluminium-Magnesium-Legierungen enthaltend
mindestens eine aluminiumorganische Komplexverbindung der Formel MAIR4 oder Mischungen davon und eine Magnesiumalkylverbindung, wobei M Na, K, Rb oder Cs
bedeutet und R eine C1 bis C10 Alkylgruppe, vorzugsweise C1 bis C4 Alkygruppe bedeutet.
2. Elektrolyt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass er zusätzlich Aluminiumtrialkyl enthält.
3. Elektrolyt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er AIR3, M1AlR4, M2AIR4 und Mg(R1)x(R2)y enthält, wobei M1 und M2 ungleich sind und Na, K, Rb oder Cs bedeuten, R eine C1 bis C10 Alkylgruppe, vorzugsweise C1 bis C4 Alkygruppe bedeutet, R1 und R2 unabhängig voneinander eine C1 bis C20, vorzugsweise eine C2 bis C10 Alkylgruppe bedeuten und x = 0 bis 2 ist und y = 0 bis 2 ist und x + y = 2 ist.
4. Elektrolyt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumalkylverbindung in einer Menge von 0,01 bis 10 mol% vorzugsweise 0,1
bis 1 mol%, bezogen auf den Aluminiumkomplex, enthalten ist.
5. Elektrolyt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumalkylverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe MgButyl1,5Octyl0,5, MgButyl1,0Ethyl1,0, Mgsec-Bu1,0n-Butyl1,0 oder Gemische derselben.
6. Elektrolyt nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass er ein organisches Lösungsmittel enthält.
7. Elektrolyt nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass das organische Lösungsmittel ein aromatisches Lösungsmittel ist.
8. Elektrolyt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das aromatische Lösungsmittel Benzol, Toluol oder Xylol oder ein Gemisch derselben
ist.
9. Verfahren zur Herstellung des Elektrolyten nach den Ansprüchen 1 bis 8,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- Vorlegen einer aluminiumorganischen Komplexverbindung der Formel MAIR4 oder eines Gemisches derselben gegebenfalls in Kombination mit Aluminiumtrialky,
- Zugabe einer Magnesiumalkylverbindung,
wobei M Na, K, Rb oder Cs bedeutet und R eine C
1 bis C
10 Alkylgruppe, vorzugsweise C
1 bis C
4 Alkygruppe bedeutet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die aluminiumorganische Komplexverbindung ein Gemisch aus M1AIR4 und M2AIR4 ist, wobei M1 und M2 ungleich sind, Na, K, Rb oder Cs bedeuten und R eine C1 bis C10 Alkylgruppe, vorzugsweise eine C1 bis C4 Alkygruppe bedeutet.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumalkylverbindung Mg(R1)x(R2)y ist, wobei R1 und R2 unabhängig voneinander eine C1 bis C20, vorzugsweise eine C2 bis C10 Alkylgruppe bedeuten und x = 0 bis 2 ist und y = 0 bis 2 ist und x + y = 2 ist.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnesiumalkylverbindung in einem Kohlenwasserstoff gelöst zugegeben wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Aluminiumalkylkomplex in aromatischen Kohlenwasserstoff gelöst vorgelegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlenwasserstoff ein gesättigter oder ungesättigter Kohlenwasserstoff ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Kohlenwasserstoff ausgewählt ist aus der Gruppe i-Pentan, n-Pentan, Hexan, n-Hexan,
Heptan, n-Heptan, Toluol, Xylol.
16. Elektrolyt zur Herstellung von Schichten aus Aluminium-Magnesium-Legierungen auf elektrisch
leitenden Werkstoffen oder elektrisch leitenden Schichten herstellbar nach dem Verfahren
gemäß den Ansprüchen 9 bis 15.
17. Verfahren zur Beschichtung von elektrisch leitenden Materialien oder Schichten mit
Aluminium-Magnesium-Legierungen mit dem Elektrolyten gemäß den Ansprüchen 1 bis 8,
wobei während der Beschichtung die Magnesiumalkylverbindung zudosiert wird.
18. Verwendung des Elektrolyten nach den Ansprüchen 1 bis 8 und 16 zur Herstellung von
Schichten aus Aluminium-Magnesium-Legierungen auf elektrisch leitenden Werkstoffen
oder Schichten.
19. Elektrolysekit zur galvanischen Abscheidung von Aluminium-Magnesium-Legierungen auf
elektrisch leitenden Werkstoffen oder Schichten enthaltend
(a) die aluminiumorganischen Komplexverbindungen bzw. Aluminiumalkylverbindungen der
Ansprüche 1 bis 3
(b) eine Magnesiumalkylverbindung gemäß den Ansprüchen 1,3,5.
20. Elektrolysekit nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungen (a) und (b) in einem organischen Lösungsmittel vorliegen.