[0001] Die Erfindung betrifft einen Türflügel mit einem Türblatt und an das Türblatt angeschlossenen
Scharnierteilen von Türbändern, wobei das Türblatt aus einer kastenförmigen Halbschale
aus Stahlblech und einem Blechdeckel besteht sowie umfangseitig an mindestens zwei
Seitenflächen einen als Hohlraum ausgebildeten, durch Blechumformung der Halbschale
und/oder des Deckels hergestellten Türfalz aufweist. An der Innenseite der Halbschale
ist ein Verstärkungsblech angeordnet, welches an einer den Türbändern zugeordneten
Seitenfläche der Halbschale befestigt ist und eine sich bis in den Bereich des Türfalzes
erstreckende Breite hat. Die Scharnierteile weisen winkelförmig geformte Bandlappen
auf, die in Ausklinkungen an der Falzinnenseite des Türfalzes eingesetzt und an dem
Verstärkungsblech befestigt sind.
[0002] Ein Türflügel mit den beschriebenen Merkmalen ist aus DE 44 08 346 A1 bekannt. Bei
der Handhabung der Tür, insbesondere beim Zuschlagen des Türflügels oder beim Schließen
des Türflügel gegen einen auf der Scharnierseite wirkenden Widerstand, ist der Türfalz
an der mit den Scharnierteilen versehenen Seitenfläche erheblichen Kräften ausgesetzt.
Bei schweren Türblättern, die beispielsweise Verglasungen enthalten, oder Türblättern,
die aus dünnen Blechen gefertigt werden, sind Deformationen oder Verschleißerscheinungen
des beanspruchten Türfalzes vor allem im Anschlussbereich der Türbänder möglich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den besonders stark beanspruchten Türfalz
an der mit Scharnierteilen versehenen Seitenfläche des Türblattes mit einfachen Mitteln
wirksam zu versteifen.
[0004] Ausgehend von einem Türflügel mit den eingangs beschriebenen Merkmalen wird die Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Türfalz entlang der mit Scharnierteilen versehenen
Seitenfläche zumindest im Bereich der Ausklinkungen einen Stützkern enthält, der den
Querschnitt des Türfalzes bis zu dem Verstärkungsblech ausfüllt und eine Auflagefläche
für den in die Ausklinkung eingesetzten Bandlappen bildet. Zur formstabilisierenden
Wirkung des Stützkerns trägt wesentlich bei, dass der Stützkern an dem der Befestigung
der Türbänder dienenden Verstärkungsblech und/oder etwaigen Einlagematerial innerhalb
des Türblatts abgestützt ist. Das Verstärkungsblech/Einlagematerial und der daran
anliegende Stützkern, welcher den Querschnitt des Türfalzes ausfüllt, bilden zusammen
ein formstabiles Widerlager für den türflügelseitigen Bandlappen eines Türbandes.
Auf diese Weise resultiert eine wirkungsvolle Versteifung des bei der Handhabung des
Türflügels besonders beanspruchten Türfalzes.
[0005] Für die weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre ergeben sich eine Vielzahl
von Möglichkeiten. Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung besteht der Stützkern
aus einer Leiste, die vor der Umformung des Türfalzes als Einlegeteil eingebracht
worden ist. Die Leiste kann beispielsweise aus Holz, Kunststoff, Aluminium oder Stahl
bestehen und sich über die gesamte Länge der mit Scharnierteilen versehenen Seitenfläche
des Türblatts erstrecken. Anstelle einer durchgehenden Leiste können allerdings auch
kürzere Leisten eingesetzt werden, deren Wirkung auf den Anschlussbereich der Türbänder
beschränkt ist.
[0006] Gemäß einer zweiten, bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Lehre werden als
Stützkern Klötze verwendet, die durch die Ausklinkungen in den Türfalz einsetzbar
sind und in dem Türfalz durch einen Klemmsitz oder durch eine Klebeverbindung fixiert
sind. Die Fixierung der Klötze durch Klemmsitz hat montagetechnische Vorteile. Durch
einen Klemmsitz gehaltene Klötze werden ferner bevorzugt für Türflügel, die als Feuerschutztüren
hohen Temperaturen standhalten müssen. Zweckmäßig enthalten die Klötze eine unterseitige
Nut, die dem Klotz eine ausreichende Elastizität zur Verwendung als Klemmelement verleiht.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird der Türfalz von einem U-förmig
umgeformten Randabschnitt des Blechdeckels gebildet, der endseitig auf einer an der
Seitenfläche der Halbschale angeformten Schulter aufliegt. Die Schulter enthält im
Bereich der Ausklinkungen des Türfalzes Aussparungen zur Aufnahme der den Stützkern
bildenden Klötze. Diese können gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung eine
unterseitige Nut enthalten, welche eine Unterkante der in die Schulter eingebrachten
Aussparungen übergreift. Wenn die Halbschale zur Verbesserung der Formstabilität des
Türfalzes nach Außen abgewinkelte Randstreifen aufweist, auf denen der Blechdeckel
befestigt ist, empfiehlt sich eine stufenförmige Ausbildung an der Unterseite der
Klötze. Die Unterseite wird dabei durch eine kleine Stufe so gestaltet, dass die Klötze
im Bereich vor der Schulter flächig an den Blechdeckel und im Bereich hinter der Schulter
flächig auf dem abgewinkelten Randstreifen aufliegen und den Bandlappen kippmomentfrei
stützen.
[0008] Eine weitere alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, dass
der Stützkern aus einem aushärtenden Vergussmaterial besteht. Als Vergussmaterial
kommen sowohl organische als auch anorganische Materialien in Betracht. Auch die Verwendung
eines Hartschaumes ist möglich. Zwischen dem Verstärkungsblech und dem Blechdeckel
des Türblattes verbleibt zweckmäßig ein Spalt. Dieser kann so bemessen werden, dass
ein Teil des Vergussmaterials durch den Spalt hindurchtritt und die Längskante des
Verstärkungsbleches in dem aushärtenden Vergussmaterial eingebettet wird. Hierdurch
wird ein zusätzlicher Verankerungseffekt erreicht.
[0009] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig.1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Türflügel,
- Fig. 2 u. 3
- weitere Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Türflügels, ebenfalls im Querschnitt.
[0010] Der Türflügel umfasst ein Türblatt 1 und an das Türblatt angeschlossene Scharnierteile
2 von Türbändern 3, die in an sich in bekannter Weise an einer Türzarge 4 angeordnet
sind. Das Türblatt 1 ist aus einer kastenförmigen Halbschale 5 aus Stahlblech und
einem Blechdeckel 6 gefertigt und weist umfangseitig an mindestens drei Seitenflächen
einen als Hohlraum ausgebildeten, durch Blechumformung der Halbschale 5 und/oder des
Deckels 6 hergestellten Türfalz 7 auf. In den Ausführungsbeispielen ist lediglich
der Türfalz 7 entlang der mit Scharnierteilen 2 versehenen Seitenfläche des Türblatts
1 dargestellt. An den Anschlussbereichen der Scharnierteile 2 ist der Türfalz 7 bei
der Handhabung der Tür hohen Beanspruchungen ausgesetzt.
[0011] An der Innenseite der Halbschale 5 ist ein Verstärkungsblech 8 angeordnet, welches
an der den Türbändern 3 zugeordneten Seitenfläche der Halbschale 5 befestigt ist und
dessen Breite so bemessen ist, dass sich das Verstärkungsblech 8 bis in den Bereich
des Türfalzes 7 erstreckt. Die an den Türflügel angeschlossenen Scharnierteile 2 weisen
jeweils einen winkelförmig geformten Bandlappen 9 auf, der in eine zugeordnete Ausklinkung
an der Falzinnenseite des Türfalzes 7 eingesetzt und an dem Verstärkungsblech 8 befestigt
wird. Erfindungsgemäß ist im Türfalz 7 zumindest im Bereich der Ausklinkung ein Stützkern
10 angeordnet, der den Querschnitt des Türfalzes 7 bis zu dem Verstärkungsblech 8
ausfüllt und eine Auflagefläche für den in die Ausklinkung eingesetzten Bandlappen
9 bildet. In den Ausführungsbeispielen sind unterschiedliche Ausgestaltungen des Stützkerns
10 dargestellt.
[0012] Bei der in Fig. 1 dargestellten, besonders bevorzugten Ausführung werden als Stützkern
10 Klötze 11 verwendet, die durch die Ausklinkungen in den Türfalz 7 einsetzbar sind
und in dem Türfalz 7 fixiert sind. Im Ausführungsbeispiel erfolgt die Fixierung durch
einen Klemmsitz. Der Darstellung in Fig. 1 entnimmt man, dass die Klötze 11 zur Klemmfixierung
eine unterseitige Nut 12 enthalten, die dem Klotz 11 eine ausreichende Elastizität
zur Verwendung als Klemmelement verleiht.
[0013] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 weist die kastenförmige Halbschale 5 des Türblattes
nach außen abgewinkelte Randstreifen 13 auf, an denen der Blechdeckel 6 z. B. durch
Schweißpunkte befestigt ist. Der Türfalz 7 wird von einem U-förmig umgeformten Randabschnitt
des Blechdeckels 6 gebildet, der endseitig auf einer an der Seitenfläche der Halbschale
5 angeformten Schulter 14 aufliegt. Die Schulter 14 enthält im Bereich der Ausklinkungen
des Türfalzes 7 jeweils eine Aussparung zur Aufnahme des den Stützkern bildenden Klotzes
11. Die unterseitige Nut 12 des Klotzes 11 übergreift dabei eine Unterkante 15 der
in die Schulter 14 eingebrachten Aussparung. Der Klotz 11 füllt den Querschnitt des
Türfalzes 7 aus und ist mit einem Klemmsitz zwischen dem Verstärkungsblech 8 und dem
U-förmig umgeformten Randabschnitt des Blechdeckels 6 eingespannt. In Längsrichtung
des Türblattes ist der Klotz 11 durch die Aussparung in der Schulter 14 lagefixiert.
Der Darstellung in Fig. 1 entnimmt man auch, das die Unterseite des Klotzes 11 stufenförmig
so ausgebildet ist, dass der Klotz - von Innen nach Außen betrachtet - im Bereich
vor der Schulter flächig an dem Blechdeckel 6 und im Bereich hinter der Schulter 14
flächig auf dem abgewinkelten Randstreifen 13 aufliegt und der Bandlappen 9 kippmomentfrei
gestützt wird.
[0014] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 sind die Seitenflächen der kastenförmigen Halbschale
5 als ebene Flächen ohne Auflageschulter für den Türfalz 7 ausgebildet. Der Stützkern
10 besteht aus einer Leiste 16, die vor der Umformung des Türfalzes 7 als Einlegeteil
eingebracht worden ist. Sie kann sich über die gesamte Länge des Türfalzes 7 erstrecken
und als Holz-, Kunststoff, Stahl- oder Aluminiumleiste ausgebildet sein.
[0015] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 3 besteht der Stützkern 10 aus einem aushärtendem
Vergussmaterial 17. Sofern die Tür als Feuerschutztür hohen Temperaturen standhalten
muss, wird als Vergussmaterial eine anorganische Masse verwendet. Werden keine hohen
Anforderungen an die Temperaturbestänigkeit gestellt, können organische Materialien,
insbes. auch Hartschaumstoffe als Vergussmaterial eingesetzt werden. Der Darstellung
in Fig. 3 entnimmt man, dass die dem Blechdeckel 6 benachbarte Längskante des Verstärkungsbleches
8 in das ausgehärtete Vergussmaterial 17 eingebettet ist. In funktionsmäßiger Hinsicht
ist es ausreichend, wenn lediglich die den Ausklinkungen zugeordneten Bereiche des
Türfalzes 7 mit Vergussmaterial 17 verfüllt wird. Im Rahmen der Erfindung liegt es
aber auch, den Türfalz 7 an der mit Scharnierteilen 2 versehenen Seitenfläche vollständig
mit Vergussmaterial zu verfüllen.
1. Türflügel mit einem Türblatt (1) und an das Türblatt angeschlossenen Scharnierteilen
(2) von Türbändern (3),
wobei das Türblatt (1) aus einer kastenförmigen Halbschale (5) aus Stahlblech und
einem Blechdeckel (6) besteht sowie umfangseitig an mindestens zwei Seitenflächen
einen als Hohlraum ausgebildeten, durch Blechumformung der Halbschale und/oder des
Deckels hergestellten Türfalz (7) aufweist,
wobei an der Innenseite der Halbschale (5) ein Verstärkungsblech (8) angeordnet
ist, welches an einer den Türbändern (3) zugeordneten Seitenfläche der Halbschale
(5) befestigt ist und eine sich bis in den Bereich des Türfalzes (7) erstreckende
Breite hat, und
wobei die Scharnierteile (2) winkelförmig geformte Bandlappen (9) aufweisen, die
in Ausklinkungen an der Falzinnenseite des Türfalzes (7) einsetzt und an dem Verstärkungsblech
(8) befestigt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass der Türfalz (7) entlang der mit Scharnierteilen (2) versehenen Seitenfläche zumindest
im Bereich der Ausklinkungen einen Stützkern (10) enthält, der den Querschnitt des
Türfalzes (7) bis zu dem Verstärkungsblech (8) ausfüllt und eine Auflagefläche für
den in die Ausklinkung eingesetzten Bandlappen (9) bildet.
2. Türflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkern (10) aus einer Leiste (16) besteht, die vor der Umformung des Türfalzes
(7) als Einlegeteil eingebracht worden ist.
3. Türflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Stützkern (10) Klötze (11) verwendet werden, die durch die Ausklinkungen in den
Türfalz (7) einsetzbar sind und in dem Türfalz (7) durch einen Klemmsitz oder durch
eine Klebeverbindung fixiert sind.
4. Türflügel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klötze (11) eine unterseitige Nut (12) enthalten, die dem Klotz eine ausreichende
Elastizität zur Verwendung als Klemmelement verleiht.
5. Türflügel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Türfalz (7) von einem U-förmig umgeformten Randabschnitt des Blechdeckels (6)
gebildet wird, der endseitig auf einer an der Seitenfläche der Halbschale (5) angeformten
Schulter (14) aufliegt, und dass die Schulter (14) im Bereich der Ausklinkungen des
Türfalzes (7) Aussparungen zur Aufnahme der den Stützkern bildenden Klötze (11) enthält.
6. Türflügel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klötze (11) eine unterseitige Nut (12) enthalten, welche eine Unterkante (15)
der in die Schulter (14) eingebrachten Aussparung übergreift.
7. Türflügel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die kastenförmige Halbschale (5) nach außen abgewinkelte Randstreifen (13) aufweist,
an denen der Blechdeckel (6) befestigt ist, und das die Unterseite der Klötze (11)
stufenförmig so ausgebildet ist, dass die Klötze (11) im Bereich vor der Schulter
(14) flächig an dem Blechdeckel (6) und im Bereich hinter der Schulter (14) flächig
auf dem abgewinkelten Randstreifen (13) aufliegen und den Bandlappen (9) kippmoment
frei stützen.
8. Türflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützkern (10) aus einem aushärtendem Vergussmaterial (7) besteht.