[0001] Die Erfindung betrifft eine Verteildüse zur Verteilung eines Fluids und ein Verfahren
zur Benetzung eines vorgebbaren Gebiets um die Verteildüse gemäss dem Oberbegriff
des unabhängigen Anspruchs der jeweiligen Kategorie. Ferner betrifft die Erfindung
einen Kühlturm mit einer solchen Verteildüse, der nach einem erfindungsgemässen Verfahren
betreibbar ist.
[0002] Verteildüsen kommen weit verbreitet als Zerstäubungsdüsen zur Zerstäubung eines Fluids
in Kühlvorrichtungen, insbesondere in Kühltürmen zum Einsatz. Dabei ist im Rahmen
dieser Anmeldung unter einem Kühlturm jede Komponente eines offenen oder geschlossenen
Kühlkreislaufs zu verstehen, die ein offenes oder geschlossenes Gehäuse umfasst und
die Verteildüsen im Sinne dieser Anmeldung zur Kühlung des Fluids aufweist. Bei solchen
Anlagen wird das zu kühlende Fluid, wie beispielsweise das Kühlwasser eines Kohle-,
Gas- oder Kernkraftwerk oder ein entsprechendes Kühlfluid einer anderen technischen
Einrichtung, bei der im Betrieb abzuführende Wärme anfällt, durch eine oder mehrere
Verteildüsen zur Kühlung in einem zweiten Medium, beispielsweise in Luft, innerhalb
des Kühlturms zerstäubt, wodurch das Fluid einen Teil seiner Wärmeenergie an die Umgebung
abgeben kann.
[0003] Dabei muss es sich bei dem Fluid nicht unbedingt um Wasser handeln. Auch jedes andere
flüssige Kühlmittel, wie beispielsweise Alkohol, oder selbst ein zu kühlendes Gas
kann als in der Verteildüse zu verteilendes oder zu zerstäubendes Fluid in Frage kommen.
[0004] Aus der DE 1 947 898 ist beispielsweise eine Verteildüse in Form einer Sprühdüse
bekannt, die eine Düse und ein konisches, mit einer Vielzahl von Öffnungen versehenes
Zerstreuungsglied, sowie eine Halteeinrichtung umfasst, die das Zerstreuungsglied
im Abstand gegenüber der Düse hält und sich von dieser weg erweitert. Dabei wird zur
Benetzung einer Umgebung der Sprühdüse ein Flüssigkeitsstrahl aus der Düse auf das
konische Zerstreuungsglied gelenkt, das in der Srömungsrichtung des Flüssigkeitsstrahls
divergiert, wobei durch die Öffnungen, die in konzentrischen Kreisen um eine Mittelachse
des Zerstreuungsglieds angeordnet sind, ein um die Mittelachse rotationssymmetrisches
Feld von Sprühstrahlen erzeugt wird.
[0005] Ein grosser Kühlturm, beispielsweise ein Kühlturm eines Kraftwerks zur Erzeugung
elektrischer Energie, kann mehrere tausend solcher Verteildüsen aufweisen, die auf
einer Grundfläche von mehreren tausend Quadratmetern regelmässig verteilt sein können.
Die Düsen können zum Beispiel auf einem rechteckigen oder quadratischen Gitter angeordnet
sein, das von einem System von Zuführungsleitungen gebildet wird und den Verteildüsen
das Kühlwasser zuführt. Das Kühlwasser wird im Kühlturm versprüht, so dass das Kühlwasser
einen Teil seiner Wärmeenergie an die im Kühlturm befindliche Kühlluft abgeben kann.
[0006] Die aus dem Stand der Technik bekannten Verteildüsen, wie zum Beispiel die Sprühdüsen
der DE 1 947 898, werden dabei bevorzugt in einem relativ engen Abstand zueinander
angeordnet, damit durch Überlagerung der durch einzelne Sprühdüsen besprühbaren Flächen,
eine mehr oder weniger vollständige Ausnutzung der zu besprühenden Fläche im Kühlturm
erreicht werden kann. Da die bekannten Sprühdüsen, wie oben erläutert, ein im wesentlichen
rotationssymmetrisches Sprühbild liefern, entstehen entweder ganz oder teilweise unbewässerte
bzw. schlecht bewässerte Bereiche, die zum Wärme- und Stoffaustausch entweder keinen
oder nur einen unwesentlichen Beitrag liefern. Oder die von benachbarten Sprühdüsen
benetzten Bereiche überlappen genügend weit, was jedoch zur Folge hat, dass aufgrund
der Kreisgeometrie verschiedene Bereiche unterschiedlich stark benetzt werden, was
unerwünschte thermische Effekten zur Folge hat und die Effizienz der Kühlung erheblich
reduziert. Das wirkt sich insbesondere im Randbereich, beispielsweise bei Kühltürmen
mit rechteckiger Grundfläche aus, weil vor allem am Bereich der Wände des Kühlturms
entweder unbewässerte Bereich entstehen oder wesentliche Anteile des Kühlwassers an
begrenzende Wände gesprüht werden, wo sie kaum Kontakt mit der durchströmenden Kühlluft
haben. Es versteht sich, dass die zuvor beschriebenen negativen Effekte um so grösser
werden, je kleiner die Grundfläche des Kühlturms ist und je kleiner die Zahl der Sprühdüsen
pro Flächeneinheit ist. Besonders dramatisch wirken sich diese Effekte bei kleinen
Kühltürmen aus, die eventuell nur mit einer oder einigen wenigen Sprühdüsen bestückt
sind. Bei solchen kleinen Einheiten kann durch die beschriebenen Effekte die Kühlleistung
so stark reduziert werden, dass ein effizienter Einsatz der aus dem Stand der Technik
bekannten Sprühdüsen nicht mehr sinnvoll erscheint.
[0007] Ausgehend vom Stand der Technik ist es daher eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte
Verteildüse für einen Kühlturm, sowie ein verbessertes Verfahren zur Benetzung eines
vorgebbaren Bereichs um eine Verteildüse vorzuschlagen, wodurch eine Verbesserung
der Kühlung im Vergleich zu den bekannten Sprühdüsen erreicht wird, so dass sich der
Kühlprozess wesentlich effizienter und energiewirtschaftlich vorteilhafter und damit
kostengünstiger darstellen lässt.
[0008] Die diese Aufgaben in apparativer und verfahrenstechnischer Hinsicht lösenden Gegenstände
der Erfindung sind durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs der jeweiligen Kategorie
gekennzeichnet.
[0009] Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0010] Die erfindungsgemässe Verteildüse zur Verteilung eines Fluids umfasst eine Halteeinrichtung
zur Fixierung eines Zerstreuungselements, sowie eine Eintrittsdüse mit einem Düsenmund
zur Beaufschlagung des Zerstreuungselements mit dem Fluid, wobei das Zerstreuungselement
eine Vielzahl von Sprühbohrungen zur Erzeugung von Sprühstrahlen aus dem Fluid aufweist.
Dabei sind die Sprühbohrungen derart ausgestaltet und bezüglich einer Mittelachse
des Zerstreuungselements angeordnet, dass im Betriebszustand ein Abstrahlwinkel der
Sprühstrahlen in Abhängigkeit von einem um die Mittelachse gemessenen Polarwinkel
nach einem vorgebbaren Schema variiert.
[0011] Dadurch, dass der Abstrahlwinkel der Sprühstrahlen bei der erfindungsgemässen Verteildüse
mit dem Polarwinkel um die Mittelachse nach einem vorgebbaren Schema variiert, ist
es möglich, Flächen mit beliebiger Begrenzung um die erfindungsgemässe Verteildüse
herum völlig gleichmässig mit dem Fluid, beispielsweise mit Kühlwasser, zu benetzen.
[0012] Dazu wird der Eintrittsdüse das Fluid, z.B. das Kühlwasser oder ein anderes geeignetes
flüssiges oder gasförmiges Kühlfluid, mittels einer Versorgungsleitung unter einem
vorgebbaren Versorgungsdruck zugeführt, so dass das Fluid unter einem vorgebbaren
Arbeitsdruck die Eintrittsdüse durch den Düsenmund verlässt und das Zerstreuungselement
zur Bilddung von Sprühstrahlen mit dem Fluid beaufschlagt. Die Sprühstrahlen werden
durch die Vielzahl von Sprühbohrungen des Zerstreuungselements gebildet, wobei die
Sprühbohrungen derart ausgestaltet und bezüglich der Mittelachse des Zerstreuungselements
angeordnet sind, dass den Sprühstrahlen in Abhängigkeit vom Polarwinkel unterschiedliche
Abstrahlwinkel aufgeprägt werden, so dass aufgrund der Wurfparabeln der Sprühstrahlen
ein Gebiet mit vorgebbarer geometrischer Berandung benetzbar ist. So sind ovale Gebiete,
dreieckförmige Gebiete, rechteckige, insbesondere auch quadratische Gebiete, oder
beliebig anders begrenzte Flächen um die Verteildüse herum gleichmässig benetzbar.
[0013] Die Sprühbohrungen selbst, die um die Mittelachse des Zerstreuungselements angeordnet
sind, können in an sich bekannter Weise rund, elliptisch, dreieckig, rechteckig, in
Form eines Bogensegments, oder von jeder anderen geeigneten Form berandet sein. Vorteilhaft,
aber nicht notwendig, divergieren eine oder mehrere seitliche Wandbegrenzungen dieser
Öffnungen von der Eintrittsdüse weg in Bezug auf die Mittelachse des Zerstreuungselements.
[0014] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Verteildüse
variiert der Abstrahlwinkel der Sprühstrahlen in Abhängigkeit von einem Abstand zur
Mittelachse des Zerstreuungselements. Das heisst, die Sprühbohrungen sind derart ausgestaltet
und bezüglich der Mittelachse im Zerstreuungselement angeordnet, dass der Abstrahlwinkel
der Sprühstrahlen sowohl eine Funktion des Polarwinkels, als auch des Abstandes der
Sprühbohrung von der Mittelachse ist.
[0015] In einem für die Praxis besonders relevanten Ausführungsbeispiel sind die Sprühbohrungen
derart ausgestaltet und bezüglich der Mittelachse des Zerstreuungselements angeordnet,
dass der Abstrahlwinkel der Sprühstrahlen als Funktion des Polarwinkels und des Abstands
von der Mittelachse, derart variiert, dass eine im wesentlichen rechteckige Grundfläche
um die Verteildüse gleichmässig benetzbar ist. Das heisst, die Sprühbohrungen sind
derart angeordnet und ausgestaltet, dass Sprühstrahlen auf unterschiedlichen, zum
Beispiel parabelförmigen Bahnen, abhängig vom Polarwinkel und abhängig vom Abstand
zur Mittelachse des Zerstreuungselements auf eine im wesentlichen rechteckige Grundfläche
verteilt werden.
[0016] Durch eine geeignete Anordnung mehrerer solcher Verteildüsen in einem Raster, beispielsweise
innerhalb eines Kühlturms, ist es möglich, dass die von benachbarten Verteildüsen
benetzten Flächen sich an deren gerade verlaufenden Kanten berühren, so dass zum Beispiel
eine rechteckige Fläche von mehreren Verteildüsen so benetzt wird, dass im wesentlichen
keine Überlappung der von den verschiedenen Verteildüsen benetzten Gebieten auftritt
und auch Randverluste, beispielsweise bei einem rechteckigen Kühlturm, vermieden werden.
[0017] Vorteilhaft aber nicht notwendig sind die Sprühbohrungen in konzentrischen Kreisen
mit vorgebbaren Radien im Abstand um die Mittelachse angeordnet. Selbstverständlich
können die Sprühbohrungen in speziellen Fällen auch in anderer Weise, zum Beispiel
auf parallelen elliptischen Bahnen, auf geradlinig begrenzten Bahnen, wie auf viereckigen
oder dreieckigen Bahnen oder in besonderen auch in jeder anderen geeigneten Form in
dem Zerstreuungselement angeordnet sein.
[0018] Das Zerstreuungselement selbst weist bevorzugt eine sich in Bezug auf die Mittelachse
und in eine vom Düsenmund abgekehrte Richtung, trichterförmig erweiternde Hohlform
auf. Dabei kann das Zerstreuungselement beispielsweise einen konkav gekrümmten Querschnitt
aufweisen.
[0019] In anderen Ausführungsbeispielen der erfindungsgemässen Verteildüse hat das Zerstreuungselement
einen im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt und in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform weist das Zerstreuungselement einen konvex gekrümmten Querschnitt
auf. Selbst verständlich kann für besondere Anforderungen der Querschnitt des Zerstreuungselements
auch jede andere geeignete Form aufweisen.
[0020] Das erfindungsgemässe Verfahren zur Benetzung eines vorgebbaren Gebiets um eine Verteildüse
mit einem Fluid, wird mit einer Verteildüse durchgeführt, die eine Halteeinrichtung
zur Fixierung eines Zerstreuungselements, sowie eine Eintrittsdüse mit einem Düsenmund
zur Beaufschlagung des Zerstreuungselements mit dem Fluid umfasst, wobei das Zerstreuungselement
eine Vielzahl von Sprühbohrungen zur Erzeugung von Sprühstrahlen aus dem Fluid aufweist
und die Sprühbohrungen derart ausgestaltet und bezüglich einer Mittelachse des Zerstreuungselements
angeordnet sind, dass im Betriebszustand ein Abstrahlwinkel der Sprühstrahlen in Abhängigkeit
von einem um die Mittelachse gemessenen Polarwinkel nach einem vorgegebenen Schema
variiert. Dabei wird erfindungsgemäss der Abstrahlwinkel der Sprühstrahlen so eingestellt,
dass eine im wesentlichen rechteckiges Gebiet um die Verteildüse gleichmässig benetzt
wird.
[0021] Desweiteren betrifft die Erfindung noch eine Kühlvorrichtung, insbesondere einen
Kühlturm, mit einer der zuvor näher beschriebenen Verteildüse, die nach einem erfindungsgemässen
Verfahren betreibbar ist.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemässe Verteildüse im Schnitt;
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II - II gemäss Fig. 1.
[0023] Fig. 1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemässe Verteildüse,
die im folgenden gesamthaft mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet wird. Die Verteildüse
1 zur Verteilung eines Fluids 2 umfasst eine Halteeinrichtung 3, in welcher ein Zerstreuungselement
4 und eine Eintrittsdüse 5 mit einem Düsenmund 6 fixiert ist. Der Düsenmund 6 verjüngt
sich zu einer Austrittsöffnung 61 in Richtung zum Zerstreuungselement 4, wobei die
Eintrittsdüse 5 darstellungsgemäss unterhalb des Zerstreuungselements 4 in der Halteeinrichtung
3 so plaziert ist, dass das Zerstreuungselement 4 zur Bildung von Sprühstrahlen 8
durch die Austrittsöffnung 61 mit dem Fluid 2 beaufschlagbar ist. Der darstellungsgemäss
untere Teil der Eintrittsdüse 5 weist eine Eintrittsöffnung 51 für das Fluid 2 auf,
so dass die Eintrittsdüse 5 über die Eintrittsöffnung 51 aus einer Versorgungsleitung
9, die mit der Verteildüse 1 verbunden ist, mit Fluid 2 beliefert werden kann. Dabei
steht das Fluid 2 in der Versorgungsleitung 9 bevorzugt unter einem vorgebbaren Versorgungsdruck,
so dass das Fluid 2 unter einem vorgebbaren Arbeitsdruck die Eintrittsdüse 5 durch
den Düsenmund 6 verlässt und so das Zerstreuungselement 4 zur Bildung von Sprühstrahlen
8 mit dem Fluid 2 beaufschlagt. Durch eine in Fig. 1 nicht gezeigte, jedoch an sich
bekannte Steuer- und / oder Regeleinheit ist der Arbeitsdruck durch Beeinflussung
des Versorgungsdruck im Betriebszustand der Verteildüse 1 an die jeweiligen notwendigen
Anforderungen an die Kühlleistung des Kühlturms und / oder die Anforderungen an die
Förderung des Fluids 2 anpassbar.
[0024] Das Zerstreuungselement 4 weist in dem in Fig. 1 gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel
eine in Bezug auf die Mittelachse M sich trichterförmig, in eine vom Düsenmund 6 abgekehrte
Richtung sich erweiternde Hohlform mit einem konkav gekrümmten Querschnitt auf.
[0025] Zur Bildung der Sprühstrahlen 8 und zur Bildung von deren Abstrahlwinkel α weist
das Zerstreuungselement 4 eine Vielzahl von Sprühbohrungen 7 auf, die bevorzugt, aber
nicht notwendig, wie in Fig. 1 schematisch dargestellt, auf konzentrischen Kreisen
mit Radius R im Abstand A von der Mittelachse M angeordnet sind.
[0026] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Sprühbohrungen 7 als
im wesentlichen zylindrische Öffnungen mit kreisförmigem Querschnitt ausgeführt, wobei
eine Mittelachse 71 der Bohrung 7 derart in Bezug auf eine senkrecht zur Mittelachse
M gedachte Ebene unter dem Abstrahlkwinkel α geneigt ist, dass der entsprechende durch
die Sprühbohrung 7 gebildete Sprühstrahl 8 im wesentlichen unter dem gleichen Abstrahlwinkel
α die Sprühbohrung 7 verlässt. Dabei hängt der Winkel α nicht nur vom Abstand A der
Sprühbohrung 7 zur Mittelachse M ab, sondern auch vom Polarwinkel φ, unter dem die
Sprühbohrung 7 in Bezug auf die Mittelachse M angeordnet ist. Somit ist durch geeignete
Wahl der verschiedenen Abstrahlwinkel α in Abhängigkeit vom Abstand A zur Mittelachse
M und in Abhängigkeit von dem um die Mittelachse M gemessenen Polarwinkel φ, ein nicht
rotationssymmetrisches Sprühbild der Verteildüse, wie anhand von Fig. 2 noch näher
erläutert werden wird, erzeugbar.
[0027] In Fig. 2 ist einen Schnitt entlang der Linie II - II gemäss Fig. 1 schematisch dargestellt.
Die Sprühbohrungen 7 sind in konzentrischen Kreisen mit Radius R im Abstand A um die
Mittelachse M angeordnet. Die jeweiligen Mittelachsen 71, 72 verschiedener Sprühbohrungen
7 sind dabei derart in Bezug auf eine senkrecht zur Mittelachse M gedachten Ebene
unter dem Abstrahlwinkel α geneigt, dass der entsprechende durch die Sprühbohrung
7 gebildete Sprühstrahl 8 im wesentlichen unter dem gleichen Abstrahlwinkel α die
Sprühbohrung 7 verlässt. Dabei variiert der Abstrahlwinkel α der Sprühstrahlen 8 sowohl
in Abhängigkeit vom Abstand A zur Mittelachse M, als auch in Abhängig vom Polarwinkel
φ, unter dem die Sprühbohrung 7 in Bezug auf die Mittellachse M angeordnet ist.
[0028] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Zerstreuungselement 4 sind die Sprühbohrungen 7 so
angeordnet, dass durch die Verteildüse 1 ein im wesentlichen quadratisches Gebiet
10 mit Fluid 2 gleichmässig benetzbar ist. Zur Erläuterung der erfindungsgemässen
Ausgestaltung und Anordnung der Sprühbohrungen 7 sind exemplarisch zwei Sprühstrahlen
81 und 82 eingezeichnet, die von zwei verschiedenen Sprühbohrungen 7 mit verschiedenen
Mittelachsen 71 und 72 ausgehen. Die zwei verschiedenen Bohrungen 7 mit den jeweiligen
Mittelachsen 71 und 72 sind im selben Abstand A unter gleichem Radius R, jedoch unter
zwei verschiedenen Polarwinkeln φ
1 und φ
2 bezüglich der Mittelachse M des Zerstreuungselements 4 angeordnet. Damit durch die
Verteildüse 1 ein im wesentlichen quadratisches Gebiet 10 gleichmässig benetzbar ist,
hat der Sprühstrahl 81 einen Abstrahlwinkel α
1 und der Sprühstrahl 82 einen Abstrahlwinkel α
2, wobei im vorliegenden Beispiel der Abstrahlwinkel α
1 einen kleineren Wert hat als der Abstrahlwinkel α
2, da der Sprühstrahl 81 in Richtung einer diagonaler des zu benetzenden quadratisch
begrenzten Gebietes 10 verläuft, und damit eine grössere Distanz zu überbrücken hat
als der Sprühstrahl 72, der daher unter einem grösseren Abstrahlwinkel α
2 die zugehörige Sprühbohrung 7 verlässt.
[0029] Durch eine geeignete Anordnung mehrerer solcher Verteildüsen 1 in einem rechteckigen
Raster, beispielsweise innerhalb eines Kühlturms, ist es möglich, dass die von benachbarten
Verteildüsen 1 benetzten Gebiete 10 sich an deren gerade verlaufenden Kanten berühren,
so dass zum Beispiel eine grössere Fläche von mehreren Verteildüsen 1 so benetzbar
ist, dass im wesentlichen keine Überlappung der von den verschiedenen Verteildüsen
1 benetzten Gebiete 10 auftritt und auch Randverluste, beispielsweise bei einem rechteckigen
Kühlturm, vermieden werden.
[0030] Durch den Einsatz der erfindungsgemässen Verteildüse ist es möglich, Gebiete und
Flächen mit beliebiger Berandung, insbesondere rechteckige oder quadratische Gebiete
völlig gleichmässig zu bewässern, ohne dass unbewässerte oder ungenügend bewässerte
Bereich verbleiben oder bestimmte Gebiete von zwei oder mehreren verschiedenen Verteildüsen
gleichzeitig und überlappend bewässert werden. Damit werden die bekannten Nachteile,
die sich bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verteildüsen mit rotationssymmetrischem
Sprühbild ergeben, vollständig überwunden. Somit wird insbeondere eine wesentliche
Verbesserung der Kühlung im Vergleich zu den bekannten Verteildüsen erreicht, so dass
sich der Kühlprozess wesentlich effizienter und energiewirtschaftlich vorteilhafter
und damit kostengünstiger darstellen lässt.
1. Verteildüse zur Verteilung eines Fluids (2) umfassend, eine Halteeinrichtung (3) zur
Fixierung eines Zerstreuungselements (4), sowie eine Eintrittsdüse (5) mit einem Düsenmund
(6) zur Beaufschlagung des Zerstreuungselements (4) mit dem Fluid (2), wobei das Zerstreuungselement
(4) eine Vielzahl von Sprühbohrungen (7) zur Erzeugung von Sprühstrahlen (8) aus dem
Fluid (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühbohrungen (7) derart ausgestaltet und bezüglich einer Mittelachse (M) des
Zerstreuungselements (4) angeordnet sind, dass im Betriebszustand ein Abstrahlwinkel
(α) der Sprühstrahlen (8) in Abhängigkeit von einem um die Mittelachse (M) gemessenen
Polarwinkel (φ) nach einem vorgebbaren Schema variiert.
2. Verteildüse nach Anspruch 1, wobei der Abstrahlwinkel (α) der Sprühstrahlen (8) in
Abhängigkeit von einem Abstand (A) zur Mittelachse (M) variiert.
3. Verteildüse nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Sprühbohrungen (7) derart ausgestaltet
und bezüglich der Mittelachse (M) des Zerstreuungselements (4) angeordnet sind, dass
der Abstrahlwinkel (α) der Sprühstrahlen (8) als Funktion des Polarwinkels (φ) und
des Abstands (A) von der Mittelachse (M), derart variiert, dass eine im wesentlichen
rechteckige Grundfläche (9) um die Verteildüse gleichmässig benetzbar ist.
4. Verteildüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Sprühbohrungen (7) in
konzentrischen Kreisen (K) mit vorgebbaren Radien (R) im Abstand (A) um die Mittelachse
(M) angeordnet sind.
5. Verteildüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerstreuungselement
(4) eine sich in Bezug auf die Mittelachse (M) und in eine vom Düsenmund (6) abgekehrte
Richtung, trichterförmig erweiternde Hohlform aufweist.
6. Verteildüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerstreuungselement
(4) einen konkav gekrümmten Querschnitt aufweist.
7. Verteildüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerstreuungselement
(4) einen im wesentlichen dreieckförmigen Querschnitt aufweist.
8. Verteildüse nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Zerstreuungselement
(4) einen konvex gekrümmten Querschnitt aufweist.
9. Verfahren zur Benetzung eines vorgebbaren Bereichs (10) um eine Verteildüse (1) mit
einem Fluid (2), welche Verteildüse (1) eine Halteeinrichtung (3) zur Fixierung eines
Zerstreuungselements (4), sowie eine Eintrittsdüse (5) mit einem Düsenmund (6) zur
Beaufschlagung des Zerstreuungselements (4) mit dem Fluid (2) umfasst, wobei das Zerstreuungselement
(4) eine Vielzahl von Sprühbohrungen (7) zur Erzeugung von Sprühstrahlen (8) aus dem
Fluid (2) aufweist und die Sprühbohrungen (7) derart ausgestaltet und bezüglich einer
Mittelachse (M) des Zerstreuungselements (4) angeordnet sind, dass im Betriebszustand
ein Abstrahlwinkel (α) der Sprühstrahlen (8) in Abhängigkeit von einem um die Mittelachse
(M) gemessenen Polarwinkel nach einem vorgegebenen Schema (φ) variiert, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstrahlwinkel (α) der Sprühstrahlen (8) so eingestellt wird, dass ein im wesentlichen
rechteckiges Gebiet (10) um die Verteildüse (1) gleichmässig benetzt wird.
10. Kühlvorrichtung, insbesondere Kühlturm, mit einer Verteildüse (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 8, welcher nach einem Verfahren nach Anspruch 9 betreibbar ist.