[0001] Die Erfindung betrifft einen Ofen, insbesondere einen Garofen, mit einem Ofenraum
zum Aufnahme von zu erhitzendem Gut sowie mit mindestens einem Heizelement, das an
oder in einer Wandung des Ofenraums angeordnet ist.
[0002] Insbesondere bei Haushaltsgaröfen sind Heizeinrichtungen vorgesehen, mit denen im
Ofenraum die erforderliche Temperatur erzeugt wird, um das zu garende Gut zu erhitzen.
Dabei ist zumeist im oberen Bereich des Ofenraums ein sogenannter Mantelrohrheizstab
als Oberhitze-Heizkörper vorgesehen. zusätzlich kann dort ein Grillheizkörper angeordnet
werden, der über Wärmestrahlung die Beheizung vornimmt. Ein weiterer Heizkörper ist
zumeist unterhalb des Bodens als sogenannte Unterhitze angeordnet.
[0003] Die Mantelrohrheizstäbe sind dabei an einigen wenigen Stellen punktuell mit der Wandung
des Ofenraums verbunden und dort befestigt. Während des Betriebs erreichen die Heizelemente
mitunter Temperaturen bis zu 700°C.
[0004] Diese Temperaturen können die Wandungen des Ofenraums schädigen; durch lokale Überhitzungen
kann die Emaille-Beschichtung der Ofenraumwandung beschädigt werden. Die sehr hohen
Temperaturen sind darüber hinaus auch für andere Bauteile des Ofens sehr schädlich.
Die Heizelemente werden daher zumeist nicht in direktem Kontakt mit der Ofenraumwandung
angeordnet.
[0005] Der Mantelrohrheizstab, der im Inneren des Ofenraums angeordnet ist, transportiert
seine Wärme auf direktem Wege in den Ofenraum und zu dem zu garenden Gut. Aufgrund
konstruktiver Gegebenheiten wird jedoch in manchen Fällen auch vorgesehen, das Heizelement
außerhalb des Ofenraums anzuordnen.
[0006] Dies trifft vor allem für die bereits erwähnte Unterhitze zu, was allerdings energetische
Nachteile zur Folge hat. Die Anordnung des Heizelements im Abstand vom Ofenraum ermöglicht
lediglich den Wärmetransport in den Ofenraum mittels Strahlung und Konvektion, was
zur Folge hat, dass auch in diesem Falle die Heizelemente und die diese haltendem
Peripherieteile Temperaturen von 500°C bis 600 °C erreichen.
[0007] Ein weiteres Problem stellt der Umstand dar, dass es aufgrund dieser hohen Temperaturen
zu nicht unerheblichen Energieverlusten kommt. Die sehr heißen Heizelemente müssen
daher aufwändig zur Umgebung hin isoliert werden. Der Energieverlust ist dabei um
so höher, je heißer die Heizelemente werden.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ofen der eingangs genannten Art
derart weiterzubilden, dass die genannten Nachteile überwunden werden. Es soll also
sichergestellt werden, dass es zu keinem Betriebszustand kommt, der Schädigungen an
Bauteilen des Ofens zur Folge hat. Darüber hinaus soll der Ofen auch eine günstige
Energiebilanz aufweisen, d. h. der Energieverlust durch Wärmeübergang zur Umgebung
soll minimal sein.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das
Heizelement an oder in einem Wärmeverteilungselement befestigt ist, das direkt oder
indirekt an der Wandung des Ofenraums angeordnet ist.
[0010] Das Heizelement ist dabei bevorzugt elektrisch betrieben. Es kann insbesondere als
Mantelrohrheizkörper oder als Strahlungsheizkörper ausgebildet sein.
[0011] Eine oder mehrere Einheiten aus Heizelement(en) und Wärmeverteilungselement(en) können
als Oberhitze und/oder Unterhitze eingesetzt werden. Besonders bei einer im Allgemeinen
außen unterhalb des Ofenraumbodens liegenden Unterhitze sind die Maßnahmen gemäß der
Erfindung besonders vorteilhaft.
[0012] Zur guten Verteilung der vom Heizelement eingeleiteten Wärme auf eine größere Fläche
besteht das Wärmeverteilungselement vorzugsweise aus gut Leitendem Material. Hierfür
kommt vor allem Metall, insbesondere Aluminium oder Kupfer, in Frage.
[0013] Das Wärmeverteilungselement ist mit Vorteil plattenförmig ausgebildet. Hierfür bietet
sich besonders ein flaches stranggepresstes Profil an.
[0014] Um die thermische Belastung der Wandung des Ofenraums so gering wie möglich zu halten,
ist bevorzugt vorgesehen, dass das Heizelement auf einer Seite des Wärmeverteilungselements
befestigt ist und das Wärmeverteilungselement mit seiner dieser Seite abgewandten
Seite an der Wandung des Ofenraums angeordnet ist.
[0015] Dabei kann das Wärmeverteilurigselement unmittelbar an der Wandung des Ofenraums
angeordnet sein; alternativ kann es auch mittelbar über mindestens einen thermischen
Isolator an der Wandung angeordnet werden.
[0016] Der Ofen ist vorzugsweise ein Haushaltsgarofen.
[0017] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, dass die von den Heizelementen
erzeugte Wärme auf eine größere Oberfläche verteilt wird, als es ohne die vorgeschlagenen
Maßnahmen der Fall wäre. Dadurch ist es möglich, dass die Oberflächentemperatur der
Heizelemente erheblich reduziert werden kann, ohne die Wärmezufuhr zum zu garenden
Gut herabsetzen zu müssen.
[0018] Dies hat in vorteilhafter Weise zur Folge, dass für übliche Anwendungen im Haushalt
Heizelementtemperaturen von ca. 300°C ausreichend sind. Hierdurch ist eine Schädigung
des emaillierten Stahlblechs, mit dem die Wandung des Ofenraums versehen sind, ausgeschlossen.
[0019] Ferner ergibt sich der Vorteil, dass durch die geringere Temperatur der Heizelemente,
die jetzt möglich ist, die Verlustwärme an die Umgebung geringer ist, was sich in
einer günstigeren Energiebilanz des Ofens widerspiegelt. Die Energie wird besser zum
Garen des Guts eingesetzt, und die Abwärme wird reduziert.
[0020] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen
jeweils in einer schematischen Darstellung:
- Fig. 1
- schematisch einen Haushaltsgarofen in der Vorderansicht,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt aus dem oberen Bereich des Ofenraums und
- Fig. 3
- die Ansicht A gemäß Fig. 2
- Fig. 4
- eine weitere Ausführungsform eines Haushaltsgarofens in der Vorderansicht.
[0021] In Fig. 1 und 4 ist nur sehr schematisch ein Haushaltsgarofen 1 zu sehen, der einen
Ofenraum 2 aufweist und eine in der Darstellung geöffnete, selbst aber nicht dargestellte
Tür. Im Ofenraum 2 kann zu erhitzendes Gut (Gargut) 3 platziert werden, wie es dem
typischen Anwendungsfall entspricht.
[0022] Im Deckenbereich des Ofenraums 2 ist, vorzugsweise innerhalb des Ofenraums 2, gemäß
Fig. 1 eine "Oberhitze" angeordnet. Zusätzlich oder alternativ ist gemäß Fig. 4 im
Bodenbereich des Ofenraums 2, vorzugsweise außerhalb des Ofenraums 2, eine "Unterhitze"
angeordnet. Es handelt sich dabei in beiden Fällen um ein Heizelement 4, das als Mantelrohrheizkörper
ausgebildet ist und/oder mäandriert oder schleifenförmig ausgebildet sein kann. Das
Heizelement 4 ist - mittelbar - mit der Wandung 5 des Ofenraums 2 verbunden.
[0023] Zur besseren Verteilung der vom Heizelement 4 erzeugten Wärme ist ein Wärmeverteilungselement
6 vorgesehen, das das Heizelement 4 trägt. Das Wärmeverteilungselement 6 ist unmittelbar
an der Wandung 5 des Ofenraums 2 angebracht.
[0024] Wie es insbesondere aus den Figuren 2 und 3 hervorgeht, ist das stabförmig ausgebildete
elektrisch beheizte Heizelement 4 mittels einer Halterung 9 (aus gut wärmeleitendem
Material) auf einer Seite 7 des plattenförmig ausgebildeten Wärmeverteilungselements
6 festgelegt. Mit der anderen Seite 8 des Wärmeverteilungselements 6 ist dieses an
der Wandung 5 des Ofenraums 2 befestigt. Im Ausführungsbeispiel ist das Wärmeverteilungselement
6 also zwischen Wandung 5 und Heizelement 4 angeordnet.
[0025] Das Wärmeverteilungselement 6 besteht aus Metall, wobei sich besonders Aluminium
oder Kupfer bewährt hat. Es kann aus einem flächigen stranggepressten Profil hergestellt
sein.
[0026] Durch die erläuterte Ausgestaltung ist es möglich, das Heizelement 4 mit relativ
geringer Temperatur zu betreiben, trotzdem jedoch sicherzustellen, dass genügend Heizenergie
in das Gut 3 eingeleitet wird. Das Wärmeverteilungselement 6 sorgt dafür, dass die
vom Heizelement 4 erzeugte Wärme auf eine relativ große Fläche verteilt wird, die
dann wiederum Wärme zum Gut 3 leitet.
[0027] Eine Beschädigung der in der Regel emaillierten Wandung 5 des Ofenraums 2 ist damit
ausgeschlossen.
[0028] Weiterhin ergibt sich, dass die vom Heizelement 4 eingeleitete Wärme energetisch
optimal im Ofenraum 2 zur Wirkung kommt, wobei die Energieverluste zur Umgebung hin
minimiert werden. Das plattenförmig ausgebildete Wärmeverteilungselement 6 fungiert
als Infrarot-Strahlungsisolator, was die Energieübertragung zur Umgebung hin erschwert.
[0029] Während im Ausführungsbeispiel dargestellt ist, dass das Wärmeverteilungselement
6 direkt an der Wandung 5 des Ofenraums 2 angeordnet ist, kann grundsätzlich auch
in diesem Falle vorgesehen werden, dass das Wärmeverteilungselement 6 über Isolatoren
an der Wandung 5 angebracht ist.
[0030] Sehr gute Garergebnisse werden bereits erzielt, wenn das Heizelement 4 bzw. mehrere
Heizelemente auf Temperaturen von ca. 300 °C erhitzt werden. Dies reicht aus, um genügend
Energie über das Wärmeverteilungselement 6 in den Ofenraum 2 zu leiten.
[0031] Während weiterhin im Ausführungsbeispiel das Heizelement 4 als Mantelrohrheizkörper
ausgebildet ist, kommt das erfindungsgemäße Prinzip genauso vorteilhaft zum Einsatz,
wenn es sich beim Heizelement 4 um einen Strahlungsheizkörper handelt, bei dem der
Wärmetransport im wesentlichen über Wärmestrahlung erfolgt.
[0032] Durch die plattenförmige Ausbildung des Wärmeverteilungselements 6 ergibt sich im
übrigen auch der Vorteil, dass Montage- und Reparaturarbeiten am Ofen 1 in besonders
einfacher Weise durchgeführt werden können.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Ofen (Haushaltsgarofen)
- 2
- Ofenraum
- 3
- zu erhitzendes Gut
- 4
- Heizelement
- 5
- Wandung
- 6
- Wärmeverteilungselement
- 7
- Seite des Wärmeverteilungselements
- 8
- Seite des Wärmeverteilungselements
- 9
- Halterung
1. Ofen (1), insbesondere Garofen, mit einem Ofenraum (2) zum Aufnahme von zu erhitzendem
Gut (3) sowie mit mindestens einem Heizelement (4), das an oder in einer Wandung (5)
des Ofenraums (2) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Heizelement (4) an oder in einem Wärmeverteilungselement (6) befestigt ist, das
direkt oder indirekt an der Wandung (5) des Ofenraums (2) angeordnet ist.
2. Ofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (4) elektrisch betrieben werden kann.
3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (4) ein Mantelrohrheizkörper ist.
4. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (4) ein Strahlungsheizkörper ist.
5. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) aus gut leitendem Material besteht.
6. Ofen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) aus Metall besteht.
7. Ofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) aus Aluminium besteht.
8. Ofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) aus Kupfer besteht.
9. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) plattenförmig ausgebildet ist.
10. Ofen nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) aus einem stranggepressten Profil hergestellt ist.
11. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Heizelement (4) auf einer Seite (7) des Wärmeverteilungselements (6) befestigt
ist und das Wärmeverteilungselement (6) mit seiner dieser Seite (7) abgewandten Seite
(8) an der Wandung (5) des Ofenraums (2) angeordnet ist.
12. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) unmittelbar an der Wandung (5) des Ofenraums (2)
angeordnet ist.
13. Ofen nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeverteilungselement (6) mittelbar über mindestens einen thermischen Isolator
an der Wandung (5) des Ofenraums (2) angeordnet ist.
14. Ofen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Heizelement und Wärmeverteilungselement innerhalb des Ofenraums angeordnet
ist, insbesondere im Bereich der Decke des Ofenraums.
15. Ofen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Heizelement und Wärmeverteilungselement außerhalb des Ofenraums angeordnet
ist, insbesondere unter dem Bodens des Ofenraums.
16. Ofen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er als Haushaltsgarofen ausgebildet ist.