[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach Anspruch 9.
[0002] CNC-Maschinen mit Hochdruck-Wassertrahlbearbeitung, insbesondere Wasserstrahl-Schneidsysteme
mit einer oder mehreren Düsen sind allgemein bekannt. So zeigt beispielsweise ein
Prospekt (BYJET, undatiert) der Firma Bystronic Laser AG, CH-3362 Niederönz eine universelle
Schneidanlage, geeignet zum Reinwasserstrahlschneiden und zum Abrasivstrahlschneiden.
Ein über einem Wasserbecken verfahrbarer, CNCgesteuerter sogenannter Schneidwagen
trägt eine oder mehrere Schneidköpfe, welche durch Hochdruckpumpen mit bis zu 4000
bar Nennleistung gespeist sind. Je nach Schneidmittel (Reinwasser- oder Abrasiv-Wasserstrahl)
wird über der Wasseroberfläche oder unter der Wasseroberfläche geschnitten. Hierzu
sind Ausgleichsbehälter vorgesehen, welche eine Niveauregulierung des Wasserbettes
erlauben und insbesondere beim Be- und Entladen des Schneidrostes oder -Gitters in
Funktion treten.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Maschine ist vor allem, dass während des Be- und Entladens
beträchtliche Stillstandszeiten entstehen, welche die Gesamtleistung des Systems massiv
beeinträchtigen.
[0004] Wasserstrahlbearbeitung wird in zunehmendem Masse auch in der Massenfertigung eingesetzt,
hat diese gegenüber der Laserbearbeitung Vorteile, treten doch im Gegensatz hierzu
an der Bearbeitungsstelle keine Gefügeveränderungen auf. Diverse Materialien, wie
Kunst- und Naturstoffe, Nahrungsmittel etc. ertragen zudem keine oder nur eine geringe
thermische Belastung, so dass einige Vorteile, wie Leistungsfähigkeit und Präzision
bei der Laserbearbeitung, oft gar nicht zum Tragen kommen.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine universelle Werkzeugmaschine
zur Wasserstrahlbearbeitung zu schaffen, welche eine Leistungssteigerung gegenüber
den bisher eingesetzten Maschinen erlaubt. Von besonderer Bedeutung ist es dabei die
Stillstandszeiten der Maschine zu reduzieren. Die Werkzeugmaschine soll trotz erleichterter
Beschickung und eines vereinfachten Entladens keinen zusätzlichen Raum beanspruchen
d.h. der für die Vorbereitung des Be- und Entladens vorgesehene Raum soll nutzbar
und leicht zugänglich sein. Die zu bearbeitenden Werkstücke sollen mit bestehenden
und/oder handelsüblichen Zuführstationen positionierbar sein und die bearbeiteten
Teile in einfachster Weise transportierbar und/oder direkt einsetzbar zur Verfügung
stehen.
[0006] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Das entsprechende Verfahren ist in Anspruch 9 charakterisiert.
[0008] Die im Anspruch 1 genannte abhebbare oder abklappbare Seitenwand ist vorteilhafterweise
eine Stirnwand mit einer verschliessbaren reckteckförmigen Öffnung (Schott). Diese
Öffnung ist derart dimensioniert, dass ein Rahmen mit Werkstück-Auflager und darauf
befindlichen Werkstücken problemlos manuell oder durch einen an sich bekannten Linearantrieb
in das Wasserbecken ein- und ausschiebbar ist.
[0009] Dadurch können ganze bearbeitete Chargen (Bearbeitungseinheiten) in weniger als zwei
Minuten entnommen und unbearbeitete Chargen wieder in die Maschine geladen werden.
Die Stillstandszeiten der Werkzeugmaschine sind somit um ein Vielfaches kürzer als
beispielsweise bei einem Beladen und Entladen vor Ort oder bei einem Einsatz von Hebezeug
zum Abheben und Auflegen des Rahmens im Wasserbecken. Ein weiterer Vorteil besteht
im geringen Raumbedarf des Ganzen und in der guten Zugänglichkeit bei der Beschickung
und Positionierung der Werkstücke.
[0010] Die Vorbereitungsarbeiten an den Werkstücken, wie Plazieren und Justieren auf den
Auflagern sind aus der eigentlichen Maschine ausgelagert und können bequem, von allen
Seiten zugänglich, auf einer Ladestation, auch Wechseltisch genannt, erfolgen.
[0011] Das Betriebsverfahren nach Anspruch 9 zeichnet sich durch seinen einfachen und leicht
zu steuernden Ablauf aus. Es geht von einer an sich bekannten Wasserstrahl-Bearbeitungsmaschine
aus, deren Schneidköpfe horizontal in X,Y-Richtung steuerbar sind und zum Werkstück
in Z-Richtung entweder einen konstanten Abstand einhalten oder ebenfalls CNC-gesteuert
sind.
[0012] In abhängigen Ansprüchen sind bevorzugte Weiterbildungen des Erfindungsgenstands
beschrieben.
[0013] Weitere Rahmen mit Auflagern (Anspruch 2) erlauben ein "Bunkern" von vorbereiteten
Chargen in an sich beliebiger Menge. Zum Einfahren- und Ausfahren der Rahmen ist einzig
eine Hubeinrichtung vorgesehen, welche den Rahmen mit den jeweils bearbeiteten Teilen
auf der richtigen Höhe aufnimmt bzw. den Rahmen mit unbearbeiteten Werkstücken bereitstellt.
[0014] Ein nach Anspruch 3 untergebrachter Ausgleichsbehälter ermöglicht eine platzsparende
Anordnung zur Einstellung des Wasserniveaus im Becken.
[0015] Besonders vorteilhaft zur Einstellung des Wasserniveaus ist der in Anspruch 4 genannte
Seitenkanalverdichter, sind doch dessen Volumenstrom und Druckverlauf ideal zum Austreiben
von Wasser aus dem Ausgleichsbehälter und damit zur Einstellung des höheren Niveaus
im Wasserbecken geeignet.
[0016] Sehr effizient ist das Anbringen einer Reinigungsstation oberhalb der öffnungsfähigen
Seitenwand, da damit die bearbeiteten Teile abspülbar sind und/oder getrocknet werden
können, vgl. Anspruch 5 und Anspruch 6.- Dies ist besonders vorteilhaft im Falle abrasiver
Bearbeitungsvorgänge, da bekanntlich die bearbeiteten Teile mit Feststoffpartikeln
(Granatsand: Fe
3Al
2 (SiO
4)
3; Olivin: (Mg,Fe)
2[SiO
4]) verunreinigt sind. Die Reinigungsstation erlaubt deren direkte Verwendung bzw.
deren Abpacken ohne weitere Reinigungsvorgänge.
[0017] Der Einsatz der zur Einstellung des höheren Wasserniveaus genutzten Druckluftquelle
zum Abblasen und Trocknen der bearbeiteten Teile ist sehr wirtschaftlich, ist doch
diese Quelle bei geöffneter Seitenwand nicht genutzt, so dass der dort generierte
Luftstrom auf die in Anspruch 7 genannten Düsen umleitbar ist.
[0018] Neben zahlreichen Möglichkeiten zum Ein- und Ausschieben der Rahmen mit Auflagern
und Werkstücken durch Linearantriebe hat sich der Einsatz eines Kettenantriebs besonders
bewährt; vgl. Anspruch 8. Dieser ist platzsparend und kann über einfache Mitnehmer
am Rahmen die notwendige Vor- und Rückwärtsbewegung wirtschaftlich ausführen.
[0019] Das in Anspruch 10 beschrieben "Austreiben" des Wassers aus einem Zwischenbehälter
in das Wasserbecken lässt sich sehr rasch und ökonomisch betreiben; handelsübliche
Niveauschalter betätigen einen Verdichter, der als Druckluftquelle dient. Sobald der
Verdichter abgeschaltet ist, fliesst das Wasser wieder in den Zwischenbehälter zurück;
es stellt sich dort wieder das Niveau N3 ein.
[0020] Das Reinigungsverfahren nach Anspruch 11 ist sehr wirtschaftlich und umweltfreundlich.
Das abgespülte und/oder abgeblasene Wasser fliesst dabei wieder in das Wasserbecken
zurück; ebenso die eventuell verwendeten Feststoffpartikel, so dass beide Komponenten
rezirkuliert werden.
[0021] Gestapelte Rahmen, ggf. bis ins Untergeschoss reichend, können einen automatisierten
Betrieb gewährleisten. Wichtig ist einzig, dass die Höhe zum Ein- und Ausfahren der
Rahmen reproduzierbar angefahren wird. Siehe Anspruch 12. Das Beladen und Entladen
der Werkstücke an sich kann mit konventionellen Mitteln erfolgen.
[0022] In einer nicht dargestellten Variante werden die einzelnen Rahmen übereinander, die
Werkzeugmaschine überragend gestapelt, so dass jeweils der unterste Rahmen in das
Wasserbecken eingefahren wird. Die fertig bearbeiteten Teile werden dabei, über die
Ladestation hinaus, auf der gleichen Horizontalebene weggeführt, bevor der nächste
Rahmen auf die gleiche Höhe abgesenkt und in das Wasserbecken eingefahren wird.
[0023] An Hand einer realisierten Werkzeugmaschine zum wahlweisen Abrasiv- oder Reinwasserstrahlschneiden
wird nachfolgend die Erfindung beispielshaft im Einzelnen diskutiert.
[0024] In sämtlichen Figuren sind gleiche Funktionsteile mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- Die vollständige Werkzeugmaschine, von ihrer Bedienungsseite her betrachtet, zusammen
mit einer zugeordneten Ladestation,
- Fig. 2
- die Maschine nach Fig. 1 von oben gesehen,
- Fig. 3
- einen Teilschnitt durch das Wasserbecken und die darüber angeordneten Schneideinrichtungen
der Maschine nach Fig. 1 und Fig. 2,
- Fig. 4
- die Ladestation Fig. 1 und Fig. 2 mit einer zusätzlichen schwenkbaren, pneumatischen
Hebevorrichtung zur Zubringung von Blechtafeln,
- Fig. 4a
- eine erste seitliche Führung mit Rollen; eine vergrösserte Darstellung zu Fig. 4,
- Fig. 4b
- eine zweite seitliche Führung; vergrössert nach Fig. 4,
- Fig. 5
- ein Auflager für Werkstücke in Form einer Rostlatte,
- Fig. 6
- das für das Be- und Entladen der Maschine vorgesehene Ende des Wasserbeckens mit eingeschobenem
Rahmen und einer Reinigungsstation,
- Fig. 7a
- einen Teilschnitt durch die Landestation Fig. 1,
- Fig. 7b
- Einzelheiten zur Führung und zum Linearantrieb der Rahmen in der Ladestation Fig.
7a, in Draufsicht,
- Fig. 7c
- eine vergrösserte Darstellung zu Fig. 7b mit Kopplung des Rahmen mit dem Linearantrieb
und
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung durch die Stirnseite des Wasserbeckens Fig. 1 mit seiner aufklappbaren
Seitenwand mit ihrem Hub-Schwenkzylinder
[0026] In Figur 1 ist mit 1 eine Schneidanlage zum wahlweisen Reinwasserstrahlschneiden
oder Wasserabrasivstrahlschneiden bezeichnet. Daran anschliessend und fluchtend ist
eine Ladestation 2, auch Wechseltisch genannt, aufgestellt. Ein Kühlgerät 3, mit nicht
gezeichneten isolierten Rohrleitungen dient der Kühlung der sensitiven Bauteile der
Anlage 1, insbesondere der daneben aufgestellten Hochdruck-Pumpanlage 4. In dünnen,
metallischen Hochdruckleitungen 6 herrscht ein Arbeitsdruck von bis zu 4000 bar. Diese
Leitungen 6 sind zu einer sogenannten Schneidbrücke 5, vgl. Fig. 2, geführt und versorgen
dort Schneidköpfe S1 und S2 mit Druckwasser.
[0027] Die Schneidbrücke 5 ist in bekannter Weise über einem Wasserbecken 9, über dessen
Länge linear verfahrbar, aufgebaut. Hinter dem Wasserbecken 9 befinden sich Elektroschränke
11, die neben der Stromversorgung für alle Steuerungs- und Hilfsgerät auch den Computer
für die CNC-Steuerung enthalten. Dem Becken 9 vorgelagert ist eine Bedienungsstation
16, welche auf einem höhenverstellbaren Ständer 15 gelagert ist und auch einen Bildschirm
aufweist.
[0028] In Fig. 1 ersichtlich sind ferner ein Grundrahmen 2' der Ladestation 2 sowie Hubeinrichtungen
14b sowie ein Austraghals 7 für verwendete Feststoffpartikel.
[0029] Die Draufsicht Fig. 2 zeigt zusätzlich einen fahrbaren Sandbunker 12, welcher die
zum Abrasivschneiden notwendigen sauberen Feststoffpartikel enthält. Eine fest verlegte
Hochdruckleitung ist mit 18 und Elektrokanäle sind mit 19 und 20 bezeichnet.
[0030] Stirnseitig und zu Mittelachse des Wasserbeckens 9 ausgerichtet ist ein Auffangbehälter
8 für den die Feststoffpartikel enthaltenen Schlamm, welcher über einen an sich bekannten
Kratzförderer und über den Austraghals 7 beschickt wird. Das Wasserbecken selbst ist
von einem Grundrahmen 9' eingefasst. Über der Wasseroberfläche - mit H
2O bezeichnet - befindet sich ein Auflager 10 für Werkstücke W1.
[0031] Auf der zur Ladestation 2 gegenüberliegenden Stirnseite des Wasserbeckens 9 ist eine
abklappbare Seitenwand 22 mit zugehörigen Hub- Schwenkzylindern angedeutet.
[0032] Die Ladestation 2 besitzt, an die Schneidanlage 1 angrenzend einen Kettenantrieb
21 (Getriebemotor mit Kettenräder). Die zur Schneidanlage 1 gleichen Auflager 10 erstrecken
sich - wie bei dieser - über die ganze Oberfläche und sind in Form von an sich ebenfalls
bekannten Rostlatten ausgebildet. Auf diesen Rostlatten aufgelegt sind zur Bearbeitung
vorgesehen Werkstücke W0 aufgelegt und je nach Gegenstand auch aufgespannt.
[0033] Dem eigentlichen Wechseltisch der Ladestation 2 gegenüberliegend sind je drei Hubeinrichtungen
14a bzw. 14b angebracht, die ihrerseits durch drei mechanische Verbindung 14' miteinander
gekoppelt sind.- Dies ist durch eine strichpunktierte Linie symbolisiert. Zusätzlich
sind die Zylinder der Hubeinrichtungen 14a und 14b hydraulisch gekoppelt, so dass
die Rahmen der Auflager 10 absolut parallel höhenverstellbar sind.
[0034] Die Figur 3 zeigt das Innere des Wasserbeckens 9 der Maschine 1 mit seinen zugehörigen
Ausgleichsbecken 34, welche über Wände 33 von diesem getrennt sind; eingezeichnet
sind drei Wasserniveaus N1 bis N3.
[0035] Auf dem Grundrahmen 9' gelagert befindet sich die Schneidbrücke 5 mit ihren bekannten
Komponenten wie Ausgleichszylinder 26, einzeln steuerbaren Schneidköpfen S1 und S2
einem Leitungskanal 28 zur Strom- und Signalversorgung der Schneidbrücke 5 sowie einem
ebenfalls übliche Faltenbalg 27. Die Ausgleichszylinder 26 dienen, wie ebenfalls bekannt
ist, dem Gewichtsausgleich in Z-Richtung.
[0036] Im Wasserbecken 9, oberhalb seines höchsten Niveaus N1, randseitig an einander gegenüber
liegenden feststehenden Seitenwänden 35 angebracht, sind Gleitschienen 100 angedeutet.
Eingezeichnet sind ebenfalls Schneiddüsen 29 mit notorisch bekannten Höhenabtastungen
30, hier in Arbeitsstellung dargestellt.
[0037] Auf der linken unteren Seite, neben der Anlage 1, ist eine Druckluftquelle, ein handelsüblicher
sogenannter Seitenkanalverdichter 101 aufgestellt (Ernst Häusermann & Co. AG, CH-8010
Zürich: Zweiflutiger Seitenkanalverdichter Typ DORA SAP 300). Durch Pfeile angedeutet
sind abgehende Speiseleitungen N und R. Die Leitung N ist zu einem Anschluss 31 einer
Luftzuführung 31' geführt. Die aus der Zuführung 31' austretende Druckluft vergrössert
das im Ausgleichsbehälter vorhandene Luftpolster, wodurch das hier vorhandene Wasser
über Steigrohre 32 in Pfeilrichtung über die Abdeckung 32' in das Wasserbecken 9 strömt.
Damit lässt sich auf einfache Weise - unter Zwischenschaltung von Drosselventilen
- das Wasserniveau auf die vorgewählte Höhe N1 einstellen. Die Abdeckung 32' dient
als Schlammschutz und weist nur untere Schlitze für den Wasserdurchfluss auf; siehe
Pfeile.
[0038] Um das Wasser auf das Niveau N2 abzusenken wird die Druckquelle 101 abgeschaltet,
wodurch das Wasser zurückflutet und sich schliesslich die Niveaus N2 bzw. N3 einstellen.
In dieser Zeit kann die Druckquelle umgeschaltet werden und über die zweite Leitung
R auf eine später zu diskutierende Reinigungsstation geführt werden.
[0039] Die Figur 4 zeigt im Zentrum die Ladestation 2, welche durch einen Schwenklifter
60 mit Greifer 61, über Vakuumglocken 62 die zu bearbeitenden Werkstücke W0 zuführt.
Ersichtlich sind hier der Kettenantrieb 21, der Grundrahmen 2', Führungsrollen 43
und Seitenwangen 48. Ebenfalls ersichtlich sind Bodenplatten 17, die eine Angleichung
der Arbeitshöhe an die Werkzeugmaschine 1 erlauben.
[0040] Aus Figur 4a erkennt man, dass die Rollen 43 über einen Rollen-Support 45 am Grundrahmen
2 drehbar gelagert sind. Auf den Rollen 43 greift eine profilierte.Gleitschiene 46
ein, die über erste Seitenwangen 47 einen Rahmen 42, 42' trägt, in welchem Rostlatten
eingehängt sind, die als Auflager 10 dienen.
[0041] Auf der gegenüberliegenden Seite, siehe Fig. 4b, wurde auf die Rollen verzichtet,
der Rahmen 42, 42' ist hier an zweiten Seitenwangen 48 befestigt und gleitet auf einem
Profil 49.
[0042] Das Auflager 10, die Rostlatten besteht gemäss Fig. 5 aus einem Bügelrahmen 38 mit
einhängten Flügeln 36 und herausragenden Nocken 37. Das eigentliche Auflager ist eine
verstärkte Gummilippe 39, die auswechselbar in den Rahmen 38 eingesetzt ist.
[0043] Figur 6 stellt vereinfacht den Endbereich des Wasserbeckens 9 dar: Hier sieht man
wiederum Rollen 43 sowie den darauf laufenden Rahmen 42, sowie untere Führungsschienen
44. Oberhalb des Wasserbeckens 9 ist endseitig eine Reinigungsstation 40 eingebaut,
welche Wasserdüsen 41 und Luftdüsen 50 enthält.
[0044] Die Wasserdüsen 41 sind an das Frischwasser angeschlossen; sie werden während des
Herausfahrens des Rahmens 42 betätigt und spülen Abrasivmaterial und/oder Werkstückabtragungen
von den fertigen Teilen ab.
[0045] Die Luftdüsen 50 sind von der Druckquelle 101 gespeist und trocknen die Teile zusätzlich
ab. Das von den Teilen abfliessende Wasser fällt in das Wasserbecken 9 zurück.
[0046] Die Figuren 7a bis 7c zeigen Einzelheiten zum Ein- und Ausfahren des Rahmens 42 mit
seinen Auflagern. Ersichtlich ist hier die erste Seitenwange 47 mit Rollen 43 und
einer abgewinkelten Schubstange 51, welche gemäss Fig. 7b und 7c über eine Ausnehmung
52 an einem Mitnehmerzapfen 54 angreift. Dieser Mitnehmerzapfen 54 ist an einem Kettenglied
55 aufgesetzt, welches seinerseits über Kettenräder 53 läuft.
[0047] Die Kettenglieder 55 bilden eine endlose Kette, über den Antrieb 21 geführt ist,
vgl. Fig. 2. Der Kettenantrieb 21 bewegt den Rahmen 42 mit seinen Auflagern in das
Wasserbecken 9, Fig. 2 und kann diesen durch Umschalten der Drehrichtung des Antriebs
21 wieder herausführen, in die in Fig. 7a und 7b dargestellte Position.
[0048] Die Darstellung Figur 8 zeigt den Verschlussmechanismus der abklappbaren Seitenwand
22 und ist nach Art eines "Schotts" aufgebaut. Das Wasserbecken 9 ist stirnseitig
durch die Seitenwand 22 abgeschlossen (Pos. 1), welche in ihren oberen Bereich eine
Lagerstelle 22a aufweist und das Teil 22' - eine Klappe - um 90° kippen lässt. Als
Antrieb dient ein Hydraulikzylinder 57, der endseitig an einer unteren Gelenkstelle
58 drehbar gehalten ist und mit seiner Schubstange (über einen Gelenkbolzen) an einem
Winkel 22" der Klappe 22' angreift.
[0049] Die geöffnete Lage der Klappe 22' ist dünn eingezeichnet und als Pos. 2 markiert;
die entsprechenden Lagen der Schubstange sind mit 59' und des Hydraulikzylinders mit
57' bezeichnet.
[0050] Aus zeichnerischen Gründen wurde auf die Darstellung der notwendigen Dichtelemente
verzichtet; im unteren Bereich des Wasserbeckens sieht man die sehr einfach aufgebaute
Niveaueinstellung mit Justierschrauben 13 und einem justierbaren Auflager 24.
[0051] Selbstverständlich ist der Erfindungsgegenstand auch für mehrachsige und andere Bearbeitungsvorgänge
geeignet.
Bezeichnungsliste
[0052]
- 1
- Wasserstrahl-Schneidanlage
- 2
- Ladestation / Wechseltisch
- 2'
- Rahmen zu 2
- 3
- Kühlgerät
- 4
- Hochdruck-Pumpanlage
- 5
- Schneidbrücke
- 6
- Hochdruckleitungen
- 7
- Austraghals (für Kratzförderer)
- 8
- Auffangbehälter für Schlamm
- 9
- Wasserbecken
- 9'
- Grundrahmen von 9
- 10
- Auflager / Rostlatten
- 11
- Elektroschränke / CNC-Steuerung
- 12
- Sandbunker
- 13
- Justierschrauben / Sechskant
- 14a,14b
- Hubeinrichtungen / Hydr. Hubzylinder
- 14'
- Mechanische Kopplung zwischen 14a und 14b
- 15
- Ständer (Höhenverstellbar)
- 16
- Bedienungsstation mit Bildschirm
- 17
- Bodenplatten
- 18
- Hochdruckdruckleitung
- 19, 20
- Elektrokanäle
- 21
- Kettenantrieb
- 22
- "Schott" / abklappbare Seitenwand
- 22'
- Klappe
- 22"
- Winkel an 22'
- 22a
- Lagerstelle von 22
- 23
- Hub- Schwenkzylinder
- 24
- Niveauausgleich (justierbare Auflager)
- 25
- Dosierbehälter für Schneidsand
- 26
- Ausgleichszylinder (Gewichtsausgleich)
- 27
- Faltenbalg
- 28
- Leitungskanal, elektrisch
- 29
- Schneiddüsen
- 30
- Höhenabtastung / Linearsensoren
- 31
- Anschluss
- 31'
- Luftzuführung
- 32
- Steigrohre
- 32'
- Abdeckung / Schlammschutz
- 33
- Wand / Trennwand
- 34
- Ausgleichsbehälter
- 35
- feststehende Seitenwände von 9
- 35'
- Abdeckung (seitlich)
- 36
- Einhängeflügel von 10
- 37
- Nocken
- 38
- Bügelrahmen
- 39
- Gummilippe verstärkt
- 40
- Reinigungsstation
- 41
- Wasserdüsen
- 42
- Rahmen (für Auflager 10)
- 42'
- Rahmenverbindung zu 42
- 43
- Führungsrollen
- 44
- Führungsschienen
- 45
- Rollen-Support
- 46
- Gleitschiene
- 47
- erste Seitenwange (Strahlablenkung)
- 48
- zweite Seitenwange (Strahlablenkung)
- 49
- Gleitprofil
- 50
- Luftdüsen
- 51
- Schubstange (abgewinkelt)
- 52
- Ausnehmung
- 53
- Kettenräder
- 54
- Mitnehmerzapfen
- 55
- Kettenglieder / Kette
- 56
- Gleitblock (Gleitstein / Abstützung)
- 57
- Hydraulikzylinder (in Position 1)
- 57'
- Hydraulikzylinder (in Position 2)
- 58
- Gelenkstelle
- 59
- Schubstange mit Gelenkbolzen (in Pos. 1)
- 59'
- Schubstange (in Position 2)
- 60
- Schwenklifter / Hebezeug
- 61
- Greifer
- 62
- Vakuumglocken
- 100
- Gleitschienen in 9
- 101
- Druckluftquelle / Seitenkanalverdichter
- N
- Luftzufuhr Niveaueinstellungen Wasser
- N1
- Niveau Schneiden
- N2
- Niveau Be- und Entladen
- N3
- Niveau in Ausgleichsbehälter 34
- R
- Speiseleitung zu 40
- S1, S2
- Schneidköpfe
- W0
- Werkstück (Platte / Tafel)
- W1
- bearbeitetes Werkstück (Teil, ausgeschnitten)
- X,Y,Z
- Bewegungsrichtungen von S1, S2
1. Werkzeugmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken mittels eines Hochdruckwasserstrahls,
wobei das zu bearbeitende Werkstück auf einem rost- oder gitterartigen Auflager über
oder in einem zumindest im oberen Bereich quaderförmigen Wasserbecken gelagert ist
und durch wenigstens einen aus wenigstens einer Düse austretenden Wasserstrahl beaufschlagt
wird, wobei diese Düse zumindest in einer Horizontalebene (X,Y) numerisch in ihrer
Lage gesteuert wird und der Abstand zwischen dem Werkstück und der Düse zumindest
annähernd konstant gehalten oder in der Vertikalrichtung (Z) gesteuert wird und wobei
im Bereich des Wasserbeckens ein Ausgleichsbehälter vorgesehen ist, über welchen das
Niveau im Wasserbecken eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass am Wasserbecken (9) wenigstens eine Seitenwand (22,22') partiell abhebbar oder abklappbar
ausgestaltet ist und dass zumindest an den zu dieser Seitenwand (22,22') angrenzenden,
feststehenden Seitenwänden (35) Gleitorgane (100) angeordnet sind, welche das Ein-
und Ausfahren eines Rahmens (42,42') mit auf dessen Werkstück-Auflagern (10) positionierten
Werkstücken (W0, W1) erlaubt.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ausserhalb der abhebbaren oder abklappbaren Seitenwand (22a), dem Wasserbecken (9)
vorgelagert, zumindest ein Rahmen (42,42') mit Werkstück-Auflagern (10) vorgesehen
ist, der über eine Hubeinrichtung (14a,14b) in seiner Höhenlage einstellbar und durch
eine Horizontalverschiebung über die Gleitorgane (43,49) in das Wasserbecken (9) einschiebbar
ist.
3. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im oder unterhalb des Wasserbeckens (9) ein mit diesem kommunizierender Ausgleichsbehälter
(34) angeordnet ist, der durch eine Druckluftquelle (101) beaufschlagbar ist.
4. Werkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftquelle (101) ein Seitenkanalverdichter ist.
5. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb der abhebbaren oder abklappbaren Seitenwand (22,22') eine Reinigungsstation
(40) angeordnet ist.
6. Werkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsstation (40) Wasserdüsen (41) und/oder Druckluftdüsen (42) enthält.
7. Werkzeugmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluftdüsen (42) an die an den Ausgleichsbehälter (34) angeschlossene Druckluftquelle
(101) angeschlossen sind.
8. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (42,42') mit den Werkstück-Auflagern (10) durch einen Kettenantrieb (21)
in das Wasserbecken (9) einschieb- und ausziehbar ist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Werkzeugmaschine zur Bearbeitung von Werkstücken mittels
eines Hochdruckwasserstrahls, wobei das zu bearbeitende Werkstück auf einem rost-
oder gitterartigen Auflager über oder in einem zumindest im oberen Bereich quaderförmigen
Wasserbecken gelagert und durch wenigstens einen aus wenigstens einer Düse austretenden
Wasserstrahl beaufschlagt wird, wobei diese Düse zumindest in einer Horizontalebene
(X,Y) numerisch in ihrer Lage gesteuert wird und der Abstand zwischen dem Werkstück
und der Düse zumindest annähernd konstant gehalten oder in der Vertikalrichtung (Z)
gesteuert wird und wobei im Bereich des Wasserbeckens ein Ausgleichsbehälter vorgesehen
ist, über welchen das Niveau im Wasserbecken eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Verfahrensschritt das Wasserbecken auf ein unteres Niveau (N2) gefüllt
wird, dass bei geöffneter seitlicher Klappe in einem zweiten Schritt ein mit Werkstücken
bestückter Rahmen horizontal eingefahren wird, dass in einem dritten Schritt die Klappe
dicht geschlossen wird und das Wasser in das Wasserbecken eingelassen wird, bis sich
ein höheres Niveau (N1) einstellt, dass in einem vierten Schritt die Wasserstrahlbearbeitung
erfolgt, dass in einem fünften Schritt das Wasser auf das tiefere Niveau (N2) abgelassen
und anschliessend die Klappe geöffnet wird, bis sie sich in horizontaler Stellung
befindet, das in einem sechsten Schritt der Rahmen horizontal aus dem Wasserbecken
herausgefahren wird und dass in einem siebten Schritt ein weiterer, mit Werkstücken
bestückter Rahmen horizontal in das Wasserbecken eingefahren wird und die Klappe erneut
dicht geschlossen wird.
10. Verfahren zum Betrieb einer Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Wasserbehälter das oberer Niveau (N1) durch eine an einen geschlossenen Ausgleichsbehälter
angeschlossene Druckluftquelle eingestellt wird und dass das untere Niveau (N2) durch
Abschalten dieser Quelle eingestellt wird.
11. Verfahren zum Betrieb einer Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die bearbeiteten Werkstücke beim Herausfahren des Rahmens unter einer Reinigungsstation
hindurchgeführt werden und mit Wasser und/oder Druckluft gereinigt und/oder getrocknet
werden.
12. Verfahren zum Betrieb einer Werkzeugmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Bearbeitung der Werkstücke vorbereiteten Rahmen untereinander oder übereinander
höhenverschieblich gestapelt werden.