(19)
(11) EP 1 520 953 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.04.2005  Patentblatt  2005/14

(21) Anmeldenummer: 04022415.6

(22) Anmeldetag:  21.09.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 3/28, E05C 19/16, E06B 9/52
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 02.10.2003 DE 10345919

(71) Anmelder: Lämmermann, Gerd
90453 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Lämmermann, Gerd
    90453 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: LINDNER BLAUMEIER & KOLLEGEN Patent- und Rechtsanwälte 
Dr.-Kurt-Schumacher-Strasse 23
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Vorsatztür oder -fenster, insbesondere Insektenschutztür oder -fenster


(57) Vorsatztür oder -fenster, insbesondere Insektenschutztür oder -fenster, mit einem Schwenk- oder Schieberahmen und einer magnetischen Schließeinrichtung mit wenigstens einem an einem Rahmenteil (18) des Schwenk- oder Schieberahmens (16) angeordneten ersten Magnetschließteil (20), das mit einem ortsfest an einem Tür- oder Fensterstock befestigten zweiten Magnetschließteil (23) zusammenwirkt, wobei wenigstens eines der Magnetschließteile, insbesondere beide band- oder leistenförmig ausgebildet sind, wobei das erste Magnetschließteil (20) in einer allseitig geschlossenen Kammer (19) aufgenommen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorsatztür oder ein Vorsatzfenster, insbesondere in Form einer Insektenschutztür oder eines Insektenschutzfensters, mit einem Schwenk- oder Schieberahmen und einer magnetischen Schließeinrichtung mit wenigstens einem an einem Rahmenteil des Schwenk- oder Schieberahmens angeordneten ersten Magnetschließteil, das mit einem ortsfest an einem Tür- oder Fensterstock befestigten zweiten Magnetschließteil zusammenwirkt, wobei wenigstens eines der Magnetschließteile, insbesondere beide band- oder leistenförmig ausgebildet sind.

[0002] Solche Vorsatztüren oder -fenster sind hinlänglich bekannt und bestehen aus einem Tür- oder Fensterrahmen, bestehend aus in der Regel vier aneinander befestigten, den Rahmen bildenden Rahmenteilen aus einem vorgefertigten Metallprofil, insbesondere einem Aluminiumprofil. Der Rahmen kann als Schwenkrahmen ausgebildet sein, das heißt, er ist um eine Scharnierachse schwenkbar, alternativ kann er auch als Schieberahmen ausgebildet sein, der horizontal verschieblich ist. Um eine solche Vorsatztür oder ein solches Vorsatzfenster in der Schließstellung sicher zu arretieren kommt eine magnetische Schließeinrichtung zum Einsatz. Diese besteht aus einem ersten und einem zweiten Magnetschließteil, die in der geschlossenen Stellung aneinander haften. Das erste Magnetschließteil ist rahmenseitig angeordnet, während das zweite Magnetschließteil bei dieser Tür- oder Fensterausführung am Tür- oder Fensterstock befestigt ist. Diese Tür- oder Fensterausführung weist keinen Blendrahmen auf. Gleichermaßen kann eine solche Tür oder ein Fenster auch einen Blendrahmen besitzen, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, in diesem Fall wäre das zweite Magnetschließteil dann am Blendrahmen angeordnet. Wird nun der Schwenk- oder Schieberahmen geschlossen, so wird das erste Magnetschließteil auf das ortsfeste zweite Magnetschließteil zubewegt, bis sie unmittelbar mit ihren Haftebenen aneinander anliegen und die Tür oder das Fenster fest zuhalten.

[0003] Bei bekannten derartigen Vorsatztüren oder -fenstern ist an dem das erste Magnetschließteil aufweisenden Rahmenteil in der Regel eine beidseits hinterschnittene Nut vorgesehen, in die das erste Magnetschließteil, in der Regel in Form einer Leiste, die entsprechend dem Profil der Rahmennut profiliert ist, eingeschoben ist. Das heißt, das Magnetschließteil liegt frei.

[0004] Wie bereits beschrieben betrifft die Erfindung gleichermaßen eine Vorsatztür oder ein Vorsatzfenster, das neben dem Schwenk- oder Schieberahmen auch einen Blendrahmen aufweist, an dem - anders als bei der ersten Ausführungsform - das zweite Magnetschließteil angeordnet ist. In der Regel ist dieses entweder blendrahmenseitig ebenfalls in einer hinterschnittenen Profilnut aufgenommen, oder aber das Magnetschließteil ist auf den Rahmen aufgeklebt. Die Funktionsweise ist die Gleiche wie bei der oben beschriebenen Ausführungsform, wobei auch hier sowohl das erste als auch das zweite Magnetschließteil offen liegt.

[0005] Die beschriebenen Ausführungsformen, bei denen das oder die Magnetschließteile offen liegen, neigen jedoch zur Verschmutzung im Bereich der Führungsnuten, wo nur umständlich gereinigt werden kann. Auch sind die Magnetschließteile in der Regel farblich unterschiedlich zum jeweiligen Rahmenteil, was der Optik abträglich ist. Problematisch ist ferner der Umstand, dass insbesondere bei starker Sonneneinstrahlung und dem damit verbundenen Erhitzen der Rahmenteile und mit ihnen der Magnetschließteile diese oberflächlich etwas weich werden und gegeneinander verkleben können, wenn der Schwenk- oder Schieberahmen selten benutzt wird.

[0006] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde eine Vorsatztür oder ein Vorsatzfenster anzugeben, das hier Abhilfe schafft.

[0007] Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Vorsatztür oder einem Vorsatzfenster, bei dem das zweite Magnetschließteil unmittelbar am Tür- oder Fensterstock befestigt wird, erfindungsgemäß vorgesehen, dass das erste Magnetschließteil in einer allseitig geschlossenen Kammer des Rahmenabschnitts des Schwenk- oder Schieberahmens aufgenommen ist.

[0008] Bei einer Tür- oder Fensterausführung mit einem Blendrahmen ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das erste Magnetschleißteil oder das zweite Magnetschließteil in einer allseitig geschlossenen Kammer des jeweiligen Rahmenabschnitts aufgenommen ist.

[0009] Dadurch, dass das jeweils benannte Magnetschließteil in einer geschlossenen Kammer, also vollständig gekapselt und mithin nach außen nicht offen liegend ist, ergeben sich eine Reihe von Vorteilen. Zum einen ist eine einfache Reinigung möglich, da das jeweilige Magnetschließteil nicht mehr frei liegt, vielmehr die zu reinigende Oberfläche von dem Rahmenteiläußeren selbst gebildet ist. Nachdem das Magnetschließteil innenliegend gekapselt ist, besteht keine Gefahr, dass es mit dem gegenüberliegenden Magnetschließteil verkleben kann. Gleichfalls vermieden werden optische Beeinträchtigungen, nachdem die sichtbare Oberfläche ausschließlich vom jeweiligen Rahmenteil gebildet ist, das folglich einheitlich gefärbt erscheint.

[0010] Sofern die Vorsatztür oder das Vorsatzfenster einen Blendrahmen aufweist, ist es möglich, beide Magnetschließteile jeweils in einer allseitig geschlossenen Kammer des jeweiligen Rahmenabteils aufzunehmen, also beide zu kapseln, so dass sich die Magnetschließteile selbst nicht berühren. Es liegen in der geschlossenen Stellung lediglich die einander zugewandten, die Kammer begrenzenden Rahmenabschnitte aneinander.

[0011] Um bei Kapselung eines oder beider Magnetschließteile ein hinreichendes Magnetfeld auch außerhalb der Kammer zu realisieren, so dass eine hinreichende Schließhaftung zum anderen Magnetschließteil gegeben ist, sieht eine zweckmäßige Erfindungsausgestaltung vor, dass die Wandstärke des zum gegenüberliegenden Magnetschließteil weisenden Kammerabschnitts ≤ 1,5 mm, insbesondere ≤ 1 mm ist. Das heißt, die Wandstärke in diesem Teil ist zweckmäßigerweise gegenüber der sonstigen Wandstärke des Rahmenprofils, soweit die Kammer hierüber begrenzt wird, verringert. Hierüber ist sichergestellt, dass ein hinreichendes Magnetfeld auch außerhalb der Kammer erzeugt wird, gleichzeitig bleibt die Kammer hinreichend stabil. Diese Ausgestaltung mit einer verringerten Wandstärke des Kammerabschnitts, der zum gegenüberliegenden Magnetschließteil in der Schließstellung weist, ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn beide Magnetschließteile bei einer Ausführungsform mit dem Blendrahmen in einer allseitig geschlossenen Kammer des jeweiligen Rahmenteils aufgenommen sind.

[0012] Die beiden Magnetschließteile selbst können beide als dauermagnetisches Band oder als dauermagnetische Leiste ausgeführt sein, das heißt, sie besitzen beide dauermagnetische Eigenschaften. Alternativ ist es auch denkbar, lediglich eines der Magnetschließteile als dauermagnetisches Band oder als dauermagnetische Leiste auszuführen, während das andere als magnetisierbares Metallband oder als magnetisierbare Metallleiste, beispielsweise in Form eines Stahlbands ausgeführt ist.

[0013] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
Fig. 1
eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorsatztür umfassend einen Blendrahmen, montiert an einem Türstock,
Fig. 2
eine vergrößerte Darstellung des Schwenk- und des Blendrahmens im Schnitt,
Fig. 3
eine Detailansicht des Schwenk- und Blendrahmens einer erfindungsgemäßen Vorsatztür einer zweiten Ausführungsform, bei der beide Magnetschließteile gekapselt sind, und
Fig. 4
eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen Vorsatztür einer dritten Ausführungsform ohne Blendrahmen.


[0014] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorsatztür 1, wobei die Darstellung gleichermaßen auf ein Vorsatzfenster zutrifft. Im Vorliegenden wird der Einfachheit halber ausschließlich von einer Vorsatztür gesprochen. Die erfindungsgemäße Vorsatztür weist einen Schwenkrahmen 2 auf, der um eine Scharnieranlenkung 3 schwenkbar ist. Ferner ist ein Blendrahmen 4 vorgesehen, der an einen Türstock 5 ortsfest angeschraubt ist. Der Schwenkrahmen 2 kann bezüglich des Blendrahmens 4 verschwenkt werden. Wie bei derartigen Vorsatztüren bekannt, besteht der Schwenkrahmen 2 aus vier zu einem Rahmen zusammengefügten Aluminium-Profilrahmenteilen 6. Entsprechend besteht auch der Blendrahmen aus vier zu einem Rahmen zusammengefügten Profilrahmenteilen 7.

[0015] Fig. 2 zeigt in einer vergrößerten Detailansicht den Anlagebereich des Schwenkrahmens 2 am Blendrahmen 4 im Bereich der Magnetschließeinrichtung, die beide hinreichend fest miteinander verbindet. Gezeigt ist ein erstes Magnetschließteil 8, das an dem Rahmenteil 6 des Schwenkrahmens 2 angeordnet ist. Der Schwenkrahmen 2 weist eine beidseits hinterschnittene Längsnut 9 auf, in die das entsprechend profilierte erste Magnetschließteil 8, das zweckmäßigerweise in Form einer dauermagnetischen Leiste ausgeführt ist, eingeschoben ist.

[0016] Das Rahmenteil 7 des Blendrahmes 4 weist eine allseitig geschlossene Kammer 10 auf, in der ein zweites Magnetschließteil 11 allseits gekapselt aufgenommen ist. Bei diesen zweiten Magnetschließteil 11 kann es sich entweder ebenfalls um eine dauermagnetische Leiste, die in die Kammer 10 eingeschoben ist, handeln. Gleichermaßen kann es sich auch um ein Stahlband oder dergleichen handeln.

[0017] In der Schließstellung, wie sie Fig. 2 zeigt, wirken nun beide Magnetschließteile 8, 11 zusammen. Der sie trennende Kammerabschnitt 12 des aus Aluminium bestehenden Rahmenteils 12 beeinträchtigt die Haftung nicht, insbesondere dann nicht, wenn beide Magnetschließteile 8, 11 dauermagnetische Eigenschaften besitzen.

[0018] Ersichtlich besitzt der Blendrahmen 4 an seinem die Kammer 10 aufweisenden Innenschenkel 13 eine ebene Oberfläche 14, die aufgrund der Kapselung des zweiten Magnetschließteils 11 einheitlich ist, das heißt, die farbliche Homogenität des Blendrahmens ist nicht gestört, es bietet sich eine gefällige Optik. Reinigungsprobleme ergeben sich nicht, da eine plane Oberfläche gegeben ist.

[0019] Eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorsatztür 15 zeigt Fig. 3. Diese ist in ihrem Aufbau her bestehend aus einem Schwenkrahmen 16 und einem Blendrahmen 17 entsprechend der aus Fig. 1 bekannten Ausführung, jedoch ist bei dieser Ausführungsform an dem Rahmenteil 18 des Schwenkrahmens 16 ebenfalls eine Kammer 19 vorgesehen, in der das erste Magnetschließteil 20 vollständig gekapselt aufgenommen ist. Das Rahmenteil 21 des Blendrahmens 17 entspricht in seinem Aufbau dem Rahmenteil 7 aus Fig. 2, auch hier ist eine Kammer 22 vorgesehen, in der das zweite Magnetschließteil 23 aufgenommen ist. Jedoch ist die Wandstärke des Wandabschnitts 24 des Rahmenteils 21 gegenüber der sonstigen Wandstärke der die Kammer 22 begrenzenden Rahmenwände verringert, sie weist eine Stärke ≤ 1,5 mm, insbesondere ≤ 1 mm auf. Zweckmäßigerweise ist in entsprechender Ausführung auch die Wandstärke des Wandabschnitts 25 der Kammer 19 am Rahmenteil 18 des Schwenkrahmens 16 entsprechend dünner ausgeführt als bei den übrigen Kammerwänden. Dies führt dazu, dass die gesamte beide Magnetschließteile 20, 23 trennende Wandstärke relativ gering ist, so dass die magnetische Haftung in der Schließstellung hierüber nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt ist.

[0020] Fig. 4 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorsatztür 26. Bei dieser Ausführungsform ist kein Blendrahmen vorgesehen, vielmehr ist hier das zweite Magnetschließteil 27 unmittelbar am Türstock 20 angeordnet, vorzugsweise angeklebt. Es handelt sich beispielsweise um ein Stahlband. Am Schwenkrahmen 29 ist wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 eine Kammer 30 vorgesehen, in der das erste Magnetschließteil 31 allseitig gekapselt aufgenommen ist. Zweckmäßigerweise ist auch hier die Wandstärke des Wandabschnitts 32, der in Anlage zum zweiten Magnetschließteil kommt, deutlich verringert.


Ansprüche

1. Vorsatztür oder -fenster, insbesondere Insektenschutztür oder -fenster, mit einem Schwenk- oder Schieberahmen und einer magnetischen Schließeinrichtung mit wenigstens einem an einem Rahmenteil des Schwenk- oder Schieberahmens angeordneten ersten Magnetschließteil, das mit einem ortsfest an einem Tür- oder Fensterstock befestigten zweiten Magnetschließteil zusammenwirkt, wobei wenigstens eines der Magnetschließteile, insbesondere beide band- oder leistenförmig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Magnetschließteil (31) in einer allseitig geschlossenen Kammer (30) aufgenommen ist.
 
2. Vorsatztür oder -fenster, insbesondere Insektenschutztür oder -fenster, mit einem Schwenk- oder Schieberahmen, einem Blendrahmen und einer magnetischen Schließeinrichtung mit wenigstens einem an einem Rahmenteil des Schwenk- oder Schieberahmens angeordneten ersten Magnetschließteil, das mit einem ortsfest an einem Rahmenteil des Blendrahmens befestigten zweiten Magnetschließteil zusammenwirkt, wobei wenigstens eines der Magnetschließteile, insbesondere beide band- oder leistenförmig ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Magnetschließteil (8, 20) oder das zweite zweite Magnetschließteil (11, 23) in einer allseitig geschlossenen Kammer (10, 19, 22) des jeweiligen Rahmenteils (6, 18, 21) aufgenommen ist.
 
3. Vorsatztür oder -fenster nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Magnetschließteile (20, 23) in einer allseitig geschlossenen Kammer (19, 22) des jeweiligen Rahmenteils (18, 21) aufgenommen sind.
 
4. Vorsatztür oder -fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des zum gegenüberliegenden Magnetschließteil weisenden Kammerabschnitts (24, 25, 32) ≤ 1,5 mm, insbesondere ≤ 1 mm ist.
 
5. Vorsatztür oder -fenster nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Magnetschließteile (8, 11, 20, 23, 27, 31) als dauermagnetisches Band oder Leiste ausgeführt sind, oder dass eines der Magnetschließteile als dauermagnetisches Band oder Leiste und das andere als magnetisierbares Metallband oder als magnetisierbare Metallleiste ausgeführt ist.
 




Zeichnung