Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung geht aus von einem UV-Strahler mit einem zur Erzeugung von einseitigen
dielektrischen Barriere-Entladungen ausgelegten, im wesentlichen rohrförmigen, beidseitig
gasdicht verschlossenen Entladungsgefäß.
[0002] Unter dem Begriff UV(=
Ultra
violett)-Strahler sind hier Strahler zu verstehen, die im Betrieb elektromagnetische
Strahlung mit kürzeren Wellenlängen als im sichtbare Bereich des Spektrums (ca. 380
bis 770 nm) emittieren, d.h. also Strahlung mit Wellenlängen unterhalb von ca. 380
nm. Insbesondere ist auch Strahlung mit kürzeren Wellenlängen als ca. 200 nm umfasst,
die auch als VUV(=
Vakuum
ultra
violett)-Strahlung bezeichnet wird Damit sind UV-Strahler für Beleuchtungszwecke, wie
z.B. die Allgemeinbeleuchtung, ungeeignet. Zum Einsatz kommen sie vielmehr in der
Prozesstechnik, insbesondere für die Oberflächenreinigung und -aktivierung, Photolytik,
Ozonerzeugung, Trinkwasserreinigung, Metallisierung, und UV-Curing.
[0003] Insbesondere betrifft die Erfindung auch UV-Strahler hoher Leistung, d.h. lange Strahler,
z.B. mit Längen von typischerweise einigen 10 cm bis ca. 2 m oder auch mehr.
[0004] Als besonders effizient haben sich UV-Strahler auf der Basis der dielektrischen Barriere-Entladung
erwiesen, insbesondere dann, wenn sie gemäß dem in der US 5 604 410 beschriebenen
gepulsten Betriebsverfahren betrieben werden.
[0005] Der Begriff "dielektrische Barriere-Entladung" setzt definitionsgemäß mindestens
eine sogenannte dielektrisch behinderte Elektrode voraus. Eine dielektrisch behinderte
Elektrode ist gegenüber dem Innern des Entladungsgefäßes bzw. des Entladungsmediums
mittels eines Dielektrikums getrennt, beispielsweise in dem die Elektrode auf der
Außenseite der typischerweise aus Glas oder einem anderen Dielektrikum bestehenden
Wand des Entladungsgefäßes angeordnet ist. Diese Art von Elektroden wird im Folgenden
verkürzend auch als "Außenelektrode" bezeichnet.
[0006] Die vorliegende Erfindung betrifft einen UV-Strahler, der mindestens eine Außenelektrode
der vorgenannten Art aufweist. Außerdem umfasst der UV-Strahler ein rohrförmiges,
beidseitig verschlossenes Entladungsgefäß, welches ein Entladungsmedium umschließt.
Als Entladungsmedium wird eine ionisierbare Füllung verwendet, die üblicherweise aus
einem Edelgas besteht, beispielsweise Xenon oder einer Gasmischung mit zusätzlichem
Puffergas wie Neon oder Halogenzusätzen, beispielsweise Chlor, Fluor usw.. Innerhalb
des Entladungsgefäß ist mindestens eine Elektrode, im Folgenden verkürzend auch als
"Innenelektrode" bezeichnet, angeordnet. Diese Innenelektrode ist unbehindert, d.h.
in direktem Kontakt mit dem Entladungsmedium. Es handelt sich also um einen UV-Strahler
auf der Basis einer einseitig dielektrisch behinderten Entladung.
[0007] Im Betrieb wird zwischen Innen- und Außenelektrode(n) eine Hochspannung angelegt
und dadurch im Innern des Entladungsgefäßes eine Gasentladung erzeugt. Aufgrund der
hohen Strahlungseffizienz wird vorzugsweise das in der bereits erwähnten US 5 604
410 beschriebene gepulste Betriebsverfahren verwendet, insbesondere unipolare Spannungspulse.
Aus Gründen des Berührungsschutzes wird die Außenelektrode vorzugsweise mit Nullpotential
gegenüber Erde verbunden ("geerdet"). Die Innenelektrode wird mit negativen Spannungspulsen
versorgt, d.h. wirkt während jedes Spannungspulses als Kathode. Für weitere Details
hierzu wird wieder auf die US 5 604 410 verwiesen. Während der Gasentladung werden
im Entladungsmedium sogenannte Excimere gebildet. Excimere sind angeregte Moleküle,
z.B. Xe
2*, XeCl*, die bei der Rückkehr in den in der Regel ungebundenen oder allenfalls schwach
gebundenen Grundzustand elektromagnetische Strahlung emittieren. Im Falle von Xe
2* bzw. XeCl* liegt das Maximum der Molekülbandenstrahlung bei ca. 172 nm respektive
308 nm.
Stand der Technik
[0008] Die Schrift WO 01/35442 zeigt einen UV-Strahler mit rohrförmigem Entladungsgefäß.
Innerhalb des Entladungsgefäßes ist zentrisch axial eine wendelförmige Elektrode angeordnet.
Auf der Außenseite des Entladungsgefäßes befinden sich bezüglich des Umfangs gleichmäßig
verteilt mehrere parallel zur Rohrachse verlaufende streifenförmige Elektroden. Dadurch
strahlt der Strahler im wesentlichen gleichmäßig über den gesamten Umfang, d.h. rotationssymmetrisch,
also ungerichtet ab. Damit plane Flächen effizient bestrahlt werden können, ist der
Einsatz von zusätzlichen Reflektoren notwendig, die möglichst viel Strahlung gleichmäßig
auf die zu bestrahlende Fläche lenken. Um auch Strahler mit Längen von mehr als 20
cm herstellen zu können, ist für die zentrische Innenelektrode eine Halterung, beispielsweise
ein axiales Stützrohr vorgesehen. Bei sehr langen Strahlern, insbesondere länger als
ca. 1 m, gestaltet sich die Herstellung aufgrund der zunehmenden Bruchgefahr des Stützrohres
allerdings immer schwerer. Andererseits muss ein Durchhängen der Innenelektrode vermieden
werden, da dies die Gleichmäßigkeit der Strahlungserzeugung längs des gesamten Strahlers
negativ beeinflussen würde.
Darstellung der Erfindung
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen UV-Strahler mit rohrförmigem
Entladungsgefäß und nichtrotationssymmetrischer Abstrahlcharakteristik anzugeben.
Weitere Aspekte sind die Möglichkeit, Strahler hoher Leistung, d.h. lange Strahler
fertigen zu können sowie eine hohe Strahlungseffizienz zu erzielen.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen UV-Strahler mit einem zur Erzeugung von einseitigen
dielektrischen Barriere-Entladungen ausgelegten im wesentlichen rohrförmigen, beidseitig
gasdicht verschlossenen Entladungsgefäß und jeweils mindestens einer länglichen, parallel
zur Längsachse des Entladungsgefäßes orientierten Innen- und Außenelektrode, dadurch
gekennzeichnet, dass auf der Innenseite einer gedachten ersten Rohrhälfte des rohrförmigen
Teils des Entladungsgefäßes die mindestens eine Innenelektrode und auf der Außenseite
einer dazu entgegengesetzten gedachten zweiten Rohrhälfte die mindestens eine Außenelektrode
angeordnet ist, wobei die beiden entgegengesetzten Rohrhälften durch einen die Längsachse
des rohrförmigen Entladungsgefäßes enthaltenen imaginären Schnitt durch das Entladungsgefäß
definiert sind.
[0011] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
[0012] Mit anderen Worten kann man sich den rohrförmigen Teil des Entladungsgefäßes gedanklich
durch einen imaginären Längsschnitt in zwei gleiche Hälften aufgeteilt vorstellen.
Die mindestens eine Innenelektrode ist auf der Innenseite der ersten gedachten Rohrhälfte
angeordnet. Die mindestens eine Außenelektrode ist auf der Außenseite der zweiten
gedachten Rohrhälfte angeordnet und zwar zumindest im Fall einer Innen- und einer
Außenelektrode im wesentlichen diametral. Auch wenn es in den folgenden Betrachtungen
nicht immer ausdrücklich erwähnt ist, so sei stets darin erinnert, dass die Aufteilung
des Entladungsgefäßes in zwei Rohrhälften nicht real, sondern rein imaginärer Natur
ist und nur dazu dient, die Anordnung der Innen- und Außenelektroden genauer beschreiben
zu können.
[0013] Die im wesentlichen diametrale Anordnung von Innen- bzw. Außenelektrode hat zum einen
den Vorteil der hohen Strahlungseffizienz aufgrund der relativ zum Entladungsgefäßdurchmesser
großen Schlagweite für die Entladung, wie dies die bereits eingangs erwähnte US 5
604 410 lehrt. Zum anderen eröffnet es die Möglichkeit, weg von einer im wesentlichen
rotationssymmetrischen und hin zu einer eher gerichteten Abstrahlcharakteristik zu
kommen.
[0014] Zu diesem Zweck ist auf der Außenseite der zweiten Rohrhälfte des Entladungsgefäßes
im einfachsten Fall eine entweder streifenförmige oder flächige Außenelektrode diametral
zur Innenelektrode angeordnet. Im letzteren Fall erstreckt sich die in Richtung des
Umfangs des rohrförmigen Entladungsgefäßes betrachtete räumliche Ausdehnung der Außenelektrode
ungefähr über die gesamte entsprechende räumliche Ausdehnung der zweiten imaginären
Rohrhälfte des Entladungsgefäßes. Dabei kann die flächige Außenelektrode z.B. durch
eine Beschichtung realisiert sein oder auch durch ein geeignet geformtes Metallteil,
in das die Außenseite der zweiten Rohrhälfte des Entladungsgefäßes gleichsam eingebettet
ist. Die flächige Ausführung der Außenelektrode hat den Vorteil, dass sie gleichzeitig
noch als Reflektor für die UV-Strahlung wirken kann, wodurch die zielgerichtete Abstrahlung
noch weiter verbessert wird. Zu diesem Zweck muss für die Außenelektrode ein Material
mit ausreichenden Reflektionseigenschaften für UV-Strahlung, beispielsweise Aluminium,
gewählt werden.
[0015] Alternativ zur flächigen Außenelektrode können auch mehr als eine, beispielsweise
zwei, drei oder mehr streifenförmige Außenelektroden verwenden werden. Damit lässt
sich die Abstrahlcharakteristik einer flächigen Außenelektrode annähern, ohne deren
unerwünscht hohe kapazitive Last aufgrund der großen Elektrodenfläche in Kauf nehmen
zu müssen. Dabei sind die Elektroden zwar nichtsymmetrisch bezüglich des gesamten
Umfangs des Entladungsgefäßes angeordnet, aber vorzugsweise symmetrisch bezüglich
einer die imaginäre Rohrhälfte schneidenden Ebene, die sich - im Querschnitt betrachtet
- als Mittelsenkrechte des zur gedachten Rohrhälfte korrespondierenden Halbkreises
darstellt. Außerdem hat es sich gezeigt, dass die Strahlungseffizienz mit z.B. zwei
streifenförmigen Außenelektroden höher ist, als mit einer flächigen Außenelektrode,
beispielsweise in Form einer halbseitig verspiegelten Anordnung. Darüber hinaus lässt
sich eine entsprechend höhere Strahlungsleistung erzielen, als mit nur einer streifenförmige
Außenelektrode.
[0016] Aus letzterem Grund kann es auch vorteilhaft sein, mehr als eine Innenelektrode zu
verwenden, die dann ebenfalls symmetrisch bezüglich der die imaginäre Rohrhälfte schneidenden
Ebene, die sich - im Querschnitt betrachtet - als Mittelsenkrechte des zur gedachten
Rohrhälfte korrespondierenden Halbkreises darstellt, angeordnet sind. Falls die zu
den Innenelektroden gehörige Rohrhälfte als Abstrahlfläche genutzt werden soll, d.h.
insbesondere dann, wenn die andere Rohrhälfte großenteils oder gar vollständig mit
einer oder mehreren Außenelektroden bedeckt ist, sind die Innenelektroden vorzugsweise
relativ nahe zur imaginären Schnittebene positioniert, allerdings nur soweit, wie
noch ausreichend Abstand zur nächstgelegenen Außenelektrode verbleibt. Auf diese Weise
wird eine möglichst große elektrodenfrei Abstrahlfläche erzielt. Allerdings kann als
bevorzugte Abstrahlfläche durchaus auch die zu den Außenelektroden gehörige andere
Rohrhälfte in Betracht kommen. Welcher Seite der Vorzug zu geben ist, hängt letztlich
im Einzelfall von der konkreten Anordnung sämtlicher Elektroden ab.
[0017] Anders als bei den Außenelektroden kommen für die Innenelektroden keine streifenförmigen
Elektroden in Betracht, da letztere typischerweise aus Leitsilberbahnen oder ähnlichem
bestehen. Da die Innenelektrode aus Effizienzgründen nicht mit einer zusätzlichen
dielektrischen Schicht bedeckt und damit vom Entladungsmedium getrennt ist (einseitig
dielektrisch behinderte Entladung), würden nämlich während des Lampenbetriebs geringe
Lösungsmittelreste und ähnliche flüchtige Bestandteile einer derartigen Elektrodenbahn
ausgasen, dadurch in das Entladungsmedium gelangen und die Strahlungserzeugung inakzeptabel
verschlechtern. Statt dessen wird für die Innenelektrode ein möglichst reiner Metalldraht
oder ähnliches verwendet.
[0018] Bei langen Strahlern ist es in der Regel erforderlich, die mindestens eine Innenelektrode
auf der Innenseite der ersten Rohrhälfte des Entladungsgefäßes zu befestigen. Dazu
wird bevorzugt eine an der Innenseite der ersten Rohrhälfte befestigte Halterung verwendet.
Die Halterung besteht beispielsweise, je nach Länge des Strahlers aus einem oder mehreren
schmalen Rohrstücken, Halbrohrstücken oder Ringe, durch die die längliche Innenelektrode
hindurchgefädelt ist. Dadurch hat die Innenelektrode an der erwähnten Innenseite des
Entladungsgefäßes auch bei sehr langen Strahlern, z.B. mit mehr als ca. 1 m Länge,
ausreichend Halt ohne signifikant durchzuhängen. Die Innenelektrode ist z.B. als Stab
ausgebildet, der sich besonders einfach durch die "ösenartige" Halterung fädeln lässt.
Alternativ ist die Innenelektrode als Wendel ausgebildet. Diese ist unter Umständen
etwas aufwändiger durch die Halterung durchzufädeln. Allerdings bietet sie den Vorteil,
dass die im gepulsten Betriebsverfahren entstehenden zahlreichen Teilentladungen an
exakt definierten Vorzugsstellen zwischen der Wendel und den üblicherweise streifenförmigen
Außenelektroden und damit sehr gleichförmig verteilt bilden. Für weitere Details hierzu
wird auf die US-A 6 060 828, insbesondere auf die zu den Figuren 5a - 5c gehörigen
Beschreibung verwiesen. Jedenfalls besteht die mindestens eine Innenelektrode aus
Metall, vorzugsweise aus Wolfram oder Molybdän. Dabei kommt auch ein Metalldraht in
Betracht, der mit einem anderen Metall, z.B. mit Platin beschichtet ist. Diese Variante
ist insbesondere für halogenhaltige oder anderweitig korrosive Entladungsmedien geeignet.
Dabei muss die Wendel nicht unbedingt rotationssymmetrisch, d.h. dreidimensional sein.
Vielmehr kann sie auch flach, beispielsweise wie eine Sinuskurve, sein. Die flache
Variante unterstützt sogar noch das Ziel einer gerichteten Abstrahlcharakteristik.
Wichtig ist jedenfalls, dass die Innenelektrode vor dem Einbau in das Entladungsgefäß
sehr sauber ist, da Verunreinigungen die Effizienz der UV-Erzeugung beeinträchtigen.
[0019] Die Halterung besteht aus einem temperaturbeständigen dielektrischen Material, vorzugsweise
Glas, Quarzglas oder Keramik. Bevorzugt ist die Halterung aus dem gleichen Material
wie die Entladungsgefäßwand. Dann lässt sich nämlich die Halterung durch einfaches
Verschmelzen mit des Entladungsgefäßes an der Innenseite befestigen. Alternativ kann
die Halterung auch mittels Glaslot befestigt werden, was aber wegen der vor dem Verschließen
des Entladungsgefäßes auszutreibenden Lösungsmittel der Glaslotpaste problematisch
hinsichtlich Verunreinigung des Entladungsmediums sein kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Im Folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. Die Figuren zeigen:
- Fig. 1a
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen UV-Strahlers mit einer stabförmigen Innen-
und zwei streifenförmigen Außenelektroden,
- Fig. 1b
- ein Querschnitt des UV-Strahlers aus Fig. 1a entlang der Linie AB,
- Fig. 1b
- eine Detailvergrößerung des Bereichs C des in Fig. 1b dargestellten Querschnitts,
- Fig. 2
- ein Querschnitt entsprechend Fig. 1 b durch eine Variante des erfindungsgemäßen UV-Strahlers
mit drei streifenförmigen Außenelektroden,
- Fig. 3
- ein Querschnitt entsprechend Fig. 1b durch eine Variante des erfindungsgemäßen UV-Strahlers
mit vier streifenförmigen Außenelektroden,
- Fig. 4
- ein Querschnitt entsprechend Fig. 1b durch eine Variante des erfindungsgemäßen UV-Strahlers
mit fünf streifenförmigen Außenelektroden und zwei stabförmigen Innenelektroden,
- Fig. 5
- ein Querschnitt entsprechend Fig. 1b durch eine Variante des erfindungsgemäßen UV-Strahlers
mit einer flächigen Außenelektrode und einer stabförmigen Innenelektrode,
- Fig. 6
- eine Detailvergrößerung des Bereichs C entsprechend des in Fig. 1b dargestellten Querschnitts
einer Variante des erfindungsgemäßen UV-Strahlers mit einer veränderten rohrförmigen
Halterung für die Innenelektrode,
- Fig. 7
- eine Detailvergrößerung des Bereichs C entsprechend des in Fig. 1b dargestellten Querschnitts
einer Variante des erfindungsgemäßen UV-Strahlers mit einer halbrohrförmigen Halterung
für die Innenelektrode.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0021] Im Folgenden wird Bezug genommen auf die in den Figuren 1a - 1c schematisch dargestellte
Seitenansicht eines UV-Strahlers 1, die Querschnittdarstellung entlang der Linie AB
bzw. die Detailvergrößerung des Bereichs C. Der UV-Strahler 1 weist ein im wesentlichen
rohrförmiges Entladungsgefäß 2 aus Quarzglas auf, dessen erstes Ende zu einer kuppelartigen
Kappe 3 einschließlich abgeschmolzener Pumpspitze 3a geformt ist und das an seinem
anderen Ende mittels einer Quetschdichtung 4 gasdicht verschlossen ist. Das Entladungsgefäß
2 ist mit Xenon bei einem Druck von 150 mbar gefüllt. Mit einer Länge von ca. 68 cm
bildet der rohrförmige Teil 5 des Entladungsgefäßes den Hauptteil des für eine elektrische
Leistungsaufnahme von ca. 50 W ausgelegten UV-Strahlers 1. Die Gesamtlänge des Entladungsgefäßes
beträgt ca. 72 cm. Der Innen- und der Außendurchmesser des rohrförmigen Teils 5 beträgt
28 mm bzw. 30 mm. In Fig. 1b ist der rohrförmige Teil 5 durch eine gedachte Schnittebene
S, die die Längsachse L enthält, in zwei imaginäre Rohrhälften 5a, 5b aufgeteilt.
Auf der Innenseite der ersten Rohrhälfte 5a ist eine Innenelektrode 6 aus einem 1
mm dicken Molybdän Draht angeordnet, der sich über die gesamte Länge der Rohrhälfte
5a und parallel zur Längsachse des Entladungsgefäßes 2 erstreckt. Mit Hilfe von drei
als Halterung dienenden 8 mm langen Quarzrohrstücken 7 (siehe Fig. 1c) ist die stabförmige
Innenelektrode 6 so an der Innenseite der ersten Rohrhälfte 5a befestigt, dass der
Abstand zur erwähnten gedachten Schnittebene S maximal ist. Die Quarzrohrstücke 7
sind direkt mit der Gefäßwand verschmolzen. Ihr Innendurchmesser ist nur wenig größer
als der Durchmesser der Innenelektrode 6, so dass sich die Innenelektrode 6 zwar noch
durch die bereits an der Innenseite der ersten Rohrhälfte 5a befestigten Quarzrohrstücke
7 hindurch fädeln lässt, aber dennoch zuverlässig fixiert ist. Durch die Quetschdichtung
5 hindurch ist die Innenelektrode 6 gasdicht nach außen geführt. Auf der Außenseite
der zweiten Rohrhälfte 5b sind zwei jeweils 2 mm breite streifenförmige Außenelektroden
8a, 8b aus Silberlot parallel zur Längsachse des Entladungsgefäßes 2 aufgebracht.
Ihr gegenseitiger kürzester Abstand beträgt 27 mm. Bezüglich der gedachten Schnittebene
S sind die beiden Außenelektroden 8a, 8b symmetrisch positioniert derart, dass beide
den gleichen Abstand zu dieser Ebene S haben. Im gepulsten Betrieb bilden sich zwei
aus zahlreichen Teilentladungen bestehende Entladungsebenen aus (nicht dargestellt)
und zwar je eine zwischen der Innenelektrode und jeder der beiden Außenelektroden.
Für weitere Details zu den Teilentladungen wird auf die bereits zitierte US 5 604
410 verwiesen.
[0022] Selbstverständlich ermöglicht die Erfindung auch problemlos längere Strahler als
den in Fig. 1a dargestellten zu bauen, in dem entsprechend mehr als drei Haltepunkte
vorzusehen sind (nicht dargestellt).
[0023] In einer nicht dargestellten Variante besteht die Innenelektrode nicht aus einem
stabförmigen Draht sondern vielmehr aus einer Drahtwendel. Dazu werden erst die Halterungsteile,
z.B. kurze Rohrstücke oder Ringe, mit der Gefäßwand verbunden und anschließend die
Drahtwendel durch die Halterungsteile gefädelt.
[0024] Die Figuren 2 bis 5 zeigen Varianten des erfindungsgemäßen UV-Strahlers, die sich
lediglich durch die jeweilige Elektrodenkonfiguration unterscheiden. Dabei sind gleiche
Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0025] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt entsprechend Fig. 1b durch eine Variante des erfindungsgemäßen
UV-Strahlers mit drei streifenförmigen Außenelektroden 9a - 9c. Aufgrund der längeren
Schlagweite zwischen der Innenelektrode 6 und der mittleren Außenelektrode 9b bildet
sich die mittlere Entladungsebene (nicht dargestellt) erst bei höherer eingekoppelter
elektrischer Leistung aus, als dies für die beiden anderen, d.h. zwischen der Innenelektrode
6 und den beiden "äußeren" Außenelektrode 9a bzw. 9c liegenden Entladungsebenen der
Fall ist.
[0026] Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch eine Variante mit vier streifenförmigen Außenelektroden
10a - 10d.
[0027] Fig. 4 zeigt einen Querschnitt entsprechend Fig. 1b durch eine Variante des erfindungsgemäßen
UV-Strahlers mit fünf streifenförmigen Außenelektroden 11a - 11e und zwei stabförmigen
Innenelektroden 12a, 12b. Beide Innenelektroden 12a, 12b sind für eine erste Polarität
und sämtliche Außenelektroden 11a - 11e sind für eine zweite Polarität der Versorgungsspannung
vorgesehen. Jede der beiden Innenelektroden 12a, 12b ist mit je einem Halbrohrstück
13a, 13b an der Innenseite der zugehörigen Rohrhälfte 5a befestigt. Mit zunehmender
eingekoppelter Leistung bildet sich zunächst jeweils zwischen einer Innenelektrode
12a, 12b und der nächstbenachbarten Außenelektrode 11a, 11e eine Entladungsebene aus
und dann sukzessive jeweils eine weitere zwischen Innenelektrode 12a, 12b und nächster
Außenelektrode 11b, 11d bis schließlich bei ausreichend hoher Leistungseinkopplung
alle Entladungsebenen ausgebildet sind. Die beiden Innenelektroden 13a, 13b sind so
positioniert, dass zwischen ihnen eine relativ große e-lektrodenfreie Abstrahlfläche
ist.
[0028] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt entsprechend Fig. 1b durch eine Variante des erfindungsgemäßen
UV-Strahlers mit einer flächigen Außenelektrode 14 und einer stabförmigen Innenelektrode
6 mit Halterung 7. Die Außenelektrode 14 besteht aus einer die gesamte Außenseite
der zugehörigen Rohrhälfte 5b bedeckenden Aluminiumschicht. Im Betrieb bildet sich
zwischen der Innenelektrode 6 und der gesamten flächigen Außenelektrode 14 eine relativ
diffuse Entladung aus.
[0029] Fig. 6 zeigt eine Detailvergrößerung entsprechend des in Fig. 1b dargestellten Bereichs
C einer Variante des erfindungsgemäßen UV-Strahlers. Hier besteht die Halterung für
die Innenelektrode 6 aus insgesamt drei Rohrstücken 15 (im Querschnitt nur eines sichtbar),
dessen Innendurchmesser deutlich größer ist als Durchmesser der drahtförmigen Innenelektrode
6. Dadurch lässt sich die Innenelektrode 6 einfacher durch die auf der Innenseite
der Rohrhälfte 5a vormontierten Rohrstücke 15 fädeln. Außerdem hat ein größerer Innendurchmesser
den Vorteil, dass sich keine oder zumindest weniger parasitäre Gleitentladungen im
Bereich der Halterungen ausbilden.
[0030] Fig. 7 zeigt eine weitere Variante mit dem gegenüber Fig. 6 einzigen Unterschied,
dass die Halterung für die Innenelektrode 6 als Halbrohrstück 16 ausgebildet ist.
1. UV-Strahler mit einem zur Erzeugung von einseitigen dielektrischen Barriere-Entladungen
ausgelegten im wesentlichen rohrförmigen, beidseitig gasdicht verschlossenen Entladungsgefäß
und jeweils mindestens einer länglichen, parallel zur Längsachse des Entladungsgefäßes
orientierten Innen- und Außenelektrode,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf der Innenseite einer gedachten ersten Rohrhälfte des rohrförmigen Teils des Entladungsgefäßes
die mindestens eine Innenelektrode und auf der Außenseite einer dazu entgegengesetzten
gedachten zweiten Rohrhälfte die mindestens eine Außenelektrode angeordnet ist, wobei
die beiden entgegengesetzten Rohrhälften durch einen die Längsachse des rohrförmigen
Entladungsgefäßes enthaltenen imaginären Schnitt durch das Entladungsgefäß definiert
sind.
2. UV-Strahler nach Anspruch 1, der genaue eine Innenelektrode und eine Außenelektrode
umfasst, die zueinander diametral positioniert sind.
3. UV-Strahler nach Anspruch 1, wobei die Innen- und Außenelektroden jeweils symmetrisch
bezüglich einer die jeweilige imaginäre Rohrhälfte schneidenden Ebene, die sich -
im Querschnitt betrachtet - als Mittelsenkrechte des zur gedachten Rohrhälfte korrespondierenden
Halbkreises darstellt, angeordnet sind.
4. UV-Strahler nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine Innenelektrode
aus einem Stab aus Metall besteht.
5. UV-Strahler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die mindestens eine Innenelektrode
aus einer Wendel aus Metall besteht.
6. UV-Strahler nach einem der vorstehenden Ansprüchen, wobei die mindestens eine Innenelektrode
mit einem Metall, insbesondere Platin, beschichtet ist.
7. UV-Strahler nach einem der Ansprüche 4 bis 6, wobei das Metall Wolfram oder Molybdän
ist.
8. UV-Strahler nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine Innenelektrode
mit zumindest einer Halterung an der Innenseite der ersten gedachten Rohrhälfte befestigt
ist.
9. UV-Strahler nach Anspruch 8, wobei die zumindest eine Halterung ein Rohrstück, Halbrohrstück
oder Ring ist.
10. UV-Strahler nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Halterung und die Entladungsgefäßwand
aus dem gleichen Material bestehen.
11. UV-Strahler nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die mindestens eine Außenelektrode
streifenförmig ist.
12. UV-Strahler nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die mindestens eine Außenelektrode
flächig ist.
13. UV-Strahler nach Anspruch 12, wobei sich die in Richtung des Umfangs des rohrförmigen
Entladungsgefäßes betrachtete räumliche Ausdehnung der Außenelektrode ungefähr über
die gesamte entsprechende räumliche Ausdehnung der gedachten zweiten Rohrhälfte erstreckt.
14. UV-Strahler nach Anspruch 12 oder 13, wobei die mindestens eine Außenelektrode als
Beschichtung ausgebildet ist.
15. UV-Strahler nach Anspruch 12 oder 13, wobei die mindestens eine Außenelektrode als
massives Metallteil ausgebildet ist, in den die Außenseite der gedachten zweiten Rohrhälfte
des Entladungsgefäßes gleichsam eingebettet ist.
16. UV-Strahler nach einem der vorstehenden Ansprüche, der im Betrieb elektromagnetische
Strahlung mit Wellenlängen kürzer als ca. 200 nm emittiert.
17. UV-Strahler nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Entladungsgefäß mit einem
Entladungsmedium gefüllt ist, das Xenon umfasst.