[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruches 1.
[0002] Es ist allgemein bekannt, dass der Zylinderkopf einer Brennkraftmaschine und besonders
der Brennraum im Bereich des Zylinderkopfes gut gekühlt werden müssen, um Schäden
durch zu hohe Temperaturen und Wärmespannungen zu vermeiden. Um eine gute Kühlung
zu erreichen, ist es allgemein üblich, den Brennraum und den Zylindermantel möglichst
an ihrer gesamten Oberfläche mit Kühlmittel zu umströmen. Auch im Bereich zwischen
zwei benachbarten Zylindern ist sowohl unterhalb als auch oberhalb der Zylinderkopfdichtung
eine Kühlmittelströmung vorgesehen. Zu diesem Zweck ist beispielsweise im Zylinderkopf
zwischen zwei benachbarten Brennräumen ein Kühlmitteldurchfluss vorgesehen, der die
Form einer Entlastungsrille aufweist. Durch eine derartige Entlastungsrille wird der
Brennraum gekühlt,, und Wärmespannungen im Zylinderkopf können sich abbauen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Ausführung einer Entlastungsrille
zwischen zwei benachbarten Brennräumen in einem Zylinderkopf bereitzustellen, die
hohe Druck- und Temperaturbelastungen schadlos erträgt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Zylinderkopf mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Der erfindungsgemäße Zylinderkopf zeichnet sich durch eine Entlastungsrille aus,
die eine Länge quer zu einer Verbindungslinie zweier benachbarter Zylinder, d.h. in
Maschinenlängsrichtung, aufweist, die einen Wert zwischen 0,25 und 0,5 des Wertes
der Zylinderbohrung aufweist. Eine Entlastungsrille zwischen zwei benachbarten Brennräumen
eines Zylinderkopfes hilft die Spannungen in diesem Bereich abzubauen, die dadurch
entstehen, dass sich die Brennräume schneller und auch stärker erwärmen als der umgebende
restliche Zylinderkopf und ein Zylindergehäuse, auf das der Zylinderkopf geschraubt
ist. Auf diese Weise können sich die Brennraumwände in Maschinenlängsrichtung ausdehnen,
ohne dass zu große Spannungen entstehen, die den Zylinderkopf im Brennraumbereich
schädigen würden. Bei einer Länge der Entlastungsrille von 0,25 bis 0,5 des Wertes
der Zylinderbohrung ist wird ein vorteilhaftes Wärmeausdehnungsverhalten bei gleichzeitiger
guter Steifigkeit und Kühlmittelströmung im Zylinderkopf erreicht. Eine wesentlich
kürzere Entlastungsrille brächte nicht die nötige Entlastung bei der Wärmeausdehnung
der Brennräume. Eine wesentlich längere Entlastungsrille ergäbe Nachteile in der Gesamtsteifigkeit
des Zylinderkopfes.
[0006] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Entlastungsrille zwischen zwei Brennräumen
eines Zylinderkopfes einer Brennkraftmaschine eine Tiefe senkrecht zur Unterseite
des Zylinderkopfes auf, die zwischen 0,75 und 0,9 der Wandstärke der Bodenplatte des
Zylinderkopfes entspricht. Die Tiefe der Entlastungsrille abhängig von der Wandstärke
der Bodenplatte des Zylinderkopfes im angegebenen Verhältnis zu gestalten ist vorteilhaft,
da sowohl die Steifheit des Zylinderkopfes als auch die Wärmespannungen im Bereich
der Entlastungsrille vom Aufbau der Bodenplatte abhängig sind. Im Falle der erfindungsgemäßen
Verhältnisse der Entlastungsrille ergibt sich ein besonders gute Möglichkeit bei hoher
Druck- und Temperaturbelastung des Brennraumes die Wärmespannungen und Dehnungen abzubauen
und auszugleichen, ohne dass die Gefahr von Rissen in und an den hochbelasteten Bereichen
zwischen zwei Brennräumen besteht
[0007] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Entlastungsrille an der Unterseite
des Zylinderkopfes eine Nierenform auf, d.h. die Entlastungsrille verfügt über eine
Taillierung bzw. Einschnürung in ihrer Mitte. Durch die Ausgestaltung der Entlastungsrille
in Nierenform wird zum einen auf die engen geometrischen Randbedingungen zwischen
zwei benachbarten Brennräumen Rücksicht genommen, es wird eine gute Kühlung in diesem
Bereich gewährleistet und die Möglichkeit des Ausgleichs von Wärmeausdehnungen und
Wärmespannungen ist weiterhin gegeben.
[0008] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Entlastungsrille durch Gießen
hergestellt. Ein Herstellen der Entlastungsrille durch Gießen ist kostengünstiger
als ein späteres spanendes herausarbeiten. Ferner werden durch das Gießen im Rillengrund
keine scharfkantigen Ecken oder dergleichen vermieden, die als Quellen für eine Rissbildung
in diesem hochbeanspruchten Abschnitt des Zylinderkopfes gelten. Durch das Gießen
wird eine in allen Richtungen ausgerundete Entlastungsrille geformt, die an ihrer
Oberfläche eine feste Gefügestruktur aufweist und ohne Nachbearbeiten ausreichende
Sicherheit gegen Risse aufgrund vom von Wärmeausdehnungen und Wärmespannungen besitzt.
Eine besonders hohe Sicherheit gegen Risse ist bei einer Ausführung mit möglichst
großen Radien und Ausrundungen in der Entlastungsrille gegeben.
[0009] Weitere Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus der Beschreibung sowie
den Zeichnungen. Konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0010] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Zylinderkopf mit einer Entlastungsrille
und
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Entlastungsrille.
[0011] In Figur 1 ist in einem Längsschnitt ein Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Zylinderkopf
1 einer nicht näher beschriebenen Brennkraftmaschine gezeigt. Der Zylinderkopf 1 weist
zwei Bodenplatten 2 auf, die einen Kühlmittelraum 3 sowohl gegen Brennräume 4 abgrenzen
als auch den Zylinderkopf über eine Zylinderkopfdichtung 5 auf einem Zylindergehäuse
6 abstützen. Der gezeigte Ausschnitt stellt einen Abschnitt des Zylinderkopfes 1 dar,
in dem sich zwei benachbarte Brennräume 4 annähern und damit der auf dem Zylindergehäuse
6 abgestützte Abschnitt zwischen den Brennräumen 4 minimal wird. In diesem Bereich
zwischen zwei benachbarten Brennräumen 4 ist in der Bodenplatte 2 unterhalb einer
die beiden Kühlmittelräume 3 trennenden Wand 7 eine Entlastungsrille 8 angeordnet.
Diese Entlastungsrille 8 ist gänzlich durch Gießen hergestellt und weist eine Tiefe
H auf, die zwischen 0,75 und 0,9 der Wandstärke S der Bodenplatte 2 entspricht. Bei
einer Tiefe H von dieser Größenordnung in Abhängigkeit der Wandstärke S der Bodenplatte
2 ist einerseits eine Entlastung der Bodenplatte 2 bei hohem Wärmeeintrag aus dem
Brennraum 4 in den umgebenden Zylinderkopf gegeben und zum anderen ist noch gewährleistet,
dass die Pressung von der Wand 7 auf die Zylinderkopfdichtung 5 noch ausreicht, um
den Brennraum abzudichten.
[0012] Im Betrieb der Brennkraftmaschine entsteht im Brennraum 4 Wärme, die u.a. über den
Brennraumboden 2 an das Kühlmittel im Kühlmittelraum 3 abgegeben wird. Dabei dehnt
sich der Brennraumboden 2 aufgrund der höheren Temperatur stärker aus als der übrige
Zylinderkopf 1 oder das Zylindergehäuse 6. Dies führt zu Wärmespannungen und Wärmedehnungen
im Stegbereich zwischen zwei benachbarten Zylindern bzw. Brennräumen 4, die jedoch
über die Entlastungsrille 8 abgebaut bzw. aufgefangen werden. Bei einer flachen Entlastungsrille
8, d.h. die Tiefe H ist kleiner als 0,75 der Wandstärke S der Bodenplatte 2, findet
ein derartiger Abbau nicht in ausreichendem Maße statt. Wenn die Entlastungsrille
8 zu tief, d.h. die Tiefe H ist größer als 0,9 der Wandstärke S der Bodenplatte 2,
wäre die Gefahr eines Risses am Rillengrund 9 gegeben und die Stabilität des Zylinderkopfes
1 und die Pressung auf die Zylinderkopfdichtung 5 wären verringert. Ebenfalls zu diesem
Zweck ist es vorteilhaft, die Entlastungsrille 8 insbesondere im Rillengrund 9 mit
einem größtmöglichen gießbaren und/oder konstruktiv möglichen Radius auszurunden.
Weiterhin trägt zum besseren Abbau der Wärmespannungen und Wärmedehnungen bei, wenn
die Entlastungsrille einen möglichst rechteckigen Querschnitt aufweist, d.h. die durch
den Gießprozess notwendigen Formschrägen so klein wie möglich gehalten werden, weil
bei einer großen Formschräge die Kräfte, die über die Wand 7 auf die Zylinderkopfdichtung
5 geleitet werden, der Wärmeausdehnung der Bodenplatte 2 durch eine Kraftumleitung
im Bereich der Entlastungsrille 8 entgegenwirken würden.
[0013] In Figur 2 ist eine Draufsicht auf die Entlastungsrille 8 gezeigt. Die Entlastungsrille
8 weist in der Draufsicht auf die Bodenplatte 2 (Unterseite des Zylinderkopfes 1)
eine Nierenform auf. Die Nierenform zeichnet sich dadurch aus, dass die Entlastungsrille
8 in der Draufsicht die Form eines Ovals mit einer Länge L aufweist, das im mittleren
Bereich tailliert ist. Durch die Taillierung der Entlastungsrille 8 ist es möglich,
den Abstand zwischen der Entlastungsrille und dem Brennraum 4 ungefähr konstant zu
halten. In der Draufsicht wird der Rand des Brennraumes 4 durch die Zylinderbohrung
beschrieben, die einen Wert D aufweist. Erfindungsgemäß beträgt die Länge L der Entlastungsrille
8 zwischen 0,25 und 0,5 des Maßes D der Zylinderbohrung. Um Rissbildung durch Wärmedehnungen
und/oder Wärmespannungen zu vermeiden, ist es vorteilhaft, die Entlastungsrille auch
in der Draufsicht mit möglichst großen Radien auszurunden.
[0014] Im Betrieb der Brennkraftmaschine werden die Brennräume 4 heiß und der sie begrenzende
Zylinderkopf 1 dehnt sich aus. Diese Ausdehnung findet aufgrund unterschiedlicher
Geometrie und Kühlung am Brennraum 4 und am Kühlmittelraum 3 verschieden statt. Der
Bereich zwischen zwei Brennräumen 4 dehnt sich aufgrund der Erwärmung von zwei Seiten
und der relativ schlechten Kühlung stark aus. Zur Verbesserung der Kühlung ist die
Entlastungsrille 8 vorgesehen, die gleichzeitig eine Wärmeausdehnung des Brennraumes
4 bzw. der Bodenplatte 2 auffangen kann, so dass es zu keinen schädlichen Wärmespannungen
in diesem Bereich kommt. Dieses Auffangen geschieht dadurch, dass die Entlastungsrille
8 aufgrund der gewählten Verhältnisse ihrer Abmessungen zu den Abmessungen der Bodenplatte
2 und des Durchmessers D des Zylinders ein leichtes Verschieben auf der Zylinderkopfdichtung
5 bzw. dem Zylindergehäuse 6 zulässt.
1. Zylinderkopf (1) einer Brennkraftmaschine mit mehreren Brennräumen (4) mit Zylinderbohrungen
in einer Reihe, deren Ränder an einer Unterseite des Zylinderkopfes eine Bodenplatte
(2) mit einer Dichtfläche aufweisen, wobei zwischen zwei benachbarten Brennräumen
im Bereich ihrer größten Annäherung ein Abstand für eine Entlastungsrille (8) vorgesehen
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlastungsrille eine Länge quer zu einer Verbindungslinie zweier benachbarter
Zylinder aufweist, die einen Wert von mindestens 0,25 und höchstens 0,5 des Wertes
der Zylinderbohrung beträgt.
2. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlastungsrille (8) eine Tiefe senkrecht zur Unterseite des Zylinderkopfes aufweist,
die zwischen 0,75 und 0,9 der Wandstärke der Bodenplatte (2) des Zylinderkopfes entspricht.
3. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlastungsrille (8) an der Unterseite des Zylinderkopfes eine Nierenform aufweist.
4. Zylinderkopf (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entlastungsrille (8) durch Gießen hergestellt ist.