[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Kommunikation mit einer
Anlage, insbesondere zum Bedienen und Beobachten einer Automatisierungsanlage in der
industriellen Fertigung.
[0002] Industrielle Automatisierungsanlagen benötigen mit ihnen in Verbindung stehende Ein-
oder Ausgabegeräte, um betrieben werden zu können; hierbei handelt es sich um die
sogenannte Prozesskopplung. Ausgabegeräte, oder mit anderen Worten Beobachtungsgeräte,
sind zum Beispiel Kontrollleuchten, alphanumerische oder graphische Displays, die
den Anlagenbediener über den aktuellen Anlagenzustand informieren. Eingabegeräte,
oder mit anderen Worten Bediengeräte, sind zum Beispiel Schalter, Drehknöpfe oder
Tastaturen zur alphanumerischen Eingabe, die es dem Bediener ermöglichen, auf die
Anlage einzuwirken.
[0003] In herkömmlicher Weise sind zum Zweck der Kommunikation zwischen Benutzer und Anlage
sogenannte Bedien- und Beobachtungsgeräte, im folgenden kurz Kommunikationsgerät genannt,
fest an der Anlage selbst oder z.B. in der Fertigungshalle, in der sich die Anlage
befindet, installiert. Ein typisches Kommunikationsgerät weist ein handliches Gehäuse
auf, an dem Ein- und Ausgabegeräte angeordnet sind. Der Datenaustausch mit der Anlage
bzw. mit deren Steuerung erfolgt über eine fest installierte Anschlussleitung.
[0004] Es sind auch Kommunikationsgeräte bekannt, die über ein mehr oder weniger langes
Kabel mit der Anlage verbunden sind und dem Bediener eine Beweglichkeit an bzw. entlang
der Anlage im Rahmen der Reichweite des Kabels ermöglichen, wobei er das Kommunikationsgerät
mit sich führen kann.
[0005] Aus Handhabbarkeitsgründen ist die Kabellänge eines derartigen Kommunikationsgerätes
auf wenige Meter beschränkt. Bei sehr großen Anlagen, die sich z.B. über 50 oder mehr
Meter erstrecken, sind deshalb entlang der Anlage mehrere sogenannte Anschlusspunkte
bzw. Anschlussboxen, im folgenden kurz Anschluss genannt, an der Anlage fest angebracht.
Das am Kommunikationsgerät angebrachte Kabel kann mit seinem entfernten Ende in einen
dieser Anschlüsse eingesteckt werden. Somit ist es dem Bediener möglich, an der gewünschten
Stelle der Anlage über das Kommunikationsgerät eine Prozesskopplung herzustellen.
Der Anschluss besteht im wesentlichen meist aus einer Feldbusschnittstelle in Kombination
mit einer Stromversorgung für das passive, also keine eigene Stromversorgung enthaltende
Kommunikationsgerät. Über den Feldbus sind am Kommunikationsgerät sämtliche anlagenweite
Daten verfügbar.
[0006] Eine Erkennung des Ansteckens des Kommunikationsgerätes erfolgt bisher, indem über
eine gesonderte Leitung ein Ja/Nein-Signal für die Belegung des Anschlusses von diesem
an die Anlagensteuerung übertragen wird. Nach Anstecken des Kommunikationsgerätes
an einem gewünschten Anschlusspunkt und Hochlaufen dessen Betriebsprogramms wird am
Kommunikationsgerät meist ein Startbildschirm präsentiert, von welchem aus der Bediener
durch Auswahl entsprechender Untermenüs bis zu den entsprechenden Prozessdaten der
Anlage vordringt, die gerade für ihn interessant sind. Dies ist zum Beispiel Information
über den Anlagenteil, vor welchem sich der Bediener gerade befindet. Vor allem bei
sehr großen Anlagen, die eine Vielzahl von Informationen am Kommunikationsgerät bieten,
ist es für den Bediener oft sehr mühsam, bis zur gewünschten Information vorzudringen.
Nach jedem Umstecken des Kommunikationsgerätes an einen anderen Anschluss muss dieser
Vorgang wiederholt werden, da sich das Kommunikationsgerät nach dem Anschließen an
jeden Anschluss gleich verhält.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung anzugeben,
um eine einfachere Bedienung des Kommunikationsgerätes zu ermöglichen.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Kommunikation mit einer Anlage, insbesondere
zum Bedienen und Beobachten einer Automatisierungsanlage in der industriellen Fertigung
mit folgenden Schritten:
- ein Kommunikationsgerät wird zum Datenaustausch mit der Anlage an einem fest an der
Anlage angebrachten Anschluss angeschlossen,
- das Kommunikationsgerät durchläuft einen Initialisierungsbetrieb, bei dem eine den
Anschluss eindeutig kennzeichnende Kennung vom Anschluss zum Kommunikationsgerät übertragen
wird,
- das Kommunikationsgerät wechselt in eine Normalbetriebsart zur Prozesskopplung mit
der Anlage.
[0009] Der Anschluss des Kommunikationsgerätes kann über eine Anschlussleitung oder auch
ortsfest, z.B. durch Einlegen in eine an der Anlage angebrachte Dockingstation erfolgen.
Das Kommunikationsgerät ist vom Anschluss jederzeit wieder lösbar, um z.B. an einem
anderen Ort der Maschine erneut angeschlossen zu werden.
[0010] Die Kennung kennzeichnet den Anschluss z.B. mit einem für diesen vergebenen Namen
in Form einer alphanumerischen Zeichenkette wie "Maschinenmitte" oder mit einer beispielsweise
ebenfalls auf dem Anschluss aufgedruckten laufendenden Nummer wie "03". In jedem Fall
beschreibt die Kennung einen bestimmten Anschluss eindeutig.
[0011] Dadurch, dass die Kennung zum Kommunikationsgerät übertragen wird, und zwar in einem
Initialisierungsbetrieb, der auf das Verbinden des Kommunikationsgerätes mit dem Anschluss
folgt, steht die Kennung im Kommunikationsgerät ab dann zur Verfügung und kann dort
weiter verwendet werden.
[0012] Der Initialisierungsbetrieb ist der Normalbetriebsart vorgeschaltet. Somit steht
die Kennung zur Verfügung, wenn das Kommunikationsgerät in die Normalbetriebsart zur
Prozesskopplung mit der Anlage wechselt. Diese Information kann im Kommunikationsgerät
verwendet werden, z.B. um Informationen über den Anschluss anzuzeigen. Auch können
abhängig von der Kennung im Kommunikationsgerät z.B. bestimmte Sicherheitsfunktionen
freigeschaltet werden, die im Kommunikationsgerät nicht verfügbar sind, wenn es an
anderen Anschlüssen angeschlossen ist. Der die Sicherheitsfunktionen freischaltende
Anschluss ist hierbei z.B. nur dem Werksmeister zugänglich.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind an der Anlage mehrere Anschlüsse
vorhanden und während des Initialisierungsbetriebes wird von jedem Anschluss eine
andere Kennung an das Kommunikationsgerät übertragen.
[0014] Im Kommunikationsgerät steht somit vor dem Wechsel in den Normalbetrieb eine eindeutige
Information zur Verfügung, an welchen der verschiedenen Anschlüsse das Kommunikationsgerät
gerade angeschlossen ist. Dem Anlagenbediener kann zum Beispiel auf dem Display des
Kommunikationsgerätes diese Information angezeigt werden. Der Benutzer kann hierauf
z.B. direkt ein dem Anschluss entsprechendes Untermenü in der Software des Kommunikationsgerätes
auswählen und gelangt hierdurch schnell und sicher zu Informationen, welche für ihn
am betreffenden Anschlussort relevant sind.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind im Kommunikationsgerät mehrere
Normalbetriebsarten vorgesehen. Anhängig von der während des Initialisierungsbetriebs
übertragenen Kennung wird eine Normalbetriebsart ausgewählt, nach dem Initialisierungsbetrieb
wechselt das Kommunikationsgerät in die ausgewählte Normalbetriebsart. Die Normalbetriebsarten
können sich zum Beispiel dadurch unterscheiden, dass unterschiedliche Informationen
in den Normalbetriebsarten zur Verfügung gestellt werden. Diese Informationen können
z.B. so gewählt sein, dass sie lediglich Auskunft über den Zustand der Anlage im unmittelbaren
Bereich eines bestimmten Anschlussortes des Kommunikationsgerätes liefern. Da die
Normalbetriebsart abhängig von der Kennung und somit abhängig vom Anschlussort, an
dem sich das Gerät gerade befindet, gewählt wird, ist eine automatische Auswahl von
Prozessdaten möglich, die an einem bestimmten Anschlussort des Kommunikationsgerätes
angezeigt werden. Eine anschlusspunktabhängige Bedienerführung ist möglich. Hierdurch
wird dem Bediener die Auswahl der Informationen erleichtert bzw. abgenommen, die Menge
der angezeigten Informationen kann stark eingeschränkt und auf das wesentliche reduziert
werden. Dem Benutzer stehen zu jeder Zeit an jeden Anschlussort nur wenige, übersichtlich
am Kommunikationsgerät zu präsentierende Informationen zur Verfügung. Dies verbessert
die Übersichtlichkeit bei der Bedienung des Kommunikationsgerätes. Auch kann der Bediener
nur die am Anschlusspunkt freigeschalteten Aktionen ausführen. Dies dient der Betriebssicherheit,
da er bestimmte Fehlbedienungen dort nicht ausführen kann, also an einem bestimmten
Ort "nichts Falsches" tun kann.
[0016] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden in der Normalbetriebsart
die Daten zwischen Anlage und Kommunikationsgerät über eine Datenprotokoll ausgetauscht.
Im Initialisierungsbetrieb erfolgt die Übertragung der Kennung mit dem selben Datenprotokoll.
Hierdurch ist eine besonders einfache Übertragung der Kennung möglich, bereits bestehende
Kommunikationsgeräte können eventuell durch reine Abänderung des Betriebsprogramms
und ohne Eingriff in deren Hardware für das erfindungsgemäße Verfahren ertüchtigt
werden. Dies bringt einen erheblichen Kostenvorteil für den Anlagenbetreiber, da er
keine neuen Kommunikationsgeräte anschaffen muss. Außerdem wird so das zum Kommunikationsgerät
führende Kabel nicht durch zusätzliche Leitungen zu dick und unhandlich und die Zahl
der vergebbaren Kennungen ist nicht begrenzt.
[0017] Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird weiterhin gelöst durch eine Einrichtung
zur Kommunikation mit einer Anlage, insbesondere zum Bedienen oder Beobachten einer
Automatisierungsanlage in der industriellen Fertigung, wobei die Anlage einen Anschluss
für ein Kommunikationsgerät zum Datenaustausch mit der Anlage aufweist. Das Kommunikationsgerät
ist in einem Initialisierungsbetrieb oder in einem Normalbetrieb betreibbar. Dem Anschluss
ist eine Speichereinrichtung zugeordnet, in der eine Kennung gespeichert ist, die
den Anschluss eindeutig kennzeichnet. Die Kennung ist während des Initialisierungsbetriebs
an das Kommunikationsgerät übertragbar. Die Speichereinrichtung kann ein separat in
der Anlage vorhandendes Speichermodul sein, welches z.B. über den anlageninternen
Feldbus insbesondere mit der Anlagensteuerung und dem Anschluss verbunden ist. Es
kann sich aber auch um ein Programmmodul des Steuerungsprogramms der Anlage handeln,
in welchem die Kennung als fester Wert oder Zeichenfolge abgelegt ist. Die Speichereinrichtung
ist nach dem Anschluss des Kommunikationsgerätes mit diesem verbunden, so dass die
Kennung während des Initialisierungsbetriebes an das Kommunikationsgerät übertragbar
ist. Mit der Einrichtung lässt sich das in Patentanspruch 1 genannte Verfahren ausführen,
was zu den dort genannten Vorteilen führt.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Speichereinrichtung im Anschluss integriert.
Der Anschluss als gesamte Baueinheit umfasst hierbei zum Beispiel eine Speichereinrichtung
in Form eines DIP-Schalters. Ist die Speichereinrichtung im Anschluss integriert,
so ist diese auch räumlich direkt am Anschluss angeordnet. Die Zuordnung zwischen
in der Speichereinrichtung gespeicherter Kennung und Anschluss ist somit zum Beispiel
bei Wartungsarbeiten jederzeit direkt am Anschluss überprüfbar bzw. einstellbar. Bei
Austausch eines z.B. mechanisch defekten Anschlusses mit integrierter Speichereinrichtung
kann diese direkt beim Austauschen wieder mit der den Anschluss indentifizierenden
Kennung belegt werden.
[0019] Ein Zugriff auf die Anlage an entfernter Stelle ist hierbei nicht von Nöten.
[0020] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die Anlage mehrere Anschlüsse
aufweist und jedem Anschluss eine andere Kennung zugeordnet ist, die während des Initialisierungsbetriebs
von diesem an das Kommunikationsgerät übertragbar ist. Ist jedem Anschluss eine andere
Kennung zugeordnet, so ist jeder Anschluss eindeutig gekennzeichnet.
[0021] Sind im Kommunikationsgerät mehrere Normalbetriebsarten vorgesehen und in der Anlage
mehrere Kennungen gespeichert und ist jeder Kennung eine Normalbetriebsart zugeordnet,
so kann nach Durchlaufen des Initialisierungsbetriebes die der übertragenen Kennung
zugeordnete Normalbetriebsart ausgewählt werden und das Kommunikationsgerät in die
ausgewählte Normalbetriebsart wechseln.
[0022] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Kommunikationsgerät
am Anschluss über eine Datenleitung anschließbar ist, und über die Datenleitung sowohl
die Kommunikationsdaten von und zu der Anlage sowie die Kennung übertragbar sind.
Dies ermöglicht bei Kommunikationsgeräten, die zur Prozesskopplung, also zum Austausch
der Kommunikationsdaten von und zu der Anlage sowieso über eine Datenleitung verfügen,
dass über die selbe Datenleitung auch die Kennung übertragbar ist. Vorhandene Kommunikationsgeräte
brauchen somit nicht um zusätzliche Leitungen für die Kennungsübertragung erweitert
werden und können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren nur durch Modifikation ihres
Betriebsprogrammes weiterbetrieben werden.
[0023] Für eine weitere Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausführungsbeispiel der Zeichnung
verwiesen. Es zeigt in einer Prinzipskizze:
Fig. 1 eine Automatisierungsanlage mit mehreren Anschlüssen und einem Kommunikationsgerät
in zwei möglichen Anschlusspositionen.
[0024] Fig. 1 zeigt eine Automatisierungsanlage 2 zur industriellen Fertigung mit einem
an ihr angeschlossenen Kommunikationsgerät 4. Die Automatisierungsanlage 2 umfasst
eine Maschine 6, eine die Maschine 6 überwachenden Steuerung 8 und drei Anschlüsse
10a-c, an welche das Kommunikationsgerät 4 anschließbar ist. Sämtliche genannten Komponenten
der Automatisierungsanlage 2 sind über einen Feldbus 12 miteinander zum gegenseitigen
Datenaustausch verbunden. In jedem der Anschlüsse 10a-c ist eine Speichereinrichtung
14 enthalten. In jeder Speichereinrichtung 14 ist ein Zahlenwert gespeichert, der
dem entsprechenden Anschluss 10a-c eindeutig zugeordnet ist. Dieser Zahlenwert dient
als Kennung für den entsprechenden Anschluss 10a-c. Der Anschluss 10a trägt somit
die Kennung "01", der Anschluss 10b "02" usw.
[0025] Jeder Anschluss 10a-c weist eine Anschlussbuchse 16 auf. Die Anschlussbuchsen 16
und Speichereinrichtungen 14 sind ebenfalls mit dem Feldbus 12 verbunden. In den Anschlussbuchsen
16 ist ebenfalls eine nicht dargestellte Spannungsversorgung integriert.
[0026] Das Kommunikationsgerät 4, welches in Draufsicht dargestellt ist, weist an seiner
Oberseite Tasten 18 auf, welche der Bedienung des Kommunikationsgerätes 4 bzw. der
Steuerung 6 der Automatisierungsanlage 2 dienen. Weiterhin ist am Kommunikationsgerät
4 eine Anzeige 20 vorhanden, auf der Prozessdaten der Automatisierungsanlage 2 und
Bedienhinweise des Kommunikationsgerätes 4 dargestellt werden. Am Kommunikationsgerät
4 ist eine Anschlussleitung 22 mit einem Anschlussstecker 24 angebracht, der in die
Anschlussbuchsen 16 einsteckbar ist.
[0027] In Fig. 1 ist das Kommunikationsgerät an der Automatisierungsanlage 2 über den Anschluss
10a angeschlossen (durchgezogene Linie). Mit Hilfe des Kommunikationsgerätes 4 kann
so ein nicht dargestellter Bediener die Automatisierungsanlage 2 bedienen und beobachten,
befindet sich also mit dieser in sogenannter Prozesskopplung. Eine alternative Anschlussmöglichkeit
der Anschlussleitung 22 am Anschluss 10b ist durch die gestrichelte Linie dargestellt,
es handelt sich also in beiden Fällen um die selbe Anschlussleitung 22.
[0028] Während des normalen Produktionsbetriebs der Automatisierungsanlage 2 ist an keinem
der Anschlüsse 10a-c ein Kommunikationsgerät 4 angeschlossen. Der Anschluss erfolgt
erst, wenn die Automatisierungsanlage 2 z.B. zu Wartungszwecken bedient oder beobachtet
werden soll.
[0029] Wie in Fig. 1 mit Hilfe der durchgezogenen Linie dargestellt, wird hierbei der Anschlussstecker
24 in die Anschlussbuchse 16 des Anschlusses 10a eingesteckt. Durch die nicht dargestellte
Spannungsversorgung in der Anschlussbuchse 16 erfolgt die Energieversorgung des Kommunikationsgerätes
4 über die Anschlussleitung 22. Nach Anlegen der Betriebsspannung am Kommunikationsgerät
4 geht dieses in einen Initialisierungsbetrieb über, d.h. die Elektronik im Kommunikationsgerät
4 läuft an und startet dessen Betriebssoftware.
[0030] Ist die Betriebssoftware im Kommunikationsgerät 4 bereit, so wird über die Anschlussleitung
22 eine Verbindung vom Kommunikationsgerät 4 zum Feldbus 12 hergestellt. Da sich das
Kommunikationsgerät 4 immer noch im Initialisierungsbetrieb befindet, wird nun die
in der Speichereinrichtung 14 gespeicherte Kennung über den Feldbus 12 und die Anschlussleitung
22 zum Kommunikationsgerät 4 übertragen. In Fig. 1 ist dies die Kennung "01". Die
Kommunikation während des gesamten Initialisierungsbetriebes erfolgt entlang der Kommunikationstrecke
26, die in Fig. 1 durch einen Doppelpfeil dargestellt ist, der zwischen der Speichereinrichtung
14 und dem Kommunikationsgerät 4 verläuft.
[0031] Die übertragene Kennung "01" wird nun vom Programm im Kommunikationsgerät 4 ausgewertet,
woraufhin das Kommunikationsgerät 4 erkennt, dass es am Anschluss 10a angeschlossen
ist. Diese Information kann nun entweder an der Anzeige 20 angezeigt werden oder es
kann eine von mehreren möglichen Normalbetriebsarten, nämlich die der Kennung "01"
entsprechende ausgewählt werden.
[0032] Nach Beendigung des Initialisierungsbetriebes schaltet das Kommunikationsgerät 4
in die ausgewählte Normalbetriebsart. Da die Normalbetriebsart im vorliegenden Fall
gemäß der Kennung "01" ausgewählt wurde, werden in dieser Betriebsart z.B. nur Daten
aus dem Maschinenteil 30 der Automatisierungsanlage 2 dargestellt, welchen der das
Kommunikationsgerät 4 tragende Bediener von einem Standort am Anschluss 10a aus sehen
kann.
[0033] In der Normalbetriebsart erfolgt eine Kommunikation zwischen Kommunikationsgerät
4 und der Automatisierungsanlage 2 über den durch einen Doppelpfeil dargestellten
Kommunikationsweg 28. Über die Anschlussleitung 22, den Anschluss 10a, den Feldbus
12 , die Steuerung 8 hat das Kommunikationsgerät 4 hierbei Zugriff auf die Maschine
6, um deren Anlagenparameter zu bedienen und zu beobachten.
[0034] Ist die Maschine 6 sehr groß, so ist vom Anschluss 10a aus z.B. nur der Maschinenteil
30 der Maschine 6 sichtbar. Um den Maschinenteil 32 der Maschine einsehen zu können
muss sich der Anlagenbediener beispielsweise zum Anschluss 10b begeben, von wo aus
dieser Maschinenteil 32 sichtbar ist. Das Kommunikationsgerät 4 tragend, entfernt
der Bediener den Anschlussstecker 24 von der Anschlussbuchse 16 des Anschlusses 10a,
bewegt sich zum Anschluss 10b und führt dort den Anschlussstecker 24 in die Anschlussbuchse
16 des Anschlusses 10b ein. In Fig. 1 ist dieser Fall gestrichelt dargestellt.
[0035] Mit dem Anschluss des Kommunikationsgerätes 4 am Anschluss 10b wiederholt sich der
bezüglich des Anschlusses 10a beschriebene Vorgang. Während des Initialisierungsbetriebes
wird nun allerdings über den Kommunikationsweg 34 die Kennung "02" zum Kommunikationsgerät
4 übertragen. Auf der Anzeige 20 wird dies angezeigt und entsprechend im Kommunikationsgerät
4 eine andere Normalbetriebsart, nämlich die der Kennung "02" zugeordnete ausgewählt,
in welche das Kommunikationsgerät 4 anschließend wechselt. In der Normalbetriebsart
"02" werden dem Bediener auf der Anzeige 20 nur entsprechende Maschinenparameter des
Maschinenteils 32 angezeigt, und über die Tasten 18 kann er nur Einfluss auf Parameter
des Maschinenteils 32 nehmen. Die Kommunikation zwischen Kommunikationsgerät 4 und
Anlage 2 erfolgt in diesem Fall über die Kommunikationsstrecke 36.
[0036] Zum Bedienen und Beobachten des wiederum weiter entfernten Maschinenteils 38 der
Maschine 6 kann der Bediener das Kommunikationsgerät 4 in oben beschriebener Weise
am Anschluss 10c anschließen, woraufhin die Kennung "03" aus der Speichereinrichtung
14 während des Initialisierungsbetriebes zum Kommunikationsgerät 4 übertragen würde.
1. Verfahren zur Kommunikation mit einer Anlage (2), insbesondere zum Bedienen und Beobachten
einer Automatisierungsanlage in der industriellen Fertigung, mit folgenden Schritten:
- ein Kommunikationsgerät (4) wird zum Datenaustausch mit der Anlage (2) an einem
fest an der Anlage (2) angebrachten Anschluss (10a-c) angeschlossen,
- das Kommunikationsgerät (4) durchläuft einen Initialisierungsbetrieb, bei dem eine
den Anschluss (10a-c) eindeutig kennzeichnende Kennung vom Anschluss (10a-c) zum Kommunikationsgerät
(4) übertragen wird,
- das Kommunikationsgerät (4) wechselt in eine Normalbetriebsart zur Prozesskopplung
mit der Anlage (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem mehrere Anschlüsse (10a-c) an der Anlage (2) vorhanden
sind, und von jedem Anschluss (10a-c) während des Initialisierungsbetriebs eine andere
Kennung an das Kommunikationsgerät (4) übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem mehrere Normalbetriebsarten im Kommunikationsgerät
(4) vorgesehen sind und abhängig von der während des Initialisierungsbetriebs übertragenen
Kennung eine Normalbetriebsart ausgewählt wird, und das Kommunikationsgerät (4) in
diese Normalbetriebsart wechselt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem in der Normalbetriebsart
die Daten zwischen Anlage (2) und Kommunikationsgerät (4) über ein Datenprotokoll
ausgetauscht werden und im Initialisierungsbetrieb die Übertragung der Kennung mit
demselben Datenprotokoll erfolgt.
5. Einrichtung zur Kommunikation mit einer Anlage (2), insbesondere zum Bedienen und
Beobachten einer Automatisierungsanlage in der industriellen Fertigung, wobei die
Anlage (2) einen Anschluss (10a-c) für ein, in einem Initialisierungsbetrieb oder
Normalbetrieb betreibbaren Kommunikationsgerät (4) zum Datenaustausch mit der Anlage
(2) aufweist, dem eine Speichereinrichtung (14) zugeordnet ist, in der eine Kennung
gespeichert ist, die den Anschluss (10a-c) eindeutig kennzeichnet und während des
Initialisierungsbetriebs an das Kommunikationsgerät (4) übertragbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, bei der die Speichereinrichtung (14) im Anschluss (10a-c)
integriert ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, bei der die Anlage (2) mehrere Anschlüsse (10a-c)
aufweist, und jedem Anschluss (10a-c) eine andere Kennung zugeordnet ist, die während
des Initialisierungsbetriebs von diesem Anschluss (10a-c) an das Kommunikationsgerät
(4) übertragbar ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei der im Kommunikationsgerät (4) mehrere
Normalbetriebsarten vorgesehen sind und in der Anlage (2) mehrere Kennungen gespeichert
sind und jeder Kennung eine Normalbetriebsart zugeordnet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei der das Kommunikationsgerät (4)
am Anschluss (10a-c) über eine Datenleitung (22) anschließbar ist, und über die Datenleitung
(22) sowohl die Kommunikationsdaten von und zu der Anlage (2) sowie die Kennung übertragbar
ist.