[0001] Die Erfindung betrifft einen Lüfter eines Kühlgebläses für mindestens einen staudruckbeaufschlagten
Wärmeübertrager eines Kraftfahrzeuges nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Lüfter von Kühlgebläsen sind meistens als Axiallüfter ausgebildet, bei welchen Axialschaufeln
umfangseitig auf einer angetriebenen Lüfternabe angeordnet sind. Der Lüfter ist hinter
einem Wärmeübertrager, z. B. einem Kühlmittelkühler, einem Ladeluftkühler oder Kondensator
oder einem so genannten Kühlmodul angeordnet und saugt Umgebungsluft durch den oder
die Wärmeübertrager. An der Leeseite des Wärmeübertragers oder Kühlmodules ist eine
Lüfterhaube mit einer Zarge angeordnet, in welcher der Lüfter umläuft. Zur Verbesserung
des Wirkungsgrades sind die Axiallüfter auch als so genannte Mantellüfter ausgebildet,
wie durch die DE 33 04 297 C2 der Anmelderin bekannt.
[0003] Durch die DE 198 49 561 A1 wurde ein Frontmodul für ein Kraftfahrzeug bekannt, bei
welchem mehrere Wärmeübertrager mit einem oder zwei Lüftern zu einem Kühlmodul bzw.
zu einem Frontend zusammengefasst sind. Bei Schnellfahrt des Kraftfahrzeuges ergibt
sich hier das Problem eines Rückstaues der Fahrtluft, weil das Frontend nicht die
gesamte Luftmenge "schlucken" kann. Die Folge ist eine verminderte Kühlleistung. Der
Antrieb des Lüfters erfolgt bei derartigen Anordnungen temperaturabhängig und intermittierend,
d. h. bei hoher Geschwindigkeit des Fahrzeuges schaltet sich der Lüfter ab. Dabei
tritt ferner das Problem auf, dass die Lüfternabe einen Teil der Stirnfläche des Wärmeübertragers
"abdeckt", d. h. eine gleichmäßige Durchströmung des Wärmeübertragers in dem der Nabe
vorgelagerten Bereich verhindert. Dadurch ergibt sich eine Verminderung der Kühlleistung,
d. h. z. B. ein Anstieg der Kühlmitteltemperatur, sodass der Lüfter wieder eingeschaltet
wird, was entsprechenden Energieverbrauch zur folge hat.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lüfter der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, dass er die Durchströmung des Wärmeübertragers weniger
stört und dadurch eine verbesserte Kühlleistung, verbunden mit geringeren Einschaltzeiten
des Lüfters, erreicht wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Patentanspruches 1. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, dass in der Lüfternabe Luftdurchtrittsöffnungen angeordnet sind, die
bei Stillstand des Lüfters eine Durchströmung der Nabe ermöglichen. Dadurch wird der
Vorteil erreicht, dass auch der Wärmeübertrager besser durchströmt, die Kühlleistung
angehoben wird und der Lüfter weniger zuschaltet. Die Luftdurchtrittsöffnungen werden
durch bewegliche Verschlusselemente beim Stillsetzen des Lüfters freigegeben, wobei
die Durchtrittsöffnungen grundsätzlich im An- und Umströmungsbereich der Nabe, also
auch auf deren Umfang angeordnet sein können. Die in das Kühlmodul durch den Kühlergrill
eintretende Stauluft kann somit durch die Nabe hindurch strömen und hinter ihr wieder
austreten. Dies setzt allerdings voraus, dass hinter der Nabe entsprechende Abströmmöglichkeiten
für die Luft gegeben sind. Dies ist insbesondere bei Lüftern der Fall, die nicht durch
einen in der Nabe angeordneten Elektromotor oder eine Flüssigkeitsreibungskupplung,
sondern über einen Riementrieb angetrieben werden. Im Falle eines Mantellüfters wäre
auch ein Antrieb über den Mantel möglich.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform läuft der Lüfter in einer Zarge einer
Lüfterhaube um. Ebenfalls von Vorteil ist eine Anordnung des Lüfters in Luftströmungsrichtung
hinter dem Wärmeübertrager.
[0007] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Luftdurchtrittsöffnungen
in der Nabenstirnfläche angeordnet und dort vorzugsweise in Form von Kreissektoren
ausgebildet. Die Verschlusselemente sind entsprechend den Öffnungen ebenfalls kreissektorförmig
ausgebildet, sodass sie diese völlig freigeben, völlig verschließen oder teilweise
frei geben können. Die Lüfternabe besteht somit aus zwei gegeneinander verdrehbaren
Teilen, zwischen denen vorteilhafterweise Federn und Mitnehmer angeordnet sind. Durch
diese Anordnung wird der Vorteil erreicht, dass die Luftdurchtrittsöffnung bei angetriebenen
Lüfter automatisch geschlossen und bei stehendem Lüfter automatisch in folge des Federdrucks
geöffnet werden.
[0008] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Verschlusselemente
als kreissegmentförmige Klappen angeordnet, die in Luftströmungsrichtung nach hinten
ausschwenken und somit einen Durchtrittsquerschnitt für die Stauluft freigeben. Die
Schwenkklappen werden bei stehendem Lüfter durch eine Feder geöffnet und schließen
sich automatisch bei angetriebenem Lüfter infolge Fliehkraftwirkung auf die Schwenkklappen,
welche sich aus einer in Axialrichtung liegenden Position in eine radiale Position
bewegen. Auch diese Anordnung hat den Vorteil einer automatischen Verstellung der
Klappen.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
Folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Lüfternabe mit kreissektorförmigen Durchlassöffnungen,
- Fig. 2
- die Lüfternabe in einer Ansicht von hinten mit geschlossenen Öffnungen,
- Fig. 2a
- die Lüfternabe gemäß Fig. 2 in einer Ansicht von vorn,
- Fig. 3
- die Lüfternabe mit halb geschlossenen Öffnungen in einer Ansicht von hinten,
- Fig. 3a
- die Lüfternabe gemäß Fig. 3 in einer Ansicht von vorn,
- Fig. 4
- die Lüfternabe mit freigegebenen Öffnungen in einer Ansicht von hinten,
- Fig. 4a
- die Lüfternabe gemäß Fig. 4 in einer Ansicht von vorn,
- Fig. 5
- eine Lüfternabe mit kreissegmentförmigen Durchtrittsöffnungen in einer Ansicht von
hinten und
- Fig. 6
- die Lüfternabe gemäß Fig. 5 in einer Ansicht von vorn.
[0010] Fig. 1 zeigt - in einer Ansicht von hinten - einen Axiallüfter 1 teilweise mit einer Nabe
2, auf deren Umfang sichelförmig ausgebildete Lüfterschaufeln 3 angeordnet sind. Die
Nabe 2 weist eine Nabenstirnfläche 4 auf, in welcher drei kreissektorförmige Ausschnitte
5 als Luftdurchlassöffnungen angeordnet sind. In der Mitte der Nabenstirnfläche 4
ist eine Antriebswelle 6 angeordnet, über welche der Lüfter 1 von einem hier nicht
dargestellten Antrieb, z. B. über einen Riementrieb angetrieben wird. In Fahrtrichtung
gesehen vor der Lüfterstirnfläche 4, d. h. hinter der Zeichenebene ist eine Blendenscheibe
8 mit drei kreissektorförmigen Blendenabschnitten 7 drehbar angeordnet. Die Darstellung
zeigt die Lüfternabe 2 mit halbgeöffneten bzw. halbgeschlossenen Luftdurchtrittsöffnungen
5; eine Hälfte ist also jeweils durch den Abschnitt 7 der Blendenscheibe 8 abgedeckt.
[0011] Der Lüfter 1, ein so genannter Sichellüfter ist - wie oben zum Stand der Technik
ausgeführt - hinter einem nicht dargestellten Wärmeübertrager, insbesondere hinter
einem Kühlmittelkühler angeordnet, der im vorderen Motorraum eines Kraftfahrzeuges
angeordnet ist. Der Lüfter 1 saugt Kühlluft durch die stromaufwärts von ihm angeordneten,
nicht dargestellten Wärmeübertrager an und erzeugt somit einen Kühlluftstrom. Der
Lüfter 1 ist - wie bekannt - temperaturabhängig gesteuert, d. h. er schaltet je nach
Temperatur des zu kühlenden Mediums ein oder aus. Bei Schnellfahrt des Kraftfahrzeuges
wird der Lüfter 1 in der Regel abgeschaltet, d. h. das vor ihm liegende Kühlmodul
bzw. der Kühlmittelkühler werden dann von Stauluft beaufschlagt und durchströmt. In
dieser Betriebsphase werden die Luftdurchtrittsöffnungen 5 in der Nabenstirnfläche
4 geöffnet, sodass die Stauluft durch die Öffnungen 5 hindurchströmen kann. Von der
Rückseite der Nabenstirnfläche 4 gelangt die Luft in den Motorraum und von dort ins
Freie. Die Freigabe der Luftdurchtrittsöffnungen 5 erfolgt durch Drehen der Blendenscheibe
8 im Uhrzeigersinn, d. h. entgegen der Richtung des Pfeils P, und zwar automatisch,
wie im Folgenden beschrieben wird:
[0012] Die Antriebswelle 6 ist auf nicht dargestellte Weise mit der Blendenscheibe 8 verbunden,
und zwischen der Blendenscheibe 8 und der Nabenstirnfläche 4 bzw. der Nabe 2 ist eine
nicht dargestellte Feder, z. B. eine Torsionsfeder zwischengeschaltet. Diese Torsionsfeder
bewirkt, dass das Antriebsmoment von der Antriebswelle 6 über die Torsionsfeder auf
die Lüfternabe 2 übertragen wird. Hierzu sind am Rand der Blendenabschnitte 7 Mitnehmer
9 angeordnet. Dies bedeutet, dass beim Antrieb der Blendenscheibe 8 in Richtung des
Pfeils P zunächst die Öffnungen 5 geschlossen werden, bis die Mitnehmer 9 an der Nabenstirnfläche
4 anschlagen und diese mitnehmen. Somit erfolgt eine automatische Schließung der Luftdurchtrittsöffnungen
5 bei angetriebenem Lüfter 1.
[0013] Bei abgeschaltetem Lüfter 1 entfällt das treibende Drehmoment, und die Torsionsfeder
zwischen Blendenscheibe 8 und Nabenstirnfläche 4 wird in der Weise wirksam, dass die
Öffnungen 5 voll geöffnet werden, bis die Mitnehmer 9 wiederum an der Nabenstirnfläche
4 - in ihrer anderen Extremstellung - anschlagen. Auf diese Art und Weise erfolgt
ein automatisches Öffnungen und Schließen der Lüfternabe 2. Bei abgeschaltetem Lüfter
1 kann die Stauluft somit die Lüfternabenstirnfläche 4 durchströmen, womit gleichzeitig
eine bessere Durchströmung der stromaufwärts gelegenen Wärmeübertrager erreicht wird,
verbunden mit kürzeren Einschaltzeiten für den Lüfter 1.
[0014] Fig. 2 zeigt den Lüfter gemäß Fig. 1 (es werden gleiche Bezugszahlen verwendet) in einer
Ansicht von hinten, mit voll geschlossener Nabenstirnfläche 4, d. h. die Öffnungen
5 sind voll durch die Abschnitte 7 abgedeckt.
[0015] Fig. 2a zeigt den Lüfter gemäß Fig. 2 in einer Ansicht von vorn mit der vollständig sichtbaren
Blendenscheibe 8, die in Luftströmungsrichtung vor der Nabenstirnfläche 4 drehbar
angeordnet ist.
[0016] Fig. 3 zeigt den Lüfter gemäß Fig. 1 in einer Ansicht von hinten, und zwar mit halb geöffneter
Nabenstirnfläche 4, d. h. Fig. 3 entspricht Fig. 1.
[0017] Fig. 3a zeigt den Lüfter gemäß Fig. 3 in einer Ansicht von vorn mit kompletter Blendenscheibe
8, die aus den drei Blendenabschnitten 7 und einem zentralen Nabenteil 8a besteht.
[0018] Fig. 4 zeigt den Lüfter gemäß Fig. 1 in einer Ansicht von hinten, und zwar mit voll geöffneter
Nabe, d. h. die Luftdurchtrittsöffnungen 5 sind vollständig frei gegeben.
[0019] Fig. 4a zeigt den Lüfter gemäß Fig. 4 in einer Ansicht von vorn mit den freigegebenen Luftdurchtrittsöffnungen
5, die somit voll vom Stauluftstrom durchströmbar sind.
[0020] Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, und zwar einen Lüfter 10 mit einer
zylindrischen Nabe 11, die eine Nabenstirnfläche 12 aufweist. Innerhalb der Nabe 11
ist ein durch den Mittelpunkt der Nabe verlaufender mittlerer Steg 13 angeordnet,
der mit seinen Schmalseiten 13a an der Lüfternabe 11 befestigt ist und in seiner Mitte
eine Antriebswelle 14 trägt. Der Steg 13 weist ferner Längsseiten 13b auf, an welchen
über je eine Schwenk- oder Knickachse (z. B. Filmscharnier) zwei Klappen 15, 16 angeordnet
sind, die eine Kreissegmentform aufweisen. In der dargestellten Position sind die
Klappen 15, 16 in Fahrtrichtung nach hinten geklappt, d. h. sie geben einen Teil der
Nabenstirnfläche 12 frei. Diese Position nehmen die Klappen 15, 16 bei stehendem Lüfter,
also beispielsweise bei Schnellfahrt des Kraftfahrzeuges ein. Die Klappen 15, 16 sind
vorzugsweise über eine nicht dargestellte, an beiden Klappen angreifende Zugfeder
zusammengehalten.
[0021] Fig. 6 zeigt den Lüfter 10 gemäß Fig. 5 in einer Ansicht von vorn, d. h. entgegen der Fahrtrichtung
und in Luftströmungsrichtung. Die Nabenstirnfläche 12 weist also zwei kreissegmentförmige,
fast halbkreisförmige Luftdurchtrittsöffnungen 17, 18 auf, durch welche die Stauluft
strömen kann. Wenn der Lüfter 10 wieder angetrieben wird, greifen an den Klappen 15,
16 Zentrifugalkräfte an, welche die Klappen 15, 16 in eine radial ausgerichtete Stellung,
d. h. in eine Radialebene, und damit in Schließstellung bewegen. Somit erfolgt bei
angetriebenem Lüfter ein automatisches Schließen der Nabenstirnfläche 12, während
bei stehendem Lüfter die oben erwähnte Zugfeder die Klappen 15, 16 wieder öffnet.
1. Lüfter eines Kühlgebläses für mindestens einen stauluftbeaufschlagbaren Wärmeübertrager
eines Kraftfahrzeuges, wobei der Lüfter insbesondere in Luftströmungsrichtung hinter
dem Wärmeübertrager angeordnet ist, insbesondere in einer Zarge einer Lüfterhaube
umläuft und eine Lüftemabe mit einer Nabenstimfläche sowie umfangsseitig angeordneten
Lüfterschaufeln aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüfternabe (2; 11) Luftdurchtrittsöffnungen (5; 17, 18) aufweist, die durch bewegliche
Verschlusselemente (7; 15, 16) in ihrem Öffnungsquerschnitt veränderbar sind.
2. Lüfter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchtrittsöffnungen (5; 17, 18) in der Nabenstimfläche (4; 12) angeordnet
sind.
3. Lüfter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchtrittsöffnungen (5) kreissektorförmig ausgebildet und über den Umfang
gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
4. Lüfter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente (7) ebenfalls kreissektorförmig ausgebildet und Abschnitte
einer um die Nabenachse drehbaren Blendenscheibe (8) sind.
5. Lüfter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftdurchtrittsöffnungen (17, 18) als Kreissegmente, insbesondere als angenäherte
Halbkreise ausgebildet sind.
6. Lüfter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente als kreissegmentförmige Schwenklappen (15, 16) ausgebildet
sind, deren Schwenkachsen (13b) an einem mittleren Steg (13) in der Nabenstirnfläche
(12) angeordnet sind.
7. Lüfter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Lüfternabe (2) und den Verschlusselementen (7, 8) Federn angeordnet
sind, die bei nicht angetriebenem Lüfter (1) ein Öffnen der Luftdurchtrittsöffnungen
(5) bewirken.
8. Lüfter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den Verschlusselementen (7) Mitnehmer (9) angeordnet sind, welche die Nabe (2)
bei angetriebenem Lüfter (1) mitnehmen und die Luftdurchtrittsöffnungen (5) verschließen.
9. Lüfter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkklappen (15,16) fliehkraftabhängig öffnen.
10. Lüfter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkklappen (15, 16) durch Federn in Öffnungsrichtung belastet sind.
11. Lüfter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusselemente staudruckabhängig öffnen und schließen.