(19)
(11) EP 1 522 331 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.2005  Patentblatt  2005/15

(21) Anmeldenummer: 03022755.7

(22) Anmeldetag:  10.10.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63B 21/008, A63B 23/12, A63B 24/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: Festo AG & Co
73734 Esslingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Eigeldinger, Rolf
    72649 Wolfschlugen (DE)
  • Neher, Hans-Jürgen
    72669 Unterensingen (DE)
  • Skobjin, Wolfgang
    73230 Kirchheim (DE)
  • Waldmann, Dieter
    73061 Ebersbach (DE)

(74) Vertreter: Abel, Martin, Dipl.-Ing. 
Patentanwälte Magenbauer, Reimold, Vetter & Abel Plochinger Strasse 109
73730 Esslingen
73730 Esslingen (DE)

   


(54) Pneumatischer Expander


(57) Es wird ein pneumatischer Expander (1) vorgeschlagen, der über ein Hauptgehäuse (2) sowie zwei manuell relativ zu dem Hauptgehäuse (2) verstellbare Betätigungseinheiten (4a, 4b) verfügt. Eine Steuerventileinrichtung (17) ermöglicht die Vorgabe unterschiedlicher Betriebsmodi des Expanders und ist zu diesem Zweck in verschiedene, jeweils ohne Energiezufuhr stabil beibehaltene Schaltzustände verbringbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen pneumatischen Expander, also ein Sportgerät, das vergleichbar einem konventionellen Expander einsetzbar ist, jedoch auf pneumatischer Wirkweise basiert.

[0002] Expander sind Sportgeräte, die hauptsächlich zur Stärkung der Muskulatur im Oberkörperbereich eingesetzt werden. Herkömmliche Expander sind dazu mit mechanischen Federn oder Federbändern ausgestattet, die mittels geeigneter Griffe auseinandergezogen oder zusammengedrückt werden können, wobei sie eine zu überwindende Gegenkraft aufbauen. Nachteilig bei diesen bekannten Bauformen ist die in der Regel sehr steile Federkennlinie, die zur Folge hat, dass die aufzubringende Kraft ständig zwischen Null und einem sehr hohen Wert schwankt, was einer für die Physis vorteilhaften, gleichmäßigen Anwendung entgegensteht.

[0003] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gesetzt, ein vergleichbar einem konventionellen Expander einsetzbares Sportgerät bereitzustellen, das bei kompakten Abmessungen und einfacher Handhabung vergrößerte Trainingserfolge liefert.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen pneumatischen Expander, mit einem Hauptgehäuse, mit zwei Betätigungseinheiten, die manuell relativ zu dem Hauptgehäuse verstellbar sind, um in wenigstens einem Betriebsmodus des Expanders in mindestens einer Luftspeicherkammer Luft zu komprimieren, und mit einer Steuerventileinrichtung, die zur Vorgabe unterschiedlicher Betriebsmodi des Expanders in verschiedene, jeweils ohne Energiezufuhr stabil beibehaltene Schaltzustände verbringbar ist.

[0005] Ein solcher pneumatischer Expander hat den Vorteil, dass er sich in einer Weise auslegen lässt, bei der die von der trainierenden Person aufzubringenden Stellkräfte nur wenig schwanken. Man kann beispielsweise in der Luftspeicherkammer ein als Luftfeder wirkendes Luftvolumen geeigneter Größe zur Verfügung stellen, das beim Bewegen der Betätigungseinheiten komprimiert wird, wobei der Druckanstieg und der Anstieg der sich aufbauenden Gegenkraft durch entsprechende konstruktive Auslegung der gerätetechnischen Parameter auf geringem Niveau gehalten werden können. Man erreicht somit bei Anwendung des pneumatischen Expanders eine relativ konstante hohe Belastung der Muskeln, was einen effektiven und schnellen Muskelaufbau fördert. Durch die Steuerventileinrichtung können bei Bedarf oder beispielsweise auf Basis eines integrierten Steuerprogramms unterschiedliche Betriebsmodi des Expanders vorgegeben werden. So ist zum Beispiel mindestens ein Betriebsmodus für das Einstellen des Gerätes bei der erstmaligen Inbetriebnahme durch eine Person möglich und können, beispielsweise unter Berücksichtigung des Trainingszustandes des Anwenders, verschiedene Trainingsmodi zur Verfügung gestellt werden. Von Vorteil ist dabei, dass die für die unterschiedlichen Betriebsmodi verantwortlichen Schaltzustände der Steuerventileinrichtung durch eine entsprechende Ausgestaltung derselben jeweils ohne Energiezufuhr stabil beibehalten werden, bis eine neuerliche Zustandsänderung gewünscht oder vorgegeben wird. Diese Maßnahme bewirkt einen stark reduzierten Energieverbrauch und sorgt auch bei einem Einsatz als Mobilgerät für eine sehr lange Nutzungsdauer.

[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

[0007] Im Innern des Hauptgehäuses befinden sich vorzugsweise mehrere Gehäusekammern, die die mindestens eine Luftspeicherkammer sowie zwei den Betätigungseinheiten zugeordnete Arbeitskammern bilden, wobei die Luftspeicherkammer über die Steuerventileinrichtung mit den beiden Arbeitskammern zur Vorgabe unterschiedlicher Betriebsmodi variabel pneumatisch verknüpfbar ist.

[0008] Auf diese Weise kann beispielsweise erreicht werden, dass während eines Einstellmodus Luft aus der Umgebung angesaugt und bis zum Erreichen eines vorbestimmten Druckes in die Luftspeicherkammer hineingepumpt wird, wobei in einem nachgeschalteten Trainingsmodus durch Drücken und Ziehen der Betätigungseinheiten das eingesperrte Luftvolumen immer wieder komprimiert wird und so quasi als Luftfeder wirkt.

[0009] Die Steuerventileinrichtung befindet sich zweckmäßigerweise in einer Gehäusekammer des Hauptgehäuses. Es besteht die Möglichkeit, Bestandteilen des Hauptgehäuses unmittelbar die Funktion als Gehäuse der Steuerventileinrichtung aufzuerlegen.

[0010] Das Hauptgehäuse ist zweckmäßigerweise mit einer Bedieneinheit ausgestattet, die über Anzeige-, Bedien- und/oder elektronische Steuermittel verfügt. Die elektronischen Steuermittel können ein Steuerprogramm beinhalten, das beispielsweise zeitabhängig oder in Abhängigkeit vom Trainingsfortschritt eine vorgegebene Variation des Schaltzustandes der Steuerventileinrichtung hervorruft. Die Anzeigemittel können beispielsweise dazu dienen, Dauer und Erfolg der Trainingssitzung zu visualisieren.

[0011] Es besteht die Möglichkeit, die Steuerventileinrichtung so auszubilden, dass das Umschalten zwischen den einzelnen Schaltzuständen manuell zu erfolgen hat. Dies gestattet die Realisierung eines Gerätes, das im Extremfall völlig ohne elektrische Energie auskommt. Die erforderlichen Einstellungen können beispielsweise anhand einer Trainingstabelle vorgenommen werden.

[0012] Bei einer komfortableren Ausführungsform ist die Steuerventileinrichtung zum elektrisch aktivierten Umschalten zwischen den einzelnen Schaltzuständen ausgebildet. Zum Umschalten kann beispielsweise eine einen Elektromotor aufweisende Antriebseinrichtung vorgesehen werden. Da die elektrische Energie jedoch nur zum Umschalten benötigt wird, und nicht zum Aufrechterhalten des jeweils eingeschalteten Schaltzustandes, reicht die übliche Kapazität portabler Energiequellen, beispielsweise Batterien oder Akkus, für eine sehr lange Betriebsdauer des Gerätes.

[0013] In diesem Zusammenhang ist die Steuerventileinrichtung zweckmäßigerweise mit einem oder mehreren Steuerventilen ausgestattet, die nach der Veränderung ihres Schaltzustandes den neuen Schaltzustand ohne weitere Energiezufuhr beibehalten. Dies lässt sich als passive Schaltstellung bezeichnen. Realisierbar wäre dies zum Beispiel durch den Einsatz eines oder mehrerer Schieberventile, das bzw. die alle benötigten Ventilfunktionen beinhaltet bzw. beinhalten. Der Energieverbrauch ist hier nur auf die eigentliche Stellbewegung beschränkt.

[0014] Bevorzugt ist die Steuerventileinrichtung mit mehreren Steuerventilen ausgestattet, die zur Vorgabe der gewünschten Schaltzustände mit unterschiedlichen Schaltmustern betätigbar sind. Für eine solche Bauform eignen sich vor allem Steuerventile mit einer 2/2-Ventilfunktionalität, die sich auch durch einen sehr einfachen Aufbau auszeichnen. Zur Betätigung der Steuerventile besitzt die vorhandene Antriebseinrichtung zweckmäßigerweise ein entsprechend den gewünschten Schaltmustern codiertes Betätigungsglied, das in unterschiedlichen Steuerstellungen positionierbar ist, in denen es, dem jeweils wirksamen Schaltmuster entsprechend, mit den Ventilgliedern der Steuerventile zusammenwirkt. Auf diese Weise kann beispielsweise eine lineare oder rotative Nockensteuerung verwirklicht werden. Jedenfalls beschränkt sich der Energieverbrauch auch bei einer solchen Bauform nur auf die kurzzeitige Stellbewegung des codierten Betätigungsgliedes.

[0015] In Verbindung mit einer Ausgestaltung, bei der die Steuerventile in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind und über in die gleiche Richtung weisende, mit den Ventilgliedern bewegungsgekoppelte Antriebsstößel verfügen, ist das Betätigungsglied vorzugsweise schieberartig ausgebildet und zum Positionieren in den unterschiedlichen Steuerstellungen rechtwinkelig zur Verstellrichtung der Ventilglieder über die mit diesen bewegungsgekoppelten Antriebsstößel verfahrbar.

[0016] Damit gegebenenfalls vorhandene elektronische Steuermittel jederzeit über den aktuellen Schaltzustand informiert sind, verfügt der pneumatische Expander zweckmäßigerweise über Positionserfassungsmittel zur Erfassung der Steuerstellungen des Betätigungsgliedes.

[0017] Bei den Steuerventilen handelt es sich vorzugsweise um 2/2-Wege-Sitzventile, die federbelastet in eine Grundstellung vorgespannt sind, aus der sie durch das Betätigungsglied bei entsprechender Aktivierung auslenkbar sind.

[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht des pneumatischen Expanders,
Fig. 2
einen Längsschnitt durch den Expander aus Fig. 1 gemäß Schnittlinie II-II aus Fig. 3, ohne Darstellung der zur Betätigung vorgesehenen Handgriffe, wobei die interne Kanalführung der besseren Übersichtlichkeit wegen abweichend von den aus Fig. 3 ersichtlichen tatsächlichen Gegebenheiten abgebildet ist,
Fig. 3
einen Querschnitt durch den pneumatischen Expander gemäß Schnittlinie III-III aus Fig. 2,
Fig. 4
ein Funktionsschaltbild des pneumatischen Expanders, wobei der umrahmte Bereich eine in bevorzugter Weise ausgestattete Steuerventileinrichtung wiedergibt,
Fig. 5
eine Einzeldarstellung einer bevorzugten Bauform der Steuerventileinrichtung und
Fig. 6
den in Fig. 5 markierten Ausschnitt VI in vergrößerter Darstellung.


[0019] Der in seiner Gesamtheit mit Bezugsziffer 1 bezeichnete pneumatische Expander ist ein zu Trainingszwecken, insbesondere für den Muskelaufbau, einsetzbares Sportgerät, das vom Anwender im Regelfall zweihändig betrieben wird.

[0020] In der aus der Zeichnung ersichtlichen bevorzugten Bauform besitzt der Expander ein längliches Hauptgehäuse 2, dessen Längsachse bei 3 strichpunktiert angedeutet ist, sowie zwei Betätigungseinheiten 4a, 4b, die beide in Richtung der Längsachse 3 relativ zu dem Hauptgehäuse 2 verstellbar und insbesondere verschiebbar sind. Die Betätigungseinheiten 4a, 4b können insbesondere in einander jeweils entgegengesetzten Richtungen bewegt werden, sodass sie sich entweder voneinander entfernen oder einander annähern. Ihre möglichen Bewegungen, die parallel zueinander verlaufen, sind bei 5a, 5b durch Doppelpfeile angedeutet.

[0021] Das Hauptgehäuse 2 besitzt ein als Hohlkörper konzipiertes längliches Zentralteil 6, an das stirnseitig unter Abdichtung zwei Gehäusedeckel 7a, 7b angesetzt sind. Das Zentralteil 6 hat rohrförmigen Charakter und ist von mehreren linear verlaufenden Kanälen 8 durchsetzt, die parallel zur Längsachse 3 ausgerichtet sind und zu den beiden Stirnflächen 12a, 12b des Zentralteils 6 ausmünden. Die Mündungen sind dort durch die beiden Gehäusedeckel 7a, 7b abgedeckt, sodass sich zur Umgebung hin abgeschlossene Gehäusekammern 13 ergeben, die in Längsrichtung des Hauptgehäuses 2 verlaufen und in diesem längsseits nebeneinander angeordnet sind. Zwei bevorzugt unmittelbar nebeneinander angeordnete Gehäusekammern 13 bilden eine erste und eine zweite Arbeitskammer 14a, 14b. Eine weitere Gehäusekammer 13 bildet eine Luftspeicherkammer 15. Und schließlich fungiert eine vierte Gehäusekammer 13 zur Aufnahme einer noch zu erläuternden Steuerventileinrichtung 17 und sei daher als Steuerkammer 16 bezeichnet.

[0022] Bei Bedarf wäre auch eine größere Anzahl von Gehäusekammern 13 möglich. Auf diese Weise könnten beispielsweise mehrere zueinander parallele Luftspeicherkammern definiert werden.

[0023] Die beiden Betätigungseinheiten 4a, 4b sind bevorzugt identisch ausgebildet. Sie durchsetzen jeweils unter Abdichtung einen der beiden Gehäusedeckel 7a, 7b und tauchen koaxial in eine der beiden Arbeitskammern 14a, 14b ein, sodass sie dem-entsprechend als erste und zweite Betätigungseinheiten 4a, 4b bezeichnet werden.

[0024] Jede Betätigungseinheit 4a, 4b besitzt einen unter Abdichtung in der zugeordneten Arbeitskammer 14a, 14b verschiebbar angeordneten Kompressionskolben 18. An diesem greift einenends eine Betätigungsstange 22 an, die den zugeordneten Gehäusedeckel 7a, 7b durchsetzt und außerhalb des Hauptgehäuses 2 mit einem Krafteinleitungsabschnitt 23 versehen ist. Bei ihm handelt es sich insbesondere um einen ergonomisch gestalteten Handgriff, der sich mit einer Hand ergreifen lässt, um die zum Ausführen der Bewegungen 5a, 5b erforderlichen Betätigungskräfte aufbringen zu können.

[0025] Durch den Kompressionskolben 18 wird eine jeweilige Arbeitskammer 14a, 14b in einen der Betätigungsstange 22 entgegengesetzten vorderen Kompressionsraum 24 und einen von der Betätigungsstange 22 durchsetzten, dem zugehörigen Krafteinleitungsabschnitt 23 zugewandten hinteren Kompressionsraum 25 unterteilt. Über in die Gehäusewandung 26 des Hauptgehäuses 2 integrierte Fluidkanäle 27, deren Verlauf teilweise gestrichelt angedeutet ist, stehen sämtliche Kompressionsräume 24, 25 fluidisch mit der Steuerventileinrichtung 17 in Verbindung. Diese Steuerventileinrichtung 17 kommuniziert ihrerseits über einen ebenfalls in der Gehäusewandung 26 verlaufenden Fluidkanal 27' mit der Luftspeicherkammer 15.

[0026] Auf diese Weise sind die Luftspeicherkammer 15 und die beiden Arbeitskammern 14a, 14b über die ebenfalls im Hauptgehäuse 2 angeordnete Steuerventileinrichtung 17 pneumatisch verknüpfbar. Die Art der Verknüpfung bestimmt den aktuellen Betriebsmodus des pneumatischen Expanders. Bevorzugt ist die Steuerventileinrichtung 17 so ausgebildet, dass sie zur Vorgabe unterschiedlicher Betriebsmodi des Expanders in verschiedene Schaltzustände verbracht werden kann. Die Auslegung ist dabei insbesondere so getroffen, dass die Steuerventileinrichtung 17 den jeweils eingestellten Schaltzustand ohne Energiezufuhr stabil beibehält. Dies gestattet einen äußerst energiesparenden Betrieb, was dem bestimmungsgemäßen Einsatz des pneumatischen Expanders als Mobilgerät überaus förderlich ist, weil bei kabellosem Betrieb die Kapazität an Bord befindlicher Energiespeicher 28 eine lange Betriebsdauer ohne Austausch oder Nachladen zulässt.

[0027] Beim Ausführungsbeispiel sitzt der lediglich strichpunktiert angedeutete mindestens eine Energiespeicher 28 zweckmäßigerweise zusammen mit der Steuerventileinrichtung 17 in der Steuerkammer 16. Er kann allerdings ohne weiteres auch an anderer Stelle untergebracht werden, beispielsweise in einem durch einen Deckel 32 verschlossenen Fach einer im Bereich des Außenumfanges des Hauptgehäuses 2 vorgesehenen Bedieneinheit 33.

[0028] Die in Fig. 5 und 6 in einer besonders bevorzugten Ausstattungsvariante gezeigte Steuerventileinrichtung 17 ist zweckmäßigerweise eine selbsttragende Baueinheit, in der ihre Komponenten kompakt zusammengefasst sind. Sie hat eine längliche, schlanke Bauweise und kann somit optimal in der Steuerkammer 16 untergebracht werden. Beim Ausführungsbeispiel ist sie mit ihrer einen Stirnseite an eine Montageschnittstelle 46 an der Innenfläche des zugeordneten ersten Gehäusedeckels 7a angeflanscht.

[0029] Im in die zugeordnete Arbeitskammer 14a, 14b eingefahrenen Zustand der Betätigungseinheiten 4a, 4b nehmen die Krafteinleitungsabschnitte 23 eine an die zugeordnete Stirnseite des Hauptgehäuses 2 weitestmöglich angenäherte, zusammengeschobene Position ein. Die in den Arbeitskammern 14a, 14b liegenden Längenabschnitte der Betätigungseinheiten 4a, 4b überlappen sich in Längsrichtung. Für beide Betätigungseinheiten 4a, 4b steht mithin ein relativ großer Hub trotz kompakter Längenabmessungen des Hauptgehäuses 2 zur Verfügung.

[0030] Für den Betrieb des Expanders 1, also das Zusammenschieben und Auseinanderziehen der Krafteinleitungsabschnitte 23, ist es von Vorteil, wenn die Betätigungseinheiten 4a, 4b möglichst nahe beieinander liegen. Um dies zu begünstigen, haben die beiden Arbeitskammern 14a, 14b beim Ausführungsbeispiel, wie aus Fig. 3 ersichtlich, jeweils einen länglichen, flachen Querschnitt und sind so längsseits nebeneinander angeordnet, dass ihre strichpunktiert angedeuteten Hauptausdehnungsebenen 34a, 34b parallel zueinander verlaufen. Die Arbeitskammern haben im Querschnitt bevorzugt geradlinige Längsseiten und abgerundete Schmalseiten.

[0031] Es ist dabei von Vorteil, wenn die beiden Arbeitskammern 14a, 14b im zentralen Bereich des Hauptgehäuses 2 untergebracht sind, wie dies wiederum aus Fig. 3 exemplarisch ersichtlich ist.

[0032] Bevorzugt hat das Hauptgehäuse 2 einen ovalen oder elliptischen Querschnitt. Die Luftspeicherkammer 15 und die Steuerkammer 16 sind zweckmäßigerweise im Bereich der beiden Hauptscheitel platziert und flankieren die beiden Arbeitskammern 14a, 14b auf einander entgegengesetzten Längsseiten.

[0033] Von Vorteil ist es, wenn die beiden Arbeitskammern 14a, 14b mit Bezug zum genauen Zentrum des ovalen oder elliptischen Querschnittes zu einem der beiden Nebenscheitel hin versetzt sind. Dadurch ergibt sich im Bereich des anderen Nebenscheitels ein innerhalb des ovalen oder elliptischen Umrisses liegender Bereich, de,r in vorteilhafter Weise zur Ausbildung einer zum Außenumfang des Hauptgehäuses 2 hin offenen, längsverlaufenden Aufnahmevertiefung 36 genutzt wird, in der die schon erwähnte Bedieneinheit 33 platziert ist. Zur Befestigung der Bedieneinheit 33 am Hauptgehäuse 2 sind geeignete Schrauben 37 vorgesehen, wobei allerdings auch eine andere Befestigungsart gewählt werden kann.

[0034] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind die Arbeitskammern 14a, 14b zweckmäßigerweise derart winkelmäßig im Innern des Hauptgehäuses 2 ausgerichtet, dass ihre Hauptausdehnungsebenen 34a rechtwinkelig zur Hauptachse 35 des Hauptgehäuse-Querschnittes verlaufen. Die Längsachsen der beiden Betätigungseinheiten 4a, 4b liegen in einer zu den beiden Hauptausdehnungsebenen 34a, 34b rechtwinkeligen Ebene 39, die zu der Hauptachse 35 parallel beabstandet verläuft.

[0035] Die geschilderte ovale bzw. elliptische Querschnittsform bezieht sich beim Ausführungsbeispiel auf sowohl das Zentralteil 6 als auch die beiden Gehäusedeckel 7a, 7b. Letztere könnten unter Umständen allerdings auch eine abweichende Formgebung haben.

[0036] Bei dem Zentralteil 6 handelt es sich zweckmäßigerweise um ein Hohlprofilelement, das durch Strangpressen hergestellt wird. Es besteht insbesondere aus Aluminiummaterial. Bei der Herstellung können sowohl die Gehäusekammern 13 als auch die sich ebenfalls über die gesamte Baulänge erstreckende Aufnahmevertiefung 36 sowie zumindest teilweise die Fluidkanäle 27 direkt geformt werden. Dies ermöglicht eine sehr kostengünstige Fertigung.

[0037] Die Bedieneinheit 33 besitzt zum Beispiel als Tasten oder Schalter ausgeführte Bedienmittel 38, über die das Gerät einund ausgeschaltet werden kann und die bei entsprechender Ausstattung eine manuelle Vorwahl bestimmter Betriebsmodi zulassen. Darüber hinaus verfügt die Bedieneinheit 33 über beim Ausführungsbeispiel von einem alphanumerischen Display gebildete Anzeigemittel 42, die beispielsweise den aktuellen Betriebsmodus, den Trainingsfortschritt oder sonstige Daten anzeigen können. Außerdem ist die Bedieneinheit 33 bevorzugt mit elektronischen Steuermitteln 43 ausgestattet, die den Betriebsablauf überwachen und die insbesondere in der Lage sind, durch ein enthaltenes Steuerprogramm eine bestimmte Trainingsabfolge in Verbindung mit einer geeigneten Ansteuerung der Steuerventileinrichtung 17 vorzugeben.

[0038] Während es prinzipiell möglich wäre, den pneumatischen Expander so auszulegen, dass er über nur einen Betriebsmodus verfügt, ist es zu Gunsten eines optimalen Trainingsergebnisses sehr von Vorteil, wenn unterschiedliche Betriebsmodi vorgegeben werden können, wobei diese Vorgabe in Verbindung mit einer variablen pneumatischen Verknüpfung zwischen der mindestens einen Luftspeicherkammer 15 und den beiden Antriebskammern 14a, 14b realisiert wird.

[0039] Wie schon erwähnt wurde, erfolgt die pneumatische Verknüpfung der Steuerventileinrichtung 17 mit den beiden Arbeitskammern 14a, 14b und der Luftspeicherkammer 15 über in die Gehäusewandung des Hauptgehäuses 2 integrierte Fluidkanäle 27, 27', sodass keine außen liegenden Fluidleitungen erforderlich sind. Eine besonders zweckmäßige Verknüpfungsart ist beim Ausführungsbeispiel gegeben und wird auch aus dem schematischen Funktionsschaubild der Fig. 4 deutlich, in dem die Steuerventileinrichtung 17 durch einen gestrichelten Rahmen angedeutet ist.

[0040] Der die Luftspeicherkammer 15 mit der Steuerventileinrichtung 17 verbindende Fluidkanal 27' verläuft ausschließlich im ersten Gehäusedeckel 7a.

[0041] Die Verbindung der beiden Arbeitskammern 14a, 14b mit der Steuerventileinrichtung 17 erfolgt über Fluidkanäle 27, die teilweise im Zentralteil 6 und teilweise in den Gehäusedekkeln 7a, 7b verlaufen. Dabei ist die Verknüpfung insbesondere so gewählt, dass die beiden vorderen Kompressionsräume 24 über ein erstes Kanalsystem 44 fluidisch miteinander verbunden und gemeinsam an die Steuerventileinrichtung 17 angeschlossen sind, während gleichzeitig die beiden hinteren Kompressionsräume 25 über ein zweites Kanalsystem 45 ihrerseits fluidisch miteinander verbunden und ebenfalls gemeinsam an die Steuerventileinrichtung 17 angeschlossen sind.

[0042] Da die Betätigungseinheiten 4a, 4b von entgegengesetzten Stirnseiten her in das Hauptgehäuse 2 eintauchen, sind sowohl die vorderen als auch die hinteren Kompressionsräume 24, 25 einander entgegengesetzten Stirnseiten des Hauptgehäuses 2 zugeordnet. Die gemeinsame Verbindung sämtlicher Fluidkanäle mit der Steuerventileinrichtung 17 erfolgt über die eine Montageschnittstelle 46, die ausschließlich an der die Steuerkammer 16 überdeckenden Innenfläche des ersten Gehäusedeckels 7a vorgesehen ist, sodass auch die durch den entgegengesetzten zweiten Gehäusedeckel 7b verschlossenen Kompressionsräume über geeignete Fluidkanäle 27 an die Montageschnittstelle 46 geführt werden müssen. Zu diesem Zweck erstrecken sich längs der beiden Arbeitskammern 14a, 14b in der Gehäusewandung des Zentralteils 6 verlaufende Kanalabschnitte des ersten und zweiten Kanalsystems 44, 45, die mittels Überbrückungskanälen 47 im zweiten Gehäusedeckel 7b an den betreffenden Kompressionsraum angeschlossen sind. Die längs der Arbeitskammern 14a, 14b verlaufenden Kanalabschnitte sind bevorzugt im Übergangsbereich zwischen den beiden Arbeitskammern 14a, 14b ausgebildet und verlaufen gemeinsam in einer Kanalebene 48, die parallel zu den Hauptausdehnungsebenen 34a, 34b ausgerichtet ist. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind diese Kanalabschnitte in der Fig. 2 jedoch auf einander entgegengesetzten Seiten der beiden Arbeitskammern 14a, 14b eingezeichnet. Ein solcher Kanalverlauf wäre allerdings in der Praxis durchaus ebenfalls möglich.

[0043] Der pneumatische Expander ist so ausgelegt, dass durch eine hin- und hergehende gegensinnige Verlagerung der Betätigungseinheiten 4a, 4b in der an die Arbeitskammern 14a, 14b angeschlossenen Luftspeicherkammer 15 aus der Atmosphäre zugeführte Luft komprimiert werden kann. Die hierzu erforderliche Kraft wird vom Anwender des Expanders aufgebracht, sodass sich ein Trainingseffekt einstellt.

[0044] Die Fig. 5 und 6 zeigen in Einzeldarstellung eine bevorzugte Ausführungsform der Steuerventileinrichtung 17, die unterschiedliche Schaltzustände einnehmen kann, um verschiedene Betriebsmodi des pneumatischen Expanders 1 vorzugeben. In der schematischen Darstellung der Fig. 4 ist diese Steuerventileinrichtung 17 gestrichelt umrandet dargestellt.

[0045] Die Steuerventileinrichtung 17 enthält mehrere Steuerventile 52, die bevorzugt zu einer Baueinheit zusammengefasst sind und die zur Vorgabe der gewünschten Schaltzustände mit unterschiedlichen Schaltmustern betätigt werden können. Die Steuerventile 52 sind bevorzugt als 2/2-Wege-Sitzventile ausgebildet und sind beim Ausführungsbeispiel vom Typ "Normalerweise Geschlossen".

[0046] Die Anzahl der Steuerventile 52 variiert in Abhängigkeit von der gewünschten Funktionalität des Expanders 1. Beim Ausführungsbeispiel sind insgesamt sechs Steuerventile 52 vorgesehen. Daneben enthält die Steuerventileinrichtung 17 noch vier Rückschlagventile 53 und eine Drosseleinrichtung 54, die aber lediglich in Fig. 4 angedeutet sind.

[0047] Bei der in der Zeichnung abgebildeten bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung sind die Steuerventile 52 in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, wobei zwei Gruppen zu je drei in der Längsrichtung 55 der Steuerventileinrichtung 17 hintereinander angeordneter Steuerventile vorhanden sind, wobei diese beiden Dreiergruppen nebeneinander liegen. Der Schnitt der Figur 5 verläuft durch eine der Dreiergruppen. Die sechs Steuerventile 52 besitzen ein gemeinsames Steuerventilgehäuse 56, in dem die Ventilglieder 57 der einzelnen Steuerventile 52 verstellbar untergebracht sind.

[0048] Jedes Ventilglied 57 kann eine durch einen Doppelpfeil angedeutete Umschaltbewegung 58 ausführen, um wahlweise in einer in Fig. 6 links abgebildeten Grundstellung oder einer in Fig. 6 rechts abgebildeten, bezüglich der Grundstellung ausgelenkten Schaltstellung positioniert zu werden.

[0049] Die Grundstellung entspricht beim Ausführungsbeispiel einer Schließstellung, während die ausgelenkte Schaltstellung eine Offenstellung bildet. Durch eine Federeinrichtung 62 ist jedes Ventilglied in die Grundstellung vorgespannt.

[0050] Die Umschaltkraft wird einem jeweiligen Ventilglied 57 unter Vermittlung eines mit dem Ventilglied 57 bewegungsgekoppelten Antriebsstößels 63 auferlegt. Dieser Antriebsstößel 63 ist beim Ausführungsbeispiel einstückig mit dem jeweils zugeordneten Ventilglied 57 ausgebildet, wobei er eine Längserstrekkung hat, die mit der Verstellrichtung 58 des Ventilgliedes 57 zusammenfällt.

[0051] Alle Antriebsstößel 63 der sich aus den sechs Steuerventilen 52 zusammensetzenden Ventilmatrix weisen in die gleiche Richtung und enden mit in einer gemeinsamen Ebene liegenden Beaufschlagungsköpfen 64. In der Grundstellung ragen die Antriebsstößel 63 mit ihren Beaufschlagungsköpfen 64 ein Stück weit aus dem Steuerventilgehäuse 56 heraus.

[0052] Zur Betätigung der Steuerventile 52 ist die Steuerventileinrichtung 17 mit einer Antriebseinrichtung 65 ausgestattet. Diese ist ausgebildet, um ein elektrisch aktiviertes Umschalten zwischen den einzelnen Schaltzuständen zu ermöglichen. Die Steuerbefehle für die entsprechende Aktivierung erhält die Antriebseinrichtung 65 von den elektronischen Steuermitteln 43 der Bedieneinheit 33.

[0053] Die Antriebseinrichtung 65 verfügt über ein Betätigungsglied 66, das mit den Antriebsstößeln 63 kooperieren kann und das entsprechend den gewünschten Schaltmustern 68 codiert ist. Durch einen Elektromotor 67 oder ein anderes elektrisch betätigbares Stellglied kann das Betätigungsglied in unterschiedlichen Steuerstellungen mit Bezug zu den Beaufschlagungsköpfen 64 positioniert werden, in denen es mit jeweils einem der von ihm vorgegebenen Schaltmuster 68 mit den Beaufschlagungsköpfen 64 zusammenarbeitet und dementsprechend die zugeordneten Ventilglieder 57 entweder in der Grundstellung belässt oder in die ausgelenkte Schaltstellung umschaltet.

[0054] Beim Ausführungsbeispiel ist das Betätigungsglied 66 schieberartig ausgebildet und gemäß Doppelpfeil 72 in einer zur Verstellrichtung 58 der Ventilglieder 57 rechtwinkeligen Richtung verfahrbar. Auf diese Weise kann es über die mit den Ventilgliedern 57 bewegungsgekoppelten Antriebsstößel 63 hinweg bewegt werden. Die Schaltmuster 68 sind durch eine gewisse Verteilung an Vertiefungen 73 und Erhebungen 74 gebildet, wobei ein Ventilglied 57 in der Grundstellung verbleibt, wenn es einer Vertiefung 73 gegenüberliegt, und in die ausgelenkte Schaltstellung verlagert wird, wenn ihm eine Erhebung 74 vorgelagert ist. Nimmt das Betätigungsglied 66 eine Position ein, in der es einen Antriebsstößel 63 nicht übergreift, ergibt sich ein Zustand vergleichbar einer dem Antriebsstößel 63 zugeordneten Vertiefung 73, sodass das Ventilglied 57 die Grundstellung einnimmt.

[0055] Durch das Betätigungsglied 66 wird somit quasi eine Nockensteuerung für die Ventilglieder 57 geschaffen.

[0056] Beim Ausführungsbeispiel steht das Betätigungsglied 66 mit einer sich längs des Verstellweges 72 erstreckenden Gewindespindel 75 in Schraubeingriff, die mit dem Elektromotor 67 antriebsmäßig gekoppelt ist, vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines Getriebes 76.

[0057] In Fig. 5 lediglich strichpunktiert angedeutete Positionserfassungsmittel 77 dienen dazu, die einzelnen Steuerstellungen des Betätigungsgliedes 66 zu erfassen und an die elektronischen Steuermittel 43 zurückzumelden. Dadurch ist ein koordinierter Betrieb möglich.

[0058] Da lediglich für die Positionsänderung des Betätigungsgliedes elektrische Energie benötigt wird, nicht jedoch für das Halten der Ventilglieder 57 in der jeweiligen Stellung, arbeitet der pneumatische Expander äußerst energiesparend. Die Grundstellung der Ventilglieder 57 wird durch die Federeinrichtungen 62 fixiert. Die ausgelenkte Schaltstellung wird durch das den jeweiligen Antriebsstößel 63 übergreifende Betätigungsglied 66 gehalten, wobei ein unbeabsichtigtes Verstellen ausgeschlossen ist, weil die Verstellrichtung 58 der Ventilglieder 57 nicht mit der Verstellrichtung 72 des Betätigungsgliedes 66 zusammenfällt.

[0059] Bei einer kostengünstigeren Variante des pneumatischen Expanders 1 verfügt die Antriebseinrichtung 65 nicht über elektrisch aktivierbare Antriebsmittel. Die Vorgabe der Steuerstellungen des Betätigungsgliedes 66 erfolgt in diesem Falle rein manuell. An dem Betätigungsglied 66 ist dann zweckmäßigerweise ein Handhabungselement 78 vorgesehen, auf das manuell eingewirkt werden kann, um die für das Umpositionieren erforderliche Stellkraft aufzubringen.

[0060] Nachfolgend wird anhand der Fig. 4 eine bevorzugte Betriebsweise des pneumatischen Expanders erläutert.

[0061] Anfänglich wird durch entsprechende Positionierung des Betätigungsgliedes 66 ein Schaltzustand der Steuerventileinrichtung 17 vorgegeben, die einen ersten Betriebsmodus zur Folge hat. In diesem ersten Betriebsmodus (Einstellmodus) wird durch das Einschieben der Betätigungseinheiten 4a, 4b Luft aus den vorderen Kompressionsräumen 24 verdrängt und über ein in die Offenstellung verbrachtes erstes Steuerventil 52a sowie ein mit diesem in Reihe geschaltetes erstes Rückschlagventil 53a in die Luftspeicherkammer 15 gedrückt. Das erste Rückschlagventil 53a verhindert, dass die komprimierte Luft in der Gegenrichtung zurückströmt.

[0062] Werden die Betätigungseinheiten 4a, 4b aus dem Hauptgehäuse 2 herausgezogen, strömt Luft aus der Umgebung über ein zweites Rückschlagventil 53b in die vorderen Kompressionsräume 24 nach, die beim anschließenden neuerlichen Einfahren der Betätigungseinheiten 4a, 4b durch die Kompressionskolben 18 wiederum in die Luftspeicherkammer 15 verdrängt wird.

[0063] Da die hinteren Kompressionsräume 25 gleichzeitig über ein in der Offenstellung befindliches zweites Steuerventil 52b mit der Atmosphäre verbunden sind, kann die Luft bezüglich der hinteren Kompressionsräume 25 ungehindert ein- und ausströmen.

[0064] Hat sich in der Luftspeicherkammer 15 der gewünschte Druckaufbau eingestellt - dieser kann durch einen Drucksensor 71 überwacht werden -, erfolgt ein Umschalten in einen zweiten Betriebsmodus. Dieser ermöglicht einen drückenden Trainingsbetrieb des Expanders. Dabei wird die in der Luftspeicherkammer 15 komprimierte Luft über ein geöffnetes drittes Steuerventil 52c und das ebenfalls offene erste Steuerventil 52a teilweise in die vorderen Kompressionsräume 24 entspannt. Durch erneutes Einfahren der Kompressionskolben 18 wird das im System befindliche Gesamtvolumen, also dasjenige der beiden vorderen Kompressionsräume 24 und das der Luftspeicherkammer 15, um das Volumen der vorderen Kompressionsräume 24 reduziert, sodass der Druck ansteigt und der Anwender des Expanders eine entsprechende Stellkraft ausüben muss.

[0065] Ein weiterer dritter Betriebsmodus ist mit dem ersten Betriebsmodus vergleichbar, allerdings mit dem Unterschied, dass dann beim Herausziehen der Betätigungseinheiten 4a, 4b die Luft aus den hinteren Zylinderkammern 25 über ein dann offenes viertes Steuerventil 52d und das erste Rückschlagventil 53a in die Luftkammer 15 gefördert wird. Beim Hineindrükken der Betätigungseinheiten 4a, 4b wird'neue Luft aus der Umgebung über ein drittes Rückschlagventil 53c angesaugt. Die vorderen Kompressionsräume 24 stehen dabei über ein fünftes Steuerventil 52e ständig mit der Atmosphäre in Verbindung.

[0066] An den dritten Betriebsmodus kann sich ein vierter Betriebsmodus anschließen, der einen ziehenden Trainingsbetrieb darstellt. Die Funktion ist analog derjenigen des zweiten Betriebsmodus, wobei nun allerdings vom Anwender des Expanders gegen den Druck in den hinteren Kompressionsräumen 25 gearbeitet werden muss. Hierbei nehmen das dritte und vierte Steuerventil 52c, 52d die Offenstellung ein.

[0067] Um das gesamte System zu entlüften, kann ein fünfter Betriebsmodus eingestellt werden, bei dem ein an die Luftspeicherkammer 15 angeschlossenes sechstes Steuerventil 52f über die Drosseleinrichtung 54 eine Verbindung zur Atmosphäre herstellt.

[0068] Ein viertes Rückschlagventil 53d kann die Funktion eines Sicherheits-Überdruckventils übernehmen.

[0069] Innerhalb des pneumatischen Expanders bilden die beiden Arbeitskammern 14a, 14b zusammen mit den ihnen zugeordneten ersten und zweiten Betätigungseinheiten 4a, 4b jeweils praktisch eine manuell betätigbare, doppeltwirkende Pumpe, durch die Luft verdrängt wird, wobei die gegen den anstehenden Druck auszuübende Arbeit für den gewünschten körperlichen Ertüchtigungseffekt sorgt. Beide Pumpeneinheiten 14a, 4a; 14b, 4b sind über die Steuerventileinrichtung 17 an die Luftspeicherkammer 15 angeschlossen, wobei die Steuerventileinrichtung 17 aufgrund ihrer ventiltechnischen Ausstattung in der Lage ist, entsprechend dem eingestellten Schaltzustand eine bestimmte Art der Verknüpfung, auch unter Einbeziehung der Atmosphäre, vorzugeben.


Ansprüche

1. Pneumatischer Expander, mit einem Hauptgehäuse (2), mit zwei Betätigungseinheiten (4a, 4b), die manuell relativ zu dem Hauptgehäuse (2) verstellbar sind, um in wenigstens einem Betriebsmodus des Expanders in mindestens einer Luftspeicherkammer (15) Luft zu komprimieren, und mit einer Steuerventileinrichtung (17), die zur Vorgabe unterschiedlicher Betriebsmodi des Expanders in verschiedene, jeweils ohne Energiezufuhr stabil beibehaltene Schaltzustände verbringbar ist.
 
2. Pneumatischer Expander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Hauptgehäuse (2) mehrere Gehäusekammern (13) angeordnet sind, die die mindestens eine Luftspeicherkammer (15) sowie zwei den Betätigungseinheiten (4a, 4b) zugeordnete Arbeitskammern (14a, 14b) bilden, wobei die Luftspeicherkammer (15) über die Steuerventileinrichtung (17) mit den beiden Arbeitskammern (14a, 14b) zur Vorgabe unterschiedlicher Betriebsmodi des Expanders variabel pneumatisch verknüpfbar ist.
 
3. Pneumatischer Expander nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinheiten (4a, 4b) jeweils einen in der zugeordneten Arbeitskammer (14a, 14b) verschiebbar angeordneten Kompressionskolben (18) und einen außerhalb des Hauptgehäuses (2) liegenden Krafteinleitungsabschnitt (23) aufweisen.
 
4. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (17) in einer Gehäusekammer (13) des Hauptgehäuses (2) angeordnet ist.
 
5. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptgehäuse (2) mit einer Bedieneinheit (33) ausgestattet ist, die über Anzeige-, Bedien- und/oder elektronische Steuermittel (42, 38, 43) verfügt.
 
6. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (17) zum manuellen Umschalten zwischen den einzelnen Schaltzuständen ausgebildet ist.
 
7. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (17) zum elektrisch aktivierten Umschalten zwischen den einzelnen Schaltzuständen ausgebildet ist.
 
8. Pneumatischer Expander nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen Elektromotor (67) zum Vorgeben der einzelnen Schaltzustände.
 
9. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (17) mehrere Steuerventile (52) aufweist, die zur Vorgabe der gewünschten Schaltzustände mit unterschiedlichen Schaltmustern betätigbar sind.
 
10. Pneumatischer Expander nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventile (52) jeweils über eine 2/2-Ventilfunktionalität verfügen.
 
11. Pneumatischer Expander nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventileinrichtung (17) eine zur Betätigung der Steuerventile (52) dienende Antriebseinrichtung (65) aufweist, die ein entsprechend den gewünschten Schaltmustern codiertes Betätigungsglied (66) aufweist, das in unterschiedlichen Steuerstellungen positionierbar ist, in denen es, dem jeweils wirksamen Schaltmuster entsprechend, mit den Ventilgliedern (57) der Steuerventile (52) zusammenwirkt.
 
12. Pneumatischer Expander nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsglied (66) schieberartig ausgebildet und rechtwinkelig zur Verstellrichtung der Ventilglieder (57) verfahrbar ist.
 
13. Pneumatischer Expander nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerventile (52) in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind und über in die gleiche Richtung weisende, mit den Ventilgliedern (57) bewegungsgekoppelte Antriebsstößel (63) verfügen, über die sich das schlittenartige Betätigungsglied (66) zum Zwecke der Betätigung hinweg erstrecken kann.
 
14. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 11 bis 13, gekennzeichnet durch Positionserfassungsmittel (77) zur Erfassung der Steuerstellungen des Betätigungsgliedes (66) .
 
15. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilglieder (57) federbelastet in eine Grundstellung vorgespannt sind, aus der sie durch das Betätigungsglied (66) in mindestens eine weitere stabile Schaltstellung auslenkbar sind.
 
16. Pneumatischer Expander nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung als Mobilgerät.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht