[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gießharz-Transformator nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE 198 09 572 C2 ist ein Gießharz-Transformator mit einer Unterspannungswicklung
und mit einer diese koaxial umgebenden Oberspannungswicklung mit einem axialen Kühlkanal
zwischen zwei Wicklungsteilen bekannt. Die beiden Wicklungsteile sind einander parallel
geschaltet und bestehen jeweils aus zwei axialen Teilwicklungen, die jeweils mehrere
Spulen enthalten. Jeder Wicklungsteil besteht aus einer radial inneren Teilwicklung
und einer radial äußeren Teilwicklung, die axial hintereinander angeordnet und elektrisch
in Reihe geschaltet sind. Da die genaue Einstellung der Oberspannung nur über Wicklungsanzapfungen
an den radial äußeren Teilwicklungen erfolgen kann, findet diese Spannungseinstellung
an den beiden Wicklungsteilen bei unterschiedlichen Spannungswerten statt. Daher muss
sie für diese getrennt durchgeführt werden, so dass für jeden Wicklungsteil ein eigener
Stufenschalter erforderlich ist.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Gießharz-Transformator
mit mindestens einer Unterspannungswicklung und mit mindestens einer diese koaxial
umgebenden Oberspannungswicklung mit zwei Wicklungsteilen, welche zueinander parallel
geschaltet sind und jeweils mehrere Anzapfungen für eine gewünschte Einstellung der
Oberspannung aufweisen, zu schaffen, bei dem der Aufwand für die Spannungseinstellung
verringert werden kann, so dass eine kostengünstigere Herstellung möglich ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Gießharz-Transformator mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Transformators ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Dadurch, dass jeweils eine Anzapfung der beiden Wicklungsteile auf gleichem Potential
liegen und die jeweils auf gleichem Potential liegenden Anzapfungen der beiden Wicklungsteile
mit einem gemeinsamen Anschluss eines zur Spannungseinstellung verstellbaren Stufenschalters
verbunden sind, wird für die Oberspannungswicklung nur ein Stufenschalter benötigt,
so dass der Herstellungsaufwand für den Transformator verringert werden kann.
[0006] Vorzugsweise sind die mit den Anzapfungen versehenen Bereiche der beiden Wicklungsteile
durch jeweils eine Teilwicklung mit jeweils einer Anzahl von Spulen gebildet und diese
Teilwicklungen koaxial zu den nicht mit den Anzapfungen versehenen Bereichen der beiden
Wicklungsteile sowie in axialer Richtung hintereinander angeordnet. Hierdurch sind
die Anzapfungen leicht zugänglich, so dass die entsprechenden Verbindungen zu dem
Stufenschalter problemlos hergestellt werden können.
[0007] Zweckmäßig ist zwischen den nicht mit Anzapfungen versehenen Bereichen und den mit
Anzapfungen versehenen Bereichen der beiden Wicklungsteile ein axialer Kühlkanal gebildet.
Dies führt zu einer verbesserten Kühlwirkung des Transformators.
[0008] Um eine möglichst weitgehende Potentialgleichheit der einander zugeordneten Anzapfungen
zu erhalten, sind vorteilhaft die die mit den Anzapfungen versehenen Bereiche der
beiden Wicklungsteile bildenden Teilwicklungen an ihren jeweils beiden Enden elektrisch
miteinander verbunden. Eine besonders einfache Struktur erhält man, wenn einerseits
die einander zugewandten Enden und andererseits die einander abgewandten Enden der
in axialer Richtung hintereinander angeordneten Teilwicklungen der mit den Anzapfungen
versehenen Bereiche der beiden Wicklungsteile jeweils auf gleichem Potential liegen.
Dies wird durch einander nicht behindernde bügelförmige Leiter erreicht.
[0009] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen senkrechten Schnitt durch die auf einem Kern eines Transformators angeordneten
Wicklungen auf der Anschlussseite, und
- Fig. 2
- das Schaltbild der Oberspannungswicklung der Wicklungsanordnung nach Fig. 1.
[0010] Fig. 1 zeigt den in axialer Richtung verlaufenden rechten Außenrand 1 eines Kerns
eines beispielsweise mit drei Kernschenkeln versehenen Gießharz-Transformators. Die
Kerne sind jeweils mit dergleichen Wicklungsanordnung bestückt. Koaxial um den Kern
herumgeführt sind auf der radial inneren Seite eine Unterspannungswicklung und auf
der radial äußeren Seite eine Oberspannungswicklung. Die Unterspannungswicklung und
die Oberspannungswicklung sind in radialer Richtung im Abstand voneinander angeordnet
und bilden somit einen axialen Kühlkanal 2.
[0011] Die Unterspannungswicklung besteht aus zwei sich in axialer Richtung erstreckenden,
elektrisch parallel geschalteten Wicklungsteilen, die jeweils aus zwei in axialer
Richtung hintereinander liegenden Teilwicklungen 3.1, 3.2 bzw. 4.1, 4.2 gebildet sind.
Dabei sind die Teilwicklung 3.1 des ersten Wicklungsteils räumlich innerhalb der Teilwicklung
4.1 des zweiten Wicklungsteils und die Teilwicklung 3.2 des ersten Wicklungsteils
räumlich außerhalb der Teilwicklung 4.2 des zweiten Wicklungsteils angeordnet.
[0012] Die Oberspannungswicklung weist ebenfalls zwei sich in axialer Richtung erstreckende,
elektrisch parallel geschaltete Wicklungsteile auf, die jeweils zwei in axialer Richtung
hintereinander liegende Teilwicklungen 5.1, 5.2 bzw. 6.1, 6.2 enthalten. Deren räumliche
Zuordnung ist wie bei der Unterspannungswicklung derart, dass die beiden Teilwicklungen
5.1 und 5.2 bzw. 6.1 und 6.2 eines Wicklungsteils axial hintereinander liegen und
dass die Teilwicklung 5.1 des ersten Wicklungsteils konzentrisch von der Teilwicklung
6.1 des zweiten Wicklungsteils sowie die Teilwicklung 6.2 des zweiten Wicklungsteils
konzentrisch von der Teilwicklung 5.2 des ersten Wicklungsteils umgeben sind.
[0013] Darüber hinaus enthalten die Wicklungsteile der Oberspannungswicklung zusätzlich
jeweils eine dritte Teilwicklung 5.3 bzw. 6.3. Diese Teilwicklungen 5.3 und 6.3 sind
einerseits mit den anderen Teilwicklungen 5.1 und 5.2 bzw. 6.1 und 6.2 ihres Wicklungsteils
in Reihe geschaltet, andererseits aber an ihren jeweiligen beiden Enden durch Leiter
7 und 8 direkt miteinander verbunden, so dass sie unmittelbar zueinander parallel
geschaltet sind. Die Anschlüsse 9 und 10 der Oberspannungswicklung sind einerseits
mit einem die oberen Enden der Teilwicklungen 5.1 und 6.1 verbindenden Leiter 11 und
andererseits mit dem Leiter 8 verbunden.
[0014] Die Teilwicklungen 5.3 und 6.3 bestehen jeweils, wie Fig. 1 zeigt, aus mehreren,
im dargestellten Beispiel zehn, hintereinander geschalteten Spulen 12. Jede Spule
12 ist gemäß Fig. 2 mit einer Anzapfung 13 versehen; jedoch können die Spulen 12 jeweils
auch mehrere Anzapfungen 13 aufweisen. Die Anzapfungen 13 sind gegenüber den in Fig.
1 gezeigten Zuleitungen zu den Teilwicklungen 5.3 und 6.3 in deren Umfangsrichtung
um 180° versetzt und daher in Fig. 1 nicht dargestellt.
[0015] Die Teilwicklungen 5.3 und 6.3 sind einander gleich ausgebildet, so dass jeder Spule
12 bzw. Anzapfung 13 der Teilwicklung 5.3 eine Spule 12 bzw. Anzapfung 13 der Teilwicklung
6.3 entspricht, die auf gleichem Potential liegt. Die Anzapfungen 13 sind mit Anschlüssen
einer Schaltleiste 14 verbunden. Diese enthält interne Verbindungsleitungen 15 derart,
dass die beiden jeweils auf gleichem Potential liegenden Anzapfungen 13 der Teilwicklungen
5.3 und 6.3 miteinander verbunden werden. Jede mit zwei auf gleichem Potential liegenden
Anzapfungen 13 verbundene Verbindungsleitung 15 ist zu einem äußeren Anschluss der
Schaltleiste 14 geführt, der wiederum mit einem Anschluss eines Stufenschalters 16
in Verbindung steht. Durch entsprechende Einstellung nur des einen Stufenschalters
16 wird somit bewirkt, dass in beiden Teilwicklungen 5.3 und 6.3 gleichzeitig einander
entsprechende Spulen oder Spulenteile überbrückt werden, wodurch in den Teilwicklungen
5.3 und 6.3 jeweils der gleiche Teilwert der Oberspannung gebildet wird, um diese
auf einen gewünschten Wert einzustellen.
[0016] Wie in Fig. 1 illustriert ist, sind die Teilwicklungen 5.3 und 6.3 ebenfalls konzentrisch
zum Kern und die Teilwicklungen 6.1 und 5.2 umgebend angeordnet, wobei sie in axialer
Richtung hintereinander liegen. Die beiden Leiter 7 und 8 verbinden jeweils die einander
abgewandten und die einander zugewandten Enden der Teilwicklungen 5.3 und 6.3 über
Anschlussstützer 17, 18, 19 und 20. Ein Hilfsstützer 21 dient zum Fixieren eines Leiters
22 zwischen dem Anschluss 9 und dem Leiter 11.
[0017] Zwischen den Teilwicklungen 6.1 und 5.2 einerseits und den Teilwicklungen 5.3 und
6.3 andererseits besteht ein radialer Abstand, um einen zweiten Kühlkanal 23 zu bilden.
1. Gießharz-Transformator mit mindestens einer Unterspannungswicklung und mit mindest
einer diese koaxial umgebenden Oberspannungswicklung mit zwei Wicklungsteilen, welche
zueinander parallel geschaltet sind und jeweils mehrere Anzapfungen für eine gewünschte
Einstellung der Oberspannung aufweisen,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils eine Anzapfung (13) der beiden Wicklungsteile auf gleichem Potential liegen
und die jeweils auf gleichem Potential liegenden Anzapfungen (13) der beiden Wicklungsteile
mit einem gemeinsamen Anschluss eines zur Spannungseinstellung verstellbaren Stufenschalters
(16) verbunden sind.
2. Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den Anzapfungen (13) versehenen Bereiche der beiden Wicklungen durch jeweils
eine Teilwicklung (5.3, 6.3) mit jeweils einer Anzahl von Spulen (12) gebildet sind
und diese Teilwicklungen (5.3, 6.3) koaxial zu den nicht mit den Anzapfungen (13)
versehenen Bereichen der beiden Wicklungsteile sowie in axialer Richtung hintereinander
angeordnet sind.
3. Transformator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Spule (12) mindestens eine Anzapfung (13) zugeordnet ist.
4. Transformator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den nicht mit Anzapfungen (13) versehenen Bereichen und den mit Anzapfungen
(13) versehenen Bereichen der beiden Wicklungsteile ein axialer Kühlkanal (23) gebildet
ist.
5. Transformator nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mit den Anzapfungen (13) versehenen Bereiche die nicht mit den Anzapfungen versehenen
Bereiche der beiden Wicklungsteile koaxial umgeben.
6. Transformator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die die mit den Anzapfungen (13) versehenen Bereiche der beiden Wicklungsteile bildenden
Teilwicklungen (5.3, 6.3) an ihren jeweils beiden Enden elektrisch parallel verbunden
sind.
7. Transformator nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugewandten Enden der in axialer Richtung hintereinander angeordneten
Teilwicklungen (5.3, 6.3) der mit den Anzapfungen (13) versehenen Bereiche der beiden
Wicklungsteile auf gleichem Potential liegen.
8. Transformator nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die einander abgewandten Enden der in axialer Richtung hintereinander angeordneten
Teilwicklungen (5.3, 6.3) der mit den Anzapfungen (13) versehenen Bereiche der beiden
Wicklungsteile auf gleichem Potential liegen.
9. Transformator nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schaltleiste (14) zum jeweiligen Verbinden der auf gleichem Potential liegenden
Anzapfungen (13) der beiden Wicklungsteile miteinander und mit einem zugeordneten
Anschluss des Stufenschalters (16) vorgesehen ist.
10. Transformator nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht mit den Anzapfungen (13) versehenen Bereiche der beiden Wicklungsteile
jeweils in mindestens zwei axiale Teilwicklungen (5.1, 5.2; 6.1, 6.2) unterteilt sind.
11. Transformator nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die axialen Teilwicklungen (5.1, 5.2; 6.1, 6.2) der nicht mit den Anzapfungen (13)
versehenen Bereiche der beiden Wicklungsteile abwechselnd auf der radial inneren und
der radial äußeren Seite der Oberspannungswicklung angeordnet sind.