[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Türaußengriff des im Oberbegriff des Anspruches
1 genannten Art. Die durch den im Türaußengriff enthaltenen kapazitiven Sensor ausgelösten
Funktionen können beispielsweise eine Zugangsberechtigung zum Fahrzeug beinhalten
und dem komfortableren Öffnen und Schließen dienen. Die entsprechenden Türaußengriffe
verfügen hierbei über eine oder mehrere Funktionsflächen, über die der kapazitive
Sensor angesprochen werden kann.
[0002] Nachteilig bei einer solchen Anordnung ist jedoch, dass es zu Störungen der kapazitiven
Sensoren kommen kann und so eine ungewollte Betätigung oder Verriegelung des Türmechanismus
erfolgt. Durch diese Störungen kommt es zu Fehlfunktionen und somit zu Energieverlust.
[0003] Bei Türaußengriffen mit einer Funktionsfläche kommen die Störungen häufig durch Umwelteinflüsse,
wie beispielsweise Regen oder erhöhte Luftfeuchtigkeit zustande. Verfügt der Türaußengriff
darüber hinaus auch noch über eine zweite oder noch weitere Funktionsflächen kommt
zusätzlich noch das Problem hinzu, dass die kapazitiven Sensoren der verschiedenen
Funktionsflächen sich untereinander beeinflussen und es so zu weiteren Funktionsstörungen
kommt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und einen
kostengünstigen Türaußengriff mit wenigstens einem kapazitiven Sensor zu schaffen,
der trotz Umweltbeeinflussung störungsfrei arbeitet. Dies wird erfindungsgemäß durch
die im Anspruch 1 genannten Maßnahmen erreicht, denen folgende besondere Bedeutung
zukommt.
[0005] Als Verbindungsmittel zwischen der elektrisch leitfähigen Blende und dem Griffrest
dient eine Schraube. Diese erzeugt jedoch zugleich eine Klemmpressung, welche die
Blende mit dem im Griffinneren sich befindenden Massepotential elektrisch verbindet.
Hierdurch werden die durch die Umwelteinflüsse entstehenden Störungen direkt auf das
Massepotential abgeleitet, so dass das Entstehen von Fehlfunktionen der kapazitiven
Sensoren vermieden wird.
[0006] Eine solche Schraubverbindung, durch die zusätzlich eine Klemmpressung erzeugt wird,
ist einfach und kostengünstig in der Herstellung. Sie stellt eine effektive und schnelle
Möglichkeit der Kontaktierung der Blende mit dem Massepotential des Fahrzeugs dar.
[0007] Besonders vorteilhaft ist die Verwendung eines Leiters, welcher einendig mit der
Blende und anderendig mit dem Anschluss des Massepotentials des Fahrzeugs verbunden
wird. Somit ist eine einfache elektrisch leitfähige Verbindung zwischen der Blende
und dem Massepotential möglich. Weitere Vorteile und Ausführungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- einen erfindungsgemäßen Türaußengriff in Draufsicht mit geschlossener Blende, perspektivisch
- Fig. 2:
- einen erfindungsgemäßen Türaußengriff bei entfernter Blende, perspektivisch
- Fig. 3a:
- eine Detailansicht der Schraubverbindung bei entfernter Blende mit metallischer Zunge,
perspektivisch
- Fig. 3b:
- eine Detailansicht der Schraubverbindung bei entfernter Blende mit metallischem Draht,
perspektivisch
- Fig. 4:
- einen erfindungsgemäßen Türaußengriff bei entfernter Blende in Draufsicht
- Fig. 5:
- eine Detailansicht des Anschlusses der metallischen Zunge an das Massepotential des
Fahrzeugs bei entfernter Blende in Draufsicht.
[0008] Der in Fig. 1 dargestellte Türaußengriff 10 besteht aus einer elektrisch leitfähigen
Blende 11 und einem Griffrest 12. Diese beiden Teile werden durch ein Verbindungsmittel
14 miteinander verbunden. Hierbei besteht die Blende 11 häufig aus Chrom oder verchromtem
Material, welches einfach und kostengünstig zu fertigen ist und eine schöne optische
Wirkung hat.
[0009] Im aus Fig. 2 ersichtlichen Griffinneren 13 des Türaußengriffes 10 befindet sich
ein kapazitiver Sensor 20, der zum Auslösen von Funktionen am Fahrzeug dient. Diese
Funktionen können beispielsweise darin bestehen, dass das Fahrzeug selbsttätig öffnet
und schließt nachdem die Zugangsberechtigung der den Türaußengriff betätigenden Person
festgestellt wurde. Weitere Beispiele sind auch das Hochfahren geöffneter Fenster
oder die Einschaltung der Alarmanlage des Fahrzeugs.
[0010] Um Störungen der kapazitiven Sensoren 20 zu vermeiden, wird die elektrisch leitfähige
Blende 11 an das Massepotential des Fahrzeugs angeschlossen. Der Anschluss 21 an das
Massepotential befindet sich im Griffinneren 13 des Türaußengriffes 10. Diese Verbindung
der elektrisch leitfähigen Blende 11 mit dem Anschluss 21 des Massepotentials wird
über eine Schraube 15 realisiert, welche auch gleichzeitig das Verbindungsmittel 14
der Blende 11 mit dem Griffrest 12 darstellt.
[0011] Ein elektrischer Leiter 30 ist mit seinem einen Ende 31 über die Schraube 15 mit
der Blende 11 verbunden, während das andere Ende 32 des Leiters 30 an den im Griffinneren
13 sich befindenden Anschluss 21 des Massepotentials des Fahrzeuges angeschlossen
ist. Dieser Leiter 30 verbindet so auf einfache und kostengünstige Weise die Blende
11 mit dem Massepotential des Fahrzeuges.
[0012] In dem in Fig. 3a dargestellten Ausführungsbeispiel ist der elektrische Leiter 30
als metallische Zunge 34 ausgeführt. Diese weist ein Loch 35 auf, durch welches die
Schraube 15 geführt wird. Vorteilhafterweise ist das das Loch 35 eine Ende 31 der
metallischen Zunge 34 als Tellerfeder 36 ausgeführt, auf deren Innenrand 37 sich eine
Umbördelung 38 befindet. Wird nun durch das Festziehen der Schraube 15 eine Klemmpressung
16 erzeugt, so ist diese durch die spezielle Ausführung der metallischen Zunge 34
besonders gesichert. Die Tellerfeder 36 verhindert nämlich das Lösen der Schraube
15 und verstärkt die Klemmpressung 16. Da sowohl die Blende 11 als auch der Griffrest
12 häufig aus Kunststoff hergestellt werden, welcher mit der Zeit zu fließen anfangen
kann, sichert die Umbördelung 38 zusätzlich die Verbindung zwischen der Blende 11
und dem Griffrest 12, so dass auch bei einer fließenden Verformung dieser beiden Teile
eine Verbindung sichergestellt ist.
[0013] Eine alternative Ausführungsform ist in Fig. 3b dargestellt. Hier ist der elektrische
Leiter 30 ein metallischer Draht 33, der durch die Schraube 15 geklemmt wird. Der
metallische Draht 33 kann an seinem einen Ende 31 auch eine ring- oder ringsektorartige
Ausbildung haben, durch die die Schraube 15 geführt wird. Hierdurch kommt eine besser
Klemmung des metallischen Drahtes 33 zustande.
[0014] Um eine Korrosion an der Blende 11 und / oder dem elektrischen Leiter 30 zu vermeiden
empfiehlt es sich, des Leiter 30 aus einem nicht rostenden Blech bzw. Draht herzustellen,
dessen Potential der elektrochemischen Spannungsreihe nahe dem Potential des Materials
ist, aus dem die Blende 11 besteht. Bei einer Korrosion des Leiters 30 könnte nämlich
das Bestehen der elektrischen Verbindung zwischen der Blende 11 und dem Anschluss
21 des Massepotentials des Fahrzeuges nicht mehr sichergestellt werden. Eine Korrosion
an der Blende 11 würde darüber hinaus noch zu einem unschönen Aussehen führen, was
die Attraktivität des Fahrzeuges beeinträchtigt.
[0015] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Leiter 30 an eine im Griffinneren
13 sich befindende Folie 22 angeschlossen, welche ihrerseits mit dem Massepotential
des Fahrzeugs verbunden ist. Eine solche Folie 22 ist platzsparend und einfach zu
montieren. Günstigerweise wird der Leiter 30 an seinem anderen Ende 32 mit dem Anschluss
21 des Massepotentials, bzw. mit der Folie 22, verlötet. Diese Art des Anschlusses
stellt eine leitende Verbindung sicher, die einfach zu realisieren ist und keine zusätzlichen
Befestigungsmittel wie Schrauben, Nieten oder ähnliches benötigt. Um das Material
des Leiters 30 lötbar zu machen, ist in einigen Ausführungsbeispielen eine vorherige
zumindest teilweise Beschichtung des Leiters 30 mit Zinn vorteilhaft.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird das Griffinnere 13 des Türaußengriffes
10 vor seinem bestimmungsgemäßen Gebrauch zumindest bereichsweise mit einem Füllmaterial
ausgefüllt, um den Griff 10 stabiler zu machen. Empfehlenswerterweise handelt es sich
bei dem Füllmaterial um einen Schaum, da dieser kostengünstig ist und ein geringes
Gewicht aufweist.
[0017] Um eine Korrosion der Verbindungsstelle zwischen dem metallischen Leiter 30 und dem
Anschluss 21 an das Massepotential des Fahrzeugs zu vermeiden, empfiehlt es sich diese
Verbindungsstelle innerhalb des mit Füllmaterial ausgefüllten Bereiches anzuordnen.
Da hierdurch ein Kontakt mit Feuchtigkeit vermieden wird, ist die Gefahr der Bildung
eines galvanischen Elementes gebannt und es muss bei der Werkstoffauswahl nicht in
besonderer Weise auf die Potentiale in der elektrochemischen Spannungsreihe eingegangen
werden.
[0018] Die hier dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich beispielsweise Verwirklichungen
der Erfindung dar. Diese ist nicht darauf beschränkt, sondern es sind vielmehr verschiedenste
Abwandlungen und Ausführungen möglich. So ist es beispielsweise denkbar, den Griffrest
direkt mit einer Ausformung zu versehen, die den Anschluss an des Massepotential des
Fahrzeugs darstellt oder des Anschluss an das Massepotential dergestalt auszubilden,
dass die Blende direkt über die Schraube angeschlossen werden kann, ohne die Verwendung
eines elektrischen Leiters. Weiterhin sind auch noch andere Ausführungen des elektrischen
Leiters denkbar. Das eine Ende des Leiters kann verschiedenste Formen aufweisen, beispielsweise
einen Halb- oder Teilring ausbilden und / oder mit Blattfedern versehen sein.
Bezugszeichenliste:
[0019]
- 10
- Türaußengriff
- 11
- Blende
- 12
- Griffrest
- 13
- Griffinneres
- 14
- Verbindungsmittel
- 15
- Schraube
- 16
- Klemmpressung
- 20
- Kapazitiver Sensor
- 21
- Anschluss an das Massepotential
- 22
- Folie
- 30
- Elektrischer Leiter
- 31
- Eines Ende von 30
- 32
- Anderes Ende von 30
- 33
- Metallischer Draht
- 34
- Metallische Zunge
- 35
- Loch
- 36
- Tellerfeder
- 37
- Innenrand von 36
- 38
- Umbördelung
1. Türaußengriff (10) für Kraftfahrzeuge mit wenigstens einem kapazitiven Sensor (20)
zum Auslösen von Funktionen am Fahrzeug,
wobei der Griff (10) bereichsweise eine elektrisch leitfähige Blende (11) aufweist,
und weiterhin aus einem Griffrest (12) besteht, welcher über ein Verbindungsmittel
(14) mit der Blende (11) verbunden ist,
und außerdem ein Griffinneres (13) beinhaltet, wobei im Griffinneren (13) sich ein
Anschluss (21) an das Massepotential des Fahrzeugs befindet
dadurch gekennzeichnet,
dass das Verbindungsmittel (14) zwischen Blende (11) und Griffrest (12) eine Schraube
(15) darstellt,
und dass die Schraube (15) eine Klemmpressung (16) erzeugt, welche die Blende (11) mit dem
Anschluss (21) des Massepotentials verbindet.
2. Türaußengriff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrischer Leiter (30) einendig (31) über die Schraube (15) mit der Blende
(11) verbunden ist,
während das andere Ende (32) des Leiters (30) an den Anschluss (21) des Massepotentials
angeschlossen ist.
3. Türaußengriff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (30) aus einem metallischen Draht (33) besteht.
4. Türaußengriff nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (30) als metallische Zunge (34) ausgebildet ist.
5. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (30) ein Loch (35) aufweist bzw. formt, durch welches die Schraube (15)
geführt wird.
6. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zunge (34) an dem die Blende (11) kontaktierenden einen Ende (31) eine Tellerfeder
(36) ausbildet, durch die die Schraube (15) geführt wird.
7. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Leiter (30) ausgebildete Loch (35) bzw. die Innenränder (37) der Tellerfeder
(36) eine Umbördelung (38)aufweisen.
8. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Blende (11) aus Chrom oder verchromtem Material besteht.
9. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (30) aus einem nicht rostenden Blech besteht, dessen Potential der elektrochemischen
Spannungsreihe nahe dem Potential des Materials ist, aus dem die Blende (11) besteht.
10. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (30) im Griffinneren (13) an eine Folie (22) angeschlossen ist, die ihrerseits
mit dem Massepotential des Fahrzeugs verbunden ist.
11. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Leiter (30) durch Löten mit dem Anschluss (21) des Massepotentials verbunden
wird.
12. Türaußengriff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des Leiters (30) durch zumindest teilweise Beschichtung mit Zinn lötbar
gemacht wird.
13. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Griffinnere (13) des Türaußengriffs (10) vor dem bestimmungsgemäßen Gebrauch
zumindest teilweise mit einem Füllmaterial ausgefüllt wird.
14. Türaußengriff nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Füllmaterial um einen Schaum handelt.
15. Türaußengriff nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das andere Ende (32) des Leiters (30), welches an den Anschluss (21) des Massepotentials
angeschlossen ist, innerhalb des mit Füllmaterial ausgefüllten Bereiches liegt.