[0001] Die Erfindung betrifft ein Selbstklebeetikett für einen eingelegten Prospekt mit
einem auf der Unterseite mit einem ersten Klebstoff beschichteten Basisetikett, mit
einem auf dem Basisetikett angeordneten Prospekt und mit einer auf der Unterseite
mit einem zweiten Klebstoff beschichteten Verschlussfolie, die den besagten Prospekt
vollständig überdeckt und auf zwei gegenüberliegenden Seiten den Prospekt überragt,
wobei die Verschlussfolie auf der einen Seite auf dem Basisetikett anhaftet.
[0002] Prospektetiketten werden insbesondere im Arzneimittelsektor mehr und mehr verwendet,
um für den Patienten wesentliche Informationen auf der Verpackung selbst verfügbar
zu machen. Der traditionelle Beipackzettel verbleibt häufig im Karton, welcher verlegt
oder gar entsorgt wird. Ein Prospektetikett mit den oben genannten Merkmalen ist beispielsweise
aus der EP 1 129 444 bekannt. Dort liegt ein teillaminiertes Etikett vor, bei dem
der Prospekt durch die selbstklebende Deckfolie abgedeckt ist.
[0003] Die EP 1 090 383 beschreibt ein voll laminiertes Etikett, bei dem zwei Prospekte
vorhanden sind, einer der am Produkt (=Etikett) verbleiben soll und einer, der für
den Benutzer abnehmbar sein soll.
[0004] Die US 5,972,455 zeigt in den Fig. 6 bis 8 ein Etikett, bei dem ein Deckblatt des
Prospektes mit einem gestanzten Ausschnitt versehen ist, der diesen Bereich dann leichter
abhebbar macht, während das Etikett durch die überklebende Deckfolie wieder verschlossen
werden kann.
[0005] Aus der US 5,399,403 ist ein Etikett bekannt, bei dem eine Ecke der Deckfolie durch
weitere Bearbeitung nicht klebend gemacht wird, so dass das Etikett an dieser nicht
klebenden Ecke angefasst und abgezogen werden kann.
[0006] Die Etiketten nach dem Stand der Technik weisen den Nachteil auf, dass sie bei einer
Teillaminierung im Einsatz Verwerfungen zeigen, die für den Einsatz der Etiketten
auf zylindrischen Objekten wie Flaschen ungeeignet sind, da beim industriellen Verpacken
und später beim Gebrauch solche überstehende Prospektteile störend sind.
[0007] Voll laminierte Etiketten weisen den Nachteil auf, dass sie schlecht zu öffnen sind,
um an den innenliegenden Prospekt zu gelangen. Die Lösung des Standes der Technik
mit einer von Klebstoff unbedruckten Ecke führt wieder zu einer im Extremfall abstehenden
Lasche und den oben genannten Verpackungsproblemen.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Etikett der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass es bei der Herstellung
des Etiketts und dessen Einsatz auf Objekten, insbesondere zylindrischen Objekten,
zu keinen Verwerfungen kommt oder Laschen oder ähnliches überstehen, und dass das
Etikett durch den Benutzer im Gebrauch einfach geöffnet und wieder verschliessbar
ist, ohne dass sich die beim ersten Einsatz genannten Probleme dann einstellen.
[0009] Diese Aufgabe wird für ein Etikett der eingangs genannten Art erfindungsgemäss mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Dadurch dass die Verschlussfolie in der genannten Form ausgebildet ist, kann die
Verschlussfolie durch einen einfachen Stanzschritt erhalten werden, der an sich für
das Konfektionieren der Verschlussfolie sowieso notwendig ist. Damit spart sich der
Hersteller gegenüber beispielsweise der Lösung nach der US 5,399,403 den Schritt des
Unwirksammachens des Klebstoffs in der einen Laschenecke. Gegenüber der US 5,972,455
ist ein Stanzschritt weniger notwendig, da dort zum einen das Deckblatt des Prospektes
mit dem dort genannten gestanzten Ausschnitt zu versehen ist, wonach die Verschlussfolie
getrennt auszustanzen ist. Der genannte wesentliche Vorteil bei der Herstellung wird
beim Einsatz des Etiketts auf den Zielobjekten noch dadurch verstärkt, dass die Verschlussfolie
neben dem Basisetikett auf dem Objekt anhaftet, wobei dadurch beim Wiederverschliessen
des Etiketts durch den Benutzer dieser Verschlussfolie mit darunterliegendem Prospekt
einfach auf dem (zumeist zylindrischen Objekt) glattstreichen kann.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0012] Die Erfindung wird nun beispielhaft an einem Ausführungsbeispiel im Zusammenhang
mit der Beschreibung zu den beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Etikett gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- Fig. 2
- eine geschnittene Querschnittsansicht des Etikettes nach Fig. 1.
[0013] Die Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf ein Etikett gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Das Etikett ist ein selbstklebendes Prospektetikett und auf einer Trägerfolie
1 aufgebracht, welche hier als Ausschnitt dargestellt ist. Üblicherweise ist die Trägerfolie
1 ein langes Polypropylen- oder Polyäthylen-Band, auf dem eine oder mehrere Reihen
von Selbstklebeetiketten 2 aufgebracht und bedruckt werden. Üblicherweise werden die
Etiketten einbahnig ausgeliefert, bevor diese auf die Behältnisse geklebt werden,
für die sie vorgesehen sind.
[0014] Das Selbstklebeetikett 2 besteht aus einem Basisetikett 3, welches mit einem starken
permanenten Kleber 4 versehen ist, mit dem es vor einem Ablösen auf der besagten Trägerfolie
1 anhaftet. Die Permanenz des Klebers 4 bezieht sich auf die spätere Befestigung auf
einem Bestimmungsobjekt, zum Beispiel einer im Klebebereich des Etikettes 2 zylindrischen
Flasche. Es kann sich aber auch um einen flachen und ebenen Klebebereich handeln.
[0015] Einzelne Elemente des Selbstklebeetikettes sind einfacher in der Fig. 2 zu erkennen,
die eine geschnittene Querschnittsansicht des Etikettes nach Fig. 1 zeigt. Gleiche
Merkmale sind in allen Zeichnungen mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
Die Darstellung der Fig. 2 ist insbesondere im Hinblick auf die Klebeschichten nicht
massstabsgerecht.
[0016] Auf dem Basisetikett 3 ist der Prospekt 5 angeordnet, der in der Fig. 2 als aufeinanderliegende
Abfolge von Einzelblättern dargestellt ist. Insbesondere sind die Einzelblätter des
Prospektes 5 an der einen Seite 6 offen und unverbunden, während sie auf der anderen
Seite 7 miteinander verbunden, insbesondere verklebt oder verheftet sein können. Die
Prospektblätter können aber auch aus einem einzelnen gefalteten Blatt bestehen oder
lose Blätter sein. Ein Vorteil der Erfindung ergibt sich jedenfalls aus der Tatsache,
dass trotz einer erheblichen Dicke des gesamten Prospektetikettes 2 es faltenfrei
verwendbar ist.
[0017] Man könnte in anderen Ausführungsformen den Prospekt 5 auch als Teil des Basisetikettes
3 ansehen, er ist jedenfalls mit diesem direkt verbunden. Von der hier rechten Seitenkante
7 ausgehend ist eine Verschlussfolie 8 über Basisetikett 3 und Prospekt 5 gelegt und
endet in einer Lasche 9, die direkt auf der Trägerfolie 1 anhaftet. Mit der Schicht
10 ist ein ablösbarer Kleber bezeichnet, mit dem die Verschlussfolie 8 an der jeweiligen
Unterlage haftet. Dies ist zum einen, auf Grund der Papierstruktur in "unlösbarer"
Weise auf dem Basisetikett 3 im rechten seitlichen Bereich 13 und auf dem obersten
Blatt 15 des Prospektes 6 im mittleren Bereich 12 und schliesslich auf dem Trägermaterial
1 im linken seitlichen Bereich 11. In der Fig. 1 sind die jeweiligen Bereiche, von
links nach rechts, zusätzlich mit den Bezugszeichen 9 für die Lasche, 15 für das oberste
Prospektblatt und 3 für das Basisetikett bezeichnet, da die Verschlussfolie 8 eine
transparente Laminatfolie ist. Das oberste Prospektblatt 15 muss nicht einstückig
mit dem Prospekt 5 verbunden sein. Es kann sich auch um ein Deckblatt handeln, welches
zur Aufnahme der Haftwirkung der Verschlussfolie 8 auf und oberhalb des Prospektes
angeordnet ist. Mit anderen Worten, unter dem Begriff Prospekt 5 wird ein beliebiger
Informationsträger (z.B. auch eine CD oder ähnliches) verstanden und unter dem Begriff
oberstes Prospektblatt 15 wird ein beliebiges Abdeckblatt verstanden.
[0018] Der Prospekt 5 kann aus vielen Blättern bestehen; wesentlich ist, dass im Bereich
6 das oberste Blatt 15 bündig mit den darunterliegenden Blättern ist (wie in Fig.
2 dargestellt) oder über diese übersteht. Es ist wesentlich, dass im Bereich 6 die
Verschlussfolie 8 nicht immer weit über den Prospekt 5 übersteht, sondern wie in der
Fig. 2 zu erkennen, ein Bereich 19 besteht, in welchem die Verschlussfolie 8 verkürzt
ist, so dass der Prospekt 5 bis an oder knapp an den Rand der Verschlussfolie 8 reicht.
Dieser Bereich 19 ist vorzugsweise aus der Verschlussfolie ausgestanzt. Dadurch ergibt
sich ein Bereich 21, der seitlich im Bereich 11 gar nicht oder nur wenig von der Verschlussfolie
8 überdeckt wird, so dass zwar der Prospekt 15 durch die grossflächige Lasche 9 sicher
auf einem Behältnis, bzw. vor dem Aufbringen auf dieses noch auf der Trägerfolie 1
gehalten wird, aber durch den Benutzer dennoch in einfacher Weise abgelöst werden
kann.
[0019] In einem anderen in den Zeichnungen nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das
Basisetikett 3 grösser und reicht auch unter die Lasche 9 und den Bereich 19 oder
endet mit diesem. Vorteilhaft in beiden Ausführungsbeispielen ist die Möglichkeit
nach Aufbringen des Basisetikettes 3 auf die Trägerfolie 1, dass in einem einzigen
Stanzschritt nach Einbringen des Prospektes 5 und Überlaminieren der Verschlussfolie
8 die gesamte Einheit mit einem einzigen Stanzschritt bis auf die Trägerfolie 1 ausgestanzt
werden kann. Dabei ist das Stanzmesser so ausgestaltet, dass es entlang der äusseren
Umkreiskurve 20 arbeitet. Dabei schneidet es in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
im rechten seitlichen Bereich 13 Basisetikett 3 und Verschlussfolie 8, im mittleren
Bereich 12 Basisetikett 3, den Prospekt 5 und die Verschlussfolie 8, und im linken
seitlichen Bereich die Lasche 9 in einer vorgegebenen Form aus. Dabei ist es für diesen
Stanzschritt unerheblich, wo das Basisetikett endet oder mit anderen Worten, ob die
Verschlussfolie 8 in der Lasche 9 alleine über Prospekt 5 und Basisetikett 3 übersteht
oder ob sich unter der Lasche auch noch das Basisetikett befindet.
[0020] Die Lasche 9 kann trapezförmig sein, insbesondere auf beiden Seiten verjüngend, so
dass sich oben und unten jeweils ein Eckenbereich 21 bildet, an dem die Verschlussfolie
8 abgehoben werden kann.
1. Selbstklebeetikett (2) für einen eingelegten Prospekt mit einem auf der Unterseite
mit einem ersten Klebstoff (4) beschichteten Basisetikett (3), mit einem auf dem Basisetikett
(3) angeordneten Prospekt (5; 15) und mit einer auf der Unterseite mit einem zweiten
Klebstoff (10) beschichteten Verschlussfolie (8), die den besagten Prospekt (5; 15)
vollständig überdeckt und auf zwei gegenüberliegenden Seiten (11, 13) den Prospekt
(5) überragt, wobei die Verschlussfolie (8) auf der einen Seite (13) auf dem Basisetikett
(3) anhaftet, dadurch gekennzeichnet, dass auf der anderen Seite (11) die Verschlussfolie (8) den Prospekt (5; 15) in Gestalt
einer einen Ausschnitt (19) aufweisende Lasche (9) überragt, so dass mindestens ein
Eckbereich (21) des obersten Prospektblattes (15) in einfacher Weise abgehoben werden
kann, um die Lasche (9) abzuheben und das Selbstklebeetikett (2) zu öffnen.
2. Selbstklebeetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der das Basisetikett (3) beschichtende Klebstoff (4) ein permanenter Klebstoff ist
und dass der die Verschlussfolie (8) beschichtende Klebstoff (4) ein ablösbarer Klebstoff
ist.
3. Selbstklebeetikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das oberste Prospektblatt (15) über den Prospekt (5) hinausragt.
4. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das oberste Prospektblatt (15) über das Basisetikett (3) hinausragt.
5. Selbstklebeetikett nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lasche (9) auf einer oder beiden Seiten vom obersten Prospektblatt (15)
weglaufend verjüngt, so dass sich ein oder zwei der besagten Eckbereiche (21) ausbilden.
6. Verfahren zur Herstellung eines Selbstklebeetikettes (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 5, wobei das Basisetikett (3) mit Klebstoff (4) beschichtet und auf einer Trägerfolie
(1) aufgebracht ist,
gekennzeichnet durch die Schritte,
- dass ein Prospekt (5) auf dem Basisetikett (3) angeordnet wird, so dass das Basisetikett
(3) auf der einen Seite (13) übersteht,
- dass der Prospekt (5) und/oder das oberste Prospektblatt (15) vollständig beidseitig
mit einer mit Klebstoff (10) beschichteten Verschlussfolie (8) abgedeckt wird, so
dass die Verschlussfolie (8) auf beiden Seiten über das oberste Prospektblatt (15)
übersteht, und
- dass das Etikett bis auf die Trägerfolie (1) ausgestanzt wird, so dass an zwei gegenüberliegenden
Seiten des Etiketts die Verschlussfolie (8) und das oberste Prospektblatt (15) bündig
abgeschnitten sind und der Prospekt (5) nicht über die Verschlussfolie (8) und das
oberste Prospektblatt (15) hinausragt und dass an den beiden anderen gegenüberliegenden
Seiten (11, 13) die Verschlussfolie (8) auf der Trägerfolie (1) selber haftet oder
bündig mit dem Basisetikett (2) abschliesst, wobei durch das Stanzen die Verschlussfolie (8) den Prospekt (5; 15) in Gestalt einer einen Ausschnitt
(19) aufweisende Lasche (9) überragt, so dass mindestens ein Eckbereich (21) des obersten
Prospektblattes (15) in einfacher Weise abgehoben werden kann, um die Lasche (9) abzuheben
und das Selbstklebeetikett (2) zu öffnen.