[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und eine Einrichtung gemäß den Gattungsangaben der
unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Die gattungsgemäßen Maßnahmen sind etwa aus der EP 0 349 798 B1 bekannt. Danach wird
die in einer Haushalts-Waschmaschine um ihre horizontale Achse rotierende Wäschetrommel
über ein Reduktionsgetriebe, dort eine Transmission, von einem in seiner Drehzahl
steuerbaren Elektromotor angetrieben, der mit einem Tachogenerator als Drehgeber bestückt
ist. Dessen Rotor läuft als Aktuator drehstarr mit der Motorwelle um, während sein
Stator als Aufnehmer starr am Motorgehäuse festgelegt ist, das seinerseits an dem
Bottich montiert ist, innerhalb dessen die in der Bottich-Stirnwand gelagerte Trommel
rotiert. Die Ausgangsspannung oder die Ausgangsfrequenz des Drehgebers ist ein Maß
für die momentane Motordrehzahl und somit auch für die momentane, der Motordrehzahl
gegenüber untersetzte, Trommeldrehzahl. Diese Drehzahlen erfahren unwuchtabhängige
Schwankungen, so dass die Signalschwankung am Ausgang des Drehgebers ein Maß für die
momentane Unwucht in der Beladung der Wäschetrommel ist. Solch einer Unwucht kann
im Programmablauf einer Wasch- oder Schleudermaschine durch eine Wäscheverteilphase
begegnet werden, ehe das Programm für den Trommelantrieb auf deutlich höhere Drehzahl
zum Entfeuchten und schließlich zum Trockenschleudern der Wäsche in der Trommel weitergeschaltet
wird.
[0003] Derartige Maßnahmen haben sich bei marktgängigen Waschmaschinen und Wäscheschleudern
mit im wesentlichen horizontaler Drehachse ihrer Wäschetrommeln durchaus bewährt.
Allerdings erfassen Drehgebersysteme nur die Drehzahl bzw. die Winkelbeschleunigung
um die Trommelachse, die im wesentlichen mit der Hauptmassenträgheitsachse zusammenfällt.
Andererseits treten bei bezüglich des Mittelpunktes der Trommel-Drehachse unsymmetrischer
Beladung auch noch Beschleunigungskomponenten an der Trommel auf, die Taumelbewegungen
der Trommel in Nick- und Gierrichtung und entsprechende Bewegungskomponenten des Bottichs,
in welcher die Trommel gelagert ist, zur Folge haben. Solche Bewegungen können nicht
mit einem Sensor erfaßt werden, dessen Aufnehmer steif mit dem Bottich verbunden ist,
da sie nicht um die Masseträgheitsachse der Trommeldrehung herum zentripetal zur Drehachse
orientiert sind, sondern auf unwuchtbedingten Schwingungen um die Y- und um die Z-Achse
eines räumlich kartesischen Koordinatensystems beruhen, wenn dessen X-Achse die Drehachse
der Wäschetrommel ist. Solche unwuchtbedingten Schwingungen zusätzlich zu denjenigen
um die X-Achse treten insbesondere auf, wenn sich die Wäsche in axialer Richtung innerhalb
der Trommel ungleich verteilt. Das kommt etwa bei höherpreisigen Maschinen vor, bei
denen zur leichteren Einsichtnahmemöglichkeit und zur größeren Bequemlichkeit des
Be- und Entladevorganges die Achse der Wäschetrommel von der Eingriffsöffnung her
nach rückwärts geneigt verläuft. Dadurch verteilt sich die nach dem Anheben in der
Trommel in Schwerkraftrichtung und somit vertikal zurückfallende Wäsche hier nicht
mehr oder weniger symmetrisch zum Mittelpunkt der Trommelachse. Dies führt vermehrt
zu unwuchtbedingten Belastungen um Massenträgheitsachsen quer zur Rotationsachse und
somit zu den Taumelbeanspruchungen der Trommel und des sie umgebenden Bottichs. Daraus
resultiert die Gefahr, daß der Bottich insbesondere seitlich gegen die Innenwandungen
des ihn umgebenden Gerätegehäuses anschlägt. Dem kann zwar durch einen größeren lichten
Abstand zwischen Gehäuse und Bottich begegnet werden, was dann aber eine Verringerung
des Trommeldurchmessers und dadurch eine verringertes Beladungsvolumen bedingt und
somit den höheren Maschinenpreis konterkariert.
[0004] In Erkenntnis dieser Gegebenheiten liegt vorliegender Erfindung die technische Problemstellung
zugrunde, bei der beladenen Wäschetrommel auch solche Unwuchterscheinungen zu erfassen,
welche zu Taumelbeanspruchungen der Trommel führen, die nicht infolge Drehzahlschwankungen
um die Trommelachse detektierbar sind, denen aber ebenfalls zur Vermeidung kritischer
unwuchtbedingter Auslenkungen des Bottichs über den Trommelantrieb steuerungstechnisch
entgegengewirkt können werden soll. Insbesondere sollen deshalb mit vorliegender Erfindung
unwuchtbedingte Schwingungen der Trommel erfaßt werden können, die mit einem in herkömmlicher
Weise starr an die Maschine gekoppelten Drehgeber nicht erfaßt werden können.
[0005] Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch die in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen
Kombinationen der wesentlichen Merkmale gelöst. Danach findet nicht mehr ein starr
an das Gerät, in der die Wäschetrommel rotiert, gekoppelter Aufnehmer des Drehgebers
Anwendung, sondern sein Aufnehmer ist (vorzugsweise gegen eine elastische Rückstellkraft
und/oder gegen einen oder zwei Anschläge) tangential bzw. um die Drehachse des mit
der Trommel umlaufenden Aktuators verlagerbar. Dadurch erfaßt der Drehgeber zusätzlich
eine Winkelbeschleunigung um eine der beiden anderen Hauptmasseträgheitsachsen, die
senkrecht zur Drehachse der Wäschetrommel stehen und deshalb zu einer Taumelbewegung
der Trommel führen können.
[0006] Normalerweise wird es ausreichen, ein Maß für die Taumelbewegung nur aus der Winkelbeschleunigung
um eine der beiden zur Trommel-Drehachse senkrechten Masseträgheitsachsen abzuleiten;
bei horizontaler Drehachse vorzugsweise um die vertikale Achse, um ein seitliches
Anschlagen der taumelnden Trommel gegen den sie umgebenden Laugen-Bottich bzw. dieses
Bottichs gegen die seitlichen Gehäusewände durch rechtzeitiges, antriebsseitig gegenphasiges
Gegensteuern des Motors zu vermeiden. Wenn aber in der Ebene quer zur Trommeldrehachse
zwei Drehgeber mit erfindungsgemäß elastisch an die Maschine gekoppelten Aufnehmern
orthogonal zueinander angeordnet sind, läßt sich daraus für jede der beiden Hauptträgheitsachsen
quer zur Rotationsachse der Trommel eine stets aktuelle Winkelbeschleunigungsinformation
gewinnen.
[0007] Das ist von besonderem Interesse bei schräg gelagerten Wäschetrommeln, die durch
den Benutzer wesentlich leichter zu beladen und zu entladen sind und einen leichteren
optischen Einblick in den Trommelinhalt bieten. Die Wäsche in einer sich drehenden
schräg gehalterten Trommel fällt natürlich weiterhin in Richtung der Gravitationskraftwirkung
und deshalb nun nicht mehr senkrecht zur Drehachse der Trommel, woraus eine ungleiche
Verteilung über die axiale Länge der Trommel wahrscheinlicher wird. Die kann zu Taumelbewegungen
bei der hochtourigen Trommelrotation führen, die durch herkömmliche Drehgebersysteme
mit ihrer starren Geräteanbindung nicht erfassbar sind. Um allen derart möglichen
Taumelbewegungen z.B. über eine phasenrichtige Ansteuerung des Trommelantriebsmotors
entgegenwirken zu können, müssen die beiden Winkelbeschleunigungen um die Massenträgheitsachsen
orthogonal zur Hauptmassenträgheitsachse X erfasst werden. Das die Trommeldrehzahl
angebende Ausgangssignal des Drehgebers erfährt dafür eine von den zusätzlichen Nick-
bzw. Gierbewegungen der Wäschetrommel abhängige Variation, weil der jeweilige Aufnehmer
des Drehgebers erfindungsgemäß nicht mehr starr festgelegt ist, sondern in der Querebene
zur Trommel-Drehachse unter dem Einfluß der auftretenden Taumelkräfte gegen die elastische
Kraft einer Rückstelleinrichtung verlagerbar ist. Zwei in dieser Querebene orthogonal
zueinander gegebene erfindungsgemäße Verlagerungsmöglichkeiten von Drehgeber-Aufnehmem
liefern somit getrennte Beeinflussungen der Ergebnisse der laufenden Drehzahlmessungen
an der Trommel, nämlich nach Maßgabe der Nick- und der Gierbeanspruchungen der Wäschetrommel.
[0008] Die erfindungsgemäße Erfassung von Taumelbewegungen durch die bei verlagerbarem Drehgeber-Aufnehmer
dem aktuellen Drehzahlmesswert überlagerten Schwankungen ist nicht nur bei horizontaler
oder bei gegenüber der Horizontalen leicht geneigter Drehachse der Trommel anwendbar,
sondern bei beliebiger räumlicher Winkellage der Drehachse und deshalb ebenso bei
vertikaler X- oder Drehachse der Trommel, wie im Falle der so genannten Aktuator-Waschmaschinen.
Während für die prinzipiellen Erläuterungen vorstehend, und auch in der unten folgenden
Beispielsbeschreibung, zur Erleichterung des Verständnisses davon ausgegangen ist,
daß der Aktuator des Drehgebersystemes drehstarr mit der Trommel gekoppelt und dessen
Aufnehmer (bevorzugt gegen eine elastische Rückstellkraft) verschwenkbar ist, ist
im Rahmen vorliegender Erfindung auch die umgekehrte Zuordnung realisierbar, also
eine z.B. drehelastische Kopplung des Rotors oder dergleichen Aktuators an die Trommel
bei herkömmlicher starrer Kopplung des Spulensystemes oder dergleichen Aufnehmers
an das die Trommel tragende Geräteteil. Entscheidend ist erfindungsgemäß, daß die
Taumelbeanspruchungen der rotierenden Trommel das vom Drehgebersystem gelieferte Drehzahlsignal
entsprechend intensiv schwanken lassen.
[0009] Zur näheren Erläuterung der Erfindung, sowie ihrer Vorteile und Weiterbildungen wird
auf die weiteren Ansprüche und auf nachstehende Beschreibung von in der Zeichnung
unter Beschränkung auf das Wesentliche und nicht maßstabsgerecht skizzierten bevorzugten
Realisierungsbeispielen zur erfindungsgemäßen Lösung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen elastisch an den Trommel-Bottich gekoppelten Stator eines Tachogenerators als
Drehgeber,
- Fig. 2
- eine elastisch verlagerbare Lichtschranke eines Impulsfolgefrequenzgebers als Drehgeber
und
- Fig. 3
- eine Weiterbildung des Drehgebers nach Fig. 2, um Winkelbeschleunigungen um die beiden
auf der Trommeldrehachse senkrecht stehenden Masseträgheitsachsen und damit die vollständige
Taumelbeanspruchung der Wäschetrommel um die Y- und Z-Achsen sensieren zu können.
[0010] In Fig. 1 ist in Stirnansicht gegen ihre der Beladungsöffnung gegenüberliegende Rückseite
eine Wäschetrommel 11 einer Haushaltswaschmaschine oder einer Haushaltswäscheschleuder
skizziert, die hier in der Rückwand eines kubisch skizzierten Bottichs 12 verdrehbar
gelagert ist. Der Bottich 12 ist schwingfähig, elastisch aber bedämpft, in einem Maschinen-Gehäuse
13 aufgehängt. Ein direkt oder getrieblich mit der Wäschetrommel 11 gekoppelter Motor
für die Drehbewegung der Wäschetrommel 11 um ihre beispielsweise gegenüber der Horizontalen
geneigte Drehachse 14 ist in den vereinfachten Darstellungen der Zeichnung fortgelassen.
Dargestellt ist aber in Fig.1 eine Transmission 15 zur drehstarren Kopplung des permanentmagnetischen
Rotors eines tachogeneratorischen Drehgebers 18 an die elektromotorisch angetriebene
Wäschetrommel 11. Die Drehachse 20 des Rotors im Drehgeber 18 ist im wesentlichen
parallel zur Drehachse 14 der Wäschetrommel 11 orientiert, die ihrerseits im räumlichen
kartesischen Koordinatensystem (wie in Fig. 1 angedeutet) als X-Achse definiert sei.
Hierbei handelt es sich um die Hauptmasseträgheitsachse des rotierenden Systems der
beladenen Wäsche-Trommel 11 für den Fall einer zu deren Mittelpunkt etwa axialsymmetrisch
verteilten Massebelegung.
[0011] Wie die Wäsche-Trommel 11 ist auch der Rotor des Drehgebers 18 über dessen Stator
am Bottich 12 drehbar gelagert. Angetrieben von der Trommel 11 rotiert der Rotor innerhalb
des Spulensystems seines Stators. Der Rotor ist somit der Aktuator 16 und das Spulensystem
der Aufnehmer 17 des Drehgebers 18. Der liefert als Tachogenerator eine drehzahlabhängige
Ausgangsspannung oder als Frequenzgenerator eine drehzahlabhängige Impulsfolge an
eine Auswerteschaltung, die (in der Zeichnung nicht berücksichtigt) gesondert beigestellt
sein kann, in der Praxis aber bevorzugt mit in der Mikroprozessor-Steuerung des Antriebsmotors
für den Betrieb der Wäschetrommel 11 realisiert ist.
[0012] Die Besonderheit dieses Drehgebers 18 liegt nun darin, dass sein Aufnehmer 17 in
Form des Stators nicht mehr drehstarr am Bottich 12 oder sonstigen die Trommel 11
verdrehbar halternden Geräteteil festgelegt ist, sondern gegen eine elastische Rückstelleinrichtung
19 um die Drehachse 20 des Aktuators 16 verschwenkbar ist, wobei die maximal verschwenkbare
Auslenkung alternativ oder zusätzlich zur elastischen Rückstelleinrichtung 19 durch
zwei (nicht gezeichnete) Anschläge (je einem pro Schwenkrichtung) begrenzt sein kann.
Der Aufnehmer 17 weist dabei eine gegenüber seiner Drehachse 20 exzentrische Masseverteilung
auf, was in der Skizze durch eine extern lokal applizierte exzentrische Zusatzmasse
21 veranschaulicht ist. Hierdurch wird bei einer Winkelbeschleunigung um die vertikale
Y-Achse infolge einer Taumelbewegung der Trommel 11 dem Drehzahlsignal des Drehgebers
18 ein Drehzahlfehler als Schwankung des Drehzahlmesswertes überlagert, welche in
der steuerungstechnischen Auswertung als Maß für die aktuelle Taumelamplitude dient.
[0013] Ein Antrieb der unwuchtigen Wäschetrommel 11 mit mäßiger Drehgeschwindigkeit führt
zu relativ langen Periodendauem der schwankenden Ausgangssignale des Drehgebers 18,
denen gegenüber eventuelle Verfälschungen infolge geringfügiger Pendelbewegungen des
Aufnehmers 17 meßtechnisch eliminierbar sind, insoweit sie nicht in der Praxis sogar
ganz vernachlässigbar sind. Dieser relative Drehzahlfehler steigt jedoch mit zunehmender
Drehzahl der Trommel 11 aufgrund deren dann stärkerer Taumelneigung an, weshalb bei
den hohen Drehzahlen des Schleuderbetriebes am Ausgang des Drehgebers 18 aufgrund
entsprechend stark taumelbedingter Verlagerung des Aufnehmers 17 ein auswertbar großer
Drehzahlfehler auftritt. Diese der Drehzahlmessung überlagerte Schwankung steht also
in unmittelbarem Zusammenhang mit der Taumelbewegung der Trommel 11 als Folge von
Winkelbeschleunigungen um die zur Drehachse X = 14 senkrechten Masseträgheitsachsen
Y und Z, zumal dann, wegen der hohen potentiellen Energie der beladenen Trommel 11
bei hohen Drehzahlen, auch unter Unwuchteinflüssen die Drehzahlschwankungen um die
Drehachse 14 selbst nur noch sehr gering sind im Vergleich zu den durch die Taumelbeanspruchungen
ausgelösten Meßwert-Schwankungen.
[0014] Auf diese Weise werden erfindungsgemäß mittels des verschwenkbar montierten Drehgeber-Aufnehmers
17 Auswirkungen von Kräften erfasst, die beim starr auf die bloße Drehbewegung der
Wäschetrommel 11 abgestellten Drehgeber nicht erfassbar wären, aber doch eine erhebliche
Beeinträchtigung der Betriebssicherheit der Maschine zur Folge haben können.
[0015] Bei der Variante nach Fig. 2 ist die Wäschetrommel 11 unmittelbar mit dem Aktuator
16 des Drehgebers 18 ausgestattet, so dass die Trommeldrehachse 14 und die Aktuatordrehachse
20 mit der Hauptmasseträgheitsachse X zusammenfallen. Ein Aufnehmer 17' ist hier starr
am Bottich oder Gehäuse (12 bzw. 13 in Fig. 1) gehaltert. Der mit der Wäschetrommel
11 rotierende Aktuator 16 hat eine lückende Struktur, etwa (wie in der Vergrößerung
der Fig. 2 angegeben) in Form von im Tastverhältnis "1" gleichförmig aufeinanderfolgenden
Schlitzen oder Blendenlöchem von beispielsweise angenähert rechteckförmigem Querschnitt.
Die Lückung dieses Aktuators 16 wird in diesem Beispielsfalle längs seines äußeren
Randes von einer Gabellichtschranke als dem Aufnehmer 17' U-förmig übergriffen. Immer
dann, wenn der Aktuator 16 infolge seiner Lückung lichtdurchlässig ist, spricht der
Drehgeber 18 an, weil der Aufnehmer 17' durchschaltet. Die Folgefrequenz der so von
der Lichtschranke ausgelösten Impulse ist ein Maß für die momentane Drehgeschwindigkeit
der Wäschetrommel 11 um ihre Achse 14.
[0016] Zusätzlich wird dieser Aktuator 16 in Form des mit der Wäschetrommel 11 drehstarr
rotierenden Lückenkranzes von einem Aufnehmer 17 übergriffen, der zwar auch am Bottich
12 bzw. Gehäuse 13 montiert ist, aber nicht starr festgelegt, sondern wieder gegen
eine Rückstelleinrichtung 19 in und gegen Bewegungsrichtung des Aktuators 16 zu einem
konstruktiv vorgegebenem Grade verlagerbar. Auch hier kann die maximale Verlagerung
des Aufnehmers 17 alternativ oder zusätzlich zur Rückstelleinrichtung 19 durch einen
oder zwei (der Übersicht halber nicht gezeichnete) Anschläge (je einer pro Bewegungsrichtung
des Aufnehmers 17) begrenzt sein.
[0017] Einer exzentrischen Zusatzmasse bedarf es hier nicht, weil dieser Lichtschranken-Aufnehmer
17 schon in sich keine zur X-Achse konzentrische Masseverteilung aufweist. Dessen
Verlagerung tritt wieder ein, wenn aufgrund von Winkelbeschleunigungen um die Trägheitsachse
Y Kräfte quer zu dieser Achse und somit in Z-Richtung auf den beweglich montierten
Aufnehmer 17 einwirken. Im Zuge einer solchen Verlagerung des elastisch abgestützten
Aufnehmers 17 in oder gegen Bewegungsrichtung des Aktuators 16 variiert bei hoher
Drehgeschwindigkeit der Wäschetrommel 11 wieder die vom Drehgeber 18 ausgelöste Impulsfolge
deutlich gegenüber derjenigen vom gerätestarren Aufnehmer 17', der die Drehbewegung
der Trommel 11 um ihre Achse X = 14 erfaßt. Diese variable Impulsfrequenzdifferenz
ist ein Maß für die Gierbewegung der Wäschetrommel 11, also deren Auslenkung um die
vertikale Y-Achse in der horizontalen Z-Richtung quer zur X-Richtung, der Drehachse
14, die für diese Ausführungsbeispiele im wesentlichen horizontal angenommen ist.
[0018] Bei der Weiterbildung gemäß Fig. 3 handelt es sich im Prinzip um zwei Drehgeber 18,
18a mit verlagerbaren Aufnehmern 17 der Art, wie vorstehend in Zusammenhang mit Fig.
2 erläutert. Diese beiden Drehgeber 18, 18a sind in einer Ebene, die senkrecht zur
Trommeldrehachse 14 orientiert ist und somit in der Koordinatenebene der Y- und Z-Achsen
liegt, orthogonal gegeneinander verschwenkt gehaltert. Dadurch verlagert der eine
Aufnehmer 17 sich wieder wie zuvor aufgrund von Winkelbeschleunigungen um die Y-Achse
in Z-Richtung, und der orthogonal dazu orientierte Aufnehmer 17a aufgrund von Winkelbeschleunigungen
um die Z-Achse in Y-Richtung. Ein Vergleich der schwankenden Ausgangsfrequenzen dieser
beiden Drehgeber 18, 18a in Bezug auf einen apparativ starr orientierten Aufnehmer
(17 in Fig. 2) erübrigt sich nun, weil die Impulsfolgefrequenzen der beiden gegen
ihre elastischen Rückstelleinrichtungen 19, 19a verlagerbaren Aufnehmer 17 und 17a
unmittelbar miteinander verglichen werden können. Deren relative Veränderungen sind
jeweils ein Maß für die Taumelkräfte, die nun in beiden Koordinatenrichtungen quer
zur Trommeldrehachse 14 gesondert erfasst sind.
[0019] So wird durch die Erfindung berücksichtigt, daß insbesondere bei höheren Drehzahlen
der elektromotorisch angetriebenen Wäschetrommel 11 nicht nur Winkelbeschleunigungen
um deren Drehachse 14 als der Hauptmasseträgheitsachse X auftreten, sondern zusätzlich
von der axial exzentrischen Beladung abhängige Nick- und Gierkräfte aufgrund von Winkelbeschleunigungen
um die jeweils zur X-Achse räumlich orthogonalen Z- und Y-Achsen. Daraus resultieren
Taumelbewegungen, die durch einen in herkömmlicher Weise parallel zur X-Achse starr
an die Maschine gekoppelten Drehgeber 18 nicht erfassbar sind, weil sie auch um andere
Achsen (Y, Z) als um die X-Achse wirksam sind. Sie führen zu einer Relativbewegung
des nun relativ zur Maschine gegen elastische Rückstellkräfte verlagerbar montierten
Aufnehmers 17 und damit auch relativ zu der Drehbewegung des Aktuators 16, so dass
das Ausgangssignal des Drehgebers 18 messtechnisch deutlich erfassbare Drehzahlschwankungen
führt. Diese sind ein Maß für die aktuelle Taumelbewegung der Wäschetrommel 11, welcher
ihr Antrieb aktiv entgegenwirken kann, z.B. durch das Anfahren einer anderen Drehzahl
mit geringeren resonanzbedingten Trommelauslenkungen, durch Änderung des Drehzahlgradienten,
um kritische Resonanzfrequenzen schneller zu durchfahren, durch Neuverteilung der
Wäsche oder insbesondere bei niedrigen Schleuderdrehzahlen durch phasenrichtig überlagerte
Drehmomentschwankungen des Trommelantriebs.
1. Verfahren zum Erfassen von unwuchtabhängigen Bewegungserscheinungen bei einer Wäschetrommel
durch Messen deren Drehbewegung,
dadurch gekennzeichnet,
dass um eine Trägheitsachse quer zur Drehachse der Wäschetrommel auftretende Winkelbeschleunigungen
über eine Verlagerung des Aufnehmers oder Aktuators eines Drehgebersystemes als Schwankung
im Drehzahl-Meßwert erfaßt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verlagerung des Aufnehmers oder Aktuators des Drehgebersystems gegen eine elastische
Rückstellkraft gerichtet ist und/oder gegen mindestens einen, vorzugsweise zwei Anschläge
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aufgrund der Verlagerung meßbare Schwankung im Ausgangssignal des Drehgebers
als Maß für die aus überlagerter Nick- bzw. Gierbeanspruchung der Wäschetrommel resultierende
Taumelbewegung erfasst wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass relative Drehzahländerungen in zueinander orthogonalen Richtungen quer zur Drehachse
der Wäschetrommel erfasst werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die verlagerungsabhängige Drehzahländerung mit dem Drehzahlsignal von einem anderen
Drehgeber verglichen wird, der starr angeordnet ist oder der ebenfalls, aber gegenüber
einer anderen Trägheitsachse, elastisch verlagerbar ist.
6. Einrichtung zum Erfassen von unwuchtabhängigen Bewegungserscheinungen bei einer Wäschetrommel
(11), die mit einem Drehgeber (18) als Drehzahlmessinstrument ausgestattet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Drehgeber (18) vorgesehen ist, von dem der mit der Wäschetrommel (11) rotierende
Aktuator (16) oder der an sich gerätefeste Aufnehmer (17) relativ zueinander in oder
gegen die Aktuator-Drehrichtung verlagerbar ist
7. Einrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktuator (16) oder der Aufnehmer (17) relativ zueinander gegen eine elastische
Rückstelleinrichtung (19) und/oder gegen mindestens einen, vorzugsweise zwei Anschläge
verlagerbar ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehgeber (18) als spannungsgebender oder frequenzgebender Tachogenerator ausgelegt
ist, dessen permanentmagnetischer Rotor als Aktuator (16) im Stator-Spulensystem eines
Aufnehmers (17) rotiert, der eine bezüglich seiner Drehachse exzentrische Masseverteilung
aufweist und relativ zur Bewegung des Aktuators (16) gegen die elastische Rückstellkraft
der Rückstelleinrichtung (19) und/oder gegen den oder die Anschläge verdrehbar ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Drehgeber (18) ein Impulsgeber mit einem mit der Wäschetrommel (11) drehgekoppelten
Impulsmuster als Aktuator (16) vorgesehen ist, dessen Aufnehmer (17) in tangentialer
Richtung bezüglich der Bewegung des Aktuators (16) gegen die elastische Rückstellkraft
der Rückstelleinrichtung (19) und/oder gegen den oder die Anschläge verlagerbar ist,
wobei vorzugsweise ein optoelektronischer Drehgeber (18) mit einer Loch- oder Schlitz-Blendenscheibe
als Aktuator (16) in einer Lichtschranke als Aufnehmer (17) vorgesehen ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass außerdem ein nicht verlagerbarer Aufnehmer (17') vorgesehen ist, dessen Ausgangsfrequenz
mit der Ausgangsfrequenz des verlagerbaren Aufnehmers (17) verglichen wird.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei in der Ebene quer zur Trommel-Drehachse (14) orthogonal gegeneinander verschwenkt
angeordnete, jeweils verlagerbare Aufnehmer (17,17a) vorgesehen sind, wobei die Ausgangsfrequenzen
der beiden verlagerbaren Aufnehmer (17,17a) miteinander verglichen werden.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb der Wäschetrommel (11) ihrer Taumelbewegung nach Maßgabe der Schwankung
des Drehzahlsignales vom Drehgeber (18) durch Beeinflussung der Drehzahl oder ihres
Gradienten bzw. durch Neuverteilung der Wäsche oder durch phasenrichtig überlagerte
Drehmomentschwankungen des Antriebs aktiv entgegenwirkt.