[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Datenverarbeitungseinheit mit einer Entkopplungseinheit.
[0002] Technische Einrichtungen werden mit Hilfe von digitalen, programmierbaren Datenverarbeitungssystemen
gesteuert und bedient. Unter einer technischen Einrichtung wird jede Art von technischen
Geräten und Systemen sowohl in Einzelanordnung als auch in einer datentechnischen
Vernetzung z.B. über einen Feldbus verstanden. So sind unter technischen Einrichtungen
bei einer industriellen Anwendung einzelne Betriebsmittel zu verstehen, wie z.B. Antriebe,
Bearbeitungsmaschinen, intelligente Messgeber, Sensoren, u.v.m.. Eine technische Einrichtung
kann aber auch eine gesamte Produktionsanlage sein, bei der mit lokal verteilten Betriebsmitteln
ein gesamter technischer Prozess betrieben wird, z.B. eine chemische Anlage, eine
Fertigungsstraße oder eine verarbeitende Anlage.
[0003] Technische Einrichtungen werden mittels digitaler, programmierbarer Datenverarbeitungssystemen
gesteuert und bedient, die vielfach als ein Automatisierungssystem bzw. ein Bestandteil
davon ausgeführt sind. Dabei weisen Automatisierungssysteme spezielle Geräte auf,
welche die Schnittstelle zwischen einem Bediener und dem System bilden. Solche Geräte
werden als HMI-Einrichtung bezeichnet, d.h. Human Machine Interface. Weiterhin werden
diese Geräte als Vorrichtungen zum "Bedienen- und Beobachten" technischer Einrichtungen
bezeichnet, abgekürzt "B+B Geräte". Diese sind den zur direkten Steuerung der technischen
Einrichtung dienenden Geräten vorgelagert, z.B. den "PLC" Programmable Logic Controllern.
Hierdurch wird eine zentrale Steuereinrichtung entlastet, z.B. eine speicherprogrammierbare
Steuerung SPS.
[0004] Der Begriff HMI-Gerät ist ein Oberbegriff und umfasst auch alle zu dieser Gruppe
von Geräten gehörigen Komponenten, insbesondere auch ein HMI-Anzeigepanel oder auch
kurz HMI-Panel. Als Beispiele für derartige Komponenten sollen z.B. "Operator Panels",
die häufig als "Bedienpanels" bzw. kurz als "OP" bezeichnet werden, und als HMI-Geräte
bzw. dazugehörige Programmiergeräte eingesetzte Industrie-Personal-Computer IPC genannt
werden. HMI-Geräte übernehmen wegen ihrer besonderen Funktionalität z.B. in einem
vernetzten Automatisierungssystem Funktionen, die allgemein als Vorgabe und Nachbearbeitung
von Daten der zu steuernden technischen Einrichtung angesehen werden können. Diese
Funktion wird mit "Supervisor Control and Data Akquisition" (SCADA) bezeichnet. Hierzu
wird von einem HMI-Gerät eine spezielle Software ausgeführt. Hiermit werden Funktionen
bereitgestellt, die Komfort, Qualität und Sicherheit einer Bedienung durch eine Bedienperson
verbessern, z.B. die Übersicht über die zu bedienende Einrichtung und die Fehlerfreiheit
von Bedienungen. So können über HMI-Geräte z.B. interaktive Prozessabbilder der zu
bedienenden technischen Einrichtung visualisiert und bedient, aber auch projektiert
und generiert werden. Hiermit ist einerseits eine selektive Anzeige von Reaktionen
der technischen Einrichtung möglich, meist in Form von Messwerten und Meldungen. Andererseits
wird es durch gezielte Vorgabe von Bedienhandlungen ermöglicht, die technische Einrichtung
in gewünschte Zustände zu überführen. Zusätzlich zu diesen Funktionen "Beobachten
und Bedienen" können mit einem HMI-Gerät auch anlagenspezifische Projektierungen möglich
sein, z.B. die Projektierung von interaktiven Prozessabbildern.
[0005] Eine Datenverarbeitungseinheit, beispielsweise ein HMI-Gerät, insbesondere HMI-Anzeigepanel,
setzt sich in der Regel aus einer Steuereinheit, beispielsweise einer Flachbaugruppe,
und einer Anzeigeeinheit, beispielsweise einem Display, zusammen. Das Display ist
mit der Flachbaugruppe über ein Flachbandkabel, auch Folienleitung genannt, verbunden.
Das Display, insbesondere LCD-Display, des HMI-Geräts wird über das Flachbandkabel
angesteuert. Dabei weist das Display beispielsweise einen integrierten Display Controller
mit integriertem Bildspeicher auf. Dieser Bildspeicher wird bei einer gewünschten
Veränderung des Bildinhaltes aktualisiert. Daten von der CPU zum Display Controller
brauchen lediglich dann übertragen werden, wenn der Bildinhalt des Displays, insbesondere
LCD-Displays, verändert werden soll. Bei gleichbleibendem Bildinhalt können die Daten
wie auch etwaige Steuersignale statisch anliegen.
[0006] Die Flachbaugruppe weist eine Befehlseinheit (Central Processing Unit - CPU) und
weitere Komponenten, beispielsweise einen RAM Speicher, auf, die an einen Datenbus,
beispielsweise einem CPU-Adress- und Datenbus angeschlossen sind. Über diesen Datenbus
werden die Komponenten der Flachbaugruppe von der CPU angesteuert bzw. werden Daten
ausgetauscht. Somit liegt ständiger Datenverkehr auf dem Bus vor. Mit diesem Datenverkehr
sind ständig Signalflanken auf den Leitungen verbunden, die eine entsprechende Störabstrahlung
bewirken.
[0007] Bei gegenwärtig verfügbaren HMI-Geräten ist in der Regel der Display Controller über
das Flachbandkabel direkt mit dem CPU-Adress- und Datenbus verbunden. Es sind somit
keine aktiven Bauteile zwischen der CPU und dem Display. Über das Flachbandkabel liegen
demnach alle Signale, die über den Datenbus übertragen werden am Display an, auch
wenn die Signale bzw. Daten, die über den CPU-Adress- und Datenbus übertragen werden,
nicht für den Display-Controller bestimmt sind. Da es sich bei der Leitung, insbesondere
Flachbandkabel, meist um eine relativ lange Leitung, die mehrere Zentimeter umfassen
kann, handelt, kommt es je nach Konstruktion und Kabelverlegung zu u.U. starken zumindest
aber permanenten Störabstrahlungen.
[0008] Nachteil dieser Anordnung ist insbesondere, dass die Kabelverlegung von HMI-Gerät
zu HMI-Gerät einer Bauserie zwischen Display und CPU unterschiedlich erfolgt, sodass
die Störabstrahlung nicht gleich ist. Dadurch sind verschiedene, zusätzliche und kostenaufwändige
Maßnahmen, wie beispielsweise eine Ferritabschirmung über das Flachbandkabel, notwendig,
um einen entsprechend hohen Störabstand zu gewährleisten.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Datenverarbeitungseinheit, beispielsweise
HMI-Gerät anzugeben, bei der die Ansteuerung der Anzeigeeinheit, beispielsweise Display,
durch die Steuereinheit, beispielsweise Flachbaugruppe, verbessert wird.
[0010] Diese Aufgabe wird durch eine Datenverarbeitungseinheit mit wenigstens einer Anzeigeeinheit
und einer Befehlseinheit, wobei die Befehlseinheit und die Anzeigeeinheit mittels
einer Datenübertragungsvorrichtung zur Übermittlung von Daten miteinander verbunden
sind, mit wenigstens einer Entkopplungseinheit zwischen der Befehlseinheit und der
Anzeigeeinheit gelöst.
[0011] Vorteil dieser Anordnung ist insbesondere, dass dadurch die Anzeigeeinheit, beispielsweise
das Display, insbesondere der Display-Controller keine direkte Verbindung zur Befehlseinheit,
beispielsweise CPU, hat, da die Datenübertragungsvorrichtung, die beispielsweise aus
einem CPU-Adress- und Datenbus und einem angeschlossenen Flachbandkabel besteht, unterbrochen
ist. Daten bzw. Signale die über den Datenbus übertragen werden, liegen somit nicht
automatisch am Display-Controller an.
[0012] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Entkopplungseinheit
aktivierbar oder deaktivierbar. Darüber hinaus ist die Datenverarbeitungseinheit zur
Datenübertragung zwischen der Befehlseinheit und der Anzeigeeinheit bei aktivierter
Entkopplungseinheit vorgesehen. Weiterhin sind die Befehlseinheit und die Anzeigeeinheit
bei deaktivierter Entkopplungseinheit physikalisch entkoppelt. Dazu nimmt die Entkopplungseinheit
einen hochohmigen Zustand an.
[0013] Dadurch wird gewährleistet, dass Signale bzw. Daten, die über den Datenbus übertragen
werden, nur dann zur Anzeigeeinheit, beispielsweise Display-Controller übertragen
werden, wenn die Entkopplungseinheit aktiviert ist, d.h. nur dann, wenn die Daten
bzw. Signale auch für das Display vorgesehen sind. Bei der Übertragung anderer Daten
bleibt die Entkopplungseinheit deaktiviert, also im hochohmigen Zustand, d.h. der
Datenverkehr auf dem CPU-Adress- und Datenbus bleibt für den Display-Controller unsichtbar,
da in diesen Fällen keine physikalische Verbindung zwischen Befehlseinheit, beispielsweise
CPU, und Anzeigeeinheit, beispielsweise Display, insbesondere Display-Controller existiert.
Dadurch entsteht in diesen Fällen auch keine Störstrahlung auf dem Flachbandkabel.
[0014] Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die
Entkopplungseinheit Mittel auf, die eine Selbstaktivierung der Entkopplungseinheit
bei einer Übertragung von Daten, welche für die Anzeigeeinheit bestimmt sind, bewirken
und/oder eine Deaktivierung der Entkopplungseinheit bewirken, wenn die Datenübertragung
an die Anzeigeeinheit beendet ist. Dies hat den Vorteil dass dies beispielsweise nicht
extern gesteuert werden muss, sondern automatisch vor sich geht.
[0015] Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die
Entkopplungseinheit ein Treiberbaustein. Darüber hinaus weist die Entkopplungseinheit
wenigstens einen Widerstand auf, wobei der Widerstand ein Pull-Upoder ein Pull-Down-Widerstand
ist. Durch die Kombination mit solchen Widerständen wird im aktivierten Zustand die
Flankensteilheit bei der Signal- bzw. Datenübertragung an die Anzeigeeinheit erniedrigt.
Dadurch entsteht eine geringere Störabstrahlung auf dem Flachbandkabel. Treiberbausteine
sind sehr kostengünstig und können sehr einfach mit Widerständen, insbesondere Pull-Up-
oder Pull-Down-Widerständen kombiniert werden, so dass herkömmliche Datenverarbeitungseinheiten,
beispielsweise HMI-Geräte sehr leicht und kostengünstig nachgerüstet werden können.
[0016] Störabstrahlungen bzw. Störstrahlungen über das Flachbandkabel einstehen also nur
noch bei der direkten Daten- bzw. Signalübertragung an die Anzeigeeinheit, wobei die
Störabstrahlungen durch die Kombination des Treiberbausteins mit Pull-Up- oder Pull-Down-Widerständen
darüber hinaus minimiert wird. Dadurch kommt es ebenfalls zu einer geringeren Streuung
der Abstrahlwerte bei den einzelnen HMI-Geräten einer Serie. Darüber hinaus erfährt
der CPU-Daten-Adressbus eine geringere kapazitive Belastung durch das LCD-Display
und das Flachbandkabel. Auf kostenintensive Abschirmungsmaßnahmen der Flachbandkabel,
beispielsweise durch Ferrite, kann in der erfindungsgemäßen Anordnung gänzlich verzichtet
werden. Durch die erfindungsgemäß geringere Störabstrahlung auf dem Flachbandkabel
zwischen LCD-Display und beispielsweise Flachbaugruppe kommt es darüber hinaus zu
weiteren Kostenvorteilen durch verkürzte Entwicklungszeiten, die ansonsten bei der
Reduzierung der Störabstrahlung anfallen würden.
[0017] Nach einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die
Datenverarbeitungseinheit ein HMI-Gerät, welches darüber hinaus zum Einsatz in einem
Automatisierungssystem vorgesehen ist. Besonders vorteilhaft kann es zum Bedienen
und Beobachten von bzw. in Industrieanlagen, insbesondere Automatisierungsanlagen
eingesetzt werden.
[0018] Besonders vorteilhaft ist der Betrieb eines Automatisierungssystems mit wenigstens
einer erfindungsgemäßen Datenverarbeitungseinheit im industriellen Umfeld.
[0019] Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung mit Bezugnahme auf
die Zeichnungen näher erläutert. Soweit in unterschiedlichen Figuren Elemente mit
gleichen Funktionalitäten beschrieben sind, sind diese mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Es zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Darstellung einer bekannten Datenverarbeitungseinheit, beispielsweise
HMI-Gerät,
- FIG 2
- einen beispielhaften Vergleich des Datenverkehrs auf dem Datenbus und dem Flachbandkabel
des bekannten HMI-Geräts,
- FIG 3
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Datenverarbeitungseinheit, beispielsweise
HMI-Gerät und
- FIG 4
- einen beispielhaften Vergleich des Datenverkehrs auf dem Datenbus und dem Flachbandkabel
des erfindungsgemäßen HMI-Geräts
[0020] FIG 1 zeigt eine schematische Darstellung einer bekannten Datenverarbeitungseinheit
1, beispielsweise HMI-Gerät, insbesondere HMI-Anzeigepanel. Ein solches HMI-Gerät
1 besteht aus einer Steuereinheit 5, beispielsweise Flachbaugruppe, und einer Anzeigeeinheit
2, beispielsweise einem Display, insbesondere einem LCD-Display, die über eine Datenübertragungsvorrichtung
4, 4a, beispielsweise bestehend aus einem CPU-Adress- und Datenbus und einem angeschlossenen
Flachbandkabel, miteinander verbunden sind. Das Display 2 weist dabei einen integrierten
Display-Controller 2a auf, der Steuersignale bzw. Daten, die von der Flachbaugruppe
5 übertragen werden, auswertet und umsetzt. Das Display 2, insbesondere LCD-Display,
des HMI-Geräts 1 wird also über das Flachbandkabel 4a, oder auch Folienleitung genannt,
angesteuert.
[0021] Die Flachbaugruppe 5 weist eine Befehlseinheit 3, beispielsweise CPU (Central Processing
Unit), und weitere Komponenten 8a, 8b, 8c, beispielsweise RAM Speicher, etc., auf,
die an einem Datenbus 4, beispielsweise einem CPU-Adress- und Datenbus angeschlossen
sind. Über den Datenbus 4 werden die Komponenten 8a, 8b, 8c, der Flachbaugruppe 5
von der CPU 3 angesteuert bzw. Daten ausgetauscht. Somit liegt ständiger Datenverkehr
auf dem Datenbus 4 vor.
[0022] In der FIG 1 ist weiterhin gezeigt, dass der Datenbus 4 direkt mit dem Flachbandkabel
4a und dieses mit dem Display Controller 2a direkt verbunden ist. Es befinden sich
somit keine aktiven Bauteile zwischen der CPU 3 und dem Display 2. Über das Flachbandkabel
4a liegen demnach alle Signale, die über den Datenbus 4 übertragen werden auch dann
am Display 2 an, wenn die Signale bzw. Daten nicht für den Display-Controller 2a bzw.
das Display 2, sondern beispielsweise für die Komponenten 8a, 8b, 8c, bestimmt sind.
Somit liegt der ständige Datenverkehr auch am Display-Controller 2a an. Mit diesem
Datenverkehr ist ein ständiger Wechsel von Signalflanken auf den Leitungen verbunden,
die eine entsprechende Störabstrahlung 9 bewirken. Da es sich bei dem Flachbandkabel
4a meist um eine relativ lange Leitung, die mehrere Zentimeter umfassen kann, handelt,
kommt es je nach Konstruktion und Kabelverlegung zu u.U. starken, zumindest aber permanenten
Störabstrahlungen 9.
[0023] FIG 2 zeigt einen beispielhaften Vergleich des Datenverkehrs auf dem Datenbus 4 und
dem Flachbandkabel 4a des bekannten HMI-Geräts 1. Die Rauten des jeweiligen Datenverkehrs
11, 12 symbolisieren dabei die Daten, bzw. Signale, beispielsweise Steuersignale,
die über den Datenbus 4 bzw. das Flachbandkabel 4a übermittelt werden. Die Zahlen
in den Rauten des jeweiligen Datenverkehrs 11, 12 symbolisieren die jeweiligen Empfänger,
gemäß der Bezeichnungen aus der FIG 1. Dabei zeigt sich dass der Datenverkehr 11 auf
dem Datenbus 4 identisch mit dem Datenverkehr 12 ist, welcher über das Flachbandkabel
4a am Display-Controller 2a des Displays 2 anliegt.
[0024] FIG 3 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen HMI-Geräts 1. Dabei
wird erfindungsgemäß eine Entkopplungseinheit 6, beispielsweise ein Treiberbaustein,
zwischen dem Datenbus 4 und dem Flachbandkabel 4a eingebaut, so dass die direkte Verbindung
zwischen dem Display 2, insbesondere dem Display-Controller 2a, und der CPU 3 unterbrochen
ist. Daten bzw. Signale, die über den Datenbus 4 übertragen werden, liegen somit nicht
automatisch am Display-Controller 2a an. Der Treiberbaustein 6 ist sowohl aktivierbar
als auch deaktivierbar. Erfindungsgemäß ist eine Datenübertragung an den Display-Controller
2a, beispielsweise von der CPU 3, nur im aktivierten Zustand des Treiberbausteins
6 möglich. Im deaktivierten Zustand des Treiberbausteins 6 sind CPU 3 und Display
2 physikalisch entkoppelt. Dazu muss der Treiberbaustein 6 in einen hochohmigen Zustand
geschaltet werden können.
[0025] Durch die erfindungsgemäße Entkopplung kommt es auf dem Flachbandkabel 4a zu keinem
Signalflankenwechsel, während beispielsweise die CPU 3 auf andere Komponenten 8a,
8b, 8c, beispielsweise den RAM Speicher, zugreift, wodurch auch die Störabstrahlung
9 auf dem Flachbandkabel 4a in diesen Fällen vermieden wird, da während des CPU-Zugriffs
auf andere Komponenten 8a, 8b, 8c, die Verbindung der CPU 3 zum Display 2 quasi unterbrochen
ist, d.h. der Datenverkehr auf dem Datenbus 4 in diesen Fällen für den Display-Controller
2a bzw. das Display 2 unsichtbar bleibt. Signale bzw. Daten werden nur dann zum Display-Controller
2a übertragen, wenn der Treiberbaustein 6 aktiviert ist, d.h. nur dann, wenn eine
Übertragung von Daten bzw. Signale an das Display 2 vorgesehen sind.
[0026] Vorteilhafterweise aktiviert sich der Treiberbaustein 6 bei einer Übertragung von
Daten, welche für den Display-Controller 2a bestimmt sind, selbst. Ist die Datenübertragung
an den Display-Controller 2a beendet, versetzt sich der Treiberbaustein automatisch
selbst wieder in den deaktivierten Zustand. Eine externe Steuerung ist dazu nicht
notwendig. Die Steuersignale zur Aktivierung bzw. Deaktivierung des Treiberbausteins
6 können selbstverständlich auch von der CPU 3 über den Datenbus 4 an den Treiberbaustein
6 übermittelt werden.
[0027] Darüber hinaus ist der Treiberbaustein 6 erfindungsgemäß mit einem Widerstand 7,
beispielsweise einem Pull-Up- oder einem Pull-Down-Widerstand, gekoppelt. Durch die
Kombination mit einem solchen Pull-Up-Widerstand wird beim Übergang vom aktivierten
Zustand in den deaktivierten Zustand des Treiberbausteins 6 die Flankensteilheit bei
der Signal- bzw. Datenübertragung an den Display-Controller erniedrigt. Dadurch entsteht
eine geringere Störabstrahlung 9 auf dem Flachbandkabel 4a. Treiberbausteine 6 sind
sehr kostengünstig und können sehr einfach mit Widerständen 7, insbesondere Pull-Up-
oder Pull-Down-Widerständen kombiniert werden, so dass herkömmliche Datenverarbeitungseinheiten
1, beispielsweise HMI-Geräte, sehr leicht und kostengünstig nachgerüstet werden können.
[0028] Störabstrahlungen bzw. Störstrahlungen über das Flachbandkabel 4a einstehen also
nur noch bei der direkten Daten- bzw. Signalübertragung an den Display-Controller
2a bzw. das Display 2, wobei in diesem Fall die Störabstrahlungen durch die Kombination
des Treiberbausteins 6 mit Pull-Up- oder Pull-Down-Widerständen 7 minimiert wird.
Dadurch kommt es ebenfalls zu einer geringeren Streuung der Abstrahlwerte bei den
einzelnen HMI-Geräten einer Fertigungsserie. Darüber hinaus erfährt der Datenbus 4
eine geringere kapazitive Belastung durch das Display 2 und das Flachbandkabel 4a.
Auf kostenintensive Abschirmungsmaßnahmen des Flachbandkabels 4a, beispielsweise durch
Ferrite, kann in der erfindungsgemäßen Anordnung gänzlich verzichtet werden. Durch
die erfindungsgemäß geringere Störabstrahlung 9 auf dem Flachbandkabel 4a zwischen
Display 2, insbesondere LCD-Display, und Flachbaugruppe 5 kommt es darüber hinaus
zu weiteren Kostenvorteilen durch verkürzte Entwicklungszeiten, die ansonsten bei
der Reduzierung der Störabstrahlung 9 durch konstruktive Maßnahmen anfallen würden.
[0029] Besonders vorteilhaft kann das erfindungsgemäße HMI-Gerät 1 zum Bedienen und Beobachten
von bzw. in Industrieanlagen, insbesondere Automatisierungsanlagen eingesetzt werden.
[0030] FIG 4 zeigt einen beispielhaften Vergleich des Datenverkehrs auf dem Datenbus 4 und
dem Flachbandkabel 4a des erfindungsgemäßen HMI-Geräts 1. Die Rauten des jeweiligen
Datenverkehrs 11, 12 symbolisieren dabei gemäß FIG 2 die Daten, bzw. Signale, beispielsweise
Steuersignale, die über den Datenbus 4 bzw. das Flachbandkabel 4a übermittelt werden.
Die Zahlen in den Rauten des jeweiligen Datenverkehrs 13, 14 symbolisieren wieder
die jeweiligen Empfänger, gemäß der Bezeichnungen aus der FIG 1. Dabei zeigt sich
dass der Datenverkehr 14, welcher über das Flachbandkabel 4a am Display-Controller
2a des Displays 2 anliegt, im Vergleich zum Datenverkehr 13, der auf dem Datenbus
4 anliegt, durch die erfindungsgemäße Anordnung auf die Übertragung von Daten an den
Display-Controller 2a beschränkt ist. Alle anderen Datenübertragungen liegen nur am
Datenbus 4 an.
[0031] Zusammengefasst betrifft die vorliegende Erfindung eine Datenverarbeitungseinheit
1, beispielsweise HMI-Gerät, mit einer Entkopplungseinheit 6, beispielsweise einem
Treiberbaustein. Das HMI-Gerät 1 besteht aus einer Steuereinheit 5, beispielsweise
Flachbaugruppe, und einer Anzeigeeinheit 2, beispielsweise Display, die über ein Flachbandkabel
4a miteinander verbunden sind. Der erfindungsgemäße Treiberbaustein 6 sorgt dafür,
dass Störabstrahlungen 9, die bei der Datenübertragung zwischen Flachbaugruppe 5 und
Display 2 auf dem Flachbandkabel 4a entstehen, minimiert werden.
1. Datenverarbeitungseinheit (1) mit wenigstens einer Anzeigeeinheit (2) und einer Befehlseinheit
(3), wobei die Befehlseinheit (3) und die Anzeigeeinheit (2) mittels einer Datenübertragungsvorrichtung
(4,4a) zur Übermittlung von Daten miteinander verbunden sind, mit wenigstens einer
Entkopplungseinheit (6) zwischen der Befehlseinheit (3) und der Anzeigeeinheit (2).
2. Datenverarbeitungseinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkopplungseinheit (6) aktivierbar oder deaktivierbar ist.
3. Datenverarbeitungseinheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenverarbeitungseinheit (1) zur Datenübertragung zwischen der Befehlseinheit
(3) und der Anzeigeeinheit (2) bei aktivierter Entkopplungseinheit (6) vorgesehen
ist.
4. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befehlseinheit (3) und die Anzeigeeinheit (2) bei deaktivierter Entkopplungseinheit
(6) physikalisch entkoppelt sind.
5. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkopplungseinheit (6) einen hochohmigen Zustand annimmt.
6. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkopplungseinheit (6) Mittel aufweist, die eine Selbstaktivierung der Entkopplungseinheit
(6) bei einer Übertragung von Daten, welche für die Anzeigeeinheit (2) bestimmt sind,
bewirken und/oder eine Deaktivierung der Entkopplungseinheit (6) bewirken, wenn die
Datenübertragung an die Anzeigeeinheit (2) beendet ist.
7. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkopplungseinheit (6) ein Treiberbaustein ist.
8. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entkopplungseinheit (6) wenigstens einen Widerstand (7) aufweist.
9. Datenverarbeitungseinheit nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Widerstand (7) ein Pull-Up- oder ein Pull-Down-Widerstand ist.
10. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenverarbeitungseinheit (1) ein HMI-Gerät ist.
11. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzeigeeinheit (2) ein LCD-Display ist.
12. Datenverarbeitungseinheit nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenverarbeitungseinheit (1) zum Einsatz in einem Automatisierungssystem vorgesehen
ist.
13. Automatisierungssystem mit wenigstens einer Datenverarbeitungseinheit (1) nach einem
der Ansprüche 1 bis 12.