[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Installationsgerät nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Derartige Installationsgeräte, die häufig Schaltgeräte sind, besitzen normalerweise
eine Frontwand, aus der der Betätigungsschaltknebel herausragt, und eine Befestigungswand,
ggf. mit einer Ausnehmung, in die eine feststehende und eine bewegliche Nase hineingreifen,
so dass das Installationsschaltgerät auf einer Hutprofiltragschiene aufschnappbar
ist. Sie besitzen darüber hinaus auch Schmalseitenwände, die Öffnungen aufweisen,
durch die hindurch elektrische Anschlussleiter in Form von Drahtleitern oder Stromsammelschienen-Anschlussfahnen
zu Anschlussklemmen einführbar sind. Dass insbesondere Leitungsschutzschalter darüber
hinaus ein Schaltwerk, einen elektromagnetischen und einen thermischen Auslöser sowie
ein Lichtbogenlöschblechpaket zur Lichtbogenlöschung aufweisen, ist hier von untergeordneter
Bedeutung, ebenso dass viele der elektrischen Installationsschaltgeräte eine vordere
und zwei hintere Frontwände sowie zwei vordere Schmalseitenwände und hintere Schmalseitenwände
aufweisen, wobei die vorderen Schmalseitenwände die vordere Frontwand mit den hinteren
Frontwänden verbinden.
[0003] Bei einem bekannten Schaltgerät sind an den hinteren Schmalseitenwänden je zwei Ausnehmungen
vorgesehen, wobei durch die hintere Ausnehmung insbesondere Anschlussfahnen einer
Sammelschiene anschließbar sind, wogegen durch die vordere Ausnehmung Drahtleiter,
Litzenleiter oder der gleichen zur Klemme hin einführbar sind. Bei diesen ist ein
Berührungsschutz IPXXB nach EN 60529 nicht realisiert. Bei manchen Schaltgeräten,
die im Markt erhältlich sind, wird dieser Berührungsschutz durch zusätzliche Teile
erreicht.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Berührungsschutz gemäß IPXXB nach EN 60529 ohne
zusätzliche Bauteile zu erreichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0006] Die Erfindung ist also dadurch gekennzeichnet, dass diese Ausnehmung wenigstens an
ihren beiden parallel zur Längserstreckung der Schmalseitenwand liegenden Kanten Begrenzungsleisten
aufweist, die senkrecht zur Schmalseitenwand vorspringen, wobei die Höhe der Leisten,
gemessen von der Schmalseitenwand in senkrecht dazu verlaufender Richtung, so bemessen
ist, das eine Berührung stromführender Teile durch die Ausnehmung hindurch vermieden
ist.
[0007] Wenn eine vordere und hintere Ausnehmung vorhanden ist, dann befinden sich die Leisten
erfindungsgemäß an der hinteren Ausnehmung.
[0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die vordere Ausnehmung tunnelförmig
ausgebildet, wobei durch diese Tunnelform die Größe der Ausnehmung verkleinert wird.
[0009] Wenn das Gehäuse aus zwei Schalenhälften zusammen gesetzt ist, dann ist eine weitere
vorteilhafte Ausführung dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Ausnehmung sich gegenüber
liegende, parallel zur Längserstreckung der Schmalseitenwand verlaufende gerade Begrenzungskanten
aufweist, die frontseitig mit einer kreisbogenförmigen Begrenzungskante miteinander
verbunden sind.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und weitere Verbesserungen der Erfindung sind
den weiteren Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung, weitere Ausgestaltungen und Verbesserungen sowie weitere Vorteile
näher erläutert und beschrieben werden.
[0012] Es zeigt:
- Die einzige Fig.
- eine perspektivische Ansicht auf einen erfindungsgemäß ausgebildeten Leitungsschutzschalter.
[0013] Die einzige Figur zeigt also einen Leitungsschutzschalter 10 mit einer vorderen Frontwand
11, zwei hinteren Frontwänden 12, 13, zwei vorderen Schmalseitenwänden 14, 15 sowie
zwei hinteren Schmalseitenwänden 16, 17.
[0014] Der vorderen Frontwand 11 bzw. den hinteren Frontwänden 12 und 13 entgegengesetzt
liegt die sogenannte Befestigungsseite 18, in der eine Ausnehmung 19 vorhanden ist,
an der eine feststehende Nase 20 angebracht ist; eine bewegliche Nase wird mittels
eines Schiebers erzeugt, der in eine T-förmige Ausführung 21 eingeführt werden kann,
hier aber nicht dargestellt ist; der Leitungsschutzschalter 10 wird mit der Nase 20
hinter eine Kante einer Hutprofiltragschiene eingehängt und durch Verschwenken gelangt
die bewegliche Nase hinter die andere Kante der Hutprofiltragschiene. Zu ergänzen
ist, dass das Gehäuse des Leitungsschutzschalters durch zwei Gehäusehalbschalen (Schalenhälften)
22 und 23 gebildet ist, die mit ihren freien Stirnkanten gegen einander gelegt sind,
so dass sich hierbei eine Trennfuge 24 ergibt. Die Art und Weise, wie der Schalter
auf der Hutprofilschiene aufgeschnappt wird, ist allgemein bekannt und für die Erfindung
nicht von Bedeutung.
[0015] Unterhalb der hinteren Frontwände 12, 13 und hinter den Schmalseitenwänden 16, 17
befinden sich Anschlussklemmen 25, die durch in den hinteren Frontwänden 12, 13 befindliche
Durchbrüche 26 für ein Betätigungswerkzeug zugänglich sind; die Anschlussklemme 25
unterhalb der hinteren Frontwand 13 sowie das dort befindliche Durchgangsloch für
ein Betätigungswerkzeug sind in der perspektivischen Darstellung nicht zu sehen, da
verdeckt.
[0016] Die Anschlussklemme 25, die als handelsübliche Anschlussklemme ausgebildet ist und
z.B. bei dem Schaltgerät S2 der Firma ABB Stotz Kontakt GmbH, Heidelberg, Verwendung
findet, besitzt einen vorderen Klemmraum und einen hinteren Klemmraum; auf diese Klemmräume
wird hier ebenfalls nicht eingegangen, weil sie nicht Gegenstand der Erfindung sind.
In der hinteren Schmalseitenwand 16 (ebenso wie in der hinteren Schmalseitenwand 17)
befindet sich eine vordere Ausnehmung 27, durch die hindurch elektrische Anschlussleiter
dem vorderen Klemmraum der Anschlussklemme 25 zugeführt werden können. Weiterhin befindet
sich in der Schmalseitenwand 16 eine hintere Ausnehmung 28, durch die elektrische
Anschlussleiter, beispielsweise Anschlussfahnen von Sammelschienenleitern, dem hinteren
Klemmraum zugeführt werden können. Beide Ausnehmungen sind von zwei aufeinander zuweisenden
Nasen 29 und 30 voneinander getrennt, wobei diese Nasen von jeder Schalenhälfte 22,
23 aus auf einander zu vorspringen und ihre Stirnkanten 31 und 32 in einem bestimmten
Abstand zueinander enden, wobei es denkbar ist, dass sich die Nasen 29, 30 mit ihren
Stirnkanten 31 und 32 berühren.
[0017] Die vordere Ausnehmung 27 ist etwa tunnelförmig und besitzt zwei sich gegenüberliegende
Begrenzungskanten 33 und 34, die parallel zueinander und parallel zu der Längserstreckung
der Schmalseitenwand 16 oder auch parallel zur Trennfuge 24 verlaufen; in ihrem vorderen
Bereich sind sie über eine etwa kreisbogenförmige Begrenzungskante 35 miteinander
verbunden; auch der Übergang der seitlichen Begrenzungskanten 33 und 34 zu den Nasen
29 und 30 erfolgt über eine Abrundung 36, 37.
[0018] Durch diese Tunnelform wird ein gegenüber einer rechteckförmigen Ausnehmung verringerter
lichter Querschnitt der Ausnehmung 27 erzeugt, wobei hierzu die kreisbogenförmige
Begrenzungskante 35 beiträgt, und der Berührungsschutz IPXXB nach EN 60529 für diese
Ausnehmung 27 erreicht. Danach kann ein Prüffinger, der bestimmte Abmessungen hat,
nicht bis hin zu der Anschlussklemme bzw. zu stromführenden Teilen eingeführt werden.
[0019] Die hintere Ausnehmung 28 ist rechteckig ausgebildet, wobei sie parallel zur Längserstreckung
der Schmalseitenwand 16 bzw. zur Trennfuge 24 verlaufende Begrenzungskanten 39 und
40 aufweist. An diese anschließend bzw. diese mitbildend und mitbegrenzend sind an
der hinteren Schmalseitenwand 16 vorspringende Leisten 41 und 42 angeformt; diese
Leisten sind hier als nicht über die gesamte Länge der Begrenzungskanten 39 und 40
verlaufend eingezeichnet; selbstverständlich könnten die Leisten auch über die gesamte
Länge verlaufen.
[0020] Die Leisten 41 und 42 verlaufen über jeweils eine in Richtung Befestigungsebene abfallende
Abschrägung 43 und 44 bis in die Ebene der hinteren Schmalseitenwand 16, wobei auf
Grund der die beiden Abschrägungen 43 und 44 verbindenden Schrägfläche 45 auch an
der unteren, senkrecht zu Trennfuge 24 verlaufenden Begrenzungskante der Ausnehmung
25 eine leistenartige Erhöhung vorgesehen ist, die bis hinter oder unter die durch
die hintere Schmalseitenwand gebildete Ebene verläuft.
[0021] Die Leisten 41 und 42 sind so bemessen, dass auch die Anschlussklemme im hinteren
Abschlussbereich, d.h. durch die hintere Ausnehmung 25 hindurch mit einem sogenannten
Normprüffinger nicht berührt werden kann.
[0022] Die Erfindung ist an Hand eines Leistungsschutzschalters beschrieben. Sie ist natürlich
auch bei Fehlerstromschutzschaltern, Motorschutzschaltern, kurz bei allen Installationsgeräten,
an deren Schmalseite wenigstens eine Ausnehmung zum Einführen eines Leiters vorhanden
ist, anwendbar.
[0023] Insbesondere bei Leitungs- oder Fehlerstromschutzschaltern sind je eine vordere und
hintere Ausnehmung vorgesehen.
[0024] Die Erfindung ist, was die Form der vorderen und/oder hinteren Ausnehmung und die
Leisten betrifft, auch bei solchen Gehäusen anwendbar, die eine Schale aufweisen,
die mit einem Deckel verschlossen ist. Dann befindet sich die Ausnehmung in der Schalenrandwandung
der Schale.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 10
- Leitungsschutzschalter
- 11
- vordere Frontwand
- 12, 13
- hintere Frontwände
- 14, 15
- vordere Schmalseitenwände
- 16, 17
- hintere Schmalseitenwände
- 18
- Befestigungswand
- 19, 27, 28
- Ausnehmung
- 20, 29, 30
- Nase
- 21
- Ausführung
- 22, 23
- Gehäusehalbschale
- 24
- Trennfuge
- 25
- Anschlussklemme
- 26
- Durchbrüche
- 31, 32
- Stirnkanten
- 33, 34, 35, 38, 39, 40
- Begrenzungskanten
- 36, 37
- Abrundung
- 41, 42
- Begrenzungsleisten
- 43, 44
- Abschrägungen
- 45
- Schrägfläche
1. Elektrisches Installationsgerät, z.B. Leitungsschutzschalter, Fehlerstromschutzschalter
usw., mit einem Gehäuse aus isolierendem Material, das in Schalenbauweise hergestellt
ist, und eine vordere Frontwand (11), eine Befestigungswand (18) und Schmalseitenwände
(14, 15; 16, 17) aufweist, mit Anschlussklemmen, mit wenigstens einer Ausnehmung in
je einer Schmalseitenwand, durch die hindurch Stromzu- und Abführleiter zu den dahinter
befindlichen Anschlussklemmen einführbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass diese Ausnehmung (25) wenigstens an ihren beiden parallel zur Längserstreckung der
Schmalseitenwand liegenden Kante (39, 40) Begrenzungsleisten (41, 42) aufweist, die
senkrecht zur Schmalseitenwand vorspringen, wobei die Höhe der Leisten (41, 42), gemessen
von der Schmalseitenwand in senkrecht dazu verlaufender Richtung, so bemessen ist,
dass eine Berührung stromführender Teile durch die Ausnehmung hindurch vermieden ist.
2. Elektrisches Installationsgerät, mit einer bezüglich der Befestigungsebene des Installationsgerätes
vorderen und hinteren Ausnehmung (27, 28), dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (41, 42) an der hinteren Ausnehmung (28) angeordnet sind.
3. Elektrisches Installationsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Frontwand (11; 12, 13) hin gelegene vordere Ausnehmung (27) tunnelförmig
ausgebildet ist, wobei der Tunnelbogen (35) konvex zur Frontwand (11; 12, 13) hin
ausgerichtet ist, und wobei die lichte Kontur der vorderen Ausnehmung (27) so bemessen
ist, dass eine Berührung stromführender Teil durch sie hindurch vermieden ist.
4. Elektrisches Installationsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Ausnehmung (27) sich gegenüber liegende, parallel zur Längserstreckung
der Schmalseitenwand (16) verlaufende gerade Begrenzungskanten (33, 34) aufweist,
die frontseitig mit einer kreisbogenförmigen Begrenzungskante (35) miteinander verbunden
sind.
5. Elektrisches Installationsgerät nach einem der vorigen Ansprüche, wobei das Gehäuse
aus zwei gegeneinander gelegten Gehäusehalbschalen (22, 23) zusammen gesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Ausnehmungen (27, 28) senkrecht zur jeweiligen Kante der Gehäusehalbschalen
(22, 23) Nasen (29, 30) angeformt sind, die auf einander zu vorspringen, deren Stirnkanten
in Abstand zu einander liegen oder sich etwa berühren.